Reichstag in Worms begann vor 500 Jahren

Am 27./28. Januar 1521 begann der erste Reichstag des neuen, jungen Kaisers Karl V. (1500-1558) aus dem Hause Habsburg. Bereits seit Herbst 1520 bereitete sich die in der Austragung derartiger Großveranstaltungen erfahrene Reichsstadt Worms auf das Ereignis vor und Ende Januar war es dann soweit. Sicher konnte kaum einer der Zeitgenossen ahnen, welche Bedeutung gerade dieser Reichstag in der weiteren deutschen und europäischen Geschichte erlangen würde.

Abb.: Stadtansicht um 1550, Stadtarchiv Worms Abt. 170/35 Nr. 4

Um zu verdeutlichen, welchen Stellenwert das Ereignis für die Stadt Worms und ihre Obrigkeit, den Rat, hatte, stellt das Stadtarchiv Worms jetzt auf seiner Homepage einen kürzlich erschienenen, reich bebilderten Beitrag seines Leiters Dr. Gerold Bönnen über die Stadt als Austragungsort des Reichstags von 1521 online zur Verfügung, der gerade im Druck in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der Wormsgau“ (Bd. 36, 2020) erschienen ist.

Auch im weiteren Jubiläumsjahr 2021 wird das Stadtarchiv Worms immer wieder hier Dokumente und Hintergrundinformationen präsentieren – der Reichstag hat sich selbstverständlich auch in den Beständen des „Gedächtnisses der Stadt“ niedergeschlagen. Veranstaltungen dazu wird es (sobald wieder möglich) ebenfalls geben.

Kontakt:
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
67547 Worms
Tel.: 0 62 41 / 8 53 – 47 00 (bis – 47 07)
Fax: 0 62 41 / 8 53 – 47 99
stadtarchiv@worms.de
gerold.boennen@worms.de

Quelle: Aktuelles aus dem Stadtarchiv Worms

Detmold – Stadt der drei Synagogen

In diesem Jahr wird die lange Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland als wichtiger Bestandteil der europäischen Kultur durch ein Festjahr gewürdigt. Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Das erste schriftliche Zeugnis jüdischer Kultur stammt aus dem Jahr 321 und damit bereits aus der Zeit der Spätantike. Unter dem Namen #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland werden bundesweit rund tausend Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Musik, Podcast, Theater und Filme ausgerichtet. Ziel dieses Festjahres ist laut der Initiatoren, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus entgegenzutreten.

Abb.: Ehemaliges Bethaus, Bruchmauerstraße 37 im Jahr 2020. (Foto: Volker Buchholz)

Auch in Detmold lassen sich noch Spuren und Zeugnisse der weitestgehend zerstörten jüdischen Lebenswelt finden. Bemerkenswerterweise fanden sich in der Kleinstadt Detmold neben einem privaten Betraum drei jüdische Gotteshäuser, von denen heute noch zwei erhalten sind. An die im Jahr 1907 eingeweihte und während der Ausschreitungen des Novemberpogroms 1938 zerstörte Neue Synagoge erinnert nur noch eine Gedenktafel in der Lortzingstraße. Die erhaltene Alte Synagoge, Exterstraße 8, dient heute einer Freikirche als Gotteshaus. Das benachbarte „Vorsängerhaus“ zur Externstraße dokumentiert seine wechselvolle Geschichte durch seine hebräische Inschrift.

Lange Zeit unbeachtet war hingegen das Bethaus in der Bruchmauerstraße 37. Das unscheinbare und bereits deutlich vom Verfall gezeichnete Gebäude war lange vergessen und in seiner bau- und auch stadtgeschichtlichen Bedeutung vollkommen unterschätzt und verkannt. Was noch 1988 als Gartenhaus in die Denkmalliste der Stadt Detmold aufgenommen wurde, ist eine freistehende Hofsynagoge. Dies konnte durch die Forschungen der LWL-Denkmalpflege und durch die Auswertung archivalischer Quellen im Stadtarchiv Detmold und Landesarchiv NRW nachgewiesen werden. Dieses Bethaus gilt demnach als frühester Beleg für den Typ einer freistehenden Synagoge in Nordwestdeutschland. Durch dendrochronologische Untersuchungen der verbauten Hölzer konnte die Errichtung des Kerngerüstes auf 1633 datiert werden und damit weitaus früher als bis dahin angenommen. Das Gebäude wurde somit zu einem Zeitpunkt errichtet, als sich einige jüdische Familien nach der Vertreibung der Juden im Jahre 1614 aus der Grafschaft Lippe wieder in Detmold niedergelassen hatten und auch wieder Gottesdienste abhalten wollten.

