Familienforschung per CD-ROM in Bern

Zwei Jahre lang kämpften Familienforscher, unterstützt durch die Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Bern (GHGB), für uneingeschränkten Zugang zum Staatsarchiv Bern, nachdem der Regierungsrat mit einem Sparpaket im Herbst 2002 im Staatsarchiv eine Stelle abbaute. Als Folge der Sparmassnahme wurde der Zugang für regelmäßige Forscher massiv eingeschränkt (siehe Bericht vom 17.3.2004 und Bericht vom 21.4.2004). 

Jetzt werden die Mikrofilme quasi überflüssig, denn ein amerikanischer Verleger bietet die Kirchenbücher des Kantons Bern auf CD an: Zunächst hatte Lewis B. Rohrbach aus Rockport in Maine sämtliche Mikrofilme der bernischen Kirchenbücher kopieren und sie in einem Zentrum in Worb gegen eine Gebühr zum Verleih anbieten wollen. Doch neue technische Möglichkeiten erlaubten ihm nun, innerhalb des letzten Jahres praktisch sämtliche 1.225 Mikrofilm-Rollen der bernischen Kirchenbücher zu digitalisieren. Auf eigene Kosten beschaffte er sich die Filme und eine entsprechende Maschine und beschäftigte während Monaten sechs Frauen, die die Kirchenbücher anschließend indexierten. Die Digitalisierung der Kirchenbücher aus den 400 bernischen Gemeinden ist nun praktisch abgeschlossen. Nur noch wenige Kirchenbücher fehlen, darunter auch jene von Bern.

Je nach Größe der Gemeinde benötigen die digitalisierten Kirchenbücher Speicherplatz auf mehreren CD-ROMs. In Forscherkreisen zeigt man sich weitgehend begeistert vom Resultat; die Qualität sei außerordentlich gut, die Suche effizienter. Gleichwohl entstehen Kosten: Wer von einer Gemeinde die Kirchenbücher auf CD kaufen will, muss mit Kosten von 150 Franken (eine CD) bis 375 Franken (vier CD) rechnen. Zudem können die Daten aus urheberrechtlichen Gründen nicht beliebig ausgedruckt oder kopiert werden. Rohrbach betont, dass er sich gegenüber dem Staatsarchiv verpflichtet habe, dafür zu sorgen, dass die bernischen Kirchenbücher nicht im Internet veröffentlicht würden.

Kontakt:
Staatsarchiv Bern
Falkenplatz 4
CH-3012 Bern
Tel. ++41 31 633 51 01
Fax ++41 31 633 51 02
info.stab@sta.be.ch

Quelle: Otto Hostettler, Bieler Tagblatt, 5.1.2005

StA Bad Oeynhausen Ende Januar voll funktionsfähig

Behandelte die Stadt Bad Oeynhausen ihr Archiv am bisherigen Standort stets ein wenig stiefmütterlich, so bietet sich nun mit dem Umzug in das Lenné-Karree viel Freiraum (siehe Bericht). Ab Ende Januar wird das Stadtarchiv, das jährlich rund 1.300 Nutzer sieht, wieder zugänglich sein.

Vier Kellerräume stehen Stadtarchivar Rico Quaschny zukünftig zur Verfügung. Ein Teil der Akten und Karten ist bereits in Regalreihen und Schubladen verstaut. Im Erdgeschoss herrscht dagegen noch Leere vor. Auf 60 Quadratmetern sollen die Archiv-, Verwaltungs-, und die Staatsbad-Bibliothek sowie die Bibliothek der Heimatvertriebenen zusammen gefasst werden. Noch fehlen dafür die Roll-Regale.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Oeynhausen
Herforder Strasse 47-51
32545 Bad Oeynhausen
Fon: 05731/141505
Fax: 05731/141922
r.quaschny@badoeynhausen.de

Quelle: Peter Steinert, Neue Westfälische, 5.1.2005

Erinnerungen an die Nachkriegszeit 1945-1949

Wie bereits berichtet, bereitet der Arbeitskreis Märkischer Archivare unter Federführung des Kreisarchivs des Märkischen Kreises eine Publikation zum 60. Jahrestag des Kriegsendes 1945 vor. Die Stadtarchive Hemer und Iserlohn suchen in diesem Zusammenhang nun gemeinsam mit dem Iserlohner Kreisanzeiger (IKZ) nach Zeitzeugen, Dokumenten und zeittypischen Gegenstände des Zeitraums von den letzten Kriegstagen 1945 bis 1949.

