Aufruf zur Sicherung historischer Bilder zu Sankt Augustin

Gemeinsame Aktion von Stadtarchiv Sankt Augustin und Fotogruppe des Arbeitskreises Stadtgeschichte.

Das Stadtarchiv Sankt Augustin sichert bereits mehr als 150.000 historische Fotoaufnahmen aus allen Stadtteilen und dem Zeitraum von 1880 bis heute. Doch noch immer schlummern in privater Hand zahllose weitere fotografische Schätze, die helfen könnten, die Vergangenheit Sankt Augustins für die Zukunft zu dokumentieren und erforschbar zumachen. Die Fotogruppe des Arbeitskreises Stadtgeschichte und das Stadtarchiv wollen diese Schätze nun in einer gemeinsamen Aktion heben.


Abb.: v.l. Stadtarchivar Michael Korn, Andreas Kühne und Karl Stiefelhagen (jeweils Fotogruppe Arbeitskreis Stadtgeschichte) präsentieren Fotos, Alben und Dias, wie sie neben Postkarten, Negativen, Gemälden und Digitalfotos gesucht werden (Foto: Stadt Sankt Augustin)

Es sollen möglichst viele historische Aufnahmen aus Sankt Augustin und seinen Vorgängergemeinden ausfindig gemacht und digitalisiert werden, um sie so für künftige Generationen zu bewahren.

Alle Personen mit Bezug zu Sankt Augustin sind aufgerufen, Kontakt zum Stadtarchiv oder einem Mitglied der Fotogruppe aufzunehmen, wenn sie über Bilder verfügen, die für das Projekt interessant sein könnten. Bei einem persönlichen Gesprächstermin daheim oder im Stadtarchiv wird das weitere Verfahren besprochen. Es erfolgt eine gemeinsame Sichtung der Bilder, bei der die für die Stadtgeschichte relevanten Motive ausgewählt werden. Diese Bilder werden im Anschluss binnen einiger Tage durch das Stadtarchiv hochwertig digitalisiert. Das Stadtarchiv stellt den Bildgebern die Scans der Bilder anschließend kostenfrei zur Verfügung. Nach Entscheidung der Bildgeber erhalten sie ihre Originale wieder zurück oder diese werden auf Dauer im Stadtarchiv gesichert.

Gesucht werden jegliche Bilder mit Motiven aus Sankt Augustin und seinen Vorgängergemeinden. Dies können beispielsweise Ansichten von Straßen, Gebäuden, Räumlichkeiten oder Landschaften, Bilder von Personen, Gruppen, Familien oder Vereinen, Fotos aus dem Arbeitsleben, von Veranstaltungen oder von Festen sein. Entscheidend ist lediglich, dass die Motive einen Bezug zu Sankt Augustin haben.

Interessant können Bilder aus allen Zeiträumen sein, egal ob schwarz-weiß oder farbig, egal ob aus dem 19. Jahrhundert oder erst wenige Tage alt. Form und Format sind dabei unerheblich, relevant sind sowohl Fotoabzüge, Negative, Dias und Digitalfotos als auch Postkarten, Fotoalben, gerahmte Bilder oder Gemälde.

Natürlich wird im Stadtarchiv der Datenschutz professionell gewahrt, sodass Bilder erst nach Ablauf aller datenschutzrechtlichen Fristen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Abb.: Familienbesuch in Menden-Süd 1961 (Foto: Stadt Sankt Augustin)

Projektverantwortliche im Stadtarchiv ist Juliane Czeczor, Tel. 02241/243-337, juliane.czeczor@sankt-augustin.de. Darüber hinaus bieten neun Mitglieder der Fotogruppe an, Hausbesuche zu machen:

• Peter Weiler (Birlinghoven), Tel. 02241 343427, pewei53@t-online.de
• Harald Schwellenbach (Buisdorf), Tel. 02241 56612, h.schwellenbach@web.de
• Bernd Kuboth (Buisdorf / Mülldorf), Tel. 02241 342071
• Ursula Merkes (Hangelar), Tel. 02241 29967
• Günter Roitzheim (Hangelar), Tel. 02241 924300, groitzheim@t-online.de
• Karl Stiefelhagen (Hangelar), Tel. 0163 3590466, karl.stiefelhagen@freenet.de
• Walter Rosteck (Meindorf), Tel. 02241 311777, walter.rosteck@gmx.de
• Andreas Kühne (Menden), Tel. 02241 313555, andreasruthkuehne@unitybox.de
• Günter Piéla (Ort), Tel. 02241 204708, gpiela@t-online.de

