Carl Schlettwein in Basel gestorben

Basel – In der Nacht von Donnerstag auf Freitag starb im Alter von 79 Jahren Carl Schlettwein im schweizerischen Basel. Der aus Mecklenburg stammende, langjährige Förderer von wissenschaftlichen und kulturellen Beiträgen aus und über Namibia verschlug es in den Nachkriegswirren der 1950er Jahre auch aufgrund familiärer Bindungen für mehrere Jahre ins Südliche Afrika. In den 1960er Jahren ließ er sich in der Heimatstadt seiner Frau auf der schweizerischen Rheinseite nieder, doch die enge Bindung zu Südwestafrika/Namibia behielt er bei und baute sie sogar noch aus. Er gründete die Basler Afrika Bibliographien (BAB) und machte sich fortan im Archiv- und Dokumentationswesen sowie verlegerisch um die Sicherung und Verbreitung von Namibiana verdient. Auch förderte er durch Mittel einer Stiftung die geschichtliche Erforschung Namibias, das ihm sein Leben lang enger Bezugspunkt blieb.

Quelle: Allgemeine Zeitung Namibia, 24.1.2005

Verewigung der Sonderverwaltung für Stasi-Akten?

Ein düsteres Bild von den staatlichen Archiven malt Ilko-Sascha Kowalczuk in seinem Leserbrief (\“Was den Stasi-Unterlagen im Bundesarchiv droht\“, F.A.Z. vom 8. Januar). Im Bundesarchiv bestünden keinesfalls forschungsfreundlichere Bedingungen als bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), für Personenakten gebe es dort lange Sperrfristen, \“wenn zum Beispiel Einwilligungen zur Akteneinsicht fehlen\“. Das stimmt, jedenfalls dann, wenn die Beeinträchtigung schutzwürdiger Belange nicht ausgeschlossen werden kann. Bei der BStU ist die Einsicht in Personenakten Betroffener ebenso einwilligungspflichtig – und es gibt keine Sperrfristen. Das bedeutet, daß nach dem Tod der Betroffenen die Akten auf ewig gesperrt sind. Ist das \“forschungsfreundlicher\“?

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Insbesondere kritisiert Kowalczuk die Forderung, die Stasi-Bestände an ihren Entstehungsorten zu belassen. Das Ziel, perspektivisch die Überlieferungen der MfS-Zentrale dem Bundesarchiv (am Standort Berlin) und die der regionalen MfS-Bezirksverwaltungen den Landesarchiven zu unterstellen, sei \“von völliger Unkenntnis\“ gekennzeichnet. Bei einer Anhörung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 2. Dezember 2004 haben sich außer der Bundesbeauftragten selbst alle sechs anderen Sachverständigen einschließlich des Präsidenten des Bundesarchivs, Hartmut Weber, in diesem Sinne positioniert. Darüber hinaus schrieb unlängst der Vizepräsident des Bundesarchivs, Klaus Oldenhage: \“Niemand wird späteren Generationen erklären können, warum die Akten der geheimen Staatspolizei – im übrigen auch die Akten der Volkspolizei der DDR – dem föderalistischen Staatsaufbau entsprechend archiviert werden, die der Staatssicherheit aber nicht.\“

Kowalczuk hat recht, daß zentrale und regionale Stasi-Archive einen Gesamtbestand darstellen. Er hat aber nicht recht, wenn er meint, daß das MfS das einzige \“strikt und streng zentralistische Staatsgebilde\“ in der DDR war. Ein Argument für den institutionellen Status quo der Sonderverwaltung der Stasi-Akten ist das nicht. Konstruktiver wäre es, Möglichkeiten einer einheitlichen Recherche als Voraussetzung einer Überführung der regionalen Stasi-Unterlagen in die Obhut der Landesarchive zu formulieren, zum Beispiel eine elektronische Datenbank, die die Bestandsverzeichnisse in ihrer Gesamtheit abbildet. Es ist die BStU, die mit ihrem Regionalkonzept die regionalen Archive zentralisieren und damit die meisten Bestände der MfS-Bezirksverwaltungen von ihren Entstehungsorten wegbringen will. In Sachsen z. B. will die BStU die Archive aus Chemnitz und Dresden nach Leipzig überführen. Das Sächsische Staatsarchiv hat seine Standorte in Chemnitz, Dresden und Leipzig. Nach derzeitigem Stand würden hier die regionalen Stasi-Bestände nur dann an den Orten bleiben, wo sie heute sind, wenn sie dem Landesarchiv zugeordnet werden.

