Nürnberger Fotoarchivar tritt in den Ruhestand

Mit dem Ende der Ausstellung "Das alte Nürnberg vor der Zerstörung" hat sich auch Helmut Beer, der langjährige Leiter des städtischen Bild-, Film- und Tonarchivs, in den Ruhestand verabschiedet. Dem 62-jährigen Historiker, der laut Nürnberger Nachrichten kein "kein mausgrauer Aktenschieber" sei, sind viele populäre Ausstellungen zu verdanken. Er hat es geschafft, ein breiteres Publikum für die Schätze des Stadtarchivs Nürnberg zu interessieren. 

In seinem Berufsleben war Helmut Beer Gewerkschaftssekretär der ÖTV, Redakteur im ÖTV-Hauptvorstand in Stuttgart, Leiter des Infozentrums für arbeitslose Jugendliche und persönlicher Mitarbeiter des Nürnberger Kulturreferenten Hermann Glaser. 1990 wechselte er zum Stadtarchiv Nürnberg: Insgesamt 16 größere Ausstellungen entstanden in dieser Zeit – von historischen Nürnberger Postkartengrüßen, über die Industrialisierung, Entwicklung der Stadt im 19. Jahrhundert bis zu den Nürnberg-Fotografen Ferdinand Schmidt, Lala Aufsberg, Kurt Triest – und schließlich Edgar Titzenthaler und dessen Fotographien des alten Nürnbergs.

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Stadtarchiv
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/231-2770 und 2771
Telefax: 0911/231-4091
www.stadtarchiv.nuernberg.de

Quelle: Hartmut Voigt, Nürnberger Nachrichten, 17.1.2009

Völklingen zur Zeit der Cholerapandemien des 19. Jahrhunderts

Angeregt durch das Projekt "Völklingen lebt gesund" der dortigen Volkshochschule hat sich das Völklinger Stadtarchiv dazu entschlossen, ebenfalls einen Beitrag zum Rahmenthema Gesundheit beizusteuern und seine Bestände nach passendem Material durchstöbert. Herausgekommen ist dabei die nun vorliegende neue Ausgabe des Archivmagazins Völklinger Schätze, bei der es sich eigentlich um das Heft 3/2008 handelt. Aufgrund terminlicher Engpässe kurz vor Weihnachten kann es aber erst jetzt im neuen Jahr vorgestellt werden. 

Das Stadtarchiv Völklingen führt den Leser mit seiner neuen Ausgabe dabei in das Völklingen des 19. Jahrhunderts – in eine Zeit, in der noch viele Seuchen Angst und Schrecken verbreiteten. Eine der gefürchtetsten Krankheiten war die Cholera, die sich damals in immer wiederkehrenden Infektionswellen über den gesamten Globus ausbreitete, und zwar zu einer Zeit, als die medizinischen Diagnose- und Heilungsmöglichkeiten im Vergleich zu heute noch sehr beschränkt waren. Um so größer waren die Herausforderungen für die damalige Verwaltung. 

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Abb.: "Seit einiger Zeit kommen hier häufiger als gewöhnlich Sterbefälle vor …". Die Bürgermeisterei Völklingen während der Cholerapandemien des 19. Jahrhundert (Völkinger Schätze Heft 5/2008)

Im Mittelpunkt der Ereignisse stand dabei der Völklinger Amtsbürgermeister Jakob Kühlwein, der sich während der Choleraepidemie von 1866/67 als fähiger Krisenmanager herausstellte. Am Tag nachdem er die Anlegung eines neuen Friedhofs zur Verkürzung der Transportwege der Leichen veranlasst hat, informiert er am 3. November 1866 den Königlichen Landrat in Saarbrücken über die Bildung einer "Sanitäts-Commission" in verschiedenen Ortschaften und über den Beginn weiterer Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie. Dieses Schreiben ist der neuen Ausgabe der "Völklinger Schätze" als Faksimile beigefügt.

Die Tatsache, dass vor gut vier Wochen in Simbabwe der Cholera-Notstand ausgerufen wurde, zeigt, dass diese Krankheit längst noch nicht Geschichte ist und verleiht dieser Ausgabe der Völklinger Schätze im Nachhinein eine erschreckende Aktualität.