Flyer zu der Fotoaktion

Kontakt:
Stadtarchiv Sankt Augustin
Markt 1, 53757 Sankt Augustin
Tel. 02241/243-331
stadtarchiv@sankt-augustin.de

Quelle: Stadt Sankt Augustin, Pressemitteilung, 15.6.2023

Landesarchiv Berlin macht Korrespondenz-Nachlass von Emilie und Rudolf Mosse online frei verfügbar

Nach Restitution und Ankauf des Korrespondenz-Nachlasses des deutsch-jüdischen Verlegers, Kunstförderers und Philanthropen Rudolf Mosse und seiner Ehefrau Emilie hat das Landesarchiv Berlin mit der Online-Veröffentlichung des Bestandes begonnen. Seit 9. Juni 2023 ist das neu eingerichtete Onlineportal „Korrespondenz-Nachlass Emilie und Rudolf Mosse“ freigeschaltet, der gesamte Bestand wird in den kommenden Monaten online gestellt.

Abb.: Landesarchiv Berlin, E Rep. 061-16, Nr.275/1-4, Korrespondenz Wilhelm von Bode (Foto: Paul Grönboldt)
Nachdem der Nachlass 2017 als NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut restituiert worden war, stand er zunächst im Landesarchiv als Depositum für Forschungsvorhaben – u.a. für die Mosse Art Research Initiative (MARI) – zur Verfügung. Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder sowie der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt konnte das Landesarchiv Berlin schließlich den wertvollen Korrespondenz-Nachlass für das Land Berlin erwerben. Dies sei nur möglich gewesen aufgrund „einer sehr forschungsfreundlichen und entgegenkommenden Position“ der Erben in den USA, wie das Landesarchiv Berlin betont.
Die mehr als 3.500 Briefe, Einladungen, Glückwünsche, Kondolenzen oder Visitenkarten aus der Zeit von 1865 bis 1925 stammen nicht zuletzt von bekannten Persönlichkeiten wie Wilhelm von Bode, Elsa Brändström oder Albert Einstein. Sie spiegeln nicht nur die damaligen gesellschaftlichen Netzwerke und Lebenswelten der Mosses wider, sondern bieten vielfältige Einblicke in das verlegerische, kulturelle und sozialpolitische Leben Berlins im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Abb.: Landesarchiv Berlin, E Rep. 061-16, Nr. 589-590, Korrespondenz Albert Einstein (Foto: Paul Grönboldt)
Das Onlineportal des Landesarchivs Berlin ermöglicht mit der digitalen Bereitstellung im Sinne einer transparenten und quellenorientierten Wissensrepräsentation einen umfassenden Zugang und neue Recherchemöglichkeiten für Provenienzforschung, Sammlungsgeschichte und die weltweite Öffentlichkeit.
Die Digitalisate stehen ab sofort unter http://www.landesarchiv-berlin-viewer.de/mosse/ zur Verfügung.

Kontakt:
Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115–121
D-13403 Berlin
Tel. +49 (0)30 90 264-0
E-Mail: info@landesarchiv.berlin.de

Quelle: Landesarchiv Berlin, Pressemitteilung, 9.6.2023

Wertvoller Bücherschatz des Memminger Stadtarchivs katalogisiert

Sammlung von 600 Inkunabeln zeugt von der Bedeutung der einstigen Reichsstadt.

Etwa 600 frühe Buchdrucke aus den Beständen des Stadtarchivs Memmingen wurden von Dr. Claire Bolton in jahrelanger Arbeit untersucht und nach internationalen Standards (ISTC – Incunabula Short Title Catalogue) erfasst. Die Bände aus dem 15. Jahrhundert sind nun katalogisiert und zum Teil digitalisiert worden; der Katalog wurde bei einer kleinen Feier im Antoniter-Museum präsentiert. Für diese eindrucksvolle und unermüdliche Arbeit bedankte sich Oberbürgermeister Jan Rothenbacher bei der Expertin für frühe Druckkunst ganz herzlich: „Ohne Sie hätten wir dieses Projekt nicht geschafft.“ Mit Hilfe dieses Katalogs kann nun von Geist, Glanz und Größe der einstigen Reichsstadt Memmingen und ihrer kirchlichen Einrichtungen erzählt werden. „Wir hoffen, dass dadurch die wissenschaftliche Forschung zum Spätmittelalter zu weiterführenden Arbeiten inspiriert wird.“

Abb.: Der Leiter des Memmniger Stadtarchivs Christoph Engelhard (links) überreicht die ersten beiden Ausgaben des Katalogs an Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (Mitte) und Dr. Claire Bolton (rechts), die Autorin des Werks. (Foto: Manuela Frieß – Pressestelle der Stadt Memmingen)

