Bestandserhaltung im Leipziger Stadtarchiv

Das Stadtarchiv Leipzig, seit 1994 in einem für Archivzwecke rekonstruierten Gebäude untergebracht, gehört zu den bedeutendsten kommunalen Archiven in Deutschland. Es ist zuständig für die archivarische Überlieferung aus der Tätigkeit der Stadtverwaltung Leipzig, der städtischen Einrichtungen, der unter städtischer Verwaltung stehenden Stiftungen sowie der städtischen Eigenbetriebe und Mehrheitsbeteiligungen. 

Seine Bestände, unter anderem mehr als 4.000 Urkunden, 10.000 laufende Meter Akten, 75.000 Karten und Pläne, 300.000 Fotos und Postkarten sowie Leipziger Zeitungen und anderes Sammlungsgut, sind wichtige Quellen für die Geschichte Leipzigs von der Stadtrechtsverleihung um 1165 bis in die jüngste Vergangenheit. 

Man müsse heute stadtgeschichtlich relevante Quellen für die Nachfahren sichern, erläutert Hauptamtsleiter Dr. Christian Aegerter die Bedeutung des Stadtarchivs Leipzig. Aus der Gesamtheit der jährlich „produzierten“ Unterlagen bleibe ein Anteil von rund vier Prozent zur dauernden Aufbewahrung bestimmt.

„Für 2007 stehen uns rund 190.000 Euro für bestandserhaltende Maßnahmen zur Verfügung. 2006 konnten fast 150.000 Euro dafür aufgewendet werden“, informiert die Direktorin Dr. Beate Berger. Zu den bestandserhaltenden Maßnahmen zählen Konservierung, Restaurierung, Entsäuerung und Mikroverfilmung. „Etwa zwei Drittel aller Archivalien müssen restauriert werden, um sie für die Zukunft zu erhalten“ so Dr. Berger. 

Kontakt:
Stadt Leipzig 
Stadtarchiv
Torgauer Str. 74
04318 Leipzig
Telefon: 0341 / 24 29-0
Fax: 0341 / 24 29 121
stadtarchiv@leipzig.de

Quelle: Redaktion: Europaticker, 2.9.2007

Wertvoller Klosterbestand im Stadtarchiv Mönchengladbach

Als \“Gedächtnis der Stadt\“ sammelt, katalogisiert und bewahrt das Stadtarchiv Mönchengladbach im Verwaltungsgebäude Oberstadt nicht nur einen Gesamtbestand von rund 15.000 Bänden zur Stadtgeschichte, sondern unter anderem auch zahlreiche Dokumente und Quellen, die sich zur Familien- und Ahnenforschung anbieten. So zum Beispiel das umfangreiche Pfarrarchiv Wickrath, das Ende der 1970er Jahre als Leihgabe in das Stadtarchiv Mönchengladbach gelangte und seitdem systematisch katalogisiert und restauriert wird. Das Pfarrarchiv, das in seinen Beständen bis in das Jahr 1386 zurückreicht, umfasst insgesamt 25 Urkunden, 23 Handschriften, 491 Akten und vier Drucke sowie zahlreiche Tauf- und Trauungsbücher. Das Besondere: Mehr als 400 Bände aus der Bibliothek des ehemaligen Wickrather Kreuzherrenklosters, das im Zuge der französischen Besatzung und der damit einhergehenden Säkularisation aufgelöst wurde, befindet sich ebenfalls im Bestand des Pfarrarchivs. Weil die wertvolle Bibliothek, die unter den Kriegswirren stark gelitten hatte, in einem Bunker untergebracht war und zeitweise als verschollen galt, hatte seinerzeit Pfarre Wolfgang Kirsten das Stadtarchiv um eine Übernahme gebeten. Am 29. August 2007 unterzeichneten die Stadt Mönchengladbach, Pfarrer Michael Röring von der Pfarrei St. Antonius Wickrath und Prof. Dr. Dieter Wynands, Leiter des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen, die Fortsetzung des bereits bestehenden Leihvertrags, der den inzwischen eingetretenen Gesetzesänderungen angepasst werden musste. \“Ich bin froh, dass unser Archiv, das hier in klimatisierten Räumen aufbewahrt wird, sich in guten Händen befindet\“, freut sich Pfarrer Michael Röring. 