Info:
Die Völklinger Schätze können wie immer gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von 3,50 € im Stadtarchiv Völklingen, bei Bücher Balzert, beim Heimatkundlichen Verein Warndt e. V. in Ludweiler, bei der Tourist-Information im Alten Bahnhof, im Büro der VHS im Alten Rathaus, der Stadtbücherei sowie im Bürgerbüro im Neuen Rathaus erworben werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Völklingen
Stadtarchivar Achim Becker M.A.
Alter Bahnhof
66333 Völklingen
Tel. 06898/13-2432
Fax: 06898/13-2588
achim.becker@voelklingen.de

Merkel besuchte das Archiv der Stasi-Unterlagen-Behörde

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Stasi-Unterlagen-Behörde in Berlin-Lichtenberg besucht. „Das ist ein guter Tag für uns“, sagte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler. „Der 15. Januar liegt uns besonders am Herzen, weil an diesem Tag die Zentrale des MfS von Bürgerinnen und Bürgern besetzt wurde. Nach den vorausgegangenen Besetzungen von Stasi-Dienststellen in anderen Städten wurde jetzt für alle Welt sichtbar, dass der Unterdrückungsapparat der SED-Diktatur seine Macht endgültig verloren hatte. Die Bundeskanzlerin hat mit ihrem Besuch den entschlossenen Einsatz der damals beteiligten Menschen gewürdigt.“

Zudem sei der Besuch der Bundeskanzlerin für die Stasi-Unterlagen-Behörde auch von großer politischer Bedeutung, sagte Birthler. „Er unterstreicht den Beitrag der Behörde zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.“ So waren sich Angela Merkel und Marianne Birthler einig, dass es eine große Errungenschaft sei, dass die Archive gerettet und für alle geöffnet wurden. Damit erhielten die Opfer die Möglichkeit, ihr Schicksal aufzuklären und außerdem könne auf Fakten gestützt einer Geschichtsverklärung entgegen getreten werden.

Im Mittelpunkt des eineinhalbstündigen Besuches stand der Rundgang durch das Archiv der Behörde. Dabei sprach die Bundeskanzlerin mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses, darunter auch Akteure und Zeitzeugen des 15. Januar 1990. Stationen des Rundgangs waren ein Magazinsaal, die zentrale Kartei und ein Videostudio, in dem audiovisuelle Datenträger des MfS – Fotos, Videos und Tonbänder – präsentiert wurden.

Dem Rundgang schloss sich ein Gespräch über die aktuellen Arbeitsschwerpunkte in der Behörde an. Themen waren unter anderem das Gedenkstättenkonzept und das Jubiläumsjahr 2009, für das die Behörde mehr als 200 Veranstaltungen plant – teils in Kooperation mit Stiftungen und Initiativen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Außerdem berichtete Marianne Birthler über die internationale Vernetzung der Stasi-Unterlagen-Behörde im jüngst gegründeten europäischen Netzwerk, wie auch über die laufende Arbeit.

Marianne Birthler informierte die Kanzlerin über das anhaltend hohe Niveau der Antragszahlen. Im Jahr 2008 wurden 87.366 Anträge im Rahmen der persönlichen Akteneinsicht gestellt. „Die Antragszahlen bewegen sich seit einigen Jahren auf einem Niveau um 90.000“, so Birthler. Insgesamt sind seit 1992 über 2,5 Millionen Anträge auf Akteneinsicht eingegangen.

Zum Stand der Erschließung der Aktenbestände berichtete die Bundesbeauftragte über sehr gute Fortschritte. Insgesamt seien mittlerweile 89,5 Prozent der Unterlagen personenbezogen und 45 Prozent themenbezogen zugänglich. Insgesamt lagern in der Behörde 158 Kilometer Schriftgut, davon 111 Kilometer Papier und umgerechnet auf Papier 47 Kilometer verfilmtes Schriftgut sowie rund 15.500 Säcke, Kartons oder Schachteln mit zerrissenen Unterlagen. Hinzu kommen 1,4 Millionen spezielle Informationsträger wie Filme, Fotos oder Tonbänder.

Kontakt:
BStU
Zentralstelle Berlin
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
10178 Berlin
Telefon: (030) 23 24 – 50
Fax: (030) 23 24 – 77 99
post@bstu.bund.de

Quelle: BStU, Pressemitteilung, 15.1.2009

Plauen sucht Dokumente zur friedlichen Revolution 1989

Die Mitarbeiter des Vogtlandmuseums Plauen und des Stadtarchivs Plauen suchen Dokumente und andere Zeugnisse zur friedlichen Revolution 1989. Von Interesse sind hand- und maschinengeschriebene beziehungsweise gedruckte Aufrufe und Flugblätter und selbst gemachte Plakate und Transparente. Gesucht werden außerdem Fotos sowie weitere Dokumente und solche Gegenstände, die einen Bezug zum Verlauf der friedlichen Revolution im Vogtland haben. 

