Tag der offenen Tür im Staatsarchiv Zürich

Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit steht dem Staatsarchiv Zürich ab dem 9. Oktober 2007 ein großzügig erweiterter Archivbau zur Verfügung. Die Einweihung der umgebauten und erweiterten Räumlichkeiten findet am 5. Oktober 2007 statt. Nachdem im März 2004 die Bauarbeiten begonnen hatten, konnte das Staatsarchiv Ende 2005 nach der Überführung seiner gesamten Bestände und Einrichtungen den Erweiterungsbau beziehen, der nach neuesten Standards errichtet worden war und optimale Bedingungen für das gelagerte Archivgut bietet. Die Werkstätten im Obergeschoss sind mit allem ausgestattet, was für die Restaurierung von Dokumenten, für die Sicherheitsverfilmung und die Erbringung von fotografischen Kundendienstleistungen erforderlich ist. Ab März 2006 fand dann im Erweiterungsbau ein reduzierter Betrieb statt. Während dieser Zeit erfolgte dann der Umbau des Altbaus, der mit einem neuen Sicherheits- und Raumkonzept versehen wurde. Im Obergeschoss entstanden zusätzliche Büroarbeitsplätze. Für die Aktenerschließung baute man zweckmäßig eingerichtete Arbeitskojen und im Anlieferungsbereich steht nun eine Aktenreinigungsanlage zur Verfügung. Um der interessierten Öffentlichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen, öffnet das Staatsarchiv Zürich am Freitag, den 5. Oktober 2007 von 14 bis 17.30 Uhr und Samstag, den 6. Oktober 2007 von 9 bis 16 Uhr seine Türen. In verschiedenen Führungen werden der Erweiterungsbau und der umgebaute Altbau, die Schätze des Archivs und der Arbeitsablauf vom Eingang der Unterlagen bis in den Lesesaal gezeigt. Zudem kann jeder erleben, wie eine Restaurierungswerkstatt funktioniert, selber mit Schreib- und Beschreibmaterial arbeiten oder sich Ausschnitte aus historischen Filmen des Staatsarchivs ansehen. Mitarbeiter des Staatsarchivs gewähren nicht nur einen Einblick in ihre Arbeit, sondern stehen auch allen Besuchern Rede und Antwort.

Kontakt
Staatsarchiv des Kantons Zürich
Winterthurerstr.170 / Irchelpark
8057 Zürich 
Tel.: 044 / 635 69 11 
Fax: 044 / 635 69 05 
staatsarchivzh@ji.zh.ch 

Quelle: Kanton online, 26.9.2007; Informationsblatt Staatsarchiv Zürich

Stadtarchiv Siegen bietet Hilfe bei Familienforschung

Jeder, der einmal den Versuch unternommen hat, sich eingehender mit der Geschichte seiner Familie zu beschäftigen, kennt das Problem: Die Lebensdaten der eigenen Eltern kennt man noch, zur Not auch die der Großeltern. Danach wird’s in der Regel problematisch, will man Familienkunde oder, wissenschaftlich ausgedrückt \“Genealogie\“ systematisch betreiben. Wie mache ich weiter? Wo kann ich suchen? Welche Quellen muss ich nutzen? Kann ich überhaupt die alte Schrift lesen? Fragen über Fragen, denen jetzt Abhilfe geschaffen werden soll, denn allen an der Erforschung ihrer Familiengeschichte Interessierten bietet das Stadtarchiv Siegen einen neuen Service an: Einmal im Monat wird Heinrich Prinz, nach eigenem Bekunden Inhaber der größten familienkundlichen Datenbank des Siegerlandes mit Informationen zu 200 000 Personen, bei allen Problemen zur Erforschung von historischen verwandtschaftlichen Beziehungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei wird er nicht nur Auskünfte aus dem Bestand bereits erfasster Familiendaten geben, sondern auch Hilfen bei Leseproblemen in den Quellen des Stadtarchivs oder auch Hinweise, wo Familienforscher fündig werden können. Wer sich diesem Hobby erstmals widmen möchte, wird von ihm wertvolle Tipps zum methodischen Vorgehen bekommen. Heinrich Prinz erhofft sich durch den Austausch mit Gleichgesinnten auch eine Erweiterung seiner eigenen Datenbasis: \“Grundgedanke ist die möglichst umfassende Vernetzung der Familienkunde des Siegerlandes\“, so der Familienkundler aus Grund. \“Jeder, der sich am Projekt beteiligt, hat die Gewähr, ein Vielfaches von dem Eingebrachten zurück zu erhalten. Außerdem wird die Fehlerquote der Forschungen um so geringer, je mehr Genealogen sich beteiligen\“. Für das Stadtarchiv sieht Stadtarchivar Ludwig Burwitz den Vorteil, dass empfindliche Originale nicht immer wieder neu in die Hand genommen werden müssen und auf diese Weise geschont werden. Heinrich Prinz ist jeden letzten Donnerstag im Monat im Lesesaal des Stadtarchivs von 14.00 bis 19.00 Uhr ansprechbar. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Kontakt
Stadtarchiv Siegen
KrönchenCenter
Markt 25
57072 Siegen
Tel.: 0271 / 404 – 3095
Fax: 0271 / 404 – 3099
l_burwitz@siegen.de 

