Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 2/2024

In der zweiten diesjährigen Ausgabe der Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera steht neben der Obstbaumzählung im Geraer Stadtgebiet vor 75 Jahren auch die Eröffnung der noch heute existierenden und beliebten Selbstbedienungsgaststätte „Gastronom“ im Zentrum der Betrachtungen.

In einem dritten Beitrag wird auf zwei Buchlesungen im Stadtarchiv Gera mit dem Rudolstädter Archivar und Schriftsteller Frank Esche verwiesen. Am Samstag, dem 29. Juni 2024 von 10.00-12.00 Uhr sowie von 13.00-15.00 Uhr stellt der Autor unter dem Titel „Wahre Kriminalfälle aus Gera und Umgebung“ seine drei Bände „Thüringer Mord-Pitaval“ vor. Nach den Buchlesungen mit anschließender Diskussionszeit, besteht für Interessierte die Möglichkeit an einer kurzen Archivführung teilzunehmen.

Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Herausforderungen und historische Themen rund um die Arbeit des Stadtarchivs.

Der Informationsbrief wird per E-Mail versandt und kann auf der Internetseite der Stadt Gera heruntergeladen werden. Durch eine formlose E-Mail mit dem Betreff „Informationsbrief“ an stadtarchiv@gera.de können die „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ kostenlos abonniert werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera
Tel. 0365/838-214
stadtarchiv@gera.de

Podcast „Neu und entstaubt“

Das Niedersächsische Landesarchiv wirft einen Blick hinter die Kulissen der Geschichtsschreibung und Archivarbeit.

Ursprünglich begann es mit einer wenig ernstgemeinten Randbemerkung. Doch dann wurde daraus ein mehrjähriges Projekt, das nun endlich das Licht der Welt erblickt hat. Um auf eine abwechslungsreiche Art den Berufsalltag in einem Archiv vorzustellen, hat ein kleines Team im Niedersächsischen Landesarchiv (NLA) den Podcast „Neu und entstaubt“ konzipiert und produziert. Zwar sind Podcasts schon längst nichts Ungewöhnliches mehr und insbesondere Geschichtspodcasts gibt es jede Menge. Aber um inhaltlich nicht in dieselbe Kerbe zu schlagen und sich von anderen Angeboten deutlich abzuheben, entstand die Idee, einen Blick hinter die Kulissen der Geschichtsschreibung zu ermöglichen und das Archiv als Institution vorzustellen. Denn gerade um junge Menschen auf die Berufszweige im archivischen Kontext aufmerksam zu machen, reichen die klassischen Informationsangebote heute nicht mehr aus. Podcasts wiederum haben sich über die letzten Jahre zu einem sehr beliebten Medium entwickelt, weil sich Interessierte beim Zuhören quasi „nebenbei“ informieren können. Deshalb soll das Format in lockerer Gesprächsatmosphäre zum einen Menschen für die Tätigkeiten im Archiv begeistern und zum anderen der interessierten Öffentlichkeit, die bisher wenig oder keine Berührungspunkte mit einem Archiv hatte, einen niedrigschwelligen Einblick eröffnen.

Von Anfang an war es das Ziel, die Mitarbeitenden im Archiv und ihre konkreten Tätigkeiten in den Fokus zu nehmen. „Wer sorgt eigentlich dafür, dass wir etwas über die Vergangenheit wissen?“ und „Welche Aufgaben müssen dafür erfüllt werden?“, das waren die Leitfragen. Und so kommen im Podcast die verschiedenen Berufsgruppen zu Wort, die gemeinsam das Archiv als Dienstleister für die interessierte Öffentlichkeit ausmachen. Sie berichten von ihrem Berufsalltag, von besonderen Erlebnissen und ihrer persönlichen Motivation und schildern, was sie persönlich mit dem Archiv verbindet. Daneben gibt es viele weitere spannende Informationen rund um Archive und ihre Entstehung. Auch wenn das Format sich nicht als Geschichtspodcast versteht, darf natürlich die ein oder andere historische Anekdote nicht fehlen.

