Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 4/2020

Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich über aktuelle Entwicklungen und historische Themen rund um eigene Arbeit. Im 4. Informationsbrief 2020 des Stadtarchivs Gera wird unter anderem auf die Kaffee-Rösterei Max Richter eingegangen, welche sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur heute am Kornmarkt befindlichen Kaffeerösterei befand.

Darüber hinaus wird über eine kuriose, multifunktionale Telefonzelle aus der Zeit um die Jahrhundertwende ebenso wie über den 100. Geburtstag des Geraer Restaurators Kurt Thümmler berichtet. Dessen segensreiches Wirken kam auch zahlreichen Kirchen und anderen Gebäuden sowie Plastiken, Altären und anderweitigen Kunstgegenständen in Gera und Umgebung zugute. Der vierte Artikel unsere Informationsbriefes gibt einen Ausblick auf die voraussichtlich noch in diesem Jahr im Stadtmuseum Gera eröffnende Sonderausstellung über das im Zuge des Zweiten Weltkrieges 1945 zerstörte Schloß Osterstein.

Abb.: Kurt Thümmler bei der Restaurierung einer Madonna mit Kind im Jahr 1973 (Quelle: Eigentum: privat – Fotograf: Heinz Gerisch)

Der 1999 verstorbene Restaurator Kurt Thümmler wäre am 22.10.2020 100 Jahre alt geworden. Vielen Geraern und Thüringern, vor allen den an der Erhaltung und Restaurierung von Kulturdenkmalen interessierten Bürgern, ist Kurt Thümmler als Restaurator und Konservator noch in Erinnerung. 1997 erhielt er den Denkmalpreis der Stadt Gera für sein Lebenswerk. Sein Arbeitsfeld umfasste die Restaurierung von Altären und geschnitzten Figuren, er restaurierte Kirchen, Rathäuser, Bürgerhäuser, war beratend bei der Farbgestaltung historischer Fassaden tätig und fertigte sowie restaurierte Bleiglasfenster, u. a. auch für Schulen und Kaufhäuser. Er entwarf Vorlagen für andere Künstler, so zum Beispiel für die Keramikerin Susanne Engelmann, mit der die Familie Thümmler befreundet war. Der ehemalige Landeskonservator des Landesamtes für Denkmalpflege, Rudolf Zießler, schrieb in seinem Brief zur Denkmalpreisverleihung, dass mindestens ein Viertel aller Kirchen in Thüringen sowie zahlreiche private und kommunale Denkmale, insgesamt ca. 800 Denkmale, Fassaden, Innenausstattungen und bewegliche Kunstgüter, von Kurt Thümmler während seiner 47 Arbeitsjahre betreut wurden. Kurt Thümmler arbeitete immer nach dem Prinzip der Achtung vor dem historischen Kunstwerk

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera
Tel. 0365/838-2140 bis 2143
stadtarchiv@gera.de
www.gera.de/stadtarchiv

Biographisches Standardwerk zu den Aschaffenburger Oberbürgermeistern

Mit der Neuerscheinung „Stadtoberhäupter. Bürgermeister und Oberbürgermeister in Aschaffenburg“ präsentiert die Stadt ein biographisches Grundlagenbuch zur Aschaffenburger Geschichte: 15 Biographien der Aschaffenburger Stadtoberhäupter, beginnend bei Jakob Leo in der Umbruchzeit um 1800 bis hin zum Ende der Amtszeit von Klaus Herzog im Frühjahr 2020. Der Band skizziert aber auch die Entwicklungen in der langen Mainzer Zeit seit dem Mittelalter.

Das Buch basiert auf der 1983 erarbeiteten Publikation „Aschaffenburger Stadtoberhäupter von 1818 bis 1983“ von Carsten Pollnick. Nach fast vierzig Jahren war es an der Zeit, eine erweiterte und umfassend ergänzte Neuauflage herauszugeben. Sie enthält jetzt eine vollständig neu bearbeitete Biographie von Oberbürgermeister Dr. Willi Reiland sowie einen Beitrag zu Klaus Herzog. Beide wurden geschrieben von Susanne von Mach.

Mit Klaus Herzog ist auch derjenige Oberbürgermeister angesprochen, dem die Neuerscheinung als „Festschrift“ zum Abschied aus dem Amt übergeben werden sollte. Die Corona-Pandemie hat im Frühjahr 2020 dazu geführt, dass sämtliche Abschiedsfeiern abgesagt werden mussten.

