Wie wird man Archivar/in?

Scheidende Nürnberger Kirchenarchivdirektorin Andrea Schwarz gibt einen Ein- und Rückblick.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat ihren Sitz in München. Als die vorwiegend in Franken wurzelnde bayerische Landeskirche in den 1920er Jahren mit Vorüberlegungen für den Aufbau eines landeskirchlichen Archivs begann, da sollte ein solches Institut möglichst „auf dem Boden errichtet werden soll, aus dessen Geschichte der Hauptteil seiner Bestände entstammt“. Man entschied sich aus diesem Grund für Nürnberg. Das zum 1. Juni 1931 gegründete „landeskirchliche Archiv für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern rechts des Rheins“ blieb glücklicherweise von Kriegsverlusten weitgehend verschont. 1955 konnte das Archiv damals moderne und zweckmäßig erscheinende Räumlichkeiten nahe des Predigerseminars in Nürnberg-Wöhrd beziehen.


Abb.: Eingang des zwischen 2011 und 2013 neu erbauten Landeskirchlichen Archivs in Nürnberg (Foto: HerrMay – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0).

Auf den ersten Archivdirektor Pfarrer Dr. Karl Schornbaum (1875-1953), den führenden Vertreter der bayerischen evangelischen Kirchengeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, waren 1947 D. Matthias Simon, 1963 Dr. Karlheinrich Dumrath, 1975 Dr. Helmut Baier und 2004 Dr. Andrea Schwarz in der Leitung des Hauses gefolgt. Das Archivgebäude konnte indes bereits 1970 wegen Überfüllung fast kein Material mehr aufnehmen. Nach jahrzehntelangen Aus- oder Neubauplanungen, der Einrichtung von Außenstellen und externen Lesesälen konnte schließlich im Dezember 2013 ein Neubau des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg eingeweiht werden. Der Neubau des Archivs befindet sich auf einem ehemaligen Fabrikgelände in direkter Nachbarschaft des bisherigen Hauptgebäudes und besteht aus zwei ineinander verschränkten, geschlossenen Kuben, die über einem transparenten, zurückspringenden Erdgeschoss zu schweben scheinen.

Mit der langjährigen Archivleiterin Andrea Schwarz, die Ende März 2022 in den Ruhestand tritt, hat das Sonntagsblatt über ihren Beruf als Kirchenarchivdirektorin im Landeskirchlichen Archiv Nürnberg gesprochen sowie über die Frage: Wie wird man eigentlich Archivarin?

Dr. Andrea Schwarz spricht in dem auf YouTube einzusehenden Interview mit dem Sonntagsblatt von ihrem Traumberuf: „Man erfährt so viel von den Dingen, von den Menschen, die vor uns gelebt haben. Mir gibt die Arbeit die Kraft und das Selbstverständnis, niemals pessimistisch zu sein, weil ich weiß, dass es den meisten Menschen früher so viel schlechter gegangen ist. Und auch sie sind nicht verzweifelt, denn auch die wussten, dass es auch in anderen Zeiten schon schlechter war.“

Das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern verwahrt das Archivgut der kirchenleitenden Organe, sonstiger kirchlicher Dienststellen (auch vieler Pfarrämter) und Einrichtungen sowie ihrer jeweiligen Vorgänger in den einzelnen Territorien, deren evangelische Kirchenwesen im frühen 19. Jahrhundert zur „Protestantischen Kirche in Bayern rechts des Rheins“ zusammengefügt worden waren. Ergänzend kommen Nachlässe von Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens, Sammlungen von Bildern, Grafiken, Plakaten, Karten, Plänen, Siegeln, Filmen, Tondokumenten, Videos, Zeitungsausschnitten usw. hinzu. Zu den Aufgaben des Archivs zählt ferner die mit Außendienst verbundene Pflege der Archive, Registraturen und historischen Buchbestände innerhalb seines Sprengels, vor allem in den rund 1.540 Kirchengemeinden der bayerischen Landeskirche. Die mit rund 250.000 Titelaufnahmen umfangreiche Bibliothek des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg ist passiv dem allgemeinen Fernleihverkehr angeschlossen.

Neue Leiterin des Landeskirchlichen Archivs Bayern in Nürnberg wird Dr. Alexandra Lutz, die bisherige kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main. Die 53-Jährige tritt zum 1. Juli 2022 die Nachfolge der bisherigen Archivdirektorin Dr. Andrea Schwarz an.

Lutz studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Volkskunde und Soziologie. Die promovierte Historikerin und ausgebildete Archivarin war von 2003 bis 2010 Dozentin und Koordinatorin für die archivwissenschaftlichen Fächer an der Archivschule Marburg. Anschließend leitete sie das Stadtarchiv Kassel. 2013 kam sie als Leiterin der Abteilung Sammlungen in das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt. Seit Sommer 2021 war die gebürtige Schleswig-Holsteinerin dort kommissarische Leiterin.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Veilhofstraße 8
90489 Nürnberg
Telefon: +49 (0)911/58869-0
Fax: +49 (0)911/58869-69
archiv@elkb.de
https://www.archiv-elkb.de

Quelle: Sonntagsblatt: Berufswahl: Wie wird man Archivar*in?, 5.3.2022; LAELKB, Archivgeschichte, 8.5.2014; bavarikon: Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern; gmp Architekten: Landeskirchliches Archiv der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern; Frankfurt live, 31.1.2022; Sonntagsblatt/epd, 24.2.2022; Sonntagsblatt: Digitale Kirche. So packt die neue Kirchenarchiv-Chefin die Digitalisierung an, 27.7.2022.

