Bund fördert Kultureinrichtungen mit 32 Mio. Euro

Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth stellt 32 Millionen Euro aus ihrem Haushalt für die Sanierung und Modernisierung von mehr als 90 national bedeutsamen Kulturprojekten zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Programm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“. Zu den geförderten Einrichtungen gehören unter anderem das Residenztheater München, die Hamburger Kunsthalle, die Wartburg in Eisenach, das GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig sowie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Kultur stiftet Identität und Zusammenhalt – in den Metropolen genauso wie im ländlichen Raum, wo die kulturelle Grundversorgung oftmals keine Selbstverständlichkeit ist.

Deshalb gehören der Erhalt und die Stärkung unserer kulturellen Infrastruktur zu den wichtigsten kulturpolitischen Zielen der Bundesregierung. Das hatten wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen, und so wird es jetzt Punkt für Punkt umgesetzt. So werden wir zusammen mit den Ländern eine Vielzahl bedeutender Kultureinrichtungen in ganz Deutschland dabei unterstützen, dringend notwendige Investitionen vorzunehmen, damit sich auch in Zukunft ein breites Publikum für ihr vielfältiges Kulturangebot begeistern kann.“

Mit dem seit 2020 bestehenden Programm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland (INK)“ fördert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gemeinsam mit den Bundesländern Investitionsmaßnahmen zum Erhalt und zur Profilierung national bedeutsamer und das nationale Kulturerbe prägender Kultureinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland.

Video: Bei einem Gang durch die Räume der Sammlungen des Filmmuseums Potsdam (2003) sind Schätze aus der deutschen Film- und Kinogeschichte des 20. Jahrhunderts zu entdecken (https://www.youtube.com/watch?v=bWuX3IlbIwg).

Die Bundesmittel sind unter anderem für folgende Projekte vorgesehen:

  • Filmmuseum Potsdam – Errichtung eines Schaudepots
  • Augustinermuseum Freiburg – Neueinrichtung einer modernen Dauerausstellung im sanierten Klostergebäude
  • TECHNOSEUM Mannheim – Neugestaltung des Dauerausstellungsbereichs „Elementa 3“
  • Residenztheater München – Brand- und Gewässerschutzmaßnahme
  • Hamburger Kunsthalle – Sanierung von Dachlaternen des Muschelkalkbaus und des Glasdachs der Galerie der Gegenwart
  • Niedersächsisches Landesmuseum Hannover – Neukonzeption und Wiedereinrichtung der Niedersächsischen Landesgalerie
  • Neanderthalmuseum Mettmann – Sanierung von Fassade und Glasdach sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung
  • MARTA Herford – Sanierung des von Frank O. Gehry erschaffenen Gebäudes und der Außenanlagen
  • Schloss Engers – Sanierungsmaßnahmen an Gebäude, Haustechnik und Außenanlagen
  • Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Herrichtung des „Besucherwegs Sinterrundkühler“
  • Deutsches Hygiene-Museum Dresden – Sanierung der Veranstaltungsräume
  • GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig – Energetische Sanierung der Lichtsysteme
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Wiedereinrichtung der Rüstkammer im Residenzschloss Dresden („Propositionssaal“ und „Großer Ballsaal“) sowie Ausstattungsmaßnahmen für Schloss Pilnitz, Albertinum, Zwinger u.a.
  • Schloss Wernigerode – Erschließung weiterer Ausstellungsbereiche im Südflügel/Sommerhaus
  • Wartburg in Eisenach – Beschaffung von IT-Ausstattung

Quelle: Bundesregierung, Pressemitteilung 132, 5.4.2022

Augenzeugenberichte aus dem Alltag der Vorfahren im Kreis Schmalkalden-Meiningen gesucht

Die aktuellen und Bilder und Nachrichten aus der Ukraine wecken bei vielen Menschen, die selbst Kriege miterlebt haben, Erinnerungen an dunkle Zeiten. Angst vor fallenden Bomben, Knappheit an Lebensmitteln, Flucht und Vertreibung. Kriege haben einen langen Arm, sie lassen diejenigen, die sie erlebt haben, nie wieder richtig los – auch lange, nachdem sie vorbei sind. Aus diesem Grund sammelt das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen seit Jahren Zeitzeugnisse, um über Schrecken, Entbehrungen und Verluste, aber auch über den Alltag den Menschen aus unserer Region in den Weltkriegen des letzten Jahrhunderts zu informieren und die Erlebnisse für die Nachwelt zu dokumentieren.


Abb.: Einblick in eine Tagebuchsammlung nach abgeschlossener Bearbeitung (Foto: Tom Pleiner).

Gesucht werden vom Kreisarchiv in Meiningen private Tagebücher (Kriegstagebücher, Feldpost-Sammlungen von Soldaten) sowie Fotos und weitere persönliche Sachzeugnisse, die auch das gesellschaftliche Leben, unter anderem in Kriegszeiten, abbilden.

Diese oft sehr interessanten Quellen, die in privaten Haushalten schlummern, werden sehr gerne durch schriftliche Vereinbarung als Schenkung oder Leihgabe in das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen übernommen. Dort werden sie in den archivalischen Sammlungen des Kommunalarchivs verwahrt und gepflegt. Damit erweitert das Archiv seine Sammlungen stetig.

