Themenportal zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts

Webportal des Bundesarchivs ist online.

Das Online-Themenportal „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“ ist am 1.6.2022 freigeschaltet worden. Anlässlich dieser Freischaltung wurde auf dem Petersberg bei Bonn eine Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung unterzeichnet. Das Bundesarchiv hat in dem vom Bundesministerium der Finanzen verantworteten Projekt die archivfachliche Gestaltung des Portals und die Angebote zur historischen Bildung übernommen.


Abb.: Der Präsident des Bundesarchivs Professor Dr. Michael Hollmann unterzeichnet die Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung (Foto: Bundesarchiv).

Die Plattform https://www.archivportal-d.de/themenportale/wiedergutmachung schafft für Forschende, Studierende, Medien, aber auch Familienangehörige von NS-Opfern einen zentralen Zugang zu den Unterlagen der Wiedergutmachungspolitik in Deutschland. Die Webseite bietet Informationen zum Thema und eine Navigation durch rund 500 Bestände mit Millionen von Archivalien und Dokumenten von Bundesministerien über Gerichte bis zu lokalen Entschädigungsämtern.

Prof. Dr. Michael Hollmann, der Präsident des Bundesarchivs, dazu:

Ich freue mich, dass das Bundesarchiv mit seinen Partnern das Online-Themenportal Wiedergutmachung realisiert hat und weiter ausbaut. Wir regen damit zur Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte an, indem wir eine digitale Plattform für politische Bildungsarbeit und einfachere Recherchen schaffen.

Nutzerinnen und Nutzer können mit Hilfe des Portals direkt erfahren, an welchen Stellen sie welche Informationen erhalten. Es gibt vertiefende Seiten zu Geschichte und rechtlichen Voraussetzungen sowie Literaturhinweise, Kartenmaterial und ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen. Die Webpräsenz soll in den kommenden Jahren erweitert werden und dann auch über online verknüpfte Archivdokumente verfügen.

Das Bundesarchiv konzipierte die technische Umsetzung im Rahmen des Archivportal-D und seine weitere Gesamtausrichtung im Austausch mit nationalen und internationalen Partnern. Die 500 Bestände stammen aus allen 16 Archiven der Bundesländer, dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amts und dem Bundesarchiv. Das Dokumentenerbe der Wiedergutmachungsakten stellt schon jetzt für Forschung und Wissenschaft eine äußerst wertvolle und ergiebige Quellensammlung dar. Die Akten der Wiedergutmachung sind zudem für Bildungsprojekte von Interesse und können die Bekämpfung von Holocaust-Leugnung und -verfälschung unterstützen.

Zu den kommenden Projektstufen gehören eine sachthematische Suche und ein virtueller Gang durch ein Entschädigungsverfahren. Insbesondere für die Familien der Verfolgten weltweit kann das neue Themenportal dann große Bedeutung haben. Denn der vereinfachte Zugang unter anderem zu Millionen von Einzelfallakten ermöglicht es ihnen, oftmals unbekannte Fakten der eigenen Familien- und Identitätsgeschichte eigenständig zu recherchieren. Die Akten und Dokumente spiegeln Biografien von Menschen, die im Rahmen von Verwaltungsverfahren das Schicksal ihrer Verfolgung sowie Aspekte ihrer Familiengeschichte dargelegt haben. Die Unterlagen enthalten viele persönliche Details und Hinweise auf weitere Personen, die unter Verfolgungs-, Ausgrenzungs- und andere Zwangsmaßnahmen des NS-Regimes gelitten haben oder darin involviert waren.