Stadtarchivar Christoph Engelhard erläuterte beispielhaft einzelne besonders spannende Inkunabeln – also frühe Drucke aus der Zeit bis zum Jahr 1500 –, die im Memminger Stadtarchiv zu finden sind. Darunter ein Buch aus dem Jahr 1498, das der in Memmingen tätige Theologe Christoph Schappeler mit zahlreichen Anmerkungen versah. Oder aber die besonders reich verzierten Seiten der Opuscula des Vinzenz von Beauvais (1481), die aus der Hand des bekannten Schweizer Kalligraphen Konrad Blochinger stammen. Diese beiden sowie weitere fünf Werke sind derzeit als kleine Sonderschau im Antonitermuseum für vier Wochen zu sehen, bevor sie, auch aus konservatorischen Gründen, wieder ins Archivmagazin zurückkehren werden.

Abb.: Eine reich verzierte Seite der Opuscula von Vincentius Bellovacensis; gedruckt in Basel bei Johann Amerbach, 13. Dezember 1481; Initialen und Dekorationen aus der Hand des Schweizer Kalligraphen Konrad Blochinger. (Foto: Manuela Frieß – Pressestelle der Stadt Memmingen)

Dr. Claire Bolton selbst berichtete kurzweilig über ihre Arbeit im Memminger Archiv, die sie doch recht leichtgläubig vor vielen Jahren begann. Die Engländerin, die über die Druckerkunst im 15. Jahrhundert promoviert hat, scherzte, sie habe eine sehr steile Lernkurve hinter sich, sei aber nun umso stolzer, jetzt den fertigen Katalog in Händen halten zu dürfen. „Es war wirklich sehr unterhaltsam zwischen all den Stapeln von wundervollen Büchern sitzen zu dürfen!“ Was sie ganz besonders freue, ist die Rückkehr des Werkes „Consiliorum volumen“ in die Räume des Antonierhauses. Dabei handelt es sich um einen Druck aus dem Jahr 1477, das dem Memminger Antoniterpräzeptor Petrus Mitte de Caprariis gehörte, dessen Büchersammlung als ein Grundstock der Memminger Bibliotheksgeschichte gesehen werden kann.

Die Inkunabeln werden in einem Raum des Antoniter-Museums vom 17. Mai bis 18. Juni dienstags bis sonntags sowie feiertags von 11.00 bis 17.00 Uhr präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadtarchiv Memmingen
Ulmer Str. 19
87700 Memmingen
Telefon: +49 (0) 8331 850-143
Fax: +49 (0) 8331 850-149
stadtarchiv@memmingen.de

Quelle: Stadt Memmingen, Pressemitteilung, 19.5.2023.

Bundesweite Beachtung für Aschaffenburger Projekt „Dialog Romantik“

Abschlussbericht des Förderprogramms „WissensWandel“ würdigt Projekt des Stadt-und Stiftsarchivs.

Die digitale Entwicklung der deutschen Bibliotheken und Archive war der Schwerpunkt des bundesweiten Förderprogramms „WissensWandel“. Das bereits 2020 ins Leben gerufene Programm sollte die Teilhabe von Kultureinrichtungen am digitalen Wandel unterstützen und digitale Angebote fördern. Zum Ende des Förderprogramms haben Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und der für das Programm zuständige Deutsche Bibliotheksverband einen Abschlussbericht vorgelegt, in dem ausgewählte Projekte exemplarisch präsentiert werden. Das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg mit seinem Projekt „Dialog Romantik“ wird dabei besonders hervorgehoben.

Foto: Deutscher Bibliotheksverband / Nils Bornemann

„Dialog Romantik“, innerhalb von „WissensWandel“ als „Leuchtturmprojekt“ gefördert, macht über einen virtuellen Raum und eine virtuelle Lernumgebung die Epoche der Romantik sowie die für Aschaffenburg wichtige Familie Brentano erleb- und erfahrbar. Unter dem Schlagwort „Ein Archiv muss an die frische Luft“ wird das partizipative Digitalkonzept des Stadt- und Stiftsarchivs unterstrichen und erläutert.

