Gütersloher Werbefilm aus den 1950er Jahren

Bei Miele lodern noch die Feuer, die Sparkasse hat ihr Domizil unter Arkaden und auf den Feldern am Rand der Innenstadt entstehen moderne Siedlungen – Gütersloh Ende der Fünfziger Jahre. \“Das Bild einer Stadt\“ zeichnet ein \“Werbefilm der Gütersloher Zeitung\“ in Verbindung mit den Firmen \“Photo Lütkehus und Radio Femmer\“, der 1959 Premiere im Rahmen der Michaeliswoche hatte. Kurt Karrelmeyer stand damals hinter der Kamera, die Familie übergab das Material dem Gütersloher Stadtarchiv, wo er heute zu den besonderen Bild- und Tondokumenten gehört. Am Sonntag, 13. Juli 2008, ist er um 11 Uhr wieder einmal im Rahmen der Gütersloher-Sommer-Matinee im Programmkino \“Bambi\“ an der Bogenstraße zu sehen. Der Eintritt ist wie immer frei.

Die städtische Öffentlichkeitsarbeit setzt mit dieser Veranstaltung die beliebte Reihe \“Gütersloh super acht\“ fort, bei der historische Filme aus Privat- und anderen Archiven im Mittelpunkt stehen. Der Karrelmeyer-Film (Sprecher: Wolfgang Zwietasch) zeichnet das Bild einer aufstrebenden Stadt mit prosperierender Wirtschaft. Das seltene Zeitdokument, das mit Unterstützung der Firma Miele digitalisiert wurde und auch als DVD zu erhalten ist, wird ergänzt durch den Gütersloh-Werbefilm, den die städtische Öffentlichkeitsarbeit zum Stadtjubiläum im Jahr 2000 erstellen ließ. Auch er ist mit Sponsoren-Unterstützung entstanden – gleiches Konzept, 40 Jahre später, ein reizvoller Vergleich! 

Kontakt
Stadtarchiv Gütersloh
Hohenzollernstraße 30 a
33330 Gütersloh
Tel.: 05241 / 82 – 2302
Fax: 05241 / 82 – 2032
stephan.grimm@gt-net.de 

Quelle: Pressemitteilung Stadt Gütersloh, 9.7.2008

Neue Forschungen zu Herzog Leopold von Braunschweig (1752-1785)

„Heldenhafter Opfertod des Herzogs Leopold von Braunschweig 1785 in der Oder – Wahrheit oder Legende?“ lautet der Titel der neuen Publikation des Braunschweigischen Geschichtsvereins, die am 9. Juli 2008, im Stadtarchiv Braunschweig vorgestellt wurde. Das Buch ermöglicht einen ungewohnten Blick auf die Zeit der Spätaufklärung im Alten Reich. Das Schicksal des 1752 geborenen Herzogs Leopold von Braunschweig, sein angeblich „selbstloser“ Untergang ebenso wie sein „Opfer“-Tod im Dienst der Mitmenschlichkeit waren für viele Zeitgenossen ein Fanal dafür, ein edleres Zeitalter, nämlich das der Humanität, bereits verwirklicht zu sehen. 

In der intensiven kritischen Auseinandersetzung mit neu aufgefundenen Quellen, die der Autor Anton Pumpe vorgenommen hat, wurde aber Dreierlei deutlich: Das Unglücksunternehmen, das dem Herzog 1785 auf der Oder den Tod brachte, verlief in wichtigen Einzelheiten anders, als es uns in zeitgenössischen Quellen vorgestellt wurde. Eine über 200 Jahre währende Tradition der gutgläubigen Übernahme der Rede vom Helden- und Opfertod des Herzogs musste umgestoßen werden; außerdem zeigte sich, dass die maßgebenden schreibenden Zeitgenossen und ihre Nachfolger bis in die Lexika hinein diesen Tod instrumentalisierten und für ihre Propaganda gebrauchten. Bis heute unbekannte Quellen aus Archiven und Bibliotheken machten es möglich, die „Wirklichkeit“ des späten 18. Jahrhunderts näher an die historische Wahrheit heranzuführen. Seit 1785 schlummerte dieses Material – Zeitungsberichte, kleine selbständige Drucke, Briefe, Protokolle – in Schränken und Regalen; aber niemand griff darauf zurück. In der jetzt vorliegenden Untersuchung werden die einzelnen Schritte hin zu den neuen Erkenntnissen und ihre Ergebnisse vorgestellt. 

