BLHA Potsdam stellt 8.000 Urkunden hochauflösend ins Netz

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv (BLHA) in Potsdam hat jetzt rund 8.000 Urkunden aus seinen ältesten Beständen online veröffentlicht. Es handelt sich dabei um insgesamt 51.300 Scans in der Archivdatenbank, die es ermöglichen, auch kleinste Details der Urkunden und ihrer Siegel zu erkennen. Weitere Urkunden sollen in den nächsten Monaten folgen.

Abb.: Effekte einer Siegelreinigung (Foto: BLHA Potsdam)

„Mit der Digitalisierung dieser historischen Quellen ist die Nutzung nun weltweit zu jeder Zeit möglich“, erklärt Julia Moldenhawer, Leiterin der zuständigen Abteilung im Landeshauptarchiv. „Wichtig war uns dabei, möglichst detailreiche Abbilder des Originals zur Verfügung zu stellen. Deshalb haben wir je Originalvorlage mehrere hochaufgelöste Aufnahmen erstellt, die die Urkunde von allen Seiten und mit Detailaufnahmen der Siegel zeigen.“

Projekt zur Digitalisierung startete im Juli 2017
Mehrere Jahre und viele Arbeitsschritte waren nötig, bis die ersten 8.000 Urkunden online gehen konnten. Zunächst mussten die jahrhundertealten Pergamente vorsichtig aufgefaltet und konservatorisch behandelt werden – auch die zahlreichen Siegel wurden gereinigt oder restauriert. Julia Moldenhawer: „Jede einzelne Urkunde wurde mit einem hohen Maß an Sensibilität und Fachwissen vorbereitet.“ Nach der Restaurierung und Digitalisierung erfolgte die Montage und Verpackung. Die Urkunden sind nun aufgefaltet auf Karton befestigt, die Siegel stabilisiert. Neben konservatorischen und ästhetischen Aspekten ging es hierbei vor allem darum, auch die Benutzung der teilweise sehr großen und sperrigen Pergamente zu erleichtern. „Noch einfacher ist es natürlich, die Urkunden digital zu nutzen. Denn damit kann ich bequem hineinzoomen und mir jedes Detail der Urkunden und Siegel ganz genau ansehen. Eine Lupe im Lesesaal ist damit überflüssig.“

Landesgeschichtliche Forschung erleichtert
Die Urkunden geben Auskunft zur Gründung und frühen Geschichte zahlreicher brandenburgischer Burgen, Städte und Klöster. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1160, ausgestellt von Albrecht dem Bären. Darin schenkt der erste Markgraf von Brandenburg dem Johanniterorden eine Liegenschaft in Werben an der Elbe. Eine der jüngsten Urkunden ist ein prunkvolles Grafendiplom für Dietrich Ernst Otto Albrecht von der Schulenburg aus dem Jahr 1790.

„Jede Urkunde ist einzigartig und erzählt von der ältesten Geschichte Brandenburgs. Die Online-Stellung macht diese Geschichte für alle sichtbar und ist auch ein wichtiger Impuls für neue Forschungen“, so Mario Glauert, Direktor des Landeshauptarchivs. „Selbst versteckte Worte unter der Plica, dem umgeschlagenen Siegelrand der Pergamenturkunden, wurden aufwändig gescannt. Noch nie konnte man so dicht an die älteste Geschichte unseres Landes heranzoomen. Die wertvollen Originale für Forschung und Öffentlichkeit online zu präsentieren, bedeutet sie bekannter zu machen, aber auch sie zu schützen.“

Kontakt:
Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Am Mühlenberg 3
14476 Potsdam
OT Golm
https://blha.brandenburg.de/

Postanschrift:
Postfach 600449
14404 Potsdam
poststelle@blha.brandenburg.de

Tel.: 0331 5674-270
Fax: 0331 5674-212
benutzerdienst@blha.brandenburg.de

Quelle: BLHA Potsdam, Pressemitteilung, 25.8.2020

Stadtarchiv und Stadtmuseum Ludwigshafen erhalten gemeinsames Domizil

Das Stadtarchiv Ludwigshafen und das Stadtmuseum Ludwigshafen sollen ab dem 1.7.2022 gemeinsam in die ehemalige Rhenushalle am Luitpoldhafen ziehen. Dazu schließt die Stadtverwaltung einen langfristigen Mietvertrag mit den Hafenbetrieben ab, die die Werfthalle für die neue Nutzung durch die beiden Kultureinrichtungen umbauen werden. Diesem Vorschlag der Verwaltung stimmte der Stadtrat Ludwigshafen am 24.8.2020 in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig zu.

