Stasi-Unterlagen sollen unter die Obhut des Bundesarchivs

Übergabe des 14. Tätigkeitsberichts zur Arbeit der BStU an den Bundestag

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU), Roland Jahn, hat dem Präsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Wolfgang Schäuble, am 13.3.2019 den 14. Tätigkeitsbericht zur Arbeit des BStU sowie gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann, das Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen übergeben.

Wie soll sie konkret aussehen, die Zukunft der Stasi-Akten? Diese Frage hat den Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) im Berichtszeitraum 2017 und 2018 stark beschäftigt. Mehr als eine Generation ist in einem vereinten Deutschland aufgewachsen. In diesem Jahr wird an den 30. Jahrestag des Mauerfalls erinnert, auch ein wichtiges Datum für die Stasi-Akten. Dazu sagte Jahn:

„Es ist in diesem Jahr 30 Jahre her, dass mutige Bürgerinnen und Bürger in der Friedlichen Revolution die Stasi-Unterlagen gesichert und den Zugang erkämpft haben. Die Öffnung der Stasi-Unterlagen gehört zu den zentralen Errungenschaften der Friedlichen Revolution. 30 Jahre Arbeit mit den Stasi-Unterlagen sind ein guter Zeitpunkt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.“

Im Berichtszeitraum hat der BStU gemeinsam mit dem Bundesarchiv ein Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen im Auftrag des Bundestags erarbeitet. Es beschreibt die Leitlinien für den Zukunftsprozess. Mit dem Bundesarchiv hat das Stasi-Unterlagen-Archiv einen starken Partner, mit dem es sich den Herausforderungen einer digitalen Welt stellen kann. Jahn beschrieb den Kern des Konzepts wie folgt:

„Mit dem Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen unter dem Dach des Bundesarchivs werden unsere Kompetenzen, Technik und Ressourcen gebündelt, um das Stasi-Unterlagen-Archiv fit für die Zukunft zu machen. Durch die Bündelung wollen wir die langfristige Sicherung der Akten gewährleisten und die Nutzungsmöglichkeiten durch eine breit angelegte Digitalisierung erweitern.“

Abb.: Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU), Roland Jahn, mit dem Präsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Wolfgang Schäuble, und dem Präsidenten des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann (Foto: BStU).

Die notwendigen Investitionen in archivgerechte Lagerung, Bauten und Digitalisierung können in gemeinsamer Anstrengung angegangen werden. Dazu wird am Standort des Stasi-Unterlagen-Archivs am historischen Ort der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg ein Kompetenzzentrum zum Erhalt der Unterlagen mit Werkstätten zur Restaurierung und Digitalisierung aufgebaut. Auch die Rekonstruktion von zerrissenen Stasi-Unterlagen wird dort einen Platz einnehmen.

Dieses Zentrum soll Teil eines Archivzentrums zur SED-Diktatur werden, in dem in Zukunft auch die Unterlagen der Bestände der zentralen DDR-Behörden und der Stiftung Parteien und Massenorganisationen in der DDR (SAPMO) des Bundesarchivs untergebracht werden.

Das Recht auf den Zugang zu den Akten bleibt unverändert. Die Nutzung wird weiterhin auf Basis des Stasi-Unterlagen-Gesetzes erfolgen.

Für die Zukunft wird auch die Forschung neu ausgerichtet. Um die Recherche-Möglichkeiten für Forschung, Bildung und Medien zu verbessern und den steigenden Ansprüchen einer sich verändernden Wissenschaftslandschaft gerecht zu werden, wird die Forschung beim Stasi-Unterlagen-Archiv in Richtung einer gezielten quellenkundlichen Forschung weiterentwickelt.

Vieles weitere aus der Tätigkeit des BStU drehte sich in den vergangenen beiden Jahren um die Zukunft. „Einblick ins Geheime“- die neue Ausstellung zum Stasi-Unterlagen-Archiv am historischen Ort der Stasi-Zentrale in Berlin steht exemplarisch für den Weg in die Zukunft. Es geht darum, das „Monument der Überwachung“, die 111 Kilometer Stasi-Akten, an historischen Orten sichtbar und es im digitalen Dialog mit der neuen Generation nutzbar zu machen.

Das Stichwort Digitalisierung ist mit der Zukunft untrennbar verbunden. Mit der Stasi-Mediathek ist bereits seit einigen Jahren ein stetig wachsendes digitales Schaufenster ins Archiv geschaffen worden. In den letzten zwei Jahren wurde zusätzlich die Homepage www.bstu.de neu aufgesetzt. Sie ist ein Einstieg ins Archiv, mit einer umfassenden Suche zu den Ressourcen des Archivs, auf der in den kommenden Jahren weiter aufgebaut wird. Jahn sagte, dass aber auch in Zukunft gelte:

„Den Opfern gerecht werden, und gleichzeitig eine Brücke zur nächsten Generation schlagen. Das ist und bleibt die Mission des Stasi-Unterlagen-Archivs.“

Von der Option auf persönliche Akteneinsicht haben 2017 über 48.000 Menschen Gebrauch gemacht und 2018 gingen dazu gut 45.000 Anträge ein. In 2017 und 2018 sind je ca. 1.300 Anträge aus Forschung und Medien gestellt worden. In 2017 und 2018 gab es jeweils ca. 1.100 Ersuchen auf Überprüfung im öffentlichen Dienst und bei politischen Funktionsträgern.

Die Anträge zu Forschung, Bildung und Medien bleiben seit Jahren konstant. Journalisten und Wissenschaftler, sowie Dokumentar- und Spielfilmproduktionen, Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen, oder auch Privat- und Regionalforschungen begeben sich oft auf eine intensive Spurensuche im Stasi-Unterlagen-Archiv.

Wie geht es nun weiter?
Das Konzept zur Zukunft der Stasi-Unterlagen soll in den nächsten Monaten in den Facharbeitsgruppen der unterschiedlichen Bundestagsfraktionen und innerhalb der Regierungskoalition beraten werden. Zudem ist im Ausschuss für Kultur und Medien in den kommenden Monaten eine ausführliche Vorstellung und Beratung des Konzeptes geplant.

Links:

Quelle: BStU, Pressemitteilung, 13.3.2019

Wie umgehen mit Akten und Daten von Studierenden?

AG der Hochschularchive NRW diskutierte an der Universität Paderborn

Wie sollten Hochschularchive mit Akten und Daten von Studierenden umgehen? Das diskutierten Archivarinnen und Archivare der nordrhein-westfälischen Hochschulen am 6.3.2019 bei einem Treffen ihrer Arbeitsgemeinschaft an der Universität Paderborn. Das AG-Treffen findet jährlich an einer anderen Hochschule in NRW statt und wurde in diesem Jahr von Dr. Anikó Szabó, Leiterin des Universitätsarchivs Paderborn und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, organisiert.