Vor einer Übergabe/Übernahme prüft das Team des Archivs, ob die angebotenen Dokumente für das Kreisarchiv von regionalgeschichtlicher Relevanz sind. Ist dies der Fall, wird dieser Schatz digitalisiert und der Inhalt transkribiert. Damit wird es möglich, dass auch junge Menschen, etwa durch Schulprojekte, an individuelle Schicksale im Landkreis vor dem Hintergrund historischer Entwicklungen herangeführt werden können.

Im Falle einer Schenkung an das Archiv erhält der Schenker oder die Schenkerin nach Abschluss der Arbeiten sowohl eine digitale Kopie als auch die digitale Transkription. Das Ziel der Sammlung derartiger Quellen besteht in der Erschließung und Vermittlung der Geschichte durch Einzelschicksale regionalen Ursprungs. Bisher hat das Kreisarchiv viel Resonanz von Bürgerinnen und Bürgern erfahren. So wachsen die Tagebuchsammlung, die Chroniksammlung und die Fotosammlungen der Orte aus dem Kreisgebiet kontinuierlich an.

Zu dem seit 1954 bestehenden Kreisarchiv Meiningen gehört seit 1994 ein Behördenarchiv, ein Krankenblattarchiv sowie eine Behördenbibliothek. Im Jahr 2001 wurden diese Bereiche im Verwaltungssitz des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen in modernen Büro- und Magazinräumen untergebracht.

Das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen bittet weiterhin um Unterstützung – gilt es doch, zukünftigen Generationen Geschichte und Geschichten aus dem Alltag der Menschen zu erhalten und in geeigneter Weise zugänglich zu machen. Anmeldungen zur Übergabe/Übernahme privater Dokumente nimmt Kreisarchivarin Angelika Hoyer entgegen.

Kontakt:
Landratsamt Schmalkalden-Meiningen
Kreisarchiv
Obertshäuser Platz 1
98617 Meiningen
Tel.: 03693 / 485 8300
Fax: 03693 / 485 8298
kreisarchiv@lra-sm.de

Quelle: Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Pressemitteilung, 6.4.2022; Über das Kreisarchiv Schmalkalden-Meiningen, o.D.

Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen im Kanton Nidwalden

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für Aufarbeitung von unrühmlichem Kapitel gesucht.

Der Kanton Nidwalden hat zusammen mit den Gemeinden und Landeskirchen das Forschungsprojekt für die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangs­­maßnahmen vor 1981 gestartet. Die Projektleitung ist der Universität Bern übertragen worden. Von essentiellem Wert werden Interviews mit Betroffenen sein, die damals unter den Maßnahmen gelitten haben.


Abb.: Armutsbetroffene Menschen wurden häufig in lokale Armenhäuser eingewiesen, wie hier im Bild das Fürsorgeheim Alpenblick in Hergiswil in den 1930er-Jahren. Auch uneheliche Mütter und ihre Kinder waren von Zwangsmaßnahmen betroffen. (Bildquelle: „Die katholischen Anstalten der Schweiz“ von Wilhelm Kissling).

Das Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG) ist seit 1. April 2017 in Kraft. Es sieht unter anderem die Auszahlung eines Solidaritätsbeitrages an Opfer von solchen Maßnahmen vor. Gesuche um Solidaritätsbeiträge müssen direkt ans Bundesamt für Justiz gerichtet werden. – Die Schweiz und viele Kantone bringen seither Licht in ein dunkles Kapitel der Sozialgeschichte. Es geht um die Schicksale von Menschen, die vor 1981 von fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen oder Fremdplatzierungen betroffen waren. Die Maßnahmen wurden oft gegen deren Willen angeordnet, ohne dass man ihnen Rechtsmittel zugestand. Viele leiden heute noch unter der erfahrenen Ungerechtigkeit und der oft schlechten Behandlung in Heimen, Anstalten oder fremden Familien. Anhand von Gesuchen für die Einsicht in entsprechende Dossiers im Staatsarchiv Nidwalden ist bekannt, dass es auch in Nidwalden bei fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen zu willkürlichen Entscheiden, zu Mißbrauch und Gewalt gekommen ist. Jedoch fehlen bisher ein Überblick und das Wissen über konkrete Zusammenhänge.

Der Kanton Nidwalden hat deshalb ein entsprechendes Forschungsprojekt lanciert, nachdem der Landrat einen Kredit von 360.000 Franken bewilligt hat. An den Kosten des Forschungsprojektes an der Universität Bern beteiligen sich auch alle Politischen Gemeinden und die beiden Landeskirchen. Es wird eine fundierte historische Aufarbeitung angestrebt. Als Resultat daraus wird voraussichtlich im Herbst 2024 eine Publikation herausgegeben, die sich in erster Linie an ein regionales Publikum richtet. Als Verlagspartner für die Buchveröffentlichung konnte der Historische Verein Nidwalden (HVN) gewonnen werden.