Die ansprechend gestaltete Neuerscheinung ist für 12 Euro über den Buchhandel sowie das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg erhältlich.

Info:
Carsten Pollnick / Susanne von Mach:
Stadtoberhäupter. Bürgermeister und Oberbürgermeister in Aschaffenburg
Aschaffenburg 2020 (Stadt- und Stiftsarchiv: Sonderpublikationen),
ISBN 978-3-922355-38-0. 106 S. mit zahlreichen Abbildungen.

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 10.11.2020

Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff

Eine Online Quellen-Edition aus dem Familienarchiv

Das an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Zentrum Preußen-Berlin bearbeitete Forschungsprojekt „Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert“ (gefördert durch die Bundesministerin für Kultur und Medien) wurde 2019 abgeschlossen. Als Ergebnis liegen eine umfangreiche wissenschaftliche Online-Auswahledition und eine monographische Studie von Gaby Huch vor, die ein quellenfundiertes Bild vom Leben und Handeln des ostpreußischen Adels in der Neuzeit vermitteln. Damit steht erstmals umfangreiches Material für eine Kulturgeschichte dieser ostpreußischen Adelsfamilie zur Verfügung, das der Forschung zur ostpreußischen Adelslandschaft neue Impulse verleiht und einen Beitrag zur ostpreußischen und ostmitteleuropäischen Adelsgeschichte leistet.

Abb.: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Familienbildnis des Grafen Ernst Ahasverus Heinrich Lehndorff und seiner Familie, 1779, Öl auf Leinwand: 104,5 x 130 cm. (Foto: Kilian Heck) – Das Bild wurde restituiert und befindet sich derzeit als Stiftung des Deutschen Historischen Museums im ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg.

Das Projekt „Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert“ ist eingebettet in das Forschungsfeld der ostpreußischen und ostmitteleuropäischen Adelsgeschichte. Die Lehndorffs waren neben den Dönhoffs und den Dohnas über Jahrhunderte hinweg fester Bestandteil der durch ethnisch-sprachliche, konfessionelle und kulturelle Vielfalt gekennzeichneten preußischen Adelsregion mit zahlreichen Schnittstellen nach Litauen und in das Baltikum, nach Polen und nach Russland. Mit ihrer ländlichen Lebenswelt in Steinort, dem Zugang zum Hof in Warschau, dann in Berlin, ihren amtlichen und politischen Kontakten, beruflichen Laufbahnen in Militär und Diplomatie, Heiratskreisen, ihrem sozialem Engagement, mit Repräsentation, Geselligkeit und nicht zuletzt Kulturkonsum stehen sie exemplarisch für den grundbesitzenden ostpreußischen Adel. Auch sie mussten sich mit den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandlungsprozessen des 18. und des 19. Jahrhunderts und dem Verlust traditioneller Orientierungen auseinandersetzen.

Im Zweiten Weltkrieg auseinandergerissen, wird das Archiv der Grafen von Lehndorff heute an drei Archivstandorten, im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin, im Staatsarchiv Leipzig und im Archiwum Państwowe w Olsztynie (Staatsarchiv Allenstein), verwahrt. Die im Guts- und Familienarchiv überlieferten Briefe und Aufzeichnungen dokumentieren die Geschichte der Familie über den Zeitraum vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Nur ein Teil der Gesamt-Überlieferung, zeitlich beschränkt auf das 18. bis 20. Jahrhundert, inhaltlich eingegrenzt durch entlang des Projektthemas entwickelte Auswahlkriterien, konnte im Rahmen des Projektes einbezogen werden. Dokumente aus anderen Archiven ergänzen die Quellenlage insbesondere dort, wo die Überlieferung des Familienarchivs heute fehlt. Diese Quellen gewähren Einblicke in adliges Selbstverständnis, regionale und nationale Identität, gelebte Adelskultur, kollektive Erfahrungen und Wahrnehmungen. Zudem ermöglicht die enge Verflechtung der Familie mit dem polnischen, baltischen und russischen Raum den Blick über Region und Nation hinaus. So lässt sich anhand der Quellen das Spannungsfeld zwischen standesgebundenen und individuellen Lebensvorstellungen der Familie auf dem Weg in die Moderne in den Blick nehmen.