Quelle: Sauerlandkurier, 9.9.2007; Aktuelles Stadtarchiv Siegen

Vitrinenausstellung im Stadtarchiv Neunburg

Um den Bewohnern der Stadt Neunburg (Landkreis Schwandorf ), das bisher nur selten von ihnen genutzte Stadtarchiv bekannter zu machen, hat Stadtarchivarin Christa Scheitinger beschlossen, anhand von kleinen Ausstellungen Wichtiges und Interessantes aus der Heimatgeschichte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Den Anfang macht sie zur Zeit mit Unterlagen aus der Gründungszeit des Klosters der Armen Schulschwestern aus den Jahren 1833 bis 1835, auf die sie bei der Sichtung von Archivmaterial stieß. In einer Vitrine im Rathaus, die ihr der Heimatpfleger Theo Männer aus dem Fundus des Schwarzachtaler Heimatmuseums für die Ausstellung zur Verfügung stellte, befinden sich die Originaldokumente aus dieser Zeit. Da Christa Scheitinger davon ausging, dass diese nur von wenigen Besuchern entziffert werden können, hat sie sich die Mühe gemacht, die Schriftstücke zusätzlich in eine für alle lesbare Form zu übertragen. Ergänzt wird die Ausstellung noch durch ein Kreuz des langjährigen Beichtvaters der Gründerin der Kongregation der Armen Schulschwestern, Karolina Gerhardinger (1787-1879) sowie der österreichischen Kaiserin Karolina, Franz Sebastian Job (1767-1834), das sich heute im Familienbesitz befindet, der Stadt jedoch leihweise zur Verfügung gestellt wurde. 

Kontakt
Stadtarchiv Neunburg vorm Wald
Schrannenplatz
92431 Neunburg vorm Wald
Tel.: 09672 / 480
Tel.: 09672 / 9208 – 0 

Quelle: Mittelbayerische Zeitung, 12.9.2007

nestor auf der »Archivierungs-Oscar-Verleihung«

Am 27. September 2007 wurden in London die Preisträger des diesjährigen "Conservation Award 2007" bekannt gegeben. In diesem internationalen, von Sir Paul McCartney unterstützten Wettbewerb werden alle zwei Jahre Arbeiten ausgezeichnet, die sich um die dauerhafte Bewahrung unseres Kulturguts verdient gemacht haben. Die Conservation Awards gelten als die Oscars in der Welt der Gedächtnisinstitutionen. In der Disziplin der Digitalen Langzeitarchivierung mit dabei: das Deutsche Kompetenznetzwerk nestor mit seiner Arbeitsgruppe \“Vertrauenswürdige Archive – Zertifizierung", vertreten durch die Bayerische Staatsbibliothek und die Humboldt-Universität zu Berlin.

