Urkundendigitalisierung im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd

Der Leiter des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd, Dr. David Schnur, gab zusammen mit dem Scanprofi Robert Reiter vom Verein ICARUS e.V. dieser Tage Einblicke in die Welt der Digitalisierung von Pergamenturkunden. Mit einem mobilen Aufsichtsscanner ausgestattet werden noch hunderte von Gmünder Urkunden bis Ende Februar 2019 eingescannt. Der Verein ICARUS betreibt die zentrale Urkundenplattform monasterium.net auf der derzeit bereits rund 600.000 Urkunden aus ganz Europa Online zur Verfügung stehen.

Abb.: Digitalisierung von Urkundenbeständen (Foto: Amt für Medien und Kommunikation, Schwäbisch Gmünd)

Das Stadtarchiv verwahrt als historisches Gedächtnis der Stadt Schwäbisch Gmünd insgesamt rund 3.000 laufende Meter an schriftlichen Unterlagen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Zu den ältesten und kostbarsten Beständen des Archivs zählen rund 1.400 Pergamenturkunden, deren älteste Urkunde auf das Jahr 1277 datiert ist. Der weitaus größte Teil dieser Urkunden entstammt dem historischen Archiv des Hospitals zum Heiligen Geist, das in diesem Jahr sein 750-jähriges Bestehen feiern wird.

Abb.: Aus dem Urkundenbestand des Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd (Foto: Amt für Medien und Kommunikation, Schwäbisch Gmünd)

Die Digitalisierung der Urkunden im Gmünder Stadtarchiv führt Robert Reiter vom in St. Pölten ansässigen Verein ICARUS durch. Reiter hat aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit bereits hunderttausende Pergamenturkunden aus fast 50 europäischen Archiven gescannt, so dass es weltweit niemanden gibt, der mehr Originalurkunden aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit in seinen Händen hatte, als er.

Nach Abschluss der Digitalisierung müssen die Aufnahmen zunächst nachbearbeitet und mit Metadaten aus der Datenbank des Stadtarchivs verknüpft werden. Noch im Laufe des Jahres 2019 werden die Gmünder Urkunden mitsamt diesen Metadaten (inhaltliche Beschreibung, Angaben zu bisherigen Editionen und ähnliche) auf der Homepage monasterium.net veröffentlicht. Damit werden alle Pergamenturkunden des Gmünder Stadtarchivs in Kürze mit wenigen Klicks kostenfrei im Internet verfügbar sein – weltweit, rund um die Uhr und barrierefrei.

Das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ist das erste Kommunalarchiv in Baden-Württemberg, das seine historischen Urkundenbestände auf diesem Weg online zugänglich macht (bundesweit als siebtes Kommunalarchiv). Bislang sind aus dem deutschen Südwesten lediglich das Landesarchiv Baden-Württemberg mit seinen Abteilungen Karlsruhe, Stuttgart und Ludwigsburg sowie die Universitätsbibliothek Heidelberg auf monasterium.net vertreten. Mit der Digitalisierung und Onlinestellung seiner historischen Urkundenbestände startet das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd ins 21. Jahrhundert. Es ist vorgesehen, zukünftig sukzessive weitere zentrale Quellen zur städtischen Geschichte als Scans im Internet zu veröffentlichen.

Kontakt:
Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd
Augustinerstraße 3
73525 Schwäbisch Gmünd
Tel. 07171 603-4150
FAX: 07171 603-4159
stadtarchiv@schwaebisch-gmuend.de

Quelle: Stadt Schwäbisch Gmünd, Pressemitteilung, 14.2.2019

Preis für Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte 2019

Aufruf zur Teilnahme am Wettbewerb

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA) mit Sitz in Berlin lobt 2019 den „Preis für Berlin Brandenburgische Wirtschaftsgeschichte“ zum dritten Mal aus.

Das BBWA spricht mit diesem Wettbewerb Studenten und Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen an. Damit möchte das Wirtschaftsarchiv die Erforschung der regionalen Wirtschaftsgeschichte Berlins und Brandenburgs befördern.

