Passauer Familienalbum sucht persönliche Erinnerungen

Das von der Kommunalen Medienzentrale (KMZ) und dem Stadtarchiv Passau durchgeführte Projekt "Passauer Familienalbum" sammelt schriftliche Erinnerungen, aber auch Tagebücher, Briefe, Fotos usw. von Passauern und Passauerinnen aus den letzten sechzig Jahren. Die Erinnerungen sollen künftigen Forschern und Forscherinnen im Passauer Stadtarchiv zur Verfügung stehen. Eine Auswahl der gesammelten Erinnerungen und Zeitzeugnissen von Passau soll in Ausstellungen und Dokumentationen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Veränderungen der letzten sechzig Jahre in der Arbeitswelt, im Verkehr, der Freizeit, im Konsum interessieren für das "Familienalbum" ebenso wie die Erinnerungen an die miterlebten großen Umwälzungen und Neuerungen, etwa das Kriegsende 1945, die sowjetische Besatzung, den Wiederaufbau, den ersten bescheidenen Wohlstand, den ersten Urlaub, den ersten Fernseher, die Veränderungen im Dorf oder in der Stadt, Naturkatastrophen, den Fall des Eisernen Vorhangs und andere einschneidende Veränderungen im Heimatort.

Wer Näheres zum Projekt "Passauer Familienalbum" wissen möchten oder Unterstützung beim Festhalten seiner Lebensgeschichte benötigt, kann sich dafür an die Kommunale Medienzentrale der Stadt Passau mit seiner Mannschaft für das Passauer Familienalbum wenden. Persönliche Aufzeichnungen können dem KMZ auch per E-Mail übermittelt werden. Gesucht werden noch kontinuierlich Fotos, Briefe und Tagebücher für Ausstellungen in der Stadt Passau und ihrer Umgebung.

Kontakt:
Stadtarchiv Passau
Rathausplatz 2
94032 Passau
Tel: 0851/38336-0 oder 396-249
Fax: 0851/396248
info@stadtarchiv-passau.de

Kommunale Medienzentrale
Am Goldenen Steig 1
94036 Passau
info@kmz.de

Justiz stoppt Rückgabe von Bürgerkriegsarchiv

Die spanische Justiz hat die umstrittene Rückgabe von Archiven aus der Zeit des Bürgerkriegs (1936-1939) an die autonome Region Katalonien (siehe Bericht) bis auf Weiteres gestoppt. 

Die Stadtverwaltung von Salamanca, wo die Unterlagen bislang lagerten, erwirkte beim Nationalen Gerichtshof eine einstweilige Verfügung. Der Justizminister erklärte am Samstag, es handle sich lediglich um eine Verzögerung.

Die Justiz könne die von der Regierung unterstützte Rückgabe nicht verbieten, da diese im Herbst vom Parlament beschlossen worden sei. Am 24.1.2006 wollen die Richter Gegner und Befürworter der Rückgabe anhören.

Quelle: Basler Zeitung Online, 21.1.2006

Paraguay öffnet Archiv

Als Oberbefehlshaber der Armee putschte sich General Alfredo Stroessner 1954 an die Macht in Paraguay. Mit Hilfe eines permanenten Ausnahmezustandes regierte er bis 1989 autoritär und unterhielt dabei gute Kontakte mit anderen südamerikanischen Diktaturen. Nach offiziellen Angaben verschwanden unter Stroessners Herrschaft 400 Menschen, andere Schätzungen gehen von weit mehr Todesopfern aus. Viele politische Gefangene blieben auf Anordnung des Präsidenten bis zu zwanzig Jahre ohne Prozess in Haft. Sehr viele Oppositionelle wurden gefoltert oder ins Gefängnis gebracht. Seit seiner Entmachtung 1989 lebt der 1912 als Sohn eines bayerischen Einwanderers geborene Stroessner in Brasilien im Asyl.

Paraguays Außenminister hat angekündigt, die Archive seines Ministeriums aus der Zeit der Diktatur von General Stroessner zu öffnen. Die Dokumente des \“explosiven Arsenals\“ sollen der Kommission für Wahrheit und Gerechtigkeit zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: taz, 23.1.2006, 9

Neuer Leopoldina-Archivleiter

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung. 

Die Leopoldina ist die älteste naturwissenschaftliche Akademie in Deutschland. Ihr gehören etwa 1200 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, den Technik- und den empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 33 Mitglieder der Leopoldina.

