Region Neuenbürg in der Großen Landesausstellung »Königreich Württemberg« vertreten

Überraschende Bezüge zur Pforzheimer Region entdeckte kürzlich Enzkreis-Landrat Karl Röckinger im Alten Schloss in Stuttgart beim Besuch der Landesausstellung „Das Königreich Württemberg 1806 bis 1918 – Monarchie und Moderne“. So ist im Treppenaufgang zum Ausstellungsraum in großen Lettern folgendes Zitat zu lesen: „Im Allgemeinen verblüht das weibliche Geschlecht auffallend bald und die Gesichtsfarbe der Weiber ist meist gelblich und blaß“. Es handelt sich dabei um die wenig schmeichelhafte Beschreibung der Damen in einer Gemeinde im ehemaligen Oberamt Neuenbürg.

Die Ausstellung des Landesmuseums Württemberg dokumentiert anlässlich der 200-jährigen Jubiläums der Erhebung des bisherigen Herzogtums Württemberg zum Königreich die Geschichte bis zum Ende der Monarchie 1918. Das Herzogtum war in den Jahren um 1800 durch Napoleons Gnaden auf etwa doppelte Größe angewachsen und konnte diesen Besitzstand – nunmehr als Königreich – auch auf dem Wiener Kongress wahren. Nun aber galt es, die altwürttembergischen Gebiete mit den Neuerwerbungen auch administrativ und kulturell zu vereinigen. Zu dem früheren – rein evangelisch geprägten – Herzogtum waren im Zuge der Mediatisierung umfangreiche Gebiete kleinerer Fürsten, Reichsritter und Reichsstädte sowie – besonders in Oberschwaben – durch die Säkularisation Gebiete aufgehobener bischöflicher und klösterlicher Herrschaften hinzugetreten. Das Land wurde ohne besondere Rücksicht auf bisherige historische Strukturen in 64 Oberämter eingeteilt. Ein Instrument zur Schaffung eines neuen Landesbewusstseins war die Beschreibung dieser neuen Bezirke in Buchform. Der aller erste dieser Bände galt dem Bezirk Neuenbürg und war betitelt „Beschreibung des Oberamt Neuenbürg und der damit vereinigten vormaligen Oberämter Herrenalb, Liebenzell und Wildbad“ – diese Bezirke waren wie Neuenbürg bereits seit Jahrhunderten württembergisch gewesen. Als Autor fungierte Regierungsrat Christian Kausler, der sein Werk „Seiner Majestät, dem König Wilhelm von Wirtemberg, in tieffster Ehrfurcht“ widmete.

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Abb.: Die Neuenbürger Oberamtsbeschreibung von 1860 – ein Werk aus einer vielbeachteten landeskundlichen Reihe von 64 Bänden (Foto: Sabine Burkard)

Bis 1885 erschienen auch für alle anderen Bezirke entsprechende Oberamtsbeschreibungen, darunter Werke für Leonberg (1852) und Maulbronn (1870). Die Bücher gliedern sich nach einer einheitlichen Struktur in die Kapitel Topographie, Natur, Bevölkerung, Wirtschaft, Geschichte des Oberamts und enthalten eine detaillierte Beschreibung aller Gemeinden. Für diese landeskundliche Buchreihe war Württemberg im 19. Jahrhundert bekannt – und wurde zugleich darum beneidet, da Ähnliches im „Ausland“ – etwa in Baden – nicht existierte. 1860 wurde auch für Neuenbürg eine völlig überarbeitete Neuausgabe veröffentlicht, deren Hauptbearbeiter Finanzrat Karl Eduard Paulus war.

Aus diesem Band nun stammt die eingangs zitierte Aussage, der man weitere hinzufügen kann. So werden etwa die Leute in Schwann wie folgt beschrieben: „Die Einwohner sind im Allgemeinen gut gewachsene gesunde Leute, die sich durch Fleiß und Betriebsamkeit wie durch ein höfliches Benehmen auszeichnen.“ Bei Conweiler macht sich die Grenzlage zu Baden bemerkbar: „Die im Allgemeinen kräftig und großgebauten Einwohner erfreuen sich nicht selten eines hohen Alters; was ihre Sitten betrifft, so haben sie Manches mit den nahewohnenden Badensern gemein.“ Und besonders ausführlich ist der Abschnitt für die damalige Doppelgemeinde Gräfenhausen-Obernhausen formuliert: „Die Einwohner, unter welchen Heirathen mit Auswärtigen nicht vorkommen, sind im Allgemeinen von auffallend schwächlichem Körperbau, eine Erscheinung, deren Grund theils in unkräftiger Nahrung, welche meist aus Kartoffeln und Salat besteht, theils in übertriebenem Fleiß gesucht wird, wie denn der Volkswitz von den Gräfenhausern sagt, daß sie nur mit Einem Fuß in’s Bett gehen, die Obernhauser aber knieen nur in’s Bett.“

