Lampertheimer Archiveinblicke

Die rund 30.000 Einwohner umfassende Stadt Lampertheim in Hessen grenzt an Baden-Württemberg und an Rheinland-Pfalz. Sie ist eine der südlichsten Städte Hessens. Zu Lampertheim gehören die Stadtteile Hofheim, Hüttenfeld, Neuschloß und Rosengarten. Das Archiv im Stadthaus von Lampertheim ist das Archiv für ganz Lampertheim – einschließlich aller Stadtteile. Auf die Feststellung, das man die Geschichte Lampertheims nicht isoliert betrachten könne, legt Stadtarchivar Hubert Simon wert.

Die Lampertheimer Zeitung widmet ihm eine "Homestory". Hubert Simon (50) ist seit 23 Jahren Stadtarchivar von Lampertheim. Seit rund acht Jahren verzeichnet er Archivalien aus Hofheim, erschließt dadurch Archivnutzern neue Quellen auch zu den Stadtteilen. 

Nach dem Abitur absolvierte der in Würzburg geborene und in Aschaffenburg aufgewachsene Simon an der Münchner Fachhochschule eine Ausbildung zum Diplom-Archivar. Anschließend war er bei der Erzdiözese München und Freising sowie beim Stadtarchiv Würzburg beschäftigt, bevor er 1985 die Stelle des Stadtarchivars von Lampertheim übernehmen konnte.

Im Gegensatz zum größeren Würzburger Stadtarchiv sei er in Lampertheim allein verantwortlich und habe daher "eine sehr vielseitige Tätigkeit\“, so Simon. Zahlreiche telefonische und schriftliche Anfragen erreichen ihn von Bürgern, die sich für historische Themen oder für die Familienforschung interessieren. Er pflegt täglich eine Zeitungsausschnittssammlung, die er per Karteikarte verschlagwortet.

Hubert Simon unterstützt zudem Autoren von Büchern über Lokalgeschichte redaktionell und übernimmt auf Wunsch auch das Lektorat oder beteiligt sich mit eigenen Beiträgen an den Publikationen. Für eine Ausstellung über die Geschichte Hofheims, die derzeit im dortigen Alten Rathaus zu sehen ist, hat er ebenso Texte beigesteuert, wie er ab und an lokalgeschichtliche Vorträge hält. Nicht zuletzt ist der Stadtarchivar auch Geschäftsführer des Heimat-, Kultur- und Museumsvereins Lampertheim. \“Ich fühle mich privilegiert, denn ich habe eine Arbeit, die Spaß macht\“, sagt Hubert Simon. 

Kontakt:
Stadtarchiv Lampertheim
Römerstraße 102
68623 Lampertheim
Tel.: 06206/935-321

Quelle: Oliver Lohmann, Lampertheimer Zeitung, 4.10.2008

Ausstellung »Heiratsgut und Morgengabe«

Um die Geschichte des Heiratens geht es zwischen 4. und 31. Oktober 2008 im Obstbaumuseum Lana. Das Südtiroler Landesarchiv zeigt in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Lana die Ausstellung \“Heiratsgut und Morgengabe. Hochzeiten in Vergangenheit und Gegenwart\“. Eröffnet wurde die Ausstellung am 3. Oktober durch die zuständige Kulturlandesrätin für Familie, Denkmalpflege und deutsche Kultur, die Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, Christine Roilo, den Bürgermeister von Lana und Vorsitzenden des Südtiroler Obstbaumuseums und des Bildungsausschusses Lana, Christoph Gufler.

Wird heute in erster Linie Liebe als Grundlage für eine Heirat genannt, so standen früher andere Beweggründe im Vordergrund: Der Adel bestand auf die angemessene Fortsetzung des Stammbaumes, auch ging es um Vermögens- und Besitzmehrung. Überleben und soziale Sicherheit spielten bei den unteren sozialen Schichten die wesentliche Rolle. Wie die Heiratsgründe haben sich auch die Gepflogenheiten, Vorschriften und Voraussetzungen geändert. 

„Wie das Brautkleid weiß wurde“ und „Heiraten erlaubt?“ sind nur einige der Themen, denen auf den Grund gegangen wird. Glanzstücke der Ausstellung sind historische Fotos von Brautpaaren aus Lana, Heiratsverträge und andere Urkunden aus dem Südtiroler Landesarchiv, sowie eine Auswahl von Hochzeitskleidern aus den letzten 100 Jahren.