Highlight des Abends aus der Sicht von nestor: Die Verleihung des \“Digital Preservation Award 2007\“. Dieser \“Oscar\“ für Innovationen im Bereich der dauerhaften Bewahrung von digitalen Inhalten soll Leistungen würdigen, die geeignet sind, den neuen Herausforderungen bei der Archivierung und dauerhaften Bewahrung von Computererzeugnissen zu begegnen. Gesponsort wurden die 5.000 £ Preisgeld von der "Digital Preservation Coalition", des britischen Kompetenzzentrums für Langzeitarchivierung und nestor-Pendants. Innerhalb eines Konsortiums führender Initiativen bei der Zertifizierung digitaler Archive von Digital Curation Centre, dem Projekt Digital Preservation Europe sowie dem Center for Research Libraries Group bewarb sich die nestor-Arbeitsgruppe \“Vertrauenswürdige Archive – Zertifizierung\“ mit der gemeinsamen Arbeit zur Evaluation und Zertifizierung digitaler Archive für den diesjährigen Preservation Award. Weiterhin nominiert wurden:

  • The British Library – LIFE (Lifecycle Information for E-Literature)
  • National Library of New Zealand & The British Library – Web-Kurator-Tool (Software Entwicklungsprojekt)
  • The National Archives of the UK – Aktive Bewahrung und Erhaltung in den Nationalen Archiven: PRONOM Technical Registry and DROID file format identification tool
  • Bodleian Library, University of Oxford & John Rylands University Library, University of Manchester-PARADIGM: The Personal Archives Accessible in Digital Media.

Die einmalige internationale Zusammenarbeit von nestor und seinen Partnern erfuhr eine besondere Würdigung durch die Jury. Sie wurde in die Shortlist der fünf besten Kadidaten aufgenommen und auf der Veranstaltung dem internationalen Publikum präsentiert, auch wenn es zum Sieg leider nicht reichte. Das Preisgeld trug das Projekt der National Archives of the UK nach Hause. Für nestor bleibt die Ehre, sich mit seinem Beitrag unter den weltweit herausragendsten Projekten zu befinden; verbunden mit der Gewissheit, dass das deutsche Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung im internationalen Konzert ganz vorne mitspielt. \“Allein die Nominierung ist bereits eine Auszeichnung. Sie zeigt, daß die nestor-Arbeit wahrgenommen wird und daß sich die Kooperationsaktivitäten auf internationaler Ebene ausgezahlt haben\“, so Dr. Astrid Schoger und Susanne Dobratz, die die Ehrung für nestor entgegennahmen.

Kontakt
Bayerische Staatsbibliothek
Dr. Astrid Schoger 
Ludwigstraße 16
80539 München
Tel.: 0 89 / 286 38 – 2600
astrid.schoger@bsb-muenchen.de

Humboldt-Universität zu Berlin
Susanne Dobratz  
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Tel.: 0 30 / 2093 – 7070
susanne.dobratz@rz.hu-berlin.de

Projektkoordination nestor
Deutsche Nationalbibliothek
Dr. Mathias Jehn 
Adickesallee 1
60322 Frankfurt
Tel.: 0 69 / 1525 – 1141
Fax: 0 69 / 1525 – 1010
m.jehn@d-nb.de

Quelle: Uni-Protokolle, 2.10.2007

Briefe Fontanes an seinen Sohn Theodor

Ein der Wissenschaft bislang unzugängliches Konvolut von 104 Briefen Theodor Fontanes an seinen Sohn Theodor wurde von der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und dem Potsdamer Theodor-Fontane-Archiv gemeinsam erworben. Die Erwerbung wurde durch die Kulturstiftung der Länder und den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft großzügig gefördert. Zuletzt wurde das Konvolut im Oktober 1933 bei der für den Nachlass Theodor Fontanes folgenschweren Versteigerung des Berliner Auktionshauses Meyer & Ernst unter dem damaligen Schätzpreis für 255 RM an einen privaten Sammler verkauft. Bis jetzt blieben die Briefe der Forschung unzugänglich. Dass das Konvolut unbeschadet und ohne Verluste bewahrt werden konnte, ist erst seit kurzem bekannt. Es ist daher eine Sensation, dass dieses berühmte Briefkonvolut nun in öffentlichem Besitz der Forschung zur Verfügung stehen wird. Angesichts der Bedeutung der Briefe, welche das prominente Fontanesche Briefwerk bestens ergänzen, entschlossen sich die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und das Potsdamer Theodor-Fontane-Archiv, das Konvolut gemeinsam zu erwerben. Im Interesse der Forschung wird auch weiterhin konzertiert gehandelt: Zunächst werden alle Briefe digitalisiert und als elektronische Kopien sowohl in Potsdam als auch in Berlin den Nutzern zur Verfügung stehen. Auch die weiteren Schritte – die Erschließung, Restaurierung und Veröffentlichung der Dokumente – werden gemeinsam unternommen. Der gemeinsame Ankauf des Briefkonvoluts markierte den Auftakt für eine Gesamterschließung des auf mehrere Institutionen verteilten Fontane-Nachlasses. Ziel ist, der Forschung den elektronischen Zugriff auf den handschriftlichen Nachlass des Dichters zu gewähren, unabhängig vom Ort der Aufbewahrung der Originale.