Auch Guido Weyer, Leiter des Fachbereichs Bibliothek und Archiv, freut sich: \“Die Katalogisierung der Kreuzherrenbibliothek ist bereits abgeschlossen. Die Bände sind allesamt über das Internet abrufbar\“. Währenddessen dauert die Restaurierung der wertvollen Buchbestände, die teilweise noch handschriftliche Notizen des ehemaligen Priors der Kreuzherrenbibliothek aufweisen, noch an. Derzeit werden 23 Bände von fünf Fachwerkstätten durch die finanzielle Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) restauriert. Mit insgesamt 10.000 Euro beteiligt sich der LVR an der Restaurierung. Einzige Bedingung: Die Stadt hat für den Rest der 20.000 Euro teuren Maßnahme zu sorgen. \“Dies leisten wir über Patenschaften, die bisher 6 500 Euro einbrachten\“, so Guido Weyer weiter. Mit der Erhaltung der Kreuzherrenbibliothek kommt der Fachbereichsleiter seinem angestrebten Ziel, der Gründung einer zentralen Klosterbibliothek für die Region, ein Stück näher. Um 1800 herrschte im Raum Mönchengladbach eine rege Klosterkultur, die der Säkularisation zum Opfer fiel. \“Im 19. Jahrhundert erlebte die Region einen wahren Klosterfrühling mit Klostergründungen franziskanischer und dominikanischer Prägung\“, weiß Prof. Dr. Dieter Wynands vom Bischöflichen Diözesanarchiv. Nach der Franziskanerbibliothek, deren rund 3 500 Bände bereits in der Stadtbibliothek gelagert, restauriert und archiviert werden, befindet sich mit der Kreuzherrenbibliothek bereits der zweite wertvolle Klosterbestand in der Obhut der Stadt. 

Kontakt
Stadtarchiv Mönchengladbach
Aachener Str. 2
41050 Mönchengladbach
Tel.: 02161 / 253 241
Fax: 02161 / 253 259
stadtarchiv@moenchengladbach.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Mönchengladbach, 29.8.2007

Sonderausstellung »Hugenotten in Hamburg« im Deutschen Hugenottenmuseum

Vom 8. September bis 3. November 2007 wird im Deutschen Hugenottenmuseum in Bad Karlshafen die Sonderausstellung „Hugenotten in Hamburg“ gezeigt, die zuvor bereits in der Evangelisch-reformierten Kirche Hamburg und im Staatsarchiv Hamburg präsentiert wurde. Die vom Staatsarchiv Hamburg erstellte Ausstellung, die am 7. September 2007 um 18 Uhr eröffnet wird, entstand in Kooperation mit der Evangelisch-reformierten Kirche in Hamburg und der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft e.V. Anhand von Exponaten aus dem Besitz des Hamburger Staatsarchivs wird die wechselvolle Geschichte der Hugenotten, die im 16. Jahrhundert in Folge der später als „Bartolomäusnacht“ in die Geschichte eingegangene Ereignisse ihr Heimatland verlassen mussten, gezeigt. Von rund zweihunderttausend Franzosen die damals in die Nachbarländer flohen, fanden auch einige Hundert in Hamburg ein neues Zuhause. Ihren französisch-reformierten Glauben konnten sie allerdings anfangs nur im benachbarten Altona praktizieren, wo man ihnen bereits 1601 die freie Ausübung ihrer Religion zustand. Nahezu zweihundert Jahre, nämlich bis 1785, sollte es danach dauern, ehe die Hugenotten auch auf hamburgischem Gebiet zu Gottesdiensten zusammenkommen durften. Bis zum Jahr 1976 existierte eine eigenständige Französisch-reformierte Gemeinde in Hamburg. In der Ausstellung im Deutschen Hugenottenmuseum sind u. a. das Modell einer Galeere, Briefe von Galeerensträflingen, Bibeln, ein Sekretär mit Teilen der Bibliothek der ehemaligen Französisch-reformierten Gemeinde, ein Schreiben des preußischen Königs Friedrich Wilhelms, Senatsakten, Dokumente aus den im Staatsarchiv gelagerten Archivbeständen der Evangelisch-reformierten Kirche in Hamburg und zahlreiche Abbildungen zu den Kirchengebäuden zu sehen.