Info
Anton Pumpe, Heldenhafter Opfertod des Herzogs Leopold von Braunschweig 1785 in der Oder – Wahrheit oder Legende? (Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte 44), Braunschweig 2008, Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins, ISBN 978-3-928009-21-8

Kontakt
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 / 470 – 4719 oder – 4711 
Fax: 0531 / 470 – 4725 
stadtarchiv@braunschweig.de

Quelle: Pressemitteilung Stadt Braunschweig, 9.7.2008

Stadtarchiv Mindelheim erhöht Gebührensätze

Aufgrund des in den letzten Jahren stetig gewachsenen Interesses der Mindelheimer Bevölkerung an ihrer Geschichte und ihrer Herkunft, hat der zuständige Verwaltungs-, Finanz- und Werkausschuss auf Empfehlung des Kulturamtes einer Gebührenordnung für bestimmte Dienstleistungen im Stadtarchiv Mindelheim zugestimmt. Wie Archivleiter Dr. Andreas Steigerwald dem Ausschuss berichtete, gab es bereits in den vergangenen sechs Monaten 75 Anfragen von interessierten Bürgern, die nähere Auskünfte über ihre Familiengeschichte wünschten. Die Bearbeitung dieser privaten Anfragen, die zusätzlich zur eigentlichen Archivarbeit erledigt werden müssen, sind allerdings oftmals ziemlich zeitaufwendig. Aus diesem Grunde erhöhen sich die Gebühren für die Recherche einer Fachkraft von 15 auf 25 Euro pro angefangener halber Stunde. Die Arbeit einer Verwaltungskraft verdoppelt sich sogar von bisher 10 Euro auf 20 Euro. Für Kopien müssen künftig zwischen 50 Cent und 1,50 Euro, je nachdem wie historisch wertvoll der zu kopierende Archivbestand ist, bezahlt werden. Ausgenommen von dieser neuen Ordnung bleiben aber auch in Zukunft wissenschaftliche und heimatgeschichtliche Anfragen, die auch weiterhin kostenlos erledigt werden.

Kontakt
Stadtarchiv Mindelheim
Maximilianstraße 64
87719 Mindelheim
Tel.: 08261 / 737572 oder 0173 / 3870995
Fax: 08261 / 76226 – 383
stadtarchiv@mindelheim.de

Quelle: Augsburger Allgemeine, 2.7.2008

Denkmalschutz für das Staatsarchiv Bremen

Das Gebäude des Bremer Staatsarchivs wurde jetzt vom Landesamt für Denkmalpflege als Kulturdenkmal in die Denkmalliste eingetragen. Errichtet wurde das Bauwerk 1964-67 nach Plänen von Alfred Meister (Abteilungsleiter im Hochbauamt) am Rande der Wallanlagen. \“Der großzügige und moderne, funktional optimierte Bau gilt als einer der konsequentesten und modernsten Archivgebäude der Nachkriegszeit in Deutschland\“, sagt Landesdenkmalpfleger Professor Skalecki. Geschichtliche, heimatgeschichtliche und künstlerische Gründe sprechen für die Unterschutzstellung des Gebäudes: Es legt Zeugnis ab über die Neuordnung des bremischen Archivwesens nach dem Krieg. Beachtenswert ist die Ausführung der Bauaufgabe, die – trotz der damals bescheidenen Mittel – hinsichtlich gestalterischer, funktionaler und städtebaulicher Anforderungen bestens gelöst wurde. 