Abb.: Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert. Bearbeitet von Gaby Huch. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 2019. URL: https://lebenswelten-lehndorff.bbaw.de

Die aus dem reichen Quellenmaterial ausgewählten Dokumente – private Korrespondenz und Briefe zur Verwaltung der Güter, Testamente und Erbauseinandersetzungen, königliche Edikte und amtliche Schreiben, Statistiken und Inventare, Denkschriften, Instruktionen, Zeitschriftenartikel und Tagebücher – bilden in vielfältiger Weise das Leben und Wirken der adligen Familie Lehndorff auf dem Gutsbesitz Steinort (Sztynort) in Ostpreußen, in Königsberg und Berlin vom 18. bis in das 20. Jahrhundert ab. Sie berühren Besitz und Familienbeziehungen, politische, militärische, ökonomische, soziale Tätigkeiten sowie kulturelle, genealogische und religiöse Themen. Mit der vorliegenden Online-Edition ist das Material des Guts- und Familienarchivs der Grafen von Lehndorff-Steinort nicht nur virtuell erstmals wieder zusammengeführt, sondern durch die wissenschaftliche Erschließung für die Forschung zugleich inhaltlich in einen bislang nicht verfügbaren Gesamtzusammenhang gestellt. Einleitende Texte geben darüber hinaus Einblicke in das Projekt, den Untersuchungsgegenstand und die Fragestellungen, aber auch in die Überlieferungslage der Quellen und die der Edition zugrunde gelegten Editionsprinzipien.

Eine Vielzahl von Recherche- und Auswertungsmöglichkeiten und verschiedene Register ermöglichen ein komfortables Arbeiten mit den Dokumenten und Briefen. Durch die Erfassung der Metadaten in XML-TEI, die Verwendung von Normdaten (GND, GeoNames) und die Anbindung der Briefeditionen an den durch TELOTA an der BBAW entwickelten Webservice „correspSearch“ sind darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten für die Vernetzung mit anderen Editionen gegeben. Zusätzlich aufgenommen wurden Abbildungen, da bei der Arbeit an den Akten und in der ergänzenden Literatur zahlreiche Baupläne, Karten, Gemälde, Fotos etc. aufgefunden wurden, die eine Bereicherung der schriftlichen Überlieferung darstellen. Eine Bibliographie der themenspezifischen Literatur sowie der Zugriff auf die Findmittel der Archive in Olsztyn und Leipzig bzw. auf ein durch die Bearbeiterin zusätzlich erstelltes, vorläufiges Findmittel in Berlin wurden auf der Website implementiert.

Basierend auf der digitalen Auswahl-Edition rekonstruiert die Studie die Geschichte der Grafen von Lehndorff vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Abfolge mehrerer Generationen. Die Sachgebiete, die dabei angesprochen werden, reichen von der Ansiedlung bis zur Errichtung des Herrenhauses, von adliger Herrschaftsausübung bis zum Lehnsrecht, von der Dorfverfassung bis zum Landesrecht, von der Religion bis zur Politik, von der Bildung bis zum Leben adliger Frauen. Kontinuitäten und Brüche in den Besitz- und Vermögensverhältnissen, Rückständigkeit und Modernisierungswille, Kulturbeziehungen und politische Haltungen lassen sich am Beispiel der Familie bis in das 20. Jahrhundert verfolgen, lassen aber auch durch die enge Verbindung adliger Familie in der Region und darüber hinaus „Gemeinschaftsschicksale“ erkennen.

Links:

Kontakt:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Dr. Gaby Huch
gaby@huch.berlin

Projektleiterin
Dr. Bärbel Holtz
holtz@bbaw.de

Archiv und Wirtschaft 3+4/2020

In Kürze erscheint die Doppelausgabe 3+4/2020 von „Archiv und Wirtschaft“, der Zeitschrift der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Die Ausgabe beinhaltet u.a. einen längeren biografischen Aufsatz über Gerd Bucerius (1906-1995) mit besonderem Blick auf die von ihm 1964 erworbene Schweizer Zeitung „Die Weltwoche“.