Zitate ähnlicher Art ließen sich beliebig fortsetzen und können gerne im Kreisarchiv des Enzkreises nachgelesen werden (Tel. 07231 / 308-508). Alle 64 Bände sind indes in der Großen Landesausstellung noch bis 4. Februar hinter Glas zu bestaunen (Info: www.koenigreich-wuerttemberg.de).

Schüler-Wettbewerb »Geschichte im Landkreis Biberach«

Wie lebten die Menschen früher? Was hat sich verändert? Was ist besser geworden, was schlechter? Wer verstehen will, was heute ist, muss danach fragen, wie es entstanden ist. Die Geschichte zeigt, wie die Entwicklung gelaufen ist und erklärt die Gegenwart. Der Landkreis Biberach ruft alle Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Biberach auf, sich mit der Lokal- und Regionalgeschichte zu befassen und an einem Geschichtswettbewerb teilzunehmen. In diesem Jahr soll er unter dem Motto stehen: „Jung und Alt“. Die Wahl des Themas ist freigestellt. Empfohlen wird aber, sich an dem Rahmenthema „Jung und Alt“ zu orientieren. Um den Einstieg zu erleichtern, wurden konkrete Themen vorbereitet, die bearbeiten werden können. Eine ganze Reihe von Einrichtungen wie z.B. Archive und Museen stehen zur Unterstützung bereit. Bei dieser Gelegenheit kann jeder Interessierte auch einmal hinter die Kulissen dieser Institutionen sehen. Mögliche Fragestellungen wären zum Beispiel:

– Wieso wurde der Scharfrichterberuf über Jahrhunderte weitervererbt? (Einstiegshilfe beim Altertumsverein Riedlingen)
– Totenbräuche im Sterbehaus (Einstiegshilfe beim Altertumsverein Riedlingen)
– Spielzeug im Nationalsozialismus (Einstiegshilfe beim Braith-Mali-Museum)
– Jugendliche in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (Einstiegshilfe bei den Städtischen Archiven Biberach)
– Die 68er und der Generationenkonflikt in Biberach (Einstiegshilfe bei den Städtischen Archiven Biberach) 
– Kinderlandverschickung nach dem 2. Weltkrieg (Einstiegshilfe beim Kreisarchiv Biberach)
– Erntekindergärten: Berufstätige Mütter und die Kinderbetreuung in den 1930er Jahren (Einstiegshilfe beim Kreisarchiv Biberach)
– Frühere Schulversäumnisse und ihre Hintergründe (Einstiegshilfe beim Kreisarchiv Biberach)
– Wie wohnten Alte und Junge auf dem Land zusammen? (Einstiegshilfe beim Museumsdorf Kürnbach)
– Schwabenkinder und ihr Schicksal (Einstiegshilfe beim Museumsdorf Kürnbach)
– Wie lebten Steinzeitkinder? (Einstiegshilfe beim Federseemuseum Bad Buchau).

Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Biberach. Es sind sowohl Einzelarbeiten möglich als auch die Teilnahme von Gruppen. Zur Form des Beitrags gibt es keine Einschränkungen. Schriftliche Ausarbeitungen sind genauso willkommen wie Modelle, Fotodokumentationen, Internet-Seiten o.ä. Der Beitrag ist in deutscher Sprache zu verfassen. Bei ihrer spannenden Spurensuche entdecken die Schüler nicht nur alte Schriftstücke und Bilder, sondern blättern auch in alten Zeitungen und befragen Zeitzeugen. Dabei erfahren sie, dass Geschichte auch lebendig und zuweilen sogar richtig spannend sein kann. Während die ersten Arbeiten bereits abgegeben wurden, arbeiten andere Teilnehmer noch an den Quellen. Da der Abgabeschluss erst am Freitag, den 2. März 2007 ist, ruft das Kreisarchiv nochmals alle Schüler zur Teilnahme am Wettbewerb auf. Alle Arbeiten müssen im Kreisarchiv Biberach abgegeben werden.