„Der Stadtrat hat gestern eine wegweisende Entscheidung für die beiden Kultureinrichtungen getroffen. Für Stadtarchiv und Stadtmuseum haben wir damit eine zukunftsfähige Lösung gefunden, die den Anforderungen beider Einrichtungen entspricht. Das Stadtarchiv ist dringend auf größere und hochwassersichere Flächen angewiesen, um seine Bestände konservatorisch angemessen und gut zugänglich unterzubringen. Mit den am neuen Standort vorhandenen Raumressourcen kann das Archiv gleichzeitig weitere wertvolle und zeitgeschichtlich relevante Bestände aufnehmen. Das Stadtmuseum, das ja aus dem Rathaus-Center ausziehen muss, findet in der Rhenushalle ideale Bedingungen und kann sein stadtgeschichtliches Angebot fortführen und ausbauen“, so Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg. Das Stadtmuseum müsse zwar Ende Dezember 2021 das Rathaus-Center verlassen, für die Übergangszeit sei eine Lösung geplant.

Die Entscheidung des Stadtrates ist Resultat eines Interessenbekundungsverfahrens, mit dem die Stadtverwaltung im Frühjahr Bieter gesucht hatte, die bereit waren, der Verwaltung ein entsprechend großes Anwesen für die gemeinsame Nutzung von Stadtarchiv und Stadtmuseum schlüsselfertig zur Miete zur Verfügung zu stellen. Die Zustimmung der Hafenbetriebe zum vorliegenden Vertragswerk wird zeitnah erwartet.

Kontakt:
Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein
Rottstraße 17
67061 Ludwigshafen
Telefon: 0621 504-3047 und 504-2047
Telefax: 0621 504-2433
stadtarchiv@ludwigshafen.de

Stadtmuseum Ludwigshafen am Rhein
Rathausplatz 20
67059 Ludwigshafen
Telefon: 0621 504-2574
stadtmuseum@ludwigshafen.de

Quelle: Stadt Ludwigshafen am Rhein, Pressemeldung, 25.8.2020

Karten als Kunstwerke. Borgholzhausen und das Ravensberger Land

Ausstellung vom 12. August bis 17. September 2020 im Rathaus der Stadt Borgholzhausen

Alte Karten und Pläne üben immer wieder eine besondere Faszination auf ihre Betrachter aus. Sie dokumentieren Rechts- und Besitzverhältnisse, illustrieren Rechtsstreitigkeiten oder weisen neue Eigentumsverhältnisse aus. Als historische Orts- und Landschaftspläne zeigen sie Siedlungsformen, Gebäudebestände oder Landnutzungen.

Im Zeitalter der Aufklärung, also im 18. Jahrhundert, verbesserten sich die Kenntnisse und Fertigkeiten der Landvermessung und Kartografie. So entstand auch für Borgholzhausen und die anderen Orte des damaligen preußischen Amts Ravensberg eine Vielzahl von Karten und Plänen, die sich teilweise in Akten umfangreicher Archivbestände verbergen. In ihrer Mehrzahl entstammen sie der Feder zweier Fachmänner: des 1739 geborenen Osnabrücker Kupferstechers, Mathematikers und Lehrers Christian Ludolph Reinhold, der 1791 als preußischer Markenteilungskommissar in Versmold starb, und seines Schülers und Mitarbeiters Johann Hermann Sieckendiek (1731-1811) aus Bockhorst, der nach Reinholds Tod als gefragter Experte eine beeindruckende Produktivität entwickelte.