Das Briefkonvolut umfasst 104 eigenhändige Briefe von Theodor Fontane an seinen Sohn Theodor (1856–1933) bzw. dessen Frau Martha, geb. Soldmann (1865–1934), einige Postkarten sowie Briefe und Briefnachschriften von Emilie Fontane bzw. von den Geschwistern Martha (1860–1917) und George (1851–1887). Damit enthält das Briefkonvolut weit mehr als 90 % aller heute bekannten Briefe Fontanes an den Sohn Theodor. Gut die Hälfte der Briefe ist unveröffentlicht. Über Theodor jun., den der Vater als „Programm-Menschen“ und „preußisch-conventionell abgestempelten Prinzipienreiter“ beschreibt, weiß man bislang wenig. Gewiss ist, dass der „kluge, nüchterne [und] ehrgeizige“ Theodor, der als guter Gymnasiast und erfolgreicher Jurastudent reüssierte, eine veritable Karriere in der preußischen Heeresintendantur machte. In seinen nur bruchstückhaft publizierten Erinnerungen gibt der Sohn ein differenziertes Bild von der Persönlichkeit und der komplizierten Arbeitsweise des Schriftsteller-Vaters. Augenfällig scheint die äußerliche Ähnlichkeit mit dem Vater gewesen zu sein, die Theodor jun. dazu prädestinierte, sowohl Max Wiese für das Fontane-Denkmal in Neuruppin als auch Max Klein für das Denkmal im Berliner Tiergarten Modell zu sitzen bzw. zu stehen.

Auch literarisch beschäftigte Theodor jun. den Vater immer wieder. Zwar ist die Erzählung, die „Theos Geschichte“ hätte werden sollen, nicht geschrieben worden, aber Romanfiguren wie der Sohn Wendelin in dem Roman Die Poggenpuhls und Baron von Innstetten in Fontanes wohl berühmtesten Roman Effi Briest tragen Theos Züge. Ob dem Sohn tatsächlich die Eigenschaften eines Baron von Innstetten zugesprochen werden können, darüber wird die Forschung zu befinden haben. Anhand des gewichtigen Briefkonvoluts wird sich zeigen, welche Rolle der Sohn Theodor in der Fontaneschen Familiensaga und in der Familien-“Schreibwerkstatt“ des Dichters gespielt hat. Am 14. November 2007 wird in der Villa Quandt in Potsdam, dem neuen Domizil des Fontane-Archivs, die hochkarätige Erwerbung mit einer Festveranstaltung gefeiert, die um 19 Uhr beginnt. Der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz wird aus den bisher unbekannten Briefen lesen. 

Kontakt
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Potsdamer Straße 33
10785 Berlin 
Tel.: 030 / 266 – 2323 
Fax: 030 / 266 – 2319 
barbara.schneider-kempf@sbb.spk-berlin.de 

Theodor-Fontane-Archiv 
Am Bassin 4
14415 Potsdam 
Tel.: 0331 / 201396 
        0331 / 2013970 
fontanearchiv@uni-potsdam.de 