Hemers Archivar Eberhard Thomas und sein Iserlohner Kollege Götz Bettge hoffen auf zahlreiche Zuschriften: Denn Bilder aus den ersten Nachkriegsjahren gelten immer noch als rar, zumal es kaum Filmmaterial gab und Kameras vielfach abgeliefert werden mussten. Neben Fotos werden auch andere typische Dokumente, wie Lebensmittelmarken, Zonenpässe, Sondergenehmigungen der Besatzungsbehörden, Benachrichtigungen über vermisste Angehörige usw. von den Archiven gesucht, um den Einblick in die damaligen Zeiten der Not zu vertiefen.

Der IKZ möchte für die eigene Berichterstattung die Erinnerungen der Bevölkerung abfragen und bittet dafür um persönliche Schilderungen über die frühe Nachkriegszeit. Als Orientierung gebende Fragen werden genannt:

  • 1. Wie sah die Lebensmittelversorgung aus? Was gab es zu essen? Wie war die Ernährungslage? Welche speziellen Kochrezepte gibt es, die entstanden waren, weil bestimmte Zutaten fehlten?
  • 2. Kohle, Strom, Gas und Wasser: wie verlief die Versorgung der Bevölkerung?
  • 3. Medizinische Versorgung: Wie sah die Arbeit in den Hospitälern aus? Welche Ärzte haben sich mit besonderem Engagement eingesetzt?
  • 4. Wie sah die Situation an den Schulen aus? Musste auf Unterricht verzichtet werden? Wo wurde gelehrt?
  • 5. Wie sah das kulturelle Leben aus? Welche Laien-Schauspielgruppen gab es, wer hielt Vorträge? Wie haben sich die Menschen abgelenkt?
  • 6. Wie sah die Lage in den Kirchen aus? Haben die Menschen geglaubt? Wie haben die Kirchen gearbeitet? Wie haben sie geholfen?
  • 7. Wer weiß etwas zum Internierungslager \“Civil Internment Camp CIC Number 7\“ auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag VI a in Hemer? Wer ist im Besitz von Dokumenten?
  • 8. Aus Stahlhelmen wurden Kochtöpfe: Wer besitzt Notbehelfsgegenstände?
  • 9. Wer erinnert sich an \“Die Brücke\“, eine Art alliierte Volkshochschule nach dem Krieg, in Iserlohn?
  • 10. Demontage in Firmen: Welche Firmen mussten Maschinen für alliierte Betriebe abbauen und abgeben?
  • 11. Menschen: Welche Personen haben sich in dieser Zeit für Mitmenschen eingesetzt, ihnen geholfen?
  • 12. Wie haben Sie die Stunden der Kapitulation erlebt? Welche Erinnerungen haben Sie an den Einmarsch der ersten Soldaten?

Ein zweiter wichtiger Komplex betrifft das Thema \“Zweite Heimat\“. Welche Not mussten die Flüchtlinge erleben? Welche Zusammenschlüsse halfen ihnen über den Verlust hinweg? Was haben sie in Iserlohn und Hemer erlebt? Wie haben sie sich in ihrer neuen Heimat zurechtgefunden? Was gab es für Schwierigkeiten? – Es handelt sich um ein \“komplexes Themenfeld\“, so die Archivare Thomas und Bettge, die gleichwohl darauf hoffen, dass möglichst viele Menschen ihre Erlebnisse schildern.

Kontakt:
Stadtarchiv Iserlohn
Theodor-Heuss-Ring 5
58636 Iserlohn

Stadtarchiv Hemer
Hauptstr.201
D-58675 Hemer
Telefon: 02372-55254
e.thomas@hemer.de

Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung, 30.12.2004

Buchenwald – eine CD-ROM

Das anhaltende Interesse an der Geschichte der NS-Zeit und das Gedenken an ihre Opfer schlägt sich noch immer in den ungebrochenen Besucherzahlen der NS-Gedenkstätten nieder. Um sich über den deutschen Faschismus, seine gesellschaftlichen Ursachen und seine verbrecherischen Ausdrucksformen zu informieren, suchen allein das Konzentrationslager Buchenwald jährlich mehrere hunderttausend Menschen auf, unter ihnen eine Großzahl Kinder und Jugendliche. Durch den Fakt der Selbstbefreiung des Lagers durch seine Häftlinge am 11. April 1945 nimmt das Konzentrationslager einen Sonderstatus ein, verkörpert dies doch die ausgeprägte Solidarität und den Widerstand der Häftlinge. Den letzten Überlebenden des KZ Buchenwald, die in der Vergangenheit zahlreiche Einladungen verschiedenster Bildungseinrichtungen für die Weitergabe ihrer Erfahrungen angenommen hatten, wird das aufgrund ihres mittlerweile hohen Alters zunehmend unmöglich. So entschlossen sich ehemalige Häftlinge und junge Wissenschaftler in einzigartiger Herangehensweise – nämlich aus der Perspektive der überlebenden Häftlinge – die Situation des Lagers unter gleichzeitiger Lieferung allgemeiner historischer Fakten und Zusammenhänge auf Basis neuer zeitgemäßer Medien darzustellen. Der ehemalige Häftling Willy Schmidt, der inzwischen im Jahre 2003 verstarb, Christoph Leclaire, Andrea Meschede und Dr. Ulrich Schneider zeichnen als Autoren vorliegender CD-Rom für diese gelungene Gemeinschaftsarbeit verantwortlich.

\"Buchenwald

Die CD-Rom verbindet multimedial insgesamt 450 Text- und Bilddokumente sowie 52 Videosequenzen miteinander. Allein die Videoaufnahmen stellen bereits einzigartige Dokumente dar, kommen dort doch vorwiegend ehemalige Häftlinge selbst zu Wort. In neun Kapiteln kann man sich über das KZ-System, Buchenwald, den Lageralltag, die Arbeit im KZ, SS-Verbrechen, Kunst im KZ, Widerstand, Selbstbefreiung und das Vermächtnis der Buchenwalder einschließlich des Umganges mit den Tätern informieren. Ein Vor- und Rückwärtsspringen in den einzelnen Kapiteln ist dabei jederzeit ebenso möglich wie Kapitelebenenwechsel oder das Aufrufen verlinkter Sach- und Ortsbegriffe sowie Personennamen im Glossar bzw. Personenregister. Neben dem Zugang über die Kapitel kann man sich noch über weitere Rubriken dem Thema nähern: So lädt eine interaktive Lagerkarte zu einem virtuellen Rundgang durch das KZ-Gelände ein. Außerdem enthält die CD-Rom nützliche Hinweise zur Gedenkstätten-Didaktik und Arbeitsblätter zur Vorbereitung eines Besuches in der Gedenkstätte Buchenwald. Ergänzend bietet sie noch eine Chronik zu Lagergeschichte, ein Personenregister, Glossar und Abkürzungsverzeichnis sowie weiterführende Informationen wie Literaturempfehlungen, Links ins Internet, Kontaktadressen.

Dieses zeitgemäße Medium bietet eine gute Möglichkeit insbesondere für Kinder und Jugendliche Geschichte erfahrbar zu machen. Auf geschickte Art und Weise ist ein technisch spielerisch-unkompliziertes, jedoch inhaltlich anspruchsvolles Werk entstanden, dem man Verbreitung in Klassenzimmern ebenso wie die Nutzung für die historisch-politische Bildungsarbeit wünscht.

Info:
Buchenwald – Ein Konzentrationslager. (CD-ROM)
Hrsg. von der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora / Freundeskreis e.V. Buchenwald
ISBN 3-89144-335-8, Pahl Rugenstein Verlag, Bonn 2002, 24,95 Euro

Ines Oberling (Berlin)

Im Mercedes-Firmenarchiv

\“Das gute Gewissen des Unternehmens\“ nennt Archivleiter Dr. Harry Niemann sein Reich, das in Kellerräumen unter dem Mercedes-Benz-Museum im Werk Untertürkheim liegt. Der Publizist und Sozialwissenschaftler Niemann war seit 1987 als Journalist und Sachbuchautor tätig (u.a. als Mitarbeiter bei der FAZ im Bereich Technik und Motor), ist seit 1989 Leiter des Historischen Archivs der Mercedes-Benz AG und seit März 2001 Leiter des Bereichs Unternehmensgeschichte und Konzernarchiv der DaimlerChrysler AG (Interview). 

