Lauenburgs Stadtrechte möglicherweise von 1209

Ist die Stadt Lauenburg ein halbes Jahrhundert älter als bisher gedacht? Die Lauenburger Kommunalpolitiker haben jetzt beschlossen, die mittlerweile selbst von auswärtigen Experten anerkannten Erkenntnisse von Dr. Wichmann von Meding (Vorsitzender des örtlichen Heimatbundes und Geschichtsvereins) durch Mitarbeiter im Landesarchiv in Schleswig prüfen zu lassen. Von Meding hatte recherchiert, dass Lauenburg bereits 1209 die Stadtrechte bekommen hatte, und nicht, wie bisher angenommen, erstmals 1260 in vorhandenen Urkunden als Stadt genannt wurde. 

Es gebe zwar keine Urkunde mehr, die eindeutig eine Stadtgründung belegt, erklärt Stadtarchivar Dr. William Boehart. Doch gebe es Unterlagen, denen zufolge ein früherer fürstlicher Archivar die mittlerweile verlorene Gründungsurkunde der Stadt Lauenburg aus dem Jahre 1209 gesehen haben will. Nach dieser alten Urkunde galt Lauenburg damals als Hauptstadt für die Region, in der die Dänen die Überhand hatten. – Sollte man der neuen Einschätzung zustimmen, dann wäre das 800-jährige Stadtjubiläum Lauenburgs im Jahr 2009 51 Jahre früher zu feiern als bisher geplant. 

Kontakt:
Stadtarchiv Lauenburg
Elbstraße 2 
21481 Lauenburg/Elbe
Tel. 04153/20 79

Quelle: Timo Jann, Lübecker Nachrichten, 26.11.2004

Schüler als Heimatforscher in Kulmbach

Im Rahmen des von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgeschriebenen Wettbewerbs "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" arbeitet in Kulmbach eine Schülergruppe, unterstützt vom Kastellan der Plassenburg, die Vergangenheit des alten Burggutes in der Waaggasse bzw. seines Vorgängerbaus aus dem 14. Jahrhundert auf. Das Kulmbacher "Projekt Burggut" ist europaweit eines von 17 geförderten Projekten. Beteiligt sind die Arbeitsgruppe von Wolfgang Schoberth, Lehrer am Markgraf-Georg-Friedrich Gymnasium, die im Rahmen der "Regionalen Begabtenförderung Oberfranken" Jugendliche verschiedener Gymnasien umfasst, sowie Schüler des Beruflichen Schulzentrums Kulmbach und der Oberen Schule. 

Einige interessante Spuren haben die Schüler mittlerweile entdeckt, die sie in Arbeitsteilung verfolgen. Im Fokus der jungen Forscher steht unter anderem eine besondere Facette der Geschichte des Burggutes: Vergangenes Jahr wurde in dem Haus ein Gewölbekeller mit einem Brunnenschacht entdeckt, der nach ersten Aussagen von Experten auf das frühe Mittelalter zurückgeht. Wenn Untersuchungen der Bausubstanz diese Einschätzung bestätigen, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die Fundamente der ersten Synagoge Kulmbachs und damit um eines der frühesten steinernen Zeugnisse jüdischen Lebens auf dem Gebiet der ehemaligen Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach. 

Vom Burggut aus kann man bei einem kurzen Gang durch Kulmbach die wesentlichen Stationen der jüdischen Geschichte nachvollziehen. Begonnen hat sie nachweisbar im 14. Jahrhundert in der heutigen Waaggasse, unter dem Namen Judengasse erstmals 1408 erwähnt. Eine Synagoge ist erstmals für das Jahr 1373 bezeugt – mitten im damaligen Judenviertel, dort, wo heute das Burggut steht. Die Gemeinde hatte anscheinend keinen langen Bestand: Spätestens seit Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Synagoge nicht mehr genutzt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts konnte sich keine jüdische Gemeinde mehr in Kulmbach etablieren. 

Da bei vielen Kulmbachern unterdessen die jüdische Vergangenheit ihrer Stadt in Vergessenheit geraten ist, erwägen die Mitarbeiter des Projekts Burggut, ein Erinnerungsmal für jüdisches Leben in Kulmbach vor dem Burggut zu initiieren. Die Arbeit der Gruppe um Lehrer Wolfgang Schoberth wird mittlerweile auch überregional wahrgenommen: So suchten die Mitarbeiterinnen des an der Universität Erlangen angegliederten Projekts "Synagogen-Gedenkband Bayern" den Kontakt zu den "Freizeit-Historikern", um bei ihrer Dokumentation der Kulmbacher jüdischen Geschichte die neuesten Forschungsergebnisse einzubeziehen.

Nähere Informationen zum Projekt Burggut und zu jüdischem Leben in Kulmbach stehen im Internet unter www.mgf-kulmbach.de. Über die Arbeit des Projekts Synagogen-Gedenkband Bayern informiert www.synagogengedenkband.de.

