Geschichte im Plakat 1914-1933

Die Stadtarchive – Institute für Stadtgeschichte Karlsruhe und Mannheim präsentieren mit der Ausstellung „Geschichte im Plakat 1914-1933“ einen vierteiligen Ausstellungszyklus, der wichtige Abschnitte in der Geschichte der beiden größten badischen Städte im 20. Jahrhundert beleuchtet. 

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Eröffnet wurde die erste Ausstellung, die den Zeitraum Erster Weltkrieg und Weimarer Republik umfasst, am 15. Okt. 2004 im Prinz Max-Palais in Karlsruhe. In Mannheim wird sie ab 16. März 2005 im Stadthaus N 1 gezeigt 

Im Ersten Weltkrieg, der bis dahin nicht gekannte Ausmaße annahm und Europa und die Welt veränderte, musste die Bevölkerung beider Städte nicht nur schwerwiegende Einschnitte im familiären und sozialen Bereich hinnehmen, Karlsruhe und Mannheim waren als frontnahe Städte erstmals auch von feindlichen Luftangriffen betroffen. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieses Ersten Weltkrieges belasteten die Weimarer Demokratie und trugen wesentlich zu ihrem Ende durch die Nationalsozialisten 1933 bei. 

Anschaulich zeigen die Plakate aus den Sammlungen der beiden Institute den Kriegsverlauf bzw. dessen propagandistische Darstellung, den Alltag der Bevölkerung, die Ereignisse in der Novemberrevolution, die Krisen wie die vorübergehende Stabilisierung und den letztendlichen Niedergang der Weimarer Republik. Das Medium Plakat ist wie kaum ein anderes geeignet, Geschichte „plakativ“ zu veranschaulichen und zu vermitteln. Führungen und Vorträge werden im Begleitprogramm angeboten:

  • Donnerstag, 2. Dezember 2004, 17.30 Uhr
    Vortrag Dr. Hanspeter Rings (Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte) \“Kunst für jedermann. Die Entwicklung des Plakats zwischen 1914 und 1933\“.
  • Donnerstag, 13. Januar 2005, 17.30 Uhr,
    Vortrag Michael Caroli (Stadtarchiv Mannheim- Institut für Stadtgeschichte) \“Lebendige Stadt\“ in kritischen Zeiten – Mannheim zwischen 1914 und 1933

Führungen (durch Rebekka Menges oder Corinna Rastetter):
28. November 2004, 5. Dezember 2004, 12. Dezember 2004, 19. Dezember 2004, 9. Januar 2005, 16. Januar 2005 (jeweils sonntags, 11 Uhr),
Sonntag, 23. Januar 2005, 11, 15, 16 Uhr: Führungen Rebekka Menges, Corinna Rastetter, Dr. Ernst Otto Bräunche (Finissage)

Info:
Sonderausstellung im Stadtmuseum Karlsruhe vom 16. Okt. 2004 bis 23. Jan. 2005
Öffnungszeiten Mo – Mi 8.30-15.30 Uhr, Do 8.30-18 Uhr

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
– Stadtarchiv –
Markgrafenstraße 29 
76133 Karlsruhe 
Tel. 133-4225 
Fax 133-4299
archiv@kultur.karlsruhe.de
www.karlsruhe.de/Historie/archiv/index.htm

Das Bild vom Kloster

Für den 2. Dezember laden das Diözesanarchiv St. Pölten und die Amadeus Buch und Medien GmbH ein zur Präsentation des Buches "Das Bild vom Kloster. Ansichten niederösterreichischer Ordenshäuser von 1470 bis 1800" von Ralph Andraschek-Holzer.

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Ebenso findet an diesem Abend die Vorab-Präsentation des Bandes \“Der König und seine Klosterstiftung. Eine Selbtsinszenierung Rudolfs I. im Herzogtum Österreich\“ von Barbara Schedl statt.

