Archiv und Wirtschaft 2/2023

Soeben erschien die aktuelle Ausgabe 2/2023 der Zeitschrift „Archiv und Wirtschaft“ der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW).

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 2/2023

AUFSÄTZE

Ulrich S. Soénius: „Hier half der Marshall-Plan“ – Quellen zum Wiederaufbau rheinischer Unternehmen und zur Bedeutung der US-Hilfe (68–82)
Thorsten Wehber: Wiederaufbau durch Sparen. Quellen zur Rekonstruktion in Westdeutschland nach 1945 in Archiven der Sparkassen (83–91)

BERICHTE

Florian Carl Eisenblätter: Aktionen des Archives der Mast-Jägermeister SE anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Grenzöffnung“ (92–95)
Dirk Reder und Christian Vahle: 97. VdW-Lehrgang „Archiv(ar)ische Arbeit und Betriebswirtschaft: Konkrete Fallbeispiele und Lösungsansätze. Praxisbezogen und sofort umsetzbar!“ vom 18. bis 21. September 2022 in Hall und Innsbruck (96–102)

REZENSIONEN

Kristin Torka: „Mensch im Eisen“. Leben und Werk des Dokumentarfotografen Willi Luther (1909–1996) im Kontext der westdeutschen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Ralf Stremmel) (103–105)
Ingo Wuttke: Ernst Poensgen (1871–1949). Biographie eines Stahlunternehmers (Beate Brüninghaus) (105–107)
Replik zur Rezension von Claus W. Schäfer zum Buch „Die braune Wirtschaftselite“ (Paul Windolf und Christian Marx) (107)

Rezensionsliste (108–109)
Impressum (112)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
c/o F. Hoffmann-La Roche AG | „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111 | 4070 Basel | Schweiz
Telefon: +49 159 06825241
martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
https://www.wirtschaftsarchive.de/publikationen/archiv-und-wirtschaft/

Stuttgarter Gymnasium und Stadtarchiv gehen Bildungspartnerschaft ein

Vertrag sieht regelmäßige Workshops für Geschichtsklassen vor.

Außerschulische Lernorte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen kompetenzorientiertes, forschendes Lernen in ganz unterschiedlichen Fachgebieten und Themenfeldern. Um solche Kooperationen zu verstetigen, gehen Schulen seit einigen Jahren verstärkt Bildungspartnerschaften mit externen Einrichtungen ein – so nun auch das Stuttgarter Gymnasium Königin‐Olga‐Stift und das Stadtarchiv Stuttgart.


Abb.: Réné Wollnitz, Schulleiter des Königin-Olga-Stifts und Dr. Katharina Ernst, Leiterin des Stadtarchivs, unterzeichnen den Vertrag über die Bildungspartnerschaft (Foto: Norah C. Allen, Stadtarchiv Stuttgart, Rechte LHS 16.06.2023)

Am Freitag, 16. Juni, unterzeichneten Schulleiter Réné Wollnitz und Archivleiterin Dr. Katharina Ernst im Lesesaal des Stadtarchivs einen Vertrag über eine Bildungspartnerschaft mit Beginn im neuen Schuljahr ab September 2023. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Stuttgarter Westen hatten in der Vergangenheit bereits wiederholt das Stadtarchiv für Workshops und Projekte genutzt, zuletzt für einen Projekttag zum 150-jährigen Schuljubiläum im März dieses Jahres.

Die Geschichtsklassen der Jahrgangsstufen acht bis zehn sowie der beiden Kursstufen werden in Zukunft jeweils einmal im Jahr für einen Workshop das Stadtarchiv besuchen. Dabei stehen stets Themen aus dem jeweiligen Bildungsplan im Mittelpunkt, etwa die Industrialisierung oder die Geschichte des Nationalsozialismus in Stuttgart. Besonderen Wert wird dabei auf die lebensweltliche Verortung der oft abstrakten Zusammenhänge aus dem Schulbuch gelegt. Die vielfältigen Quellen aus dem Stadtarchiv zu den Geschehnissen in Stuttgart ermöglichen diese Verortung.

Die Bildungspartnerschaft sichert eine langfristige Zusammenarbeit, schafft Planbarkeit und bietet den Schülerinnen und Schülern die Chance, regelmäßig im Lernort Stadtarchiv zu forschen. Es ermöglicht auch die Weiterentwicklung ihrer eigene Methoden‐ und Recherchekompetenz.