Dabei hat eine Integration der Stasi-Unterlagen in das Bundesarchiv und die ostdeutschen Landesarchive noch viel Zeit. Eine langfristige Herangehensweise setzt allerdings voraus, daß alle heutigen und künftigen Grundsatzentscheidungen der BStU mit einer langfristig sinnvollen Struktur im Kontext der staatlichen Archive kompatibel sind. Hier liegt das Problem: Die BStU hat sich einer Verständigung auf langfristige Ziele verweigert und ihr Regionalkonzept dezidiert nicht in ein mit den staatlichen Archiven abgestimmtes, langfristiges Gesamtkonzept eingebettet. Es trifft Vorentscheidungen, die den Entscheidungsspielraum für den späteren Umgang mit den Stasi-Unterlagen erheblich einengen. Dies ist möglicherweise der einzige Grund, weswegen heute eine deutlich schnellere Integration der Stasi-Unterlagen-Verwaltung in Bundes- und Landesarchive diskutiert wird.

Es steht außer Frage, daß der Umgang mit den Stasi-Unterlagen in Deutschland auch im internationalen Vergleich als Erfolgsgeschichte und als beispielgebend anerkannt ist. Insbesondere mit der Öffnung der Akten für Betroffene konnte vielen tausend Menschen ein gutes Stück der ihnen von der Stasi geraubten Würde zurückgegeben werden. Der oft schmerzhafte Blick in die eigene Akte brachte Klarheit in das Leben vieler Menschen mit beschädigten Biographien, er brachte ihnen wieder festen Boden unter den Füßen und damit die Möglichkeit zum aufrechten Gang. Bei allem, was in den kommenden Monaten im Zusammenhang mit der von der Bundesregierung initiierten neuen Konzeption zum \“Geschichtsverbund Aufarbeitung der SED-Diktatur\“ diskutiert wird, sollte man dies im Auge haben. An der Position des BStU-Historikers Kowalczuk wird aber etwas deutlich, das für die aktuelle Debatte symptomatisch ist: Im Gegensatz zu 1990 werden nicht Nutzungsrechte und die regionale Verankerung der Archive verteidigt, sondern die Institution der Aktenverwaltung als Symbol. Es geht quasi um eine Verewigung der Sonderverwaltung für Stasi-Unterlagen, man wehrt sich gegen jede Normalisierung, die die bei der Aufarbeitung der DDR-Geschichte eingetretene einseitige Fokussierung auf Stasi und Stasi-Unterlagen überwinden könnte.

Michael Beleites (Dresden)

Michael Beleites ist Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, Dresden. In der in Kürze erscheinenden Ausgabe 1/2005 der Zeitschrift Deutschland Archiv wird ein ausführlicher Aufsatz von Michael Beleites zum Thema zu finden sein.

Quelle: FAZ, 25.1.2005, 7, mit freundlicher Genehmigung des Verfassers.

Sonnenarchiv erblickt das Licht der Welt

Seit 1998 sammeln Experten im 1500 Meter hoch gelegenen Kärntner Observatorium Kanzelhöhe Daten über unsere Sonne in digitaler Form. Material aus der über 60-jährigen Beobachtungsreihe wird ebenfalls digitalisiert. Die Messungen werden zum einen für eigene Forschungen ausgewertet und andererseites über das Internet weltweit anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt, so Wolfgang Otruba, Leiter des Sonnenobservatoriums auf der Kanzelhöhe. Morgen geht das neue Archiv für Solardaten im Rahmen des Projekts CESAR (Central European Solar Archives) offiziell in Betrieb; das Sonnenarchiv wurde sinnigerweise vom Unternehmen Sun Microsystems zur Verfügung gestellt. Damit wird der Standort Kanzelhöhe enorm aufgewertet. Ziel ist ein weltweiter Archivverbund.