Abb.: Diskutieren in Paderborn über die Archivierung von Akten und Daten von Studierenden: die Archivarinnen und Archivare der Hochschulen NRWs (Foto: Universität Paderborn, Simon Ratmann).

Die Arbeitsgemeinschaft der Hochschularchive des Landes Nordrhein-Westfalen wurde 1999 gegründet. Sie berät Fragen gemeinsamen Interesses und fördert den Aufbau von und die Zusammenarbeit zwischen den Archiven. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind die von den Universitäten und Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen entsandten Vertreter sowie ein Vertreter der IuK-Koordinierungsstelle.

Zu Beginn des AG-Treffens präsentierte Szabó die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage zum Umgang mit Studierendenakten und -daten an den nordrhein-westfälischen Hochschulen. Im Anschluss stellte Martin Löning, Leiter des Archivs der Universität Bielefeld, vor, wie seine Einrichtung Studierendenakten künftig archivieren möchte. Dr. Ansgar Molzberger vom Institut für Sportgeschichte der Deutschen Sporthochschule Köln berichtete über die geplante Einrichtung eines Archivs an seiner Universität.

Dr. Thomas Becker, Leiter des Archivs der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, berichtete über das konstituierende Treffen des Arbeitskreises „archivische Rechtsfragen“ im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA). Der neue Arbeitskreis hat das Ziel, einerseits Empfehlungen für ArchivarInnen und Archive zum Umgang mit rechtlichen Problemen in der Praxis zu erarbeiten und andererseits Stellungnahmen des VdA in Gesetzgebungsverfahren auf Bundes- und Länderebene für den Vorstand vorzubereiten. Im VdA mit seinen rund 2.400 Mitgliedern kommen zudem als Fachgruppe 8 die Archive der Hochschulen sowie wissenschaftlicher Institutionen zusammen.

Zum Abschluss der Veranstaltung in Paderborn führte Anikó Szabó ihre Kolleginnen und Kollegen durch die neuen, Ende 2018 vollständig eingerichteten Räumlichkeiten des Universitätsarchivs Paderborn. Das 1989 gegründete Archiv hat seinen Sitz am Campus-Haupteingang im Gebäude I. Hier lagern rund 300 Regalmeter Archivalien. Zum Bestand gehören unter anderem Akten, Fotos, Filme, Plakate, Flugblätter und Broschüren der Universität und ihrer Vorgängereinrichtungen.

Kontakt:
Universitätsarchiv Paderborn
Warburger Str. 100
Raum I1.318
33098 Paderborn
Telefon:
+49 5251 60-2026 Archivleitung
+49 5251 60-2138 Hilfskräfte
uniarchiv@ub.uni-paderborn.de
www.ub.uni-paderborn.de/universitaetsarchiv

Quelle: Uni Paderborn, Pressemitteilung, 7.3.2019

Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 1/2019

Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich über aktuelle Herausforderungen und historische Themen rund um eigene Arbeit.

Der erste Informationsbrief des Stadtarchivs Gera im Jahr 2019 gewährt u.a. mit einem Auszug aus einer von Hans Wilhelm von Thümmel erstellten topographischen Karte aus dem Jahr 1813 einen Einblick in die Auswüchse der Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts im heutigen Stadtgebiet Geras. Während die umgebenden Orte und die Stadt Gera Reuß jüngerer Linie angehörten, bildete Roschütz mit den Orten Röpsen, Hain und Wachholderbaum zur damaligen Zeit eine Exklave des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg.

Abb.: Die altenburgische Exklave Roschütz, Ausschnitt aus Section X. der „Topographischen Karte der Ämter Altenburg und Ronneburg“ (Stadtmuseum Gera, 1143/9)

Die Karte besteht aus 21 Teilkarten („Sectionen“) im Maßstab ca. 1:17.000 und einer Generalkarte in kleinerem Maßstab. Ungeachtet einiger Defizite wie der ungenauen (da für die Steuererhebung irrelevanten) Geländedarstellung, gewisser Messabweichungen und vor allem Schreibfehler des französischen, des Deutschen unkundigen Kupferstechers handelt es sich bei dieser Ämterkarte um eine außergewöhnliche kartographische Leistung und das wichtigste Werk aus der Frühzeit thüringischer Landesvermessung.

Ein weiterer Beitrag geht auf den in diesem Jahr zum 50. Mal wiederkehrenden Schließungstag (1969) der im Jahr 1901 eröffneten Strecke der Schmalspurbahn von Gera-Pforten nach Wuitz-Mumsdorf sowie verschiedene Episoden der vor allem wirtschaftlichen Nutzung dieser Bahnlinie ein.

Und die Abschrift einer 1831 in der Leipziger Zeitung erschienenen Hausanzeige zeichnet das Bild eines größeren Geraer Gasthauses der damaligen Zeit, dessen Ansicht noch heute in Form eines Gemäldes im Stadtmuseum Gera überliefert ist, nach.

Beiträge der „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 1/2019“:

  • Ein wertvolles Kartenwerk auch für Geraer Ortsteile…
  • Das Stadtarchiv als eine wichtige Fundgrube für Eisen- und Straßenbahnfreunde
  • Hausanzeigen als Quelle für die Stadtgeschichtsforschung
  • Fast 25 Jahre im Dienste der Stadtgeschichte Geras
  • Verbesserte Raumnutzung durch neue Regalanlage im Verwaltungsarchiv
  • Neuerscheinung von Band 6 der Geraer Hefte zur Geschichte, Archäologie und Volkskunde

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera
Tel. 0365/838-2140 bis 2143
stadtarchiv@gera.de
www.gera.de/stadtarchiv

Enzkreis als Teil der Deutschen Digitalen Bibliothek

Kreisarchiv präsentiert Daten weltweit

Dem Trend der Digitalisierung folgend, vernetzen sich deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen über die gemeinsame Plattform Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) und machen ihre Bestände damit weltweit öffentlich und kostenfrei zugänglich. „Als zweiter baden-württembergischer Landkreis beteiligt sich nun auch der Enzkreis mit der Präsentation von Erschließungsdaten an dieser virtuellen Bibliothek. Mit über 42.000 eingestellten Objekten nimmt er bundesweit den dritten Rang nach den Kreisarchiven Gießen und Stormarn ein“, freut sich Landrat Bastian Rosenau.

Abb.: Landrat Bastian Rosenau, Oliver Götze vom Landesarchiv und Archivleiter Konstantin Huber (von rechts) präsentieren den Enzkreis-Auftritt in der Deutschen Digitalen Bibliothek (Foto: Enzkreis)

Ziel der DDB ist es, jedem über das Internet freien Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands zu eröffnen, also zu Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Musikstücken, Filmen und Noten;  als zentrales nationales Portal soll die DDB auf längere Sicht die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen und die Recherchemöglichkeiten für Wissenschaftler, Historiker, Familienforscher, Journalisten, Studierende, Schüler und Lehrkräfte grundlegend verbessern.