Inhaltlich geht es zunächst um die Grenze zwischen dem Amt Ravensberg und dem Fürstbistum Osnabrück, ein für die Grenzstadt Borgholzhausen wichtiges Thema. Weiter zeigen die Karten Adelssitze wie Brincke und Holtfeld, aber auch Tatenhausen und Steinhausen sowie die staatlichen Gutshöfe Kuhhof unterhalb der Ravensburg sowie den Caldenhof in Versmold. Ortspläne von Bockhorst und Halle kommen hinzu. Schließlich geht es um die Markenteilungen, mit denen ab 1770 große zuvor gemeinschaftlich genutzte Flächen in Privateigentum überführt wurden.

Im Rahmen seiner Forschung am Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster hat Sebastian Schröder (Pr. Oldendorf) die Karten entdeckt und ausgewählt. Niemals zuvor wurden sie öffentlich gezeigt. Sie stammen größtenteils aus dem Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen in Münster. Ergänzt werden sie von Vermessungsinstrumenten aus einer privaten Sammlung.

Die in Zusammenarbeit Schröders mit Rolf Westheider resp. dem Stadtarchiv Borgholzhausen sowie dem Heimatverein Borgholzhausen erarbeitete Ausstellung wird noch bis zum 17. September 2020 im Rathaus der Stadt Borgholzhausen (Rathausgalerie, Schulstraße 5) gezeigt.

Münchner Archivare fürchten um Unabhängigkeit

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet in ihrer Ausgabe vom 17.8.2020 über Hintergründe der immer noch vakanten Leitungsstelle im Stadtarchiv München. Nach der Pensionierung des bisherigen Stadtarchivars Dr. Michael Stephan zum 1.5.2020 konnte sich der Münchner Stadtrat auf keinen Stellenbewerber einigen.

Abb.: Das Verwaltungsgebäude des Stadtarchivs an der Winzererstraße (Foto: Stadt München)

Aus Stephans Sicht drohe dem größten Kommunalarchiv Deutschlands der Verlust seiner Unabhängigkeit, so die SZ, da insbesondere die Fraktion der Grünen im Stadtrat das Stadtarchiv aus dem Direktorium (und damit aus der Zuständigkeit des Oberbürgermeisters) in das Kulturreferat zu überführen versuchten. Im Grün-Roten Koalitionsvertrag hatte man dazu festgehalten: „Das Stadtarchiv wird zum Institut für Stadtgeschichte weiterentwickelt und im Kulturreferat angesiedelt, wo es mit dem Bereich Stadtgeschichte verbunden und eng mit Stadtmuseum, Jüdischem Museum und NS-Dokuzentrum verknüpft wird.“ (S. 31)

Inwieweit die archivische Fachlichkeit und Selbständigkeit darunter leiden könnten, thematisiert der SZ-Artikel auch mit einer Stellungnahme des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare vom 11.5.2020 an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 17.8.2020

Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 3/2020

Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich über aktuelle Entwicklungen und historische Themen rund um eigene Arbeit. Im 3. Informationsbrief 2020 des Stadtarchivs Gera wird mit einer der frühesten Beschreibungen der Stadt Gera aus der Feder eines durchreisenden Mönches des Jahres 1530 der chronologische Bogen von der Frühen Neuzeit bis zur letzten Fürstenhochzeit auf Schloß Osterstein im Jahr 1917 gespannt.

Interessante Einblicke in das Kommunikationswesen bietet ein Beitrag über das in der Stadt Gera im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts völlig ausgeartete „Anschlagwesen“, in dessen Folge sich der Geraer Stadtrat veranlasst sah, zur Normierung des Anbringens von Anschlägen entsprechende Tafeln und Säulen aufstellen zu lassen.

Nach Beratungen der Mitglieder einer gewählten Kommission sowie Einholung von Erfahrungen anderer Städte wurde nach dem Vorbild der Stadt Berlin gehandelt. Die Anschläge durften nur noch an freistehenden Anschlagsäulen sowie an Anschlagtafeln in verschieden vorgegeben Größen angebracht werden. Um dem Wildwuchs Einhalt zu bieten, wurde am 14. November 1878 ein Ortsstatut erlassen, von der Abteilung für Inneres des Fürstlich Reuß-Plauischen Ministeriums am 8. März 1879 genehmigt und zur Veröffentlichung gebracht.