Das Observatorium Kanzelhöhe ist eine von drei Einrichtungen des globalen Ha-Networks, das eine rund-um-die-Uhr-Beobachtung des Fixsterns erlaubt – dazu zählen die Warten im kalifornischen Big Bear und in Yunnan in China. Die 1943 gebaute Forschungseinrichtung gehört seit 1949 zur Universität Graz, sie fungiert als Außenstelle für experimentelle Forschung und zählt zum Bereich Geophysik, Astrophysik und Meteorologie des Instituts für Physik.

Quelle: L. K., Neue Kärntner Tageszeitung, 25.1.2005

Kein Archivar für Indersdorf

Zurückgestellt hat der Marktgemeinderat einstimmig die Entscheidung zur befristeten Einstellung eines Archivars. Begründet wurde die Entscheidung mit der finanziellen Situation; die jährlichen Kosten hierfür hätten rund 36 000 Euro betragen.

Nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung würde für die Neuorganisation aufgrund der Gemeindegröße und des Zustandes des Archivs eine Vollzeitkraft etwa zwei Jahre beschäftigt werden müssen. Die Einstellung des Archivars soll nunmehr im Jahre 2007 erneut im Ratsgremium beraten werden.

Mit einem Schreiben hatte die Kommunalaufsicht des Landratsamtes die Gemeinde kürzlich darauf aufmerksam gemacht, dass die derzeitige Führung des gemeindlichen Archivs nicht den Bestimmungen des Bayerischen Archivgesetzes entspreche. Beanstandet wurde, dass das Archiv im Rathaus nur grob gegliedert und auch kein Mitarbeiter für die Verwahrung der Unterlagen bestimmt sei.

Zusammen mit dem Kreisarchivpfleger, der vor Ort das Archiv begutachtete, unterbreitete das Landratsamt mehrere Vorschläge. Neben der Einstellung eines Archivars könnte die Archivpflege einem Bediensteten im Rathaus übertragen werden, der wiederum von ehrenamtlichen Bürgern unterstützt werden könnte.

Aus Sicht der Verwaltung wird der gesetzlichen Verpflichtung zur Archivierung der Unterlagen grundsätzlich entsprochen. Jedoch können einzelne Punkte wie etwa die Erfassung und Auswertung des Archivgutes aufgrund der fehlenden Personalressourcen nicht erfüllt werden. Bereits bei der durch die Zusammenlegung der Standesämter erforderlichen Neustrukturierung der Aufgabenverteilung im Rathaus habe sich mehr als deutlich gezeigt, dass die Personalkapazitäten in der Verwaltung zu gering seien und sogar noch Personalbedarf bestehe.

\“Aus Sicht der Verwaltung bietet sich von den Mitarbeitern der Kernverwaltung keine Person mit entsprechenden Orts- und insbesondere Fachkenntnissen an, der die Aufgabe der Archivpflege übertragen werden kann\“, hieß es in der Sitzungsvorlage. Die Übertragung der Archivpflege an einen Mitarbeiter soll jedoch nach der befristeten Einstellung des Archivars einem Beschäftigten übertragen werden.

Aus Sicht des Landratsamtes wäre auch eine Unterbringung der Archivunterlagen in anderen Räumlichkeiten wünschenswert, da bereits Fälle von Schimmel aufgetreten seien. Dies sei jedoch auf die Zeit während des Rathausneubaus zurückzuführen, da seinerzeit Akten im Keller des Bauhofes nicht optimal eingelagert gewesen sein, wie Bürgermeister Josef Kreitmeir erklärte. Durch die jetzige Verwahrung im Rathauskeller ist dieses Problem gelöst.

Als Sofortmaßnahme beschloss der Gemeinderat, dass der Archivraum abgeschlossen sein muss und die Luftfeuchtigkeit kontrolliert wird!

Quelle: Franz Lamm, Dachauer Nachrichten, 25.1.2005

Berliner Akademie der Künste übernimmt Ronnefeld-Archiv

Die Berliner Akademie der Künste hat das Archiv des 1965 gestorbenen Komponisten Peter Ronnefeld übernommen. Der Künstler wäre an diesem Mittwoch (26. Januar) 70 Jahre alt geworden.