„Populäre Suchmaschinen liefern häufig zu viele, zu undifferenzierte Hinweise – oder zu wenige. Musste man bislang mühselig verschiedene Bibliothekskataloge und die Recherchesysteme der einzelnen Archive durchstöbern, bekommt man nun mit nur einer Suchanfrage alle Treffer auf einmal angezeigt“, beschreibt der Leiter des Kreisarchivs, Konstantin Huber, die Vorteile der DDB, die auf europäischer Ebene in die Europeana, die europäische digitale Bibliothek, integriert werden soll. „Inzwischen sind über 24 Millionen Datensätze von 417 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen eingestellt“, ergänzt Oliver Götze vom Landesarchiv Baden-Württemberg, das das Projekt DDB koordiniert und die von Kreisarchivar Konstantin Huber übermittelten Datensätze aufbereitet hat.

Zwar sind weitere Landkreise bereits seit einiger Zeit mit ihren Adressdaten in der DDB vertreten, Daten über Archivalien hatte aber bislang nur der Landkreis Reutlingen eingestellt. Dem folgte nun der Enzkreis, indem zunächst die Erschließungsdaten der 27 vom Kreisarchiv seit 1996 geordneten Stadt- und Gemeindearchive eingestellt wurden. Wer sich für die einzelnen Inhalte interessiert, wird an die jeweilige Gemeinde verwiesen, die die Archivalien bei sich aufbewahrt. „Über die Homepage des Enzkreises waren diese Daten bereits seit längerer Zeit abrufbar, allerdings lediglich als Findbuch zum Archiv der einzelnen Kommune. Daher musste bislang Ort für Ort einzeln durchsucht werden“, so Huber weiter. „Über die DDB können Interessierte nun alle teilnehmenden Institutionen gleichzeitig befragen. Vergleichende Recherchen werden so enorm erleichtert und beschleunigt.“

Wer indes keine Literatur, sondern „nur“ Archivalien sucht, kann auch auf das Teilprojekt Archivportal D zurückgreifen, das nur die Daten der deutschen Archive präsentiert. Die Links zu den Portalen lauten https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/ und https://www.archivportal-d.de/. Auf der Homepage des Enzkreises unter www.enzkreis.de lassen sich zudem unter dem Suchbegriff „Findbücher“ wie bisher nur einzelne Gemeindearchive des Enzkreises durchforsten.

Kontakt:
Enzkreis – Kreisarchiv und Kultur
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Tel. 07231 308-9423
kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 26.2.2019

75 Jahre Augsburger Bombennacht

Ausstellung „Kirchen im Bombenkrieg“

In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 war Augsburg Ziel eines verheerenden Luftangriffs. Zahlreiche Kirchen und andere Gebäude wurden dadurch zerstört oder erlitten schwerste Schäden. Der Augsburger Dom hingegen konnte vor dem Ausbrennen bewahrt und dadurch komplett erhalten werden.

Dies ist vor allem dem mutigen Einsatz des damaligen Domkaplans zu verdanken, der sich gemeinsam mit dem Dommesner und einer Gruppe Jugendlicher auf einen möglichen Angriff vorbereitete. Sie handelten in der Bombennacht unverzüglich und entfernten die von den Flugzeugen abgeworfenen Brandbomben aus dem Dachstuhl.

Als Erinnerung an dieses Ereignis, das 2019 75 Jahre zurückliegt, wird im Augsburger Dom an der Konradsäule eine Gedenkplatte angebracht. Enthüllt wird sie am Samstag, 2. März, im Anschluss an einen Gedenkgottesdienst für die Rettung und Retter des Doms. Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr.

Ebenfalls am 2. März wird Bistumshistoriker Dr. Walter Ansbacher einen Vortrag über „Die Rettung des Domes“ halten. Der Vortrag findet direkt im Anschluss an den Gottesdienst und die Enthüllung der Gedenkplatte im Kolpingsaal (Jesuitengasse 8) statt.

Eine weitere Veranstaltung zur Erinnerung an die Augsburger Bombennacht vor 75 Jahren wird am Mittwoch, den 13. März um 18.00 Uhr im Archiv des Bistums Augsburg stattfinden. Dr. Markus Würmseher M.A. wird über die Zerstörung der Augsburger Kirchen sprechen, Dr. Walter Ansbacher über die Rettung des Doms.

Eine Fotodokumentation und Ausstellung über die „Augsburger Kirchen im Bombenkrieg“ und deren Wiederaufbau ist zudem seit Montag, 25. Februar bis zum 30. April 2019 in den Räumen des Augsburger Bistumsarchiv zu sehen (von Montag – Mittwoch von 9.00 – 16.30 und Donnerstags von 9.00 – 17.30 Uhr). Die Ausstellung, zusammengestellt von Herrn Dipl. Ing Helmut Rössle und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs.

Kontakt:
Archiv des Bistums Augsburg
Pfarrhausstraße 4
86154 Augsburg
Tel. 0821 3166-8561
Fax 0821 3166-8569
archiv@bistum-augsburg.de

Quelle: Bistum Augsburg, Pressemitteilung, 19.2.2019

Zehn Jahre nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln

Stadt Köln zieht Zwischenbilanz

Am 3. März 2019 werden Stadt Köln, Kölner Verkehrs-Betriebe und verschiedene Organisationen dem Einsturz des Historischen Archives der Stadt Köln am Waidmarkt gedenken. Vor dann exakt zehn Jahren stürzten das Gebäude des Historischen Archivs und zwei benachbarte Wohngebäude im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen des benachbarten Gleiswechselbauwerks für die künftige Nord-Süd-U-Bahn in den Untergrund. Zwei Menschen verloren ihr Leben, Anwohner mussten auf Dauer ihre Wohnungen verlassen, Schulen in Interimsstandorte ausweichen, Bewohner des anliegenden Seniorenheims ihr Heim verlassen, das Quartier Behinderungen hinnehmen, die teilweise noch andauern.