Abb.: Aufnahmeset (Foto: Niedersächsisches Landesarchiv)

Da eine Podcast-Produktion kein Bestandteil der archivischen Ausbildung ist, hieß es für das Produktionsteam zunächst: recherchieren und herausfinden, welche Mikrofontypen, Mischpulte, Schnittprogramme usw. zum Einsatz kommen sollten. Zu klären war auch die konkrete Umsetzung der Aufnahme: Müssen sich alle Beteiligten im selben Raum aufhalten? Kann man „remote“ aufnehmen? Wie viele Personen sollten idealerweise ein Gespräch führen? Nach der Beschaffung der Technik folgte dann eine Testreihe, um Erfahrungen zu sammeln und die passenden Audioeinstellungen herauszufinden. Weiter ging es mit der inhaltlichen Vorbereitung: Welche Inhalte sollten vermittelt werden? Wie muss ein Skript aufgebaut werden, das möglichst unterhaltsam und informativ, aber nicht mit Informationen überladen sein soll? Soll man sich auf ein bestimmtes Gesprächsformat beschränken oder dieses abhängig vom Thema variieren? Die technische und konzeptionelle Entwicklung hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber die Vorarbeiten waren nötig, um den Podcast zu einer „runde Sache“ zu machen.

In den ersten Folgen dreht sich alles um Archive im Allgemeinen: An welche Klischees denkt man beim Stichwort „Archiv“? Außerdem wird erklärt, welche Sparten von Archiven es gibt, wofür sie zuständig sind und weshalb ihre Arbeit für die Gesellschaft so wichtig ist. In den weiteren Folgen berichten Mitarbeitende des NLA über die verschiedenen Ausbildungsgänge und Studieninhalte und die damit jeweils verbundenen Aufgaben.

Der Podcast erscheint monatlich und kann auf allen bekannten Plattformen abonniert oder gehört werden. Der Podcast ist auch über die Website des NLA abrufbar: https://nla.niedersachsen.de/podcast.

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv
Am Archiv 1
30169 Hannover
Tel.: (+49) 511 120 66 01
Fax: (+49) 511 120 66 39
E-Mail: poststelle@nla.niedersachsen.de

Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv, Neuigkeiten, 2024.

In eigener Sache: Die Stromversorgung von AUGIAS-Data ist nun autark

Erweiterung der Photovoltaikanlage in der Zentrale.

Annähernd 100 Prozent des Strombedarfs von AUGIAS-Data werden nun durch die neue Erweiterung der vorhandenen Photovoltaikanlage gedeckt. Damit wird unser ökologischer Fußabdruck noch weiter reduziert. Außerdem senken wir auf diese Weise die Betriebskosten für die vielen Server und Arbeitsplatz-PCs. Nachdem unsere Zentrale als Niedrig-Energiehaus auch im Hochsommer weitgehend ohne künstliche Klimatisierung auskommt, ist das ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg in Richtung energetischer Unabhängigkeit.


Abb. (c) Karl-Theo Heil

Quelle: AUGIAS-Newsblog, Meldung vom 23.4.2024.

Konferenz „Offene Archive – “K(ann) I(ch)? Künstliche Intelligenz“ vom 17. bis 19. Juni in Münster

Das LWL-Archivamt für Westfalen lädt ein.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Sie zur Konferenz „Offene Archive“, die vom 17. bis 19. Juni 2024 in Münster stattfindet, einzuladen. Unter dem Motto „K(ann) I(ch)? Künstliche Intelligenz, Innovationen und Offenheit im Archiv“ organisieren der Arbeitskreis Offene Archive des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) zusammen mit dem LWL-Archivamt für Westfalen die diesjährige Veranstaltung. Die Konferenz richtet sich an alle Menschen aus Kultur-, Gedächtnis- sowie Wissenschaftsbereichen, insbesondere an diejenigen, die sich für offene Kulturdaten und Archivangebote interessieren.


Titel: Dominic Eickhoff x Midjourney 2024, CC BY-SA 4.0

Im Rahmen der Konferenz erwarten Sie zahlreiche Fachvorträge und Workshops zu den Themen elektronische Langzeitarchivierung, Digitalisierung von Archivgut und Integration von Künstlicher Intelligenz in der Archivarbeit. Highlights des weiteren Programms sind Barrierefreiheit, Citizen Science in Archiven und die digitale Präsentation von Archivgut. Unser traditionelles ArchivCamp bietet Ihnen zudem die Möglichkeit, in interaktiven Sessions eigene Ideen einzubringen und direkt zu interagieren. Ergänzt wird das Angebot durch thematische Führungen, einen Abendempfang und eine exklusive Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Offene Archive.

Melden Sie sich bis spätestens 31. Mai 2024 kostenlos über unsere Konferenzwebsite https://archive20.hypotheses.org/offene-archive-2-0-bis-2-2/konferenz-archivcamp-2024 an. Dort findet sich das detaillierte Programm und auch eine Aufstellung unserer Sponsor:innen, denen wir an dieser Stelle herzlich für ihre Unterstützung danken.

Die Konferenz findet im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster statt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch.

Für Anfragen und weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das LWL-Archivamt für Westfalen (dominic.eickhoff@lwl.org oder antje.diener-staeckling@lwl.org).