Quelle: Angela Hager, Frankenpost, 26.11.2004

Stadtarchiv restaurierte Autograph von Mozart

Das Autograph von Leopold Mozarts Partitur der \“Lauretanischer Litanei in Es\“ ( ca. 1760) ist in den Werkstätten des Salzburger Stadtarchivs des Magistrats restauriert worden. Damit präsentiert sich eines der kostbarsten und spektakulärsten Ausstellungsobjekte des Salzburger Museum Carolino Augusteum (SMCA) in neuem Glanz. Es befindet sich seit 1847 nach Schenkung im Besitz des SMCA und wird in der Mozartausstellung im Jahr 2006 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die enorme Bedeutung dieses Objektes liegt darin, dass weltweit nur 20 Autographe des Vaters von Wolfgang Amadeus erhalten sind.

Erste Untersuchungen mit einem Stereomikroskop brachten einen Fingerabdruck zum Vorschein, der durch Tintenverwischung entstanden ist. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist dies der Fingerabdruck von Leopold Mozart selbst, da die Beschaffenheit der Tinte nur eine Urheberschaft des Schreibers selbst in Frage kommen lässt. Die negative Eigenschaft des \“Verwischens\“ der Eisen-Gallustinte beruht auf physikalischen Grundlagen. Ähnlich der normalen Schultinte bindet diese nach kurzer Zeit ab, ein Verwischen mit trockenen Fingern ist somit nach dieser Zeit unmöglich. Die Untersuchung der Wasserzeichen des Autographen („Wilder Mann“, ab 1629 verwendet) ergab eindeutig eine Salzburger Herkunft.

Im SMCA wird mit der Ausstellung \“Viva! MOZART\“ 2006 der 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart gefeiert werden. Die historischen Räume werden derzeit restauriert und für den Museumsbetrieb auf den neuesten technischen Stand gebracht.

Kontakt:
salzburger museum carolino augusteum
Alpenstraße 75
A-5020 Salzburg
Tel.: +43(0)662-620808-100
Fax: +43(0)662-620808-120
office@smca.at

Quelle: ÖJ-Österreich-Woche, 23.-29.11.2004

Der Archivar 4/2004

Die letzte Ausgabe des Mitteilungsblattes für deutsches Archivwesen des Jahres 2004 beinhaltet u.a. einen Rückblick auf zehnjährige Erfahrungen mit den Bestimmungen des Brandenburgischen Archivgesetzes, einen Bericht über das erste Jahr des neuen Landesarchivs Nordrhein-Westfalen und dessen aktuelle Ziele, sowie einen Aufsatz von Helge Kleifeld über die Anwendung repräsentativer Stichproben im Bereich der Bestandserhaltung, wie sie erstmals in Deutschland im Historischen Archiv Krupp durchgeführt worden ist. Die Stichprobenziehung zielte auf die Ermittlung verlässlicher Zahlen über die Häufigkeit unterschiedlicher Materialien und Schadensbilder in der Gesamtheit der für die Massenentsäuerung und Restaurierung vorgesehenen Unterlagen ab. Diese Informationen sollten, so berichtet Kleifeld, dem Archiv zum einen zur Orientierung dienen, zum anderen auch für die Anbieter der Dienstleistungen als Informationsgrundlage eine Hilfe sein.

Die neue Ausgabe von DER ARCHIVAR beinhaltet ansonsten, wie üblich, zahlreiche Berichte in den Rubriken Archivtheorie und -praxis, Auslandsberichterstattung, Literaturbericht, Personalnachrichten, Verschiedenes und Mitteilungen des VdA (hier insb. zum vergangenen TAG DER ARCHIVE). In Fortsetzung einer entsprechenden Übersicht in Heft 2/2004 haben Peter Dohms und Meinolf Woste schließlich noch weitere im Laufe des vergangenen Jahres (Juli bis Dez. 2003) erlassene gesetzliche Bestimmungen und Verwaltungsvorschriften für das staatliche Archivwesen und zur Archivpflege in Deutschland zusammengestellt.

Link: DER ARCHIVAR: www.archive.nrw.de/archivar/

List-Archiv online

Das Reutlinger Stadtarchiv hat jetzt den Katalog zur Reutlinger List-Bibliothek mit ihren 720 Bänden ins Internet gestellt. Unter www.stadt-reutlingen.de/listarchiv ist der – laut Stadtarchivar Dr. Heinz Alfred Gemeinhardt – „umfangreichste und bestsortierte“ Literaturbestand zum Nationalökonom und Eisenbahnpionier Friedrich List zu finden.