Das Staatsarchiv Bremen besteht aus zwei wirkungsvoll kontrastierenden Bauten: In dem zur Straße \“Fedelhören\“ orientierten und um einen lichten Innenhof gruppierten vierflügeligen und zweigeschossigen, filigran gegliederten Trakt sind die Räumlichkeiten für Publikumsverkehr, Direktion und Verwaltung untergebracht. Dahinter erhebt sich ein neungeschossiger, nahezu fensterloser, mit rotem persischem Travertin verkleideter Magazinturm. Die Vorderfront des Archivs öffnet sich einladend mit großzügiger Verglasung dem Straßenraum. Somit zeigt sie, dem veränderten Selbstverständnis des Archivs entsprechend, die \“nach außen wirkende Funktion eines Volksbildungsinstituts\“, so der damalige Archivdirektor Karl H. Schwebel. Das neue Domizil beendete für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs ein langes Nachkriegsprovisorium. Sie waren zuvor nach der Zerstörung des alten Archivgebäudes an der Tiefer in einem umgenutzten Hochbunker am Dobben (Magazin) und im benachbarten Dienstgebäude des Gewerbeaufsichtsamtes (Diensträume) nur unzureichend untergebracht.

Kontakt
Staatsarchiv Bremen
Am Staatsarchiv 1
28203 Bremen
Tel.: 0 421 / 361 – 6221
Fax: 0 421 / 361 – 10247
zentrale@staatsarchiv.bremen.de

Quelle: Aktuelles Landesamt für Denkmalpflege ; taz Bremen, 8.7.2008

Chronik über Loher Schulgeschichte

Nach mehrmonatigen Recherchen hat nun Herbert Krämer im Stadtarchiv Bad Oeynhausen seine von ihm verfasste Chronik der Loher Schulgeschichte vorgestellt. Auf 27 Seiten gibt er einen Überblick über die 340jährige Schulgeschichte. Die dazu benötigten Informationen suchte er sich mühsam im Rehmer Kirchenbuch sowie im Stadtarchiv Bad Oeynhausen und im Kommunalarchiv Minden heraus. Dabei stellte er immer wieder fest, wie lückenhaft die diesbezüglichen Überlieferungen waren. Die erste Erwähnung einer Schule in Lohe, heute ein Stadtteil von Bad Oeynhausen im Kreis Minden-Lübbecke, fand er im Jahre 1674, denn im Kirchenbuch wird Cord Steinmann als erster Schulmeister erwähnt. Da die Bezahlung für ihre Lehrtätigkeit zumeist sehr dürftig war, übten die meisten Lehrer noch einen weiteren Beruf – zumeist einen handwerklichen – aus. Eine Schulordnung aus dem Jahre 1754 belegt, dass alle Schüler in einem Klassenraum versammelt waren. Obwohl im Jahre 1869 ein neues Schulgebäude errichtet und eine zweite Lehrerstelle geschaffen wurde, änderte sich jedoch nur wenig an der beengten Unterrichtssituation. So findet sich ein weiterer Hinweis aus dem Jahr 1893, dass die Schülerzahl auf fast 350 angestiegen war. Unterrichtet wurden sie von zwei Lehrern in drei Klassen mit jeweils ungefähr 115 Schülern. Abhilfe wurde erst 1904 durch den Bau der Schule Hellernhagen geschaffen. Doch hier führte wiederum der Unterhalt von zwei Schulen durch die Gemeinde Niederbecksen zu finanziellen und politischen Problemen. Große Lücken gab es auch in der Überlieferung von Schulaktivitäten während des 20. Jahrhunderts. Da aber der derzeitige Schulleiter Ulrich Kaiser wichtige Ereignisse rund um das Schulleben festhält, konnte Helmut Krämer in seinem Überblick über die Loher Schulgeschichte einen Bogen vom Beginn der Schule bis zur heutigen Situation spannen.