Kontakt:
Stadtarchiv Stuttgart
Bellingweg 21
70372 Stuttgart
Tel.: +49-711-21691512
poststelle.stadtarchiv@stuttgart.de

Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Pressemitteilung, 16.6.2023

Auf den Spuren der Bergheimer Vorfahren

Stadtarchiv Troisdorf empfing Besucher aus den USA

Interessanter Besuch aus den USA: Kathy Waters und ihre beiden Söhne besuchten das Stadtarchiv Troisdorf, um sich über ihre Mitte des 19. Jahrhunderts ausgewanderten Vorfahren zu informieren.


Abb.: vordere Reihe v.l.n.r. Familie Waters, Johannes Ehrengruber; hintere Reihe v.l.n.r. Claus Chrispeels, Waltraud Boß (Foto: Stadt Troisdorf)

Auf einer Deutschlandvisite mit dem Recherchedienstleister Dr. Wolfgang Grams machte Familie Waters Stopp im Stadtarchiv, wo sie von Archivar Johannes Ehrengruber empfangen wurden. Ziel der Reise ist es, den Herkunftsort der ausgewanderten Vorfahren zu besuchen und relevante Dokumente über die Familien- und Auswanderungsgeschichte einzusehen.

Kathy Waters ist Nachfahrin des 1795 in Bergheim geborenen Landwirts Johann Schlimgen bzw. seines 1830 ebenfalls in Bergheim zur Welt gekommenen Sohnes Engelbert. Johann Schlimgen war im Jahr 1854 mit Engelbert sowie seinen vier weiteren überlebenden Kindern aus seiner ersten und zweiten Ehe über Antwerpen in die USA emigriert. Wie bei so vielen damaligen Emigranten lässt sich der Grund für die Auswanderung der Familie Schlimgen sehr wahrscheinlich in den damaligen schwierigen materiellen Verhältnissen und den mangelnden ökonomischen Perspektiven finden.

Im Stadtarchiv stellte Archivar Johannes Ehrengruber zwecks Recherche relevante Publikationen und historische Quellen bereit. Frau Waters und ihre Söhne bekamen so unter anderem die Gelegenheit, originale historische Heirats- und Geburtsregister einzusehen. Sichtlich angetan von den historischen Registern, konnten sie so die Heiratsurkunden von Johann Schlimgen sowie die jeweiligen Geburtsurkunden seiner mit nach Nordamerika ausgewanderten Kinder studieren und weitergehende Informationen erhalten.

Im Beisein von Waltraud Boß, kenntnisreiche Familienforscherin und Mitglied im Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Troisdorf e.V. (HGT), sowie Claus Chrispeels, Vorsitzender des Vorstandes des HGT, konnten im Gespräch ferner einige offengebliebenen Fragen erörtert und geklärt werden. Anschließend stand für Familie Waters und Herrn Grams ein Besuch von Bergheim und der Siegfähre an.

Die vielseitigen Bestände im Stadtarchiv Troisdorf umfassen insgesamt ca. 2,5 Regalkilometer Archivgut, das sich über einen Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart erstreckt und die historische und gegenwärtige lokale Lebenswelt Troisdorfs dokumentiert. Neben amtlichen Unterlagen wie Akten und historischen Personenstandsregistern verwahrt das Stadtarchiv auch vielfältiges Sammlungsgut privater Herkunft.

Für die Familienforschung stehen, neben den schon erwähnten Personenstandsregistern, weitere vielfältige Quellen und Literatur im Stadtarchiv Troisdorf zur Verfügung, wie z.B. die historische Meldekartei, Familienbücher, Adressbücher, Totenzettel etc. Ein Großteil der Personenstandsregister liegt als Digitalisat vor und lässt sich über den Genealogie-Dienstleister Ancestry online einsehen. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, nach Terminabsprache im modernen Lesesaal einen Blick in die ältere und jüngere Vergangenheit zu werfen.

Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf
Kölner Straße 176
53840 Troisdorf
Telefon: 02241/900-135
E-Mail: stadtarchiv@troisdorf.de

Quelle: Stadt Troisdorf, Pressemitteilung, 21.6.2023

 

56. Rheinischer Archivtag in Krefeld

Archivmanagement und Fachkräftemangel standen im Mittelpunkt angeregter Diskussionen.

Der Rheinische Archivtag des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums hat am 15. und 16. Juni 2023 in Krefeld stattgefunden. Auf der 56. Fachtagung diskutierten 205 Fachleute aus dem Archivwesen zwei Tage über „Wachsende Aufgaben, knappe Ressourcen. Wohin steuert die Archivarbeit?“. Im Jahr des 650. Krefelder Stadtjubiläums ist es die größte Fachkonferenz in der Samt- und Seidenstadt. Oberbürgermeister Frank Meyer und Dr. Mark Steinert, Leiter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums, begrüßten die Teilnehmenden, die mehrheitlich aus Nordrhein-Westfalen kamen. In Themensektionen sprachen die Archivare in der Yayla-Arena an der Westparkstraße über die Möglichkeiten der Archiventwicklung, den Einsatz von Management-Instrumenten in der Archivpraxis und die Herausforderungen des Fachkräftebedarfs.