Wie für frühneuzeitliche Synagogen charakteristisch, liegt das Detmolder Bethaus etwas versteckt im Hof hinter dem ehemaligen Spangenbergschen Haus, Krumme Straße 28. Es weist eine nur sehr kleine Grundfläche von 34,5 m² auf und war, den religiösen Vorschriften gemäß, nach Osten ausgerichtet. An der Ostwand befand sich eine Vorrichtung für die Aufbewahrung der Thorarollen. Die religiösen Regeln besagen ebenso, dass aus der Richtung Jerusalems Tageslicht einfallen muss, und auch dies war hier durch eine entsprechende Fensteröffnung gegeben. Der Betsaal war im Erdgeschoss und umfasste die gesamte Grundfläche des Hauses. Der Standort der Bima, also des Vorlesepultes, befand sich vor dem Thoraschrein im Mittelteil des Betraumes. Rekonstruieren ließ sich zudem eine Frauenempore mit zwei hintereinander stehenden Bänken für jeweils fünf bis sechs Frauen.

Die Judenschaft hatte nachweislich 1723 das Gebäude vom Stadtmusikanten Julius Hardewig Spangenberg nur angemietet. Das war nicht ungewöhnlich, da es Juden bis in das 18. Jahrhundert nicht erlaubt war, Immobilien zu besitzen. Möglicherweise bedingt durch die räumliche Enge und auch durch die ungesicherten Mietverhältnisse, schuf sich 1742 die Detmolder jüdische Gemeinde durch den Umbau einer Scheune eine neue Synagoge in der Exterstraße 8 (Alte Synagoge), die zu kaufen ihnen durch Genehmigung vom Stadtrat und vom Landesherrn Simon August erlaubt war. Dem 2010 durch den Eigentümer des nur vermeintlichen Gartenhauses gestellten Antrag auf Abbruch zugunsten der Errichtung von Parkplätzen wurde aufgrund der Forschungen nicht stattgegeben.

Der Denkmalwert des auch überregional bedeutsamen Bethauses wurde durch die Behörden eindeutig begründet. Zwingend notwendige weitere wissenschaftliche Untersuchungen könnten die Erkenntnisse zu dem Bethaus in Detmold weiter vertiefen. Es gilt weiterhin, dieses Kleinod mit großer historischer Bedeutung vor dem endgültigen Verfall zu retten.

Weitere Informationen finden sich in:

  • Fred Kaspar und Peter Barthold: Ein Gebäude macht Geschichte. Das vergessene jüdische Bethaus von 1633 in Detmold, Bruchmauerstraße 37, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 86 (2017), S. 155-172

sowie in

  • Gudrun Mitschke-Buchholz: Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. Aufl. – Lage 2020, S. 47-49. Hier findet sich nicht nur ein Kapitel zum Bethaus, sondern Informationen zu mehr als zwanzig weiteren Orten jüdischer Tradition und Kultur in Detmold. Diese Orte werden in den öffentlichen Stadtführungen „Auf jüdischen Spuren“ mit Gudrun Mitschke-Buchholz zwischen Mai und Oktober gezeigt.

Kontakt:
Stadtarchiv Detmold
Gudrun Mitschke-Buchholz
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Tel.: 05231 / 766-204
Gudrun.Mitschke-Buchholz@lav.nrw.de
stadtarchiv@detmold.de

Quelle: Gudrun Mitschke-Buchholz, Stadtarchiv Detmold, Ein Beitrag zum Festjahr 2021 – Jüdisches Leben in Deutschland

Zehn Jahre Stuttgarter Stadtarchiv im Neckarpark

Vor zehn Jahren, im Januar 2011, ist das Stadtarchiv Stuttgart in das historische Lager- und Verwaltungsgebäude am Bellingweg 21 in Bad Cannstatt eingezogen.

Abb.: Rund 4,15 Millionen Medieneinheiten befinden sich im Stadtarchiv Stuttgart (Foto: Stadtarchiv Stuttgart).

Das fünfjährige Jubiläum konnte das Stadtarchiv im Jahr 2016 noch in einem größeren Rahmen feiern. Corona verhindert das derzeit: Leere Stühle im Vortragssaal, der Lesesaal ist geschlossen. Doch was analog nicht geht, wird nun digital gefeiert. Das Stuttgarter Stadtarchiv hat das aktuelle Jubiläum zum Anlass genommen, einige Höhepunkt aus den letzten zehn Jahren in einer Multimedia-Reportage zusammenzufassen.

Mit dem Gebäudeensemble – ein architektonisches Schmuckstück, das 2011 von der Architektenkammer Baden-Württemberg mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen“ prämiert wurde – erhielt das Stadtarchiv ein fachgerechtes Domizil, das die bis dahin verstreuten Räumlichkeiten unter einem Dach vereinte.

Zum fünfjährigen Bestehen gab es zahlreiche Veranstaltungen im Stadtarchiv, darunter der Vortrag des bekannten Publizisten Heribert Prantl über die „Systemrelevanz der Archive“ oder Joe Bauers „Flaneursalon“ mit seiner Lieder- und Geschichtenshow. Fünf Jahre später konzentriert sich das Stadtarchiv Stuttgart in Zeiten des Lockdowns anstelle von Jubiläumsfeierlichkeiten mit Publikum auf seine wichtigen kontinuierlichen Aufgaben.