Abb.: Luftbild der Einsturzstelle mit Umgebung, 10. März 2009 (Foto: Stadt Köln)

Insgesamt 27 laufende Kilometer Archivgut wurden verschüttet und lagen teilweise im Grundwasser. 95 Prozent der Archivalien konnten mit beispiellosem Einsatz von Berufsfeuerwehr, Hilfsorganisationen aber auch freiwilligen fachfremden Helfern geborgen werden. Der finanzielle Gesamtschaden wird aktuell auf 1,3 Milliarden Euro kalkuliert. Die für den anstehenden Zivilprozess zur Schadensregulierung bedeutenden Untersuchungen am Gleiswechselbauwerk werden voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen, so dass anschließend mit dem Rückbau der temporären Bauwerke und dem aktiven Aufbau der U-Bahn-Strecke begonnen werden kann. Die strafrechtliche Bewertung der Einsturzursache wurde in den letzten Wochen durch verschiedene erstinstanzliche Urteile festgestellt. Danach beruht der Einsturz auf der mangelhaften Ausführung einer sogenannten „Schlitzwand“ zur Absicherung der Baugrube gegen Grundwasser und Erdreich durch die beauftragte Bau-Arbeitsgemeinschaft. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Für die Bergung des Archivgutes und anschließend die hochkomplexe Beweissicherung zur Ursachenforschung haben die Stadt Köln und anschließend die Kölner Verkehrs-Betriebe in aufwändigen technischen Verfahren zunächst ein unterirdisches Bergungsbauwerk und danach ein Besichtigungsbauwerk entlang der Schlitzwand errichtet.

Stand Archivalien-Rettung Historisches Archiv 
Beim Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 befanden sich ca. 27 laufende Kilometer Akten, ca. 62.000 Urkunden, ca. 329.000 Karten, Pläne und Plakate, ca. 500.000 Fotos und ca. 2.500 Tonträger und Videos im Archiv. In der mit Unterbrechungen zweieinhalb Jahren dauernden Bergungsphase wurden 95 Prozent davon geborgen. Zu diesem Bergungserfolg haben sowohl die Akuthilfe der Hilfsorganisationen, freiwillige Helfer, der Bau des Bergungsbauwerkes und insbesondere die Bereitschaft anderer Archive in der Bundesrepublik beigetragen, Bestände, die noch nicht in Köln untergebracht werden konnten, aufzunehmen.

Mit Stand 1. Januar 2019 konnten insgesamt 9.051 Stücke vollständig restauriert werden, darunter unter anderem 1.048 Handschriften. Allein die Restaurierung von 1.166 verschiedenen Archivalien wurde dabei durch private Spenden (mehr als 140 Patenschaften) ermöglicht. Identifiziert, also mindestens einem Bestand wieder zugeordnet, sind heute ca. 58 Prozent der geborgenen Einheiten. Insgesamt geht das Archiv von etwa 1,6 Millionen so genannter Bergungseinheiten aus. Davon haben 239.251 geborgene Einheiten – also etwa 15 Prozent von den 1,6 Millionen Bergungseinheiten – die erste Konservierungsstufe (u.a. Trockenreinigung) durchlaufen. Hiervon sind mehr als die Hälfte –fast 55 Prozent – bereits im Original (sogenannte Kategorie A) direkt wieder nutzbar und weitere 44 Prozent können zumindest als Digitalisat mittelfristig nutzbar gemacht werden (sogenannte Kategorie B).

Von Mikrofilmen und Originalarchivalien wurden mit Stand 1. Januar 2019 etwa 8,7 Millionen Dateien erstellt, so dass gegenwärtig ca. 90.000 sogenannte Verzeichnungseinheiten mit einem Digitalisat versehen sind und im virtuellen Lesesaal abrufbar sind. Allein in 2018 wurden mehr als 190.000 Originale digitalisiert.

Neben diesen Arbeiten am bisherigen Bestand und der Beseitigung der Einsturzschäden wurden seit dem Einsturz 80 neue Bestände übernommen, das heißt in fast zehn Jahren etwa 10 Prozent der Menge, die in den 150 Jahren zuvor übernommen wurde. Bereits im August 2009 erhielt das Archiv die zweite Übernahme zum Nachlass des Fotografen Charles E. Fraser. Es folgten unter anderem die Vor- und Nachlässe von Oberbürgermeister Norbert Burger (2014), Karikaturist Otto Schwalge (2017) und Talkmaster Alfred Biolek (2018).

Schon vor dem Einsturz hatte das Historische Archiv der Stadt Köln sich als Bürgerarchiv verstanden. Seine Öffentlichkeitsarbeit ist heute geprägt von mehr als 15 Ausstellungen, die seit 2010 am Heumarkt gezeigt wurden. In dieser Zeit sahen ca. 80.000 Besucher die Ausstellungen und 12.000 nahmen an den Veranstaltungen der Begleitprogramme teil. Mehr als 3.600 Personen folgen dem Facebookauftritt des Archivs seit 2015. Zum 9. Jahrestag am 3. März 2018 wurde in der Piazzetta des Historischen Rathauses der Notfallverbund Kölner Archive und Bibliotheken gegründet. Bisher haben sich in ihm 25 Verbundpartner in privater, städtischer, staatlicher und kirchlicher Trägerschaft zusammengefunden. Ziel des Verbundes ist die effektive Notfallvorsorge und gegenseitige Unterstützung im Ernstfall.

Zum zehnten Jahrestag des Einsturzes arbeitet das Historische Archiv der Stadt Köln an einem Band mit dem Titel „Geschichte mit Zukunft – 10 Jahre Wiederaufbau des Kölner Stadtarchivs“. Es handelt sich dabei um einen Sonderband in der Reihe „Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln“. Die Veröffentlichung ist für den 28. April 2019 geplant (zur Jahrestagung der Notfallverbünde am 29./30.April in Köln). Ausgehend vom Einsturz erfolgt ein detaillierter Blick auf das Archiv und zehn Jahre Wiederaufbauarbeit, eine aktuelle Bilanz von dem, was erreicht wurde, eine Darstellung der gegenwärtigen Situation und dessen, was noch kommen wird. Dabei werden alle Bereiche im Archiv thematisiert, da alle vom Einsturz und den Folgen betroffen waren oder sind. Die reich bebilderte Ausgabe wendet sich an einen breiten Leserkreis, enthält aber auch detailliertere Informationen und Bilanzen.

Rückblick
Neben dem Einsatz auf der Unfallstelle standen vor allen Dingen die betroffenen Menschen im Mittelpunkt der Bemühungen der Stadt Köln. Neben der Versorgung mit zumeist vorläufigem Ersatzwohnraum richtete die Stadt eine Anlaufstelle ein, die die persönlichen Bedürfnisse und später auch die finanziellen Aspekte der Geschädigten begleiteten. Unter anderem wurde eine neutrale Ombudsstelle eingerichtet, die die Geschädigten ansprechen konnten. Für das Quartier setzte die Stadt im Verlaufe der Arbeiten einen Quartiersmanager ein. Zu den Betroffenen gehörten neben Anwohnern auch die benachbarten Schulen. Das benachbarte Friedrich-Wilhelm-Gymnasium konnte bereits am 9. März mit mehr als 1000 Schülern in das bereitgestellte Gebäude der Volkshochschule am Neumarkt einziehen. Im Sommer 2012 erfolgte der Rückzug in das inzwischen generalsanierte Schulgebäude. Die Kaiserin-Augusta-Schule und die Schule für Sehbehinderte konnten bereits nach einem Monat wieder ihre eigenen Räume benutzen. Interimsstandorte waren Räume der Fachhochschule Köln und in der Mainzer Straße. Auch hier waren rund 1000 Schülerinnen und Schüler betroffen.