Quelle: Pressemitteilung Staatsbibliothek zu Berlin, 21.9.2007

Ausstellung über Leben und Wirken von Joseph Beuys in Düsseldorf

Joseph Beuys (1921-1986) lebte, lehrte und arbeitete in Düsseldorf. Ab 1946 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1961 erhielt Beuys den Lehrstuhl für monumentale Bildhauerei an der Akademie und avancierte zum Lehrer mit dem größten Zulauf in Deutschland. Seine Lehrtätigkeit galt ihm als wichtigste künstlerische Aufgabe. Diese übte er auch nach der Kündigung seiner Professur 1972 durch seinen Dienstherrn, NRW-Wissenschaftsminister Johannes Rau, weiter aus. So beschrieb er sein Lehren mit den Worten: \“To be a teacher is my greatest work of art\“. Nach der spektakulären Abberufung wurde der Mann mit dem Filzhut von seinem ehemaligen Schüler Anatol ebenso spektakulär \“zurückgeholt\“: In einem Einbaum überquerten sie den Rhein von Oberkassel Richtung Kunstakademie – eine Aktion, die sich 1998 zum 25. Male jährte. Joseph Beuys wurde nicht nur zu einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, er war auch Begründer der Deutschen Studentenpartei, der Freien Internationalen Universität und Gründungsmitglied der Grünen. Joseph Beuys entwickelte sein, in der Kunstgeschichte bahnbrechendes, theoretisches Oeuvre zum so genannten \“erweiterten Kunstbegriff\“. Der Künstler, dessen Gesamtwerk alles menschliche Handeln und Denken mit einschließt, war besonders in Düsseldorf öffentlich präsent. Dieser Zeit und besonderen Konstellation widmet das Stadtmuseum Düsseldorf jetzt die Ausstellung \“Joseph Beuys, Düsseldorf\“ , die am 29. September 2007 eröffnet wurde und bis zum 30. Dezember 2007 zu besichtigen ist. 

Vor dem konzeptionellen Hintergrund eines \“fragenden Museums\“ ist das Stadtmuseum auch Plattform für Ausstellungen auf der Grundlage neuer Forschungsergebnisse zu international bedeutsamen, gesellschaftlich relevanten Künstlern wie Joseph Beuys. Bereits im Februar 2006 wurde innerhalb der Sammlung des Stadtmuseums ein Beuys-Dokumentationsraum eingerichtet, der die Stationen seines Lebens und Wirkens in der Stadt veranschaulicht. Damit verbunden war ein umfangreiches Beuys-Forschungsprojekt, für das die Deutsche Bank Stiftung die Mittel bereitstellte. Diese intensive Vorarbeit bildet die Basis für die Ausstellung. Die Bibliothek des Stadtmuseums zu Joseph Beuys und Exponate aus dem Dokumentationsraum sind während ihrer Laufzeit in die Ausstellung integriert. Die Schau dokumentiert mit mehr als 1 100 Exponaten – darunter viele zuvor nie ausgestellte Fotos, Briefe, Urkunden, Zeichnungen, Flugblätter, Plakate, Filme, Bücher, Multiples und bildhauerische Arbeiten – das Wirken von Joseph Beuys in Düsseldorf. Das Ausstellungsteam interpretiert diese Materialien nicht, sondern stellt sie dokumentarisch zur Diskussion. Etwa die Hälfte der Exponate stammt aus dem Bestand des Stadtmuseums. Leihgeber waren unter anderem die Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek, das Museum Insel Hombroich, Kunstakademie Düsseldorf, Museum Kurhaus Kleve, Stiftung Museum Schloss Moyland, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und Stadtarchiv Düsseldorf, aber auch Schüler des Künstlers. 

Struktur und Gestaltung der Ausstellung sind am Aufbau eines Archivs orientiert: Die Exponate sind nummeriert und den chronologisch dargestellten Ereignissen zugeordnet. Das Register im kostenlosen Ausstellungsführer unterstützt die Besucher, Orte, Themen und Ereignisse zu ermitteln. Die Bibliothek des Stadtmuseums zu Joseph Beuys und Arbeitsplätze ermöglichen weitere Recherchen. Im Zentrum der Ausstellung finden die begleitenden Vorträge statt. Dort ist auch eine umfangreiche Auswahl an Filmmaterial zu sehen – neben einer Neuerwerbung des Stadtmuseums: der Schiefertafel mit der Aufschrift \“Wer nicht denken will, fliegt raus\“ um 1977 von Joseph Beuys. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen/Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Sie wird begleitet von einem Katalog, der in der Schriftenreihe \“Stadtmuseum\“ im Verlag Hatje erscheint.