Wegen seiner liberalen Ideen und seiner in der berühmten Reutlinger Petition von 1821 geäußerten heftigen Kritik an den Missständen in Staat, Verwaltung und Rechtsprechung wurde der 1789 in Reutlingen geborene List zu Festungshaft verurteilt, die er durch eine „freiwillige“ Ausreise in die Vereinigten Staaten abkürzen konnte. Im Online-Katalog findet sich denn auch seine 1823 erschienene politische Rechtfertigung „Ehrfurchtsvolle Denkschrift an Seine Majestät den König von Württemberg“ – genauso wie sein wohl bekanntestes Werk, „Das nationale System der politischen Ökonomie“ von 1841.

Kontakt:
Das Stadtarchiv
Marktplatz 22 
72764 Reutlingen 
Telefon 07121 / 303 – 2386
Telefax: 07121 / 303 – 2758
stadtarchiv@reutlingen.de
www.stadt-reutlingen.de/listarchiv 

Quelle: Schwäbisches Tagblatt (www.tagblatt.de), 24.11.2004

Schneckenpost brauchte 286 Jahre

Nach 286 Jahren hat ein Brief aus Eisenach doch noch sein Ziel in Bayern erreicht. Das Schreiben der geistlichen Obrigkeit vom 26. September 1718 war dem Amtmann der Lichtenburg in Ostheim vor der Rhön zugedacht. Der Brief, der damals über ein "Postnetz" von Metzgern und Viehhändlern transportiert worden war, wurde aber an Ostheim bei Hanau zugestellt. Nachdem er jahrzehntelang im dortigen Stadtarchiv lag, landete der Brief nun nach mehreren Zufällen im richtigen Ostheim. 

Das Schreiben ist unterzeichnet mit "Der Verordnete Präsident, Räthe und Assessorres des Oberconsistory daselbst, Andreas Rosa". Darin wird den Ostheimern nach dem Tod ihres Geistlichen Inspectors Ernst Berger geraten, alsbald einen Nachfolger zu finden. Dieser wurde seinerzeit auch gefunden, wenngleich der Brief erst knapp drei Jahrhunderte später in der Gemeinde ankam.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 24.11.2004


Hürther Heimat 83/2004

Im 83. Band der vom Heimat- und Kulturverein Hürth vorgelegten "Hürther Heimat" präsentiert der stellvertretende Leiter des städtischen Archivs, Eric Barthelemy, neue Erkenntnisse aus der Franzosenzeit (1794-1814) in Hürth. Im Laufe einer dreijährigen Forschungsarbeit konnte Barthelemy über 500 Akten im Staatsarchiv NRW in Düsseldorf einsehen und auswerten. In seinem Beitrag behandelt er ausführlich die Anfänge der Braunkohle, den hohen Anteil der Kirche an den Grundstücken (54 Prozent), die Säkularisation und das Leid der von Abgaben und Willkür geplagten Bevölkerung. 1800 schufen die Franzosen die beiden Mairien Hürth (Canton Brühl) und Efferen (Canton Weiden).

Der Leiter des Stadtarchivs Hürth, Dr. Manfred Faust, hat sich in seinem Aufsatz des Schicksals der Kriegsgefangenen und ZwangsarbeiterInnen während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 angenommen. Auch er wurde bei seinen wissenschaftlichen Recherchen in Düsseldorf fündig. Danach dürften im Hürther Raum weit über 3.500 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen beschäftigt gewesen sein (etwa zehn Prozent der Bevölkerung). 

Kontakt:
Heimat- und Kulturverein Hürth eV
Bonnstraße 14
50354 Hürth
Tel. 02233/76424

Quelle: Helmut Weingarten, Kölner Stadt-Anzeiger, 24.11.2004

Archivpädagogik auf dem Intern. Archivtag in Wien

Bevor Clemens Rehm einen zusammenfassenden Bericht von der Sektion Archivpädagogik auf dem XV. Internationalen Archivtag in Wien im Infodienst ABP-Archiv-Bildung-Pädagogik publizieren wird, kann bereits jetzt auf der Homepage der Archivpädagogen eine pdf-Fassung heruntergeladen werden (Archivpädagogik – neue Wege – neue Chancen).

Die erfreuliche Resonanz auf dem Archivtag in Wien zeigte, so Rehm, dass die Archivpädagogik von der geduldeten Beschäftigung einzelner Enthusiasten zunehmend als systematisch organisierter Bereich ins Zentrum archivischer Arbeit rücke. Die öffentliche Wahrnehmung der Archive – so der Tenor vieler Referate aus verschiedenen Sektionen – müsse deutlich verbessert werden.

Insofern traf das Referat von Rachel Douglas, Education Officer am Londoner Nationalarchiv, den Kern der Entwicklung. Sie konnte am britischen Beispiel zeigen, dass eine Kombination aus veränderten politischen Rahmenbedingungen und ein gewandeltes Selbstverständnis der Archive in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Ausbau der Archivpädagogik in Großbritannien und die Schaffung zusätzlicher Stellen ermöglicht haben. 