Juristische Aspekte 
Die Rechtsansprüche der Stadt Köln sind Gegenstand zweier selbständiger Beweisverfahren, die vor dem Landgericht Köln anhängig sind.   In dem Verfahren zur Ermittlung der Schadensursache hat der gerichtliche Sachverständige, Prof. Dr. Kempfert, im Mai 2018 drei weitere Teilgutachten (Teilgutachten VI – VIII) vorgelegt. Im Teilgutachten VIII hat er alle bisherigen Beweisergebnisse ausgewertet und ist zu dem Schluss gekommen, dass die von der ARGE Los-Süd hergestellte Schlitzwandfehlstelle in der Lamelle 11 unzweifelhaft die alleinige Einsturzursache vom 3. März 2009 war. Zum gleichen Schluss sind die im Auftrag der Gutachter der Staatsanwaltschaft tätigen Sachverständigen, die Herren Prof. Hermann, Azzam und Güldenpfennig, gekommen. Die beiden Strafkammern des Landgerichts Köln, die sich mit der Strafbarkeit der verschiedenen Baubeteiligten befasst haben, haben diese Auffassung ebenfalls übernommen.

In dem Verfahren zur Ermittlung der Schadenshöhe haben verschiedene Gutachter die Gebäude- und Grundstücksschäden, die Kosten zur Wiederherstellung der Bebaubarkeit des havarierten Grundstücks und schließlich auch die Restaurierungskosten für die massiv beschädigten Archivalien ermittelt.   In beiden selbständigen Beweisverfahren sind von den Parteien Ergänzungsfragen zu den Gutachten gestellt worden, die derzeit von den Sachverständigen bearbeitet werden. Aufgrund der laufenden Beweisverfahren sind die Ansprüche der Stadt Köln und der KVB gegen Verjährung gesichert.

Schadenssumme
Die der Stadt Köln entstandenen Schäden sind noch nicht endgültig festgestellt. Nach aktuellem Stand geht die Stadt Köln von einem ihr entstandenen Mindestschaden von 1,33 Milliarden Euro aus. Darin enthalten sind mehr als 700 Millionen Euro für die Restaurierung der beschädigten Archivalien einschließlich des Totalverlustes von diversen Archivalien sowie verbleibender Minderwerte, ca. 80 Millionen Euro Kosten für das neue Archivgebäude, ca. 24 Millionen Euro, die für die seinerzeitige Bergungsbaugrube angefallen sind und bislang ca. 70 Millionen Euro für die Besichtigungsbaugrube.

Die Strafprozesse
Die Urteile in beiden Strafverfahren haben bestätigt, dass die ARGE Los-Süd für die entstandene Fehlstelle in der östlichen Schlitzwand verantwortlich ist. In den Strafverfahren ging es allerdings um die persönliche Schuld der beteiligten Mitarbeiter und nicht um die Haftung der ARGE und ihrer Gesellschafter.

Die noch nicht rechtskräftigen Freisprüche der beiden Bauleiter der ARGE Los-Süd bedeuten auch nicht, dass die Verantwortlichkeit der ARGE ausgeschlossen oder eingeschränkt wäre. Im Gegenteil: Das Strafgericht hat im ersten Strafverfahren festgestellt, dass den beiden freigesprochenen Bauleitern erhebliche Pflichtverletzungen anzulasten sind. Im zweiten Strafverfahren wurde ein Bauoberleiter der ARGE Los-Süd verurteilt. Das Gericht ist davon überzeugt, dass der Angeklagte den Einsturz bei pflichtgemäßem Handeln hätte verhindern können.

Beide Urteile stützen damit die bisherige Position der Stadt und der KVB, wonach die ARGE Los-Süd die alleinige Verantwortung für die Havarie trägt. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass sich hieraus keine Bindungswirkung im Hinblick auf die zivilrechtlichen Schadensersatzansprüche ergibt.

Aktuelle gutachterliche Untersuchungen auf der Einsturzstelle Waidmarkt
Der von der Stadt Köln beauftragte Sachverständige Prof. Kempfert hat in seinem Teilgutachten VIII festgestellt, dass die von der ARGE Los-Süd hergestellte Fehlstelle in der östlichen Schlitzwand die alleinige Einsturzursache darstellt. Unbeschadet dieser Feststellungen hat die ARGE Los-Süd dargelegt, die von ihr hergestellte Fehlstelle in der östlichen Schlitzwand sei entweder überhaupt nicht ursächlich für den Einsturz vom 3. März 2009 oder allenfalls in Verbindung mit anderen Ursachen. Zum sicheren Ausschluss solcher alternativer Schadensszenarien hatte der Sachverständige Prof. Kempfert deshalb vorgeschlagen, die restlichen Bodenschichten in der Besichtigungsbaugrube bis zur Braunkohle noch auszuheben. Auf dieser Basis hat das Landgericht Köln im Juli 2018 beschlossen, dass der Sachverständige Prof. Kempfert diese ergänzenden Erkundungsarbeiten durchführen soll.   Die weiteren Bodenschichten bis zur Tiefe von 15,50 mNN sind inzwischen von Herrn Prof. Kempfert untersucht worden, ohne dass sich Anhaltspunkte für andere Schadens-ursachen ergeben hätten. In einigen Wochen steht die Freilegung und Untersuchung der Braunkohleschicht an. Die Stadt Köln rechnet damit, dass auch die Überprüfung der Braunkohleschicht keine Anhaltspunkte für alternative Schadensszenarien ergibt. Die Beweisaufnahme am Waidmarkt kann also voraussichtlich noch im Jahr 2019 endgültig abgeschlossen werden, ohne dass irgendwelche Zweifel bezüglich der Einsturzursache bleiben.

Vorsorglich weist die Stadt Köln darauf hin, dass die nachlaufenden und voraussichtlich im Jahr 2019 abzuschließenden Untersuchungen die Sanierung des Gleiswechselbauwerks nicht verzögern. Derzeit läuft noch die Sanierungsplanung der ARGE Los-Süd, die voraussichtlich im ersten Quartal 2020 abgeschlossen ist. Wenn die entsprechende Genehmigung durch die Bezirksregierung vorliegt, kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 mit der Ausführung der Sanierungsarbeiten begonnen werden. Die Sanierung des Gleiswechselbauwerks und die vollständige Inbetriebnahme der U-Bahn werden also durch die nachlaufenden Erkundungen des Sachverständigen Prof. Kempfert nicht verzögert.