Abb.: 56. Rheinischer Archivtag in Krefeld, Yayla-Arena, Business-Club (Foto: Dirk Jochmann ©, 47807 Krefeld)

Wertvolle Archivarbeit
Krefeld ist eine Stadt mit besonderer Geschichte. Das wird uns allen in einem solchen Jubiläumsjahr, wie es Krefeld mit dem 650-jährigen Stadtbestehen aktuell feiern darf, auf besondere Weise vor Augen geführt. Um diese Geschichte für die Nachwelt zu erhalten, braucht es die wertvolle Arbeit der Stadtarchivarinnen und -archivare. Wir freuen uns deshalb, dass zum Archivtag Expertinnen und Experten vieler Kommunen aus dem Rheinland nach Krefeld gekommen sind, um über den Wert und die Zukunft von Archivarbeit zu sprechen“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer.

Archiv ist Pflichtaufgabe
„Die Archivierung ist keine freiwillige Leistung, sondern eine hoheitliche Pflichtaufgabe der Verwaltung. Im Unterschied zu einem Museum, einer Bibliothek, ja selbst einem Theater oder Orchester kann die Existenz eines Archivs als rechtssichernde Einrichtung nicht zur Disposition eines Personalverantwortlichen oder Haushälters gestellt werden“, sagte Dr. Mark Steinert, Leiter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums.

Management und Nachwuchsförderung
Zum Auftakt richtete sich der Blick zunächst in die benachbarten Niederlande. Im Eröffnungsvortrag sprach Marc Holtman vom Stadtarchiv Amsterdam über Ideen und Aspekte, was ein gutes und modernes (Stadt-)Archiv ausmacht und welche Anforderungen es erfüllen sollte. In den nachfolgenden Themensektionen tauschten sich die Wissenschaftler vor allem über Fragen des Archivmanagements aus. Die Verortung in der Wissensgesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Institution Archiv werden in der zweiten Sektion ebenso thematisiert wie die Anwendung von Steuerungsinstrumenten in der Praxis. Hier hielt Dr. Olaf Richter, Leiter des Stadtarchivs Krefeld, einen Vortrag über „Jubiläen – Zwischen Belastungsgrenze und Innovationsschub“. Die Stadt Krefeld feiert in diesem Jahr ihr 650-jähriges Bestehen. Auf der Konferenz widmeten sich die Fachleute aus dem Archivwesen zudem der Nachwuchsförderung. Denn eine der Voraussetzungen für die planvolle Weiterentwicklung der Archive und die Entwicklung sowie Realisierung von Zukunftsvisionen ist gut ausgebildetes Personal.

Tagungsband wird veröffentlicht
Der Rheinische Archivtag findet seit 1967 jährlich in einer rheinischen Kommune statt. In Krefeld kamen 1987 zum ersten und bis dato einzigen Mal die Archivare zur Fachtagung zusammen. Auf Initiative des Stadtarchivs fand das Treffen nun erneut in Krefeld statt. Die 56. Jahrestagung des LVR- Archivberatungs- und Fortbildungszentrums (LVR-AFZ) wurde gemeinsam mit dem Stadtarchiv Krefeld ausgerichtet. Der Verlauf und die Ergebnisse des Rheinischen Archivtags werden in einem Tagungsbericht veröffentlicht. Weitere Informationen stehen unter www.afz.lvr.de.

Tagungsblog

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Ehrenfriedstraße 19
D-50259 Pulheim
Tel.:   00 49 (0) 22 34 / 98 54-234
Fax:   00 49 (0) 22 34 / 98 54-349
Mobil: 00 49 (0) 173 / 51 40 209

Quelle: LVR-AFZ, 19.5.2023

 

Aufruf zur Sicherung historischer Bilder zu Sankt Augustin

Gemeinsame Aktion von Stadtarchiv Sankt Augustin und Fotogruppe des Arbeitskreises Stadtgeschichte.

Das Stadtarchiv Sankt Augustin sichert bereits mehr als 150.000 historische Fotoaufnahmen aus allen Stadtteilen und dem Zeitraum von 1880 bis heute. Doch noch immer schlummern in privater Hand zahllose weitere fotografische Schätze, die helfen könnten, die Vergangenheit Sankt Augustins für die Zukunft zu dokumentieren und erforschbar zumachen. Die Fotogruppe des Arbeitskreises Stadtgeschichte und das Stadtarchiv wollen diese Schätze nun in einer gemeinsamen Aktion heben.