Fundament für die Forschungsarbeit und die angesprochene Publikation bilden einerseits die Verwaltungsakten im Staatsarchiv Nidwalden und die Dokumente in den Archiven der Gemeinden und Kirchen, andererseits Interviews mit Betroffenen des damaligen Regimes. Der Kanton ist daher auf der Suche nach Zeitzeugen, die bereit sind, über das Leid, welches ihnen unter den Zwangsmaßnahmen in Nidwalden widerfahren ist, zu sprechen. „Wer sich als Interviewpartner zur Verfügung stellt, kann einen Beitrag leisten, das damalige Unrecht zu benennen. Dies dient auch dem Projektziel: Dass das erlittene Leid im Bewusstsein der Gesellschaft bleibt und sich solches Unrecht nicht wiederholt“, hält Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger fest. Betroffene brauchen unter Umständen sehr viel Überwindung, von den Geschehnissen aus dieser Zeit zu berichten. „Ihre Erinnerungen sind aber von unschätzbarem Wert, um die Geschichte genau aufzuarbeiten“, fügt Michèle Blöchliger an. Personen, die sich als Interviewpartner melden, können selber entscheiden, ob sie ihren Namen zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen oder anonym bleiben wollen. Die Interviews werden vom Projekt- und Autorenteam durchgeführt, das von Sonja Matter von der Universität Bern geleitet wird. Die gebürtige Engelbergerin ist bereits für Recherchen im Zusammenhang mit der Kantonsgeschichte Nidwaldens tätig gewesen und mit dem Forschungsthema eng vertraut.

Projektorganisation ist breit abgestützt
Sonja Matter ist in beratender Funktion auch Mitglied der Projektsteuerung, welcher Regierungsrätin Michèle Blöchliger vorsteht. Dem Gremium gehören weiter die Oberdorfer Gemeindepräsidentin Judith Odermatt Fallegger, Monika Rebhan Blättler, Präsidentin der Römisch-Katholischen Landeskirche Nidwalden, Brigitt Flüeler, Präsidentin des Historischen Vereins Nidwalden, Staatsarchivar Emil Weber sowie Andreas Scheuber, Direktionssekretär der Gesundheits- und Sozialdirektion Nidwalden, an. Für die fachliche Projektbegleitung ist ein wissenschaftlicher Beirat mit Historikerin Loretta Seglias – sie hat zum Thema viel Forschung auf nationaler Ebene betrieben – sowie Franziska Thurnherr (Gesundheits- und Sozialdirektion), Christoph Baumgartner (Staatsarchiv Nidwalden) und Karin Schleifer (HVN), alle mit Erfahrung in wissenschaftlicher Forschungsarbeit, gebildet worden. „Mit dieser breit abgestützten Projektorganisation ist gewährleistet, dass alle relevanten Aspekte und Sichtweisen in das Forschungsprojekt einfliessen und das Projektteam begleitende Unterstützung erhält“, sagt Staatsarchivar Emil Weber.

Betroffene Zeitzeugen, die bereit sind, ihre Geschichte im Rahmen der Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen im Kanton Nidwalden vor 1981 zu erzählen, melden sich idealerweise bis zum 15. Mai 2022 beim Staatsarchiv Nidwalden unter Telefon +41 41 618 51 51 oder staatsarchiv@nw.ch. Die Namen werden vertraulich behandelt. Das Recht von Zeitzeugen, auf Wunsch anonym zu bleiben, wird gewahrt.

Kontakt:
Staatsarchiv Nidwalden
Stansstaderstrasse 54
Postfach 1251
6371 Stans
Telefon +41 41 618 51 51
staatsarchiv@nw.ch
https://www.nw.ch/staatsarchiv/116

Quelle: Kanton Nidwalden, Medienmitteilung, 6.4.2022; Kanton Bern: Fürsorgerische Zwangsmassnahmen, o.D.

Objektsammlung der Stiftung Berliner Mauer online

Die Stiftung Berliner Mauer stellt auf ihrer Website mehr als 10.000 Objekte aus ihrem Sammlungsbestand online zur Verfügung: In der Sammlung Online können nunmehr Tausende Objekte zum Thema Mauer und Teilung, darunter historische Fotos, Originalobjekte, Pläne und Ansichtskarten sowie weitere Dokumente und archivierte Materialien recherchiert werden. Interessierte können frei in der Datenbank recherchieren, sich über den Kontext der einzelnen Objekte informieren und eigene Kommentare einbringen.