AUFSÄTZE

Axel Schuster: Der Verleger Gerd Bucerius und sein Schweizer Engagement um „Die Weltwoche“ (109-126)
Nicolas Krocker: Das Dokument in der digitalen Transformation. Records Management als Beitrag zur unternehmensweiten Digitalisierung bei der Bayerischen Hausbau GmbH & Co. KG (127-133)

DISKUSSIONSFORUM

Ulrike Gutzmann: Erfolgsmodell oder Gefahr für Unternehmensarchive? Anmerkungen zum Artikel von Martina Fähnemann und Ingo Stader in Heft 1/2020 von AuW (134-141)

REZENSIONEN

Rheticus-Gesellschaft und Wirtschaftsarchiv Vorarlberg (Hrsg.): Unternehmen – Archivieren – Erforschen: Einblicke in Vorarlbergs Wirtschaftsgeschichte und ihre Dokumentation (Peter Wegenschimmel) (141-143)
Janina Salden: Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband zur Zeit des Nationalsozialismus (Achim Korres) (143-145)
Marcus Stumpf (Hrsg.) und Hans-Jürgen Höötmann (Red.): Praktische Archivkunde. Ein Leitfaden für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste – Fachrichtung Archiv (Brigitta Hafiz) (145-146)
Gunnar Take: Forschen für den Wirtschaftskrieg. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft im Nationalsozialismus (Dirk Wiegand) (147-148)
Gabriele Unverferth (Bearb.): Kohle, Koks und Kolonie. Das Verbundbergwerk Gneisenau in Dortmund-Derne (Klaus Wisotzky) (148-149)

Nachruf Benjamin Obermüller (Kirsten Teipel) (150-152)

Nachrichten (152)
Leserforum (153-154)
Rezensionsliste (155-156)
Impressum (160)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
„Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH – 4070 Basel
Telefon: (0049) (0)159-06825241
martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
http://www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift

Leuchtende Kirchenfenster – Zwei Generationen Glaskünstler Klonk

Dritte DDBstudio-Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs Kassel

Die Bandbreite der virtuellen Ausstellungen, die seit genau einem Jahr in der Deutschen Digitalen Bibliothek veröffentlicht werden, ist so spannend wie bereichernd. Anfang Oktober 2019 ist das Tool DDBstudio in Betrieb genommen worden. Seitdem sind über 50 Ausstellungen mit DDBstudio entstanden. Allein im September 2020 haben über 20.000 Besucher/-innen diese Ausstellungen besucht.

Drei dieser Ausstellungen hat das Landeskirchliche Archiv Kassel kuratiert. Im April 2020 startete man mit „Communicanten, Kommunikation – ein weites Feld„. Es folgte im Juni 2020 „Migration und Mortalität in der Frühen Neuzeit – von Kastenrechnungen und Kirchenbüchern„.

Abb.: E. Jakobus Klonk, Jona unter der Rizinusstaude, Ev. Kirche Offleben 1974/ 75 (Foto: Landeskirchliches Archiv EKKW).

Und nun stehen die sakralen Glasmalerei-Entwürfe (allesamt ausgeführt in Kirchen in Hessen, NRW, Thüringen, Niedersachsen, der Pfalz und Tokyo / Japan) von E. Jakobus Klonk und Erhardt Klonk im Mittelpunkt der dritten Ausstellung des Kasseler Kirchenarchivs, die den Titel trägt: „Leuchtende Kirchenfenster – zwei Generationen Glaskünstler Klonk„. Thematisiert werden biblische Motive von der Schöpfungsgeschichte, dem Leben Christi bis hin zur Apokalypse.

375 realisierte Glasmalerei-Entwürfe von E. Jakobus Klonk zählt das Landeskirchliche Archiv Kassel zu seinen Beständen. 2011 konnten die im Maßstab 1:10 angefertigten Aquarelle als Vorlass des Künstlers übernommen und erschlossen werden. Gleiches gilt für den Nachlass seines Vaters Erhardt Klonk (177 zumeist realisierte sakrale Glasmalerei-Entwürfe).

Erhardt Klonk (1898-1984) wirkte als Maler, Zeichner und Glaskünstler. 1937 gründete er eine Werkstatt in Marburg und stattete mehrere hessische Dorfkirchen mit Sakralfenstern aus. Er erhielt einen Ruf an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte Klonk als Schauspieler und Bühnenbildner in Marburg. 1955 gründete er aufs Neue eine eigene Werkstatt als Glasmaler. Ausgeführte Arbeiten finden sich u.a. in Kirchen in Hessen, NRW und in der Pfalz.

Sein Sohn Erhardt Jakobus Klonk wurde 1932 als zweiter von fünf Söhnen geboren. Er absolvierte eine Ausbildung als Maler und Glaskünstler. Die Meisterprüfung legte er, der sich nun E. Jakobus nennt, nach der Akademiezeit ab. Bis 1970 arbeitete er mit seinem Vater in einer gemeinsamen Werkstatt. Danach führte er ein eigenes Atelier in Oberrosphe. Sein Schaffen hat vielfältige Spuren in Sakralbauten in Hessen, Thüringen, Niedersachsen und NRW hinterlassen.