„Das ausführliche Aufgreifen unseres Aschaffenburger Projekts im Abschlussbericht von WissensWandel verdeutlicht, dass unsere dialogorientierte Digitalstrategie auch überregional und bundesweit Beachtung findet und nicht zuletzt als förder- und unterstützenswert angesehen wird“, freut sich Bürgermeister und Digitalreferent Eric Leiderer mit dem Stadt- und Stiftsarchiv. „Dialog Romantik steht für mich beispielhaft für unsere Idee einer Dialog City, die für die Menschen da ist und die digitale mit der analogen Welt verbindet.“

Hinzukomme, wie Stadtarchivdirektor Dr. Joachim Kemper unterstreicht, dass im Rahmen des Förderprogramms bereits in der ersten Förderphase (2021) ein Projekt bei „WissensWandel“ erfolgreich beantragt werden konnte, das dem Auf- und Ausbau des Aschaffenburger Digitalladens als digital-analoger Schnittstelle zur Stadtgesellschaft gedient habe.

Zum Hintergrund von „WissensWandel“
Das Förderprogramm „WissensWandel“ wurde im Jahr 2020 initiiert. Ziel war es, kulturelle Angebote, kulturelles Erbe und schriftliches Kulturgut für alle Interessierten auch unabhängig von einer Nutzung vor Ort in weitaus größerem Umfang als bisher zugänglich zu machen. Das Programm „WissensWandel“ des Deutschen Bibliotheksverbandes wurde innerhalb des Konjunkturprogramms NEUSTART KULTUR von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Bundesweit wurden bis Ende 2022 751 Digitalisierungsprojekte von Bibliotheken und Archiven mit über 24,2 Millionen Euro gefördert. Rund 11,4 Millionen Euro flossen in Digitalisierungsvorhaben, 6,3 Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen, 4,1 Millionen Euro in die Entwicklung von innovativen Vermittlungsprojekten und 2,4 Millionen Euro in den Ausbau digitaler Medienangebote. So wurden Bestände digitalisiert, Angebote im Bereich der E-Medien (E-Books, E-Journals, E-Magazine, E-Paper und Hörbücher) sowie Datenbanken und E-Learning-Plattformen ausgebaut und Veranstaltungen wie Fortbildungen, Lesungen oder Projekte zur Medienbildung für Schulklassen und Kitas verstärkt als hybride Formate entwickelt.

Wie groß der Bedarf an digitalen Zugangsmöglichkeiten zu Bibliotheken und Archiven ist, zeigte die hohe Anzahl an Projektanträgen: Innerhalb weniger Stunden waren mehr Anträge eingereicht worden, als Fördermittel zur Verfügung standen.

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Deutscher Biblotheksverband
Bundesgeschäftsstelle
Fritschestraße 27-28 (2. Hof, Aufgang A, 1. Stock rechts)
10585 Berlin
Tel.: 030 / 644 98 99 10
Fax: 030 / 644 98 99 29
dbv@bibliotheksverband.de

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 23.5.2023; Deutscher Bibliotheksverband, Pressemitteilung, 17.5.2023.

Neues Weltdokumentenerbe im Historischen Archiv der Stadt Köln

Zwei Archivalien aus Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen.


Abb.: Prunkkopiar rechts (Foto: Stadt Köln)

Die UNESCO hat am Donnerstag, 18. Mai 2023, bekannt gegeben, dass sie zwei Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln in das Register „Memory of the World“ aufgenommen hat. Damit zählen das sogenannte Prunkkopiar des Brügger Hanse-Kontors (um 1486, HAStK Best. 81 A 1) und eine Sammlung von Hanserezessen aus den Jahren 1388 bis 1461 (HAStK Best. 82 A 2) ab sofort zum dokumentarischen Erbe der Menschheit.

Abb: Logo UNESCO (Foto: Stadt Köln)

„Ich freue mich sehr, dass die UNESCO die Dokumente des Historischen Archivs auf diese Weise würdigt“, sagt der Kölner Kulturdezernent Stefan Charles. „Köln ist eine Stadt mit einem unwahrscheinlich großen Kulturerbe. Das ist ein Potenzial, das wir auch für unsere internationale Sichtbarkeit als Kulturstandort nutzen wollen.“

Beide Stücke stammen aus den in Köln verwahrten Archivalien der Hanse, des europäischen Kaufleute- und Handelsstädtebundes des Spätmittelalters. Die UNESCO trägt damit der Bedeutung Rechnung, die die Hanse als transnationale, bürgerschaftlich getragene Organisation für die Entwicklung von Handel und Recht in Europa hatte. Mit Mitgliedern und Vertretungen zwischen England und dem Baltikum sowie zwischen Norwegen und Norddeutschland ist die Hanse Teil der Geschichte zahlreicher heutiger Länder. Die Quellen zu ihrer Erforschung sind daher besonders dazu geeignet, den europäischen Gedanken zu unterstreichen und die Idee der Überwindung von Grenzen und Sprachbarrieren durch friedlichen Handelsverkehr zu fördern.