Denn das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der städtischen Gesellschaft und gleichzeitig das Kompetenzzentrum für Stadtgeschichte. Auch im Lockdown erfüllt es seine vielfältigen Aufgaben und gesetzlichen Verpflichtungen: analoge wie digitale Unterlagen städtischer Dienststellen und umfangreiche Privatbestände von bleibendem Wert für die Stadtgeschichte zu bewerten und zu übernehmen – wie das Archiv der Schwesternschaft vom Roten Kreuz.

Abb.: Das Sichten und Bewerten von städtischen Unterlagen sowie privaten Sammlungen ist Teil der Arbeit im Stadtarchiv (Foto: Stadtarchiv Stuttgart)

Weiterhin wird ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes Projekt zur Digitalisierung des Bestands der Bürgermeisterrechnungen sowie die Schutzdigitalisierung stark nachgefragter Archivalien fortgesetzt.

Trotz Corona beraten die Mitarbeitenden des Stadtarchivs die Nutzerinnen und Nutzer und erteilen Auskünfte. Positiv wirkt sich dabei aus, dass die Findbücher zu den Beständen über die Findbuch-Datenbank abgerufen werden können. Sie stehen Forschung und Bürgerschaft digital zur Verfügung.

Rückblick – Von Grimme Online Award bis Archiv-Blog

Auch bei der stadtgeschichtlichen Forschungs- und Bildungsarbeit blickt das Stadtarchiv auf bewegte, arbeits- und inhaltsreiche fünf Jahre mit zahlreichen Veranstaltungen zurück. Im Juni 2016 fand die 30. Archivpädagogenkonferenz mit Teilnehmenden aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland zum Thema „Bildquellen in der historischen Bildungsarbeit“ statt, die wichtige Impulse für die Arbeit mit den Schulen gab. Große Aufmerksamkeit fanden Foyer-Ausstellungen mit Begleitveranstaltungen zum Nachlass der Stuttgarter Malerin Käte Schaller-Härlin (1877-1973) und über die Protestgeschichte Stuttgarts in der Nachkriegszeit. Zuletzt bot die Ausstellung „Rechnende Bürgermeister – Geld, Macht und Erinnerung im vormodernen Stuttgart“ spannende Stadtgeschichte(n) aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die intensive Zusammenarbeit mit bürgerschaftlichen Initiativen zur Stadtgeschichte mündete ebenfalls in Ausstellungsprojekten: Die Initiative Stadtraum West 2017 zeigte in ihrer Ausstellung Fotos aus der Gründerzeit im Westen. 2018 war im Foyer eine Ausstellung zur Geschichte der Dornhalde zu sehen und kurz vor dem Lockdown präsentierte das Kickers Fanprojekt eine Ausstellung zur Geschichte der Stuttgarter Kickers.

Abb.: Zur Übernahme und Sichtung von städtischen Unterlagen sowie privaten Sammlungen gehört auch die Prüfung auf Schäden (Foto: Stadtarchiv Stuttgart).

Seit 2016 erschienen in der Veröffentlichungsreihe vier Bände, darunter der Reisebericht einer allein reisenden Schwäbin nach Amerika im Jahr 1786 und ein Band zur Geschichte des Killesberg-Parks. Gemeinsam mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg veranstaltete das Stadtarchiv 2017 das Stuttgarter Symposion zum Thema „Hunger – Zur Geschichte einer existentiellen Bedrohung„.

2019 ging es beim Symposion „Die vergessene Ausbeutung“ um die Kolonialgeschichte des deutschen Südwestens, ein hoch aktuelles und brisantes Thema der Stadt- und Landesgeschichte. Besonders profiliert ist das Stadtarchiv für seine Aktivitäten im digitalen Raum: Herausragender Höhepunkt war die Nominierung des Digitalen Stadtlexikons für den Grimme Online Award 2019.

Mit dem im April 2020 gestarteten Blog archiv0711, einem neuen digitalen Informationsangebot, stellt das Stadtarchiv seine Arbeit, die Bestände sowie interessante Themen der Stadtgeschichte vor. Das Stadtarchiv hofft, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie Forschende den Lesesaal bald wieder für ihre Spurensuche nutzen können, bietet aber auch eine Alternative: eine Ausstellung im Innenhof des Stadtarchivs informiert anlässlich des Festjahrs „1700 Jahre Jüdische Geschichte in Deutschland“ über das jüdische Stuttgarter Architekturbüro Bloch und Guggenheimer.

Zum 15-jährigen Bestehen im Bellingweg 2026 und 2028 zum 100-jährigen Gründungsjubiläum will das Stadtarchiv wieder groß feiern. Bis dahin kann man z.B. ein digitales Post-it hinterlassen. Ein paar Archivmenschen aus der Vergangenheit haben das schon getan, und digitaler Kuchen wurde auch schon vorbeigebracht.