Kontakt
Deutsches Hugenotten-Museum
Hafenplatz 9a
34385 Bad Karlshafen
Tel.: 05672 / 1410 
Fax: 05672 / 925072
Hugenottenmuseum@T-Online.de 

Staatsarchiv Hamburg
Kattunbleiche 19 
22041 Hamburg 
Tel.: 040 / 42831 – 3200 
Fax: 040 / 42831 – 3201 

Quelle: Ausstellungen Staatsarchiv Hamburg, 10.8.2007; Frankfurt Live.com, 27.8.2007; Veranstaltungen Deutsche Hugenotten-Gesellschaft 

Die Geschichte evangelischer Frauen in Hessen und Nassau

Am 1. September 2007 kamen anlässlich der Gründung des Verbands evangelisch-kirchlicher Frauenvereine in Hessen e.V. durch 37selbständige Frauenvereine im Jahre 1907 über 1.300 Frauen aus dem gesamten Kirchengebiet Hessen und Nassau zusammen, um ihr 100-jähriges Bestehen zu feiern. Heute heißt der Verband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. und zählt als Mitglieder rund 500 Frauengruppen, 30 Kirchengemeinden, etwa 300 Einzelmitglieder und 17 weitere Verbände. Unter dem Motto "Frischer Wind und starke Segel – 100 Jahre Evangelische Frauen auf gutem Kurs" wurde am Samstag, dem 1. September 2007, ein spannendes Programm geboten. Es begann mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche, wo Kirchenpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Steinacker die Predigt hielt. Danach wurde um 12 Uhr im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt die Ausstellung „100 Jahre auf gutem Kurs – Evangelische Frauen und ihre Geschichte“ eröffnet. Das gleichnamige Buch zur Ausstellung wird dort ebenfalls präsentiert. Die Ausstellung wird nach dem Fest noch bis zum 12. September 2007 im Foyer des Hessischen Staatsarchivs zu sehen sein. Danach kann sie als Wanderausstellung von allen interessierten Gruppen und Verbänden gebucht werden. Ein Begleitheft zur Ausstellung, das kreative Anregungen für „Ausleiherinnen“ zum Umgang mit der Ausstellung gibt, entsteht zur Zeit. 

Kontakt
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Karolinenplatz 3
64289 Darmstadt
Tel.: 06151 / 16 59 00
Fax: 0 6151 / 16 59 01
poststelle@stad.hessen.de

Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.
Andrea Wolfrum
Erbacher Straße 17
64287 Darmstadt
Tel.: 06151 / 66 90-166
Fax 06151 – 66 90-169
Andrea.Wolfrum@EvangelischeFrauen.de 

Quelle: Jubiläum Verband Evangelische Frauen; Pressemitteilung Verband Evangelische Frauen, 23.8.2007; Echo Online. 29.8.2007

Ausstellung über Torhaus und alten Kirchhof von Bad Oldesloe

Am Sonntag, den 9. September 2007, wird um 11 Uhr im Foyer zum Kreisarchiv Stormarn – im Rahmen der Aktion Tag des offenen Denkmals: Orte der Einkehr und des Gebets – eine Ausstellung zum alten Kirchhof und zum Torhaus des alten Friedhofes von Bad Oldesloe eröffnet. Die Konzeption für die Ausstellung entwickelten: Dr. Sylvina Zander vom Stadtarchiv Bad Oldesloe, Stefan Watzlawzik und Dr. Johannes Spallek vom Kreisarchiv Stormarn, Diplom-Ingenieur Burkhard von Hennigs, Kreisbaudirektor i. R. und Privatdozent Dr. Norbert Fischer von der Universität Hamburg. Mit historischen Zeichnungen, Fotos, Plänen und Karten aus dem Bestand des Stadtarchivs Bad Oldesloe und dem Archiv der Kirchengemeinde Oldesloe würdigt die Ausstellung erstmals das Tor und den 1823/1824 damals in landschaftlich reizvoller Umgebung auf einem Hügel an der Trave angelegten „Neuen Kirchhof“. Das Tor, das bisher fälschlicherweise dem dänischen Landvermesser Justi zugeschrieben wurde, ist das erste errichtete Gebäude des jungen Architekten Alexis de Chateauneuf (1799 – 1853), der später international bekannt wurde und unter anderem auch die Hamburger Alsterarkaden geplant hat.