Kontakt
Stadtmuseum Düsseldorf
ehemals Palais Spee 
Berger Allee 2
Tel.: 0211 / 89 – 96170 
Fax: 0211 / 89 – 94019 
stadtmuseum@stadt.duesseldorf.de

Landesarchiv NRW Hauptstaatsarchiv Düsseldorf
Mauerstr. 55
40476 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 22065 – 0
Fax: 0211 / 22065 – 55 – 501
hsa@lav.nrw.de

Quelle: Pressemitteilung Landeshauptstadt Düsseldorf, 27.9.2007

Ausstellung über Carl Schiller im Städtischen Museum Braunschweig

Der 200. Geburtstag Carl Schillers (1807-1874) gibt Gelegenheit, an den überaus verdienstvollen Forscher, Sammler und Museumsgründer zu erinnern. Eigentlich sollte er in Braunschweig gut bekannt sein, verdankt die Stadt seinem Einsatz doch die Errichtung des Lessingdenkmals, die Quadriga auf dem Residenzschloss sowie die Reiterstandbilder für die Herzöge Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm – und nicht zuletzt das Städtische Museum Braunschweig. Dennoch gibt es noch keine umfassende Darstellung seines Lebens.  Die Ausstellung „Carl Schiller: Forscher, Sammler, Museumsgründer“, die am 6. September 2007 im Städtischen Museum am Löwenwall eröffnet wurde, und der dazugehörige Katalog wollen hierzu einen Beitrag leisten. Im Zentrum steht Carl Schillers Sammlung von Kunstwerken und historisch interessanten Gegenständen, die er dem Städtischen Museum vermachte. Mit knapp 150 Werken konnte erstmals seine Sammlung in mühevoller Arbeit rekonstruiert werden. Die Exponate zeigen einerseits Schillers breit gefächertes Interesse, das von den „Merkwürdigkeiten und Altertümern“ seiner Heimatstadt bis zu der zeitgenössischen Kunst in den deutschen Kunstzentren Berlin, Dresden, München und Düsseldorf reicht. 

In Schillers Sammlung befanden sich durchaus kuriose Gegenstände. So ist z. B. eine Haarlocke des von ihm verehrten Lessing sowie andere „Lessingiana“ zu sehen. Schiller war der erste in Braunschweig, der das Interesse der Öffentlichkeit auf die mittelalterliche Architektur der Stadt sowie auf die ur- und frühgeschichtlichen Gegenstände lenkte. Die Objekte aus Schillers Besitz bildeten den Grundstock für die Sammlung des Städtischen Museums. 1937 wurden diese an das neu gegründete „Haus der Vorzeit“ abgegeben und sind heute Bestandteil der Abteilung Ur- und Frühgeschichte des Braunschweigischen Landesmuseums in Wolfenbüttel. Erstmals werden einige Objekte im Kontext von Schillers restlicher Sammlung gezeigt.  Mit zahlreichen Künstlern stand er in freundschaftlichem Austausch, was die im Stadtarchiv Braunschweig aufbewahrte Korrespondenz belegt. Neben den für die Denkmale in Braunschweig tätigen Bildhauern Ernst Rietschel (Lessing, Quadriga), Ernst Hähnel (Friedrich Wilhelm) und Franz Pönninger (Carl Wilhelm Ferdinand) waren dies vor allem Künstler, die sich an den Ausstellungen des Braunschweiger Kunstvereins beteiligten, für den Schiller jahrelang als Sekretär die Geschäfte führte. Die knapp 50 Handzeichnungen dokumentieren hier Schillers Vorlieben.  So bietet die Ausstellung nicht nur einen Einblick in die vielfältigen Interessen Carl Schillers, sondern dokumentiert darüber hinaus seine umfangreichen freundschaftlichen Kontakte. 

Die Ausstellung ist bis zum 2. Dezember 2007 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Kostenlose öffentliche Führungen durch die Ausstellung gibt es am 18. Oktober und 8. November 2007 jeweils um 16 Uhr, sowie am 28. Oktober und 25. November 2007 jeweils um 11 Uhr. Gruppenführungen ab zehn Personen können vereinbart werden und kosten 1,50 Euro pro Person. Der Katalog kostet 9,80 Euro. 