Link: https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/kirchenfenster-klonk

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15 A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.archiv-ekkw.de

Als die Bilder in Aschaffenburg laufen lernten

Älteste Filmaufnahmen aus der Stadt entdeckt und digitalisiert

Wenig deutete vor einigen Monaten im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg darauf hin, dass sich in der unscheinbaren Filmdose aus dem Bestand der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg die ältesten Filmaufnahmen, die aus Aschaffenburg bekannt sind, befinden würden. Die Stadt- und Stiftsarchiv hat den historischen Originalfilm von 1912 digitalisieren lassen und über den YouTube-Kanal der Stadt unter dem Link: https://youtu.be/3C32TWsPzI0 online verfügbar gemacht. Ebenfalls auf YouTube zu sehen ist eine stadthistorische Einordnung mit Erklärungen zu den Szenen des Films: https://youtu.be/8mj5a-0Dfbw

Die alte Filmrolle der Feuerwehr zeigt einen kurzen Stumm-Film, den Fritz Rüth, damals Kinobesitzer in der Herstallstraße (Union-Kino), im Juli 1912 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr aufnahm. Es handelt sich um die mit Abstand ältesten bekannten Aufnahmen aus der Stadt aus einer Zeit als Bayern noch ein Königreich war.

Aber die Filmrolle ist auch noch aus einem anderen Grund „brisant“: Das Material besteht aus Nitrozellulose, das über eine höhere Sprengwirkung als Schwarzpulver verfügt und selbstentzündlich ist. Solche „Nitratfilme“ waren in den ersten Jahrzehnten der Filmgeschichte sehr verbreitet. Heute fallen sie in Deutschland unter das Sprengstoffgesetz. Daher wurde die Neuentdeckung direkt an eine Spezialfirma zur Digitalisierung geliefert. Das Original der Filmrolle liegt jetzt als Dauerleihgabe in einem besonders gesicherten Spezialarchiv des Bundesarchivs.

Von Fritz Rüth ist bekannt, dass er neben seinem eigentlichen Beruf als Kinobesitzer auch filmend tätig war. Im Archiv lagert seit kurzem noch ein weiterer, deutlich längerer Film von ihm, der aus den 1920er-Jahren stammt und jetzt von einer Enkelin an das Archiv als Dauerleihgabe übergeben worden ist. Weitere alte Filmaufnahmen von Fritz Rüth sind anscheinend verschollen.

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Telefon: +49 6021 4561050
Telefax: +49 6021 29540
stadtarchiv@aschaffenburg.de

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 19.10.2020

Neuer Leiter des Stadtarchivs Nürnberg

Dr. Arnold Otto übernahm am 1. Oktober 2020 die Leitung des Stadtarchivs Nürnberg.

Arnold Otto, 1976 geboren, studierte Geschichte, Philosophie, Germanistik und Anglistik in Düsseldorf und Marburg sowie Medieval Studies in Leeds. Nach der Promotion in Germanistischer Mediävistik und dem Archivreferendariat für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster und Marburg war er seit dem Jahr 2005 Leiter des Erzbistumsarchivs Paderborn.

Dr. Arnold Otto (pdp-pressestelle, Erzbischoefliches Generalvikariat PB)

Dr. Otto übernimmt die Nachfolge des in den Ruhestand gewechselten langjährigen Leitenden Direktors des Nürnberger Stadtarchivs, Dr. Michael Diefenbacher, der diese Funktion von 1984 bis 2019 über ein Vierteljahrhundert ausgeübt hatte. Zuletzt war das Stadtarchiv kommissarisch durch Dr. Wiltrud Fischer-Pache geleitet worden.

„Ich freue mich, dass wir mit Dr. Arnold Otto einen erfahrenen Fachmann für das Nürnberger Stadtarchiv gewinnen und von Ostwestfalen ins Fränkische lotsen konnten. Ich bin mir sicher, dass von Dr. Otto wichtige Impulse für die zukünftige Ausrichtung des ‚Gedächtnisses der Stadt‘ ausgehen werden“, so Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner.

Das Stadtarchiv Nürnberg ist im Geschäftsbereich Kultur der Bürgermeisterin die zuständige Dienststelle für alle Fragen der Stadtgeschichte und steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Zudem wird hier archivpädagogische Arbeit geleistet, Forschungsvorhaben und -projekte mit Bezug zur Stadtgeschichte werden vorangetrieben, Ausstellungen kuratiert sowie einer umfangreichen Publikationstätigkeit nachgegangen.