Anlässlich der Präsentation des neuen Angebots zeigte die Stiftung einige ausgewählte Objekte aus ihrem Sammlungsbestand, die sonst nicht zu sehen sind. Der Kurator der Sammlungen der Stiftung, Dr. Manfred Wichmann, erklärte: „Mit Sammlung Online leisten wir einen Beitrag zu einem demokratischen und transparenten Austausch zwischen der Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit. Das Angebot dient dem freien Wissensaustausch und bietet einen direkten Blick in die laufende Sammlungsarbeit, denn beständig werden Informationen ergänzt und neue Bestände kommen hinzu. Viele der Objekte sind verbunden mit persönlichen Erlebnissen und machen so Geschichte anschaulich. Die Vielfalt und Authentizität der Objekte macht aber auch die Komplexität der Teilungsgeschichte deutlich: Sie offenbaren zahlreiche Details ebenso wie ungeklärte Fragen und Widersprüche in unserer nachträglichen historischen Betrachtung der Vergangenheit. Vor allem aber lassen sich originale Objekte und ihre Geschichten dort entdecken.“

Die Stiftung Berliner Mauer sammelt originale Objekte und historische Artefakte zur Berliner Mauer und der deutschen Teilungsgeschichte. Der Bestand umfasst alle Formen von materiellem Kulturgut, darunter Fotografien, Dokumente und Publikationen. Die Sammlung Online zeigt nicht nur die breite Vielfalt der Objekte, sondern ermöglicht einen Blick in die aktive Sammlungsarbeit der Stiftung Berliner Mauer. Sie wächst mit ungefähr 1.000 Objekten pro Jahr kontinuierlich weiter.

Die Sammlungen der Stiftung stellen die Grundlagen sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für die Bildungsarbeit in Ausstellungen, Publikationen und Online-Projekten. Aus den Sammlungsbeständen entstehen auch direkt eigene digitale Angebote wie mauer-fotos.de.

Die Stiftung Berliner Mauer verantwortet fünf historische Orte in Berlin: Die Gedenkstätte Berliner Mauer, die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, die East Side Gallery, die Gedenkstätte Günter Litfin und das Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt.

Kontakt:
Stiftung Berliner Mauer
Bernauer Straße 111
13355 Berlin
Telefon: +49 (0)30 213085-122
info@stiftung-berliner-mauer.de

Quelle: Stiftung Berliner Mauer, Pressemitteilung, 23.3.2022

Unternehmenswerbung fürs Stadtarchiv Salzgitter

Im Stadtarchiv Salzgitter befindet sich ein neuer Schatz der lokalen Wirtschaftsgeschichte: Ein rund zehn Kilo schwerer und in Leder gebundener Foliant, der Prospekte, Preislisten, Leistungsverzeichnisse und Werbeanzeigen der Firma Dr. Dörnemann & Co von der Firmengründung bis in die 1980er Jahre enthält.

Elegant, korrosionsfest und stabil: Mit diesen drei Eigenschaften bewarb die einst in Gitter ansässige Firma Dr. Dörnemann & Co ihre seit 1957 unter dem Warenzeichen Elkosta hergestellten Erzeugnisse. Pfosten, Tore, Zäune, Schranken und Profile gehörten zur Produktpalette des mittelständischen Unternehmens, an dessen Gründer noch heute die Dr.-Dörnemann-Straße zwischen Salzgitter-Bad und Gitter erinnert.


Abb.: Der elkosta-Foliant „Werbung im Wandel der Zeit“ für das Stadtarchiv Salzgitter. Der Kundenkreis der Firma Dr. Dörnemann & Co umfasste Privatpersonen und öffentliche Einrichtungen im In- und Ausland. Die Einfahrt des Bundeskanzleramtes in Bonn war einst mit Technik aus Gitter gesichert (Foto: Stadt Salzgitter).

Der Kaufmann und NSDAP-Politiker Karl-Friedrich Dörnemann (1901-~1966), 1933 Mitglied des Preußischen Landtags, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Geschäftsführender Gesellschafter der Elkosta GmbH und der VKS Dr. Dörnemann & Co. in Salzgitter tätig. Das 1951 gegründete Familienunternehmen wurde 1994 zunächst an die Euromicron AG Frankfurt und zehn Jahre später schließlich an den schwedischen Gunnebo-Konzern verkauft. Im Herbst des Jahres 2004 gab der Konzern bekannt, dass die Produktion nach Salzkotten verlagert werden solle. Die Belegschaft in Salzgitter wehrte sich unter anderem mit Unterschriften- und Protestaktionen, die Politik schaltete sich vermittelnd ein, konnte letztendlich aber nicht verhindern, dass über 100 Elkosta-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Kündigung erhielten.

Auch wenn die Spezialisten für Sicherheitstechnik in Salzgitter bereits Geschichte sind: Noch heute werden unter dem Markennamen Elkosta weltweit Sicherungsanlagen wie Absperrungen und Poller vertrieben. Dank eines ehemaligen Mitarbeiters der elkosta security systems GmbH konnte das Stadtarchiv Salzgitter den mehr als zehn Zentimeter dicken und fast ebenso viele Kilo schweren in Leder gebundenen Foliant übernehmen: Er enthält Prospekte, Preislisten, Leistungsverzeichnisse und Werbeanzeigen von den Anfängen des Unternehmens bis in die 1980er Jahre.

Das Stadtarchiv Salzgitter hat dieses Kleinod, das die Sammlung von Archivalien zur lokalen Wirtschaftsgeschichte bereichert, gerne in seinen Bestand aufgenommen. Wer mehr wissen möchte, kann sich an Claudia Böhler im Stadtarchiv wenden.