Am 1. Juni 2022 unterzeichnete der Bund, vertreten durch Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, gemeinsam mit den Leiterinnen und Leitern der Archivverwaltungen des Bundes und der Länder eine Rahmenvereinbarung zum Themenportal Wiedergutmachung. Diese ist Grundlage für die künftige Ausgestaltung des Themenportals. Sie bildet somit den Beginn für die Folgeaufgaben der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Tel.: +49 261 505-0
Fax: +49 261 505-1803
poststelle@bundesarchiv.de
http://www.bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 1.6.2022

Lieferwagen verliert Akten zu NS-Verbrechen

Das Landeshauptarchiv Koblenz sucht nach einem Karton mit Akten zu NS-Verbrechen, der aus einem Transporter gefallen ist. Sie sollten digitalisiert werden. Der Fahrer eines Lieferwagens hatte offenbar nicht bemerkt, dass sein Kofferraum nicht richtig verschlossen war, sagte der zuständige Archivar Dr. Daniel Heimes gegenüber dem SWR. So sei während der Fahrt einer der Pappkartons hinten aus dem Wagen gefallen, ohne dass der Fahrer etwas davon bemerkt habe.

Auf der Strecke vom LHA Koblenz über die B 42 bis nach Braubach ist der Aktenverlust geschehen (Foto: Google Maps)

Erst einige Kilometer später sei dem Fahrer aufgefallen, dass der Kofferraum offen stand. Da war es aber schon zu spät. Das Landeshauptarchiv vermutet, dass der Karton am 30.5.2022, im Zeitraum 13.30 bis 15.30 Uhr, auf der Strecke von der Karmeliterstraße in Koblenz über die Bundesstraße 42 bis nach Braubach aus dem Transporter gefallen ist.

Die Akten sollten für Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel digitalisiert werden. Die Unterlagen dokumentieren nach Angaben des Archivs die Entrechtung von Juden im Zweiten Weltkrieg und stammen aus dem Bestand des ehemaligen Regierungsbezirks Koblenz.

Dieser Verlust sei bislang einzigartig, sagte Heimes. Für ihn als Archivar sei es erschütternd, zu wissen, dass auf eine solche Weise wichtige Unterlagen verloren gegangen sein könnten. Das Landeshauptarchiv Koblenz hat deswegen seine Anforderungen für Transporte angepasst. Unter anderem dürfen sie zum besseren Schutz künftig nur noch in Metallboxen transportiert werden.

Das Landeshauptarchiv Koblenz hat zugleich einen öffentlichen Aufruf gestartet. Wer die Akten gefunden hat oder gesehen hat, wie und wo der Transporter den Karton verloren hat, wird darum gebeten, sich beim Archiv zu melden.

Kontakt:
Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz
Landeshauptarchiv Koblenz
Karmeliterstraße 1-3
56068 Koblenz
Telefon 0261/ 91290
post@landeshauptarchiv.de

Quelle: Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Aktuelle Nachrichten, 31.5.2022; SWR4 Rheinland-Pfalz, Am Nachmittag, 1.6.2022, 16:00 Uhr.

Neubau des Landeskirchlichen Archivs Dresden in Betrieb

Mit der Eröffnung des neu gebauten Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Dresden ist auch die persönliche Benutzung ab Juni 2022 wieder möglich. – Im November 2016 hatte die Evangelisch-Lutherische Landessynode Sachsens den Beschluss gefasst, ein Archiv für zehn Kilometer Archivbestände v. a. aus Kirchgemeinden, Kirchenbezirken und Superintendenturen, für die dringend die Notwendigkeit einer fachgerechten Unterbringung besteht, zu bauen.

Das neue Landeskirchliche Archiv ist in Dresden-Coschütz gebaut worden. Nach der intensiven Entwurfsplanung ist der Bauantrag im Januar 2019 genehmigt und im Februar 2019 mit den bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen worden. Am 4.7.2019 erfolgte die Grundsteinlegung. Damit war ein wichtiger Meilenstein für die fachgerechte Unterbringung von Archivgut der sächsischen Landeskirche erreicht worden.

Auf der 27. Evangelisch-Lutherischen Landessynode Sachsens wurde Mitte November 2019 im Zusammenhang mit den Beratungen zum Haushalt 2020 beschlossen, im Rahmen des Bauvorhabens des Landeskirchlichen Archivs gleich die Erweiterung des Archivs für weitere dreizehn Kilometer Archiv- und Bibliotheksbestände zu planen und die Mittel dafür im Haushalt einzustellen. Am 13.12.2019 konnte die Fertigstellung des Rohbaus mit dem Richtfest gefeiert werden.