Kontakt
Städtisches Museum Braunschweig
Löwenwall
38100 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 4 70 – 45 05 
Fax: 05 31 / 4 70 – 45 55 
staedtisches.museum@braunschweig.de

Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 / 470 – 4719
Fax: 0531 / 470 – 4725
stadtarchiv@braunschweig.de

Quelle: Pressemitteilung Stadt Braunschweig, 5.9.2007

Einrichtung eines Gemeindearchivs in Hünstetten

Nachdem die Gemeinde Hünstetten im Jahre 2004 beschlossen hatte, ein Gemeindearchiv einzurichten, wurde dieses nun, fast drei Jahre später, am 24. August 2007 eröffnet. Ziel der Gemeinde war es, den schriftlichen Nachlass der Gemeinde Hünstetten, (Rheingau-Taunus-Kreis), die 1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform durch den Zusammenschluss der ehemals zehn selbstständigen Ortsteile Bechtheim, Beuerbach, Ketternschwalbach, Wallrabenstein, Wallbach, Limbach, Strinz-Trinitatis, Kesselbach, Görsroth und Oberlibbach entstanden war, an einem Ort zusammenzufassen. Fachliche Unterstützung bei dem Aufbau ihres Archivs erhielt die Gemeinde Hünstetten durch Johann Zilien vom Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Bei der Eröffnungsveranstaltung lobte er das Engagement der Gemeinde sowie der ehrenamtlichen Mitarbeiter und hob hervor, dass Hünstetten jetzt zu den ca. 5 Prozent hessischer Gemeinden gehört, die über ein professionelles Gemeindearchiv verfügen. In Anerkennung der geleisteten Arbeit wurde das Hünstetter Gemeindearchiv nun sogar für die Vorschlagsliste zum Hessischen Archivpreis nominiert, der jedes Jahr vom hessischen Landesverband vergeben wird. 

Die Gemeinde Hünstetten bat alle Einwohner um Mithilfe, indem sie dazu aufrief, die vor allem im Privatbesitz vorhandenen Dokumente, Chroniken, Schriften, Gemeindeakten sowie solche Unterlagen dem geplanten Archiv zur Verfügung zu stellen, die sich in irgendeiner Weise auf die Gemeinde Hünstetten und ihre Ortsteile bezogen. Von der Gemeinde ernannte Bevollmächtigte waren berechtigt, diese wichtigen Unterlagen gegen ein Übernahmeprotokoll entgegenzunehmen. Betreut wird das Gemeindearchiv, das in den ehemaligen Räumen der Kesselbacher Feuerwehr am Dorfgemeinschaftshaus untergebracht ist, von den beiden ehrenamtlichen Kräften Rudolf Wuschek und Ernst Hensel. In dem ca. 80 Quadratmeter großen Raum befindet sich für jeden Ortsteil ein eigenes Rollregal. Der Ortsteil, dessen Regal das meiste Material enthält, ist zur Zeit Beuerbach. Hier hatte der ehemalige Vorsitzende des Beuerbacher Geschichtsvereins, Egon Alberti, wichtige Unterlagen wie Chroniken, Gesetzesbücher und Baupläne für die Nachwelt erhalten. Obwohl schon zahlreiches Archivmaterial vorhanden ist, das in den nächsten Jahren gesichtet und archiviert werden muss, bittet die Gemeinde Hünstetten weiterhin ihre Bürger um Mithilfe bei der Komplettierung der Bestände aus den einzelnen Ortsteilen. Um allen Interessierten einen Überblick über die bisher geleistete Archivarbeit zu ermöglichen, hatte die Gemeinde am 9. September 2007 zu einem Tag der offenen Tür geladen, wo eine Ausstellung von Bildern, Landkarten, Urkunden und Schulchroniken in den neu geschaffenen Räumlichkeiten im Archiv zu besichtigen war. 