Abb.: v.l. Stadtarchivar Michael Korn, Andreas Kühne und Karl Stiefelhagen (jeweils Fotogruppe Arbeitskreis Stadtgeschichte) präsentieren Fotos, Alben und Dias, wie sie neben Postkarten, Negativen, Gemälden und Digitalfotos gesucht werden (Foto: Stadt Sankt Augustin)

Es sollen möglichst viele historische Aufnahmen aus Sankt Augustin und seinen Vorgängergemeinden ausfindig gemacht und digitalisiert werden, um sie so für künftige Generationen zu bewahren.

Alle Personen mit Bezug zu Sankt Augustin sind aufgerufen, Kontakt zum Stadtarchiv oder einem Mitglied der Fotogruppe aufzunehmen, wenn sie über Bilder verfügen, die für das Projekt interessant sein könnten. Bei einem persönlichen Gesprächstermin daheim oder im Stadtarchiv wird das weitere Verfahren besprochen. Es erfolgt eine gemeinsame Sichtung der Bilder, bei der die für die Stadtgeschichte relevanten Motive ausgewählt werden. Diese Bilder werden im Anschluss binnen einiger Tage durch das Stadtarchiv hochwertig digitalisiert. Das Stadtarchiv stellt den Bildgebern die Scans der Bilder anschließend kostenfrei zur Verfügung. Nach Entscheidung der Bildgeber erhalten sie ihre Originale wieder zurück oder diese werden auf Dauer im Stadtarchiv gesichert.

Gesucht werden jegliche Bilder mit Motiven aus Sankt Augustin und seinen Vorgängergemeinden. Dies können beispielsweise Ansichten von Straßen, Gebäuden, Räumlichkeiten oder Landschaften, Bilder von Personen, Gruppen, Familien oder Vereinen, Fotos aus dem Arbeitsleben, von Veranstaltungen oder von Festen sein. Entscheidend ist lediglich, dass die Motive einen Bezug zu Sankt Augustin haben.

Interessant können Bilder aus allen Zeiträumen sein, egal ob schwarz-weiß oder farbig, egal ob aus dem 19. Jahrhundert oder erst wenige Tage alt. Form und Format sind dabei unerheblich, relevant sind sowohl Fotoabzüge, Negative, Dias und Digitalfotos als auch Postkarten, Fotoalben, gerahmte Bilder oder Gemälde.

Natürlich wird im Stadtarchiv der Datenschutz professionell gewahrt, sodass Bilder erst nach Ablauf aller datenschutzrechtlichen Fristen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Abb.: Familienbesuch in Menden-Süd 1961 (Foto: Stadt Sankt Augustin)

Projektverantwortliche im Stadtarchiv ist Juliane Czeczor, Tel. 02241/243-337, juliane.czeczor@sankt-augustin.de. Darüber hinaus bieten neun Mitglieder der Fotogruppe an, Hausbesuche zu machen:

• Peter Weiler (Birlinghoven), Tel. 02241 343427, pewei53@t-online.de
• Harald Schwellenbach (Buisdorf), Tel. 02241 56612, h.schwellenbach@web.de
• Bernd Kuboth (Buisdorf / Mülldorf), Tel. 02241 342071
• Ursula Merkes (Hangelar), Tel. 02241 29967
• Günter Roitzheim (Hangelar), Tel. 02241 924300, groitzheim@t-online.de
• Karl Stiefelhagen (Hangelar), Tel. 0163 3590466, karl.stiefelhagen@freenet.de
• Walter Rosteck (Meindorf), Tel. 02241 311777, walter.rosteck@gmx.de
• Andreas Kühne (Menden), Tel. 02241 313555, andreasruthkuehne@unitybox.de
• Günter Piéla (Ort), Tel. 02241 204708, gpiela@t-online.de

Flyer zu der Fotoaktion

Kontakt:
Stadtarchiv Sankt Augustin
Markt 1, 53757 Sankt Augustin
Tel. 02241/243-331
stadtarchiv@sankt-augustin.de

Quelle: Stadt Sankt Augustin, Pressemitteilung, 15.6.2023

Landesarchiv Berlin macht Korrespondenz-Nachlass von Emilie und Rudolf Mosse online frei verfügbar

Nach Restitution und Ankauf des Korrespondenz-Nachlasses des deutsch-jüdischen Verlegers, Kunstförderers und Philanthropen Rudolf Mosse und seiner Ehefrau Emilie hat das Landesarchiv Berlin mit der Online-Veröffentlichung des Bestandes begonnen. Seit 9. Juni 2023 ist das neu eingerichtete Onlineportal „Korrespondenz-Nachlass Emilie und Rudolf Mosse“ freigeschaltet, der gesamte Bestand wird in den kommenden Monaten online gestellt.