Wer entsprechende Belege besitzt und bereit ist, diese dem Vogtlandmuseum oder dem Stadtarchiv Plauen als Leihgabe oder als Schenkung zu überlassen, kann sich telefonisch unter der Rufnummer 03741/291-2401 (Vogtlandmuseum) oder 03741/291-1440 (Stadtarchiv) melden. 

Kontakt:
Stadtarchiv Plauen
Unterer Graben 1
08523 Plauen
Tel.: 0 37 41 / 2 91 – 14 44
Fax: 0 37 41 / 2 91 – 3 14 44
stadtarchiv@plauen.de

Quelle: Stadt Plauen, Pressemitteilung, 13.1.2009

Neues Findbuch für das Archiv des Amtes Jevenstedt übergeben

Am 6. Januar 2009 konnte das vor kurzem fertiggestellte Findbuch über die im Landesarchiv Schleswig-Holstein verwahrten Unterlagen des Amtes Jevenstedt dem Amtsvorsteher und seinen Kollegen überreicht werden. Auf diesen Tag haben sich die an der Geschichte des Amtes Jevenstedt Interessierten gefreut. Nunmehr steht ihnen das neu erstellte Findbuch über das Archiv des Amtes auch vor Ort zur Verfügung, mit dem man sich für einen Besuch im Lesesaal des Landesarchivs zur Auswertung der Jevenstedter Unterlagen bequem vorbereiten kann.

Das Jevenstedter Archiv befindet sich nämlich – was für kommunales Schriftgut eine einmalige Ausnahme ist – tatsächlich im Landesarchiv und ist auch dort einsehbar. Die Unterlagen bilden gewissermaßen eine Musterüberlieferung für die schleswig-holsteinischen Ämter. In einem Archivierungsvertrag zwischen dem Amt Jevenstedt und dem Landesarchiv sind die archivischen und finanziellen Modalitäten geregelt.

Dem stark ausgeprägten Geschichtsbewusstsein der Verantwortlichen in Jevenstedt, insbesondere der Initiative des ehemaligen Amtsvorstehers Uwe-Niels Husmann ist nicht nur dieser Vertrag zu verdanken, sondern auch, dass die Unterlagen bereits jetzt erschlossen sind. Durch einen von der Kommune finanzierten Werkvertrag konnte der Facharchivar Babacar Dioum für die Verzeichnung gewonnen werden.

In einer kleinen Feierstunde im Landesarchiv, bei der auch die örtliche Presse anwesend war, dankten sowohl der Leiter des Landesarchivs Prof. Dr. Rainer Hering als auch der Jevenstedter Amtsvorsteher Hans Hinrich Neve allen am Projekt Beteiligten für ihr Engagement. Das Findbuch wurde nicht nur in Papierform mit festem Einband, sondern auch auf CD-ROM gespeichert übergeben, sodass einer komfortablen Vorrecherche in Jevenstedt nun nichts mehr im Wege steht.

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Telefon: 04621 8618-00
Telefax: 04621 8618-01

Quelle: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Presseinformation, 6.1.2009

Beruf und Berufsbild des Archivars im Wandel

Als Band 25 in der Reihe \“Westfälische Quellen und Archivpublikationen\“ ist jetzt der von Marcus Stumpf herausgegebene Band \“Beruf und Berufsbild des Archivars im Wandel\“ erschienen. Der Sammelband vereinigt die Beiträge eines Kolloquiums zu Ehren des langjährigen Leiters des LWL-Archivamtes für Westfalen, Professor Dr. Norbert Reimann, das im Mai 2008 in Münster stattfand, mit weiteren Aufsätzen von Archivarinnen und Archivaren aller Archivsparten zu archivarischen Berufsfeldern, Berufsbildern und Ausbildungswegen. Er gliedert sich entsprechend in die beiden Abschnitte \“Beruf und Berufsbild des Archivars im Wandel: Standortbestimmungen\“ (S. 23-102) und \“Die Vielfalt der Archivlandschaft: Blickwinkel und Perspektiven\“ (S. 105-219).