Schadenersatz
Eine Schadensersatzklage der Stadt Köln (und der KVB) gegen die Schädiger, insbesondere die ARGE Los-Süd, ist noch nicht eingereicht. Stadt Köln und KVB werden nach rechtskräftigem Abschluss der Strafverfahren und nach endgültiger Schadensfeststellung mit der ARGE Los-Süd und deren Haftpflichtversicherungen in Kontakt treten. Dieses setzt allerdings voraus, dass die ARGE Los-Süd ihre Verantwortlichkeit für den Einsturz und die damit verbundenen Schäden und Kosten akzeptiert. Die Stadt Köln geht davon aus, dass Schadenersatzansprüche durch das Unternehmensvermögen der ARGE-Gesellschafter sowie deren Haftpflichtversicherungen abgegolten werden können, ergänzend auch durch zusätzlich vereinbarte Sicherheiten.

Leihgeber
Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Köln sind mehrere Verfahren anhängig, in denen Leihgeber von Archivalien Ansprüche gegen die Stadt Köln wegen der Beschädigung beziehungsweise des Verlustes eingelagerter Archivalien geltend machen. Das OLG Köln hat diese Verfahren ausgesetzt, um die Ergebnisse der Gutachten und den Ausgang der Strafverfahren abzuwarten. Die Stadt Köln geht davon aus, dass nach (erstinstanzlichem) Abschluss der beiden Strafverfahren und nach Vorlage der verschiedenen Sachverständigengutachten nun zeitnah eine Fortsetzung dieser Leihgeberverfahren stattfinden wird.

Abb.: Neubau Luxemburger Straße/Ecke Eifelwall (Foto: Stadt Köln)

Neubau Historisches Archiv 
Der Neubau für Historisches Archiv und Rheinisches Bildarchiv am Eifelwall schreitet zügig voran. Die Fassade der Mantelbebauung ist im Wesentlichen fertiggestellt, die Schlussabnahme für den Rohbau erfolgt. Geplant ist es, das Gebäude im vierten Quartal 2020 funktionsfähig an den Nutzer zu übergeben. Es stehen lediglich noch zwei Vergaben aus. Für die Brunnenanlage soll die Beauftragung in Kürze erfolgen, die Ausschreibung für die Außenanlagen gehen in Kürze auf den Markt.

Am Eifelwall errichtet die Stadt Köln Europas modernstes kommunales Archiv, in dem das Historische Archiv der Stadt Köln und das Rheinische Bildarchiv ihren neuen Platz finden. Bauherrin ist die städtische Gebäudewirtschaft. Gebaut wird nach den Plänen des Architekturbüros Waechter + Waechter Architekten aus Darmstadt eine dreigeschossige Mantelbebauung, in dessen Mitte sich das so genannte Schatzhaus erhebt, das mit seinen Magazinen die Archivalien und Fotografien schützt. Auf einer Gesamtfläche von etwa 22.584 Quadratmetern stehen rund 50 Regalkilometer und 460 Planschränke für das Archivgut zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt weitere 2,2 Regalkilometer Lagerfläche. Es bietet gleichzeitig rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochfunktionale Arbeitsplätze. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut zur Verfügung. Der Neubau Historisches Archiv und Rheinisches Bildarchiv ist mit Gesamtkosten von rund 75,9 Millionen Euro (zuzüglich zehn Prozent Risikoreserve) veranschlagt.

Sanierungsplanung und Fertigstellung des Gleiswechselbauwerks
Im Zuge einer ersten Planungsstufe (Grundlagenermittlung bis Vorplanung) wurden durch die Arge Los-Süd in Abstimmung mit der KVB AG und der Stadt Köln fünf Sanierungsvarianten erarbeitet und Anfang diesen Jahres der KVB und Verwaltung vorgelegt.

Von diesen fünf Sanierungsvarianten haben die KVB AG und die Verwaltung für die weitere Entwurfs- bis Ausführungsplanung zwei Varianten ausgewählt, die dem Rat im April 2019 zur Entscheidung für die Fortführung der Sanierungsplanung in einer zweiten Planungsstufe vorgelegt werden sollen.

Bei diesen beiden Sanierungsvarianten handelt es sich jeweils um eine Planungsvariante, die eine reine Sanierung ohne weitere Berücksichtigung möglicher zusätzlicher Beweiserhebungen zur Ursache des havarierten Gleiswechselbauwerkes bietet und um eine zweite Planungsvariante, die eine Option für eine spätere ergänzende Beweiserkundung in einem Teilbereich im Inneren des havarierten Bauwerkes parallel zur Ausführung der Sanierungsarbeiten zulässt. Die Option einer Beweiserkundung im Inneren des havarierten Gleiswechselbauwerks soll so lange bestehen bleiben, bis die durch den Sachverständigen Prof. Kempfert eindeutig festgestellte Schadensursache durch seine aktuell fortgeführte ergänzende Beweiserkundung bestätigt wird.   Die konkrete Weiterplanung wird sodann zwischen KVB AG und der Verwaltung abgestimmt, sodass nach Abschluss der Ausführungsplanung ein weiterer Ratsbeschluss zur baulichen Umsetzung einer finalen Sanierungsvariante erfolgen wird.

Mit einem Baubeginn der Sanierungsarbeiten wird Mitte 2020 zu rechnen sein, mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme der 1. Baustufe wird , in Abhängigkeit vom Verlauf der weiteren Planung und Bauausführung frühestens in 2026/2027 gerechnet

Waidmarkt – weitere Entwicklung
Bis auf die anstehende Schulerweiterung im hinteren Teil des Geländes, die für dieses Jahr geplant ist, sind alle anderen Überlegungen zur Zukunft des Geländes der Einsturzstelle abhängig von der Sanierung des Gleiswechselbauwerkes und welche Auswirkungen dies auch auf die oberirdischen Flächen hat. Das gilt auch für den Ort des Gedenkens. Es wird einen würdigen Ort des Gedenkens an dieser Stelle geben. Die Stadt Köln wird sowohl zu dem Ort des Gedenkens als auch zu der Gesamtgestaltung und Nutzung des Geländes in einen intensiven Bürgerdialog eintreten. Dieser Dialog soll dann beginnen, wenn verlässliche Daten über die möglichen Flächen vorliegen.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln
Postfach 10 35 64
50475 Köln

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 22.2.2019

Online-Archiv zur deutschen Kolonialgeschichte veröffentlicht

Deutschlands koloniale Vergangenheit hat vielfältige Spuren in den Archiven hinterlassen. Das Auswärtige Amt hat sich die Aufarbeitung dieser Spuren zur Aufgabe gemacht. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen dem Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam und dem Auswärtigen Amt wurde ein Online-Portal zur deutschen Kolonialgeschichte veröffentlicht, das als Beta-Version ab sofort unter www.archivfuehrer-kolonialzeit.de abrufbar ist.