Bei den Hanserezessen handelt es sich um die auf gemeinsamen Tagungen gefassten Beschlüsse der Hansestädte. Sie bilden damit nicht nur eine unverzichtbare Basis zur Erforschung der Hansegeschichte. Der Band aus dem Kölner Weltdokumentenerbe ist dabei besonders nah an den Verhandlungen und gewährt damit sehr unmittelbare Einblicke in die Verhandlungen und ihre Ergebnisse.

Im Prunkkopiar wurden wichtige Urkunden zumeist über Handelsrechte eingetragen, die Könige und Fürsten den Hansekaufleuten in ihren jeweiligen Ländern eingeräumt hatten. Sie ermöglichten einen friedlichen Warenverkehr und schützten vor gewaltsamen Rechtsbrüchen. In diesem Fall handelt es sich um ein meisterhaftes Exemplar flandrischer Buchkunst, das auch der Repräsentation diente.

Abb.: Prunkkopiar rechts (Foto: Stadt Köln)

Beide neuen Welterbe-Stücke werden am Mittwoch, 24. Mai 2023, von 15 bis 19.30 Uhr im Historischen Archiv der Stadt Köln öffentlich präsentiert.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Eifelwall 5
50674 Köln
Telefon: 0221 / 221-22327
Telefax: 0221 / 221-22480
historischesarchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Robert Baumanns (Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Pressemitteilung, 19.5.2023.

„Bretten 1933-1945: Diktatur in einer badischen Kleinstadt“ – Ausstellung Teil 1

Sonderausstellung als Auftakt zur Aufarbeitung der lokalen NS-Vergangenheit.

Ab dem 15. Mai bis zum 3. Oktober 2023 zeigen das Museum im Schweizer Hof und das Stadtarchiv Bretten eine Sonderausstellung zu Brettens Geschichte während der NS-Zeit im Museum im Schweizer Hof, denn im Jahr 2023 jährt sich die „Machtergreifung“ der NSDAP zum 90. Mal. Neben der Aufarbeitung der politischen Verhältnisse innerhalb der Stadt, die 1933 zum Aufstieg der Nationalsozialisten geführt haben, wird sich die Ausstellung kritisch der Frage nach der politischen Gleichschaltung, der Verfolgung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie dem Alltag der Brettener Bevölkerung während der Zeit der NS-Diktatur nähern. Ein zusätzlicher Punkt ist der Umgang mit weiteren Minderheiten innerhalb der städtischen Gesellschaft sowie deren Auswirkung auf betroffene Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Überdies soll erstmalig eine museale Aufarbeitung der Aktivitäten und Verbindungen Brettener Unternehmen in der Rüstungsindustrie stattfinden. Die Ausstellung setzt sich auch mit der im Zuge der Rüstungsindustrie entstandenen Einrichtung eines Arbeitslagers, des sogenannten „Ostarbeiterlagers“, im Bereich des Seedamms im Süden der Stadt auseinander. Ein letzter Abschnitt widmet sich der sogenannten „Stunde Null“ und den ersten Monaten nach dem Einmarsch der französischen und amerikanischen Truppen. Zahlreiche interessante Exponate und neu entdecktes Bildmaterial aus dem Stadtarchiv sowie aus Brettener Firmen und Privathaushalten ergänzen die Ausstellung.

Der Marktplatz im Juli 1945: Amerikanische Truppen übernehmen Bretten
Abb.: Brettener Marktplatz im Juli 1945: Amerikanische Truppen übernehmen Bretten (Foto: Stadt Bretten)

Der Zusatz „Ausstellung Teil 1“ weist darauf hin, dass sich die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Bretten noch am Anfang befindet. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden in den folgenden Jahren weitere Ausstellungen oder Präsentationen zu Teilbereichen des Themas folgen. Besonders die Themenbereiche zur Euthanasie und Zwangsterilisationen an Brettener Bürgerinnen und Bürger bedürfen weiterer Recherchen. Dies gilt ebenso für die Einrichtung der unterschiedlichen NS-Unterorganisationen, über die bisher nur wenig bekannt ist, sowie für die NSDAP-Ortsgruppe Bretten, deren Akten offenbar kurz vor Ende des Krieges akribisch vernichtet wurden. Hinzu kommen tausende Einzelschickale der Menschen aus dem Ausland, die als Zwangsarbeiter unter anderem für landwirtschaftliche Versorgung und die Rüstungsproduktion ausgebeutet wurden: Auch hier wurden zahlreiche Unterlagen vernichtet. Die Ausstellung soll ein Anfang sein. Sie soll dokumentieren und aufklären.