Kontakt
Landratsamt Biberach
Kreisarchiv
Rollinstraße 9
88400 Biberach
Tel.: 07351/52-204
Fax: 07351/52-5204
kreisarchiv(at)biberach.de

Quelle: BiberBlatt, 26.1.2007; Aktuelles Landkreis Biberach

Sechstausend Jahre Bad Homburger Geschichte

Am Mittwoch, 31. Januar 2007, um 19 Uhr, gibt es im Gotischen Haus, Tannenwaldweg 102, Interessantes aus Ober-Erlenbach. Im Rahmen der Vortragsreihe \“Aus dem Stadtarchiv\“ geht es in „Sechs Jahrtausende Bad Homburger Geschichte“ um archäologische Untersuchungen im Stadtteil Ober-Erlenbach. Zwischen 2001 und 2002 führten die Abteilungen Vor- und Frühgeschichte sowie Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen am Institut für Archäologische Wissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main in Ober-Erlenbach unter der Leitung von Professor Dr. Jens Lüning verschiedene archäologische Untersuchungen durch. Die Ausgrabungen konzentrierten sich auf drei verschiedene Fundstellen in der Trasse einer Umgehungsstraße, je eine der jungsteinzeitlichen Bandkeramik (ca. 5500-5000 v. Chr.) mit den Spuren von vier Häusern, der Bronzezeit (Urnenfelderzeit: ca. 1200-800 v. Chr.) mit Nachweisen von Besiedlung und Bestattungen sowie der römischen Kaiserzeit (2./3.Jh. n. Chr.) mit einem Gutshof.

Die Grabungsfunde werden nun in Kürze vom Saalburg-Museum übernommen, die Forschungsergebnisse stehen kurz vor der Publikation – Anlass genug, die Ergebnisse im Stadtarchiv Bad Homburg der Öffentlichkeit vorzustellen. Entsprechend dieser Einheiten wurden an die Referenten Nico Fröhlich, Jan Christoph Breitwieser und Michael Müller Magisterarbeiten vergeben, die 2003 bzw. 2004 abgeschlossen wurden. Der Vortrag stellt die Auswertungen vor. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Kontakt
Stadtarchiv Bad Homburg
Gotisches Haus
Tannenwaldweg 102
61350 Bad Homburg
Tel.: 06172 / 37882
Fax: 06172 / 937216
stadtarchiv@bad-homburg.de

Quelle: Bad-Vilbel-Online, Pressemeldung, 17.1.2007

400 Jahre politische Bildung in Gießen

Studierende produzieren interaktive CD-ROM zum Universitätsjubiläum. Dass politische Bildung eine wichtige Aufgabe des Bildungswesen ist, erscheint heute als selbstverständlich. An der Universität gibt es die Politikwissenschaft, an den Schulen ein Schulfach \“Politik und Wirtschaft\“. Das war nicht immer so, dennoch hatten die Schulen seit den Anfängen des neuzeitlichen Schulwesens im 17. Jahrhundert immer auch eine politische Erziehungsaufgabe. In der Frühzeit wurde diese vom Religionsunterricht wahrgenommen, später auch vom Geschichts- oder vom Deutschunterricht, bis sich dann im 20. Jahrhundert ein eigenes Schulfach hierfür durchsetzte. 

Das 400. Jubiläum der Universität Gießen bot einem studentischen Projektseminar unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sander, Didaktik der Sozialwissenschaften, die Gelegenheit, der Geschichte der politischen Bildung am Beispiel der Gießener Bildungslandschaft nachzugehen. Die Geschichte der Universität gibt in mehrfacher Hinsicht Anlass für eine solche Untersuchung, denn Gießener Wissenschaftler spielten insbesondere um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert sowie in den 1960er- und 1970er-Jahren eine herausragende Rolle bei der Entwicklung der politischen Bildung in Deutschland. 