Letztes Asylarchiv des Historischen Archivs der Stadt Köln aufgelöst

Durch den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 ist fast der gesamte Archivbestand aus über 1.000 Jahren Stadt-, Regional- und Kirchengeschichte unter Schutt und Trümmern begraben und stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Immerhin rund 95 Prozent der Archivalien konnten durch den Einsatz von Berufsfeuerwehr, Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfern geborgen werden. Der Restaurierungsbedarf ist gigantisch. Mindestens 6.000 bis 6.500 Personenjahre sind erforderlich, um alle beschädigten Archivalien weitestgehend in Stand zu setzen. Mehr als 200 Personen müssen in ständigem Einsatz sein, damit das Archiv in 30 Jahren wieder voll funktionsfähig sein kann.

Fast 13 Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs in der Kölner Südstadt wurde kürzlich der letzte temporäre Außenstandort des Historischen Archivs der Stadt Köln geschlossen. Die langjährige Phase der Bergungserfassung der in die Asylarchive ausgelagerten Archivalien ist damit beendet – die Projektgruppe „Asylarchive“ ist abgeschlossen.


Abb.: Eine Akte zum Friedhof in Lindenthal. Die letzte in einem Asylarchiv erfasste Einheit für das Historische Archiv der Stadt Köln (Foto: Stadt Köln)

Nachdem die havarierten Archivalien geborgen und erstversorgt wurden, wurden sie zunächst in insgesamt zwanzig in ganz Deutschland verteilten Asylarchiven untergebracht. Bei der Bergungserfassung musste für jede geborgene Einheit geklärt werden, um welches Archivale es sich handelte, in welchem Zustand es geborgen wurde und welche weiteren Schritte nötig waren.

Obwohl die Bergungsphase selbst bereits im Jahr 2011 abgeschlossen wurde, beanspruchte die Bergungserfassung noch einmal mehr als zehn Jahre akribische Arbeit. Insgesamt 45.054 Kölner Meter (ein Kölner Meter entspricht sechs Standard-Archivgutkartons), verteilt auf 1.255.724 Bergungseinheiten in rund 180.000 Behältnissen wurden seit 2009 erfasst.

Mit dem Asylarchiv Düsseldorf konnte nun auch der letzte Außenstandort geschlossen werden. Dort erfolgte seit 2015 an rund 2.300 Tagen die Bergungserfassung für allein hier 9.125 Kölner Meter, verteilt auf 203.894 Bergungseinheiten. Hier wurde im Juli 2021 auch das letzte noch ungesichtete Archivale, das zuvor in den Asylarchiven lagerte erfasst: Ein zwischen der Gemeinde Kriel und dem Inhaber der Krankenanstalt Lindenthal „unter Vorbehalt der königlichen Genehmigung“ im Jahr 1864 geschlossener Vertrag über die Nutzung eines Grundstücks für den Friedhof zu Lindenthal.

Mit der Beendigung der Bergungserfassung am Standort Düsseldorf sind damit nun rund 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs und etwa 35 laufende Kilometer Bestände im Neubau am Eifelwall angekommen.

Link: Wiederaufbau der Bestände

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Eifelwall 5
50674 Köln
Telefon 0221 / 221-22327
Telefax 0221 / 221-22480
historischesarchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 8.3.2022; Historisches Archiv der Stadt Köln, Wiederaufbau der Bestände.

Jüdische Geschichte im Rhein-Erft-Kreis

Sammlung des Historikers Heinz Gerd Friedt jetzt im Kreisarchiv in Bergheim einsehbar.

Die umfangreiche Materialsammlung des Historikers Heinz Gerd Friedt zur jüdischen Geschichte im Rhein-Erft-Kreis ist jetzt im Kreisarchiv des Rhein-Erft-Kreises in Bergheim einsehbar. Bereits 2020 übernahm das Kreisarchiv seinen sogenannten Vorlass – die noch zu Lebzeiten übergebene Materialsammlung – in seine Bestände. Danach erfolgte die archivwissenschaftliche Erschließung durch einen Kölner Dienstleister für Geschichtsforschung. Nun liegt das Findbuch zum Bestand vor und die Sammlung ist einsehbar.

Der Vorlass Friedt, Bestand 517 im Kreisarchiv des Rhein-Erft-Kreises, beinhaltet Aufzeichnungen, Korrespondenzen, Fotos und Skripte zu mehr als 40 Jahren Forschung zur jüdischen Geschichte im Rhein-Erft-Kreis. Das Findbuch gliedert sich in Angaben zum Vorlassgeber, enthält eine Bibliografie sämtlicher Werke Friedts und die eigentliche Verzeichnung der einzelnen Archivalien. Über einen Index ist der Bestand gut nutzbar. Insgesamt wurden 143 Verzeichnungseinheiten aus der Zeit von 1800 bis 2018 aufgenommen, die Informationen zur Geschichte jüdischer Familien in Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Kerpen aber auch zur Entstehung der publizierten Werke Friedts enthalten.