Zu den wichtigen Rahmenbedingungen zähle das nationale Schulkurrikulum für Geschichte, in dem deutlicher als vorher auf archivische Quellen als Arbeitsgrundlage verwiesen werde. Die Erfolgsbilanz des britischen Nationalarchivs sei beeindruckend: über 5.000 Schülerinnen und Schüler nahmen allein im Jahr 2003 an den Workshops des Archivs teil, sei es durch einen Besuch des Archivs, sei es über Videokonferenz. Dabei erwiesen sich spezielle Gruppenräume für Klassen als wesentlich für eine geeignete Arbeitsatmosphäre, die gleichzeitig die übrigen Nutzer im Lesesaal nicht beeinträchtigt. Hinzu komme die erfreuliche Nutzung des archivpädagogischen Internetangebots des Nationalarchivs, das derzeit täglich rund 4.000 Besuchern hat (www.nationalarchives.gov.uk).

Link:
Zum Volltext des Tagungsberichtes von Clemens Rehm: http://www.archivpaedagogen.de/allgemei/Wien.pdf

Karlsruher Sportarchiv

Das Karlsruher Institut für Stadtgeschichte plant ein den Aufbau eines umfassenden \“Archivs des Karlsruher Sports\“. Das Archiv verfügt über verschiedene Medien und historische Dokumente vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, darunter beispielsweise eine Einladung zum Festschießen aus dem Jahre 1721, Mitgliederverzeichnisse des Ruderklubs \“Salamander\“ aus dem Jahre 1879, ein Fotoarchiv vom Männerturnverein Karlsruhe und vom aufgelösten Karlsruher Fußballverein. Das Archivmaterial ist in dieser ortsbezogenen Form in Deutschland bislang einmalig.

Eine Ausstellung des Stadtmuseums und eine Publikation des Stadtarchivs über die Geschichte des Sports ist im Frühjahr 2006 geplant. Das Institut für Stadtgeschichte bittet auch die Bürger um Mithilfe, um durch Bilder, Vereinsabzeichen, Pokale und Filmmaterial aus privater Hand eine möglichst umfassende Darstellung zur Sportgeschichte präsentieren zu können.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
– Stadtarchiv –
Markgrafenstraße 29
76133 Karlsruhe
Tel. 133-4225
Fax 133-4299
archiv@kultur.karlsruhe.de

Quelle: ka-news, 22.11.2004

Access, Presentation, Memory

Sehr ausführlich berichtet Wolfgang Schmidt von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung im Rathaus Schöneberg auf H-Soz-u-Kult über die Anfang September in Washington, D.C., durchgeführte Tagung \“Access – Presentation – Memory. The American Presidential Libraries (PL) and the Memorial Foundations of German Politicians".

Sektion III dieser Tagung widmete sich strittigen Fragen beim Aktenzugang. Dabei deutete Moderator David Alsobrook (William J. Clinton Library, Little Rock) auf ein dramatisch wachsendes Problem hin, das die PL und NARA in Zukunft beschäftigen wird, nämlich den dramatisch wachsenden Aktenberg. So hinterließ die Clinton-Regierung 80 Mio. Seiten (davon allein 20 Mio. E-Mails) und schlägt damit bei der \“Aktenproduktion\“ alle früheren Präsidenten. Soweit rechtlich möglich, wünscht Clinton die schnellstmögliche Öffnung der Akten – allerdings wird die ungeheure Datenflut, die NARA bewältigen muss, den Prozess bremsen.

Der zweite Teil der Sektion III unter der Leitung von Bernd Schäfer (DHI, Washington D.C.) behandelte aktuelle Fragen des Zugangs zu den Presidential Papers. Tom Blanton (National Security Archive, Washington D.C.) berichtete aus der Arbeit des National Security Archive, einer privaten Organisation, die sich für das demokratische Ideal von Informationstransparenz einsetzt. Das NSA benutzt den Freedom of Information Act (FOIA), um staatlichen Institutionen Dokumentation abzutrotzen und diese Regierungsakten anschließend im Internet und in einem Archiv zugänglich zu machen. Das NSA ist dadurch der \“natürliche\“ Gegner amtlicher Verschlussbestrebungen. Blanton referierte als Beispiel den von ihm angestrengten und gewonnenen Prozess zur Freigabe von E-Mails der Reagan-Regierung zur Iran-Contra-Affäre. Erst nach diesem Fall seien E-Mails überhaupt als Präsidentenakten definiert worden, was wiederum gesetzlich ihre Sicherung und Überlieferung erfordert. NARA wollte seinerzeit diese Definition nicht mittragen.

Quelle: Tagungsbericht von Wolfgang Schmidt, in: H-Soz-u-Kult, 23.11.2004