Inhaltsübersicht

Marcus Stumpf
Vorwort 11

Barbara Rüschoff-Thale / Robert Kretzschmar / Fred van Kan
Grußworte 15

Beruf und Berufsbild des Archivars im Wandel: Standortbestimmungen

Uwe Schaper
Berufsbild im Wandel 23

Hans-Jürgen Höötmann
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Archiv – Ein junger Berufszweig vor der Etablierung? 31

Robert Kretzschmar
Profil und Professionalisierung eines archivarischen Berufs- und Fachverbands. Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. 45

Katharina Tiemann
Nachwuchssuche und Berufsbild 57

Frank M. Bischoff
Zwischen Fachkompetenz und kulturellem Entertainment? Ein konturiertes Berufsbild als Ausgangspunkt archivspezifischer Aus-, Fort- und Weiterbildung 67

Hartwig Walberg
Die archivarische Ausbildung an der FH Potsdam 81

Fred van Kan
Die Ausbildung zum Archivar in den Niederlanden 89

Arie Nabrings
Fort- und Weiterbildung im Dienst der Archivberatung 95

Die Vielfalt der Archivlandschaft: Blickwinkel und Perspektiven

Wilfried Reininghaus
Archivisches Berufsbild und Personalentwicklungskonzept im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 105

Ernst Otto Bräunche
Kommunalarchivar – ein neues Berufsbild? 113

Beate Sophie Fleck / Ulrich Helbach
Charakteristische Berufsanforderungen aus der Sicht katholisch kirchlicher Archive 121

Jens Murken
Bestände und Auftrag. Die Bedeutung der Archivgeschichte für die Berufspraxis des Landeskirchlichen Archivars 133

Martin Dallmeier
Privatarchive in der deutschen Archivlandschaft 145

Manfred Rasch
Was soll bzw. muss ein Wirtschaftsarchivar können? 155

Michael Schneider / Harry Scholz
Besondere Archive – besondere Arbeitsplätze: Die Archive der politischen Stiftungen 167

Angela Ullmann
Ein bunter Strauß 177

Veit Scheller
Der \“Nebenbei\“-Archivar. Ein Streifzug durch die heutige Berufswelt der Medienarchivare und -dokumentare 187

Max Plassmann
Zur Arbeit in Universitätsarchiven 197

Bernhard Fischer
Der Literaturarchivar 207

Stefan Jentsch
Archivische Dienstleistungen am Markt – Archivare als Unternehmer 213

Autorenverzeichnis 221

Info:
Beruf und Berufsbild des Archivars im Wandel, im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe – LWL-Archivamt für Westfalen – hg. von Marcus Stumpf
(Westfälische Quellen und Archivpublikationen; 25), Redaktion: Susanne Heil, Münster 2008, 221 Seiten, 18 €
ISBN 978-3-936258-09-7
ISSN 0946-0594

Haus Koppel und seine Bedeutung für die Schöppinger Geschichte

In den vergangenen Jahren hat der Archivar und Historiker Dr. Werner Frese (LWL-Archivamt für Westfalen) das Archiv des ehemaligen Hauses Koppel verzeichnet, das sich heute auf dem Schloss Lembeck im Besitz des Grafen v. Merveldt befindet. Dieser hatte als letzter Eigentümer des adligen Hauses Koppel dessen Landbesitz in den Jahren 1897 bis 1903 stückweise veräußert.

Haus Koppel als Lehen des Bischofs von Münster war im Mittelalter im Besitz der Herren von Ramsberg, fiel nach vielen, teils komplizierten Erbfällen letztlich 1729 an die Familie v. Westerholt auf Lembeck, in die der Graf v. Merveldt auf Westerwinkel einheiratete. Der Gebäudebestand des Hauses Koppel hat während der jahrhundertelangen Erbstreitigkeiten bis in die Substanz hinein gelitten. Eine Begutachtung riet 1734 zum sofortigen Abbruch der noch bestehenden Gebäude.

Für eine Reihe von Schöppinger Familien ist die Geschichte der zum Gut Koppel gehörigen, um 1900 veräußerten Höfe von besonderem Interesse, weil sie noch immer auf diesen Höfen sitzen oder weil ihre Vorfahren einstmals von einem dieser Bauernhöfe stammen. Über diese Hofstellen haben die von Westerholt bzw. die Gräflich v. Merveldtsche Rentei Akten geführt und seit 1695 regelmäßig Hofsprachen angelegt. Neben Koppel verteilen sich acht weitere Hofsprachen auf den Zeitraum von 1734 bis etwa 1800.