Zur Ausbeutung der großen, bereits im Mittelalter bekannten Eisenerzvorkommen im Gebiet von Salzgitter gründeten die Nationalsozialisten 1937 die Reichswerke Hermann Göring. Bis Kriegsbeginn trug die Stadt in den Plänen den Namen „Hermann-Göring-Stadt“. Als 1939 mit dem Bau begonnen wurde, sollte die Stadt aber „Watenstedt-Salzgitter“ heißen. Die Hermann-Göring-Werke ließen sich Abertausende von Zwangsarbeitern zuführen und nutzten deren Arbeitskraft schonungslos aus. Die neue Stadt stand deshalb weniger für Modernität und Wohnkomfort als vielmehr für ein unmenschliches Lagersystem, das vielen das Leben kostete. Der Aufbau der Hermann-Göring-Werke erforderte überdies eine einheitliche Verwaltungsstruktur im gesamten Raum, und so wurde gemäß Salzgitter-Gesetz zum 1.4.1942 ein einheitlicher Stadtkreis (kreisfreie Stadt) gegründet. 1951 wurde mit Watenstedt-Salzgitter in Salzgitter umbenannt. Salzgitter in seiner jetzigen Form war eine der wenigen neuen Stadtgründungen in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Kontakt:
Stadtarchiv Salzgitter
Nord-Süd-Straße 155
38259 Salzgitter
Telefon: 05341/839-2124
archiv@stadt.salzgitter.de

Quelle: Stadt Salzgitter, Pressemeldung, 4.4.2022; Jörg Leuschner: Salzgitter – Die Entstehung einer nationalsozialistischen Neustadt von 1937-1942, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 65/1993, 33-48; Vom Größenwahnsinn blieb nichts mehr übrig, in: WELT, 14.5.2002; Art. Karl-Friedrich Dörnemann, in: Wikipedia, 31.1.2021; Art. Salzgitter, in: Wikipedia, 19.3.2022; Stahlwerk mit Stadt – Die Gründung der Stadt Salzgitter vor 75 Jahren (1942) (NLA Wolfenbüttel K 4661), in: Aus den Magazinen des Landesarchivs (April 2017)

25. Ausgabe der Archiv-Nachrichten Niedersachsen (A-NN) erschienen

Die Archiv-Nachrichten Niedersachsen (A-NN) sind bei ihrem 25. Band angelangt. Seit ihren Anfängen im Jahr 1997 sind die A-NN das Publikationsorgan der jährlich stattfindenden (niedersächsischen) Archivtagungen. Da aufgrund der Corona-Pandemie der für 2021 vorgesehene Norddeutsche Archivtag in Mecklenburg-Vorpommern ausfallen musste, ging die Redaktion auf die Suche nach anderen Beiträgen für die Rubrik „Aus der Arbeit der Archive“.

Insgesamt 14 Beiträge zu Fragen der Archivgutbildung, Bestandserhaltung, Erschließung und Bereitstellung aber auch zur Organisation des archivischen Alltags und zur Quellenkunde vereint die 25. Ausgabe der Archiv-Nachrichten Niedersachsen.

In eigener Sache blicken zwei langjährige Redakteurinnen auf 25 Jahre Archiv-Nachrichten zurück. Der Beitrag zur niedersächsischen Archivgeschichte zeigt auch die Beständigkeit und den Wandel im niedersächsischen Archivwesen. Aus Sicht des Stadtarchivs Nienburg beleuchtet ein Aufsatz die Einflüsse der Corona-Pandemie auf den Arbeitsalltag eines Kommunalarchivs. Weitere Beiträge berichten von verschiedenen Bestandserhaltungsprojekten in Stadtarchiven und im Niedersächsischen Landesarchiv sowie über Erschließungsprojekte in den Abteilungen Wolfenbüttel und Hannover des Landesarchivs und den Quellenwert der nunmehr zugänglichen Archivalien. Ein eigener Beitrag zum Quellenwert von (gedruckten) Leichenpredigten ergänzt diesen Schwerpunkt.

Ein zentraler Beitrag befasst sich mit den vielschichtigen Herausforderungen bei der Übernahme und Benutzung von analogen und digitalen Meldeunterlagen sowie die Chancen, die sich hier für die (Stadt-)Archive eröffnen können.

Erfahrungsberichte über die Digitalisierung von Personenstandsregistern und die Teilnahme am Kultur-Hackathon „Coding da Vinci“ zeigen die Chancen der digitalen Bereitstellung von analogen Dokumenten, die auf diesem Weg zu einem neuen, virtuellen Leben erweckt werden können.

Ob aus der tragenden Rolle eines Archivs in dem Science-Fiktion-Film „Rogue one – A Star Wars Story“ Schlüsse für die Zukunft des Archivwesens gezogen werden können, beantwortet ebenso ein eigener Beitrag wie die gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Niedersächsischen Landesarchiv und dem Landkreis Osnabrück bei der Archivierung von Unterlagen des Landkreises und der kreisangehörigen Kommunen.