Parallel dazu zeigt das Museum vom 15. Mai bis 3. Juli 2023 die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ – eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft ‚Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager‘. An elf Themenstationen wird in der Ausstellung „Auftakt des Terrors“ die Funktion beleuchtet, die den frühen Konzentrationslagern im nationalsozialistischen Herrschaftssystem zukam. Anhand zahlreicher Biografien von Verfolgten führt sie die Brutalität vor Augen, die auch schon die Frühphase des NS-Regimes kennzeichnete. Den Ausgangspunkt der Darstellungen bilden die 15 Lager, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für die mehr als 90 frühen Konzentrationslager im Deutschen Reich. Beginnend im Februar 2023 wird die Ausstellung bundesweit in mehreren Ausfertigungen gleichzeitig gezeigt. Als Schirmherrin firmiert Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB.

Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 – 17 Uhr
Mittwoch 15 – 19 Uhr
Eintritt frei

Kontakt:
Tourist-Info Bretten
Melanchthonstr. 3
touristinfo@bretten.de
www.erlebe-bretten.de

Museum im Schweizer Hof
Engelsberg 9
75015 Bretten
schweizerhof@bretten.de

Stadtarchiv Bretten
Untere Kirchgasse 9
75015 Bretten
stadtarchiv@bretten.de

Quelle: Stadt Bretten, Pressemitteilung

In eigener Sache

Dr. Christoph Reimann übernimmt in der Nachfolge von Dr. Jens Murken ab Mai 2023 die Redaktion von AUGIAS.Net. Reimann ist Historiker und Support-Mitarbeiter bei AUGIAS-Data.

Aachener „Archivale des Monats“ im Zeichen des Karlspreises 2023

Der Internationale Karlspreis zu Aachen für das Jahr 2023 wird verliehen an Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und an das ukrainische Volk. Zu Ehren der Priesträger hat das Stadtarchiv Aachen eine Karte des Schwarzen Meeres aus dem 18. Jahrhundert als Archivale des Monats Mai 2023 ausgewählt.

Abb.: Nova Mappa Maris Nigri et Freti-Constantino-Politani (Stadtarchiv Aachen, Archivbibliothek PFA 3Y)

Die circa 270 Jahre alte Übersichtskarte des Schwarzen Meeres und seiner angrenzenden Territorien zeigt zentral einen großen Teil des Gebiets der heutigen Ukraine mit der Halbinsel Krim. Die Karte ermöglicht den Blick auf einen bestimmten historischen Moment der ukrainischen Staatswerdung.

Am linken Rand der Karte sind – von Norden nach Süden – die Küstenregionen der heutigen Staaten Moldawien, Rumänien und Bulgarien abgebildet, daran schließt sich im Verlauf eine Darstellung von „Constantinopoli ou Stamboul“ an, dem heutigen Istanbul. Die Stadt und ihre Umgebung ist auf dem Kartenblatt oben rechts mit einer detaillierteren Teilkarte in kleinerem Maßstab, die auch das Marmarameer sowie den europäischen und den asiatischen Teil Istanbuls ausweist, dargestellt.

Auf der Hauptkarte ist im Süden die heute türkische Schwarzmeerküste zu sehen, an die sich im Osten heute der georgische und der russische Küstenstreifen, der an der Straße von Kertsch endet, anschließen. Zusammengehörig gedachte Landstriche sind in einer Farbe dargestellt, dazu sind Teile des Meeres näher bezeichnet, Inseln, Städte, Flüsse und wichtige Straßen eingezeichnet und zum Teil beschriftet.

Die als „Nova Mappa Maris Nigri et Freti-Constantino-Politani“ bezeichnete Karte ist ein kolorierter Kupferstich. Sie erschien 1746 in Nürnberg beim Verlag Homann im Sammelatlas „Atlas Planiglobii terrestris: mappa universalis“, der insgesamt 36 Karten enthält.

Die Karte wurde vom Augsburger Kupferstecher, Kartographen und Verleger Tobias Conrad Lotter (1717-1777) gestochen. Lotter war Schwiegersohn des Augsburger Kartographen Matthäus Seutter (1678-1757), der sich im 18. Jahrhundert im Bereich der Privatkartographie einen Namen gemacht hatte. Diese auf Kartographie spezialisierten Verlage produzierten zu jener Zeit Karten zu verschiedenen Themen: politische Karten, Himmelskarten, Stadtpläne, Ansichten von Kriegsschauplätzen, Ansichten und Geschichtskarten. Dazu kam bei Seutter ab 1720 die Herausgabe von Verlagsatlanten. Nach Seutters Tod übernahm Lotter eine Hälfte des Verlags und damit auch die bereits existierenden Karten Seutters, auf die er nun seinen Namen setzte. Das Sortiment des Verlags erweiterte er mit neuen, eigenen Karten.