Zur Pinnwand: Über das Pluszeichen rechts unten kann man auf der Pinnwand eine Nachricht hinterlassen. Gerne mit Bild. Das Stadtarchiv Stuttgart freut sich auf Nachrichten und Archivgeschichten!

Kontakt:
Stadtarchiv Stuttgart
Bellingweg 21
70372 Stuttgart
Tel.: 0711/21691512
Fax: 0711 21691510
poststelle.stadtarchiv@stuttgart.de

Quelle: Stadtarchiv Stuttgart, Aktuelle Meldungen‚ Einrichtungen, 20.1.2021; archiv0711-Blogeintrag „Wir hätten dich sonst sehr vermisst …“, 22.1.2021

Systematische Neuordnung der Handbibliothek des ISG Gelsenkirchen abgeschlossen

In einem mehrjährigen Projekt unter der Leitung von Andreas Lommatzsch wurde die ca. 9.000 Bände (Stand Dezember 2020) umfassende Handbibliothek des Instituts für Stadtgeschichte (ISG) Gelsenkirchen von einer numerischen in eine systematische Ordnung überführt bzw. neu aufgestellt. Die Planungsphase begann 2017 mit einer Bestandsaufnahme über die Struktur, Ordnung und den Zustand der Bibliothek sowie der Konzeption einer neuen Systematik nach Sachgebieten. Dazu wurden eine neue Datenbank sowie verschiedene Erfassungsmasken und die damit verbundenen Felder (Verfasser-, Herausgeber- und Urheberwerke, Periodika, Zeitungen etc.) angelegt. Aufgrund verschiedener neuer Felder/Erfassungsmasken in der neuen Datenbank war eine automatisierte Migration der Daten nur begrenzt möglich.

Daher wurde in einer zweiten Phase ein Großteil der Datensätze manuell aus der alten in die neue Datenbank überführt. Dies stellte einen enormen Arbeitsaufwand dar, hatte jedoch den Vorteil, dass gleichzeitig Fehlerkorrekturen an den Verzeichnungseinheiten vorgenommen werden konnten (Dublettenkontrolle, „Karteileichen“ beseitigen, Korrektur von Tipp- und Signierungsfehlern). Parallel dazu wurden sämtliche Datensätze den neuen Punkten der Systematik zugeordnet. Dieses geschah teilweise über die Funktion Gruppenkorrektur sowie manuell.

In Phase 3 erfolgte ein Abgleich der beiden Datenbanken (siehe Abbildung unten), um sicher zu stellen, dass sämtliche Bücher/Datensätze auch in der neuen Datenbank vorhanden sind und keine Fehlstellen entstehen. Dazu wurden beide Datenbanken in Excel-Dateien exportiert und abgeglichen. Auch hier wurden noch einmal Fehlerkorrekturen vorgenommen.

In Phase 4 (2020) rückte die physische Bearbeitung der Bücher in den Vordergrund. Anfang August wurde damit begonnen, mittels Listen, die sowohl die alte „HB“-Nummer als auch die neue Signatur beinhalteten, die Bücher aus den Regalen zu nehmen und abzugleichen. Danach wurde jedes einzelne Buch neu gestempelt, mit einer neuen Signatur versehen und den neuen Standort zugewiesen.

(Dietmar Schönfeld)

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
Stadt Gelsenkirchen
Wissenschaftspark
Munscheidstraße 14
45886 Gelsenkirchen
isg@gelsenkirchen.de
Ansprechpartner: Dietmar Schönfeld
dietmar.schoenfeld@gelsenkirchen.de
www.institut-fuer-stadtgeschichte.de

Ein Freisinger Kochbuch aus dem 19. Jahrhundert

Das Archivstück des Monats Januar 2021.

Das Stadtarchiv Freising besitzt eine enorme Quantität und Vielfalt an Zeugnissen aus den vergangenen Jahrhunderten der Stadtgeschichte. Jeden Monat bietet es der Öffentlichkeit mit dem „Archivstück des Monats“ einen tieferen Einblick in seine Bestände, indem es ein besonderes Archivstück präsentiert und beschreibt.

 

Abb.: Karikatur zum Freisinger OB-Wahlkampf 1958 von Dieter Hanitzsch (Stadtarchiv Freising).

Im Sommer 2001 überließ der Münchner Architekt Georg Pezold dem Stadtarchiv Freising verschiedene historische Dokumente, die auf seine Vorfahren mütterlicherseits zurückgehen. Pezolds Mutter, Magdalena Pezold, geborene Sporrer, entstammte einer bedeutenden Freisinger Brauer- und Wirtsfamilie. Ihrem Vater Eduard Sporrer hatte eines der größten Anwesen der Stadt gehört: der Heigl- oder Sporrerbräu in der Unteren Hauptstraße, der nachmalige „Bayerische Hof“.