Der in Oberaußem aufgewachsene und heute in München lebende Heinz Gerd Friedt ist im Rhein-Erft-Kreis als Forscher zur jüdischen Geschichte bekannt. Bereits zwischen den Jahren 1968 und 1979 hielt er sich in Israel auf und verbrachte dort insgesamt fast fünf Jahre. Hier begannen seine Nachforschungen zur jüdischen Regionalgeschichte Bergheims und Umgebung. Friedts Aufsatz „Genealogische Betrachtungen über die jüdischen Familien in und um Bergheim/Erft“ im Jahrbuch des Bergheimer Geschichtsvereins (Geschichte in Bergheim, Bd. 26/2017, S. 177-221), steht in einer erweiterten Version als PDF-Dokument auf der Internet-Seite des Vereins zum Download bereit („Genealogien der Bergheimer Jüdischen Familien„). Heinz Gerd Friedt erhielt für seine Forschungen mehrere Auszeichnungen, zuletzt für sein Gesamtwerk 2017 den Bergheimer Gulden der Stadt Bergheim.

„Ich bin Heinz Gerd Friedt sehr dankbar für seinen Nachlass zu Lebzeiten und freue mich, dass seine umfassende Sammlung jetzt im Kreisarchiv zugänglich ist“, so Landrat Frank Rock. „Sie ist ein wesentlicher Beitrag zur wichtigen Erinnerungskultur bei uns im Kreis, besonders auch für nachfolgende Generationen. Ich hoffe auf die rege Nutzung der Unterlagen für weitere aufschlussreiche Forschungen zur jüdischen Geschichte im Rhein-Erft-Kreis.“

Der Vorlass ist im Kreisarchiv des Rhein-Erft-Kreises nach vorheriger Anmeldung nutzbar.

Kontakt:
Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis
Willy-Brandt-Platz 1
50126 Bergheim
archiv@rhein-erft-kreis.de
https://www.rhein-erft-kreis.de/familie-bildung-kultur/kultur/kreisarchiv
https://www.archive.nrw.de/kreisarchiv-rhein-erft-kreis

Quelle: Rhein-Erft-Kreis, Pressemeldung, 8.3.2022; Rheinische Anzeigenblätter, 26.9.2017; Bergheimer Geschichtsverein, Nachrichten.

Frauenspuren in der Stadt Salzburg

Publikation anlässlich des Weltfrauentags am 8. März.

Bei der Veranstaltung der Stadt Salzburg zum Internationalen Frauentag 2022 steht die Präsentation der Publikation „Frauenspuren“ im Zentrum. Auf 124 Seiten sind 26 Porträts bedeutender Frauen aus der Geschichte der Stadt Salzburg zu lesen. Auf je zwei Doppelseiten kommen Leben, Werk, Erinnerung und Spurensuche ausführlich zur Sprache. Die Broschüre entstand in Kooperation von Stadtarchiv Salzburg und Frauenbüro der Stadt Salzburg. Sie begleitet das Gedenktafelprojekt, das nicht nur erweitert wird, sondern sich auch in neuem, zeitgemäßem Design der Stadt Salzburg präsentiert.

Frauen hinterließen in der Geschichte ebenso Spuren wie Männer. Dennoch findet sich Frauengeschichte seltener im kollektiven Gedächtnis wieder. Insgesamt erinnerten bisher 17 vom Frauenbüro der Stadt Salzburg initiierte Gedenktafeln an Frauen, die sich durch ihr Engagement, ihre Leistungen oder ihre herausragenden Fähigkeiten hervorgehoben haben. Die Tafeln wurden an deren Wohn- und Geburtshäusern oder deren Wirkungsstätten angebracht. Die Bereiche, in denen die gewürdigten Frauen tätig waren, sind sehr unterschiedlich. Neben Malerinnen, Schriftstellerinnen, Musikerinnen sind es auch Unternehmerinnen, Frauenrechtlerinnen, Ärztinnen, Schauspielerinnen, Wissenschaftlerinnen, Gegnerinnen des NS-Regimes oder Frauen, die sich um das Wohl der Stadt sorgten. Die Erinnerungstafeln befinden sich großteils in der Salzburger Altstadt und eignen sich deshalb für Spaziergänge auf den Spuren dieser großartigen Frauen.

Vorbilder und Wegbereiterinnen
Der Blick auf Pionierinnen bedeutet auch Bestandsaufnahme. Wo stehen wir, was brauchen wir? Wir holen außergewöhnliche Frauen vor den Vorhang, die mutig neue Wege eingeschlagen haben. Pionierinnen, die Salzburgs Geschichte mitgeschrieben und wesentlich geprägt haben. Als Vorbilder und Wegbereiterinnen motivieren sie uns heute, mit kritischem Geist eine aktive Rolle in der Gesellschaft einzunehmen. „Wir wollen die Vielfalt in den Biografien von bedeutenden Frauen in Salzburg zeigen, die oft gegen große Widerstände und allen Einschränkungen zum Trotz Großartiges geleistet haben. Wir machen die Spuren dieser Frauen sichtbar – denn um zu wissen, wohin wir gehen, ist es wichtig zu wissen, woher wir kommen“, sagt Anja Hagenauer, Stadträtin und ressortzuständig für Frauenfragen.


Abb.: Präsentieren gemeinsam die Publikation „Frauenspuren“: Salzburgs Frauenbeauftragte Alexandra Schmidt und Stadträtin Anja Hagenauer (Foto: Stadt Salzburg/Alexander Killer).

„Auch in Zukunft werden wir Augen und Ohren offen halten für weitere Frauenpersönlichkeiten – das Projekt wird laufend erweitert. Anregungen für bedeutende Frauen, an die erinnert werden sollte, sind ausdrücklich willkommen“, sagt Alexandra Schmidt vom Frauenbüro der Stadt Salzburg, Initiatorin und Koordinatorin des Projekts.