Den Grundstock des Leopoldina- Archivs bilden Lebensläufe, Schriftenverzeichnisse und Porträts der Mitglieder, die seit Gründung der Akademie (1652) gesammelt werden; dazu kommen Matrikel- und Protokollbücher, Korrespondenzen, Verwaltungsakten und Bildersammlungen über einen Zeitraum von mehr als 350 Jahren. Ab 1941 übernahm das Archiv auch ganze Nachlässe von Wissenschaftlern, auch von Nichtmitgliedern. – Nach über 30-jähriger Tätigkeit in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina verabschiedete die Akademie kürzlich ihre langjährige Archiv-Leiterin, die Diplom-Theologin Erna Lämmel, in den Ruhestand. Im Januar 2006 übernahm Dr. Karsten Jedlitschka M.A. die Leitung des Archivs.

Karsten Jedlitschka, Jahrgang 1972, studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Geschichte und Germanistik an den Universitäten München und Princeton, USA. Nach Magister- und Staatsexamensabschluss promovierte er Anfang 2004 bei Winfried Schulze mit einem wissenschaftshistorischen Thema. Im Anschluss an das Referendariat für den höheren Archivdienst im Freistaat Sachsen betreute er zwischen Mai und Dezember 2005 die grundlegende Neustrukturierung und Internetvernetzung des Archivs des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Schwerpunkte seiner Arbeit als Leiter des Archivs der Leopoldina werden in den nächsten Jahren die Einführung einer neuen Archivsoftware, die Aufarbeitung von Verzeichnungsrückständen und der Aufbau einer Internetpräsenz sein.

Neben der Übernahme, Ordnung und Verzeichnung der Überlieferung der Akademie gehört zu den Aufgaben des Leopoldina-Archivs auch die wissenschaftliche Betreuung von Benutzern sowie die Bearbeitung diesbezüglicher Korrespondenz. Das Archivgut kann auf Antrag für wissenschaftliche Fragestellungen ausgewertet werden. Nach Voranmeldung ist selbständige Akteneinsichtnahme möglich. Zur wissenschaftsgeschichtlichen Forschungsarbeit kann unterstützend eine Sammlung von ca. 20 000 Sonderdrucken mit historischem Inhalt hinzugezogen werden. Als Findhilfsmittel stehen Zettelkataloge und Karteien zur Verfügung. 1991 wurde mit der computergestützten systematischen Erfassung der Altbestände begonnen. In zweijährigem Rhythmus gibt das Archiv ein auf den neuesten Stand gebrachtes Mitgliederverzeichnis (Struktur- und Mitgliederbestand) und zweimal im Jahr die aktuellen \“Informationen\“ der Leopoldina heraus. 

Kontakt:
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
– Archiv –
Emil-Abderhalden-Str. 37
06108 Halle/Saale
Telefon: +49-345/4 72 39 – 60
Telefax: +49-345/4 72 39 – 19
archiv@leopoldina-halle.de 

Quelle: Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Informationsdienst Wissenschaft e.V., 20.1.2006

Katalonien erhält Bürgerkriegsarchive zurück

Nach einem 25-jährigen Streit hat Spanien begonnen, im Bürgerkrieg geraubte Archive an die autonome Region Katalonien zurückzugeben. Wegen des Widerstands der Lokalbehörden der westspanischen Stadt Salamanca gegen den Transfer der Dokumente wurden die Unterlagen unter Polizeischutz aus dem Nationalarchiv von Salamanca abtransportiert. Die Archive waren im spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) von den Truppen des späteren Diktators Francisco Franco in Katalonien erbeutet worden.

Sie dienten dem Franco-Regime (1939-1975) dazu, Informationen über politische Organisationen zu bekommen und Gegner der Diktatur zu verfolgen. Ein großer Teil der Unterlagen wurde später vernichtet. Der Rest wurde in das Nationalarchiv in Salamanca eingegliedert. Katalonien forderte seit 1980 die Rückgabe der Archive. Die politische Rechte war gegen eine Rückgabe, die Linke dafür.

Die sozialistische spanische Regierung hat im Dezember 2005 schließlich die Rückgabe der Unterlagen an Katalonien angeordnet und stützt sich bei ihrer Entscheidung auf das Gutachten einer Expertenkommission, die die Forderung der Katalanen als berechtigt bezeichnet hatte.

Quelle: Der Standard, 19.1.2006

Saalfelder Fundgrube für Schüler

Großes Interesse an der Geschichte der Stadt Saalfeld und ihrem 1537 eingeweihten Rathaus zeigten im Jahr 2005 viele Besucher aus der näheren Umgebung, aber immer wieder auch Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Saalfelder Grund- und Regelschulen. Sie kamen im Rahmen ihres Unterrichtes, aber auch aus eigenem Antrieb in das Stadtarchiv Saalfeld, das allen Schulklassen Rathausführungen mit Erläuterungen über die Aufgaben einer Verwaltung anbietet.

Besonders das Bürgermeisteramt, das Standesamt und das Gebäude "Hutschachtel" waren für die Kinder und Jugendlichen von großem Interesse. Die Schüler waren stets aufmerksame Zuhörer und zugleich sehr neugierige Besucher. Um ihnen die Arbeitsweise einer Behörde zu verdeutlichen, wurde auf die zwei Arten von Schriftgut, zum einen das noch im Verwaltungsprozess von anderen Ämtern benötigte, zum anderen das historisch wertvolle, eingegangen.