Der Preis soll für die interdisziplinäre Förderung der Auseinandersetzung mit Wirtschaftsgeschichte Anreiz sein. Das heißt, es können sich Historiker, aber z. B. auch Literaturwissenschaftler, Soziologen, Betriebswirtschaftler, Kunsthistoriker etc. mit einem passenden Text für den Preis bewerben. Einzureichen sind wirtschaftsgeschichtliche Studien in Form einer Magister-, Diplom-, Master- oder Bachelorarbeit. Die Themen der einzureichenden Arbeiten sollen sich auf die Wirtschaftsgeschichte in der Region Berlin und Brandenburg beziehen. Die Arbeiten sollen sich mit wirtschafts-, unternehmens-, gesellschaftsgeschichtlichen Themen befassen, den Forschungsstand widerspiegeln sowie den Erkenntnis- und Wissenstand auf dem Gebiet der regionalen Wirtschaftsgeschichte bereichern. Arbeiten, die Archivquellen auswerten, sind besonders willkommen. Preisverleihung und Pressekonferenz zum Wettbewerb werden nach Abschluss des Projektes stattfinden. Die beste Arbeit wird in geeigneter Form veröffentlicht.

Klaus Wowereit hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen. Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen.

Der Wettbewerb richtet sich an Studierende und Absolventen aller Disziplinen an Universitäten und Fachhochschulen Jeder Teilnehmer kann nur mit einem Beitrag am Wettbewerb teilnehmen.

Jury
• Prof. Dr. Johannes Bähr (Universität Frankfurt/Main) • Prof. Dr. Dorothee Haffner (HTW Berlin)
• Prof. Dr. Klaus Dettmer (Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.)
• Astrid Drabant-Schwalbach (SMI Management Institute International GmbH)
• Prof. Dr. Ulrike Höroldt (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz)
• Svend Liebscher (Handwerkskammer Berlin)
• Udo Marin (Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V.)
• Christine Nadler (IHK Berlin)
• Prof. Dr. Klaus Neitmann (Brandenburgisches Landeshauptarchiv)
• Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Humboldt-Universität zu Berlin)
• Prof. Dr. Uwe Schaper (Landesarchiv Berlin)
• Prof. Dr. André Steiner (Universität Potsdam)
• Dr. Frank Wittendorfer (Siemens AG)

Termine
• 19.11.2018 Ausschreibung
• 30.04.2019 Einsendeschluss (Poststempel)
• 31.05.2019 Vorprüfung
• 30.09.2019 Auswertung und Abstimmung der Jury
• November 2019 feierliche Preisverleihung

Preis
Es wird eine Arbeit mit der Veröffentlichung in geeigneter Form prämiert. Zusätzlich wird ein Preisgeld von 1.000 Euro gezahlt.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Björn Berghausen (Geschäftsführer)
Eichborndamm 167, Haus 42,
13403 Berlin
Telefon 030 41190698,
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
http://www.bb-wa.de

Das Gedächtnis des Landkreises Altenburger Land

In der Lindenaustraße 9 in Altenburg befindet sich nicht nur der Hauptsitz der Verwaltung des Landkreises Altenburger Land. Das zu herzoglichen Zeiten 1892 bis 1895 erbaute Verwaltungsgebäude hält oberirdisch Arbeitsräume und Sitzungssäle bereit. Im Kellergeschoss beherbergt es damals wie heute neben Maschinenräumen das Kreisarchiv des Altenburger Landes. Seit 1999 wacht darüber Kerstin Scheiding als Kreisarchivarin mit drei Kollegen.

Kerstin Scheiding,
Kreisarchivarin Altenburger Land

Über 2.000 laufende Regalmeter Akten, Urkunden, Chroniken, Amtsbücher und Amtsblätter, lokale Zeitungen, Karten und Pläne sowie Nachlässe werden aktuell im Kreisarchiv verwahrt. Jedes Jahr kommen zwischen 100 bis 300 Meter Material hinzu.