Die Mitglieder der Kommission begutachteten bei einem Stadtrundgang die möglichen Standorte der Anschlagsäulen und Anschlagtafeln. Man fand Plätze für 23 Anschlagtafeln und für 13 Anschlagsäulen in der Stadt.

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera
Tel. 0365/838-2140 bis 2143
stadtarchiv@gera.de
www.gera.de/stadtarchiv

Wertvoller Nachlass von Paul Bulß nun in Perleberg

Über eine wertvolle Schenkung kann sich die Leiterin des Kreisarchivs des Landkreises Prignitz, Cordula Benzin, freuen. Sie erhielt Dokumente und Unterlagen aus dem Nachlass des einstigen Königlichen Kammersängers Paul Bulß, der am 19.12.1847 in Birkholz geboren wurde. Zu den Schätzen gehören alte Fotografien des Sängers, Tagebücher, die seine Frau führte, handschriftliche Briefe, Einladungen, Presseartikel und sogar ein Haushaltsbuch. Der Spender kommt aus Nordrhein-Westfalen. Der ehemalige Prignitzer Hans-Peter Schulz überreichte dem Kreisarchiv in Perleberg diesen beachtenswerten Fundus.

Hans-Peter Schulz ist der Urenkel von Paul Bulß und wusste die Übergabe auch im Beisein von Angelo Raciti, dem interessierten Leiter der Lotte-Lehmann-Akademie in Perleberg, mit zahlreichen Anekdoten und Geschichten aus den überlieferten Schriften und von Zeitgenossen unterhaltend zu gestalten. Er zeichnete seinen Urgroßvater nicht nur als sehr begabten Bariton, der u.a. an der Wiener Oper, am Deutschen Theater Prag, bei den Krönungsfeierlichkeiten für Zar Nikolaus II. in Moskau und an Opernhäusern in Holland, Dänemark und Schweden gefeiert wurde, sondern auch als ambitionierten Pferdenarr.

Mit Vierspännern nahm er sehr sportlich sogar an Meisterschaften in Berlin teil. Das Repertoire des Opernsängers umfasste Rollen u. a. in Fidelio, Carmen oder Don Giovanni.

Zum übergebenen Nachlass gehört auch die Grabschleife. Paul Bulß starb am 19.3.1902 mit 45 Jahren während einer Konzertreise in Timisoara an einer Lungenentzündung. Bulß war mit Olga Eva Dirut (1852-1906) verheiratet. Die Pädagogin und Sozialpolitikerin Helene Glaue (1876-1967) war ihre Tochter.

Paul Bulß hat die aus Perleberg stammende Operndiva Lotte Lehmann (1888-1976) verständlicherweise nie kennengelernt. Aber eine familiäre Beziehung gibt es doch, verrät Hans-Peter Schulz: „Meine Großmutter ist mit ihr gemeinsam zur Schule gegangen“.

Das Prignitzer Kreisarchiv wird den Nachlass von Paul Bulß digitalisieren. Dann werde es über dem großen Sänger aus der Prignitz auch eine Ausstellung geben, verspricht Cordula Benzin.

Kontakt:
Kreisarchiv Prignitz
Wittenberger Str. 45c
19348 Perleberg
03876/713-293
kreisarchiv@lkprignitz.de

Postanschrift:
Berliner Str. 49
19348 Perleberg

Quelle: Landkreis Prignitz, Aktuelles, 7.8.2020

Archive während der Pandemie – Heidelberg sammelt Erfahrungen aus aller Welt

Das Corona-Virus stellt seit Monaten auch die Archive vor ungeahnte Herausforderungen. Natürlich gilt es, die Mitarbeiter/innen zu schützen. Und ebenso die Archivbesucher/innen. Viele Archive praktizieren seit Wochen unterschiedliche Arbeitsmodelle, sei es im Schichtdienst oder im Home Office.