Info:
2. Dezember 2004,19.00 Uhr 
AMADEUS Buchhandlung St. Pölten 
Kremser Gasse 12
A-3100 St. Pölten

Beide Bücher sind online unter folgender Adresse zu bestellen: http://www.dsp.at/dasp/doc/kirchengeschichte.html#Band13  

Kontakt:
Diözesanarchiv St. Pölten
Domplatz 1
A-3100 St. Pölten
Tel.: +43 2742 324 321, 
Fax: +43 2742 324 325
archiv@kirche.at
www.dsp.at/dasp
www.monasterium.net

Offene Türen im Stadtarchiv Zeitz

Zum dritten Male hatte am vergangenen Samstag das Stadt- und Kreisarchiv Zeitz zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Ziel war es unter anderem, über die Archivarbeit zu informieren und Interesse an der Heimatgeschichte zu wecken. Sibylle Pentzek, die Archivleiterin, freute sich über die Resonanz: Rund 70 Frauen und Männer, darunter viele junge Leute, hatte sie etwa zwei Stunden lang die Räume des Archivs in der zweiten und dritten Etage von Schloss Moritzburg zeigen können.

Der diesjährige Tag der offenen Tür war auch eine Generalprobe für das 50-jährige Archivjubiläum (am jetzigen Standort), das die fünf Mitarbeiterinnen des Archivs im Jahr 2006 mit der Öffentlichkeit feiern wollen. Dabei ist die Zeitzer Archivgeschichte allerdings wesentlich älter und reicht wohl bis in das 16. Jahrhundert zurück. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die wertvollen Archivunterlagen im Rathaus untergebracht. Während des Krieges verstaute man sie zur Sicherheit im Kellergewölbe des Schlosses. 1946 kamen sie wieder ins Rathaus, und zehn Jahre später an den Ort, an dem sie sich heute noch befinden. Später erfolgte die Vereinigung von Stadt- und Kreisarchiv

Kontakt:
Stadt- und Kreisarchiv Zeitz
Schloss Moritzburg 
Schlossstraße 6
06712 Zeitz
Telefon: (0 34 41) 21 20 54 
Telefax: (0 34 41) 21 40 40 
stadtarchiv@zeitz.de 
http://www.stadtarchiv.zeitz.de  

Quelle: Torsten Gerbank, Mitteldeutsche Zeitung, 21.11.2004

Mutmaßlicher Brandstifter des Celler Kreisarchivs gefasst

Die Anschlagserie auf Geschäfte und Autos vornehmlich kurdischer Celler steht vor der Aufklärung. Wie die Polizei mitteilte, nahmen Beamte am Donnerstag einen 31-jährigen Celler fest. Der 41. Anschlag wurde dem mutmaßlichen Täter nun zum Verhängnis. Die Motive liegen noch völlig im Dunkeln. Der Festgenommene, gegen den gestern Haftbefehl erlassen wurde, ist kein Unbekannter. Bereits vor drei Jahren stand er im Verdacht, Brandanschläge auf die Landkreisverwaltung Celle, unter anderem auf das Kreisarchiv Celle, verübt zu haben. Damals reichten die Beweise für eine Inhaftierung nicht aus. 

Kontakt:
Kreisarchiv für den Landkreis Celle
Kreisverwaltung, 
Trift 26, Gebäude 6
29221 Celle
Rainer.Voss@lkcelle.de

Quelle: Gunther Jehle, Cellesche Zeitung, 19.11.2004

Medizin und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

Das jetzt erschienene Buch \“Medizin und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus\“ ist das Ergebnis eines mehrjährigen Projektes und vereint erstmals übergreifend Artikel zur Thematik Zwangsarbeit und Gesundheitswesen im gesamten Deutschen Reich.