In Oldesloe hatte sich länger als in anderen Städten der traditionell christliche Kirchhof als Bestattungsort um die Peter-Paul-Kirche erhalten. Noch im Jahre 1807 hatte die Stadt diesen inmitten der städtischen Besiedlung gelegenen Begräbnisplatz durch Abriss der sogenannten Gottesbuden (Armenhäuser) um schmale Streifen erweitern können. Schließlich ließ sich jedoch die Anlage eines „Neuen Kirchhofs“ nicht vermeiden. Dieser wurde 1823/1824 vor dem Bestetor an der Ratzeburger Allee (heute: Bahnhofsstraße) angelegt und am 29. September 1824 eröffnet. Stark engagiert hatte sich für dieses Projekt der Apotheker und Politiker Friedrich August Lorentzen (1765-1842), der als Kirchenjurat die Geschäfte führte. Er hatte den Bau zu überwachen und die Bezahlung der vielen an der Anlage beteiligten Handwerker u.a. Maurer, Maler, Steinmetz, zu regeln. 

Für das Torhaus des neuen Friedhofes lieferte der damals junge Architekt Alexis de Chateauneuf die Pläne. Er hatte gerade seine Ausbildung beendet und war von verschiedenen Studienaufenthalten in Paris und Karlsruhe in seine Geburtsstadt Hamburg zurückgekehrt. Im Archiv der Kirchengemeinde Oldesloe und im Stadtarchiv haben sich zahlreiche Unterlagen erhalten. Darunter auch Original-Entwurfszeichnungen des Architekten, die kürzlich durch Zufall beim Materialsichten durch Dr. Sylvina Zander im Stadtarchiv Bad Oldesloe entdeckt worden waren. Mit Dr. Johannes Spallek, dem Leiter des Kreisarchivs Stormarn, konnte sie einen Experten zu Rate ziehen, denn der hatte vor dreißig Jahren seine Doktorarbeit über den Architekten Chateauneuf geschrieben. Anhand der Zeichnungen lassen sich zwei Planungsstadien nachvollziehen. Ein Plan sah sogar vor, ein Torhaus zu errichten, das sowohl eine Leichenhalle als auch eine Wohnung für einen Friedhofswärter vorsah. Hiervon wurde lediglich das Kernstück, eben das Tor, ausgeführt. Es handelt sich um einen stattlichen quer-rechteckigen Backsteinkörper mit einem flachen Giebeldach. Das Tor ist nach allen 4 Seiten mit weiten Rundbögen geöffnet. Die Ausstellung dokumentiert anhand von Plänen im einzelnen die Anlage des Friedhofes, der für das gesamte große Kirchspiel Oldesloe mit den umliegenden Dörfern realisiert wurde. Das Grundstück lag unmittelbar vor der Stadt in landschaftlich schöner Lage an der Trave und wurde an allen vier Seiten von einer Lindenallee umgeben. Zwei sich kreuzende Alleen teilten es in vier Felder. Insgesamt wurden 1478 Grabstellen geplant und zusätzlich eine Reservefläche.

Nach gut 50 Jahren reichte die Friedhofsfläche nicht mehr aus. An der Hamburger Straße wurde nun wiederum ein neuer Friedhof angelegt. Im Jahr 1881 erfolgte hier die erste Beerdigung. Der nunmehr „alte“ Friedhof wurde aber weiter genutzt, wohl auch, weil sich hier Erbbegräbnisstätten von Oldesloer Familien befanden. Die letzte Grablegung fand am 14. Januar 1961 statt. Auch befinden sich hier ein Ehrenmal in Form eines Obelisken von 1871 für die Gefallenen des Krieges gegen Frankreich. Sowie das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Form einer Feldsteinrotunde und einem „Heldenhain“ aus Eichen nach dem Entwurf des Gartenarchitekten Harry Maasz aus Lübeck. Hier wurden auch Bombenopfer vom 24. April 1945 beigesetzt und viele tote „ Fremdarbeiter“. Die Figur der „Trauenden“ stammt vom Bildhauer Richard Kuöhl. 1975 erwarb die Stadt Bad Oldesloe das Grundstück. Seit 1980 stehen Friedhof und Torhaus unter Denkmalschutz. Die Ausstellung kann bis zum 28. September 2007 besichtigt werden.