Die Ausstellung \“Heiratsgut und Morgengabe\“ ist bis 31. Oktober 2008 geöffnet und jeweils von Dienstag bis Samstag zwischen 10 und 12.30 Uhr und zwischen 14 und 17 Uhr zugänglich. Sonntags ist kann die Ausstellung durchgehend von 11 bis 17 Uhr besucht werden.

Bei einer Rahmenveranstaltung zur Ausstellung wird die Historikerin Siglinde Clementi am Mittwoch, 8. Oktober 2008, um 20 Uhr bei \“Kultur.Lana\“ über die \“Historische Bedeutung der Ehe\“ sprechen.

Link: Faltblatt zur Ausstellung

Kontakt:
Südtiroler Obstbaumuseum
Brandis-Waalweg 4
I-39011 Lana
Tel. 0473 56 43 87
Fax 0473 56 51 60 
info@obstbaumuseum.it

Quelle: Provinz Bozen, Pressemitteilung Schule / Kultur, 30.9.2008

Projektarchivierung leicht gemacht

Das Archiv des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) hat als ausgesprochenes Wissenschaftsarchiv die vorrangige Aufgabe, die Inhalte der durchgeführten Experimente, Projekte und Studien des Gesamtinstituts langfristig zu sichern. In ihrem eigenen Interesse sind die jeweils beteiligten Wissenschaftler/innen dazu aufgerufen, ihre Arbeit zunächst sorgfältig zu dokumentieren. Durch die Aufbewahrung der Untersuchungsunterlagen im Institutsarchiv sollen ihre Forschungsergebnisse langfristig und möglichst lückenlos nachvollziehbar gehalten werden. 

Bei den je nach wissenschaftlicher Disziplin sehr verschieden konzipierten und mit unterschiedlichen Methoden durchgeführten Studien aus den Arbeitsbereichen des Instituts steht jeweils eine neue archivische Bewertung des eingereichten Materials an. Relativ leicht nimmt sich die Archivarbeit dann aus, wenn abgeschlossene Projekte schon vor der Abgabe an das zuständige Archiv gewissenhaft dokumentiert wurden. 

\"Heft

Abb.: Heft ‚Labor-Dokumentation’, 1999 (IGPP-Archiv, Best. W/3)

Als positives Beispiel hierfür kann die Ablieferung von Forschungsmaterialien einer 1999 am Psychophysiologischen Labor des IGPP durchgeführten Studie zum menschlichen Erleben unter verschiedenen ‚veränderten Bewusstseinszuständen’ (Einschlafphasen, Ganzfeld) gelten. Laboraufzeichnungen, Konzepte, Protokolle, Datenmaterial, Transkripte und resultierende Publikationen können der Nachwelt ein genaues Bild der durchgeführten Experimente vor Augen führen. Nicht immer liegen in Wissenschaftsarchiven die Unterlagen in einer derart kompakten Form vor. 

Kontakt:
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.
Institutsarchiv
Uwe Schellinger M.A.
Wilhelmstraße 3a
79098 Freiburg i.Br
0761/2072161
schellinger@igpp.de
www.igpp.de

Quelle: Uwe Schellinger, Schaufenster ins IGPP-Archiv Nr. 10-08, 1.10.2008

nestor zu Gast in der Britischen Nationalbibliothek

nestor präsentiert den nationalen Ansatz zur Bewahrung des digitalen kulturellen Erbes auf dem internationalen Fachkongress iPRES 2008 in London.

Die iPRES ist einer der großen internationalen Kongresse auf dem Gebiet der digitalen Langzeitarchivierung. Thematisch umfasst er sämtliche Aspekte der Langzeitarchivierung – von möglichen Organisationsstrukturen bis hin zu technischen Implementierungen. Seine Besonderheit ist jedoch der Fokus auf internationalen Austausch. Im Rahmen der iPRES wird konsequent umgesetzt, was die Fachwelt als Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung der Herausforderung digitaler Langzeitarchivierung betrachtet: länderübergreifende Kooperation und internationale Vernetzung.