So lagen beispielsweise für die Region Westfalen bisher kaum detaillierte Studien zum Thema Zwangsarbeit in Krankenhäusern vor. Gleichwohl existieren, wie Ines Oberling in ihrem Beitrag aufzeigt, aussagekräftige Quellen, die Auskunft über den Komplex der Zwangsarbeit im westfälischen Gesundheitswesen geben können, wo es ein Neben- und Miteinander von Zwangsarbeitern als Beschäftigte und als Patienten gab. In Betracht komme zum einen das erhaltene Schriftgut von Krankenhäusern, wie Personalunterlagen, Lohnlisten etc., das in der Regel entweder in den Einrichtungen selbst oder in den Archiven der Krankenhausträger zu finden ist. Zum anderen können die Zwangsarbeiter medizinischer Einrichtungen Spuren in der Schriftgutüberlieferung der die Einrichtung beherbergenden Kommune bzw. des Kreises hinterlassen haben. Hier geraten vor allem die Bestände der Einwohnermelde-, Sozial- und Gesundheitsämter ins Blickfeld. Sind die Namen der Zwangsarbeiter bekannt, sei des Weiteren an die Quellen der Sozialversicherungsträger, der Arbeitsämter, aber auch an das Schriftgut der Justiz und der Polizei zu denken, sowie nach Kriegsende an die Überlieferung der alliierten Behörden. Natürlich sind eventuelle Ego-Dokumente der Zwangsarbeiter oder ihrer Umgebung und auch gegenständliche Quellen, wie erhaltene Grabsteine mit einzubeziehen.

Weitere Beiträge aus dem Forschungskontext \“Medizin und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus\“ erscheinen in einem Folgeband.

Inhaltsverzeichnis:

Andreas Frewer, Günther Siedbürger:
Zwangsarbeit und Medizin im NS-Staat. Zur Einführung (11)

I. \“Ausländereinsatz\“ und Gesundheitswesen: Die Regionen des \“Deutschen Reichs\“ (27)

Annette Grewe:
Ärzte in der Verantwortung: Zwangsarbeit und Krankheit in Schleswig-Holstein (29)

Bernhard Bremberger:
Das Krankenhaus Berlin-Hohengatow der Organisation Todt: Das Aufnahmebuch im Krankenbuchlager Berlin und seine Nutzung zur Nachweisbeschaffung für ehemalige Zwangsarbeiter (67)

Cord Pagenstecher:
Lagerlisten und Erinnerungsberichte Neue Quellen zur Topografie und ärztlichen Betreuung der Berliner Zwangsarbeiterlager (91)

Bernhard Bremberger:
\“Die Sauberkeit der an sich stark verwohnten Räume ließ vielfach zu wünschen übrig\“ Lagerlisten des Gesundheitsamts Kreuzberg (109)

Ines Oberling:
Zwangsarbeitende als Angestellte und Patienten in Krankenhäusern des Provinzialverbandes Westfalen (121)

Eckart Schoerle:
Die ärztliche Versorgung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Thüringen: Das Beispiel Erfurt (149)

Ulrike Winkler:
Zwangsarbeit in evangelischen und diakonischen Krankenhäusern während des Zweiten Weltkrieges (173)

Annette Schäfer:
Durchgangs- und Krankensammellager im Zweiten Weltkrieg: Schnittstellen zwischen \“Arbeit\“ und \“Vernichtung\“ beim Zwangsarbeitereinsatz (203)

Dieter Speck:
Universitätskliniken und Zwangsarbeit: Das Beispiel Freiburg (231)

Herwig Czech:
Zwangsarbeit, Medizin und \“Rassenpolitik\“ in Wien: Ausländische Arbeitskräfte zwischen Ausbeutung und rassistischer Verfolgung (253)

II. Lebensbeginn und Lebensende: Zwangsarbeitende in Grenzsituationen (281)

Wolfgang Frobenius:
Abtreibungen bei \“Ostarbeiterinnen\“ in Erlangen Hochschulmediziner als Helfershelfer des NS-Regimes (283)

Bernhild Voegel:
Säuglingslager – ein Massenexperiment allergroeßten Stiles\“? (309)