„Ihr Frauen, um deren Rechte, um deren Freiheit, um deren Glück es sich handelt, Ihr selbst müßt die Initiative ergreifen, um Euer Leben zu einem menschenwürdigen Dasein zu gestalten.“

„Diesem Appell von Irma von Troll-Borostyáni (1847-1912) schließen wir uns an. Die erste Salzburger Frauenrechtlerin hielt die Gleichberechtigung der Geschlechter für die größte Herausforderung des 19. Jahrhunderts – sie hat heute nicht an Aktualität verloren“ sagen die Autorinnen Sabine Veits-Falk, Historikerin am Stadtarchiv Salzburg, und die Literaturwissenschaftlerin Christa Gürtler.


Abb.: Die Autorinnen hinter dem Werk: Christa Gürtler und Sabine Veits-Falk (Foto: Stadt Salzburg/Susi Berger).

Programm „Internationaler Frauentag 2022“, Dienstag, 8. März 2022

Buchpräsentation Frauenspuren
mit den Autorinnen Christa Gürtler und Sabine Veits-Falk
und Stadträtin Anja Hagenauer

Lieder von Frauen über Frauen mit Frauen:

Birgit Laude: Violine
Michaela Papst: Gitarre und Gesang
Gebärdendolmetsch: Jutta Onrednik
Moderation: Alexandra Schmidt

Die Broschüre ist per Post erhältlich. Bestellungen an: frauenbuero@stadt-salzburg.at (oder Tel. +43 0662/8072- 2046).

Kontakt:
Frauenbüro der Stadt Salzburg
Mirabellplatz 4
5024 Salzburg
Tel: +43 662 8072 2045
Fax: +43 662 8072 2066
frauenbuero@stadt-salzburg.at
https://www.stadt-salzburg.at/frauen/

Stadtarchiv Salzburg
Glockengasse 8
5024 Salzburg
Tel: +43 662 8072 4701
Fax: +43 662 8072 4750
stadtarchivundstatistik@stadt-salzburg.at

Quelle: Stadt Salzburg, Presseaussendung, 7.3.2022; Stadt Salzburg, Projekt Frauenspuren; Stadt Salzburg, Frauentag 2022; ORF, Buch über „Frauenspuren“ zum Weltfrauentag, 8.3.2022

UNIQUE!? Unikate im Zeitalter der Ubiquität: Funktionen und Potenziale

Internationale Konferenz am 15. und 16. September 2022 an der Universität Regensburg.

Am 15. und 16. September 2022 findet an der Universität Regensburg die internationale Konferenz UNIQUE!? Unikate im Zeitalter der Ubiquität (UNIQUE!? Unique Objects in an Age of Ubiquity) statt. Die Konferenz widmet sich einer zentralen wissenschaftlichen Zukunftsfrage, die sowohl Konsequenzen für die Geistes- und Sozialwissenschaften und die Kunst hat als auch für den Betrieb von Kulturinstitutionen wie Museen und Bibliotheken von hoher Bedeutung ist: der Frage nach den Funktionen und Potenzialen von Unikaten in einer Zeit der digitalen Reproduzierbarkeit.

Unikate sind Mittelpunkte in einer vernetzten, dezentralen Welt. Sie signalisieren Unverfügbarkeit in der globalen digitalen Verfügbarkeit, Ferne in der ubiquitären Mausklick-Nähe. Was im Alltagsleben als Lifestyle-Objekt der Individualisierung dient, hat im kulturellen und wissenschaftlichen Kontext das subversive Potenzial, Kanonisierungsprozesse aufzubrechen und als deep fact Geschichte neu zu schreiben. Unikate können sich ihrer Reproduktion widersetzen, indem sie objektspezifische Funktionsweisen aufweisen oder indem Textobjekt und Text auf untrennbare Weise verbunden sind.

Aufbauend auf umfassenden Forschungen zur Materialität des Buches, zu Objektbiographien und historischen Unikalisierungspraktiken setzt sich die interdisziplinäre Tagung das Ziel, die kulturelle Rolle des Unikats in der Gegenwart zu analysieren. Im Zentrum der Untersuchungen sollen hierbei zum einen gesellschaftliche Funktionen von physischen Unikaten und Unikalisierungspraktiken stehen, insbesondere mit Blick auf die zunehmend digitale Umgebung, die oftmals einen Eindruck universeller Reproduzierbarkeit vermittelt; zum anderen soll das wissenschaftliche, literarische und künstlerische Potential von Unikaten herausgearbeitet werden.

Die interdisziplinäre Tagung wendet sich an Wissenschaftler/innen aus Medienwissenschaft, Material Culture Studies, Buchwissenschaft, Museologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Digital Humanities, Psychologie, Soziologie, Kulturwissenschaft etc. ebenso wie an Praktiker/innen aus dem Museums-, Archiv- und Bibliothekswesen.

Die Konferenz wird finanziell unterstützt von der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft, der Fritz Thyssen Stiftung und der Regensburger Universitätsstiftung. Die Tagung wird flankiert von einer gleichnamigen Ausstellung an der Universitätsbibliothek Regensburg.