Die damals verlegten Atlanten enthielten oftmals bereits existierende Karten, die durch neue Ansichten ergänzt wurden, in immer neuen Zusammenstellungen. Jede Karte ist als Einzelstück zu betrachten und gibt Einblicke in die zeitgenössischen Kenntnisse über die geographischen Verhältnisse. Der historische Atlas, aus dem das Archivale des Monats stammt, wird heute in der Archivbibliothek aufbewahrt.

Das Stadtarchiv Aachen zeigt aus seinen Magazinen regelmäßig interessante Stücke als Archivale des Monats. Das Stück mit einem kurzen Begleittext wird in einem Schaukasten im Foyer des Stadtarchivs am Reichsweg sowie digital auf der Homepage des Archivs präsentiert.

Kontakt:
Stadtarchiv Aachen
Reichsweg 30 (Nadelfabrik)
52068 Aachen
Tel.: +49 241 432-4972
Fax: +49 241 432-4979
Stadtarchiv@mail.aachen.de
https://www.aachen.de/de/kultur_freizeit/kultur/stadtarchiv/index.html

Quelle: Stadtarchiv Aachen, Archivale des Monats Mai 2023, 28.4.2023; Der Internationale Karlspreis zu Aachen, Aktuelles, Karlspreis 2023, o.D.

60 Geschichten aus dem Kreisarchiv Viersen

Mit seinem neuen Kreisarchiv erhielt der niederrheinische Kreis Viersen im Jahr 2022 – fast 50 Jahre nach seiner Gründung – einen zentralen Ort für die Aufbewahrung und Bereitstellung seiner historischen Dokumente. Das attraktive Archivgebäude wurde nach den neuesten Erkenntnissen über nachhaltiges und energieeffizientes Bauen errichtet. In dem zentralen fensterlosen Gebäudekern werden seither unter besten konservatorischen Bedingungen die historischen Urkunden und Akten, Bild- und Textdokumente des Kreises Viersen und seiner Mitgliedsgemeinden aus fast 1.000 Jahren aufbewahrt. – Anlässlich der Einweihung des neuen Kreisarchivs erschien im Herbst 2022 im Greven Verlag Köln in einer Auflage von 2.000 Exemplaren das Buch „Kreisarchiv Viersen — moderner Speicher für historische Überlieferung“.


Abb.: Kreisarchiv Viersen, Haupteingang Ostseite, September 2022 (Foto: Michael Habersack / Kreis Viersen)

Neues Buch von Helge Drafz
Der Journalist Helge Drafz hat zwei Jahre lang im Kreisarchiv Viersen nach Geschichten gestöbert – heraus kam ein unterhaltsames Buch. Der Autor schildert Spannendes, Kurioses, Anrührendes und Lustiges anhand von alten Dokumenten, Urkunden, Zeichnungen, Zeitungsausschnitten und Fotos. Die Bürger von Süchteln konnten beispielsweise 1676 auf einen Schutzbrief von Ludwig XIV, dem französischen „Sonnenkönig“, zurückgreifen. Dieser sollte sie vor Plünderungen schützen. Alte Darstellungen von Breyell, Karten, die die Gerichtsstätten und Galgen in der Hinsbecker Heide aufzeigen, Tuschezeichnungen vom Haus Cloerath, von dem es heute nur noch Mauerreste gibt – Drafz schildert die Geschichten dazu lebendig, zugleich ist jedes dieser kurzen Kapitel mit der Abbildung der entsprechenden historischen Quelle ausgestattet.

Autor Drafz hat auf diese Weise aus den Archivbeständen, die 700 Jahre umfassen, insgesamt 60 Geschichten zusammengetragen: Das Wirtschaftswunder mit Kaiser‘s, bebildert mit einem Rabattmarkenheft, das seinen Weg ins Archiv gefunden hat, oder der Prospektentwurf von 1961 für das Seengebiet der Gemeinde Leuth, festgehalten in Form einer Akte mit Bildern und getippten Stichworten. Schmunzeln kann man beim Foto der Miss Germany 1966, die zur Eröffnung des Freibades in Grefrath – seinerzeit das erste beheizte Freibad am Niederrhein – im April 1967 anrückte und die ersten Runden drehte. Ob Margaret Thatcher 1983 beim Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt Elmpt der Royal Air France oder der Zeitungsausschnitt mit dem Stimmkärtchen „Dülken soll Dülken bleiben!“, das bei der Gebietsreform auflief – Helge Drafz fand bei seiner Recherche im Archiv wahre Schätze. Das Buch gibt damit einen Einblick in ein beispielhaftes modernes Kommunalarchiv – einen Wissensspeicher für die historische Überlieferung.