Die „Anordnung zur Errichtung von Stadt- und Kreisarchiven“ vom 26. Februar 1951 begründete die Sammlung. Der bis dahin erwachsene Bestand ging in das heutige Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg mit Sitz im Schloss über. Als 1993 die Gebietsreform die Zusammenlegung der beiden Kreise Altenburg und Schmölln festlegte, übernahm das Altenburger Kreisarchiv auch die Bestände der Schmöllner Kreisverwaltung. Daneben wird auch Archivgut von Gemeinden des Altenburger Landes aufgenommen, die kein eigenes Archiv betreiben können, sowie der Städte Gößnitz und Schmölln. Weiterhin umfasst die Sammlung Archivgut von Parteien und Massenorganisationen, von Vereinen und Gesellschaften, Wirtschaftsunternehmen, Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und von Schulen. Immer wieder wächst der Bestand um private Nachlässe und Schenkungen. Bis ins 15. Jahrhundert zurück reichen die ältesten Sammlungsstücke, die hinter zahlreichen Kellertüren, bei 18 bis 20 Grad und 50 bis 55 Prozent Luftfeuchtigkeit sicher aufbewahrt werden.

Nicht nur für Historiker und Heimatforscher ist das Kreisarchiv eine ergiebige Quelle. Viele Nutzeranfragen haben privaten Hintergrund. Erbermittler recherchieren in Todesanzeigen der Zeitungen nach Spuren zu Verwandten von Verstorbenen. Sogar Anfragen aus den USA oder Australien gelangen nach Altenburg, wenn Kinder von Auswanderern versuchen, ihre Familiengeschichte nachzuzeichnen. Gefragt sind auch Kopien von Zeitungs-Titelseiten als Geschenk zu Geburtstagsjubiläen. Auch manchem Facharbeiterzeugnis und Ausbildungsnachweis wurde hier nachgespürt, wenn es daheim für den Rentenantrag fehlte. Die Einsicht in die Bestände ist nach Antrag und Terminvereinbarung für jeden gegen Gebühr möglich. In begründeten Fällen ist die Recherche kostenfrei.

Kontakt:
Landratsamt Altenburger Land, Kreisarchiv
Lindenaustr. 9
04600 Altenburg
Telefon: 03447 586150
kreisarchiv@altenburgerland.de

Quelle: Landkreis Altenburger Land, Pressemitteilung, 8.2.2019

Quellen zur Kolonialgeschichte und zur Besetzung des Rheinlandes

DFG fördert Bundesarchiv im Rahmen des Programms „Digitalisierung archivalischer Quellen“

Das Bundesarchiv verwahrt eine Vielzahl authentischer Quellen zur deutschen Kolonialzeit (1884-1918), die einen differenzierten Blick auf das damalige Geschehen erlauben. Viele davon sind online verfügbar.

Zum Schutz der Originale und zur Verbesserung der Zugänglichkeit investiert das Bundesarchiv kontinuierlich in die Digitalisierung seines Archivguts. Jetzt wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dem Bundesarchiv zusätzliche Mittel zur Digitalisierung schriftlicher Unterlagen aus der Zeit von 1884 bis 1936 bereitstellen.

Abb.: Deckblatt einer Akte aus dem Bestand Reichsministerium für die besetzten Gebiete: „Berichte über Separatisten-Bewegung“ (BArch, R 1601/577)

In einzelnen sollen mit Unterstützung der DFG Quellen aus folgenden Beständen digitalisiert und danach über die Rechercheanwendung invenio und das Archivportal-D online verfügbar gemacht werden:

R 1601 Reichsministerium für die besetzten Gebiete
R 1002 Behörden des Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika
R 1003 Behörden des Schutzgebietes Deutsch-Ostafrika
R 150 Deutsche Kolonialverwaltung in Togo
R 8133 Neu-Guinea-Compagnie, Berlin
RW 61 Ostasiatisches Expeditionskorps und Ostasiatische Besatzungsbrigade
RW 51 Kaiserliche Schutztruppen.

Ziel ist es, bis zum Sommer 2021 ca. 3 Millionen Seiten digital zugänglich zu machen. Die bereits jetzt online zugängliche Überlieferung zur deutschen Kolonialgeschichte wird damit um wichtige Bestandteile ergänzt.