Abb.: Landesarchiv Berlin, E Rep. 061-16, Nr.275/1-4, Korrespondenz Wilhelm von Bode (Foto: Paul Grönboldt)
Nachdem der Nachlass 2017 als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut restituiert worden war, stand er zunächst im Landesarchiv als Depositum für Forschungsvorhaben – u.a. für die Mosse Art Research Initiative (MARI) – zur Verfügung. Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder sowie der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt konnte das Landesarchiv Berlin schließlich den wertvollen Korrespondenz-Nachlass für das Land Berlin erwerben. Dies sei nur möglich gewesen aufgrund „einer sehr forschungsfreundlichen und entgegenkommenden Position“ der Erben in den USA, wie das Landesarchiv Berlin betont.
Die mehr als 3.500 Briefe, Einladungen, Glückwünsche, Kondolenzen oder Visitenkarten aus der Zeit von 1865 bis 1925 stammen nicht zuletzt von bekannten Persönlichkeiten wie Wilhelm von Bode, Elsa Brändström oder Albert Einstein. Sie spiegeln nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Netzwerke und Lebenswelten der Mosses wider, sondern bieten vielfältige Einblicke in das verlegerische, kulturelle und sozialpolitische Leben Berlins im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Abb.: Landesarchiv Berlin, E Rep. 061-16, Nr. 589-590, Korrespondenz Albert Einstein (Foto: Paul Grönboldt)
Das Onlineportal des Landesarchivs Berlin ermöglicht mit der digitalen Bereitstellung im Sinne einer transparenten und quellenorientierten Wissensrepräsentation einen umfassenden Zugang und neue Recherchemöglichkeiten für Provenienzforschung, Sammlungsgeschichte und die weltweite Öffentlichkeit.
Die Digitalisate stehen ab sofort unter http://www.landesarchiv-berlin-viewer.de/mosse/ zur Verfügung.

Kontakt:
Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115–121
D-13403 Berlin
Tel. +49 (0)30 90 264-0
E-Mail: info@landesarchiv.berlin.de

Quelle: Landesarchiv Berlin, Pressemitteilung, 9.6.2023

Wertvoller Bücherschatz des Memminger Stadtarchivs katalogisiert

Sammlung von 600 Inkunabeln zeugt von der Bedeutung der einstigen Reichsstadt.

Etwa 600 frühe Buchdrucke aus den Beständen des Stadtarchivs Memmingen wurden von Dr. Claire Bolton in jahrelanger Arbeit untersucht und nach internationalen Standards (ISTC – Incunabula Short Title Catalogue) erfasst. Die Bände aus dem 15. Jahrhundert sind nun katalogisiert und zum Teil digitalisiert worden; der Katalog wurde bei einer kleinen Feier im Antoniter-Museum präsentiert. Für diese eindrucksvolle und unermüdliche Arbeit bedankte sich Oberbürgermeister Jan Rothenbacher bei der Expertin für frühe Druckkunst ganz herzlich: „Ohne Sie hätten wir dieses Projekt nicht geschafft.“ Mit Hilfe dieses Katalogs kann nun von Geist, Glanz und Größe der einstigen Reichsstadt Memmingen und ihrer kirchlichen Einrichtungen erzählt werden. „Wir hoffen, dass dadurch die wissenschaftliche Forschung zum Spätmittelalter zu weiterführenden Arbeiten inspiriert wird.“

Abb.: Der Leiter des Memmniger Stadtarchivs Christoph Engelhard (links) überreicht die ersten beiden Ausgaben des Katalogs an Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (Mitte) und Dr. Claire Bolton (rechts), die Autorin des Werks. (Foto: Manuela Frieß – Pressestelle der Stadt Memmingen)

Stadtarchivar Christoph Engelhard erläuterte beispielhaft einzelne besonders spannende Inkunabeln – also frühe Drucke aus der Zeit bis zum Jahr 1500 –, die im Memminger Stadtarchiv zu finden sind. Darunter ein Buch aus dem Jahr 1498, das der in Memmingen tätige Theologe Christoph Schappeler mit zahlreichen Anmerkungen versah. Oder aber die besonders reich verzierten Seiten der Opuscula des Vinzenz von Beauvais (1481), die aus der Hand des bekannten Schweizer Kalligraphen Konrad Blochinger stammen. Diese beiden sowie weitere fünf Werke sind derzeit als kleine Sonderschau im Antonitermuseum für vier Wochen zu sehen, bevor sie, auch aus konservatorischen Gründen, wieder ins Archivmagazin zurückkehren werden.