Andreas Frewer, Ulf Schmidt, Christine Wolters:
Hilfskräfte, Hausschwangere, Untersuchungsobjekte. Der Umgang mit Zwangsarbeitenden in der Universitätsfrauenklinik Goettingen (341)

Cordula Tollmien:
Slawko, Stanislaw und France-Marie. Das Mütter- und Kinderlager bei der Großwäscherei Schneeweiß in Goettingen 1944/45 (363)

Uta George:
Polnische und sowjetische Zwangsarbeitende als Opfer der NS-\“Euthanasie\“-Verbrechen. Das Beispiel Hadamar (389)

Biographische Notizen zu den Autorinnen und Autoren (407)

Info:
Frewer, Andreas / Siedbürger, Günther (Hrsg.): Medizin und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Einsatz und Behandlung von \“Ausländern\“ im Gesundheitswesen, Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York, 415 Seiten, Preis: 39,90 Euro

Vorarlberger Archivtag im Zeichen der Mikroverfilmung

Mikroverfilmung ist die zuverlässigste Methode, um wichtige Dokumente durch eine Zweitüberlieferung langfristig zu sichern. Nun stand die Frage \“Mikroverfilmung und/oder Digitalisierung?\“ im Zentrum des 14. Vorarlberger Archivtages, zu dem das Vorarlberger Landesarchiv für den am 19.11.2004 nach Feldkirch eingeladen hatte. Anlass für das Tagungsthema bot das fünfjährige Bestehen von ABF-Mikroverfilmung, die damals dank der gemeinnützigen Arbeitsinitiative Bezirk Feldkirch (ABF) gelang. Mit dieser Einrichtung ging Vorarlberg im Kulturgüterschutz neue Wege; das \“Modell Vorarlberg\“ habe sich bestens bewährt, so die Bilanz von Landesarchivar Alois Niederstätter.

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Geschieht die Mikroverfilmung in Deutschland oder in der Schweiz bereits seit Jahrzehnten im Rahmen nationaler Kulturgüterschutzprogramme, so war das in Österreich ist nicht der Fall, bis die Landesregierung für Vorarlberg jedoch 1999 ein Projekt \“Sicherungsverfilmung von Archiv- und Bibliotheksgut\“ beschloss. Mit Unterstützung des Arbeitsmarktservice und des Landes Vorarlberg richtete die ABF eine leistungsfähige Mikrofilmeinrichtung ein. Dem Landesarchiv stehen zusätzliche Budgetmittel zur Verfügung, um die Sicherungsverfilmung zu intensivieren. Zudem wurde es mit dem Aufbau eines Vorarlberger Mikrofilm-Sicherungsarchivs beauftragt, das in einem Kulturschutzbunker eingelagert ist.

Programm des 14. Vorarlberger Archivtages:

14:00 bis 15:30 Kurzreferate und Diskussion

  • Dr. Ulrich Nachbaur: Sicherungsverfilmung von Archivgut in Vorarlberg
  • Mag. Katrin Netter: ABF Mikroverfilmung Feldkirch -Dienstleistungen rund um die Sicherung von Daten
  • Dr. Alois Niederstätter: Mikroverfilmung oder Digitalisierung? Papier oder elektronischer Akt?

16:00 bis 17:45 Führungen in die Praxis

  • ABF Mikroverfilmung Feldkirch (Mag. Katrin Netter)
  • Stadtarchiv Feldkirch (Dr. Christoph Volaucnik)
  • Stadtbibliothek Feldkirch (Dr. Karlheinz Albrecht)

Kontakt:
Vorarlberger Landesarchiv
Kirchstraße 28
A-6900 Bregenz
Tel: 0043(0)5574/511-45005
Fax: 0043(0)5574/511-45095
landesarchiv@vorarlberg.at
http://www.landesarchiv.at

Quelle: ÖJ-Österreich-Woche, 16.-22.11.2004

Wie führe ich ein Privatarchiv?