Die Projektgruppe wollte darüber hinaus wissen, wie sich die Geschichte dieser Bildungsaufgabe in der historischen Entwicklung Gießener Schulen niederschlug. Dafür wurden neben der einschlägigen lokalgeschichtlichen Literatur die Archive des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums, der Liebig– und der Herderschule sowie das Universitätsarchiv und das Stadtarchiv Gießen ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Arbeit liegen jetzt in Form einer virtuellen Ausstellung auf einer CD-ROM vor. Die Ausstellung enthält zahlreiche Dokumente wie Schüleraufsätze, Schulbuchauszüge, Erlasse und Bilder aus vier Jahrhunderten Gießener Bildungsgeschichte. Auch Porträts Gießener Persönlichkeiten, von Georg Büchner über August Messer bis zu Wissenschaftlern aus dem 20. Jahrhundert, sind Teil dieser Ausstellung. Abgerundet wird sie durch mehrere Videos mit Experteninterviews und einen Einblick in die heutigen Forschungsarbeiten zur politischen Bildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Die von Wolfgang Sander herausgegebene und von einer Medienagentur professionell gestaltete CD-ROM trägt den Titel \“\’Ein notwendiger Bestandteil aller Menschenbildung\‘ – 400 Jahre politische Bildung in Gießen\“ und ist im Wochenschau-Verlag in Schwalbach erschienen.

Info
CD-ROM: \“Ein notwendiger Bestandteil aller Menschenbildung\“ – 400 Jahre politische Bildung in Gießen. Autor: Wolfgang Sander. ISBN: 978-3-89974334-0. Erscheinungsjahr: 2007. Preis: 19,80 EUR (unverbindliche Preisempfehlung), Sonderpreis für Studierende (Tel. 0641 99-23401).

Kontakt:
Institut für Schulpädagogik und
Didaktik der Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Wolfgang Sander
Karl-Glöckner-Straße 21 E
35394 Gießen
Tel.: 0641 / 99-23400
Fax: 0641 / 99-23409
Wolfgang.Sander@sowi.uni-giessen.de 
http://www.isd.uni-giessen.de/didaktik/

Quelle: Uni-Protokolle Justus-Liebig-Universität Gießen, 24.1.2007

Die protestantische Kirche und ihre Zuwanderer in Berlin 1849-1914

Mitte des 19. Jahrhunderts machten sich Hunderttausende aus den östlichen Provinzen des preußischen Königreiches auf den Weg nach Berlin, um dort Arbeit und bessere Lebenschancen zu finden. Berlin wurde damit zur Metropole, zum Inbegriff der Moderne. Sorgenvoll beobachteten protestantische Kirche und Innere Mission diese Entwicklung. Drohten die Zuwanderer nicht im Dickicht der Großstadt sich selbst, der Gesellschaft und auch der Kirche verloren zu gehen? Diese Gedanken standen am Beginn eines beeindruckenden gesellschaftlichen Engagements. Ein »Netz der Liebe« sollte über Berlin geworfen und von dort in die Provinzen gespannt werden.

Bettina Hitzer, Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Bielefeld, folgt in ihrer Studie "Im Netz der Liebe. Die protestantische Kirche und ihre Zuwanderer in der Metropole Berlin (1849-1914)" den Wegen der Zuwanderer und begegnet dabei den Helfern der protestantischen Vereine: am Bahnhof, in ihren Herbergen und Heimen, als Stadtmissionare auf der Straße und schließlich in den Anstalten für Arbeits- und Obdachlose, Kriminelle oder Prostituierte. Die Autorin lotet dabei das spannungsreiche Verhältnis von Liebe und Kontrolle, von Fürsorge und Repression, von Strategien der In-und Exklusion aus. Sie zeigt, wie sich Kirche in diesem Prozess neu positionierte und tiefgreifend reformierte, aber auch auf einmal gefundenen Standpunkten beharrte.

Info
Bettina Hitzer: Im Netz der Liebe. Die protestantische Kirche und ihre Zuwanderer in der Metropole Berlin (1849-1914)
(Industrielle Welt, Band 70) Böhlau Verlag GmbH & Cie Köln Weimar Wien 2006. XII, 446 Seiten. 16 s/w-Abbildungen auf 16 Tafeln. Gebunden.
€ 54,90 [D] / € 56,50 [A] / SFr 93,–
ISBN 978-3-412-08706-7