Abb.: Eine reich verzierte Seite der Opuscula von Vincentius Bellovacensis; gedruckt in Basel bei Johann Amerbach, 13. Dezember 1481; Initialen und Dekorationen aus der Hand des Schweizer Kalligraphen Konrad Blochinger. (Foto: Manuela Frieß – Pressestelle der Stadt Memmingen)

Dr. Claire Bolton selbst berichtete kurzweilig über ihre Arbeit im Memminger Archiv, die sie doch recht leichtgläubig vor vielen Jahren begann. Die Engländerin, die über die Druckerkunst im 15. Jahrhundert promoviert hat, scherzte, sie habe eine sehr steile Lernkurve hinter sich, sei aber nun umso stolzer, jetzt den fertigen Katalog in Händen halten zu dürfen. „Es war wirklich sehr unterhaltsam zwischen all den Stapeln von wundervollen Büchern sitzen zu dürfen!“ Was sie ganz besonders freue, ist die Rückkehr des Werkes „Consiliorum volumen“ in die Räume des Antonierhauses. Dabei handelt es sich um einen Druck aus dem Jahr 1477, das dem Memminger Antoniterpräzeptor Petrus Mitte de Caprariis gehörte, dessen Büchersammlung als ein Grundstock der Memminger Bibliotheksgeschichte gesehen werden kann.

Die Inkunabeln werden in einem Raum des Antoniter-Museums vom 17. Mai bis 18. Juni dienstags bis sonntags sowie feiertags von 11.00 bis 17.00 Uhr präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadtarchiv Memmingen
Ulmer Str. 19
87700 Memmingen
Telefon: +49 (0) 8331 850-143
Fax: +49 (0) 8331 850-149
stadtarchiv@memmingen.de

Quelle: Stadt Memmingen, Pressemitteilung, 19.5.2023.

Bundesweite Beachtung für Aschaffenburger Projekt „Dialog Romantik“

Abschlussbericht des Förderprogramms „WissensWandel“ würdigt Projekt des Stadt-und Stiftsarchivs.

Die digitale Entwicklung der deutschen Bibliotheken und Archive war der Schwerpunkt des bundesweiten Förderprogramms „WissensWandel“. Das bereits 2020 ins Leben gerufene Programm sollte die Teilhabe von Kultureinrichtungen am digitalen Wandel unterstützen und digitale Angebote fördern. Zum Ende des Förderprogramms haben Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und der für das Programm zuständige Deutsche Bibliotheksverband einen Abschlussbericht vorgelegt, in dem ausgewählte Projekte exemplarisch präsentiert werden. Das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg mit seinem Projekt „Dialog Romantik“ wird dabei besonders hervorgehoben.

Foto: Deutscher Bibliotheksverband / Nils Bornemann

„Dialog Romantik“, innerhalb von „WissensWandel“ als „Leuchtturmprojekt“ gefördert, macht über einen virtuellen Raum und eine virtuelle Lernumgebung die Epoche der Romantik sowie die für Aschaffenburg wichtige Familie Brentano erleb- und erfahrbar. Unter dem Schlagwort „Ein Archiv muss an die frische Luft“ wird das partizipative Digitalkonzept des Stadt- und Stiftsarchivs unterstrichen und erläutert.

„Das ausführliche Aufgreifen unseres Aschaffenburger Projekts im Abschlussbericht von WissensWandel verdeutlicht, dass unsere dialogorientierte Digitalstrategie auch überregional und bundesweit Beachtung findet und nicht zuletzt als förder- und unterstützenswert angesehen wird“, freut sich Bürgermeister und Digitalreferent Eric Leiderer mit dem Stadt- und Stiftsarchiv. „Dialog Romantik steht für mich beispielhaft für unsere Idee einer Dialog City, die für die Menschen da ist und die digitale mit der analogen Welt verbindet.“

Hinzukomme, wie Stadtarchivdirektor Dr. Joachim Kemper unterstreicht, dass im Rahmen des Förderprogramms bereits in der ersten Förderphase (2021) ein Projekt bei „WissensWandel“ erfolgreich beantragt werden konnte, das dem Auf- und Ausbau des Aschaffenburger Digitalladens als digital-analoger Schnittstelle zur Stadtgesellschaft gedient habe.