Abb.: Hotel „Bayerischer Hof“ in der Unteren Hauptstraße (Stadtarchiv Freising)

Die enormen Dimensionen des bis heute erhaltenen Hauses, das sich über drei historische Parzellen erstreckt, gehen auf die Zukäufe und Erweiterungen zurück, die Eduards Vater bzw. Magdalenas Großvater Franz Seraph Sporrer in den 1830er und 1840er Jahren getätigt hatte. An die Familie erinnern in Freising heute noch die „Sporrergasse“, die westlich an das Anwesen grenzt, sowie die historischen „Sporrerkeller“ unter dem Lindenkeller.

Zu den Dokumenten, die der Sporrer-Nachfahre Georg Pezold ans Stadtarchiv schickte, gehören unter anderem Menüzettel und Rechnungen des Sporrerbräus aus den 1850er und 1860er Jahren, die während verschiedener Aufenthalte von Mitgliedern der bayerischen Königsfamilie gefertigt wurden. Um besonders bedeutende Dokumente handelt es sich bei zwei handschriftlich verfassten Kochbüchern. Sie liefern konkrete Hinweise auf die regionale Esskultur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Abb.: Textseite mit Rezept aus einem Kochbuch des Freisinger Sporrerbräus (Stadtarchiv Freising)

Das umfangreichere der beiden Kochbücher dürfte aus der zweiten Hälfte der 1860er Jahre stammen. Es findet sich zwar kein Entstehungsdatum, jedoch datieren einige Beispiele umgesetzter Menüfolgen, die sich am Ende des Kochbuchs befinden, vom Jahr 1867. Keine Kenntnis haben wir von der Autorin beziehungsweise vom Autor. Da es sich augenscheinlich immer um dieselbe Handschrift handelt, dürfte hier nur eine Person infrage kommen. Das Kochbuch setzt sich aus 133 dicht beschriebenen Seiten zusammen. Insgesamt enthält es 288 Rezepte, die sich oftmals nicht auf ein ganzes Gericht, sondern auf einzelne Bestandteile beziehen. Im Folgenden zwei transkribierte Beispiele aus dem Kochbuch:

Transkription zweier Rezepte

(Anmerkung: Abkürzungen wurden in eckigen Klammern aufgelöst; ebenfalls in eckigen Klammern sind inhaltliche Ergänzungen eingefügt; die meisten Kommata wurden aus Gründen eines besseren Leseverstehens ergänzt.)

[Rezept Nr.] 6 Bisquittsupp

Rühre ein Stück Butter in einer Schüßl schaumig ab, nim 6 Eiergelb u[nd] 6 – 8 Eßlöffl voll Mehl, jedesmal 1 Ei u[nd] 1 Löffl Mehl, rühre es gut ab, von den weißen [Eiweiß] schlage einen Schnee, rühre i[h]n darunter u[nd] salze den Teig gehörig, dan streiche mehrere Wandln [Backreine] mit Butter aus u[nd] fühle [fülle] sie ein, dan backe sie in [im] Rohr schön gelb, wenn sie ausgebacken sind, nim´s heraus, laße sie auskühlen, dan schneide sie in Blätter, thues in eine Suppschüßl, gieße die Fleischsupp darauf u[nd] giebs zur Tafl.

[Rezept Nr.] 253 Gefüllte Äpfel

Wenn selbe geschällt sind, schneide einen Deckel ab, höhle sie dan aus, stoße sie in ein weißes Mehl, backe sie dan in Schmalz. Zu der Fülle wiege [vermenge] geschällte Mandeln, große Weinbeeren [Rosinen], Zittronenschalle u[nd] gekochte Äpfel, wenn sie gefühlt [gefüllt] sind, kocht man sie in Wein oder Hollersaft auf, man kann sie zum Geflügel als kalten Salat geben.

Quellen: Stadtarchiv Freising, NLSp Georg Pezold (inkl. der Überlassungsunterlagen).
Weiterführende Literatur: Bienen, Hermann: Freisinger Brauereien im Überblick. Eine Datensammlung zur Familien-, Besitz- und Baugeschichte, in: Notter, Florian (Hg.): Freising als „Stadt des Bieres“. Kulturgeschichtliche Aspekte (Schriften des Stadtarchivs Freising 1), 2016, hier (zum Sporrerbräu) S. 194-202.

Kontakt:
Stadtarchiv Freising
Major-Braun-Weg 12
(Zimmer-Nr. 1.07 bis 1.10)
Telefon 08161/54-44710
Telefax 08161/54-54700
stadtarchiv@freising.de
https://www.freising.de/kultur-freizeit/stadtarchiv

Quelle: Florian Notter, Stadtarchiv Freising, Das Archivstück des Monats

Neuzugänge im Stadtarchiv Nürnberg 2018-2020

Das „Gedächtnis der Stadt“ steht nicht still – und so hatte das Stadtarchiv Nürnberg auch in den vergangenen zwei Jahren nicht nur durch die Abgaben von städtischen Behörden und Dienststellen, sondern auch durch Schenkungen, Dauerleihgaben und eigenen Erwerb stetig Zuwächse zu verzeichnen. Diese ergänzen und bereichern unsere Bestände. Manchmal sind sie sogar in der Lage, das Bild von der Vergangenheit entscheidend zu beeinflussen, es zu schärfen – oder es überhaupt erst entstehen zu lassen.