Veranstalter der Konferenz ist ein Netzwerk von Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen, das bereits 2018 die erfolgreiche Tagung „Leaf or Page. What lt Means to ‚Read‘ a Manuscript“ am Centre for the Study of Manuscript Cultures der Universität Hamburg durchgeführt hat. Prof. Dr. Christian Benne forscht als Komparatist an der Universität Kopenhagen – er beschäftigt sich intensiv mit den Funktionen und Potenzialen von Manuskripten (2015). Prof. Dr. Bernhard Dotzler ist Medienwissenschaftler an der Universität Regensburg und erforscht die Zusammenhänge zwischen Mediengeschichte und Wissenskonzepten (2017). Prof. Dr. Christine Haug leitet das Zentrum für Buchwissenschaft an der LMU München und ist Vorsitzende der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft. Dr. André Schüller-Zwierlein ist Leiter der Universitätsbibliothek Regensburg und publiziert regelmäßig zu Fragen der kulturellen Überlieferung, der Leseforschung sowie zu literarischen Manuskripten. Prof. Dr. Carlos Spoerhase ist Germanist an der Universität Bielefeld und beschäftigt sich intensiv mit der Materialität literarischer Medien.

Link: https://go.ur.de/unique

Kontakt:
Dr. André Schüller-Zwierlein, Direktor
Universitätsbibliothek Regensburg
Telefon +49 941 943-3901, -3902
ub.conference@ur.de
https://go.ur.de/unique

Quelle: Universität Regensburg, Universitätsbibliothek, Pressemitteilung, 7.3.2022

Projektförderung der Villa ten Hompel in der Bildungsagenda NS-Unrecht

Auftakttreffen des von der Stiftung EVZ und vom Bundesministerium der Finanzen geförderten Projekts.

„Am Ende ging es um mich“, äußerte sich eine Polizistin beim Abschluss eines Thementages „Polizeigeschichte“ in der Villa ten Hompel – entgegen der Erwartungen, dass in dem Münsteraner Geschichtsort tatsächlich rein über „Geschichte“ gesprochen würde und Polizeigeschichte wenig mit den eigenen Arbeits- und Lebenswelten heutiger Polizeibeamter zu tun hätte. Doch gerade um die Geschichte und Gegenwart nationalsozialistischer Verbrechen im Alltagshandeln von Polizei und Justiz dreht sich das Pilotprojekt der Villa ten Hompel mit dem Titel „Das geht mich ja was an!“, in dessen Rahmen Thementage mit diesen Berufsgruppen neu- bzw. weiterentwickelt werden sollen.


Abb.: Im Februar 2022 kamen die Mitarbeitenden des Projektes »Das geht mich ja was an!« unter Leitung von Peter Römer (3.v.l.) zum Auftakttreffen in der Villa ten Hompel (Münster) zusammen (Foto: VtH).

Mit einer Summe von 250.000€ fördern die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF) in der 2021 gestarteten Bildungsagenda NS-Unrecht im Schwerpunkt „Transfer“ das Bildungsprojekt des Geschichtsortes. Ziel des Förderprogramms in diesem Schwerpunkt ist eine Stärkung demokratischer Haltungen sowie eines Einstehens gegen Diskriminierungsformen durch einen Wissenstransfer über Lehren aus der NS-Vergangenheit an relevante Berufsgruppen.

Anfang Februar 2022 kamen nun alle Projektmitarbeitenden der Villa ten Hompel zum Auftakttreffen zusammen. Neben dem Projektleiter Peter Römer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Geschichtsort, sind teils langjährige Mitarbeitende der Villa ten Hompel sowie Studierende an dem Projekt beteiligt, die mit der Durchführung von Thementagen mit Polizei- und Justizgruppen vertraut sind.

Fragen wie „Welche Methoden gelingen erfahrungsgemäß?“ und „An welchen Stellen gibt es Weiterentwicklungsbedarf?“ bestimmten die ersten Überlegungen zur Neu- und Weiterentwicklung des Bildungsangebotes, denn seit vielen Jahren finden in der Villa ten Hompel Seminare zu Polizei- und Justizgeschichte statt. In Halbtages- und Tagesformaten setzen sich Polizist*innen und Justizmitarbeitende verschiedener hierarchischer Ebenen mit dem historischen Geschehen und ihrer Verantwortung in der Ausübung exekutiver bzw. judikativer Gewalt auseinander. Die Geschichte des Hauses als polizeilicher Täterort im Nationalsozialismus, Entnazifizierungsstätte und Sitz des Wiedergutmachungsdezernats eröffnen dabei Perspektiven auf nationalsozialistische Täterschaft sowie Brüche und Kontinuitäten im personellen Bereich, aber auch im Denken und Handeln staatlicher Berufsgruppen nach 1945.

„Seit vielen Jahren ist die Villa ten Hompel ein zentraler Bildungsort, an dem Polizist*innen und Justizbeamt*innen über ihren beruflichen Alltag ins Gespräch kommen. Wir freuen uns, dass der Geschichtsort als einer von vier Institutionen in der Bildungsagenda NS-Unrecht im Schwerpunkt Transfer durch die Stiftung EVZ gefördert wird – und damit auch ein Zeichen zur Weiterentwicklung und Verstetigung der historischen Bildungsarbeit mit staatlichen Bediensteten gesetzt wird.“, so Cornelia Wilkens, Dezernentin für Soziales und Kultur der Stadt Münster.