Zudem wird der historischen Forschung der Zugang zu einem weiteren zentralen Bestand zur Frühgeschichte der Weimarer Republik (Reichsministerium für die besetzten Gebiete) wesentlich erleichtert. Auf Quellen zur Weimarer Republik liegt aktuell ein inhaltlicher Schwerpunkt der Digitalisierungsmaßnahmen des Bundesarchivs.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Tel.: +49 261 505-0
Fax: +49 261 505-226
poststelle[at]bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemeldung, 28.1.2019

Startschuss für gemeinsamen Archivbau in Soest

Interkommunale Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt Soest wird konkret

Der Soester Kreisdirektor Dirk Lönnecke und der Soester Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer haben am 1.2.2019 gemeinsam mit 70 Ehrengästen den symbolischen ersten Spatenstich für das neue Archivgebäude und den Umbau der ehemaligen Landwirtschaftsschule an der Niederbergheimer Straße in Soest vorgenommen. Dort sollen im Sommer 2020 das Kreisarchiv Soest und das Stadtarchiv Soest einschließlich der Stadtarchäologie und der wissenschaftlichen Stadtbibliothek einziehen.

Erster Spatenstich neuer Archivbau in Soest

Abb.: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat am Freitag, 1. Februar 2019, der Bau des gemeinsamen Kreis- und Stadtarchivs begonnen. Das Bild zeigt (vorne v. l.) Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer, Architekt Dietmar Riecks, Stadtarchivar Dr. Norbert Wex, Kreisdirektor Dirk Lönnecke, Kreisarchivarin Beatrix Pusch und Bauunternehmer Olav Höcker von Zitzewitz. (Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest)

„Diese Projekt kann als ein Vorbild dafür gelten, was mit einer sehr guten interkommunalen Zusammenarbeit erreicht werden kann“, betonte der Kreisdirektor. Durch den gemeinsamen Standort würden Synergien hinsichtlich gemeinsam zu nutzender Bereiche erzielt und eine Optimierung der Flächen gewährleistet. Der stellvertretende Verwaltungschef verwies unter anderem auf Lesesaal und Technikräume. Die lange Planungszeit seit 2016 sei wichtig für ein gutes Ergebnis, aber auch die notwendigen Vorbereitungen gewesen. Die Sorgfalt bei der Planung zahle sich bereits aus. Denn alle Berechnungen und die ersten Ausschreibungsergebnisse bestätigten das zur Verfügung stehende Budget in Höhe von 9,5 Mio. Euro. „Es entsteht ein kultureller Diamant“, würdigte Bürgermeister Dr Eckhard Ruthemeyer den Archivbau. „Das Projekt wertet einen vermeintlichen Hinterhof städtebaulich enorm auf.“ Die denkmalgeschützte ehemaligen Landwirtschaftsschule an der Niederbergheimer Straße, in der bis vor kurzem noch die Lohnstelle der Kreisverwaltung zu Hause war, wird umgebaut und dahinter außerdem ein komplett neues Magazingebäude errichtet. Der Kreis Soest tritt als Bauherr in Erscheinung und die Stadt Soest mietet die für das Stadtarchiv benötigten Flächen an. Von insgesamt 3.600 Quadratmetern nutzt der Kreis 52, die Stadt 48 Prozent. Die Nutzung ist auf 25 Jahre ausgerichtet.

Der Bauauftrag wurde an die Soester Höcker Generalbauunternehmung GmbH vergeben. Die Firma setzt den Entwurf der Bochumer Architekten Banz und Riecks um, an die das Preisgericht des 2016 durchgeführten Architektenwettbewerbs den ersten Preis vergab. „Der Entwurf überzeugt durch ein gut proportioniertes Ensemble aus Alt- und Neubau. Die Fuge zwischen den Gebäuden bildet einen eigenständigen Zwischenbau aus, der den neuen barrierefreien Eingang enthält“, lobte die Jury seinerzeit. Besonders positiv gesehen wurden zwei neu entstehende unterschiedliche Höfe zwischen Alt- und Neubau. Auch die Nutzung des Zwischentrakts für eine öffentlichkeitswirksame Präsenz beider Archive überzeugte die Preisrichter.