Kontakt
Stadtarchiv Bad Oldesloe
Markt 5
23843 Bad Oldesloe
Tel.: 04531 / 504 – 170
Fax: 04531 / 504 – 121;
sylvina.zander@badoldesloe.de

Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
Tel.: 04531 / 160 – 448
Fax: 04531 / 160 – 536
kreisarchiv@kreis-stormarn.de 

Quelle: Pressemeldung Kreis Stormarn, 17.8.2007; Jörg Riefenstahl, Hamburger Abendblatt, 18.8.2007; Hamburger Abendblatt, 18.8.2007

Startschuss für das Projekt »Straße der Demokratie«

Am 7. September 2007 fällt im Hambacher Schloss der Startschuss für die „Straße der Demokratie“. Im Rahmen einer Zukunftskonferenz an diesem zentralen Ort der deutschen Demokratiegeschichte wird über das neue Projekt diskutiert. Die Schirmherrschaft haben die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, Kurt Beck und Günther Oettinger übernommen. Auf Initiative der Städte Karlsruhe und Offenburg schlossen sich elf Städte, zwei Erinnerungsstätten und die Landeszentralen für politische Bildung Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu einer Arbeitsgruppe zusammen mit dem Ziel, eine Straße der Demokratie zu begründen. Von Frankfurt bis Lörrach soll es möglich werden, auf den Spuren der Freiheitsbewegung – von der französischen Revolution bis in die Gegenwart – zukünftig den deutschen Südwesten bereisen zu können und anhand von Museen, Plätzen und anderen Erinnerungsorten die gemeinsamen freiheitlich-demokratischen Traditionserfahrungen kennen zu lernen. Als erster Schritt wird im Rahmen der Zukunftskonferenz am 7. September 2007 ein reich bebilderter Reiseführer zu den Orten der Demokratiebewegungen vorgestellt. Das Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte war maßgeblich an der Erarbeitung des Reiseführers beteiligt. Das Stadtmarketing Mannheim wirkt mit bei der Erarbeitung des touristischen Gesamtkonzeptes zur neuen Straße der Demokratie, das in den nächsten Jahren fertig gestellt werden soll. 

„Mannheim hat eine bedeutende Rolle in der Demokratiebewegung gespielt. Was Ihr für Deutschland getan, das ist und bleibt unvergessen, schrieben die Berliner Stadtverordneten nach Mannheim im April 1848 und würdigten damit die Rolle der Stadt im Vormärz und als heimliche Hauptstadt der Revolution für Demokratie und politischen Liberalismus. Toleranz und Freiheit gehören noch heute zu den herausragenden Eigenschaften einer Stadt, in der 165 Nationalitäten zusammen leben. Deshalb begrüßen wir es, dass eine touristische Reiseroute auf diese wichtige historische Entwicklung hinweist“, so Dr. Ulrich Nieß, Leiter des Instituts für Stadtgeschichte der Stadt Mannheim, zu diesem Projekt. Und so wird es auch bereits am 8. September 2007 einen ersten Beitrag Mannheims zur Straße der Demokratie geben. „An diesem Tag wird es – beginnend am Paradeplatz – eine Stadtführung mit musikalischer Begleitung geben unter dem Titel: „Vorwärts ist der Ruf der Zeit“ – Mannheim als Zentrum der Revolution 1848/49“, Beginn ist 11.00 Uhr“, so Dr. Nieß weiter. Neben Mannheim sind die Städte Bruchsal, Frankfurt, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Mainz, Landau, Lörrach, Neustadt und Offenburg, sowie die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte Rastatt, die Stiftung Hambacher Schloss, die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz beim Projekt „Straße der Demokratie“ dabei. 

Kontakt
Stadtarchiv Mannheim – 
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
68 133 Mannheim
Tel.: 0621 / 293 – 7027 
Fax: 0621 / 293 – 7476
stadtarchiv@mannheim.de 
ulrich.niess@mannheim.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Mannheim, 30.8.2007

Chinesische Archivare zu Gast im Stadtarchiv Münster

Spätestens beim Blick auf eine Pergament-Urkunde anno 1542 zeigten sich die Gäste aus Fernost beeindruckt. Doch nicht allein das Dokument mit 14 Siegeln aus Wachs aus dem ehemaligen Stift Münster faszinierte die chinesischen Archivare bei ihrem Besuch im Stadtarchiv Münster. Dort erfuhren sie von Archivdirektor Dr. Hannes Lambacher und seiner Mitarbeiterin für Historische Bildungsarbeit, Roswitha Link, Wissenswertes zur kommunalen Archivarbeit. Im Magazin interessierte sich die Delegation aus der Provinz Liaoning für technische Details bei der dauerhaften Aufbewahrung jahrhundertealter Archivalien. 