Schwerpunktmäßig soll in den Thementagen der historische und gegenwärtige Umgang mit antisemitischen, rassistischen, antiziganistischen und queerfeindlichen Denk- und Verhaltensweisen problematisiert und reflektiert werden. Angestrebt werden damit Sensibilisierungen für den heutigen beruflichen Alltag. Neben dem breiten Erfahrungsschatz aus langjähriger Seminarpraxis bietet das Projekt so für das Team der Villa ten Hompel die Chance, bestehende Inhalte und Methoden zu evaluieren und neu zu konzipieren.

Hierfür wird auch eine digitale Anwendung verwendet, die im letzten Jahr im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Projektes „Dive.in – Neustart Kultur – Programm für digitale Interaktionen“ entwickelt wurde: Um „mit Geschichte im Gespräch zu bleiben“, so der damalige Projekttitel, treten Mitarbeitende des Geschichtsortes schon vor dem Gedenkstättenbesuch mit den Teilnehmenden in Kontakt und bieten auch nach dem Thementag eine Reflexion über Diskussionen und Eindrücke sowie die Teilnahme an weiteren Veranstaltungen an.

Mit den erweiterten digitalen Möglichkeiten sollen in Zukunft auch hybride sowie mehrtägige Formate in der Villa ten Hompel angeboten werden.

Mehr zur Bildungsagenda NS-Unrecht: https://www.stiftung-evz.de/was-wir-foerdern/drittmittel-programme/bildungsagenda-ns-unrecht

Kontakt:
Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
Tel. 02 51/4 92-71 01
Fax 02 51/4 92-79 18
tenhomp@stadt-muenster.de

Quelle: Stadt Münster / VtH, Projektseite, 4.3.2022

Film über die Arbeit des Stadtarchivs Korschenbroich

Zum bundesweiten TAG DER ARCHIVE am ersten März-Wochenende 2022 präsentiert sich das Stadtarchiv Korschenbroich mit einem Video: Innerhalb von vier Minuten gewinnt man Einblicke in die Arbeit und die Nutzungsmöglichkeiten. Den Film kann man dann direkt auf der Startseite der Homepage anklicken.


Abb.: Das Team vom Stadtarchiv Korschenbroich – Pascal Hiller, Christiane Mittermayer und Archivleiterin Michaele Messmann – präsentiert Fakten, Geschichten und Kurioses zum TAG DER ARCHIVE 2022 (Foto: Stadt Korschenbroich): https://youtu.be/6PidAcTbPxI.

„Wir hätten gerne unsere Türen weit geöffnet und das Publikum hinein gelassen“, lautete der ursprüngliche Plan von Archivleiterin Michaele Messmann. Da dies derzeit schwierig umzusetzen sei, kam die Idee einer kompakten Video-Führung durch die Räumlichkeiten auf.

Das diesjährige Motto „Fakten, Geschichten und Kurioses“ des TAGES DER ARCHIVE wird im Film in verteilten Rollen aufgegriffen. Michaele Messmann beschreibt die „Fakten“ und benennt die Aufgaben und Möglichkeiten des Archivs. Ihre Mitarbeiterin Christiane Mittermayer nimmt sich die „Geschichten“ vor und beschreibt, wie Bürgerinnen und Bürger Ahnenforschung betreiben können. Um „Kurioses“ – wie etwa die lokalen Feierlichkeiten zu des Kaisers Geburtstag – kümmert sich Mitarbeiter Pascal Hiller im Film. „Wichtig war es uns, Neugierde zu wecken und die Leute zu ermuntern, uns nach Terminabsprache tatsächlich mal im Archiv zu besuchen,“ so Michaele Messmann. Auch einen Aufruf gibt es im Film, „alte Schätze“ aus Kellern oder von Dachböden nicht wegzuwerfen, sondern sie erst vom Archiv-Team sichten zu lassen. „Es können Dokumente zur Alltagsgeschichte darunter sein, die man in offiziellen Chroniken nie finden wird.“

Der TAG DER ARCHIVE wird seit 2001 begangen und ist eine Initiative des  Fachverbandes VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. Vorbild der Veranstaltung, die vergleichbar auch in Frankreich, der Schweiz und in einigen osteuropäischen Ländern existiert, ist der „Tag des offenen Denkmals“.

Videomaterial und Imagefilme von zahlreichen weiteren teilnehmenden Archiven am TAG DER ARCHIVE 2022 stellt der VdA auf seiner Homepage zur Verfügung: https://www.vda.archiv.net/videos.html.

Link: www.tagderarchive.de

Kontakt:
Stadtarchiv Korschenbroich
Sebastianusstraße 1
41352 Korschenbroich
stadtarchiv@korschenbroich.de

Quelle: Stadt Korschenbroich, News, 3.3.2022

Stadtarchiv Troisdorf baut digitale Erinnerungskultur aus

Viel Neues zum »Tag der Archive«.

Der TAG DER ARCHIVE ist ein wichtiges Instrument archivischer Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2001 öffnen alle zwei Jahre an diesem Tag hunderte Archive aller Archivsparten unter einem bestimmten Motto in der gesamten Bundesrepublik für die Bürgerinnen und Bürger ihre Türen und präsentieren sich mit vielfältigen Programmen der interessierten Öffentlichkeit als moderne Dienstleister und Gedächtnisinstitutionen.