Nationale und internationale Initiativen präsentieren sich

In der \“Morning Session\“ der iPRES 2008 am heutigen Dienstag stellte nestor-Koordinatorin Natascha Schumann das deutsche Kompetenznetzwerks im Kontext internationaler Aktivitäten vor. Die Panel-Diskussion, in der auch die jeweiligen Bewahrungsstrategien von Großbritannien, Neuseeland sowie der U.S.A. vorgestellt worden sind, wurde von über 120 interessierten Personen aus Fach- und Unternehmenskreisen besucht.

Natascha Schumann präsentierte nestor als ein kollaboratives Projekt, in dem sich Partner aus unterschiedlichen Communities und mit unterschiedlichen Zielsetzungen gemeinsam engagieren. Die Suche nach Lösungen für die Bewahrung digitaler Ressourcen verbindet Museen und Archive mit Bibliotheken und wissenschaftlichen Einrichtungen. Unter dem Dach von nestor hat sich seit 2004 eine belastbare Infrastruktur entwickelt, die aber auch das Engagement von Unternehmen und Menschen aus anderen Bereichen aufnimmt. nestor bietet ihnen die Möglichkeit, sowohl in unterschiedlichen Arbeitspaketen, als auch in den sechs themenbezogenen Arbeitsgruppen mitzuarbeiten. Während die Arbeitspakete versuchen, das Spektrum der Langzeitarchivierung in seinen wesentlichen Strukturen abzubilden, widmen sich die Arbeitsgruppen den verschiedensten inhaltlichen Themen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer engagieren sich im Bereich Vertrauenswürdigkeit digitaler Langzeitarchive sowie deren Zertifizierung, in der Sammlung von Best-Practice-Beispielen für die Langzeitarchivierung unterschiedlicher Medienformate, bei der institutionellen Vernetzung aktueller Langzeitarchivierungsprojekte, bei der Standardisierung, bei der Einbeziehung von GRID- und eScience-Technologien sowie bei der Langzeiterhaltung wissenschaftlicher Rohdaten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei nestor

Für viele ausländische Institutionen ist das deutsche Kompetenznetzwerk ein sehr gutes Rollenvorbild, was institutionsübergreifende Kooperationen anbelangt. Wie kann das Synergie-Potential in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern bestmöglich genutzt werden? Welche Problembereiche sind wahrscheinlich, bzw. wie lassen sie sich einvernehmlich lösen? Die nestor-Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Communities verhalf vielen internationalen iPRES-Teilnehmern zu neuen Einsichten in Bezug auf die eigenen Strukturen und Ansätze.

Als ein Fazit der diesjährigen iPRES in London kann festgehalten werden, dass der Stellenwert einer Organisationsstruktur als nicht gering eingeschätzt werden darf. Neben den Tools und Methoden der digitalen Langzeitarchivierung kommt auch dem Aufbau und der Arbeitskultur einer Organisation eine besondere Bedeutung in der Frage zu, wie man Fortschritte in einem der wohl größten Problemfelder der heutigen Wissensgesellschaft erreichen kann.

Das Kompetenznetzwerk nestor

nestor ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Projektzusammenschluss von derzeit sieben institutionellen Partnern: die Deutsche Nationalbibliothek, die Bayerische Staatsbibliothek, das Bundesarchiv, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek der Georg-August Universität, das Institut für Museumsforschung sowie die Fernuniversität Hagen. nestor bündelt die deutschen Kompetenzen auf dem Gebiet der Langzeitarchivierung digitaler Ressourcen. Ziel von nestor ist der Aufbau einer dauerhaften Organisationsform für alle Belange der Langzeitarchivierung sowie nationale und internationale Abstimmungen und Aufgabenteilungen. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, die Öffentlichkeit über die Bedeutung der Bewahrung unseres digitalen kulturellen Erbes zu informieren und aufzuklären.

www.langzeitarchivierung.de

Quelle: nestor/common, Pressemitteilung, 1.10.2008

100 Jahre Fildekenschule Bocholt

Aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens erinnert auch ein vom Stadtarchiv Bocholt ausgewähltes Foto an die Fildekenschule. Das Foto zeigt die heutige Städtische katholische Grundschule am Mühlenweg in ihrer Anfangszeit. Aufgrund der regen Bautätigkeit im Bocholter Stadtteil Fildeken zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung dort stetig an, so dass die Errichtung einer Schule als notwendig erachtet wurde. 