Aufgelockert wurden die Gesprächsrunden dadurch, dass Schüler in den Archivbestände, zum Beispiel in Zeitungsbestände vom 19. Jahrhundert bis in die Neuzeit, selbst Einsicht nehmen konnten. Das Saalfelder Stadtarchiv ist bestrebt, neues Quellenmaterial zu erschließen, um auch in Zukunft den wissbegierigen Archivgästen die vielen Fragen zur Stadtgeschichte beantworten zu können.

Kontakt:
Stadtarchiv Saalfeld
Rathaus, Markt 1
07318 Saalfeld
Tel.: 03671 / 598 321 
Fax: 03671 / 598 151 
archiv@stadt-saalfeld.de 

Quelle: Presseamt Saalfeld / Manuela Raabe (Stadtarchiv Saalfeld), 17.1.2006; OTZ Saalfeld, 17.1.2006

Lautarchiv wird leise

Aufgrund leerer Kassen muss das an der Berliner Humboldt-Uni angesiedelte so genannte Lautarchiv schließen. Über 7.500 originale Ton-Aufnahmen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert lagern dort (Zeitraum 1909-1944). Sie werden seit sechs Jahren von einem Mitarbeiter digitalisiert und für die Nachwelt erhalten. Mit Jahresbeginn 2006 wurde die Stelle gestrichen. Rund 500 unbearbeitete historische Aufnahmen drohen dadurch verloren zu gehen. 

Erst nach dem Fall der Mauer weckte das Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik die 7.500 Stimmporträts des Lautarchivs aus ihrem Schlummer. Mit Unterstützung der Volkswagen-Stiftung finanzierte die Universität die Erschließung der Aufnahmen, digitalisierte einen Teil und erstellte eine Lautdatenbank.

Wissenschaftler Reinhard Meyer-Kalkus über das Lautarchiv: \“Die Studenten sind fasziniert über diesen Gegenstand, es ist ein Gegenstand der noch abseitig ist. Bilder, visuelle Kultur, Bildlichkeit ist etwas, wozu sie eine viel größere Nachfrage unter Studierenden heute finden, aber der viel zu lange übersehene und überhörte Bereich der akustischen Erfahrung wird in Zukunft immer stärker werden, und ich denke die Studierenden haben gemerkt, was man auch mit dem Archiv machen kann.\“

Nach sechs Jahren ist nun aber die Förderung der VW-Stiftung beendet und Jürgen-Kornelius Mahrenholz, der Kurator des Lautarchivs, arbeitslos. Was aus dem Lautarchiv wird, ist ungewiss. Der Direktor des Helmholtz-Zentrums, der Mathematiker Jochen Brüning, würde das Lautarchiv gern in einen Kontext stellen, der Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen beteiligt. Für aussichtsreich hält er einen Verbund mit Lautarchiven auf europäischer Ebene. Auch eine Integration in das geplante Humboldt-Forum auf dem Schlossplatz wäre denkbar. Archiv-Kurator Mahrenholz will nun seine Doktorarbeit über das Lautarchiv schreiben, damit sein Wissen darüber vielleicht irgendwann als Grundlage für weitere Forschungen dienen kann.

Kontakt:
Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin
– Musikwissenschaftliches Seminar –
Am Kupfergraben 5
10099 Berlin
http://publicus.culture.hu-berlin.de/lautarchiv/ 

Quelle: Esther Körfgen, Deutschlandfunk, 27.12.2005; FAZ, 18.1.2006

Stadtarchiv Schaffhausen bietet Bilder online an

Rund 150.000 Bilder und Darstellungen schlummerten lange in den Archivschränken des Stadtarchivs Schaffhausen. Inzwischen sind rund 10.000 davon auch per Internet verfügbar. Seit 1997 war bereits eine Datenbank mit den Beständen des Archivs über das Internet abrufbar.

Den Schritt vom analogen Fotoalbum zur digitalen Bildersammlung im Netz vollzog schließlich Stadtarchivar  Peter Scheck. Auf der Archivhomepage www.stadtarchiv-schaffhausen.ch erhält der interessierte User freien Zugang zu einer Vielzahl alter Aufnahmen, die schlaglichtartig die Geschichte und die bauliche Entwicklung der Stadt Schaffhausen dokumentieren. 

Daten im Umfang von 200 bis 300 Kilobyte weist die Bildschirmdarstellung auf, entsprechend hoch ist die Qualität. Wem das allerdings nicht reicht, der kann via EMail eine Kopie des Bildes bestellen, ebenso ist es möglich, die Daten gleich digitalisiert zu bekommen. Stadtarchivar Scheck zeigt sich zufrieden mit den Zugriffszahlen, denn mittlerweile verzeichnet die Homepage täglich bis zu 1.500 Besucher, die in den Fotodatenbanken surfen.