Von Beginn an war klar, dass viele wichtige, ja nach wie vor dringend benötigte Informationen in den Archiven lagern und dass nach Mitteln und Wegen zu suchen ist, den Informationsfluss wie den Zugang zu den Archivalien ungeachtet notwendiger Einschränkungen nicht gänzlich abreißen zu lassen. Da liegt es für das Stadtarchiv Heidelberg nahe, einmal die Kolleg/innen in anderen Archiven zu fragen, wie diese während der Pandemie arbeiten.

Abb.: Eine exemplarische Beiträgerin aus der Sammlung des Heidelberger Stadtarchivs zum archivischen Umgang mit der COVID-19-Pandemie in den Archiven der Welt

Das Heidelberger Stadtarchiv verfügt über ein enges wie aktives internationales Netzwerk zu den Archivkolleg/innen von Chile bis China. So sollen an dieser Stelle und in loser Folge befreundete Kolleg/innen aus ausländischen Archiven zu Wort kommen, und zwar

aus den Stadtarchiven Wuxi und Budapest, aus den Girona Municipal Archives (Catalonia/Spain), aus Montevideo/Uruguay, aus der Sammlung des Touriseums in Meran, aus den Historical Company Archives of Glencore Asturiana de Zinc, S.A.U. (Arnao/Avilés in Asturias/Spain), aus Santander, aus Santiago de Chile, aus Kolozsvár (Transilvania/Romania), aus Tokio,aus Saltillo (Mexiko), aus Cordoba, aus Cuenca (Kastilien/Spanien), aus Mladà Boleslav (Tschechien), aus Sittard-Geleen (Niederlande), vom Archive’s Institute of Brazilian Studies (University of São Paulo) – gleichermaßen vom Archiv der dortigen Pinacoteca, aus dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich, aus dem Archiv der Katholischen Universität Lima/Peru, aus den Historical Archives of Hankuk University of Foreign Studies HUFS, Seoul/South Korea, aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv, aus den Oviedo Municipal Archives, aus den Nationalarchiv Rumäniens (Abteilung Brasow/Kronstadt), aus dem Archiv der Wirtschaftskammer Österreich (Wien), aus dem Archiv der International Atomic Energy Agency (IAEA – ebenfalls Wien).

Link:
Zusammengefasst findet man die Berichte aus diesen Archiven hier zum Download: „Von China bis Chile – Archiv(ar)e während der Pandemie.pdf

Kontakt:
Stadtarchiv Heidelberg
Max-Joseph-Straße 71
69126 Heidelberg
Tel.: 06221 58-19800
stadtarchiv@heidelberg.de

Quelle: Heidelberg.de, Aktuelles

Stadtarchiv Günzburg erhält Sammlung von Manfred Proksch

24 Jahre Stadtentwicklung in 60 Ordnern – dieses Geschenk machte der ehemalige Stadtrat Manfred Proksch seiner Stadt Günzburg. Für das Stadtarchiv Günzburg bedeutet das den neuesten Bestand. Warum das besonders ist? Manfred Proksch bezeichnet sich selbst als „Sammler und Jäger“. Stadtarchivar Dr. Raphael Gerhardt freut das, sind doch Unterlagen aus der neuesten Geschichte der Stadt im Stadtarchiv bislang eher Mangelware.

Abb.: Der ehemalige Stadtrat Manfred Proksch übergibt seine gesammelten Unterlagen an Stadtarchivar Dr. Raphael Gerhardt. (Foto: Julia Ehrlich/ Stadt Günzburg)

Die Inhalte der 60 Ordner umfassen im Wesentlichen den Zeitraum der Stadtratstätigkeit Prokschs von 1996 bis 2020 und zeigen ein breites Spektrum kommunalpolitischer Themen auf, von A wie „Autobahnbau“ oder „Ansiedlung Ikea“ bis Z wie „Zweckverband Areal Pro“ oder „Zukunftsplanung Innenstadt“.