Die Idee zum gemeinsamen Standort von Kreisarchiv und Stadtarchiv entstand bereits sehr früh. Beide Archive können den Zuwachs von Archivgut der kommenden Jahre in den existierenden Magazinen nicht mehr unterbringen. Zudem genügen die bestehenden Räumlichkeiten nicht den Anforderungen. Die Arbeitsräume und der Benutzerbereich des Kreisarchivs Soest sind seit einigen Jahren getrennt vom Magazin untergebracht, so dass die Benutzung und die Arbeitsabläufe erschwert sind. Auch das Gebäude des Stadtarchivs in der Soester Innenstadt ist den Anforderungen eines Archivs an Technik und Sicherheit nicht mehr gewachsen. 2014 führte der Kreis Soest eine Machbarkeitsstudie durch, in der geprüft werden sollte, ob die ehemalige Landwirtschaftsschule an der Niederbergheimer Straße in Soest grundsätzlich geeignet ist, die notwendigen Flächen für das Kreisarchiv, das Stadtarchiv einschließlich Stadtarchäologie sowie die wissenschaftliche Stadtbibliothek zur Verfügung zu stellen. Fünf Jahre später wird aus der Studie jetzt Realität.

Kontakt:
Kreisarchiv Soest
Hoher Weg 1-3 (Kreisverwaltung Soest)
59494 Soest
Tel. 02921-302960
Fax: 02921-302944
Kreisarchiv@kreis-soest.de

Stadtarchiv und wissenschaftliche Stadtbibliothek Soest
Jakobistraße 13
59494 Soest
Tel. 02921/103-1240
Fax 02921/103-81240
stadtarchiv@soest.de

Quelle: Kreis Soest, Pressemitteilung, 1.2.2019

Dokumente aus Stadtarchiv Sömmerda werden von Ruß befreit

Verpackt in zahlreichen großen und durchnummerierten Kartons ging es für den Sammlungsbestand der Handbibliothek vom Stadtarchiv Sömmerda dieser Tage nach Leipzig. Die Firma Buchrestaurierung Leipzig wird sich als Fachunternehmen dort um die 56 laufenden Meter Bücher – vom 18. Jahrhundert bis zu aktuellen Schriften der Orts- und Regionalgeschichte – kümmern.


Abb.: Viele Kartons waren für den Transport der Bücher zu falten. Rechts im Bild: Dr. Ulf Molzahn, Leiter Museum und Archiv (Fotos: Stadt Sömmerda).

Der Kellerbrand vom Neujahrsmorgen 2019 im Objekt der Uhlandstraße 28 in Sömmerda, in der sich auch der Archivstandort befindet, hatte seine Spuren in Form von Ruß auf den Büchern hinterlassen. Die müssen nun gereinigt werden. Laut der Leipziger Firma erfolgt dies in Arbeitsplatz-Boxen und ausschließlich in Handarbeit per Spezialschwamm und Lappen. Die Boxen sind eine Art Glaskasten mit einer Öffnung, durch die mittels eines Gebläses die Verunreinigungen abgesaugt werden. Die Reinigung der Bücher der Handbibliothek wird etwa ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Von den Brandauswirkungen nicht betroffen blieben die hinteren Magazin-Räume des Stadtarchivs Sömmerda sowie die hier gelagerten Dokumente – ein reichlicher Kilometer Akten, darunter das Häuserbuch der Stadt mit sämtlichen Bauakten und die Zweitschriften der Standesamtsakten. Von Benutzern können die Archivalien am Standort in der Poststraße 1 eingesehen werden. Dorthin werden sie bei Bedarf gebracht.

Grund für diese Nutzungseinschränkung ist die Tatsache, dass der vordere Raum des Archivs Uhlandstraße seit dem Brand für die Öffentlichkeit geschlossen ist. In Kürze beginnen dort die Reinigungsarbeiten. Bevor der Raum wieder genutzt werden kann, sind noch Instandsetzungsarbeiten wie etwa die Erneuerung der Decke notwendig. Auch für die vorhandene Technik muss Ersatz beschafft werden, so Dr. Ulf Molzahn, Leiter Museum und Archiv, zu den nächsten Schritten.

Sollten die Dokumente der Handbibliothek eher gereinigt und gesäubert aus Leipzig zurückkommen als der vordere Raum im Archiv wieder zur Verfügung steht, wird für die Bücher eine Möglichkeit zur Zwischenlagerung gefunden.