Kontakt
Stadtarchiv Bad Oeynhausen
Von-Moeller-Str. 9
32543 Bad Oeynhausen
Tel.: 05731 / 14 – 1505
Fax: 05731 / 14 – 1922
R.Quaschny@badoeynhausen.de 

Quelle: Peter Steinert, Vlothoer Anzeiger, 25.6.2008

Gesprächskonzert im DLA Marbach erinnert an Stefan George

Stefan George hat die Welt nicht nur einige schmale Gedichtbände zu verdanken, sondern auch weit über 200 Porträtskulpturen, von denen ein großer Teil seit Jahrzehnten in Marbach ruht. Ein petrifizierter Dichterstaat auf fragwürdigem Kunstniveau, der eher an die Armee des chinesischen Kaisers als an eine elitäre Dichter-Gemeinschaft der Moderne denken lässt. Die Ausstellung erhellt den Weg einer bedeutenden Gruppe von Künstlern und Intellektuellen vom ästhetischen ins politische Abseits. 

Kurz vor Georges 140. Geburtstag (12. Juli 2008) erinnert am Mittwoch, dem 9. Juli 2008, ab 17 Uhr eine Gesprächsrunde im Berthold-Leibinger-Auditorium des Literaturmuseums der Moderne (LiMo) an den Dichter. »Unerwartete Berührungen« ist dieses Gespräch mit Mitarbeitern des Stefan George-Archivs in Stuttgart und des Deutschen Literaturarchivs Marbach überschrieben. In kurzen Statements beleuchten die Teilnehmer die vielfältigen Beziehungen von Stefan George und seiner Anhänger zur Literatur und zu den Künsten. Um 17 Uhr erhellt Frank Druffner Georges Auseinandersetzung mit der Plastik. Im Anschluss spricht Lutz Näfelt über den Künstler Tessenow und die Hindenburg-Ehrenhalle in Magdeburg (17.15 Uhr). Es folgen Statements von Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, über Georges Traumdeutung (17.30 Uhr), von Heike Gfrereis über Max Kommerell und den russischen Formalismus (17.45 Uhr), von Gunilla Eschenbach über die Musikästhetik im George-Kreis (18 Uhr) sowie von Maik Bozza über George und die Fotografie (18.15 Uhr). Zum Schluss stellt Ute Oelmann, Leiterin des Stefan George-Archivs in Stuttgart, den Dichter als Typografen vor (18.45 Uhr). Nach einer kurzen Diskussion wird von 19 Uhr an in der Cafeteria des Deutschen Literaturarchivs Marbach ein Imbiss angeboten.

Im Humboldt-Saal des Deutschen Literaturarchivs Marbach bringen um 20 Uhr sodann die Musiker Eric Schneider (Klavier) und Theresa Kronthaler (Gesang) Arnold Schönbergs George-Zyklus »Buch der hängenden Gärten« zu Gehör. Theresa Kronthaler studierte Theaterwissenschaften in London und ist derzeit Studentin für Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Sie tritt in Konzerten, Liederabenden und Musiktheaterproduktionen im In- und Ausland auf. Eric Schneider studierte Klavier und Mathematik an der Hochschule für Musik Köln und belegte anschließend Kurse in Liedgesang bei Hartmut Höll, dem früheren langjährigen künstlerischen Leiter der Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart. Das Gesprächskonzert ist eine Kooperation des Archivs mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie. Der Besuch der Gesprächsrunde im Literaturmuseum der Moderne ab 17 Uhr ist kostenlos; der Eintritt für das Gesprächskonzert beträgt 10,- (ermäßigt: 8,-) Euro. 

Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
Tel.: 0 7144 / 848 – 100
Fax: 0 7144 / 848 – 191
Direktion@dla-marbach.de

Quelle: Pressemitteilung DLA Marbach, 3.7.2008

Sächsisches Archivblatt Heft 1-2008 erschienen

Heft 1-2008 des Sächsischen Archivblatts ist erschienen. Die Ausgabe informiert unter anderem über die neue Unterbringung des Bergarchivs Freiberg in Schloss Freudenstein, über die Problematik \“Amtshilfe bei amtlicher Archivbenutzung\“, den Umgang mit Thermokopien und stellt Quellen des Sächsischen Staatsarchivs zur Kinematographie-Geschichte Sachsens vor. 

Beiträge des Frauenstadtarchivs Dresden und des Archivs des Leibnizinstituts für Länderkunde sowie ein Einblick in Sherlock Holmes\‘ Umgang mit Registratur- und Archivgut runden das Heft ab.