Auch das Stadtarchiv Troisdorf beteiligt sich seit 2014 regelmäßig mit Führungen, Vorträgen, Bücherverkauf und vielem mehr. Das Angebot wurde sehr gut angenommen mit stetig steigenden Besuchszahlen. Aufgrund der Pandemiesituation hat sich das Stadtarchiv entschieden, für den anstehenden 11. „Tag der Archive“ am Sonntag, 6. März 2022, ausschließlich digitale Angebote zu machen:

• Virtuelle Ausstellung: „Troisdorfer Geschichte(n) – zehnmal in Szene gesetzt
• „Inside Archiv… mit Johannes Ehrengruber“ – Virtuelle Archivführung
• „Archiv macht klug! Alte Schriften erkennen und lesen“ – Ein Einführungsvideo
• „Im Gespräch mit… Waltraud Boß“ – Interview zur Familienforschung
• Videokonferenz-Workshop zum Lesen alter Schriften (Der Termin am 6.3.2022, 10 Uhr, ist ausgebucht; bei vorhandener Nachfrage sind weitere Workshops an anderen Terminen möglich).

Link: https://www.troisdorf.de/de/rathaus-service/stadtarchiv/tag-der-archive/

Alle Angebote und Infos findet man im Stadtarchiv Troisdorf.

Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf
Archivleiterin Antje Winter
Kölner Straße 176
53840 Troisdorf
Tel.: 02241 900-135
Fax: 02241 900-8135
stadtarchiv@troisdorf.de
troisdorf.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Troisdorf, Pressemitteilung, 2.3.2022

Stadtarchiv Iserlohn mit Programm im Stadtlabor zum »Tag der Archive«

Aus Anlass des bundesweiten „Tages der Archive“ präsentiert das Stadtarchiv Iserlohn vom 4. bis zum 9. März 2022 Vorträge, Filme und andere Angebote im Stadtlabor in Iserlohn. Der sonst übliche „Tag der offenen Tür“ im Iserlohner Stadtarchiv in der „Alten Post“ ist unter Pandemiebedingungen nicht durchführbar, sodass die Idee zu dieser Alternative entstand.

An den fünf Tagen werden Vorträge über die Geschichte, Aufgaben und Bestände des Stadtarchivs Iserlohns sowie zum Einstieg in die Familienforschung angeboten. Außerdem gibt es zwei Filmschätze aus den 1960er Jahren zu sehen, die Aufnahmen von Letmathe bzw. Iserlohn zeigen. Vorträge und Filme werden mehrfach wiederholt, um möglichst vielen Personen die Teilnahme zu ermöglichen. Für den Zugang gelten die 3G-Regel und eine Maskenpflicht (FFP2 oder medizinische Maske).


Abb.: Eva Linn (Stadtlabor) und Rico Quaschny (Stadtarchiv Iserlohn) freuen sich auf das vielseitige Programm (Foto: Stadt Iserlohn).

Das Team des Stadtarchivs Iserlohn berät Interessierte außerdem über die richtige Aufbewahrung von historischen Dokumenten, gibt Hinweise zum Lesen alter Schriften und zu Recherchen im Stadtarchiv. Sehr gern können auch historische Dokumente, Postkarten und Fotografien für die Sammlungen des Stadtarchivs abgegeben werden. Die Rollup-Ausstellung „Archivgut erzählt Stadtgeschichte“ zeigt Schätze des Archivs und vermittelt Streifzüge durch die Stadtgeschichte. Ein Bücherflohmarkt lädt zum Stöbern ein. Publikationen des Stadtarchivs, wie stadtgeschichtliche Veröffentlichungen, Postkarten, Nachdrucke von historischen Stadtplänen und Stadtansichten können erworben werden.

Das Stadtarchiv Iserlohn selbst, an seinem Standort in der Alten Post, bleibt vom 4. bis 9. März 2022 geschlossen.

Programm (zum Download):

Freitag, 4. März 2022, 10 bis 14 Uhr
• 10.30 Uhr
Vortrag: Stadtarchiv Iserlohn – Geschichte, Bestände, Aufgaben
• 12.00 Uhr
Vortrag: Familienforschung – Tipps für Einsteiger
• 13.30 Uhr
„Nur eine kleine Stadt“ – Ein Letmathe-Film von 1960/61

Samstag, 5. März 2022, 10 bis 14 Uhr
• 10.30 Uhr
Vortrag: Stadtarchiv Iserlohn – Geschichte, Bestände, Aufgaben
• 12.00 Uhr
„Stadt im Aufbruch – Entscheidung für Iserlohn“ – Ein Iserlohn-Film von 1969
• 13.00 Uhr
„Nur eine kleine Stadt“ – Ein Letmathe-Film von 1960/61

Montag, 7. März 2022, 10 bis 17 Uhr
• 11.00 Uhr
Vortrag: Stadtarchiv Iserlohn – Geschichte, Bestände, Aufgaben
• 13.00 Uhr
Vortrag: Familienforschung – Tipps für Einsteiger
• 15.00 Uhr
„Stadt im Aufbruch – Entscheidung für Iserlohn“ – Ein Iserlohn-Film von 1969
• 16.00 Uhr
„Nur eine kleine Stadt“ – Ein Letmathe-Film von 1960/61

Dienstag, 8. März 2022, 10 bis 17 Uhr
• 11.00 Uhr
„Stadt im Aufbruch – Entscheidung für Iserlohn“ – Ein Iserlohn-Film von 1969
• 12.00 Uhr
„Nur eine kleine Stadt“ – Ein Letmathe-Film von 1960/61
• 13.00 Uhr
Vortrag: Stadtarchiv Iserlohn – Geschichte, Bestände, Aufgaben
• 15.00 Uhr
Vortrag: Familienforschung – Tipps für Einsteiger