Ein Protokollbuch über Gewinnungen von Hofstätten und Freilassungen wurde im Zuge der Archivarbeiten entdeckt. Bislang firmierte es als Koppelsche Armenhausfundation, deren Gründung und materielle Ausstattung zwar auf der ersten Seite erwähnt wird, im übrigen aber für die Zeit von 1625 bis 1668 die Besetzungen der Koppelschen Hofstellen protokolliert. Aus den bei diesen Ereignissen fälligen Zahlungen, die auch bei der Freilassung von Kindern des Hofes anfielen, kann man zugleich Schlüsse über die Wirtschaftskraft des Hofes ziehen.

Kontakt:
Graf von Merveldt\’sche Rentei
Schloss Lembeck
46286 Dorsten-Lembeck
Tel.: 02369/7167
Fax: 02369/77391
www.schlosslembeck.de

Quelle: Günter Benning, Ahlener Zeitung, 12.1.2009

Online-Katalog zum Notenbestand der Hofkapelle Sondershausen in Rudolstadt

Der Katalog des im Staatsarchiv Rudolstadt überlieferten Musikalienbestandes der Hofkapelle Sondershausen ist kürzlich fertig gestellt worden und kann nun auch in einer Online-Version eingesehen werden. Er wurde im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG getragenen Verzeichnungsprojektes „Der historische Notenbestand der Hofkapelle Sondershausen“ von Dr. Axel Schröter (Thüringisches Landesmusikarchiv/Archiv der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar) in Kooperation mit dem Staatsarchiv Rudolstadt und dem Internationalen Quellenlexikon RISM (Frankfurt/Dresden) angefertigt. 

Weitere Musikalien des insgesamt weitaus umfangreicheren Hofkapellenbestandes befinden sich im Schlossmuseum Sondershausen, im Loh-Orchesterarchiv Sondershausen sowie im Thüringischen Landesmusikarchiv/Archiv der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Die Aufarbeitung derselben befindet sich in Vorbereitung, so dass dank der Förderung durch die DFG der Gesamtbestand dieser disparat überlieferten Musikalien erstmalig in Gänze der Öffentlichkeit nutzbar gemacht wird. Neben der vorliegenden Katalogversion als PDF-Datei werden die Daten ab Dezember 2009 in modifizierter Form (unter anderem ausgestattet mit Notenincipits und gezielten Suchfunktionen) auch über die Quellendatenbank von RISM zugänglich sein.

Die Hofkapelle Sondershausen mit ihrer Musikaliensammlung hat einen besonderen Stellenwert, weil ihr eine nicht hoch genug einzuschätzende Bedeutung für die Infrastruktur der musikalischen Institutionen im Thüringen des 19. Jahrhunderts zukommt und sie die Tradition der historisch einmaligen Thüringer Orchesterlandschaft in einem hohen Maß zu dokumentieren vermag, was gerade in Weimar, dem thüringischen Musikzentrum schlechthin, aufgrund der zahlreichen Brandverluste (Schlossbrand 1774, Theaterbrand 1825, Brand der Anna Amalia Bibliothek 2004) nur noch bedingt möglich ist.

Link: Online-Katalog (Archivportal Thüringen) 

Kontakt:
Staatsarchiv Rudolstadt
Schloß Heidecksburg
07407 Rudolstadt 
Telefon: +49 (0) 36 72/43 19-0
Telefax: +49 (0) 36 72/43 19 31
rudolstadt@staatsarchive.thueringen.de

Quelle: Staatsarchiv Rudolstadt, Pressemitteilung, 8.1.2009.

Neubau des Landeshauptarchivs Potsdam projektiert

Die brandenburgische Kulturministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (CDU) rechnet mit der Umsetzung der Pläne für einen Erweiterungsbau des Brandenburgischen Landeshauptarchivs ab dem Jahr 2011. Wie die Ministerin auf eine parlamentarische Anfrage mitteilte, sollen laut einer Absprache mit dem Finanzministerium 2010 Planungsmittel und ab 2011 Geld für den Bau des neues Archivs bereitgestellt werden. Derweil sei eine Übergangslösung für die Unterbringung des Archivguts in Vorbereitung.

Mit dem Neubau soll das wichtigste Archiv des Landes auf die Ansprüche künftiger Zeiten vorbereitet werden. Die derzeitigen Lager- und Arbeitsbedingungen seien "nicht optimal", sagte Wanka. Das sei der Regierung bekannt. Der Lesesaal wird Wanka zufolge jährlich von rund 1.300 Besuchern genutzt. "Die Anzahl der Benutzer pro Tag unterliegt starken saisonalen Schwankungen", fügte sie hinzu. Bei mehr als 20 Besuchern am Tag stoße der Lesesaal an seine Auslastungsgrenze. Ebenfalls aus Raumgründung sei die Nutzung von Mikrofilmen und Karten "nur begrenzt möglich". Aktuell seien aber weder das Archivgut gefährdet noch die Arbeitsfähigkeit des Archivs eingeschränkt.