Link: pdf-Version unter http://www.archiv.sachsen.de/download/Archivblatt_1_2008.pdf 

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Zentrale Aufgaben, Grundsatz
Wilhelm-Buck-Str. 4
01097 Dresden 
Telefon: 0351/5643740 
Telefax: 0351/5643739 
poststelle@sta.smi.sachsen.de
www.sachsen.de/archiv 

Mannheim und die Französische Revolution

Die nächste Veranstaltung des Stadtarchivs Mannheim in der Reihe „MITTWOCHS BEIM ARCHIV“ findet statt am Mittwoch, 9. Juli 2008, um 19.00 Uhr im Friedrich-Walter-Saal des Stadtarchivs-ISG, Collini-Center. Dr. Susanne Schlösser hält einen Vortrag mit dem Thema " Eine Neigung für die rote Mütze? – Mannheim und die Französische Revolution". Schon vor dem Sturm auf die Bastille wurde auch die Residenzstadt des pfälzischen Kurfürsten von revolutionärem Gedankengut erfasst. Im Schatten der Pariser Revolutionsereignisse reifte eine politisch brisante Situation gesellschaftlicher Unruhe. Bis zum 50-jährigen Jahrestag des Amtsantritts von Karl Theodor im Dezember 1792 wuchs der Druck auf die so nah am revolutionären Frankreich gelegene Stadt stetig: noble Emigranten tummelten sich in den Straßen, subversive Poesie kündete von der Revolutionsbegeisterung Mannheimer Bürger. Dr. Susanne Schlösser leitet die Historische Abteilung des Stadtarchivs Mannheim – ISG. Sie verfasste den Beitrag über die Zeit der Französischen Revolution für den Band 1 der neuen Mannheimer Stadtgeschichte. 

Kontakt
Stadtarchiv Mannheim
Institut für Stadtgeschichte
Collini-Center
Collinistr. 1
68161 Mannheim 
Tel.: 0 621 / 293 – 7027
Fax: 0 621 / 293 – 7476
stadtarchiv@mannheim.de

Quelle: Pressemitteilung Stadtarchiv Mannheim, 5.7.2008

Ein Begräbnisplatz der Altsachsen bei Buxtehude

In den Jahren von 2000 bis 2004, in einen Zeitraum von über fünf Jahren, hat die Denkmalpflege Buxtehude zusammen mit der Archäologischen Denkmalpflege der Bezirksregierung Lüneburg ein Altsächsisches Gräberfeld bei Immenbeck ausgegraben. Im Verlauf der Arbeiten stellte sich heraus, dass mit 214 Körpergräbern der bislang größte kontinentalsächsische Körpergräberfriedhof entdeckt worden war. Zudem wurden 48 Brandbestattungen ergraben. Die Funde und Befunde sind einzigartig und für die Landesgeschichte von großer Bedeutung, so insbesondere die 14 aus den Gräbern geborgenen fränkischen Gläser.

Angesichts des öffentlichen Interesses an dem Thema präsentierten die für die Geschichte der Stadt zuständigen Institutionen – Denkmalpflege Buxtehude, Buxtehude Museum und Stadtarchiv Buxtehude – bereits 2005 in einer Werkstattausstellung erste Ergebnisse. Die jetzige zweite Werkstattausstellung mit dem Titel "Immenbeck – Ein Begräbnisplatz der Altsachsen bei Buxtehude\“ haben sie gemeinsam mit der Archäologischen Restaurierungswerkstatt des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege vorbereitet. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Arbeit der Restauratoren, die in ihren einzelnen Arbeitsschritten vorgestellt wird. Gefördert wird die Ausstellung durch den Heimatverein Buxtehude und die Else- und Heinrich-Klindtworth-Stiftung. Angeboten wird außerdem ein museumspädagogischen Programm mit Führungen und Familientagen. Zusätzlich gibt es im Museum während der Sommerferien die Reihe \“Junge Archäologen\“, mit der besonders Kinder und Jugendliche angesprochen werden sollen. Die Ausstellung ist noch bis zum 23. November 2008 dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Kontakt
Buxtehude-Museum für Regionalgeschichte und Kunst
Stavenort 2
21614 Buxtehude
Tel.: 0 41 61 / 5 01 – 4021 oder – 241
Fax: 04161 / 501 – 298 
fachgruppe13@stadt.buxtehude.de 