Viel Grüße aus dem Archivamt,
Luisa Goldammer

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax: 0251/591-269
E-Mail: lwl-archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Archivamt für Westfalen, Einladung, 26.4.2024.

Dialog City: Kunstprojekte in europäischen Städten

Neue Publikationsreihe des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg.

Mit „News From Home“ ist das erste Heft einer Publikationsreihe rund um das EU-Projekt DIALOG CITY erschienen. In der ansprechend bebilderten Broschüre werden die Ergebnisse des ersten Projektfestivals in Mondovi (Italien, 20. bis 22. Juli 2023) präsentiert.

Im Zentrum stand dabei das Kunstprojekt des niederländisch-neuseeländischen Künstlerpaars Anne Fehres und Luke Conroy: „News From Home“ versteht sich als forschendes und „stadtgeschichtliches“ Kunstprojekt, das im alltäglichen Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Städten wächst. Öffentliches Ergebnis des Kunstprojekts war eine überdimensionale Fotomontage im Zentrum der italienischen Stadt. Sie ist, wie auch viele andere Aspekte des Projektfestivals und der Künstlerresidenz, in der neuen Broschüre zu sehen.

„News from Home“ ist als erstes Heft der neuen Publikationsreihe „DIALOG CITY“ des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg, Wermbachstraße 15, kostenfrei erhältlich. Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar unter https://dialogcity.eu/press-and-social-media/.

Weitere DIALOG CITY-Publikationen aus dem Projekt sind rund um die Projektfestivals in Graz (2024), Montpellier und Aschaffenburg (2025) sowie zum Projektabschluss geplant.

Zum Hintergrund:
Übergeordnetes Ziel des Projektes DIALOG CITY ist, eine sozial inklusive, umweltfreundliche und nachhaltige urbane digitale Umgebung zu schaffen. Dafür basiert DIALOG CITY auf Partnerschaften zwischen kleinen und mittelgroßen Städten in fünf europäischen Ländern und wurde vom Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg im Jahre 2021 initiiert. Ausgangspunkt war dabei die digital-analoge Digitalstrategie der Stadt Aschaffenburg. In Griechenland, Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland arbeiten Stadtmuseen, Stadtarchive, Kulturorganisationen, urbane Aktivisten und Sozialarchitekten sowie Ausbildungseinrichtungen über einen Zeitraum von vier Jahren zusammen. Inzwischen ist mit der Aschaffenburger Partnerstadt Miskolc ein weiterer europäischer Baustein dazugekommen. Partizipation steht im Mittelpunkt des Projekts, das eine Bürgerarchiv-Plattform (CITIZEN ARCHIVE PLATFORM) und ein innovatives Toolkit zur Zukunftskompetenz (FUTURE LITERACY) umfasst. Festivals dienen als physische und digitale Plattformen, um vielfältige Zielgruppen in den Städten zu erreichen. Ein Residenzprogramm ruft schließlich Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa zu einem Ideenwettbewerb auf, um städtische Interventionen zu entwickeln, die sich mit lokalen oder globalen Themen befassen.

Weitere Informationen zum Projekt unter https://dialogcity.eu/

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 19.4.2024.

„Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“

Sonderausstellung des Stadtarchivs Nordhausen in der Flohburg.

Das Nordhäuser Stadtarchiv veranstaltet zusammen mit der Flohburg | Das Nordhausen Museum zu den diesjährigen Gedenktagen eine nicht alltägliche Sonderausstellung. Sie ist noch bis zum 21.07.2024 in der Flohburg zu sehen.

„Nicht schon wieder!“ stöhnen die einen, „Niemals vergessen!“ mahnen die anderen. Bei wieder anderen löst das Thema nur Langeweile aus, es sei denn neuentdeckte Blindgänger verursachen ihre Evakuierung… Jedoch ist Gedenken keine kleine Sache, denn: Erinnern kann heilen oder schmerzen, verlorenes Gedächtnis kostet jedenfalls neue Opfer. Die richtige Form damit finden muss jede Gesellschaft, jeder Staat, jede Gemeinde in jeder Generation neu. Auch altbewährte Kulturrezepte bleiben davon nicht unberührt…