Ronnefeld (1935-1965) gehörte zu den erfolgreichsten und vielseitigsten Musikern seiner Generation. Er war Pianist, Komponist und Dirigent. 1960 wurde er Dirigent an der Wiener Staatsoper und Assistent von Herbert von Karajan. 1963 wurde er zum Generalmusikdirektor nach Kiel berufen. Von Bernd Alois Zimmermann als Uraufführungsdirigent der Oper «Die Soldaten» vorgesehen, starb Ronnefeld am 6. August 1965 in Kiel.

Aus diesem Anlass erschien im Wolke-Verlag (Hofheim) in der Reihe «Archive zur Musik des 20. Jahrhunderts» ein Band mit Texten und Gesprächen über Ronnefeld – unter anderem mit Beiträgen von Thomas Bernhard, der auch an Ronnefelds Kammeroper «Nachtausgabe» mitwirkte, sowie Nikolaus Harnoncourt und Aribert Reimann. Erstmals veröffentlicht wird darin, wie die Akademie mitteilte, Ronnefelds Briefwechsel mit Bernd Alois Zimmermann.

Quelle: news.de, 24.1.2005; Einladung zum Pressegespräch der AdK

Vorab-Einweihung des neuen Akadmiegebäudes am Pariser Platz

Nach rund vier Jahren Bauzeit ist die neue Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz 4 direkt am Brandenburger Tor am Wochenende erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt worden. Architekten des noch nicht ganz fertigen Prestige-Baus an historischer Stätte sind die Architekten Günter Behnisch und Werner Durth; integriert wurden die Reste der 1907 fertiggestellten Vorgängerbauten des kaiserlichen Hofarchitekten Ernst v. Ihne.

Der Neubau der mehr als 300 Jahre alten Künstlersozietät hat 56 Millionen Euro gekostet. Zum «Eröffnungs-Vorspiel» kamen am Freitagabend 600 Gäste. Der Neubau soll offiziell während der Frühjahrs-Mitgliederversammlung am 21. Mai von Muschg eröffnet werden. An dem Festakt werden dann auch Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) teilnehmen. Die Akademie war Anfang 2004 vom Bund übernommen worden. Die Schlüsselübergabe ist bereits im Februar geplant.

Über deutsche Vergangenheit und aktuelle Tendenzen und Probleme in Kultur, Gesellschaft und Politik kann künftig im 300 Plätze fassenden Plenarsaal der Akademie gestritten werden, umgeben von der modernen, dynamisch wirkenden Innenarchitektur mit diagonal verlaufenden Treppen, großzügigen Freiräumen und Wandelgängen. Ein Bistro-Café lädt gleich im Erdgeschoss ein. Auch das Archiv mit Magazinräumen finden in dem Gebäude Platz. Akademiepräsident Adolf Muschg bezeichnete das Archiv als Gedächtnis und Herz der Akademie: «Es ist unser Fundament, auf dem wir gebaut sind. Ich stehe als Präsident dafür ein, dass die Akademie zu ihrem Gedächtnis steht, die Wirklichkeit reflektiert und aus der Reihe tanzt.»

Quelle: news.de, 24.1.2005

Egon-Eiermann-Ausstellung im bauhaus-archiv

Der erste Blick vieler Berlinreisender gilt der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Ihre große symbolische Bedeutung als Mahnmal gegen den Krieg und Zeichen des Neubeginns machte sie zu einem Wahrzeichen der Stadt Berlin. Der Architekt, dem dieses Meisterwerk zu verdanken ist, heißt Egon Eiermann.

Anlässlich des hundertsten Geburtstages von Egon Eiermann zeigt das Bauhaus-Archiv die erste große Gesamtschau zu seinem faszinierend vielseitigen Werk. Seinen internationalen Ruf als Architekt der Moderne und des neuen demokratischen Deutschlands begründete er mit dem Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel (1958). Weitere bedeutende Bauaufgaben für die Bundesrepublik schlossen sich an: die deutsche Botschaft in Washington und das Abgeordnetenhaus des Bundestages in Bonn (\“Langer Eugen\“). die Hauptzentrale des Neckermann-Versandhauses in Frankfurt am Main, Verwaltungskomplexe für IBM in Stuttgart und Olivetti Frankfurt am Main.