Ziel des Projekts ist es, historische Fakten und Überlieferungen aus der Kolonialzeit zusammenzufassen und mit Informationen zu Orten, Akteuren und Ereignissen zu verknüpfen. Eine Datenbank mit Beschreibungen von Dokumenten und Beständen, die erstmals online verzeichnet sind, ist das Kernstück des frei zugänglichen Archiv-Portals. Das Projekt sorgt für mehr Transparenz bei der Darstellung der Überlieferungssituation von Archivalien zur deutschen Kolonialgeschichte.

Das vom Auswärtigem Amt finanzierte Projekt steht seit seinem Start 2017 unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Freund, Professorin für Archivwissenschaften an der FH Potsdam. Der Informations- und Bibliothekswissenschaftler Uwe Jung setzt das Forschungsprojekt als wissenschaftlicher Mitarbeiter gemeinsam mit zwei wissenschaftlichen Hilfskräften um. Ab sofort können unter www.archivfuehrer-kolonialzeit.de über 64.000 Beschreibungen aus rund 300 Einrichtungen nachgeschlagen werden. Davon beziehen sich über 48.000 Beschreibungen auf physische Einheiten wie z. B. Akten oder Bildobjekte. In den kommenden Monaten werden weitere Einträge hinzukommen.

Eine besondere Herausforderung stellen die unterschiedlichen Interessen und Vorkenntnisse der Benutzerinnen und Benutzer dar. Das Portal ist dreisprachig aufgebaut. Besonders Personen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen deutschen Kolonien sollen einen speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Zugang zu den Informationen erhalten. Deshalb wurde Wert darauf gelegt, die Beschreibungen zu übersetzen und mit historischen geografischen Informationen zu verbinden. Weitere Bereiche des Online-Archivs führen in die alte deutsche Kurrentschrift, die Aktenkunde und in den historischen Kontext ein.

Abb.: Die Kurrent-Schreibmaschine – ein Hilfsmittel auf dem „Archivführer Deutsche Kolonialgeschichte“.

Eine weitere Besonderheit stellt die Einbindung der freien Wissensdatenbank Wikidata in das Projekt dar. Sie ermöglicht die Zusammenarbeit über Sprach- und Themengrenzen hinweg. In einem Ausschnitt der Datenbank können Informationen zu Personen, Organisationen, Ereignissen und Objekten mit Bezug zur deutschen Kolonialgeschichte systematisch gesammelt und miteinander verknüpft werden. Dabei wird es auch möglich sein, die mitunter stark eurozentristischen Beschreibungen von Konzepten durch Alternativen zu ergänzen.

Das Projekt wird laufend weitergeführt und soll voraussichtlich Ende 2019 abgeschlossen werden. Die Abschlussversion des Online-Archivs ist bereits für Oktober 2019 in Planung.

Kontakt:
Prof. Dr. Susanne Freund (Projektleitung)
Uwe Jung (inhaltliche und technische Fragen)
Fachhochschule Potsdam
Fachbereich Informationswissenschaften
Kiepenheuerallee 5
14469 Potsdam
Telefon: 0331 580-1521
projekt.kolonialzeit­@fh-potsdam.de

Quelle: FH Potsdam, Presseinformation, 14.2.2019

Urkundendigitalisierung im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd

Der Leiter des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd, Dr. David Schnur, gab zusammen mit dem Scanprofi Robert Reiter vom Verein ICARUS e.V. dieser Tage Einblicke in die Welt der Digitalisierung von Pergamenturkunden. Mit einem mobilen Aufsichtsscanner ausgestattet werden noch hunderte von Gmünder Urkunden bis Ende Februar 2019 eingescannt. Der Verein ICARUS betreibt die zentrale Urkundenplattform monasterium.net auf der derzeit bereits rund 600.000 Urkunden aus ganz Europa Online zur Verfügung stehen.

Abb.: Digitalisierung von Urkundenbeständen (Foto: Amt für Medien und Kommunikation, Schwäbisch Gmünd)

Das Stadtarchiv verwahrt als historisches Gedächtnis der Stadt Schwäbisch Gmünd insgesamt rund 3.000 laufende Meter an schriftlichen Unterlagen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Zu den ältesten und kostbarsten Beständen des Archivs zählen rund 1.400 Pergamenturkunden, deren älteste Urkunde auf das Jahr 1277 datiert ist. Der weitaus größte Teil dieser Urkunden entstammt dem historischen Archiv des Hospitals zum Heiligen Geist, das in diesem Jahr sein 750-jähriges Bestehen feiern wird.

Abb.: Aus dem Urkundenbestand des Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd (Foto: Amt für Medien und Kommunikation, Schwäbisch Gmünd)

Die Digitalisierung der Urkunden im Gmünder Stadtarchiv führt Robert Reiter vom in St. Pölten ansässigen Verein ICARUS durch. Reiter hat aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit bereits hunderttausende Pergamenturkunden aus fast 50 europäischen Archiven gescannt, so dass es weltweit niemanden gibt, der mehr Originalurkunden aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit in seinen Händen hatte, als er.

Nach Abschluss der Digitalisierung müssen die Aufnahmen zunächst nachbearbeitet und mit Metadaten aus der Datenbank des Stadtarchivs verknüpft werden. Noch im Laufe des Jahres 2019 werden die Gmünder Urkunden mitsamt diesen Metadaten (inhaltliche Beschreibung, Angaben zu bisherigen Editionen und ähnliche) auf der Homepage monasterium.net veröffentlicht. Damit werden alle Pergamenturkunden des Gmünder Stadtarchivs in Kürze mit wenigen Klicks kostenfrei im Internet verfügbar sein – weltweit, rund um die Uhr und barrierefrei.

Das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ist das erste Kommunalarchiv in Baden-Württemberg, das seine historischen Urkundenbestände auf diesem Weg online zugänglich macht (bundesweit als siebtes Kommunalarchiv). Bislang sind aus dem deutschen Südwesten lediglich das Landesarchiv Baden-Württemberg mit seinen Abteilungen Karlsruhe, Stuttgart und Ludwigsburg sowie die Universitätsbibliothek Heidelberg auf monasterium.net vertreten. Mit der Digitalisierung und Onlinestellung seiner historischen Urkundenbestände startet das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ins 21. Jahrhundert. Es ist vorgesehen, zukünftig sukzessive weitere zentrale Quellen zur städtischen Geschichte als Scans im Internet zu veröffentlichen.