Mittwoch, 9. März 2022, 10 bis 14 Uhr
• 10.30 Uhr
Vortrag: Stadtarchiv Iserlohn – Geschichte, Bestände, Aufgaben
• 12.00 Uhr
Vortrag: Familienforschung – Tipps für Einsteiger
• 13.30 Uhr
„Nur eine kleine Stadt“ – Ein Letmathe-Film von 1960/61

Kontakt:
Stadtarchiv Iserlohn
Rico Quaschny (Leiter des Stadtarchivs)
Theodor-Heuss-Ring 5
58636 Iserlohn
Tel.: 02371/217-1920
rico.quaschny@iserlohn.de und archiv@iserlohn.de

Quelle: Stadt Iserlohn, Pressemitteilung, 28.2.2022

Mainzer LSBTIQ-Geschichte soll sichtbar werden

Aufruf zur Erforschung der LSBTIQ-Geschichte der Landeshauptstadt Mainz mit Schwerpunkt ab 1946.

Es sei wichtig, „die Diskriminierungsgeschichte aufzuarbeiten, besonders, wenn man sich bewusst macht, dass immer noch Gesetze und Strukturen in der Bundesrepublik existieren, die nach wie vor eine diskriminierende Wirkung haben“, sagt der Leiter der städtischen Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LSBTIQ in Mainz, Oliver Bördner gegenüber dem Radiosender SWR2.


Abb.: Junge Demoteilnehmer tragen Regenbogenflaggen auf ihren Schultern, SWR2, Kultur Aktuell, Der Podcast, 25.2.2022 (6:53 min.)

Das Stadtarchiv Mainz und die Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LSBTIQ der Landeshauptstadt Mainz rufen aus diesem Grund zur Erforschung der LSBTIQ-Geschichte in Mainz mit Schwerpunkt ab 1946 auf. Das Stadtarchiv Mainz bittet die Bevölkerung um Zeitdokumente aller Art, die die Lebenswirklichkeit beispielsweise von schwulen Männern oder lesbischen Frauen Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts wiedergeben.

In dem von Prof. Dr. Wolfgang Dobras, dem Leiter des Stadtarchivs Mainz, und Oliver Bördner, dem Leiter der Mainzer Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LSBTIQ unterzeichneten Aufruf heißt es:

Historische Quellen zu Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transidenten, Intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LSBTIQ) befinden sich in allen Archivbeständen. In der Regel sind sie dort aber nicht als solche gekennzeichnet, weshalb LSBTIQ in der Geschichtsschreibung oft kaum auftauchen und deshalb nicht sichtbar sind. Dies wollen wir gerne ändern!

In vielen Kellern und auf Dachböden liegen wahre Schätze für die historische Forschung zu LSBTIQ: Briefe, Fotografien, Dokumente, Sammlungen von Zeitdokumenten, persönliche Erinnerungsstücke oder Alltagsgegenstände. Ohne solche Unterlagen aus privaten Beständen erfährt das Stadtarchiv nur wenig über die Lebenswege von Personen.

In der jungen Bundesrepublik waren die Verbrechen des Nationalsozialismus an Menschen mit LSBTIQ-Hintergrund lange verschwiegen worden. Menschen, deren Lebensführung, sexuelle Orientierung und gelebte Geschlechtsidentität nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen, wurden verachtet, diskriminiert und ausgegrenzt.

Haben auch Sie ein Familienalbum mit einem „blinden Fleck“, einem Familienmitglied, über das fast nichts (mehr) bekannt ist oder über das man nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen hat? Steht bei Ihnen vielleicht ein Koffer einer verstorbenen Tante oder eines Großonkels, die lesbisch, schwul, bisexuell, transident, intergeschlechtlich oder eben queer waren? Uns interessieren Dokumente und Unterlagen von Menschen, die mehr oder weniger offen ihre sexuelle Orientierung bzw. ihre Geschlechtsidentität gelebt haben und die für ihre Art zu lieben und zu leben auch diskriminiert oder strafrechtlich verfolgt wurden.

Oder sind Sie im Besitz von eigenen Dokumenten, Fotos und weiteren Materialien zur jüngeren LSBTIQ-Geschichte in Mainz? Ihre Schenkung und Ihr Beitrag sind uns hoch willkommen!

Mit diesem Aufruf soll queere Geschichte als Teil der Stadtgeschichte sichtbar gemacht und Grundlagen für weitere Forschungen geschaffen werden.

Die ermittelten Quellen werden unter Wahrung aller Persönlichkeitsrechte in einem Findbuch zusammengetragen, das online abrufbar sein soll. So wollen wir Menschen mit LSBTIQ-Hintergrund buchstäblich aus der historischen Unsichtbarkeit in die Mitte der Gesellschaft holen. Von der Veröffentlichung profitiert die interessierte Öffentlichkeit ebenso wie die wissenschaftliche Forschung.

Kontakt:
Stadtarchiv Mainz
Rheinallee 3b
55116 Mainz

Ansprechpartner: Dr. Frank Teske
Tel.: 06131/12 34 23
frank.teske@stadt.mainz.de

Quelle: Stadt Mainz, Pressemitteilung, 14.2.2022; Stadt Mainz: Aufruf zur Erforschung der LSBTIQ-Geschichte, 14.2.2022; SWR2, Leben & Gesellschaft: Gespräch, 25.2.2022