Die Ausstellung zeigt umfassend alle Aspekte seines Schaffens. Skizzen und Zeichnungen machen den Werkprozess transparent, maßstabsgerechte Modellbauten vermitteln einen anschaulichen Eindruck, eine Computersimulation visualisiert den Pavillon der Weltausstellung Brüssel, Briefe und Dokumente geben Einblick in die Büroarbeit.

Die Ausstellung wird vom Bauhaus-Archiv Berlin und dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) an der Universität Karlsruhe (TH) in Zusammenarbeit mit der Städtischen Galerie Karlsruhe ausgerichtet.

Quelle: bauhaus-archiv, 24.1.2005

Schülerprojekt über Jena im Zweiten Weltkrieg

Einen ebenso einfühlsamen wie erschütternden Dokumentarfilm über Jenaer Bürger und wie sie das Ende des Zweiten Weltkrieges in dieser Stadt erlebten, haben die beiden Jenaer Schülerinnen Franziska Günther und Eileen Klingenfeld gedreht. Sie lassen Menschen erzählen, so wie es der Fernsehzuschauer von Guido-Knopp-Produktionen kennt, und haben dazu aus Archiven und dem Internet Bilder gesucht, die das Erzählte untermalen. Der 20-minütige Streifen soll beim Schülerwettbewerb \“Thüringen – April 1945\“ eingereicht werden. Gemeinsam mit 13 Klassenkameraden der 9. Klassen ihrer Schule haben sich Franziska und Eileen in die Geschichte vertieft. Jede Gruppe von zwei bis drei Jugendlichen hat sich ein anderes Projekt einfallen lassen.

Enttäuscht sei sie aber vor allem von manchen Ämtern und dem Jenaer Stadtarchiv, wo die Schüler auf wenig Entgegenkommen stießen. Lediglich in der Geschichtswerkstatt trafen sie auf offene Ohren und die Hilfe, die 15-Jährige bei ihrer ersten wissenschaftlichen Arbeit brauchen können. Gelernt haben sie also allemal, auch wenn bei dem Wettbewerb, den der Thüringer Landtag, die Gedenkstätte Buchenwald und das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien veranstalten, kein Preis für eines der Projekte verliehen werden sollte: nicht nur, mit Hindernissen fertigzuwerden,sondern meist auch ein Stück Familiengeschichte, das ihnen bisher verborgen geblieben war. Denn in vielen Familien sprechen die Großeltern nicht über ihre schrecklichen Erlebnisse.

Quelle: Anja Büchner, Thüringische Landeszeitung, 21.01.2005

Stadtarchiv Dresden kauft »Richter-Briefe«

Zu den wertvollsten Nachlassbeständen des Stadtarchivs Dresden gehört der des Dresdner Malers und Grafikers Ludwig Richter (1803-1884). Jetzt konnte dieser Bestand um 18 handschriftliche Briefe des Richter-Verlegers Georg W. Wigand aus den Jahren 1853 bis 1857 erweitert werden. Weil das Stadtarchiv die Briefe aus eigenen Mitteln nicht hätte erwerben können, wurde ein Spendenaufruf gestartet.

Quelle: sz-online, 21.1.2005; Beständeübersicht des Stadtarchivs (PDF-Datei)

Asterix-Ausstellung des schwäbischen Mundart-Archivs

Im März veranstaltet die Mundart-Gesellschaft Württemberg die Mundart-Wochen zum 30. Mal. Doch schon gestern wurde eine begleitende Ausstellung \“Asterix in Mundart\“ eröffnet. In der Stadtbibliothek Reutlingen breitet das in Bad Schussenried ansässige Mundart-Archiv seine Schätze bis zum 19. März aus. Einen Teil wenigstens. Die Bibliothek zeigt alle 28 Asterix-Bände, die der Ehapa-Verlag in Mundart herausgebracht hat. In der schwäbischen Fassung sagt Asterix zu seinem Freund Obelix: \“No nix narrets.\“ Aber die Comic-Helden babbeln auch hessisch, wienerisch, snacken platt und redn bayrisch. Originalskizzen von Uderzo, Plakate und Dokumente zu den einzelnen Mundart-Übersetzern vervollständigen die Schau.

Quelle: Südwestpresse, 21.1.2005