Sieben Kilometer Aktenzuwachs im Stadt- und Landesarchiv Wien

Seit der Übersiedlung 2001 in den Gasometer D hat das Wiener Stadt- und Landesarchiv sieben Kilometer Archivbestände von Behörden neu übernommen und macht diese der Öffentlichkeit zugänglich. Alleine die Mündel- und Heimakten der MA 11 umfassen 800 Laufmeter! Das Archiv verfügt nun über etwa 42 Kilometer an Beständen. Wurden bei der 2002 abgeschlossenen Übersiedlung insgesamt 35.000 Regallaufmeter an Archivbeständen gezählt, so haben die am neuen Standort grundlegend verbesserten Möglichkeiten der Dienststelle in den letzten Jahren zu einem gewaltigen Ausmaß an neuen Übernahmen geführt. 2002 wurden knapp 1.700, 2003 mehr als 1.800, 2004 1.506, 2005 574 und im letzten Jahr knappe 1.480 Regallaufmeter archiviert, was insgesamt einem Zuwachs von 20% entspricht. \“Archivierung ist ein lebendiger Prozess, der mit der Bewertung und Übernahme von Unterlagen der Verwaltung beständig weitergeht\“, so Archivdirektor Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Opll. \“Das Archiv trifft damit Vorkehrung dafür, dass auch in Zukunft Wissen über die Vergangenheit abrufbar bleibt, damit wir es auch morgen wissen\“.

Kontakt
Wiener Stadt- und Landesarchiv
Magistratsabteilung 8 
Gasometer D
Guglgasse – Zugang über Gasometer A
A-1082 Wien
Tel.: (+43 1) 4000 / 84808
Fax Inland: (01) 4000 / 99-84819, 
Fax Ausland: (+43 1) 4000 / 84809
post@m08.magwien.gv.at

Quelle: Pressemeldung Stadt Wien, 19.1.2007

Schulprojektwoche in Bremen

Anlässlich des sechzigsten Geburtstages des Landes Bremen (siehe Bericht) möchte die CDU dieses Ereignis auch in den Schulen zum Thema machen. Claas Rohmeyer, bildungspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, schlägt deshalb vor, über das Jahr verteilt an allen Schulen des Landes eine Projektwoche einzurichten. Ein entsprechender Antrag soll noch in dieser Woche im Parlament eingebracht werden. Die CDU möchte mit dieser Initiative erreichen, dass die bremische Landesgeschichte verstärkt im Unterricht behandelt wird. Da zur Zeit die Stelle des Archivpädagogen im Staatsarchiv Bremen unbesetzt ist, möchte die CDU gleichzeitig mit ihrem Antrag erreichen, dass die Arbeit des Archivpädagogen bis zur Wiederbesetzung der Stelle personell sichergestellt wird. Denn ohne Archivpädagogen wäre die Projektwoche nicht angemessen durchzuführen. Im Gegensatz dazu, ist die SPD-Bildungspolitikerin Ulrike Hövelmann davon überzeugt, dass das Vorhaben der CDU aus Kostengründen nur schwer durchführbar sei und dass darüber hinaus an Bremischen Schulen landespolitischen Themen genügend Zeit gewidmet würde.

Kontakt
Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1
28203 Bremen 
Tel.: 0421 / 361-6221 
Fax: 0421 / 361-10247 
zentrale@staatsarchiv.bremen.de 

Quelle: Tageszeitung Nord, 23.1.2007

Neues Regalsystem für Stadtarchiv Krefeld

Seit Wochen sind die Mitarbeiter des Stadtarchivs Krefeld damit beschäftigt, tonnenweise Akten umzuräumen, um Platz für das neue Regalsystem zu schaffen, das Mitte Februar geliefert werden soll. Allerdings ist das elektro-hydraulische Regalsystem, das ohne Gänge auskommt, nicht neu, sondern wurde von der NordLB in Hannover übernommen. Die Anschaffungskosten des zunächst für acht Jahre geleasten und dann in den Besitz der Stadt übergehenden Systems belaufen sich auf 130.000 Euro. Archivdirektor Paul Günter Schulte hofft, dass die neue Kapazität wenigstens für zehn Jahre ausreichend ist. 

Um das neue System in Betrieb nehmen zu können, müssen erst einmal zehn Kilometer laufende Akten umgeräumt werden, um Platz zu schaffen. Aus diesem Grunde ist auch seit Wochen das Stadtarchiv Krefeld für Benutzer geschlossen. Stadtarchivarin Elisabeth Kremers hat mehrere Wochen lang die logistische Umsetzung genauestens geplant. Täglich werden mindestens fünf bis zehn Tonnen an Archivkartons hin und her bewegt. Elisabeth Kremers sieht in dieser Räumungsaktion jedoch auch eine günstige Gelegenheit, eine neue Systematik in den Bestand zu bringen. Das Magazin im Erdgeschoss musste zuerst geräumt werden, damit gut fünf Kilometer des End- und Zeitungsarchivs dort gelagert werden konnten. Allein eine Woche brauchte man, um die Einwohnermelde- und die Häuserkartei aus den Jahren 1900-1945 dort unterzubringen. In der ersten Etage werden im neuen Regalsystem 4,2 Kilometer laufende Akten des Zwischenarchivs eingeräumt. Im selben Stockwerk werden auch die Kartenschränke, ein Teil des Bibliothekbestandes und die Bücherwerkstatt untergebracht. Die Archivmitarbeiter hoffen, dass die Umräumarbeiten bis April abgeschlossen sind, um dann auch wieder einen ordnungsgemäßen Benutzerdienst gewährleisten zu können.