Nach dem Abschluss der Fassadengestaltung und des Innenausbaus beider Bauabschnitte erfolgten im April/Mai 2022 noch einige Arbeiten im Außenbereich. Seit dem 21.2.2022 befinden sich sämtliche Bestände des ehemaligen Landeskirchenarchivs sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Archivleiterin Kristin Schubert am neuen Standort. Die Inbetriebnahme des gesamten Neubaus mit einem Magazin für die Unterbringung von 23 km Archiv- und Bibliotheksgut, einem Verwaltungs- und Öffentlichkeitsbereich findet nunmehr am 7.6.2022 statt.

Das Landeskirchliche Archiv ist zuständig für a) das Archivgut der Organe der Landeskirche und ihrer Funktionsvorgänger, b) das Archivgut nachgeordneter Behörden, Körperschaften und Einrichtungen der Landeskirche, c) das Archiv- und Sammlungsgut aufgelöster Archivbildner, d) das Archiv- und Sammlungsgut sonstiger Einrichtungen, Werke, Vereine oder Dritter, die dieses überlassen haben, e) das Archiv- und Sammlungsgut anderer Archivbildner oder Dritter, die ihr Archivgut dem Landeskirchlichen Archiv durch Abschluss eines Depositalvertrages zur dauerhaften Aufbewahrung übergeben haben.

Mit dem Landeskirchlichen Archiv werde nicht nur Kirchengeschichte bewahrt, sondern auch ein wichtiger Teil sächsischer Geschichte wie Orts- und Familiengeschichten für die Allgemeinheit zugänglich, sagte die Referentin für das Archivwesen im Dresdner Landeskirchenamt, Antonia Ellke. Nun könnten diese historisch bedeutsamen Zeitzeugnisse klimatisch adäquat bewahrt und ausgewertet werden.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv Dresden
Stuttgarter Straße 16
01189 Dresden
Telefon: 03514692-901
landeskirchliches-archiv.dresden@evlks.de

Quelle: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Landeskirchliches Archiv Dresden, Aktuelles (Fotos: Baustand im November 2021); dpa / ZEIT Online, 30.5.2022.

Müther-Archiv an der Hochschule Wismar eingeweiht

Der Bauingenieur Ulrich Müther (1934-2007) zählt zu den prägenden Persönlichkeiten der ostdeutschen Nachkriegsarchitektur. In den sechziger Jahren spezialisierte er sich wie niemand sonst in der DDR auf die Konstruktion und Ausführung von Betonschalen. Müther folgte damit einem internationalen Trend der Zeit: Die eleganten Schalenbauten, die Ingenieure und Architekten wie Félix Candela in Mexiko, Pier Luigi Nervi in Italien, Eero Saarinen in den USA oder Heinz Isler in der Schweiz errichteten, wurden weltweit wahrgenommen. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in anderen Regionen der DDR und im Ausland realisierte Müther, meist in Zusammenarbeit mit Architekten, mehr als 70 markante Solitärbauten.


Abb.: Ulrich Müther (1934-2007) (Foto: dorfmuellerklier.de)

Mehr als 90 geladene Gäste und Hochschulangehörige sind am Abend des 1.6.2022 zusammengekommen, um die Einweihung des Müther-Archivs an der Hochschule Wismar zu feiern. Auf der Dachterasse des Hauses 7a der Hochschule Wismar würdigten Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, weiterer Archive und der Hochschule das Leben und Werk Ulrich Müthers. Die Zeugnisse seiner Arbeit sind noch heute weltweit zu finden. Zu den bekanntesten seiner Bauwerke in Mecklenburg-Vorpommern zählen der Teepott in Warnemünde oder die Seenotrettungsstation in Binz.


Abb.: Auf dem Dach des Hauses 7a wurde die Einweihung des Müther-Archivs an der Hochschule Wismar gefeiert – hier während des Grußwortes des Rektors der Hochschule Wismar, Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister (Quelle: Hochschule Wismar, K. Baldauf).