Kontakt:
Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd
Augustinerstraße 3
73525 Schwäbisch Gmünd
Tel. 07171 603-4150
FAX: 07171 603-4159
stadtarchiv@schwaebisch-gmuend.de

Quelle: Stadt Schwäbisch Gmünd, Pressemitteilung, 14.2.2019

Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte 2019

Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA) mit Sitz in Berlin lobt 2019 den „Preis für Berlin Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte“ zum dritten Mal aus.

Das BBWA spricht mit diesem Wettbewerb Studenten und Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen an. Damit möchte das Wirtschaftsarchiv die Erforschung der regionalen Wirtschaftsgeschichte Berlins und Brandenburgs befördern.

Der Preis soll für die interdisziplinäre Förderung der Auseinandersetzung mit Wirtschaftsgeschichte Anreiz sein. Das heißt, es können sich Historiker, aber z. B. auch Literaturwissenschaftler, Soziologen, Betriebswirtschaftler, Kunsthistoriker etc. mit einem passenden Text für den Preis bewerben. Einzureichen sind wirtschaftsgeschichtliche Studien in Form einer Magister-, Diplom-, Master- oder Bachelorarbeit. Die Themen der einzureichenden Arbeiten sollen sich auf die Wirtschaftsgeschichte in der Region Berlin und Brandenburg beziehen. Die Arbeiten sollen sich mit wirtschafts-, unternehmens-, gesellschaftsgeschichtlichen Themen befassen, den Forschungsstand widerspiegeln sowie den Erkenntnis- und Wissenstand auf dem Gebiet der regionalen Wirtschaftsgeschichte bereichern. Arbeiten, die Archivquellen auswerten, sind besonders willkommen. Preisverleihung und Pressekonferenz zum Wettbewerb werden nach Abschluss des Projektes stattfinden. Die beste Arbeit wird in geeigneter Form veröffentlicht.

Klaus Wowereit hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen.

Der Wettbewerb richtet sich an Studierende und Absolventen aller Disziplinen an Universitäten und Fachhochschulen Jeder Teilnehmer kann nur mit einem Beitrag am Wettbewerb teilnehmen.

Jury
• Prof. Dr. Johannes Bähr (Universität Frankfurt/Main) • Prof. Dr. Dorothee Haffner (HTW Berlin)
• Prof. Dr. Klaus Dettmer (Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.)
• Astrid Drabant-Schwalbach (SMI Management Institute International GmbH)
• Prof. Dr. Ulrike Höroldt (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz)
• Svend Liebscher (Handwerkskammer Berlin)
• Udo Marin (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.)
• Christine Nadler (IHK Berlin)
• Prof. Dr. Klaus Neitmann (Brandenburgisches Landeshauptarchiv)
• Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Humboldt-Universität zu Berlin)
• Prof. Dr. Uwe Schaper (Landesarchiv Berlin)
• Prof. Dr. André Steiner (Universität Potsdam)
• Dr. Frank Wittendorfer (Siemens AG)

Termine
• 19.11.2018 Ausschreibung
• 30.04.2019 Einsendeschluss (Poststempel)
• 31.05.2019 Vorprüfung
• 30.09.2019 Auswertung und Abstimmung der Jury
• November 2019 feierliche Preisverleihung

Preis
Es wird eine Arbeit mit der Veröffentlichung in geeigneter Form prämiert. Zusätzlich wird ein Preisgeld von 1.000 Euro gezahlt.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Björn Berghausen (Geschäftsführer)
Eichborndamm 167, Haus 42,
13403 Berlin
Telefon 030 41190698,
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
http://www.bb-wa.de

Das Gedächtnis des Landkreises Altenburger Land

In der Lindenaustraße 9 in Altenburg befindet sich nicht nur der Hauptsitz der Verwaltung des Landkreises Altenburger Land. Das zu herzoglichen Zeiten 1892 bis 1895 erbaute Verwaltungsgebäude hält oberirdisch Arbeitsräume und Sitzungssäle bereit. Im Kellergeschoss beherbergt es damals wie heute neben Maschinenräumen das Kreisarchiv des Altenburger Landes. Seit 1999 wacht darüber Kerstin Scheiding als Kreisarchivarin mit drei Kollegen.

Kerstin Scheiding,
Kreisarchivarin Altenburger Land

Über 2.000 laufende Regalmeter Akten, Urkunden, Chroniken, Amtsbücher und Amtsblätter, lokale Zeitungen, Karten und Pläne sowie Nachlässe werden aktuell im Kreisarchiv verwahrt. Jedes Jahr kommen zwischen 100 bis 300 Meter Material hinzu.

Die „Anordnung zur Errichtung von Stadt- und Kreisarchiven“ vom 26. Februar 1951 begründete die Sammlung. Der bis dahin erwachsene Bestand ging in das heutige Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg mit Sitz im Schloss über. Als 1993 die Gebietsreform die Zusammenlegung der beiden Kreise Altenburg und Schmölln festlegte, übernahm das Altenburger Kreisarchiv auch die Bestände der Schmöllner Kreisverwaltung. Daneben wird auch Archivgut von Gemeinden des Altenburger Landes aufgenommen, die kein eigenes Archiv betreiben können, sowie der Städte Gößnitz und Schmölln. Weiterhin umfasst die Sammlung Archivgut von Parteien und Massenorganisationen, von Vereinen und Gesellschaften, Wirtschaftsunternehmen, Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und von Schulen. Immer wieder wächst der Bestand um private Nachlässe und Schenkungen. Bis ins 15. Jahrhundert zurück reichen die ältesten Sammlungsstücke, die hinter zahlreichen Kellertüren, bei 18 bis 20 Grad und 50 bis 55 Prozent Luftfeuchtigkeit sicher aufbewahrt werden.

Nicht nur für Historiker und Heimatforscher ist das Kreisarchiv eine ergiebige Quelle. Viele Nutzeranfragen haben privaten Hintergrund. Erbermittler recherchieren in Todesanzeigen der Zeitungen nach Spuren zu Verwandten von Verstorbenen. Sogar Anfragen aus den USA oder Australien gelangen nach Altenburg, wenn Kinder von Auswanderern versuchen, ihre Familiengeschichte nachzuzeichnen. Gefragt sind auch Kopien von Zeitungs-Titelseiten als Geschenk zu Geburtstagsjubiläen. Auch manchem Facharbeiterzeugnis und Ausbildungsnachweis wurde hier nachgespürt, wenn es daheim für den Rentenantrag fehlte. Die Einsicht in die Bestände ist nach Antrag und Terminvereinbarung für jeden gegen Gebühr möglich. In begründeten Fällen ist die Recherche kostenfrei.

Kontakt:
Landratsamt Altenburger Land, Kreisarchiv
Lindenaustr. 9
04600 Altenburg
Telefon: 03447 586150
kreisarchiv@altenburgerland.de

Quelle: Landkreis Altenburger Land, Pressemitteilung, 8.2.2019