Das Archiv, das neben Untertürkheim heute noch Räume in der Konzernzentrale in Stuttgart-Möhringen (Vorstandsdokumente) und im Classic Center in Fellbach besitzt, wurde 1936 gegründet. Das \“Gedächtnis\“ der Erfinder des Automobils archiviert Dokumente und Artefakte aus der über 115 Jahren alten Geschichte des Automobils, der DaimlerChrysler AG und ihrer Ursprungsfirmen. Jedes Jahr kommen rund 10.000 Anfragen. Etwa acht Doktoranden sichten hier jährlich Material für ihre Doktorarbeit – allein die Buchbestände liegen bei etwa 9.000 Bänden.

Dass das Archiv weiter wachse, liege auch daran, dass es bei den Konzernmitarbeitern mittlerweile das Bewusstsein gebe, dem Archiv wenigstens Material anzudienen. So lagern im Archiv 7,7 Kilometer bearbeitete Akten und noch 5,5 Kilometer unbearbeitete Dokumente. Dieses größte europäische Wirtschaftsarchiv mit seinem 18-köpfigen Mitarbeiterteam besitzt zudem über 2,3 Millionen Fotos, aber auch die Filme von legendären Silberpfeil- Rennen, aufbereitet und teilweise digitalisiert.

Kontakt:
DaimlerCrysler AG
Konzernarchiv
COM/CL. HPC G328
70546 Stuttgart
0711/17-22821

Quelle: Stuttgarter Nachrichten, 29.12.2004

Negative im Klimaraum

Zwei Türen muss man im Medienzentrum des Kreises Euskirchen in Kall durchschreiten, um in den Klimaraum der Kreisbildstelle zu gelangen. Hier lagern rund 80.000 Negative. Die Fotoabteilung des Medienzentrums mit Dunkelkammer und Klimaraum entwickelt und archiviert, was die Fotografen des Kreises zwischen Hellenthal-Kehr und Weilerswist-Metternich aufgenommen haben. Dabei hat die Digitalfotografie längst noch nicht die alte Filmfotografie abgelöst.

Nach und nach per Computer erfasst und digitalisiert wird der Altbestand an Positiven und Negativen. Bislang wurden aber erst 8.000 der 80.000 Negative digitalisiert. Unsicherheit besteht auch hier hinsichtlich der Dauerhaftigkeit der elektronischen Datenträger. Ob sie wirklich jene 150 Jahre halten, die der Hersteller verspricht, ist ungewiss. Und so alt sind gerade mal die ältesten Glasplattennegative im Kreisarchiv.

Kontakt:
Medienzentrum des Kreises Euskirchen 
Hindenburgstr. 6 a
53925 Kall 
Telefon: 02441/99781-0 
Fax: 02441/99781-29 
info@kreismedienzentrum-euskirchen.de 

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 21.12.2004

Streit um Dietz-Gutachten entbrannt

Der politische Streit um den Namenspatron der Nauroder Rudolf-Dietz-Schule ging doch noch vor Weihnachten in eine nächste Runde. Während Oberbürgermeister Hildebrand Diehl (CDU) nach der Vorstellung des Gutachtens von Professor Peter Steinbach (Karlsruhe) zur weiteren Versachlichung der Debatte mahnte, wurde er vom Grünen-Fraktionschef sowie vom SPD-Ortsparteivorsitzenden scharf angegriffen. Steinbach hatte kritisiert, dass sich die städtischen Gutachten mehr wie "staatsanwaltschaftliche Plädoyers" lesen, bei denen er Komplexität, Ambivalenzen und zeitliche Einordnungen vermisse.

Diehl nahm die Kritik des Gutachters an den bisherigen Dietz-Stellungnahmen des Stadtarchivs zum Anlass, verwaltungsintern zu prüfen, wie künftig im Archiv mit historischen Fragen umzugehen ist. Nun wird dem OB dies als "Einschüchterungsversuch" ausgelegt, um "gegen unliebsam gewordene städtische Mitarbeiter vorzugehen". Der Oberbürgermeister bleibt aber dabei, aus der Steinbach-Kritik an der Wissenschaftlichkeit des städtischen Gutachtens Konsequenzen zu ziehen. Anfang des neuen Jahres werde man zunächst mit den Mitarbeitern des Stadtarchivs das Gespräch suchen, um dann dem Magistrat Vorschläge für Veränderungen zu unterbreiten.