Info:
Helge Drafz:
Kreisarchiv Viersen. Moderner Speicher für die historische Überlieferung
Leinen mit Schutzumschlag
Herausgegeben von Landrat Dr. Andreas Coenen
ISBN 978-3-7743-0933-3
176 Seiten, Format 21 x 27 cm
Ca. 100 Abbildungen
30,00 Euro

Der Autor Helge Drafz, Jahrgang 1962, ist Historiker, Autor und Journalist. Seine über 30-jährige Tätigkeit für den WDR führte ihn immer wieder in den Kreis Viersen. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte sind die Beiträge zur Geschichte des Rheinlandes, für die er immer wieder in den Archiven der Region recherchiert.

Kontakt:
Kreisarchiv Viersen
Ransberg 41
41751 Viersen
Tel.: 02162 39 – 2022
Fax: 02162 39 – 282022
archiv@kreis-viersen.de
https://www.kreis-viersen.de/themen/bildung/kreisarchiv

Quelle: Westdeutsche Zeitung, 18.11.2022; Greven Verlag Köln: Kreisarchiv Viersen, o.D.

Zwei Neusser Stadtteile im Bild

Stadtarchiv Neuss und Heimatverein Norf sichern Sammlung des Heimatforschers Jakob Stechmann.

Das Stadtarchiv Neuss und der Heimatverein Norf haben gemeinsam über 3.000 historische Fotos und Dokumente aus den Stadtteilen Norf und Derikum gesichert und machen sie der Öffentlichkeit zugänglich. Die vom Norfer Bürger Jakob Stechmann (1936-2019) über Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung zeigt seltene Ansichten, historische Gebäude und Menschen seit 1900.

Abb.: Norfer Bahnhof, 1910. – Bild aus der Sammlung Jakob Stechmann (Foto: Stadtarchiv Neuss, Slg. Stechmann)

Nach seinem Tod hatte seine Familie die Sammlung an den Heimatverein Norf übergeben. Jakob Stechmann zählte zu dessen Gründern und war zuletzt Ehrenmitglied. Nun werden die Originale einvernehmlich im Stadtarchiv konservatorisch angemessen gelagert und wurden bereits vollständig digitalisiert.

Der Leiter des Stadtarchivs Neuss, Dr. Jens Metzdorf freut sich über das gelungene gemeinsame Projekt: „Das Stadtarchiv hat alle selbstbewussten Neusser Stadtteile und gerade die reiche Geschichte der ehemals eigenständigen Gemeinden besonders im Blick. Mit der Übernahme der wunderbaren Aufnahmen im Bildarchiv Stechmann erhalten wir nicht nur lokales Kulturgut aus Norf und Derikum, mit seiner Digitalisierung und Bereitstellung geben wir zugleich den Menschen des Stadtteils einen spannenden Teil ihrer Geschichte zurück, auf die sie mit Recht stolz sind.“


Abb.: v.l: Dr. Jens Metzdorf, Leiter des Neusser Stadtarchivs; Heinz Heuser, Archivar Heimatverein; Peter Abels, 1. Vorsitzender des Heimatvereins; Dr. Annekatrin Schaller, Archivarin; Kurt Königshofen, 2. Vorsitzender und Pressewart des Heimatvereins (Foto: Stadt Neuss)

Die Neusser Bürgerinnen und Bürger können die digitalisierten Fotos und Dokumente ab sofort sowohl im Lesesaal des Stadtarchivs an der Oberstraße als auch beim Heimatverein im Alten Rathaus Norf einsehen und nutzen.

Kontakt:
Stadtarchiv Neuss
Oberstraße 15
41460 Neuss
Telefon: +49 (0) 2131 – 90 42 50
Telefax: +49 (0) 2131 – 90 24 33
stadtarchiv@stadt.neuss.de
https://www.stadtarchiv-neuss.de/

Heimatverein Norf e.V.
info@heimatverein-norf.de
https://www.heimatverein-norf.de/

Quelle: Stadt Neuss, Pressemitteilung, 25.4.2023