Seit Frühjahr 2020 befindet sich Müthers Nachlass in den neuen Räumlichkeiten im Haus 7a auf dem Wismarer Hochschul-Campus. Pandemiebedingt konnte damals keine feierliche Eröffnung stattfinden. Nun sind die 32 Modelle sowie technische Geräte und Mobiliar, 156 laufenden Meter Schriftgut, wozu u. a. Bauakten, Manuskripte und Bücher gehören, fast 10.000 Zeichnungen und mehr als 5.000 Fotografien öffentlich zugänglich.

Um all diese Gegenstände wissenschaftlich aufarbeiten und sie fachgerecht lagern zu können, waren umfangreiche Arbeiten erforderlich. Dazu gehörten auch die Umbauten im Haus 7a, die rund 270.000 Euro kosteten. – Seit 2015 besteht ein Archivförderverein (Verein Müther-Archiv).

Alle Interessierten konnten die Einweihungsveranstaltung online verfolgen.

Kontakt:
Hochschule Wismar
Müther-Archiv
Haus 7a
Philipp-Müller-Straße 14
23966 Wismar
muether-archiv@hs-wismar.de

Quelle: Hochschule Wismar, Neuigkeiten, 1.6.2022; Hochschule Wismar: Müther Archiv

Stadt- und Kreisarchiv Paderborn übernimmt Tornadofolge-Fotos

Am Nachmittag des 20. Mai 2022 schlug ein Tornado eine Schneise der Verwüstung durch Paderborn. Das Ereignis wird in das kollektive Gedächtnis der westfälischen Stadt eingehen. Etliche Paderbornerinnen und Paderborner haben Fotos und sogar Filme aufgenommen, von den Schäden an ihrem Haus und ihrer Wohnung, von den Aufräumarbeiten, für die es vielfach Unterstützung gab, von den Reparaturarbeiten im Laufe der kommenden Wochen und Monate.


Abb.: Dokumente über die Tornado-Zerstörungen vom 20.5.2022 in Paderborn sucht und übernimmt das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn (Foto: Stadt Paderborn)

Meist wurden und werden diese Aufnahmen mit dem Smartphone gemacht, sie drohen spätestens mit dem neuen Smartphone verloren zu gehen – denn wer macht sich die Mühe, all die vielen Schnappschüsse zu sichern und zu überspielen? Es wird so viel fotografiert wie noch nie in der Geschichte der Menschheit, doch überliefert werden womöglich so wenige Aufnahmen wie noch nie: Es droht der „digitale Alzheimer“.

Damit nicht auch die visuellen Eindrücke des Paderborner Tornados dem Vergessen und Verlust anheimfallen, bietet das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn an, alle Fotos zu übernehmen, zu bewerten und eine fundierte Auswahl für künftige Generationen zu sichern. Wer seine Fotos und Filme abgeben möchte, erreicht das Stadt- und Kreisarchiv per E-Mail oder telefonisch.

Kontakt:
Stadt- und Kreisarchiv Paderborn
Technisches Rathaus
Pontanusstraße 55
33102 Paderborn

Tel. 05251 / 8811593
stadt-und-kreisarchiv@paderborn.de

Quelle: Stadt Paderborn, Pressemitteilung, 31.5.2022

Neuss am Rhein und der Fernhandel

Anlässlich des 42. Internationalen Hansetages in Neuss 2022 geht die Ausstellung „Im Netzwerk der Hanse – Neuss am Rhein und der Fernhandel“ des Stadtarchivs Neuss der Geschichte der Handelsstadt Neuss und seiner vielgestaltigen Beziehungen zum Netzwerk der Hanse nach.

Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung von Neuss von der bedeutsamen Fernhandelsstadt des Mittelalters mit römischen Wurzeln hin zur einfachen Landstadt am Ende des Ancien Régime. Dabei schlägt sie den Bogen bis zum heutigen modernen Wirtschaftsstandort, der in globale Handelsströme eingebunden ist. Offiziell eröffnet wurde die Ausstellung am 26.5.2022 durch Bürgermeister Reiner Breuer und Archivleiter Dr. Jens Metzdorf.

