Zu einer Doppelausstellung aus Anlass des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht in Deutschland zum Thema \“9.11.1938 – 70 Jahre Reichspogromtage im Landkreis Höxter" luden die Katholische Landvolkshochschule und das Jugendhaus Hardehausen am 9. November 2008 ein. In der Aula der Landvolkshochschule sprachen die Rektoren der beiden Häuser, Prof. Dr. Konrad Schmidt und Stephan Schröder, Landrat Hubertus Backhaus und Prof. Dr. Hubert Frankemölle (Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Paderborn) sowie die beiden Personen, die für die Idee und Konzeption der beiden Ausstellungen verantwortlich zeichnen: Studiendirektor i.R Peter Möhring aus Bad Driburg und Stephanie Drechsel aus Sundern.
Der historische Teil der Ausstellung unter dem Titel \“Sie haben Feuer an Dein Heiligtum gelegt.\“ (Ps 74) ist als regionale Ergänzung zu der vom Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Staats- und Personenstandsarchiv Detmold im Verbund mit kommunalen und kirchlichen Archiven konzipierten Wanderausstellung „9.11.1938 – Reichspogromtage in Ostwestfalen – Lippe“ gedacht. Entsprechend liegt der regionale Schwerpunkt in den ehemaligen Landkreisen Höxter und Warburg. Gezeigt werden Reproduktionen von authentischen Bild- und Textdokumenten. Dokumentiert werden die Ausgrenzung und Entrechtung der Juden seit 1933, Synagogen, Geschäfts- und Wohnhäuser, Schulen, Friedhöfe, Arisierung jüdischen Vermögens, Schicksale jüdischer Mitbürger, Strafverfolgung und Wiedergutmachung nach 1945 und das Erinnern und Gedenken.
Der moderne Teil der Ausstellung steht unter dem Thema \“… doch im richtigen Moment siehst du einfach nicht hin.\“ und ist von Schülern aus den 3 Kunst-Grundkursen der Jahrgangsstufe 11 des Städtischen Gymnasiums Sundern gestaltet. Im Unterrichtsgeschehen wurden sie mit dem bevorstehenden 70. Jahrestag der Reichspogromtage konfrontiert. Die Reichspogromtage, die als solches auch als Gedenktag für das übergreifende Thema Ausgrenzung stehen, wurden von ihnen schnell thematisch aktualisiert und die Frage aufgeworfen, ob und inwiefern Ausgrenzung auch in ihrem Leben bzw. in der heutigen Zeit zu finden ist. Unter dieser sehr freien Fragestellung sollten die Schüler und Schülerinnen eine eigene künstlerische Arbeit entwickeln. Dabei standen ihnen alle Techniken, die in der Schule möglich sind, offen, so dass nicht nur thematisch sehr unterschiedliche Aspekte des Oberthemas \“Ausgrenzung\“ von ihnen behandelt wurden, sondern sowohl Zeichnungen, Malereien, Drucke, Plastiken, Photos usw. entstanden sind. Diese Werke werden im historischen Kreuzgang der Klosteranlage Hardehausen zu sehen sein. Beide Ausstellungen können bis zum 14. Dezember 2008 montags bis samstags von acht bis 17 Uhr sowie sonntags von neun bis 13 Uhr besichtigt werden.
Kontakt:
Katholische Landvolkshochschule \“Anton Heinen\“
Msgr. Prof. Dr. Konrad Schmidt
Abt-Overgaer-Straße 1
34414 Warburg-Hardehausen
Tel.: 05642 / 9823 – 20
Fax: 05642 / 9823 – 79
schmidt@landvolkshochschule-hardehausen.de
Jugendhaus Hardehausen
Kardinal-Degenhardt-Haus
Abt-Overgaer-Str. 1
34414 Warburg
Tel.: 0 5642 / 6009 – 0
Fax: 0 5642 / 6009 – 90
Quelle: Aktuelles Landvolkshochschule Hardehausen; Jugendhaus Hardehausen, 28.10.2008; Anette Etzel, Neue Westfälische, 10.11.2008