Unterlagen aus privater Überlieferung, z.B. Nachlässe, Familien- und Patrizierarchive, Vereins- und Unternehmensarchive sind überaus vielfältig: So sind es Fotos, Briefe, Postkarten, Karten und Pläne, Stiche, Skizzenbücher und vieles mehr, die uns Vergangenes vergegenwärtigen. Sie machen greifbar und drücken aus, wie die Menschen zu früheren Zeiten „tickten“ und verraten uns etwas über den Zeitgeist, dem sie entstammen.

Für die Online-Präsentation wurde eine Auswahl aus den rund 200 Neuzugängen der Jahre 2018 bis 2020 getroffen. Sie alle sind „Neu im Stadtarchiv„, wurden bereits verzeichnet, verpackt, teilweise digitalisiert und in die Bestände aufgenommen, wo sie die Zeiten überdauern können.

Die Stücke sind so vielfältig wie die Menschen, die sie über- oder hinterlassen haben, und zeugen vom ständigen Wandel aller Dinge ebenso wie von der Beständigkeit mancher Phänomene. Tiefe und ganze Generationen betreffende historische Zäsuren wie das Kriegsende vor 75 Jahren, gezeigt durch den Blick des Künstlers Paul Speiser, stehen neben einer individuellen Freundschaftserklärung aus dem 19. Jahrhundert.

Abb.: Die Sebalduskirche im zerstörten Nürnberg, Zeichnung von Paul Speiser (1905-1979), August 1945 (Stadtarchiv Nürnberg A 7/II Nr. 1244)

Abb.: Freundschaftsdedikation aus dem „Album Amicorum“ der Pauline Rösler (1838-1903), 1850er Jahre (Stadtarchiv Nürnberg E 10/207 Nr. 2/25)

Der Protokollband eines privaten Lesezirkels aus den Jahren 1919-1923 gibt Einblick in das damalige Verständnis von Geselligkeit. Nachlässe, beispielsweise der des ,Schauspielers Erich Ude (1931-2018) wiederum bereichern die Bestände und geben einen individuellen Einblick in die jeweiligen Lebensrealitäten der ursprünglichen Besitzer.

Abb.: Aufnahme des Schauspielers Erich Ude (1931-2018) während einer Aufführung des Theaterstücks „Die Ehe des Herrn Mississippi“ von Friedrich Dürrenmatt, 1974 (Stadtarchiv Nürnberg E 10/197 Nr. 159)

Die Ausstellung war ursprünglich für das Kleine Foyer des Stadtarchivs geplant, konnte dort jedoch aufgrund der Einschränkungen durch die Covid19-Pandemie nicht stattfinden. So ist sie nun in Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek unabhängig von Zeit und Ort im Web zu besuchen.

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 09 11 / 2 31-2770

Quelle: Stadtarchiv Nürnberg, Virtuelle Ausstellungen

Antragsfrist für hessisches Landesprogramm Bestandserhaltung 2021 endet bald

Wie der Bund so stellte auch das Land Hessen im Jahr 2021 Fördermittel für den Originalerhalt von Archiv- und Bibliotheksgut zur Verfügung, die bis 19.2.2021 bei der Koordinierungsstelle beantragt werden können. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert Projekte, die die Förderkriterien erfüllen, mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten.

Das Land Hessen gewährt außerdem für Projekte, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert werden, eine Zuwendung von mindestens 40 Prozent der Gesamtprojektkosten. Damit werden bei positiven Förderbescheiden des Sonderprogramms des Bundes und des Landes insgesamt 90 Prozent der Gesamtkosten übernommen.

Weitere Informationen zum Landesprogramm und zur Möglichkeit der Kofinanzierung finden sich auf der Internetseite der Koordinierungsstelle Bestandserhalt Hessen. Die KBH hat auf ihrer Seite außerdem alle wichtigen Informationen zu den Antragsfristen 2021 zusammengefasst.

Quelle: Rebekka Friedrich, Archivalltag im Stadtarchiv Darmstadt, 10.1.2021

Tagung zu Hexenglauben und Hexenverfolgung

Die wissenschaftliche Tagung „Zauberei ist deß teufels selbs eigen Werk – Hexenglaube und Hexenverfolgung im regionalen und interdisziplinären Vergleich„, die ursprünglich im März 2020 im Hessischen Staatsarchiv Marburg stattfinden sollte, wird am 21./22.01.2021 als online-Tagung abgehalten.