Der Archivar Dr. Wolfgang Löhr leitete über 30 Jahre lang das Mönchengladbacher Stadtarchiv. Nach seiner Pensionierung gibt er seinen Erfahrungsschatz nun auch an wissbegierige Laien weiter und führt seit vergangenem Jahr an der Mönchengladbacher Volkshochschule Kurse durch, in denen er die Einrichtung von Privat- und Familienarchiven erläutert.

Löhr weisst dabei auf konservatorische Probleme ebenso hin wie auf Fragen der Ordnung und Aufbewahrung alter Familienpapiere. Die meist simplen Tipps und Kniffe sind dabei für die Kursteilnehmer sehr erhellend: von der Hilfe bei Pilzbefall, über den Hinweis auf unterschiedliche chronologische Ordnungsprinzipien bis hin zu den typischen Problemen von Weichmachern in Klarsichthüllen und Chemikalien im Tesa-Film sowie rotstichigen Urlaubsfotos und rostigen Büroklammern reicht die Paletten seiner Hinweise. 

Im nächsten Jahr wird der niederrheinische Historiker sein Seminarangebot noch ein wenig ausbauen: Dann kann man bei ihm auch lernen, wie man als Hobby-Genealoge die notwendigen Dokumente findet. 

Kontakt:
Volkshochschule Mönchengladbach
Postfach
41050 Mönchengladbach
Tel.: 02161/25 64 04
Fax: 02161/25 64 19
vhs@moenchengladbach.de 

Quelle: Marcus Bäcker, WELT am Sonntag, 21.11.2004

Entziehung von Doktortiteln in der Nazi-Zeit

In der Zeit des Nationalsozialismus entzog die Göttinger Universität rund 80 politisch oder rassisch verfolgten Wissenschaftlern den Doktortitel und zerstörte so oftmals deren berufliche Existenz. Zu den bekanntesten Opfern zählte der Physiker und Nobelpreisträger Max Born. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde er 1933 zunächst vom Universitätsdienst beurlaubt. Als Born nach seiner Emigration die deutsche Staatsangehörigkeit verlor, entzog ihm die Hochschule auch den Doktortitel.

Im letzten Monat bekannte sich die Hochschule mit einer Ausstellung über die Entziehung von Doktortiteln zu ihren Unrechtshandlungen während der NS-Diktatur. Die vom Seminar für Mittlere und Neue Geschichte zusammengestellte Ausstellung zeigt die Beispiele von elf Betroffenen. Entziehungsakten aus dem Universitätsarchiv dokumentieren, wie die Titelaberkennungen begründet wurden und wie die bürokratischen Prozesse abliefen.

Mit der Aufarbeitung ihrer NS-Geschichte tat sich die Universität Göttingen lange Zeit schwer. Noch in den 1950er und 1960er Jahren gab es in Göttingen Fakultätsordnungen, die vorsahen, "dass Juden mit deutscher Staatsbürgerschaft nicht promovieren können". 1965 stieß eine Studentenzeitung mit einem Bericht die Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Info:
„… eines deutschen akademischen Grades unwürdig”. Die Entziehung von Doktortiteln an der Georg-August-Universität Göttingen im „Dritten Reich”
Ausstellung vom 29.10. 2004 – 22.11. 2004, im Foyer der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

Link:
Bernd Weisbrod (Göttingen): “..des Tragens eines deutschen akademischen Grades unwürdig”. Die Aberkennung von Doktortiteln an der Georg-August Universität im “Dritten Reich”. Einführung zur Ausstellungseröffnung in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Freitag, 29. Oktober 2004

Kontakt:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 1
37073 Göttingen 
Tel.: 0551 / 39-2456
glitsch@sub.uni-goettingen.de