Der Entwurf des damaligen Stadtbaumeisters Hermann Kraatz sah ein Gebäude mit 14 Klassen und zwei Lehrerzimmern, einem „Brausebad“ im Souterrain sowie einer 19×11 Meter großen Turnhalle vor, die im Dachgeschoss des Hauses eingerichtet wurde. 

\"Historisches

Abb.: Historisches Foto der Fildekenschule (Stadtarchiv Bocholt)

Die Pläne fanden die Zustimmung der Ratsmitglieder, so dass mit dem Bau des Schulsystems VI im Oktober 1907 begonnen werden konnte. Das stattliche Gebäude mit einer Grundfläche von 1.070 Quadratmetern wurde schließlich am 1. Oktober 1908 feierlich eingeweiht und Friedrich Norpoth zum Hauptlehrer ernannt. 

1930 erhielt es den Namen „Fildekenschule“. Im ersten Jahr besuchten 194 Jungen und 189 Mädchen den Unterricht. Neben den Volks- und Grundschülern der katholischen Fildekenschule nutzten – bedingt auch durch den späteren Rückgang der Schülerzahlen – zeitweise die städtische Bildstelle (1935-1959), die Bischöfliche Fachschule für Sozialpädagogik (1970-1973) sowie die Hermann-Ehlers-Schule (1968-2005) Räume im Haus am Mühlenweg. 

Im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen im Schulbereich wurde die Fildekenschule, die derzeit rund 120 Schulkinder zählt und 2011 geschlossen wird, zum Schuljahresbeginn 2008 in das Schulgebäude an der Weserstraße verlegt und ihre bisherigen Räume der benachbarten Melanchthon-Hauptschule zur Verfügung gestellt.

Link: www.fildekenschule.bocholt.de 

Kontakt:
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstr.76
46397 Bocholt
Tel.: 02871 / 953 – 349
Fax: 02871 / 953 – 347
stadtarchiv@mail.bocholt.de

Quelle: Stadt Bocholt, Pressemitteilung, 30.9.2008

»Völklinger Schätze«. Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs Völklingen

Das Stadtarchiv Völklingen verwahrt die historischen Aktenbestände der Stadt Völklingen und des ehemaligen Amtes Ludweiler seit etwa 1750. Die Erschließungsarbeiten im Stadtarchiv Völklingen schreiten voran. Der weitaus größte Teil des Archivgutes wartet zwar noch auf seine Bearbeitung, doch schon jetzt wurden einige echte Schätze zu Tage gefördert.

Aus diesem Grund hat sich die Stadt Völklingen im Jahr 2007 dazu entschlossen, eine kleine Publikationsreihe zu starten, um die Völklinger Bürgerinnen und Bürger an der reichhaltigen Stadtgeschichte teilhaben zu lassen, die im Völklinger Stadtarchiv ihren Niederschlag gefunden hat.

\"Collage

Unter dem treffenden Titel »Völklinger Schätze« berichtet das Stadtarchiv seither zweimal im Jahr über besondere Archivalien oder interessante Themen zur Völklinger Stadtgeschichte. Als kleine Besonderheit enthält jede Ausgabe den herausnehmbaren Faksimiledruck einer Archivalie.

Das Ziel ist dabei vor allem, die Völklinger für die Geschichte ihrer Stadt zu interessieren und sie damit auch zu einem Besuch im Völklinger Stadtarchiv zu animieren. Das neue Archivmagazin möchte dazu einen Beitrag leisten.

Die »Völklinger Schätze« können gegen einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 3,50 Euro im Stadtarchiv Völklingen, bei Bücher Balzert, beim Heimatkundlichen Verein Warndt e.V. in Ludweiler, bei der Tourist-Information im Alten Bahnhof, im Büro der VHS im Alten Rathaus, in der Stadtbücherei sowie im Bürgerbüro im Neuen Rathaus erworben werden.