Zum Hintergrund von „WissensWandel“
Das Förderprogramm „WissensWandel“ wurde im Jahr 2020 initiiert. Ziel war es, kulturelle Angebote, kulturelles Erbe und schriftliches Kulturgut für alle Interessierten auch unabhängig von einer Nutzung vor Ort in weitaus größerem Umfang als bisher zugänglich zu machen. Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wurde innerhalb des Konjunkturprogramms NEUSTART KULTUR von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Bundesweit wurden bis Ende 2022 751 Digitalisierungsprojekte von Bibliotheken und Archiven mit über 24,2 Millionen Euro gefördert. Rund 11,4 Millionen Euro flossen in Digitalisierungsvorhaben, 6,3 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen, 4,1 Millionen Euro in die Entwicklung von innovativen Vermittlungsprojekten und 2,4 Millionen Euro in den Ausbau digitaler Medienangebote. So wurden Bestände digitalisiert, Angebote im Bereich der E-Medien (E-Books, E-Journals, E-Magazine, E-Paper und Hörbücher) sowie Datenbanken und E-Learning-Plattformen ausgebaut und Veranstaltungen wie Fortbildungen, Lesungen oder Projekte zur Medienbildung für Schulklassen und Kitas verstärkt als hybride Formate entwickelt.

Wie groß der Bedarf an digitalen Zugangsmöglichkeiten zu Bibliotheken und Archiven ist, zeigte die hohe Anzahl an Projektanträgen: Innerhalb weniger Stunden waren mehr Anträge eingereicht worden, als Fördermittel zur Verfügung standen.

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Deutscher Biblotheksverband
Bundesgeschäftsstelle
Fritschestraße 27-28 (2. Hof, Aufgang A, 1. Stock rechts)
10585 Berlin
Tel.: 030 / 644 98 99 10
Fax: 030 / 644 98 99 29
dbv@bibliotheksverband.de

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 23.5.2023; Deutscher Bibliotheksverband, Pressemitteilung, 17.5.2023.

Neues Weltdokumentenerbe im Historischen Archiv der Stadt Köln

Zwei Archivalien aus Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen.


Abb.: Prunkkopiar rechts (Foto: Stadt Köln)

Die UNESCO hat am Donnerstag, 18. Mai 2023, bekannt gegeben, dass sie zwei Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen hat. Damit zählen das sogenannte Prunkkopiar des Brügger Hanse-Kontors (um 1486, HAStK Best. 81 A 1) und eine Sammlung von Hanserezessen aus den Jahren 1388 bis 1461 (HAStK Best. 82 A 2) ab sofort zum dokumentarischen Erbe der Menschheit.

Abb: Logo UNESCO (Foto: Stadt Köln)

„Ich freue mich sehr, dass die UNESCO die Dokumente des Historischen Archivs auf diese Weise würdigt“, sagt der Kölner Kulturdezernent Stefan Charles. „Köln ist eine Stadt mit einem unwahrscheinlich großen Kulturerbe. Das ist ein Potenzial, das wir auch für unsere internationale Sichtbarkeit als Kulturstandort nutzen wollen.“

Beide Stücke stammen aus den in Köln verwahrten Archivalien der Hanse, des europäischen Kaufleute- und Handelsstädtebundes des Spätmittelalters. Die UNESCO trägt damit der Bedeutung Rechnung, die die Hanse als transnationale, bürgerschaftlich getragene Organisation für die Entwicklung von Handel und Recht in Europa hatte. Mit Mitgliedern und Vertretungen zwischen England und dem Baltikum sowie zwischen Norwegen und Norddeutschland ist die Hanse Teil der Geschichte zahlreicher heutiger Länder. Die Quellen zu ihrer Erforschung sind daher besonders dazu geeignet, den europäischen Gedanken zu unterstreichen und die Idee der Überwindung von Grenzen und Sprachbarrieren durch friedlichen Handelsverkehr zu fördern.

Bei den Hanserezessen handelt es sich um die auf gemeinsamen Tagungen gefassten Beschlüsse der Hansestädte. Sie bilden damit nicht nur eine unverzichtbare Basis zur Erforschung der Hansegeschichte. Der Band aus dem Kölner Weltdokumentenerbe ist dabei besonders nah an den Verhandlungen und gewährt damit sehr unmittelbare Einblicke in die Verhandlungen und ihre Ergebnisse.

Im Prunkkopiar wurden wichtige Urkunden zumeist über Handelsrechte eingetragen, die Könige und Fürsten den Hansekaufleuten in ihren jeweiligen Ländern eingeräumt hatten. Sie ermöglichten einen friedlichen Warenverkehr und schützten vor gewaltsamen Rechtsbrüchen. In diesem Fall handelt es sich um ein meisterhaftes Exemplar flandrischer Buchkunst, das auch der Repräsentation diente.

Abb.: Prunkkopiar rechts (Foto: Stadt Köln)

Beide neuen Welterbe-Stücke werden am Mittwoch, 24. Mai 2023, von 15 bis 19.30 Uhr im Historischen Archiv der Stadt Köln öffentlich präsentiert.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Eifelwall 5
50674 Köln
Telefon: 0221 / 221-22327
Telefax: 0221 / 221-22480
historischesarchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Robert Baumanns (Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Pressemitteilung, 19.5.2023.