Die Sammlung bietet ab sofort einen schnellen ersten Zugriff auf wichtige Themen der Stadtentwicklung und Stadtpolitik während dieses Zeitraums. Außerdem gibt sie einen guten Einblick in die Arbeit eines Stadtrats: Welche Informationsquellen nutzt er, und welche Informationen stehen ihm zur Verfügung, um sich eine Meinung zu einem Thema zu bilden? Die Unterlagen im Stadtarchiv zeigen also, wie Kommunalpolitik in Günzburg funktioniert(e). Selbstverständlich offenbaren die Ordner auch, für welche Themen sich Manfred Proksch stärker interessierte, wo er sich persönlich engagierte, z.B. die Südumgehung Günzburg, die Städtepartnerschaften oder die Stadtwerke.

Das Stadtarchiv bewahrt die Unterlagen dauerhaft auf, erschließt sie für die Forschung und macht sie zugänglich. Das heißt, sie stehen nach Ende der 30-jährigen Archivschutzfrist jedem Bürger zur Verfügung.

Das Stadtarchiv hat die Aufgabe, das gesamte städtische Leben zu dokumentieren. Wenn jemand also Unterlagen, Fotografien, Filmaufnahmen o.ä. zuhause hat, die für die Stadtgeschichte interessant sein könnten, darf er oder sie sich jederzeit gerne beim Stadtarchiv melden.

Kontakt:
Stadtarchiv Günzburg
Rathausgasse 2
89312 Günzburg
Telefon: 08221/38828
stadtarchiv@rathaus.guenzburg.de

Quelle: Stadt Günzburg, Pressemitteilung, 17.7.2020

Bürger/innen-Schenkungen an das Stadtarchiv Wesel

Hin und wieder schenken Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wesel interessante Druckerzeugnisse. Dazu gehören unter anderem Karten, Fotobände, Chroniken und andere Bücher. Dank dieser historischen „Fundstücke“ können häufig neue Erkenntnisse zur Weseler Stadtgeschichte gewonnen werden.

Abb.: Schenkung an das Stadtarchiv Wesel (Foto @ Ulrike Westkamp)

Das Stadtarchiv Wesel prüft sämtliche Schenkungen auf ihren historischen Charakter. Wie kleine Mosaike helfen sie, die vielen Facetten der Weseler Geschichte in einem Gesamtkontext zu sehen. Das Stadtarchiv bildet sozusagen das Stadtgedächtnis. Mit jedem neuen Dokument/Gegenstand, der dem Archiv überlassen wird, wird der Horizont dieses Gedächtnisses erweitert.

Aus dem Nachlass von Dr. Jürgen von der Trappen (1942-2015), einst Lehrer an der Martinischule Wesel, hat Angelika Jaschik der Stadt Wesel drei besondere historische Dinge geschenkt:

  • Eine gut erhaltende Chronik der Stadt Wesel von 1881 von Peter Theodor Anton Gantesweiler,
  • eine auf Leinen aufgezogene Karte des Niederrheins von Duisburg bis Emmerich (um 1930) sowie
  • das Fotoband „High Noon 1978“ zum Aufsetzen des Turmhelms auf den Turm der Willibrordikirche und der Anbringung des Turmkreuzes mittels Hubschrauber (Schwarzweißbilder und ein Farbbild).

Vor allem die Abbildungen aus dem Fotoband lagen in dieser Form dem Stadtarchiv nicht vor. Die Fotos werden nun systematisch eingescannt und in die digitale Foto-Datenbank des Archivs eingepflegt. Die Daten, Dokumente können dann von vielen unterschiedlichen Menschen für Forschungszwecke, zum Beispiel für studentische Arbeiten, genutzt werden.

Weitere Schenkungen erwünscht
Leider werden zu häufig wertvolle Nachlässe entsorgt. Auf den ersten Blick scheinen sie nicht besonders wertvoll und/oder interessant zu sein. Jedoch könnten sie Informationen enthalten, die den Erben so nicht bekannt waren. Wie viele historische Gegenstände jährlich tatsächlich im Müll landen, ist unklar. Fakt ist: Mit ihnen geht auch ein Stück Weseler Geschichte verloren.