Bisher erschienen:

Heft 1 (01/2007): Der Warndt im Dreißigjährigen Krieg. Die Fergersche Warndtkarte von 1640. – vergriffen –
Die Warndtkarte des Georg Ferger ist eine auf Hadernpapier handgezeichnete und kolorierte Landkarte im Format 74×65 cm. Die mittlerweile mehrfach restaurierte Karte wurde in der letzten Phase des Dreißigjährigen Krieges angefertigt. Das Gebiet des Warndts hatte durch die Kriegsereignisse schwer gelitten. Einige Dörfer waren regelrecht entvölkert. Dies scheint die Motivation des Nassau-Sarrbrücker Försters Georg Ferger (+1675) aus Spittel gewesen zu sein, die Karte zu zeichnen. Er wollte offenbar die Warndtgrenzen, wie im Völklinger Schöffenweistum angegeben waren, mithilfe seiner Karte vor dem Vergessenwerden bewahren. Bei der Völklinger Karte soll es sich um eine genaue Kopie des Fergerschen Originals handeln.

Heft 2 (02/2007): "… möge aus diesem Haus nur Gutes hervorgehen …" Die Einweihung des Rathauses zu Völklingen am 9. November 1907.
Der Umbau des Alten Rathauses der Stadt Völklingen nach den Plänen des damaligen Gemeindebaumeisters Hermann Eichner im Jugendstil wurde am 9. November 1907 eingeweiht. Der Bericht über dieses Fest wurde auf der Titelseite der Völklinger Zeitung vom 12. November 1907 gedruckt. Der zweiten Ausgabe der »Völklinger Schätze« liegt diese Zeitungsseite als Faksimiledruck bei. 

Heft 3 (01/2008): Das Denkmal Allen Opfern des Bildhauers Benno Elkan in Völklingen.
Anlässlich eines aktuellen Projektes der Stadt Völklingen wird in diesem Heft an das künstlerisch ausdrucksstarke Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges, das von 1925 bis 1935 auf dem Völklinger Ehrenfriedhof stand und dann zerstört wurde, und an seinen Schöpfer, den jüdischen Bildhauer Benno Elkan aus Frankfurt am Main, erinnert. Elkan ist auch der Erschaffer der großen bronzenen Menora, die heute in Jerusalem gegenüber der Knesset steht. Die Zerstörung des Völklinger Denkmals direkt nach der Eingliederung des Saargebiets in das Deutsche Reich im Jahre 1935 kam einem Akt beispielloser Barbarei gleich. \“Blind durch die nationalsozialistische Rassenideologie wurden nicht nur bedeutende literarische Werke ins Feuer geworfen wie beispielsweise die von Erich Maria Remarque, Heinrich und Thomas Mann oder Erich Kästner,\“ erläutert Oberbürgermeister Klaus Lorig. \“Es wurden auch die Werke bildender Künstler zerstört, die nicht dem nationalsozialistischen Ideal entsprachen. Da es sich bei diesen Kunstwerken im Gegensatz zu den verbrannten Büchern in der Regel um Unikate gehandelt hat, sind diese Meisterwerke heute ein für allemal verloren.\“ Die Stadt Völklingen beabsichtigt nun, im Andenken an das Werk des Künstlers Benno Elkan – der nach der Meinung der Zeitgenossen der damaligen Gemeinde Völklingen das schönste Denkmal im Saargebiet und weit darüber hinaus beschert hatte – ein neues, vom Elkanschen Werk inspiriertes Denkmal zu errichten. Dieses neue Denkmal, das von einer Völklinger Künstlerin gestaltet werden wird, soll nicht nur als Mahnung gegen sinnlose Gewalt und Krieg dienen, sondern gleichwohl als Monument gegen Intoleranz und Fanatismus verstanden werden.

Heft 4 (02/2008): 100 Jahre Feuerlöschwesen in Völklingen 1830-1930
Für die Freiwillige Feuerwehr Völklingen ist das Jahr 2008 ein besonderes Jahr, nämlich ein Jahr der Jubiläen. Die Löschzüge IV, V und VI – also Wehrden, Fürstenhausen und Geislautern – werden 100 Jahre alt. Das Stadtarchiv Völklingen hat dieses Ereignis zum Anlass genommen, um eine neue Ausgabe der Völklinger Schätze aufzulegen. Das reichlich vorhandene Archivmaterial zur Geschichte der Feuerwehren in Völklingen hat Stadtarchivar Achim Becker zu einem anschaulichen Beitrag zusammengefasst. Dabei spannt er den Bogen von den Anfängen der Brandbekämpfung in der preußischen Rheinprovinz, zu der seinerzeit auch die Bürgermeistereien Völklingen und Ludweiler gehörten, bis zum Erwerb der ersten Feuerwehrfahrzeuge in der damaligen Gemeinde Völklingen.