Kontakt:
Stadtarchiv Wiesbaden
Im Rad 20 
65197 Wiesbaden 
Telefon: 0611 / 31-3329, 31-3747, 31-5429 
Fax: 0611 / 31-3977 
stadtarchiv@wiesbaden.de

Quelle: Wiesbadener Kurier, 24.12.2004

In Bruck fehlt nur eine Urkunde

1988 war bei einer routinemäßigen Durchsicht durch das österreichische Bundesdenkmalamt aufgefallen, dass im Bestand der Stadt Bruck a. d. Leitha offenbar sieben historische Urkunden fehlten. Jetzt konnte die Stadtarchivarin Dr. Petra Weiß im Zuge einer Archivinventur erfreulicherweise mit einer Ausnahme alle 315 Urkunden auffinden, darunter auch ein Prunkstück aus dem Jahr 1276. Weiß vermutet auch die letzte fehlende Urkunde irgendwo in den Archivkästen. Neben den bisher katalogisierten und magazinierten 315 Urkunden existieren noch 27 Urkundenbücher über das Zunftwesen.

Kontakt:
Stadtgemeinde Bruck an der Leitha
Hauptplatz 16
A-2460 Bruck an der Leitha
stadt@bruckleitha.at
Tel. 02162/62354-0
Fax 02162/62354-25

Quelle: Niederösterreichische Nachrichten, 29.12.2004

Geschichte der "Büttel"-Dörfer

Der Landkreis Gifhorn und der Museums- und Heimatverein Gifhorn sind die Herausgeber der Schriftenreihe des von Stefan Felleckner betreuten Kreisarchivs Gifhorn. Jetzt erschien als 22. Band der Reihe ein Werk des Braunschweigers Professor Wolfgang Meibeyer, der sich unter dem Titel „Siedlungskundliches über den Papenteich und die Frage seiner ,Büttel’-Orte" mit der Entstehung der "Büttel"-Dörfer auseinandersetzt.

Das Buch, das viele Abbildungen von Ortsgemarkungen enthält, präsentiert neue Erkenntnisse auch auf dem Feld der Wüstungen. Meibeyer veranschaulicht die Besiedlung des alten Nordwaldes zwischen Gifhorn und Braunschweig während des frühen Mittelalters. Der Autor betont dabei auch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen wie Boden-, Namens-, Siedlungskunde und Archäologie zur Erforschung des Alters der Dörfer. Meibeyer bezeichnet die urkundliche Ersterwähnung eines Ortes als Grundlage für die Altersbestimmung als recht zufällig: „Das ist eher eine Konfirmationsurkunde als ein Taufschein.“

Kontakt:
Landkreis Gifhorn
– Kreisarchiv – 
Schlossplatz 1
38516 Gifhorn
Telefon: 05371-82414
Telefax: 05371-82224

Quelle: Marita Schaal, newsclick.de, 22.12.2004

Wallenhorster Regionalarchiv nimmt Gestalt an

Seit knapp einem Jahr sichert eine Gruppe von Senioren im Wallenhorster Archiv für Heimat-, Regional- und Zeitgeschichte Quellen jeglicher Art von der schriftlichen Aufzeichnung bis zum Fotodokument. Neu angelegt ist ein Findbuch, das Archivaren und Nutzern die Suche nach Archivalien erleichtert. Initiator des Archivs resp. der siebenköpfigen ehrenamtlichen Arbeitsgruppe ist Alfons Overberg, der Verfasser der Chronik „Mein Neulehe“ zur 200-Jahr-Feier des Ortes im Jahr 1988. Ihm liegt dem die Professionalität der Aufgabendurchführung am Herzen.

Gemeinsam habe man sich im Staatsarchiv in Osnabrück, im Diözesanarchiv und im Stadtmuseum Quakenbrück über die Methodik und Systematik der Archivierung informiert. Im Medienzentrum Osnabrück erhielten sie einen Einblick in die sachgerechte Ordnung für Bild- und Fotodokumente.

Die im Aufbau befindliche Dokumentationsstätte möchte die Geschichte der vier Wallenhorster Ortsteile und der näheren Umgebung mit Hilfe von Materialien aus Vereinen, Verbänden oder Privatpersonen dauerhaft überliefern. Sammlungsgüter, die auch weiterhin gesucht werden, können dabei Vereinschroniken, Heimatbücher oder auch Aufzeichnungen aus den Kirchengemeinden und aus privater Hand sein. Das Archiv steht allen Interessierten zur Verfügung und kann von Heimat- und Familienforschern, Schülern und Studierenden genutzt werden.

Telefonkontakte:
05407/9623, 9554 und 2737

Quelle: Neue OZ, 29.12.2004