Kontakt:
Stadtarchiv Sömmerda
Poststraße 1
99610 Sömmerda
Tel.: 03634/350248
Fax: 3634/350215
u.molzahn@stadt.soemmerda.de

Quelle: Sömmerda, Aktuelles, 29.1.2019

Stadtarchiv Troisdorf sucht BUFDI

Das Troisdorfer Stadtarchiv als „Gedächtnis der Stadt“ sucht ab 1. März oder 1. April 2019 eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes. Die maximale Dauer des Einsatzes beträgt 12 Monate. Es wird eine Aufwandsentschädigung (Taschengeld) gezahlt sowie ein Jobticket und Urlaubstage gewährt.

Ein Blick in die Plakatsammlung des Stadtarchivs Troisdorf

Gesucht wird eine Person, die Interesse an der Geschichte der Stadt und ihrer vielgestaltigen Ortsteile mitbringt, einen Sinn für Ordnung hat sowie aktiv bei der Vermittlung von Historie und Kultur mitwirken möchte.

Antje Winter, Leiterin
Stadtarchiv Troisdorf
(Foto: Stadt Troisdorf)

Zum Einstellungsbeginn soll das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet worden sein. Die Teilnahme an mehrtägigen Bildungsseminaren wird vorausgesetzt. Kurzbewerbungen sind als pdf-Datei an die E-Mail-Adresse des Stadtarchivs (stadtarchiv@troisdorf.de) erwünscht.

Im Untergeschoss des Rathauses der Stadt Troisdorf, Kölner Straße 176, befindet sich das Troisdorfer Stadtarchiv. Hier wird das ältere Verwaltungsschriftgut im Historischen Archiv gelagert, während das aktuelle Material ins Zwischenarchiv gelangt. In den Beständen des Archivs werden außerdem die Rats- und Ausschussunterlagen (Einladungen und Niederschriften) sowie die zeit- und firmengeschichtlichen Sammlungen gelagert.

In den Räumen des Stadtarchivs gibt es einen Leseraum mit der Verwaltungs- und Archivbibliothek sowie Sonderräume für Standesamts-, Personal- und Gewerbeunterlagen und für Sammlungen der Vereine und Parteien. Auf Antrag kann in den Räumen des Stadtarchivs das Archiv- und Bibliotheksgut entsprechend den Vorgaben der Archivsatzung eingesehen werden.

Das Archiv veröffentlicht in einer eigenen Schriftenreihe Familienbücher und Monographien und arbeitet zudem eng mit dem Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf zusammen. Dieser gibt unter anderem regelmäßig die Troisdorfer Jahreshefte heraus.

Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf
Frau Winter
Kölner Straße 176
53840 Troisdorf
Tel. (02241) 900-135
stadtarchiv@troisdorf.de

Quelle: Stadt Troisdorf, Pressemeldung 26, 23.1.2019

In italienischer Kriegsgefangenschaft – Korrespondenzkarten von Richard Müller an seine Frau

Archivale des Monats Januar 2019 des Südtiroler Landesarchivs

Bis Ende Oktober 1918 hatte die italienische Seite etwa 180.000 auf zahlreiche, über die ganze Halbinsel und die Inseln verstreute Lager aufgeteilte Kriegsgefangene verzeichnet. Nach Unterzeichnung der Waffenstillstandserklärung am 3. November 1918 und dem unmittelbar darauf folgenden ungeordneten Rückzug der österreichisch-ungarischen Truppen, fielen den rasch nachstoßenden italienischen und alliierten Truppen weitere 300.000 österreichische Militärangehörige in die Hände, was nicht zuletzt eine gewaltige logistische Herausforderung bedeutete.

Die Bedingungen in den Lagern waren sehr unterschiedlich, in einigen führten die Gefangenen ein erträgliches Leben und waren gut versorgt, in anderen dagegen starben die Soldaten auf Grund von Kälte, Unterernährung oder Krankheiten (Cholera, Ruhr) zu Tausenden – so etwa auf der Insel Asinara. Zu den physischen Leiden kamen bei vielen Soldaten auch seelische Qualen: Das Gefühl der Isolation, die Traumatisierung durch extreme Gewalterfahrungen, Schikanen durch Mitgefangene, endloses Warten auf Entlassung und vor allem die Sorge um die Angehörigen trieben viele Gefangene in Resignation, Depression bis hin zum Wahnsinn.