Foto: Stadtarchiv Nordhausen

So auch in Nordhausen anno 2024. Denn vor 79 Jahren war die Stadt am 3. und 4. April 1945 Ziel von zwei schweren Luftangriffen durch die britische Luftwaffe (Royal Air Force). Ihre Angriffe zerstörten die Stadt und kosteten tausenden Menschen das Leben, unter ihnen vielen Häftlingen des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter, die in der Stadt eingesetzt und in der „Boelcke“-Kaserne untergebracht waren. Am 11. April 1945 wurde die Stadt von der US-Armee kampflos besetzt. Diese Tage bedeuteten für Nordhausen das Ende des am 1. September 1939 vom Deutschen Reich begonnenen Zweiten Weltkrieges – und trotz aller Nöte für sehr viele eine Befreiung. Ungeachtet der Zerstörungen – wie in Hamburg, Leipzig, Pforzheim, Kassel, Halberstadt, Plauen … – lässt sich auch in Nordhausen an vielen Stellen das historische Erbe heute noch sehen oder wird sichtbar, wenn es gewürdigt wird. Vom Vergessen bedroht sind – über die Ruinen hinaus – mehr noch die Opfer jener Politiker und Mitmacher, die diesen Krieg unbedingt wollten, ob es sich nun um KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Luftkriegsopfer, Heimatvertriebene, gefallene Soldaten oder einfach Flüchtlinge handelte.

Das Sonderausstellungsplakat, hier in einem Faltblatt erläutert, verweist auf die 15 Standortbeispiele in der Exposition, die historische Abbildungen, digitale Rekonstruktionen, Originaldokumente und aktuelle Vergleichsaufnahmen bieten. Dabei nutzt die Ausstellung Archivalien aus dem Stadtarchiv und US-amerikanischen Institutionen, Objekte des Museumsdepots und von Privaten, digital unterbrochen durch Videos von Nico Schluter, Sohn eines niederländischen „Fremdarbeiters“ in Nordhausen 1945. Die Ausstellung flankiert zum einen die für 2024/2025 erwartete Ergebnispräsentation des seit 2019 laufenden städtischen Forschungsprojektes zu den Luftangriffen auf Nordhausen, das der Stadtrat im Dezember 2018 beschloss. Sie begleitet zugleich die in diesem Frühjahr abzuschließende Neugestaltung des „Ehrenfriedhofs“ und schreibt die 2022 gestartete Webpräsentation zum Thema fort.

Das Stadtarchiv als Kurator lädt – zusammen mit Nico Schluter aus Amsterdam – herzlich zu dieser Ausstellung und zu ihrem Begleitprogramm ein. Tieferschürfende Vorträge finden jeden Monat bis in den Juli 2024 statt. Das Programm dazu finden Sie hier.

Kontakt:
Stadt Nordhausen
Amt für Kultur und Bildung
– Stadtarchiv –
Markt 15
99734 Nordhausen
03631 / 696 450 (Benutzersaal)
03631 / 696 441 (Leitung)
stadtarchiv@nordhausen.de

Quelle: Stadtarchiv Nordhausen, Beitrag von Dr. Wolfram G. Theilemann, 28.3.2024.

75. Westfälischer Archivtag in Dülmen

Thema: „Lösungen finden! Methodische Ansätze archivischer Überlieferungsbildung – bewährte Kooperationsmodelle“.

Am 19. und 20. März kamen mehr als 250 Archivarinnen und Archivare in Dülmen zusammen, wo zum 75. Mal der Westfälische Archivtag stattfand. Das Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatte gemeinsam mit den Archivarinnen und Archivaren ein Programm erstellt, das vor allem Kooperationsmodelle für kleinere Archive in den Mittelpunkt rückte. Hintergrund: Die kommunalen Archive sehen sich immer mehr vor Aufgaben und Herausforderungen gestellt, die sie am besten zusammen angehen und lösen können.

„Gerade die Digitalisierung der Verwaltung erfordert gemeinsames Nachdenken und Handeln“, betont Prof. Dr. Marcus Stumpf, der Leiter des LWL-Archivamts. „Zum Beispiel ist der Schriftverkehr eines Bürgermeisters wichtig für die lokale Geschichte und daher in jedem Fall ins Archiv zu übernehmen. Früher war das einfach, solange die Korrespondenz ordentlich in Leitzordnern abgeheftet wurde. Aber jetzt müssen E-Mails aus E-Mail-Postfächern archiviert werden.“


Abb.: Digitalisierung von Archivgut in der Praxis (Foto: LWL-Archivamt).

Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, der Landrat des Kreises Coesfeld, Dr. Christian Schulze Pellengahr, und der Dülmener Bürgermeister Carsten Höwekamp über die Rolle der Archive bei der Aufarbeitung von Unrecht. „Dabei geht es letztlich um Transparenz und Rechtssicherung für Bürgerinnen und Bürger. Das ist ja eine zentrale Aufgabe der Archive“, so Rüschoff-Parzinger. Um die Aufarbeitung von Unrecht ging es auch im Eröffnungsvortrag, in dem Jasmin Hartmann, Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen, anhand von Beispielen aus der Praxis die Arbeit ihrer Einrichtung vorstellte.