Kontakt
Gemeindearchiv Hünstetten
Dorfgemeinschaftshaus Kesselbach (ehem. Feuerwehrgerätehaus)
65510 Hünstetten
Tel.: 06126 / 1071 (Ernst Hensel
Tel.: 06126 / 8296 (Rudolf Wuschek)

Quelle: Aktuelles Gemeinde Hünstetten, 14.10.2004; Beke Heeren-Pradt, Wiesbadener Tagblatt, 25.8.2007; Aktuelles Gemeinde Hünstetten, 10.9.2007

Stadtarchiv Bergisch Gladbach erweitert sein digitales Zeitungsangebot

Auf 62 Mikrofilmrollen stehen nun jedem Interessierten im Stadtarchiv Bergisch Gladbach sämtliche Ausgaben des bergischen sonntagsblattes sowie des bergischen handelsblattes aus den Jahren 1969 bis 2005 zur Verfügung. Fehlende Zeitungsausgaben im Stadtarchiv wurden durch Unterstützung des Bergischen Handelsblattes ergänzt. Die umfangreiche Verfilmung konnte deshalb durchgeführt werden, weil das Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse in Dortmund, das die Verfilmungen auch durchführt, diese beiden Zeitungen als wichtige lokalgeschichtliche Quellen anerkannte und auch die Finanzierung übernahm. So findet man vor allem im bergischen sonntagsblatt verlässliche Informationen über das Alltags- und Wirtschaftsleben in der Region. Darüber hinaus erfährt man auch viel über die einzelnen örtlichen Geschäfte und Firmen, über Sportveranstaltungen, Jubiläen der zahlreichen Vereine, Stadtteilfeste sowie über Karnevalsveranstaltungen. Über das kulturelle und kommunale Leben in Bergisch Gladbach informiert außerdem ausführlich das bergische handelsblatt, das Anfang der 1990er Jahre sogar gemeinsam mit dem Kulturamt  der Stadt die Sonderbeilage \“kultur total" herausgab. Zusammen mit diesen beiden verfilmten Zeitungen verfügt das Stadtarchiv Bergisch-Gladbach nun über fast 1 200 Mikrofilme,  auf denen die historischen Lokal- und Regionalzeitungen nicht nur für die Nachwelt erhalten bleiben, sondern auch jederzeit für Forschungszwecke zur Verfügung stehen.  

Kontakt
Stadtarchiv Bergisch Gladbach
Hauptstr. 310
51465 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202 / 142 – 212
Fax: 02202 / 142 – 216
archiv@stadt-gl.de 

Quelle: Bergisches Sonntagsblatt, 21.9.2007

Leiterin des Stadtarchivs Ortsteil Wolfen geht in Ruhestand

Claudia Simon, die seit 1991 das Stadtarchiv Wolfen geleitet hat, tritt Anfang Oktober 2007 ihre Altersteilzeit an. Seit der Gründung der Stadt Bitterfeld-Wolfen am 1. Juli 2007 und der Zusammenlegung der ehemals eigenständigen Archive Bitterfeld und Wolfen zum Stadtarchiv Bitterfeld-Wolfen führt das Archiv Wolfen die neue Bezeichnung Stadtarchiv Ortsteil Wolfen. Während ihrer sechzehnjährigen Tätigkeit sammelte, ordnete und archivierte Claudia Simon umfangreiches Material zur Geschichte Wolfens. Der Bestand des von ihr aufgebauten Stadtarchivs beläuft sich inzwischen auf 243 Meter Akten und Fotos. Geholfen hat ihr bei ihrer Tätigkeit die enge Verbundenheit zum Kultur- und Heimatverein Wolfen, an dessen Gründung im Jahre 1992 sie mitbeteiligt war. Hier konnte die gelernte Mechanikerin für Betriebs-, Mess- und Steuertechnik, die bis zum Beginn ihrer Tätigkeit im Stadtarchiv Wolfen 25 Jahre lang in der Filmfabrik Wolfen beschäftigt war, ihre heimatgeschichtlichen Kenntnisse vertiefen. Eingewiesen wurde sie in die Archivarbeit zunächst von der damaligen Leiterin des Bitterfelder Stadtarchivs, Tatjana Brückner. Ihre fachlichen Kenntnisse erweiterte sie nach und nach durch eine Schulung im Landesarchiv Magdeburg und durch eine berufsbegleitende Qualifizierung als  Verwaltungsangestellte.

Kontakt
Stadtarchiv Ortsteil Wolfen
Reudnerstr. 70
06766 Wolfen
Tel.: 03494 / 66 – 383

Quelle: Susann Huster, Mitteldeutsche Zeitung, 21.9.2007