Die Gesamtzahl der im Stadtarchiv verwahrten Archivalieneinheiten wird auf circa acht Millionen geschätzt. Ältestes Zeugnis ist die nach einer Freigelassenen benannte Sigena-Urkunde vom 16. Juli 1050, die erstmals schriftlich die Existenz der mittelalterlichen Burgsiedlung Nürnberg belegt:

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 09 11 / 2 31-27 70
Telefax: 09 11 / 2 31-40 91
https://www.nuernberg.de/internet/stadtarchiv/

Quelle: Stadt Nürnberg, Nachrichten aus dem Rathaus, Nr. 774, 4.8.2020

30 Jahre Brandenburg: Die Landesgründung in Dokumenten

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Landes Brandenburg gibt das Brandenburgische Landeshauptarchiv (BLHA) Einblicke in ehemalige Behördenakten rund um die Landesgründung – von der ersten Landtagswahl bis zur Abwicklung der Planwirtschaft. Anhand ausgewählter Archivbestände aus den ersten Jahren des jungen Landes zeigen wir beispielhaft, welche Quellen zur Erforschung dieser Auf- und Umbauzeit im Landeshauptarchiv überliefert sind.

Behörden erstellen unentwegt Akten. Sie füllen sie mit Verwaltungsvorgängen und vollziehen Verwaltungsakte nach. Sie hinterlassen Niederschriften – schwarz auf weiß oder blau auf Recyclingpapier. Zahlreiche Themen und Transformationsprozesse finden sich in diesen Originalen und veranschaulichen, wie bestehende Strukturen umgeworfen und neue aufgebaut wurden. Was im Verwaltungszusammenhang von gestern an Schriftgut entstand, gibt heute als Quelle Auskunft über die unmittelbaren Auswirkungen des Umbruchs in der Region.

In den kommenden drei Monaten bietet das BLHA auf seiner Website ein „Schaufenster“ in die jüngsten Bestände zur brandenburgischen Geschichte. Kurze Impulsbeiträge enthalten jeweils Bilder von Dokumenten, eine Einordnung in den historischen Kontext und einen Archiv-Fakt mit Hinweisen zu den Beständen.

Schaufensterbeiträge (alle vier Wochen kommen vier Beiträge dazu):
DIE LANDESGRÜNDUNG IN DOKUMENTEN:

  1. Eine Landesverfassung entsteht
  2. 1990 – ein Superwahljahr auf unbekanntem Terrain
  3. Die Währungsunion – eine logistische Herausforderung
  4. Krise in der Lebensmittelwirtschaft

Mit dem Projekt soll zum einen auf die bereits zugänglichen Bestände des Landeshauptarchivs der 1990er hingewiesen werden, zum anderen soll es einen Eindruck von ihren Forschungspotenzialen geben.

Link: Schaufenster „30 Jahre Brandenburg – Die Landesgründung in Dokumenten“

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv
Das Brandenburgische Landeshauptarchiv (BLHA) ist das zentrale staatliche Archiv des Landes Brandenburg. Als Gedächtnis des Landes ist es zuständig für das Archivgut der Brandenburger Behörden und Einrichtungen sowie ihrer Rechts- und Funktionsvorgänger – epochenübergreifend von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Unterlagen zu übernehmen, zu bewahren und für die Gesellschaft zugänglich zu machen. Seine Überlieferung umfasst mehr als 50.000 laufende Meter Archivgut. Das Landeshauptarchiv ist eine nachgeordnete Einrichtung des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur und wird im Haushaltsjahr 2020 mit rund neun Millionen Euro vom Land Brandenburg finanziert.

Kontakt:
Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Am Mühlenberg 3
14476 Potsdam, OT Golm

Postanschrift:
Postfach 600449
14404 Potsdam
poststelle@blha.brandenburg.de
https://blha.brandenburg.de/

Quelle: Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Aktuelles, 7.10.2020

Relaunch des NRW-Archivportals

Archive in Nordrhein-Westfalen, Informationssystem der Archive in Nordrhein-Westfalen (NRW): archive.nrw.de

Das Landesarchiv NRW hat in einem groß angelegten Projekt eines der ältesten Archivportale Deutschland grundlegend erneuert und modernisiert. Das Archivportal „Archive in Nordrhein-Westfalen, Informationssystem der Archive in Nordrhein-Westfalen (NRW)“ bündelt Informationen von und über etwa 480 Archive(n) aller Archivsparten aus ganz Nordrhein-Westfalen. Damit wurde ein attraktiverer Zugang zu den Archiven in dem bevölkerungsreichsten Bundesland mit einer der dichtesten und vielfältigsten Archivlandschaften Europas mit übergreifenden und orientierenden Informationen geschaffen.