Kontakt
Stadtarchiv Krefeld
Girmesgath 120
47727 Krefeld
Tel.: 02151/862701
Fax: 02151/862710

Quelle: Dirk Senger, Westdeutsche Zeitung, 19.1.2007

Lesung und Diskussion zum Holocaust-Gedenktag in Bottrop

Das Stadtarchiv Bottrop führt in diesem Jahr zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus (Holocaust-Gedenktag) in Zusammenarbeit mit der \“Lebendigen Bibliothek\“ eine Veranstaltung durch, die sich insbesondere an Schulklassen richtet, aber auch offen für andere Interessierte ist. Unter dem Motto \“Ausgrenzen – Entrechten – Vernichten\“ findet die \“Szenische Lesung\“ am Freitag, dem 26. Januar, ab 11 Uhr in der "Lebendigen Bibliothek" im Kulturzentrum August Everding (Böckenhoffstr. 30) statt. 

Was haben die Ausgrenzung und Entrechtung und die anschließende Vernichtung der europäischen Juden im Dritten Reich mit Jugendlichen 2007 zu tun? Ist der Holocaust ein einzigartiges Geschichtsereignis? Lassen sich Rückschlüsse, Parallelen, Mechanismen erkennen? Welche Schlüsse ziehen Jugendliche? Die Schauspieler Marjam Azemoun und Frank Sommer von der Literaturagentur „Eventilator“ aus Berlin setzen sich mit diesen Fragen auseinander und diskutieren mit den Jugendlichen. Zeitzeugenberichte, Textausschnitte aus aktuellen Büchern und Videomaterial beleuchten die Ereignisse und die systematische Verfolgung im Dritten Reich. Die etwa 90 Minuten dauernde Veranstaltung richtet sich an Jugendliche ab Klasse 9. Eine spannende und kontroverse Diskussion ist erwünscht. Da der Veranstaltungsraum der \“Lebendigen Bibliothek\“ nur begrenzten Platz bietet, ist eine vorherige Anmeldung im Stadtarchiv Bottrop erforderlich. 

Kontakt
Stadtarchiv Bottrop
Blumenstraße 12-14 
46215 Bottrop
Tel.: 02041 / 70-3754
Fax: 02041 / 70-3833

Quelle: Pressemitteilung Stadt Bottrop, 19.1.2007 

In Mülheim auf den Spuren der Ahnen

Das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr öffnet, so am vergangenen Samstag von 11 bis 13 Uhr, alle zwei Monate seine Türen für Familienforscher. Bis ins 16. Jahrhundert lassen sich die Wurzeln der Verwandten zurückverfolgen. Hobby-Historikerin Doris Kreuselberg beispielsweise kann ihren Stammbaum väterlicherseits – nach fast zwei Jahrzehnten genealogischer Recherche – bis ins Jahr 1733 zurückverfolgen.

Sie besuchte zuvor, wie viele andere, einen der Workshops, die das Stadtarchiv anbot. Die Teilnehmer erhalten dort einen Überblick zu den wichtigsten historischen Quellen und Archiven. Wegen der großen Nachfrage können die Mülheimer nun alle zwei Monate unter Hilfestellung der Experten in Akten, Unterlagen und Büchern "stöbern". 

Im Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr hat man kostenlosen Zugriff auf alte Adressbücher, auf Zeitungen ab 1857, auf katholische Kirchenbücher oder auf das Einwohnermelderegister. \“Außerdem haben wir alle Mülheimer Standesamtunterlagen ab dem Jahr 1874\“, so Archivar Jens Roepstorff. – Die nächsten familienkundlichen Beratungen im Stadtarchiv finden am 24. März und am 19. Mai 2007 statt.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstr. 85 
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/455-4265
Telefax: 0208/455-4279
stadtarchiv@stadt-mh.de

Quelle: Kristina Mader, WAZ, 21.1.2007