Kontakt:
Stadtarchiv Völklingen
Stadtarchivar Achim Becker M.A.
Alter Bahnhof
66333 Völklingen
Tel. (0 68 98) 13-2432
achim.becker@voelklingen.de

Ausstellung zur Reichspogromnacht mit Vortragsreihe im Stadtarchiv Bielefeld

Die Wanderausstellung „9.11.1938 – Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe“, die von ostwestfälisch-lippischen Archiven 2007 erarbeitet worden ist (siehe Bericht vom 29.1.2008), wird am Dienstag, den 14. Oktober 2008 (19 Uhr) in Bielefeld von Oberbürgermeister Eberhard David eröffnet. Die Eröffnung findet im Ankergebäude, Rohrteichstraße. 19 (Raum 5/1 der Fachhochschule des Mittelstands) statt. Die Ausstellung ist anschließend vom 15. Oktober bis 12. Dezember 2008, montags bis freitags jeweils 10 bis 17 Uhr im Stadtarchiv Bielefeld geöffnet. 

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Ereignisse, Täter und Opfer der Novemberpogrome in Ostwestfalen-Lippe, eingebettet in das Geschehen des „Wendejahrs 1938“ und mit Ausblicken auf die Aufarbeitung der Reichspogromnacht nach 1945 durch die bundesdeutsche Justiz, durch Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur sowie auf moderne Formen des Antisemitismus. 

Ziel des gemeinsamen Ausstellungsprojekts kommunaler und kirchlicher Archive in OWL im Verbund mit dem Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv Detmold ist es, der langjährigen Arbeit von Schulen, Geschichtswerkstätten, Geschichtsvereinen, Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Museen, anderen Kultureinrichtungen und Privatinitiativen vor Ort im Rahmen von Gedenkveranstaltungen zum 9. November 1938 durch den vergleichenden Blick auf die Ereignisse in der Region neue Impulse zu geben. 

Zur Ausstellung ist eine 48-seitige Broschüre erschienen, die im Bielefelder Stadtarchiv für 4,- Euro erworben werden kann. Nach Bielefeld wird die Ausstellung 2009 und 2010 u.a. noch in Bad Salzuflen, Salzkotten, Stemwede, Gütersloh und Lemgo gezeigt werden.

Eng verbunden mit der Ausstellung in Bielefeld ist eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen jeweils im Ankergebäude an der Rohrteichstraße. 19 (Raum 5/1 der Fachhochschule des Mittelstands). Die Termine im Überblick: 

• Dienstag, 14. Oktober, 19.00 Uhr: Eröffnung mit Oberbürgermeister Eberhard David, Dr. Johannes Kistenich (Landesarchiv NRW) und Dr. Jochen Rath (Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek); 
• Donnerstag, 13. November, 19.00 Uhr: Anne Kunze: „Praktiken der Gewalt – Der Novemberpogrom im Gestapobezirk Bielefeld“; 
• Sonntag, 16. November, 14.30 Uhr: Dr. Monika Minninger: Stadtrundgang „Spuren jüdischen Lebens in Bielefeld“ (auf 40 Personen begrenzt; Anmeldung erforderlich; Treffpunkt Stadtarchiv); 
• Donnerstag, 27. November, 19.00 Uhr: Dr. Jens Murken: „Pfarrer Hans Ehrenberg (1883-1958) – ein judenchristliches Schicksal im ´Dritten Reich\“; 
• Donnerstag, 11. Dezember, 19.00 Uhr: Dr. Jochen Rath: „Der bürokratische Tod – Die Verwaltung als rassenideologisches Verfolgungsinstrument“. 