Eine weitaus sinnvollere Alternative ist eine Schenkung an das Stadtarchiv. Jährlich erhält das Stadtarchiv im Schnitt bis zu fünf kleinere Schenkungen. Wer sich nicht sicher ist, ob die geerbten Stücke tatsächlich einen historischen Wert haben, kann sich kostenlos im Stadtarchiv beraten lassen bzw. eine Expertise einholen. Archive und Nachlässe können zudem im Stadtarchiv sicher und sachgerecht aufbewahrt und konserviert werden. So kann ein wichtiger Beitrag zur Weseler Stadtgeschichte geleistet werden.

Das Stadtarchiv Wesel ist von Dienstag bis Donnerstag, 10.00 – 16.00 Uhr, geöffnet. Es befindet sich in der Weseler Zitadelle. Termine außerhalb der Öffnungszeiten können telefonisch unter 0281/1645-400 vereinbart werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Wesel
An der Zitadelle 2
46483 Wesel
Telefon: 02 81 / 1 64 54 03
archiv@wesel.de

Quelle: Stadt Wesel, Pressemitteilung, 10.7.2020; RP Online, 10.7.2020

Stadtarchiv Eisenach präsentiert neues Schaumagazin im Stadtschloss

Historische Bücher, Karten und Grafiken präsentiert seit Anfang Juli 2020 das Stadtarchiv Eisenach in einem neu eingerichteten Schaumagazin im Stadtschloss. „An diesem Ort vereint das Archivmagazin seine Bestimmung mit der Ästhetik musealer Räume“, freute sich Dr. Reinhold Brunner, Leiter des zuständigen Bildungsamtes, bei der ersten öffentlichen Vorstellung.

Abb.: Im Schaumagazin des Stadtarchivs Eisenach im Nordflügel des Eisenacher Stadtschlosses (Foto: Stadt Eisenach)

Der Nordflügel des Eisenacher Stadtschlosses, in dem das Stadtarchiv sein Domizil hat, wurde bis 2019 schrittweise saniert. Dazu gehörte auch der Raum an der Schnittstelle zwischen Nordflügel und Marstall. Aufgrund seiner Lage musste hier eine besondere Nutzung gefunden werden – und so entstand die Idee für das Schaumagazin.

Nach Abschluss der Bauarbeiten fertigten eine Bauschreinerei aus Gräfenhain und eine Möbelbaufirma aus Günthersleben komplett individuelle Möbel für den Magazinraum an und bauten diese auch selbst ein. Dabei orientierten sie sich an dem speziellen Aufbau des Raumes mit seiner sanierten Stuckdecke und seinen gewölbten Wand- und Fensterelementen.

Insgesamt fanden hier rund 1.250 Grafiken, Karten und verschiedene, teilweise über 400 Jahre alte Bücher aus dem Archivfundus eine Heimat. „Sie sind jetzt für die Besucher des Thüringer Museums wie auch die Nutzer des Stadtarchives sichtbar und spiegeln ein wunderbares Stück Stadtgeschichte wider“, ist Dr. Reinhold Brunner, Leiter des städtischen Bildungsamtes überzeugt. In den hölzernen Regalen stehen unter anderem Bände einer alten Ratsbibliothek aus dem 17./18. Jahrhundert, zahlreiche ältere Amtsbücher und viele Abschriften. Christopher Launert, Ableitungsleiter Stadtarchiv, zeigte beispielsweise das sogenannte „Rote Buch“, in dem eine Abschrift aus dem Jahr 1283 berichtet, dass Eisenach das Stadtrecht hat. Ebenso wird die älteste, erhaltene Eisenacher Zeitung aus dem Jahr 1754 hier aufbewahrt.

Das Schauarchiv kann während des Museumsrundgangs im Nordflügel des Stadtschlosses durch eine Glasfront betrachtet werden. Darüber hinaus kann künftig das Schaumagazin im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Hierzu sind Voranmeldungen beim Stadtarchiv erforderlich (siehe Kontakt).

Die Kosten für die Einrichtung des neuen Schaumagazins des Eisenacher Stadtarchives sind mit rund 30.000 Euro veranschlagt.

Kontakt:
Stadtarchiv Eisenach
Markt 24
99817 Eisenach
Telefon:03691 / 670-138
Fax:03691 / 670-914
archiv@eisenach.de

Quelle: Wartburgstadt Eisenach, Pressemitteilung, 2.7.2020