Kontakt
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 02 51 / 4 92 – 47 01
Fax: 02 51 / 4 92 – 77 27
archiv@stadt-muenster.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 31.8.2007

Massenakten des 20. Jahrhunderts im Staatsarchiv Münster

Das Staatsarchiv Münster kann nunmehr die ersten Ergebnisse eines vor anderthalb Jahren ins Leben gerufenen quellenkundlichen Projekts vorweisen. Es handelt sich dabei um die Internet-Publikation: \“Unbekannte Quellen: 20. Jahrhunderts. Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren\“, abrufbar unter www.archive.nrw.de unter /Benutzung/Literaturhinweise. Die quellenkundlichen Studien, die bislang Archivare aus dem Staatsarchiv Münster vornahmen, bezwecken, Zeithistoriker an moderne Massenakten heranzuführen und ihnen hilfreiche Handhabungen zu liefern. Genaueres über das Projekt, das fortgesetzt werden soll, findet sich in dessen Einleitung.

Link:
Unbekannte Quellen: \“Massenakten\“ des 20. Jahrhunderts. Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren
http://www.archive.nrw.de/LandesarchivNRW/StaatsarchivMuenster/Benutzung/Literaturhinweise/index.html

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Staatsarchiv Münster
Bohlweg 2
48147 Münster
Telefon: 0251/4885-0
Telefax: 0251/4885-100
stams@lav.nrw.de

»Kaisertage« in Münster

\“Das ist ja ganz magnifique!\“ meinte Kaiser Wilhelm II. bei seinem Besuch in Münster vor genau 100 Jahren. Die Serenade mit 1.200 Sängern, die Ausschmückung und die Illumination der ganzen Stadt begeisterten den Monarchen. Besucher des Themenabends im Stadtarchiv Münster können das am Donnerstag, 30. Oktober 2007, an alten Dokumenten nachvollziehen.

Schriftstücke und Fotos, die in den klimatisierten Magazinen des Stadtarchivs aufbewahrt werden, spiegeln die Vorbereitungen für den hohen Besuch, den bis ins Detail geplanten Ablauf und die Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft und Gesellschaft wider. Stadtarchivarin Irmgard Pelster wird darüber berichten und den Besuchern die alten Originale zeigen. Die Referentin wird die \“Kaisertage\“ 1907 auch mit den Kaiser-Besuchen 1884 und 1889 vergleichen. Beginn: 18 Uhr im Stadtarchiv Münster.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel.: 02 51/4 92-47 01
Fax: 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de

Stadtarchiv Paderborn überprüft aus Sicherheitsgründen altes Filmmaterial

Das Stadtarchiv Paderborn ist zur Zeit damit beschäftigt, Fotomaterial aus den Jahren 1889 bis in die 1950er Jahre aus seinem Bestand zu entfernen. Die Negativfilme, die während dieser Jahre überwiegend aus dem gefährlichen Zellulosenitrat hergestellt wurden, können sich bei nicht sachgemäßer Lagerung und bei Temperaturen über 35 Grad Celsius selbst entzünden. Diese Gefahr ist allerdings in den klimatisierten Magazinen des Stadtarchivs Paderborn nur gering. Darüber hinaus zersetzen sich diese Filme aber und können durch dabei frei werdende säurehaltige Gase die in ihrer Nähe gelagerten übrigen Archivalien schädigen. Im Stadtarchiv Paderborn werden deshalb alle Nitratnegative auf Sicherheitsfilme dupliziert und anschließend vernichtet. Da die Gefährlichkeit vieler alter Filme kaum in der Öffentlichkeit bekannt ist, bietet das Stadtarchiv deshalb allen Paderborner Bürgern die Möglichkeit, ihr altes Filmmaterial aus den Jahren vor 1960 im Archiv testen und identifizieren sowie anschließend gefahrlos vernichten zu lassen. Sollte sich bei der Sichtung der Filme interessantes und historisch bedeutendes Material finden, übernimmt das Archiv die Kosten für die Duplizierung und erhält dafür im Gegenzug wichtiges Bildmaterial für die Überlieferung des Paderborner Stadtbildes.

Kontakt
Stadtarchiv Paderborn
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn
Tel.: 05251 / 88 1593
Fax: 05251 / 88 2047
stadtarchiv@paderborn.de 

Quelle: Marcus Kaiser, Wochenspiegel Paderborn, 23.8.2007