Im Fokus der bis zum 31. März 2023 zu sehenden Ausstellung stehen der Einfluss geographischer Standortfaktoren, allen voran die Lage am Rhein und deren Veränderungen, aber auch die Anbindung an Handelswege über Land sowie die innerstädtische Infrastruktur mit Hafen und Märkten, Waage und Kaufhaus. Außerdem werden die gehandelten Waren in den Blick genommen und die Menschen, die am Neusser Handel beteiligt waren: regionale Händler, Fernhändler, Handwerker und Dienstleister.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der ambivalenten Beziehung zum großen Nachbarn Köln und nicht zuletzt dem 1475 durch Kaiser Friedrich III. verliehenen „Hanseprivileg“, das Neuss zu einem interessanten Sonderfall in der Geschichte des hanseatischen Städtebundes macht. Dieses Privileg besagte, „dass die Stadt Neuss alle Ehre, Würde, Vorteil, Recht und Gerechtigkeit der Hanse wie andere Hansestädte im Reichsgebiet haben, gebrauchen und genießen möge“.

Dies stärkte zwar das Selbstbewusstsein der Neusserinnen und Neusser, doch an den Hansetagen – der letzte fand 1669 statt – hat die Stadt nicht teilgenommen, zumal sie auch nicht offizielles Mitglied der Städtehanse war. Zur Wahrung seiner Handelsinteressen bedurfte Neuss der Hanse eigentlich auch nicht, da die Beziehungen mit den Niederlanden, den norddeutschen Städten und dem Baltikum sehr erfolgreich waren. Über 400 Jahre lang hat die Hanse Wirtschaft, Handel und Politik mitbestimmt und mitgestaltet, bis sie Mitte des 17. Jahrhunderts ihre Bedeutung verlor.

In digitaler Form bereichern Ergebnisse des Projektkurses Geschichte am Marie-Curie-Gymnasium Neuss die Ausstellung.

Kontakt:
Stadtarchiv Neuss
Oberstraße 15
41460 Neuss
Telefon: +49 (0) 2131 – 90 42 50
Telefax: +49 (0) 2131 – 90 24 33
stadtarchiv@stadt.neuss.de
https://www.stadtarchiv-neuss.de

Quelle: Stadt Neuss, PresseAktuell, 25.5.2022; Hansetag 2022: Auf den Spuren der Hanse.

Bäderforschung im Stadtarchiv Baden

Das Stadtarchiv Baden im Schweizer Kanton Aargau präsentiert sich im Rahmen des Internationalen Archivtags am 11.6.2022 unter dem Titel „Die Bäder im Archiv“ der breiten Öffentlichkeit. Von 15 bis 17 Uhr gewährt es mit Exklusiv-Führungen durchs Archivmagazin Einblick in die seit zwanzig Jahren erworbenen Bestände zu den Badener Thermalquellen und dem Kurort. Als Teil der Führung erklärt die Archäologin Andrea Schaer, was die Archivalien zur aktuellen Bäderforschung beitragen.

Das Stadtarchiv Baden hat in den letzten zwanzig Jahren systematisch Bestände zu den Thermalquellen und zum Kurort aufgenommen und so die Bäder zum Alleinstellungsmerkmal des Archivs gemacht. „Die Bäder im Archiv“ zu haben, ist insofern keine Selbstverständlichkeit. Denn ursprünglich lag im Stadtarchiv Baden kaum Archivgut zu den Bädern. Diese waren und sind in privatem Besitz und erzeugten keine städtischen Akten.

Erst mit dem Niedergang des Kurorts kam das Stadtarchiv Baden in den Besitz von Unterlagen über Quellen, Hotels und den Kurbetrieb. So kamen beispielsweise im „Verenahof“ nach dessen Schliessung zahlreiche Pläne zum Vorschein, darunter solche, die den Stempel der Stadt trugen. Ein Beleg dafür, dass die Pläne zu früheren Zeiten schon einmal im Besitz der Stadt Baden waren. Auch gelangten die Notizen und Pläne von Robert Witzig ins Archiv. Er führte zwischen 1940 und 1990 für Besitzer von Thermalquellen Ingenieurarbeiten aus. Die Unterlagen sind den Geologinnen und Geologen und Archäologinnen und Archäologen bis heute in verschiedener Hinsicht nützlich. So auch Fotos, die eine wertvolle Unterstützung für die Denkmalpflege und die Architektinnen und Architekten sind. Und: Ein Plakat des Kur- und Verkehrsvereins aus der Zeit um 1900 wurde 2022 zum Briefmarkensujet.