Da der zur Verfügung stehende virtuelle Tagungsraum auf 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzt ist, ist eine Voranmeldung erforderlich. Die Plätze werden der Reihe nach eingehender Anmeldung vergeben. Nach erfolgreicher Anmeldung erhält man eine zusätzliche Information mit dem Link, über den man an der Veranstaltung teilnehmen kann.
Anmeldung: Eva.Bender@hla.hessen.de

Programm

Donnerstag, 21.01.2021
10.00 Uhr: Grußworte

10.30 Uhr: Hexenglaube und Hexenverfolgung – eine Einführung (Ronald Füssel)

11.15-12.45 Uhr: Sektion 1 – Regionales
– Der Hexenprozess in der Landgrafschaft Hessen(-Kassel) (Christian Roos)
– Hexenglauben, Kriminalität, Machtkalkül? Zu den Hexenverfolgungen im Stift Fulda 1600-1606 (Berthold Jäger)
– Hexenprozesse im Hochstift Würzburg. Neue Perspektiven durch neue Archivalien (Robert Meier)

12.45 Uhr: Diskussion

13.30-14.30 Uhr: Mittagspause

14.30-16.30 Uhr: Sektion 2 – Studierendenprojekt „Hexenprozesse interdisziplinär: Der Fall Heinrich Sanger aus Biedenkopf 1631“
– Erste Verhöre Heinrich Sangers (Nadine Jöckel, Tobias Reichert)
– Das Gutachten der theologischen Fakultät Marburg (Kerstin Bechtelsheimer, Maximilian Glöckler, Florian Grenner, Greta Robischon)
– Die erste Stellungnahme des Verteidigers von Heinrich Sanger (Sebastian Alm, David Iselborn)

17.00 Uhr: Vortrag zur „Blauen Stunde“
„Hexen haben rothe Augen, aber eine feine Witterung“. Hexenfiguren im Märchen (Heinz Rölleke)

Freitag, 22.01.2021
9.00-10.00 Uhr: Sektion 3 – Hexenverfolgung interdisziplinär (Teil 1)
– Die Marburger Hexenprozesse (1653-1655) im Lichte der cautio criminalis (1632) Friedrich Spees (Jan Zopfs)
– Im Bannkreis des Stigmas. Ein kriminalsoziologischer Blick auf das Hexen-Machen (Sarah Masiak)

10.00 Uhr: Diskussion

10.45-11.15 Uhr: Pause

11.15-12.45 Uhr: Sektion 3 – Hexenverfolgung interdisziplinär (Teil 2)
– Maleficos non patieris vivere (Ex 22,18) – Der Beitrag der Theologie zu Hexendiskurs und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit und heute (David Olszynski)
– Zauberei, Magie, Hexerei – genderbezogene Aspekte der Hexenprozesse (Heide Wunder)
– Hexentränke und Hexensalben – ein Thema der Pharmaziegeschichte? (Christoph Friedrich)

12.45 Uhr: Abschlussdiskussion

Download:
Programm Hexentagung-Online

Kontakt:
Hessisches Staatsarchiv Marburg
Friedrichsplatz 15
35037 Marburg
Tel.: 06421/9250-0
Fax: 06421/161125
E-Mail: marburg@hla.hessen.de
E-Mail: Eva.Bender@hla.hessen.de

Quelle: Landesarchiv Hessen, Aktuelles / Veranstaltungskalender

Elektronisches Terminbuchungssystem für Lesesaalplätze im Bundesarchiv

Arbeitsplätze für die Nutzung von Archivgut des Bundes an den Dienstorten Berlin-Lichterfelde und Koblenz des Bundesarchivs können jetzt online gebucht und storniert werden.

Abb.: Bundesarchiv Koblenz.- Ein Mitarbeiter bei der Erläuterung und Aushändigung eines Benutzungsantrages an einen Benutzer (Quelle: BArch, B 198 Bild-2017-0220-032 / Nobel, Jürgen)

Ab Januar 2021 erfolgt die Reservierung und Stornierung von Terminen an den Bundesarchiv-Dienstorten Berlin-Lichterfelde und Koblenz standardmäßig über ein elektronisches Buchungssystem. Für Berlin-Lichterfelde wird die Buchung über die Mailadresse be1@bundesarchiv.de gleichzeitig eingestellt. Freiburg folgt in Kürze.

Freie Termine sind in der Kalenderansicht fett markiert. Sollte man keine fett markierten Tage in einem Monat finden, so handelt es sich nicht um einen technischen Fehler. Da infolge der gebotenen Abstandsregeln nur ein Teil der Arbeitsplätze zur Verfügung steht, sind insbesondere an den Standorten Berlin-Lichterfelde und Freiburg sehr viele Termine des Jahres 2021 bereits vergeben. Bei Stornierungen werden die entsprechenden Termine freigegeben und sind neu buchbar.

Im Online-Buchungsformular wird man gebeten, eine von drei Bedingungen als zutreffend auszuwählen. Sollte keine der Bedingungen zutreffen, so rät das Bundesarchiv von einer Terminbuchung dringend ab, da in diesem Fall keine Unterlagen vorgelegt werden können und die Anreise vergeblich wäre. Stattdessen sollte man sich zunächst mit einer Anfrage an eine der auf der Bundesarchiv-Seite unter „Kontakt“ angegebenen Maildressen wenden.