Auf die archivfachlichen Beiträge folgen mit dem Bericht aus der Mitgliedersammlung die Neuigkeiten aus dem VNA und der Ausblick auf den 5. Niedersächsischen Archivtag in Delmenhorst. In einem umfangreichen Rezensionsteil werden sieben archivfachliche Publikationen aus den Themenfeldern Archivrecht, Bewertung, Quellenkunde und Erschließung besprochen. Mitglieder des Verbandes Niedersächsischer Archivarinnen und Archivare e.V. (VNA) erhalten die A-NN kostenfrei. Die A-NN können zudem zu einem Preis von 10,00 € zzgl. Versand erworben werden.

Inhaltsverzeichnis

Aus der Arbeit der Archive

Birgit Kehne und Rose Scholl
„Wir hoffen, daß dieses neue Etwas mit Sympathie aufgenommen wird …“. 25 Jahre Archiv-Nachrichten Niedersachsen

Patricia Berger
Das Stadt- und Kreisarchiv Nienburg in Zeiten von Corona. Der Praxisbericht eines kleineren Kommunalarchivs

Karolin Bubke
„Unantastbar für die Abrissbirne“. Vom Archivkarton in die Virtual Reality – das Energielabor der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Detlef Busse
Die Restaurierung der napoleonischen Bestände im Niedersächsischen Landesarchiv – eine Zwischenbilanz

Florian Dirks
Schulgeschichte sichtbar machen. Das Schularchiv des Domgymnasiums Verden im Kreisarchiv mit Hilfe der KEK erstmals benutzbar

Philip Haas
Der Adelsbrief im Archiv. Entstehung – Formalanalyse – Archivregest

Isabelle Hartung und Carsten Stühring
Mit Fördermitteln Bestände erhalten. Ein Projektbericht über die Restaurierung und Umverpackung des Bestandes Bestallungssachen im Stadtarchiv Hannover

Arne Hoffrichter
Adelsarchive und ihr Mehrwert für die historische Forschung. Zwei Beispiele aus der Abteilung Hannover des Niedersächsischen Landesarchivs

Erik Kleine Vennekate
Digitalisierung von Personenstandsregistern im Kreisarchiv Emsland – ein Erfahrungsbericht

Hildegard Krösche
Ein mittelalterliches Fragment des Liber glossarum. Fund in der Handschriftensammlung der Abteilung Hannover des Niedersächsischen Landesarchivs

Sven Mahmens
„Der Kinder Sterben macht den Eltern Leid …“ – Eine tödliche Epidemie vor 380 Jahren (Celle 1642) trifft die herzogliche Familie. Ein Beispiel für den Wert von Leichenpredigten

Romy Meyer und Anna Philine Schöpper
Meldedaten im Archiv – Chance oder Herausforderung?

Lars Nebelung
Archiv und Archivierung in dem Film „Rogue One – A Star Wars Story“ – Science Fiction oder Blick in die Zukunft des Archivwesens?

Anna Philine Schöpper
Mehr Kooperation wagen. Oder neue Herausforderungen gemeinsam angehen! Die Kooperation zwischen dem Niedersächsischen Landesarchiv und dem Landkreis Osnabrück

VNA-Angelegenheiten
Lars Nebelung
Bericht aus der Mitgliederversammlung des VNA e. V. am 30. September 2021

5. Niedersächsischer Archivtag in Delmenhorst

Neu erschienen
Hannes Berger
Öffentliche Archive und staatliches Wissen. Die Modernisierung des deutschen Archivrechts (Bernhard Homa)

Katharina Ernst / Peter Müller (Hg.)
Aktuelle Fragen der Überlieferungsbildung. Vorträge des 79. Südwestdeutschen Archivtags am 16. und 17. Mai 2019 in Ludwigsburg (Thomas Brakmann)

Ronald Gesecus / Volker Zaib (Hg.)
Berufsbild im Wandel: 20 Jahre Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Petra Diestelmann)

Sabine Graf / Gudrun Fiedler / Michael Hermann (Hg.)
75 Jahre Niedersachsen. Einblicke in seine Geschichte anhand von 75 Dokumenten (Florian Dirks)

Jens Heckl (Hg.)
Unbekannte Quellen: „Massenakten“ des 20. Jahrhunderts. Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren, Band 4 (Stephanie Haberer)

Rainer Hering (Hg.)
Kommentierte Beständeübersicht des Landesarchivs Schleswig-Holstein. Bestandsaufnahme zum 150jährigen Bestehen (Jessica von Seggern)

Michael Hirschfeld / Franz-Reinhard Ruppert
Arbeitswanderer in Delmenhorst in der Epoche des Kaiserreichs 1871-1918. Böhmen – Eichsfeld – Oberschlesier – Galizier in einer nordwestdeutschen Industriestadt (Christoph Brunken)

Kontakt:
Verband Niedersächsischer Archivarinnen und Archivare e.V.
https://www.vna-online.de

Quelle: VNA, Pressemitteilung, 4.4.2022

SAXARCHIV-Blog: Neues aus dem Sächsischen Staatsarchiv

Anfang April 2022 startete das Sächsische Staatsarchiv den SAXARCHIV-Blog. Jede Woche sollen aktuelle Einblicke in die vielfältige Arbeit geboten werden; in der Startwoche ab dem 4.4.2022 wird es jeden Tag etwas Neues zu entdecken geben:

Danach wird es abwechslungsreich weitergehen. Im SAXARCHIV-Blog findet man künftig Neues zu Beständen und ihren Nutzungsmöglichkeiten, Beiträge zur archivischen Fachdiskussion oder Einblicke in Ausbildung und Berufsalltag. Zudem werden Rezensionen, Veranstaltungen und Fachinformationen präsentiert.