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek
Rohrteichstraße 19
33602 Bielefeld
Tel. 0521/51 24 71 
Fax 0521/51 68 44
stadtarchiv@bielefeld.de

Quelle: Stadt Bielefeld, Pressemitteilung, 29.9.2008

Königsmarck-Biographie für das Staatsarchiv Stade

In Anwesenheit des Präsidenten des niedersächsischen Landesarchivs, der Sponsoren und geladener Gäste übergab Joachim Graf von Königsmarck dem Niedersächsischen Landesarchiv – Staatsarchiv Stade – die Biographie des ersten schwedischen Generalgouverneurs in den Herzogtümern Bremen und Verden. Die Leiterin des Staatsarchivs Stade, Dr. Gudrun Fiedler, bezeichnet die Erwerbung als Glücksfall und besondere Verpflichtung. Sie plant dazu bereits mehrere Projekte und erhofft sich kräftige Impulse für die Forschung im Elbe-Weser-Raum.

Das Leben des Reichsrats und Feldmarschalls Hans Christoph von Königsmarck (1605-1663) bot Heinrich Salmuth (1592-1660) reiches Material für seine über 600 Seiten umfassende Handschrift, die nach mehr als 350 Jahren im Familienarchiv der Königsmarcks dank der großzügigen Unterstützung von der Kreissparkasse Stade, der Stadtsparkasse Stade-Altes Land, dem Lions Club Aurora von Königsmarck, dem Stader Landschaftsverband, der Ritterschaft und nicht zuletzt des Niedersächsischen Landesarchivs nach Stade zurückkehrte.

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Stade – 
Am Sande 4c
D-21682 Stade
Telefon: (04141) 406-404
Fax: (04141) 406-400
Stade@nla.niedersachsen.de

Quelle: Staatsarchiv Stadt, Neuigkeiten, 25.8.2008

Erweiterung des Generallandesarchivs in Karlsruhe

\“Für unsere Demokratie und unsere kulturelle Identität spielen Archive eine zentrale Rolle. Mit dem Erweiterungsbau des Generallandesarchivs in Karlsruhe beginnen nun umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen, die dieses bedeutende Archiv für die nächsten Jahrzehnte zukunftsfähig machen. In Zeiten knapper Kassen ist diese Baumaßnahme ein klares Bekenntnis und eine Stärkung der Stadt Karlsruhe. Die Landesregierung macht damit deutlich, dass sie sich in hohem Maße dem geschichtlich-kulturellen Erbe verpflichtet fühlt.\“ So der baden-württembergische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg und Finanzstaatssekretär Gundolf Fleischer am 24. September 2008 in Karlsruhe.

Archive seien das Gedächtnis eines Landes, betonte Frankenberg weiter. \“Durch die Sicherung, den Erhalt und die Bereitstellung der historischen Überlieferung sind Archive ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Im Generallandesarchiv Karlsruhe stößt man auf eine Konzentration wichtiger und besonders von der Forschung sehr begehrter Bestände. Diese ließen das Generallandesarchiv zu einem der bedeutendsten deutschen Archive werden.\“

Der Erweiterungsbau mit über 3.000 Quadratmetern Fläche sei erst der Anfang der Baumaßnahmen, erläuterte Fleischer weiter. Nach der Fertigstellung am Ende des Jahres 2010 und einer einjährigen Austrocknungszeit der Magazine könnten die wertvollen Archivalien umgelagert werden. Danach würden in einer zweiten Phase die bestehenden Gebäude saniert. \“15 Kilometer Akten können im Erweiterungsbau ihre Heimat finden, annähernd 50 Kilometer werden es nach der Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes sein. Das wird für die kommenden 30 – 40 Jahre reichen. Rechtzeitig zum großen Jubiläum der Stadt Karlsruhe im Jahre 2015 werden die gesamten Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Der Erweiterungsbau ist mit 8,5 Millionen Euro etatisiert." 

Der moderne Erweiterungsbau spreche die Sprache unserer Zeit, führte Fleischer weiter aus. Ein großzügiger Eingang ins Foyer mit Ausstellungsmöglichkeiten und helle Arbeitsplätze im ersten Obergeschoss laden die Besucher ein. \“Ob Wissenschaftler oder interessierter Bürger, ob Student oder Archivar, ich bin mir sicher, jeder wird sich in diesem Neubau wohl fühlen.\“

Finanzstaatssekretär Fleischer und Wissenschaftsminister Frankenberg dankten abschließend allen, die mit den Vorbereitungen, der Planung und der Durchführung dieses Projekts beschäftigt waren. \“Danken möchte ich dem Landesarchiv Baden-Württemberg und dem Generallandesarchiv vor Ort als zuverlässiger und fachlich hoch kompetenter Partner sowie der Stadt Karlsruhe und allen beteiligten Behörden, die das Projekt wohlwollend begleitet haben. Mein besonderer Dank gilt dem Amt Karlsruhe des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg für die zielorientierte Projektleitung\“, so der Finanzstaatssekretär abschließend. 