Abb.: Nachlass Helene und Richard Müller, Nr. 6 (Südtiroler Landesarchiv)

Richard Müller hatte als Leutnant augenscheinlich mehr Glück als viele einfache Soldaten. Er scheint nicht schlecht behandelt worden zu sein und genügend Nahrung erhalten zu haben. Die höheren Dienstgrade wurden meist bevorzugt behandelt, waren besser untergebracht, genossen verschiedene „Privilegien“ und waren von Zwangsarbeit befreit. Was Müller in seinen Karten jedoch erwähnt, das ist die auch für ihn zermürbende Sorge um das Wohlergehen seiner Familie, von der er mehr als zwei Monate ohne Nachricht war, da die im Spätherbst/Winter 1918/19 von ihm verschickten Korrespondenzkarten ihr Ziel augenscheinlich nicht erreicht hatten.

Wie viele andere Angehörige der k. u. k. Truppen war der 1883 in Wien geborene und seit 1913 mit Helene Hinträger aus Gries verheiratete Richard Wilhelm Müller, von 1915 bis 1918 Landsturm-Ingenieur an der Südwestfront im Einsatz, kurz nach dem Waffenstillstand in italienische Gefangenschaft geraten. Müller musste mehrmals Lager wechseln, so war er nach eigenen Angaben zunächst in Verona, sodann in Bellagio am Comer See und S. Pellegrino di Bergamo interniert gewesen, während er seine Karte Anfang Februar 1919 aus dem Lager in Portoferraio auf der Insel Elba schrieb. In einer seiner Karten deutete er an, dass vor 1885 Geborene bevorzugt entlassen werden sollten und tatsächlich konnte Müller bereits Ende März 1919 nach Bozen zurückkehren, während der Großteil der österreichisch-ungarischen Truppen erst ab Juli 1919 heimkehren durfte. Nach seiner Rückkehr unterrichtete Müller wie schon vor dem Krieg an der Staatsgewerbeschule in Bozen. Zwischen 1935 und 1939 durchlebte er auf Grund verschiedener Auseinandersetzungen mit den lokalen faschistischen Behörden einige Jahre der Strafversetzung in Süd- und Mittelitalien, nach seiner Rückkehr nach Bozen war er von 1940 bis 1943 Mitglied der sogenannten Kulturkommission des SS-Ahnenerbes und wirkte an der Erhebung der Baudenkmäler Südtirols mit. Nach Kriegsende unterrichtete Richard Müller wieder an der Gewerbeschule in Bozen, der er bis zu seinem Tod im Dezember 1954 auch als Direktor vorstand.

Kontakt:
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8/B
39100 Bozen
Tel. +39 0471 411940
Fax +39 0471 411959
landesarchiv@provinz.bz.it

Quelle: Südtiroler Landesarchiv, Archivale des Monats, 18.1.2019

Sächsisches Staatsarchiv stellt Archivalien des Bestandes „Oberhofmarschallamt“ online

Auf Basis einer neuen Technologie hat das Sächsische Staatsarchiv jetzt alle Archivalien des Oberhofmarschallamts als Digitalisat online zugänglich gemacht. Die Bereitstellung von Archivgut-Digitalisaten erweitert das bestehende Angebot erheblich und ergänzt den seit Langem bekannten Online-Zugang zu Erschließungsinformationen über einen Großteil der Archivalien des Staatsarchivs.

Mit der nun erfolgten Online-Stellung von über 600.000 Digitalisaten aller Akten, Karten, Pläne, Stammtafeln und Zeichnungen des Oberhofmarschallamts stehen Unterlagen eines wichtigen Bestands für die sächsische Geschichte aus der Zeit von 1501 bis 1925 vollständig im Internet zur Verfügung. Die jetzt gezeigten Digitalisate wurden in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) kofinanzierten Projekt erstellt.