Link: www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/Bild/Index.html 

Kontakt:
Stadtarchiv Schaffhausen
Fronwagplatz 24
CH-8200 Schaffhausen
Tel. ++41 52 632 52 32 
Fax: ++41 52 632 52 31 

Quelle: Robin Blanck, Schaffhauser Nachrichten, 14.1.2006

Historische Meldezettel im Stadtarchiv Wien

Das Wiener Stadt- und Landesarchiv hat eine große Sammlung historischer Meldezettel übernommen.  Vom Jahr 1904 bis 1975 sind sämtliche An- und Abmeldungen der Wiener Bevölkerung hier verzeichnet. Die 60 Millionen Meldezettel teils abgegriffenen Meldezettel liegen in hölzernen Kisten. 

Die Meldezettel werden für ganz unterschiedliche Zwecke benötigt, erklärt der Leiter des Meldearchivs. Zuletzt kamen viele Anfragen von sog. "Trümmerfrauen"; für Entschädigungszahlungen werden die Kindererziehungszeiten angerechnet. Auch für Entschädigungszahlungen an Nazi-Opfer ist das Archiv wichtig. Außerdem gibt es viele Anfragen in Erbschaftsangelegenheiten und von privaten Ahnenforschern.

Für die Suche ist der Name und das Geburtsdatum der betreffenden Person anzugeben. Die Auskunft ist kostenlos.

Kontakt:
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Gasometer D
Rathaus
A-1082 Wien
Telefon ++43-1-4000-84808
Fax Inland 01-4000-99-84819, 
Fax Ausland ++43-1-4000-84809
post@m08.magwien.gv.at
http://www.wien.gv.at/ma08/

Quelle: ORF.at, 15.1.2006

Neue nestor-Materialien zur Langzeitarchivierung

Das BMBF-Projekt \“nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung\“ hat sich zum Ziel gesetzt, Kompetenzen aus allen Bereichen der digitalen Archivierung in Institutionen, Organisationen und Unternehmen sichtbar und die Informationen im gesamten deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen. Zum Jahresbeginn 2006 werden jetzt drei Expertisen aus der Reihe der \“nestor\“-Materialien veröffentlicht, in denen Fachleute aus verschiedenen Sachgebieten jeweils den aktuellen Stand in Wissenschaft und Forschung dokumentieren. 

Die aktuellen Publikationen stehen auf dem Internetportal www.langzeitarchivierung.de als pdf-Dateien zum kostenlosen Download bereit. Sie befassen sich mit den Themen "Archivierung von E-Journals" und "Langzeiterhaltung wissenschaftlicher Rohdaten" sowie mit den "Perspektiven der Langzeiterhaltung multimedialer Objekte" (Expertise von Wolfgang Coy, Humboldt-Universität zu Berlin). Diese Problematik stellt sich bei diesen ausgesprochen heterogenen Publikationsarten wesentlich komplexer dar als bei anderen Objekten, die oft lediglich die Eigenschaften ihrer \“herkömmlichen\“ Vorgänger in digitaler Form aufweisen. Die Expertise vermittelt einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen in der Langzeiterhaltung multimedialer Objekte, die bisher noch nicht in eine gesicherte Strategie überführt werden konnten. Coys Empfehlungen basieren auf dem derzeitigen Stand der Kenntnis in der Forschung bei der Archivierung verschiedener Formate und Metadatentypen, sowie der Speichermedien und der Strategien zur Migration von Daten.

Bereits seit längerem stehen unter www.langzeitarchivierung.de die nestor-Materialien 1 bis 3 zur Verfügung; es handelt sich um "Digitale Langzeitarchivierung und Recht", "Digitalisierung und Erhalt von Digitalisaten in deutschen Museen" und "Vergleich bestehender Archivierungssysteme" von Uwe M. Borghoff und Mitarbeitern der Universität der Bundeswehr München, Fakultät für Informatik, Institut für Softwaretechnologie. Hinzu kommt der ebenfalls kostenlos erhältliche nestor-Ratgeber \“Nicht von Dauer: Kleiner Ratgeber für die Bewahrung digitaler Daten in Museen\“ (Stefan Rohde-Enslin, Institut für Museumskunde).

Kontakt:
nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit digitaler Ressorcen für Deutschland
c/o Die Deutsche Bibliothek
Hans Liegmann
Adickesallee 1
D-60322 Frankfurt am Main
Tel.: +49-69-1525-1141
Fax: +49-69-1525-1010
lza-info@langzeitarchivierung.de
http://www.langzeitarchivierung.de

Quelle: nestor – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung, Pressemitteilung, Frankfurt am Main, 16.1.2006