Quelle: epd-Wochenspiegel 46/2004, 14

Clintons Vorlass

Das William J. Clinton Presidential Center in Little Rock, Arkansas, ist mit Baukosten in Höhe von 165 Millionen Dollar, sämtlich durch Spenden finanziert, die teuerste der zwölf vom Staatsarchiv NARA unterhaltenen Präsidenten-Archive und -Museen. Das Clinton Presidential Center ist unter den Presidential Libraries die mit Abstand größte, gelungenste, kühnste und architektonisch bestechendste Einrichtung. In einem Seitengebäude des Komplexes ist das Archiv untergebracht. Acht Frachtflugzeuge brachten die Hinterlassenschaft Bill Clintons im Jahr 2001 nach Little Rock: 80 Millionen Blätter Akten, Verträge, Briefe in 30.000 Kisten; zwei Millionen Fotos, 88.000 Filme, 80.000 Objekte, 12.500 Videobänder und mehr als zwanzig Millionen E-Mails dokumentieren seine Amtszeit von 1993 bis zum Jahr 2000.

Diese Woche wurde das Präsident Clinton-Center in Arkansas eröffnet. In einer von Ralph Apfelbaum (Holocaust Memorial Museum) gestalteten Ausstellung, die an Weltereignissen entlang in 14 Themenabteilungen chronologisch erzählt und Einblick in jeden einzelnen Arbeitstag Clintons mit allen Terminen gewährt, sind zur Zeit 500 Exponate und 1.400 Bilder zu sehen. 30 Angestellte und Archivare arbeiten in dem Gebäude der Clinton Presidential Library. Beschäftigen sich Presidential Libraries von Natur aus mit Vergangenem, so macht das Clinton Presidential Center sich in der Gegenwart breit, um ungeniert die Zukunft anzupeilen. Darüber erfindet es den präsidialen Weiheort, der mit Herbert Hoover seine Karriere begann, neu. Schon die Lage, die Clinton für sein grenzüberschreitendes Institut auswählte, ist bezeichnend. Er verschmähte das bisher obligate Idyll und ließ sich mitten in einem verfallenen Industriegebiet nieder, in nächster Nähe zur Innenstadt, die ein nur wenig freundlicheres Bild bot. Seit Baubeginn fühlen sich Kaufhäuser, Hotels und Restaurants wieder im Aufwind, der Wirtschaft sollen eine Milliarde Dollar zugeflossen sein.

Link:

Quelle: Die WELT, 20.11. 2004; CNN, 18.11.2004; Jordan Mejias, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.2004, Nr. 273 / S. 31

Neue Dokumente: Jüdisches Leben im Nationalsozialismus

"Die Juden in den geheimen Stimmungsberichten 1933-1945" lautet der Titel eines im Herbst in der Reihe "Schriften des Bundesarchivs" erschienenen Buches von Eberhard Jäckel (Universität Stuttgart) und Otto Dov Kulka (Hebräische Universität Jerusalem), das ein differenziertes Bild des jüdischen Lebens und der Judenverfolgung im Nationalsozialismus bietet. Der Band enthält geheime Berichte der zuständigen NS-Stellen über die Organisation des Judentums in Deutschland, die Einstellung der nicht-jüdischen Gesellschaft zu ihren jüdischen Nachbarn und die Reaktionen auf die nationalsozialistische Juden-Politik.

Zu dem Buch ist eine CD-Rom erschienen, die Einblicke in 3.744 offizielle Dokumente ermöglicht. Die Forschungsarbeit, die Buch und CD-Rom zugrunde liegt, wurde von der Deutsch-Israelischen Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung gefördert und soll reichhaltiges Material für weitergehende regionale und lokalgeschichtliche Arbeiten bieten.

Info:
Die Juden in den geheimen Stimmungsberichten 1933-1945. Herausgegeben von Eberhard Jäckel und Otto Dov Kulka,
Droste Verlag, Düsseldorf (Schriften des Bundesarchivs, Bd. 62), 894 S., mit CD-Rom, 74,90 €, ISBN 3-7700-1616-5

Quelle: UK 47/2004