Herausforderungen archivischer Überlieferungsbildung standen im Mittelpunkt der Vorträge des ersten Tages. Dr. Max Plassmann, Historisches Archiv der Stadt Köln, plädierte für den Einsatz von Dokumentationsprofilen als Bewertungsgrundlage für die Archivwürdigkeit etwa von Nachlässen und Sammlungen. Kira Knappkötter, Kreisarchiv Soest, stellte ihre Herangehensweise bei der Bewertung und Übernahme von Dateisammlungen am Beispiel der digitalen Fotosammlung der Pressestelle des Kreises Soest vor. Der Vortrag von Thomas Lienkamp M.A., LWL-Archivamt, widmete sich den Herausforderungen der E-Mail-Archivierung und ging dabei insbesondere auf den sog. Capstone-Approach als Bewertungsansatz auf Grundlage von Accounts anstelle von einzelnen E-Mails ein.

Der Nachmittag stand im Zeichen von Diskussionsforen, die sich der Rolle der Heimatvereine, der Bedeutung von Zeitungen in Kommunalarchiven, der Praxis des ersetzenden Scannens und den Anforderungen an die archivische Fortbildung angesichts eines in Wandel begriffenen Berufsbildes widmeten. Abgerundet wurde der erste Tag durch einen Vortrag Dr. Stefan Sudmanns, Stadtarchiv Dülmen, zur Geschichte der Stadt im Kalten Krieg, die durch die gleichzeitige Stationierung deutscher, britischer und amerikanischer Streitkräfte geprägt war.

Am zweiten Tag standen bewährte Formen der Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Schon immer förderte das LWL-Archivamt die Zusammenarbeit vor Ort in regionalen Arbeitskreisen. Die konsequenteste Form der Zusammenarbeit entsteht gerade im Kreis Coesfeld: Dort schließen sich (mit Ausnahme der Städte Dülmen und Coesfeld, die traditionsreiche eigene Archive unterhalten) die kleinen Archive zusammen: Das Archiv des Kreises Coesfeld vergrößert sich entsprechend personell und wird zum Kreiszentralarchiv. Die aktuellen Planungen stellte Schulze Pellengahr in seinem Vortrag vor.

Etabliert in Westfalen ist mittlerweile auch die Langzeitarchivlösung „DiPS.kommunal“ im Verbund des Digitalen Archivs NRW. Kristina Ruppel, LWL-Archivamt, zog in ihrem Vortrag ein Zwischenresümee der bisherigen Schnittstellenarbeit und wies auf die noch bevorstehenden Herausforderungen hin. Ralf Othengrafen, Kreisarchiv Gütersloh, beschrieb am Beispiel des Arbeitskreises der kommunalen Archive des Kreises Gütersloh, wie Zusammenarbeit vor Ort in der Praxis aussehen kann. Dr. Andrea Ammendola, ULB Zentralbibliothek Münster, stellte das Zeitungsdigitalisierungsprojekt zeit.punktNRW vor, an dem sich bislang 108 Institutionen, überwiegend Archive, aus ganz NRW beteiligen.

Abgeschlossen wurde der Archivtag mit einer Aktuellen Stunde, in der Nachrichten aus westfälischen Archiven bekanntgegeben wurden. Interessierte hatten im Anschluss Gelegenheit, bei einem Stadtrundgang mit dem Dülmener Stadtarchivar Sudmann einige Erinnerungsorte der Stadt zu erkunden.

Der 76. Westfälische Archivtag findet am 11. und 12. März 2025 in Gütersloh statt.

Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen und Diskussionsforen finden Sie im Archivamtblog.

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax: 0251/591-269
lwl-archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Archivamt für Westfalen, Pressemitteilung, 19.3.2024, Abstracts.

Archiv und Wirtschaft 1/2024

Dieser Tage erschien die neueste Ausgabe der Zeitschrift „Archiv und Wirtschaft“ der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Dabei handelt es sich um den zweiten Teil des Themenhefts „Unternehmen im Nationalsozialismus – aktuelle Beispiele zur Rolle von Unternehmensarchiven bei der Aufarbeitung“.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 1/2024
Themenheft: „Unternehmen im Nationalsozialismus – aktuelle Beispiele zur Rolle von Unternehmensarchiven bei der Aufarbeitung“ – Teil 2

Editorial (3)
59. VdW-Jahrestagung vom 5. bis 7. Mai 2024 in Stuttgart (Programm) (4–5)