Grundlage für die Planungen des Erweiterungsbaus sind Wanka zufolge Ergebnisse eines Realisierungswettbewerbs, der bereits 2006 entschieden wurde. Damals waren Kosten von 35 Millionen Euro veranschlagt worden. In dem Neubau mit rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche sollen Magazinflächen, ein Verwaltungskomplex mit Öffentlichkeitsbereich sowie Werkstätten untergebracht werden.

Link: www.mwfk.brandenburg.de 

Kontakt:
Brandenburgisches Landeshauptarchiv
Zum Windmühlenberg
Postfach 60 04 49 
14469 Potsdam
Tel.: (0331) 5674-0 
Fax: (0331) 5674-212 
poststelle@blha.brandenburg.de
www.landeshauptarchiv-brandenburg.de

Quelle: Ad hoc News, 10.1.2009

Lübecks ehemalige Stadtarchivarin erhielt Silberne Ehrengedenkmünze

35 Jahre war sie bei der Hansestadt Lübeck beschäftigt, 30 Jahre lang leitete sie Lübecks Archiv und am 26. November 2008 erhielt Prof. Dr. Antjekathrin Graßmann die Silberne Ehrengedenkmünze der Hansestadt Lübeck. Die 68 Jahre alte Wissenschaftlerin wurde von Bürgermeister Bernd Saxe für ihr herausragendes ehrenamtliches Wirken für die Erforschung und Verbreitung der Geschichte Lübecks ausgezeichnet. \“Sie hat ihre Leidenschaft zum Hobby und ihr Hobby zum Beruf gemacht\“, so Saxe über seine ehemalige Mitarbeiterin.

Seit 30 Jahren leitet Graßmann den "Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde", die älteste noch bestehende Tochtergesellschaft der Gemeinnützigen, die bereits 1821 gegründet wurde. Im Rahmen der Vereinsaktivitäten entstanden unter anderem das umfassende Standardwerk \“Lübeckische Geschichte\“, deren vierte verbesserte und ergänzte Auflage gerade erschienen ist, und das \“Lübeck-Lexikon\“.

Fast ebenso lange gehört Graßmann dem Vorstand des international ausgerichteten "Hansischen Geschichtsvereins" an, dessen Vorsitzende sie seit 1997 ist. Als Honorarprofessorin lehrt Frau Graßmann auch heute noch am Historischen Seminar der Universität Kiel, wo sie in jedem Semester ein Seminar zu einem Thema aus der lübeckischen Geschichte abhält. Seit 1993 ist Antjekathrin Graßmann außerdem Mitglied im Vorstand der Possehl-Stiftung, ist Mitglied des Ausschusses \“Dr.-Ing.-h.c.-Bernhard-Dräger-Stiftung\“ der Gesellschaft zur Beförderung Gemeinnütziger Tätigkeit, Beiratsmitglied der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Beiratsmitglied im Gesamtverein der Deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, Beiratsmitglied im Förderverein Museum Burgkloster zu Lübeck sowie Mitglied in zahlreichen außerlübeckischen historischen Vereinen und Institutionen, in denen sie die Interessen Lübecks vertritt. Sie ist weiterhin Mitglied des Ausschusses \“Carl-Wilhelm-Pauli-Stiftung in Lübeck\“ der Gemeinnützigen und Vorsitzende der Johann Friedrich Hach-Stiftung in Lübeck.

Die aufgeführten ehrenamtlichen Tätigkeiten, so auch als langjähriges Vorstandsmitglied des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, leistete Graßmann neben ihrer ausgesprochen erfolgreichen Tätigkeit als Direktorin des Archivs der Hansestadt Lübeck. Ihr Engagement lasse sich unter anderem an der Zahl ihrer Veröffentlichungen ablesen. \“Teilweise veröffentlichte sie im Monat zwei Werke, so dass ihr Druckverzeichnis aus 14 dicht beschriebenen Seiten besteht\“, erklärte Bürgermeister Saxe beeindruckt.

Quelle: Lübecker Stadtzeitung, Ausgabe 568, 2.12.2008