Wer einen interessanten Beitrag zum SAXARCHIV-Blog beisteuern möchte, wende sich per E-Mail an die Redaktion unter saxarchiv@sta.smi.sachsen.de.

Link: https://saxarchiv.hypotheses.org/

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Archivstr. 14
01097 Dresden
Tel. 0351/89219-710
Fax 0351/89219-709
Poststelle@sta.smi.sachsen.de
https://www.archiv.sachsen.de/

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, Mitteilungen, 23.3.2022

Kinderwerkheft zum Schwörmontag in Ulm

„Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein“ – auf gut Deutsch sich für alle Bürger gleichermaßen einzusetzen: Dies gelobt das Ulmer Stadtoberhaupt in einer seit 1345 verbürgten Eidesformel am jährlichen Schwörmontag, einem einzigartigen Rechtsbrauch. Anschließend wird gefeiert – erst auf der Donau und dann in der ganzen Stadt.

Unter dem Titel „Wieso? Weshalb? Warum? Schwörmontag in Ulm“ veröffentlicht das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm ein Kinderwerkheft, das Schülerinnen und Schülern ab Klasse 3 demokratische Werte anhand der Frieden stiftenden Ulmer Schwörtradition vermittelt. Gemeinsam mit dem Archiv-Maskottchen, einer schlauen Schnecke namens Prof. Flitz, reisen die jungen Leserinnen und Leser durch die Zeit.

Die Reise erhellt, was es mit dem Verfassungsfest und den Traditionen rund um Schwörmontag auf sich hat. Viele Mitmach-Aktionen regen dazu an, sich aktiv mit Demokratie und Gerechtigkeit zu beschäftigen. Das Werkheft führt durch die Geschichte und wirft dabei Streiflichter auf die Themen „Ulm im Mittelalter, Zünfte und Patrizier, Herrschaftsformen, Frauenrechte, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, demokratische Regeln und Kinderrechte“. Der Schwörwoche mitsamt Nabada, Fischerstechen, Lichterserenade, Bindertanz und Schwörrede ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Detailreich illustriert und gestaltet von Maike Tiedemann, vermittelt das von Kathrin Thumerer geschriebene Kinderwerkheft die Inhalte auf zwanzig Seiten anschaulich und altersgerecht. Das Heft ist auf hochwertigem, beschreib- und bemalbarem Naturpapier gedruckt, verfügt über einen Lösungsteil und kann dank Ösenbindung eingeordnet werden.

Das Heft ist im Stadtarchiv Ulm für eine Schutzgebühr von 2 € erhältlich. Ulmer Schulen erhalten im März 2022 Exemplare für Lehrkräfte. Online ist die Publikation unter stadtarchiv.ulm.de/archivpaedagogik kostenlos abrufbar.

Begleitend zum Werkheft bietet das Haus der Stadtgeschichte einen digitalen Workshop für Schulklassen ab Klasse 3 mit Besuch des originalen Schwörbriefs im Tresor des Stadtarchivs an. Ein Schwörmontags-Rap, der gemeinsam mit den „Schwörmontag-Jungz“, Kindern des Guten Hirten e.V., vertont und gefilmt wurde, komplettiert das Lernangebot, das die demokratieförderlichen Inhalte mit allen Sinnen vermittelt.

Werkheft, Rap und Workshop bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln genutzt werden. Unterstützt wurde das gesamte Projekt durch die Gänseblümchen Stiftung für Kinder. Weitere Informationen zum digitalen Workshop für Schulklassen: stadtarchiv.ulm.de/archivpaedagogik.

Kontakt:
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Weinhof 12
89073 Ulm
Telefon: +49 731 161-4201
Fax: + 49 731 161-1633
https://stadtarchiv.ulm.de/

Quelle: Stadt Ulm, Aktuelle Meldungen, Febr. 2022; Stadt Ulm: Geschichte des Schwörmontags, o.D.

Stadtarchiv Brixen soll weiterentwickelt werden

Seit 1984 hat das Stadtarchiv Brixen in Südtirol seinen Standort in den Räumlichkeiten oberhalb der ehemaligen Bibliothek auf dem Domplatz. Allerdings wird der Platz in den bestehenden Räumen zusehends knapper.
Bettina Kerer (SVP), die für das Archiv zuständige Stadträtin, möchte nicht nur auf den Umstand des Platzmangels reagieren: „Wir brauchen nicht nur mehr Platz für diese wichtige Einrichtung der Stadtgemeinde. Es geht viel mehr darum das Stadtarchiv auch hinsichtlich neuer Tätigkeitsfelder weiterzuentwickeln und auszubauen.“

Zu diesem Zweck wurde eine Steuerungsgruppe rund um Stadtarchivar Hubert Mock ins Leben gerufen. Der Direktor der Stadtbibliothek Brixen, Bruno Kaser, Vizegeneralsekretärin Juliane Rainer und Gemeinderat Ingo Dejaco wollen gemeinsam mit der Stadträtin Kerer an einem neuen Konzept für das historische Archiv feilen.