AUFSÄTZE
Susan Becker
: Gedenken. Nachdenken. Umdenken. Eine Initiative zur Erinnerungskultur bei BASF (6–15)
Friederike Steensen: Ein Latecomer macht sich auf den Weg: Ein Firmenjubiläum als Katalysator für den Archivaufbau (16–28)
Kathrin Enzel und Martina Nützmann: „Gegen das Vergessen“ – die Auseinandersetzung der Handelskammer Hamburg mit der eigenen Geschichte im Nationalsozialismus (29–43)

REZENSIONEN
Johannes Bähr
: Carl Friedrich von Siemens. 1872–1941. Unternehmer in Zeiten des Umbruchs (Martin Münzel) (44–48)
Paul Erker: Die chemische Fabrik Joh. A. Benckiser im Nationalsozialismus (Pia Nordblom) (48–51)

Rezensionsliste (53–54)
Impressum (56)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Telefon: +49 159 06825241
E-Mail: martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de

20 Jahre Kreisarchiv Stormarn

Kreisarchivar Stefan Watzlawzik über Akten, Fake News und KI.

Wäre das Kreisarchiv Stormarn ein Computerspiel, hätte es das nächste Level erreicht: 225.000 Archivalien sind jetzt online auf dem Archivportal-D und in der Deutschen Digitalen Bibliothek abrufbar, die Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands bieten. Im Interview erläutert Leiter Stefan Watzlawzik, was in den letzten 20 Jahren erreicht wurde und welche Rolle KI zukünftig spielen wird.


Abb.: Kreisarchivar Stefan Watzlawzik präsentiert digitales Angebot (Foto: Kreis Stormarn).

Warum sind die Portale für das Kreisarchiv wichtig?

Es ist die zentrale Aufgabe des Kreisarchivs, seine Daten nach außen zu tragen. Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger sich mit Informationen zu Stormarn auseinandersetzen können. Dabei geht es um Transparenz und um den Rechtsstaat, denn letztendlich zeigt dies, dass Entscheidungen verlässlich nach Gesetzen getroffen werden. Im nationalen Portal sind die Informationen mit denen aus anderen Archiven vergleichbar.

Welche Archivalien aus Stormarn sind online abrufbar?

Es ist ein laufender Prozess, dass wir unsere Archivalien scannen und einstellen. Wir haben jetzt Dinge online, die alle nutzen können, aber auch Unterlagen, die nur die Verwaltung sehen darf, wenn es sich um personenbezogene Daten handelt, die geschützt werden müssen. Insgesamt sind es sogar mehr als 250.000 Archivalien, dahinter stecken rund drei Millionen Scans.

Warum kann man nicht alles sofort einsehen?

Ja, eine häufige Frage. Meist müssen wir aus urheberrechtlichen Gründen zunächst den Zugriff einschränken und erteilen erst auf Antrag die digitale Freigabe. Hier würde ich mir persönlich wünschen, dass auf europäischer Ebene geregelt wird, dass öffentliche Institutionen wie Archive, Bibliotheken und Museen keinen Schadensersatz leisten müssen, wenn Sie Texte und Bilder barrierefrei abrufbar machen, für die noch Leistungsrechte bestehen.

Wonach wird ausgewählt, was in das Internet eingestellt wird?

Ein Schwerpunkt ist die zentrale Verwaltungsüberlieferung, also Unterlagen aus der Kommunalpolitik, Umwelt, Planung, in geringerem Maß auch zu Identität, Gesundheit und Jugendfürsorge, aber ansonsten wird viel eingestellt, was nachgefragt wird. Die Nutzer/-innen bestimmen somit über die Digitalisierungsschwerpunkte mit.

Wo steht das Kreisarchiv im bundesweiten Vergleich?

Wir liegen auf Platz drei, was die Anzahl der gescannten Papierunterlagen angeht. Es gibt nur zwei Landesarchive, die mehr im Archivportal-D eingestellt haben. Das zeigt – weil alle Kreise ähnlich viele Akten haben müssten -, wie lang noch der Weg ist, bis alles online zugänglich ist. Das Kreisarchiv Stormarn hat schon vor 15 Jahren mit dem Scannen begonnen, deshalb sind wir jetzt einen Schritt voraus.

Wie haben Sie das geschafft?

Das ist eine Gemeinschaftsleistung: Da sind zunächst die Träger und Förderer zu nennen, die Kreispolitik, die Sparkassen-Kulturstiftung, die Bürgerstiftung Stormarn, die Jürgen-Wessel-Stiftung, das Land Schleswig-Holstein oder auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die viele Erschließungs- und Digitalisierungsprojekte gefördert haben. Wir haben viele Praktikanten gehabt, die uns in der Erfassung der Infos geholfen haben und seit eineinhalb Jahren bilden wir aus, was mich persönlich sehr freut. Die Leistung wurde also auf viele Schultern verteilt.