Stadtarchiv Buxtehude
Stavenort 5
21614 Buxtehude 
Tel.: 04161 / 501 – 359 
Fax: 04161 / 501 – 451 
stadtarchiv@stadt.buxtehude.de 

Quelle: Denkmalpflege Niedersachsen, Werkstattausstellung II; Hamburger Abendblatt, 5.7.2008

Tag der offenen Tür im Stadtarchiv Gießen

Den Tag der offenen Tür im Stadtarchiv Gießen nutzten Ende Mai 2008 an die fünfzig Besucher, um sich von Archivleiter Dr. Ludwig Brake durch die ihnen sonst verschlossenen Räumlichkeiten des Stadtarchivs führen zu lassen. Im Magazinbereich zogen vor allem die zahlreichen mit einem großen "L" und einer Ziffer gekennzeichneten Akten das Interesse der Besucher auf sich. Dr. Brake erläuterte, dass es sich dabei um Material handelt, das zuvor in einem Außenlager des Archivs in der Ludwigstraße gelagert worden war. Man würde diese Kennzeichnung beibehalten, um nicht die Nachprüfbarkeit von Zitaten in wissenschaftlichen Arbeiten zu erschweren. 

Die Bestände des Stadtarchivs Gießen, die ca. 1.500 Regalmeter umfassen, reichen nur in Einzelstücken bis ins Mittelalter zurück. So gibt es z. B. eine Urkunde der Stadt aus dem Jahr 1325, die die erste Stadterweiterung dokumentiert. Die großen Lücken in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Überlieferung der Stadt rühren möglicherweise von schweren Bränden im 15. und 16. Jahrhundert her. Eine dichtere Überlieferung beginnt ab dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Schwerpunkt der Bestände liegt im 18., 19. und 20. Jahrhundert. Unter anderem finden sich hier die in Gießen seit 1750 erschienenen Zeitungen. Weitere Verluste entstanden durch die Kriegsschäden des Zweiten Weltkrieges sowie durch absichtliche Aktenvernichtungen während des Nationalsozialismus. Betroffen waren vor allem die Bibliothek, die Sammlung von Programmen, Plakaten und Flugschriften, das Archiv der israelitischen Gemeinde, Teile der Ortsarchive Wieseck und Kleinlinden, Nachlässe einiger Bürger, städtische Forstakten, Polizeiakten und Rechnungen. 

Wie Dr. Brake weiter ausführte, gibt es im Stadtarchiv Gießen die Abteilungen Historisches Archiv bis 1918/19, Aktenarchiv ab 1920 und das im Aufbau befindliche Aktenarchiv ab 1945. Die Akten aus den Ortsteilen Kleinlinden, Lützellinden, Rödgen, Wieseck und Allendorf befinden sich ebenfalls im Stadtarchiv. Des Weiteren dokumentieren zahlreiche Fotos annähernd 150 Jahre Gießener Geschichte. Zum Bestand gehören aber auch Briefsammlungen, private Nachlässe sowie Firmenarchive. Interessiert verfolgten die Besucher im Lesesaal, wie viel Arbeitsschritte nötig sind, um ein Schriftstück sachgemäß zu archivieren. Die eigentlich geplante Recherche der Besucher am Computer musste jedoch ausfallen, da ein Blitzschlag das gesamte Computersystem lahm gelegt hatte. Im Anschluss an die Führungen beantworteten die Mitarbeiter noch zahlreiche Fragen der Besucher. 

Kontakt
Stadtarchiv Gießen
Rodheimerstr. 33
35353 Gießen
Tel.: 0641 / 6940 – 661
Fax: 0641 / 6940 – 663
stadtarchiv@giessen.de

Quelle: Klaus- J. Frahm, Gießener Anzeiger, 3.6.2008; Bestände und Abteilungen des Stadtarchivs Gießen