Abb.: Die Mitglieder der Steuerungsgruppe (v.l.n.r.): Hubert Mock, Bruno Kaser, Juliane Rainer, Bettina Kerer und Ingo Dejaco (Foto: Gemeinde Brixen).

Zunächst ist ein Austausch mit Brixens Partnerstadt Regensburg geplant. Hier erwartet sich die Steuerungsgruppe neue, zeitgemäße Ansätze, die auch zum Brixner Stadtarchiv passen könnten.

Der Brixner Stadtarchivar und Historiker Hubert Mock tritt auch immer wieder als Autor historischer Abhandlungen in Erscheinung. Kürzlich zeichnete er beispielsweise als Coautor für einen wesentlichen Teil des Werkes „In Treue fest durch die Systeme Geschichte der Südtiroler Blasmusik 1918-1948“ verantwortlich. Er arbeitet darin in einem 451 Seiten umfassenden Beitrag die Geschichte der Südtiroler Musikkapellen auf. Und im Ende 2017 erschienenen Buch „Domplatz und via Roma“ arbeitete Hubert Mock die Geschichte der Straßennamen von Brixen auf.

Kontakt:
Stadtarchiv Brixen
Stadtarchivar Hubert Mock
Domplatz 13
39042 Brixen
Tel.: +39 0472 062180
hubert.mock@brixen.it

Quelle: Gemeinde Brixen, Neuigkeiten, 28.3.2022; Gemeinde Brixen, Neuigkeiten, 11.10.2021

BLHA Potsdam: Bereits mehr als 100 Publikationen im Open Access

Weitere Publikationen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs in Potsdam stehen ab sofort kostenlos online bereit. Zu diesem erweiterten E-Book-Angebot gehören zwei Spezialinventare zur brandenburgischen Militärgeschichte sowie das unverzichtbare Verzeichnis der brandenburgischen Kirchenbuchduplikate.


Abb.: Mehr als 100 Publikationen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam sind online frei zugänglich (Foto: BLHA).

Um die Quellenrecherche zu vereinfachen und Forschung digital zugänglich zu machen, hat das Landeshauptarchiv 19 Bände der Reihe „Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs“ zum Herunterladen bereitgestellt. Das neue Downloadangebot ergänzt die bereits 2021 im Open Access veröffentlichten Monografien, Sammelbände und Inventare zur brandenburgischen und preußischen Geschichte. Damit sind mehr als 100 vom Landeshauptarchiv herausgegebene Publikationen digital und kostenlos verfügbar.

Quellen zu Militär und Gesellschaft
Zu den neu verfügbaren Bänden gehören zwei Quelleninventare zur brandenburgischen Militärgeschichte. Das dreibändige Spezialinventar von Klaus Geßner zur brandenburgischen Militärgeschichte umfasst rund 22.000 Archivalieneinheiten des Landeshauptarchivs zur Militärgeschichte aus den Jahren 1806 bis 1945. Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen von Krieg, Militär und Besatzung auf die Bevölkerung in Brandenburg.

Das gesellschaftsgeschichtlich ausgerichtete Quelleninventar für die preußische Zentrallandschaft von der Elbe bis zur Oder rückt unter dem Titel „Militär und Gesellschaft in Preußen – Quellen zur Militärsozialisation 1713-1806“ die Bedeutung des Militärs für die Menschen der Vormoderne in den Mittelpunkt. Es umfasst Quellen aus zahlreichen Archiven, darunter kirchliche Archive, Kreis- und Stadtarchive, Herrschafts-, Guts- und Familienarchiven sowie aus den Sammlungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Kirchenbuchduplikate als zentrale familiengeschichtliche Quelle
Kirchenbücher gehören zu den wichtigsten familien- und sozialgeschichtlichen Quellen. Die Kirchenbuchduplikate im Brandenburgischen Landeshauptarchiv ersetzen in vielen Fällen verlorene Originale und haben dadurch unschätzbaren Wert. Online verfügbar ist nun auch das Verzeichnis Brandenburgischer Kirchenbuchduplikate 1794-1874. Das Überlieferungsverzeichnis bietet einen detaillierten Nachweis der im Archiv als Duplikat erhaltenen Jahrgänge von Tauf-, Trau- und Bestattungsregistern sowie der Konfirmanden- und Kommunikantenlisten für etwa 1.900 Orte im Land Brandenburg und in heute polnischen Teilen der ehemaligen Provinz Brandenburg.

Zu finden sind die Publikationen auf der Website des Brandenburgischen Landeshauptarchivs.

Kontakt:
Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Am Mühlenberg 3
14476 Potsdam
(Postanschrift: Postfach 600449, 14404 Potsdam)
Telefon: +49 (0) 331 5674-0
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https://blha.brandenburg.de/

Quelle: BLHA, Aktuelles, 30.3.2022