Das Archivportal „Archive in Nordrhein-Westfalen“ ist seit Juni 1998 am Netz und wurde mehrfach seither erweitert und weiterentwickelt, zuletzt 2007. Jetzt wurde das Archivportal in einem weitreichenden Projekt sowohl technisch und fachlich als auch gestalterisch und inhaltlich von Grund auf neuentwickelt. Dieser Relaunch erstreckt sich über alle Bestandteile des Portals – angefangen beim technischen Konzept, den IT-Sicherheitsanforderungen und der Systemarchitektur über die Beständedatenbank inklusive digitalisiertem Archivgut und dem Recherchetool bis hin zum Design.

Das mandantenfähige Archivportal archive.nrw.de bündelt die in einer gemeinsamen Datenbank recherchierbaren Beständedaten mit über 3,3 Millionen Datensätzen und etwa 175.000 digitalisierten Archivalien. Es ist zugleich das „Tor“ zu den einheitlich gestalteten Homepages der beteiligten Archive. Diese können als Mandanten auf der Basis eines Rollen- und Rechtekonzepts ihre Seiten und (Bestände-)Inhalte selbst pflegen und aktualisieren.

Als Neuerungen hervorzuheben sind etwa die von einer dynamischen Landkarte dominierte Startseite, worin die Standorte der beteiligten Archive gekennzeichnet sind, die Verbindung von Schlagwortsuche und navigierender Recherche, das Statistiktool für die Mandanten sowie die strenge Anwendung der Spezifikation EAD (DDB) 1.1. für die Beständedaten. Ferner können sich nun Interessierte als User registrieren und die neuen Funktionen „Merkliste“ und „Warenkorb“ nutzen, um Archivalien in den Lesesaal des jeweiligen Archivs – zu einem Wunschtermin – zu bestellen.

Das vom Landesarchiv NRW betriebene Archivportal www.archive.nrw.de ist neben dem Archivportal-D eines der größten und umfassendsten Archivportale in Deutschland und braucht auch internationale Vergleiche nicht zu scheuen. archive.nrw.de ist zudem einer der größten Metadaten-Lieferanten für das Archivportal-D und damit ein bedeutender Partner bei der Vernetzung wichtiger Informationen von Infrastruktureinrichtungen.

Alle Archive in Nordrhein-Westfalen sind eingeladen, sich an dem Portal zu beteiligen, sofern sie nicht schon Mandanten sind. Sie können sich gerne über folgende Emailadresse an das Landesarchiv NRW wenden: webmaster@archive.nrw.de.

Ganz im Sinne des Open Access-Grundsatzes ist der gesamte Service von archive.nrw.de kostenlos nutzbar, auch für die teilnehmenden Archive.

Link: archive.nrw.de

Quelle: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Medieninformation, 5.10.2020

Alfred Schardt (1914-1942). Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen

Publikation des Limburger Stadtarchivars Christoph Waldecker

Aufgrund seiner angeborenen geistigen Behinderung war Alfred Schardt ab seinem dreizehnten Lebensjahr in einer Pflegeanstalt untergebracht. Als Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen wurde er zunächst sterilisiert und 1942 vermutlich mit einer Medikamentenüberdosierung in Hadamar ermordet.

Limburgs Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker hat nun die Geschichte von Alfred Schardt erforscht und niedergeschrieben. Die Publikation trägt den Titel „‘Er kann nicht ohne Anstaltsbehandlung auskommen‘“. Alfred Schardt (1914-1942), Opfer der ‚Euthanasie‘-Verbrechen“ und ist erschienen in der Reihe „Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Limburg“. Unterstützung bei diesem Projekt erfuhr der Stadtarchivar durch Alfred Schardts Nichten Monika Schwamborn aus Köln und Ursula Fußwinkel aus Köln sowie seinen Neffen Rainer Krämer aus Elz.

„Mit der vorliegenden Schrift soll ihm, stellvertretend für alle Menschen aus Limburg und der Region, die sein Schicksal teilten, seine Würde zurückgegeben und an ihn erinnert werden“, betont Bürgermeister Dr. Marius Hahn.