Wie hat sich das Kreisarchiv verändert, seitdem Sie 2003 Ihr Stelle angetreten haben?

Am Anfang hat das Kreisarchiv hauptsächlich nach außen gewirkt über Veröffentlichungen, Ausstellungen und Vorträge. Mitte der 1990er-Jahre hat der Kreis erkannt, dass Fachpersonal nötig ist. Wir haben den Schwerpunkt dann stärker dahin verlagert, Dienstleister für die Kreisverwaltung zu sein, damit sie verlässlich und effektiv arbeiten kann.

Was sind jetzt die Aufgaben des Kreisarchivs?

Die Sicherung der historisch wertvollen Unterlagen aus der Verwaltung ist gesetzlich festgelegt. Dazu kommt Material aus dem nicht-amtlichen Bereich, also von Privatpersonen und Firmen, Vereinen. Aber die Bereitstellung der Verwaltungsakten ist der wesentliche Kern, da sie öffentlichen Glauben besitzen und somit Grundlage sind, um Fake-News zu identifizieren. Insofern hat das Kreisarchiv eine zentrale Rolle als Verifizierungsstelle.

Welche Rolle hat das Kreisarchiv bei der Einführung der e-Akte?

Verwaltungen befinden sich in der größten Umstellung seit Jahrzehnten, die enorm viel Ressourcen beansprucht. Bürger/-innen sollen alles von zu Hause online beantragen können und eine kompetente Antwort möglichst zügig erhalten. Das Kreisarchiv hilft, den Berg an Informationen, die in Papier gebunden sind, digital verfügbar zu machen, damit die Prozesse effektiver werden und nebenbei auch digitales Homeoffice für die Mitarbeiter/-innen möglich wird.

Wie geht es weiter?

Wir haben im Kreisarchiv einen großen Teil der Akten und Sammlungen bereits digitalisiert, weitere Bereiche sollen folgen. Das ist eine riesige Datenbank. Für die Auswertung und Vermittlung haben wir das Stormarn-Lexikon, das ebenfalls online weiter wächst. Der nächste Schritt wird wahrscheinlich der Einsatz von KI sein, also dass die Forschung, aber auch die Verwaltung große Datenmengen automatisiert auswerten können. Unsere Hauptaufgabe bleibt aber weiterhin das Bereitstellen von Informationen mit verlässlichen Fakten.

Abb.: Screenshot von der Deutschen Digitalen Bibliothek mit den Daten des Kreisarchivs Stormarn (Foto: Kreis Stormarn).

In der Fachwelt wird der Umstand, dass das Kreisarchiv Stormarn bereits eine große Menge von Archivalien online verfügbar gemacht hat, begrüßt. Durch die aktive Bereitstellung von Daten für Online-Portale wie die Deutsche Digitale Bibliothek gelinge es dem Kreisarchiv und darüber hinaus seiner Kreisverwaltung, den heutigen Bedürfnissen nach barrierefreiem Zugang zu Unterlagen zu entsprechen, erklärt Ralf Jacob, Vorsitzender des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA).

Für Johannes Rosenplänter, Vorsitzender des Verbands Schleswig-Holsteinischer Kommunalarchivarinnen und –archivare (VKA), ist es „ein großartiger Erfolg, dass jetzt 225.000 digitale Archivalien aus Stormarn auf dem Archivportal D zur Verfügung stehen.“ Davon profitierten nicht nur Wissenschaft und Verwaltung, sondern alle im Kreis Stormarn. „Das Kreisarchiv Stormarn hat es mit überschaubaren Ressourcen geschafft, zu einem Modell für Archive im digitalen Zeitalter zu werden.“

Kontakt:
Kreisarchiv Stormarn
Mommsenstraße 14
23843 Bad Oldesloe
E-Mail: kreisarchiv@kreis-stormarn.de

Quelle: Kreis Stormarn, Pressemeldung, 20.3.2024.

Corvey und das Erbe der Antike: Kaiser, Klöster und Kulturtransfer im Mittelalter

Große Sonderausstellung 2024 im Diözesmuseum Paderborn.