Folgende organisatorischen Voraussetzungen sind für die Buchung unbedingt zu beachten:

  1. Das elektronische Buchungssystem dient der reinen Terminvergabe. Die Reservierung eines Lesesaalplatzes steht somit am Ende einer inhaltlichen Vorbereitung Ihres Benutzungsvorhabens.
  2. Damit man an seinem Besuchstag Unterlagen nutzen kann, müssen die Vorbereitungen durch das für das gesuchte Thema zuständige Fachreferat abgeschlossen sein. Sollte das aktuelle Benutzungsthema noch nicht genehmigt worden sein, so ist vor der Terminreservierung eine Nachricht an die für den Nutzungsort einschlägige E-Mail-Adresse zu richten („Kontakt“). Das Thema sollte dabei möglichst konkret beschrieben werden; idealerweise sollte der vollständig ausgefüllte und unterschriebene Benutzungsantrag sowie die Kopie eines amtlichen Ausweisdokuments angefügt sein. Man erhält dann vom zuständigen Fachreferat Antwort, was allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Ein ausreichender zeitlicher Vorlauf ist daher einzuplanen.
  3. Durch die Fachreferate werden nicht automatisch Aktenbestellungen für die Benutzer durchgeführt. Im Normalfall sollte die Bestellung von Unterlagen durch den Benutzer selbst über das Recherche- und Bestellsystem „invenio“ erfolgen, wobei wir eine Vormerkung der gewünschten Unterlagen 14 Tage vor dem Besuchstermin empfehlen. Sollte es bei der Bestellung über invenio zu Schwierigkeiten kommen, sollte man sich per E-Mail an den Kontakt am jeweiligen Dienstort wenden.
  4. Eine kurzfristige Terminbuchung ist nur dann sinnvoll, wenn man bereits über ein genehmigtes Benutzungsthema verfügt und ausreichend Zeit für die eigenständige Bestellung von Unterlagen bleibt.

Die Wartezeit auf einen freien Lesesaalplatz kann mehrere Monate betragen. Durch eine möglichst frühzeitige Stornierung nicht mehr benötigter Termine können in diesen problematischen Zeiten im Bundesarchiv Plätze für so viele Interessenten wie möglich zugänglich bleiben.

Zum elektronischen Buchungssystem gelangt man über die Seite Archivbesuch vor Ort.

Kontakt:
Bundesarchiv

Akten Berlin-Lichterfelde
Serviceteam Berlin-Lichterfelde
030 18 7770 420
berlin@bundesarchiv.de

Akten Freiburg
Serviceteam Abteilung Militärarchiv
0761 47817 864
militaerarchiv@bundesarchiv.de

Akten Koblenz
Serviceteam Abteilung Bundesrepublik Deutschland
0261 505 383
b-benutzung@bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv Koblenz, Aktuelle Meldungen, 13.1.2021

Diözesanarchiv Dresden-Meißen stellt historische Kirchenbücher online

Seit kurzem sind die historischen Kirchenbücher des Bistums Dresden-Meißen über die vom Diözesanarchiv St. Pölten (Österreich) bereitgestellte Plattform www.matricula-online.eu kostenfrei einzusehen. „Dies betrifft vor allem die Bücher zu Taufen, Trauungen und Toten bis 1875. Nach 1875 gibt es in Deutschland Standesämter und es können zuerst deren Unterlagen für Familien- und Personenforschung genutzt werden“, erklärt dazu Diözesanarchivarin Dr. Birgit Mitzscherlich.

Abb.: Auszug mit dem ältesten Taufbucheintrag (Ostritz). (Quelle: Diözesanarchiv Dresden-Meißen)

Zur Verfügung gestellt werden jetzt die Bücher von 26 Pfarreien und der Stiftskapelle Strahwalde. Insbesondere die Bücher der Dresdener Hofkirche haben immer wieder auch Interesse bei wissenschaftlichen Forschern zur Landes-, Stadt- und Kulturgeschichte geweckt. Aber auch von Kirchenbüchern der ehemals zum Bistum (Dresden-)Meißen gehörenden vier Pfarreien östlich der Neiße Grunau, Königshain, Reichenau und Seitendorf konnten die im Diözesanarchiv vorhandenen Duplikate digitalisiert und wenigstens für die Jahre 1839 bis (um) 1890/1900 gemäß Laufzeit und archivischer Sperrfrist bereitgestellt werden.

Eine Übersicht der vorhandenen und digitalisierten Kirchenbücher befindet sich auf der Webseite des Diözesanarchivs Dresden-Meißen.

Kontakt:
Diözesanarchiv des Bistums Dresden-Meißen
An der Petrikirche 6
02625 Bautzen
Tel.: 03591 351950
Fax: 03591 35195-22
archiv@ordinariat-bautzen.de

Postanschrift:
Bischöfliches Ordinariat
Diözesanarchiv
Käthe-Kollwitz-Ufer 84
01109 Dresden

QuelleBistum Dresden-Meißen, Presseinformation, 13.1.2021