Abb.: Beispieldigitalisat: Aufriss der Wandgestaltung der Fensterseite des japanischen Palais in Dresden (SächsStA, 10006 Oberhofmarschallamt, Nr. Cap. 02 Nr. 15, Bl. 26d/2)

Die Direktorin des Staatsarchivs, Dr. Andrea Wettmann, hebt die Bedeutung hervor: »Die Online-Stellung von Archivgut-Digitalisaten in großem Stil ist ein wesentlicher Schritt, um die E-Government-Strategie des Freistaats Sachsen und die darin eingebundene Digitalisierungsstrategie »Sachsen Digital« im archivischen Bereich umzusetzen. Mit dem Einstieg in die Präsentation großer Mengen von Archivgut im Internet wird die Attraktivität Sachsens als Kultur- und Wissenschaftsstandort zusätzlich erhöht. Aber nicht nur Wissenschaftler, sondern alle Interessierten können somit jederzeit vom eigenen Rechner aus das einmalige Kulturgut des Staatsarchivs komfortabel und kostenlos nutzen.«

Dank der effizienten, Speicherplatz sparenden Technologie und der auf sachsen.de geschaffenen Infrastruktur wird das Staatsarchiv sein Angebot stetig erweitern. Schon im nächsten Jahr soll die Marke von einer Million Digitalisaten erreicht werden. Weitere werden folgen.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Archivstr. 14
01097 Dresden
Telefon: (+49) (0)351-89 219 710
poststelle@sta.smi.sachsen.de
staatsarchiv@smi-sachsen.de-mail.de

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Pressemitteilung, 19.12.2018

Kreisarchiv des Neckar-Odenwald-Kreises geht online

Archivrecherchen ab sofort von zu Hause aus möglich

Die fortschreitende Digitalisierung stellt die Archive vor große Herausforderungen, gleichzeitig bietet sie aber auch neue Möglichkeiten. Archivalien können durch das Internet einem breiteren Interessentenkreis leichter zugänglich gemacht werden. Diese Chance ergreift nun auch das Archiv des Neckar-Odenwald-Kreises und stellt auf dem Portal Findbuch.Net Recherchemöglichkeiten in einigen seiner Archivbestände als neuen Service zur Verfügung.

Abb.: Online-Angebot des Kreisarchivs des Neckar-Odenwald-Kreises auf Findbuch.net: www.kreisarchiv-neckar-odenwald-kreis.findbuch.net (Ausschnitt Startseite).

Über die o.g. Adresse gelangen Nutzer ab sofort auf die Startseite des Online-Angebots und können dort gezielt und bequem von zu Hause aus nach Archivgut suchen. Einzelne Archivalien sind entweder systematisch über Klassifikationen der Bestände oder auch bestandsübergreifend mittels Volltextsuche (Fernglassymbol) recherchierbar. Mausklicks auf die angezeigten Dokumente führen zu eventuell vorhandenen weiteren Informationen. Über das Briefsymbol kann das gewünschte Archivgut ausgewählt, in eine Liste geladen und nach Angabe von Name, Anschrift, Mail-Adresse und Telefon vorbestellt werden. Nach Vereinbarung eines Termins erfolgt dann die Nutzung vor Ort im Kreisarchiv in Mosbach.

Derzeit sind General- und Spezialakten des Kreisverbands Mosbach (A-Bestände), der Bezirksämter Mosbach, Buchen und Adelsheim (B-Bestände), der früheren Landratsämter Mosbach und Buchen (C-Bestände) sowie des Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreis (D-Bestände) recherchierbar, sofern sie nicht archivgesetzlichen Sperrfristen unterliegen oder schon vor Einrichtung des Kreisarchivs vom Generallandesarchiv Karlsruhe übernommen wurden. Der Service der seit rund 20 Jahren bestehenden Kreiseinrichtung soll nach und nach weiter ausgebaut werden.

Kontakt:
Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis
Zentralstelle – Kultur und Kreisarchiv
Renzstr. 12 (Gebäude 3)
74821 Mosbach
Tel. 06261/84-1102
Fax 06261/84-4710
kreisarchiv@neckar-odenwald-kreis.de
www.neckar-odenwald-kreis.de
www.kreisarchiv-neckar-odenwald-kreis.findbuch.net

Quelle: Neckar-Odenwald-Kreis, Pressemitteilung, 10.1.2019