Der 1914 geborene Alfred Schardt war einer der Opfer der „Euthanasie-Verbrechen“. Die Nationalsozialisten sprachen allen, die nicht in ihr Weltbild passten, das Recht auf Würde und Leben ab, so auch Behinderten und Kranken. Pseudo-rechtliche Grundlage war der Befehl Adolf Hitlers vom Herbst 1939, dass „unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann.“

Bürgermeister Hahn betont, dass Menschen mit Behinderung oder Erkrankung heute ganz selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind. „Sie haben ein Anrecht auf Respekt, Unterstützung und vor allem auf Wahrung und Schutz ihrer Würde“, macht Dr. Marius Hahn deutlich. Deshalb sei die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit so wichtig und unabdingbar, um die Erinnerungen wachzuhalten. „Man kann nur in eine gute Zukunft gehen, wenn man die Vergangenheit nicht vergisst“, so der Bürgermeister.

Schon bei seiner Geburt war Alfred Schardt sehr schwach, sodass um sein Überleben gefürchtet werden musste. Seine Entwicklung verlief sehr langsam, erst mit drei Jahren konnte Alfred laufen und sprechen. Ab dem 13. Lebensjahr wurde er zunächst in einer Pflegeanstalt untergebracht, die auf die Betreuung und Förderung geistig Behinderter spezialisiert war. „Es handelt sich bei ihm um einen ausgesprochenen schweren Schwachsinn mit derartigen psychischen Störungen, dass er im Leben nicht gehalten werden kann“, heißt es 1936 in seiner Krankenakte.

Im Zuge einer Verlegung gelangte Alfred Schardt 1938 nach Hadamar in die Heilanstalt. Dort wurde seine Sterilisierung beantragt, die nach einer Untersuchung in der Universitätsnervenklinik Gießen vom Erbgesundheitsgericht Limburg genehmigt wurde. Der Antrag auf Unfruchtbarmachung, stützte sich auf „angeboren Schwachsinn.“


Abb.: Stellen eine Publikation über das Opfer der »Euthanasie«-Verbrechen Alfred Schardt vor (von links): Rainer Krämer, Peter Schardt (beide Neffen von Alfred Schardt), Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker, Bürgermeister Dr. Marius Hahn, Monika Schwamborn (Nichte). (Foto: Stadt Limburg)

Offiziell verstarb er 1942 nach einer „Lungenentzündung bei Geisteskrankheit“. Der Verdacht, dass Schardt umgebracht wurde, liegt allerdings nahe, nachdem er in der Öffentlichkeit über die Vorgänge in der Anstalt geredet hatte. Ermordet wurde er vermutlich mit einer Medikamentenüberdosierung.

Die Angehörigen Monika Schwamborn, Rainer Krämer und Peter Schardt danken Stadtarchivar Christoph Waldecker, dass er dem Schicksal von Alfred Schardt eine Stimme gegeben hat. „In meiner Kindheit habe ich oft mit meiner Großmutter das Grab meines Onkels besucht ohne, dass über ihn gesprochen wurde und ich Bescheid wusste“, erzählt Monika Schwamborn. Durch die Recherchen des Stadtarchivars weiß sie, dass ihr Onkel über die Vorgänge in der Anstalt geredet hat. „Dafür bewundere ich ihn und habe auch entdeckt, wie ähnlich er uns ist“, sagt Monika Schwamborn. Rainer Krämer ist im Nachhinein von seiner Familie enttäuscht. „Ich hätte mir gewünscht, dass man darüber spricht, um die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.“

Insgesamt mehr als 200.000 Menschen sind dem „Euthanasie-Verbrechen“ zum Opfer gefallen. Bis 1945 wurden rund 400.000 Menschen zwangsweise sterilisiert, unter ihnen Alfred Schardt, auf Basis des „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ von 1933.

Broschüre im Stadtarchiv und Bürgerbüro erhältlich
Die 27-seitige Broschüre ist im Limburger Stadtarchiv (Schloss) erhältlich und liegt im Bürgerbüro der Stadt Limburg in der Werner-Senger-Straße aus. Die Broschüre ist kostenfrei.

Kontakt:
Dr. Christoph Waldecker M.A., Dipl.-Archivar (FH)
– Leiter des Stadtarchivs –
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn
Mühlberg 3
65549 Limburg a. d. Lahn
Telefon  06431 203-368
Fax: 06431 203-947
christoph.waldecker@stadt.limburg.de
http://www.limburg.de