„Bretten 1933-1945: Diktatur in einer badischen Kleinstadt“ – Ausstellung Teil 1

Sonderausstellung als Auftakt zur Aufarbeitung der lokalen NS-Vergangenheit.

Ab dem 15. Mai bis zum 3. Oktober 2023 zeigen das Museum im Schweizer Hof und das Stadtarchiv Bretten eine Sonderausstellung zu Brettens Geschichte während der NS-Zeit im Museum im Schweizer Hof, denn im Jahr 2023 jährt sich die „Machtergreifung“ der NSDAP zum 90. Mal. Neben der Aufarbeitung der politischen Verhältnisse innerhalb der Stadt, die 1933 zum Aufstieg der Nationalsozialisten geführt haben, wird sich die Ausstellung kritisch der Frage nach der politischen Gleichschaltung, der Verfolgung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie dem Alltag der Brettener Bevölkerung während der Zeit der NS-Diktatur nähern. Ein zusätzlicher Punkt ist der Umgang mit weiteren Minderheiten innerhalb der städtischen Gesellschaft sowie deren Auswirkung auf betroffene Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Überdies soll erstmalig eine museale Aufarbeitung der Aktivitäten und Verbindungen Brettener Unternehmen in der Rüstungsindustrie stattfinden. Die Ausstellung setzt sich auch mit der im Zuge der Rüstungsindustrie entstandenen Einrichtung eines Arbeitslagers, des sogenannten „Ostarbeiterlagers“, im Bereich des Seedamms im Süden der Stadt auseinander. Ein letzter Abschnitt widmet sich der sogenannten „Stunde Null“ und den ersten Monaten nach dem Einmarsch der französischen und amerikanischen Truppen. Zahlreiche interessante Exponate und neu entdecktes Bildmaterial aus dem Stadtarchiv sowie aus Brettener Firmen und Privathaushalten ergänzen die Ausstellung.

Der Marktplatz im Juli 1945: Amerikanische Truppen übernehmen Bretten
Abb.: Brettener Marktplatz im Juli 1945: Amerikanische Truppen übernehmen Bretten (Foto: Stadt Bretten)

Der Zusatz „Ausstellung Teil 1“ weist darauf hin, dass sich die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Bretten noch am Anfang befindet. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden in den folgenden Jahren weitere Ausstellungen oder Präsentationen zu Teilbereichen des Themas folgen. Besonders die Themenbereiche zur Euthanasie und Zwangsterilisationen an Brettener Bürgerinnen und Bürger bedürfen weiterer Recherchen. Dies gilt ebenso für die Einrichtung der unterschiedlichen NS-Unterorganisationen, über die bisher nur wenig bekannt ist, sowie für die NSDAP-Ortsgruppe Bretten, deren Akten offenbar kurz vor Ende des Krieges akribisch vernichtet wurden. Hinzu kommen tausende Einzelschickale der Menschen aus dem Ausland, die als Zwangsarbeiter unter anderem für landwirtschaftliche Versorgung und die Rüstungsproduktion ausgebeutet wurden: Auch hier wurden zahlreiche Unterlagen vernichtet. Die Ausstellung soll ein Anfang sein. Sie soll dokumentieren und aufklären.

Parallel dazu zeigt das Museum vom 15. Mai bis 3. Juli 2023 die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ – eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft ‚Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager‘. An elf Themenstationen wird in der Ausstellung „Auftakt des Terrors“ die Funktion beleuchtet, die den frühen Konzentrationslagern im nationalsozialistischen Herrschaftssystem zukam. Anhand zahlreicher Biografien von Verfolgten führt sie die Brutalität vor Augen, die auch schon die Frühphase des NS-Regimes kennzeichnete. Den Ausgangspunkt der Darstellungen bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich. Beginnend im Februar 2023 wird die Ausstellung bundesweit in mehreren Ausfertigungen gleichzeitig gezeigt. Als Schirmherrin firmiert Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB.

Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 – 17 Uhr
Mittwoch 15 – 19 Uhr
Eintritt frei

Kontakt:
Tourist-Info Bretten
Melanchthonstr. 3
touristinfo@bretten.de
www.erlebe-bretten.de

Museum im Schweizer Hof
Engelsberg 9
75015 Bretten
schweizerhof@bretten.de

Stadtarchiv Bretten
Untere Kirchgasse 9
75015 Bretten
stadtarchiv@bretten.de

Quelle: Stadt Bretten, Pressemitteilung