Politik, Philosophie, Kunst und Literatur – so manches, was unsere freiheitliche Gesellschaft bis heute prägt, hat seine Wurzeln in der Antike. Und doch ist vieles, was wir über die Zeit von Homer, Caesar, Tacitus und Co. wissen, nur in der Überlieferung des Mittelalters erhalten. Mit der großen Sonderausstellung Corvey und das Erbe der Antike vom 21.9.2024 bis 26.1.2025 zeigt das Diözesanmuseum Paderborn anhand einzigartiger und faszinierender Leihgaben aus Europa und den USA, wie antikes Wissen und Kultur durch die Jahrhunderte übermittelt wurden und unsere europäische Gesellschaft bis heute prägen.

Anlass der Ausstellung ist die Gründung des Klosters Corvey vor über 1.200 Jahren und das 10-jährige Jubiläum seiner Ernennung zum Welterbe der UNESCO.

Kaiser, Klöster und die Think-Tanks des Mittelalters
Bedeutende Klöster wie die Reichsabtei Corvey an der Weser spielten bei der vom Frankenkaiser Karl dem Großen (747/48–814 n. Chr.) geförderten Wissenssammlung und -organisation eine entscheidende Rolle. Deren Bibliotheken waren nicht allein Horte des Wissens zur Antike, sondern auch Relaisstationen für dessen Verbreitung. Doch nur das, was man in den Think-Tanks der Herrschenden für überlieferungswürdig hielt, wurde auch abgeschrieben und weiterverbreitet. Gleichzeitig entstanden in den Bauhütten und Werkstätten der mittelalterlichen Klöster und Königspfalzen faszinierende Werke der Architektur, der Goldschmiede- und Elfenbeinkunst in antiker Tradition. Mitunter arbeiteten die mittelalterlichen Handwerker antike Originale um oder integrierten sie prominent in ihre eigenen Werke. Vereinnahmt und geprägt vom jeweiligen Zeitgeist, erzählen sie eigene, neue Geschichten und geben uns bis heute Rätsel auf.

Wie kam Odysseus an die Weser?
Ein solch rätselhaftes Werk findet sich noch heute an den Wänden des Westwerks Corvey. Vor mehr als 1.000 Jahren entstanden hier Malereien, die den Kampf des antiken Helden Odysseus gegen das Meeresungeheuer Skylla zeigen. Es ist die älteste erhaltene mittelalterliche Darstellung dieses antiken griechischen Epos. Doch woher kannten ihre Schöpfer die Geschichte? Warum war die Erzählung von Odysseus im Mittelalter noch so wichtig, dass sie an den Innenräumen eines bedeutenden kirchlichen Gebäudes angebracht wurde? Die Auftraggeber solcher Wandmalereien, aber auch imposanter Werke der Schatzkunst und aufwändiger Abschriften antiker Texte zählten zu den Mächtigsten im Reich. Doch was wussten sie eigentlich über die Antike?

Die Sonderausstellung geht diesen Fragen anhand zahlreicher historischer Exponate nach. Arbeiten zeitgenössischer Kunst, die den Themenkanon der Antike aufgreifen, erhalten zudem ein eigenes Ausstellungskapitel. Dabei wird die kulturelle Aneignung der Antike nicht als reine Erfolgsgeschichte präsentiert. Denn gerade in Gebieten wie Westfalen, die nie zum Römischen Reich gehört hatten, wurde Wissen traditionell mündlich weitergegeben. Vieles davon ist für immer verloren. Auch das wird Thema der Ausstellung sein.


Abb.: Die Odysseus/Skylla-Szene an der Nordwand unter der Westempore des Johanneschors im Westwerk der Klosterkirche Corvey (Foto: Kalle Noltenhans).

Einzigartige Schätze und multimediale Installationen
Die einstige Bibliothek der Abtei Corvey besaß bedeutende, teils kunstvoll gestaltete Pergamenthandschriften, die heute in alle Welt verstreut sind. Für die Sonderausstellung werden einige der wichtigsten noch erhaltenen Werke in Paderborn wieder vereint. Architekturfragmente, wunderbar gearbeitete Elfenbeine, Schatzkunst, Stuck- und Wandmalereifragmente beantworten darüber hinaus die Frage, wie antike Kunsttechniken, die in der Zeit nach dem Untergang des Römischen Reiches fast verloren schienen, im Mittelalter wieder aufleben konnten.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die kostbaren Originale. Flankiert werden sie von virtuellen Interventionen, die exklusive Einblicke in die Tätigkeit von Restauratoren, Forschern und Naturwissenschaftlern geben, die heute das antike Erbe für uns bewahren.

Kontakt:
Erzbischöfliches Diözesanmuseum
und Domschatzkammer
Markt 17
33098 Paderborn
Tel. +49 (0) 5251-1251400
museum@erzbistum-paderborn.de

Quelle: Diözesanmuseum Paderborn, Pressemitteilung, 2.11.2023