Link: Rede des Finanzstaatssekretärs Gundolf Fleischer anlässlich der Grundsteinlegung im Generallandesarchiv Karlsruhe

Kontakt:
Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 2
D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/926-2206
Telefax: 0721/926-2231
glakarlsruhe@la-bw.de

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 24.9.2008

Akten von Verkehrsverein und Stadtmarketingkreis im Stadtarchiv Greven

Zum Jahresanfang 2008 wurde der Verkehrsverein Greven e.V. in Greven Marketing e.V. umbenannt, der auch die Aufgaben des aufgelösten Stadtmarketingkreises Greven übernimmt. Seitdem liegen Stadtinformation, Veranstaltungsmanagement, Stadtmarketing und Tourismus in einer Zuständigkeit. Dieser organisatorische Einschnitt war Grund genug für Geschäftsführer Peter Hamelmann, sich Gedanken über den Verbleib des Schriftgutes von Verkehrsverein und Stadtmarketingkreis zu machen. 

Durch die fachliche Begleitung des Stadtarchivs Greven konnten nun die historisch wertvollen Akten ausgewählt und zur dauerhaften Aufbewahrung ins Rathaus gebracht werden. Zahlreiche Akten von Stadtmarketingkreis und Verkehrsverein werden auf diese Weise für die Nachwelt erhalten. „Ein Praktikant hat die Akten gereinigt und Metallteile entfernt. Anschließend wurde von der Aufbewahrung in Stehordnern gewechselt zu einer platzsparenden Aufbewahrung in archivtauglichen Kartons“, erläutert Dr. Stefan Schröder (Stadtarchiv) die archivarischen Tätigkeiten, „und durch die EDV-Verzeichnung können wir die Archivalien auch in kurzer Zeit wieder ans Tageslicht holen.“ 

Dass die Akten beider Organisationen wichtige Einblicke in das kulturelle und touristische Leben der Emsstadt erlauben, davon sind Hamelmann und Schröder überzeugt. Bis die Öffentlichkeit die Archivalien sehen darf, vergeht allerdings noch einige Zeit. Denn aus rechtlichen Gründen können die ersten Unterlagen frühestens 2015 benutzt werden. „Archive sind eben nicht nur für die Vergangenheit da, sie sichern auch das Schriftgut der Gegenwart für die Zukunft“, resümiert Schröder die Arbeit des Grevener Stadtarchivs. Und Peter Hamelmann ist sich sicher, dass die Arbeit von Verkehrsverein und Stadtmarketingkreis nicht in Vergessenheit gerät: „Auch Greven Marketing e.V. möchte sich vielleicht in einigen Jahren an seine Anfänge erinnern können. Durch die Unterstützung des Stadtarchivs wird das problemlos möglich sein.“ 

Schon heute fördert die Datenbank des Stadtarchivs Erstaunliches zutage: So finden sich seit 1990 weit über 1.000 Hinweise auf den Verkehrsverein in Zeitungsartikeln beider Lokalzeitungen, die im Stadtarchiv von Angelika Haves seit jenem Jahr verzeichnet werden: „Im Gegensatz zu den Akten sind die Zeitungen grundsätzlich öffentlich einsehbar, da die Sperrfristen der Archivgesetze für sie nicht gelten“, erklärt die Archivarin. „Wer also erste Informationen über den Verkehrsverein sucht – seien es die Anfänge in den 1980er Jahren oder die jüngsten Veranstaltungen – wird auch heute schon im Stadtarchiv fündig.“ 

Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstraße 6
48268 Greven
Tel.: (0 25 71) 92 04 58
Fax: (0 25 71) 92 03 20
stefan.schroeder@stadt-greven.de

Quelle: Stadt Greven, Pressemitteilung, 25.9.2008