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Baden
Historisches Museum Baden
Wettingerstrasse 2
CH 5400 Baden
stadtarchiv@baden.ch

Quelle: Stadt Baden, Medienmitteilung, 24.5.2022

55. Rheinischer Archivtag in Erkelenz

„Katastrophen- und Krisenmanagement“ im Archivwesen war das zentrale Thema beim 55. Rheinischen Archivtag, den alljährlich das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum organisiert. Bei der Fachtagung, die am 24. und 25. Mai 2022 in der Erkelenzer Stadthalle stattfand, waren etliche Fachleute des Archivwesens aus ganz Nordrhein-Westfalen zusammengekommen. In seinem Grußwort hob der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel die Bedeutung der Archive hervor: „Das Bewahren der Erinnerung macht die Gestaltung der Gegenwart und der Zukunft erst möglich. Dazu leisten die Archive einen großartigen Beitrag.“


Abb.: Von links: Bürgermeister Stephan Muckel (Erkelenz), Isabel Pfeiffer-Poensgen (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW), Dr. Corinna Franz (LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege) und Dr. Mark Steinert (Leiter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums) (Foto: Stadt Erkelenz).

An beiden Tagen standen Vorträge und Diskussionsrunden zu Extremwetterereignissen, Notfallprävention und nachhaltige Sicherungstechniken des Archivguts auf dem Programm. Diskutiert wurden auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeit in den Archiven.

Das Tagungsthema „Katastrophen- und Krisenmanagement“ hatte einen aktuellen Bezug: Es ging um die gegenwärtigen globalen Herausforderungen und ihre regionalen Ausprägungen, die sich in unterschiedlichem Maße auf die Archivarbeit und den Kulturgutschutz als zentrale Aufgabe auswirken. Der Schwerpunkt der Tagung lag angesichts der zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in extremen Wetterereignissen, wie der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021, auf der Notfallprävention, die es als Daueraufgabe in den Gedächtniseinrichtungen zu verankern und mit den erforderlichen Ressourcen auszustatten gilt. Es wurden sowohl Potentiale beim Bau und Betrieb von Archiven als auch beim Aufbau kooperativer Strukturen in der Notfallprävention sowie der Rückbesinnung auf bewährte Sicherungstechniken für Archivgut thematisiert. Die Referierenden berichteten außerdem über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Archive und die Überlieferungsbildung und befassten sich aus aktuellem Anlass auch mit dem Thema des Kulturgutschutzes bei bewaffneten Konflikten.


Abb.: Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel auf dem 55. Rheinischen Archivtag (Foto: Stadt Erkelenz).

Auf diese Thematik ging auch Bürgermeister Stephan Muckel in seinem Grußwort ein. „In der Öffentlichkeit sehr präsent sind Katastrophen wie der Einsturz des Kölner Stadtarchivs und die Jahrhundertflut im letzten Jahr. Aber auch geringere Schadensfälle können zur Vernichtung von bedeutsamen Archivalien führen.“ Das Stadtarchiv Erkelenz sei von großen Katastrophen verschont geblieben, habe aber dennoch die permanente Aufgabe, Archivalien vor dem Verfall zu schützen und langfristig zu sichern.

Das Stadtarchiv Erkelenz erarbeitet zurzeit gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Archive im Kreis Heinsberg einen Vertrag über einem Notfallverbund. Zudem hat das Erkelenzer Stadtarchiv einen eigenen Notfallplan aufgestellt, was hinsichtlich der Größe nicht selbstverständlich ist. Eng eingebunden ist das Archiv in den Prozess zur Einführung der elektronischen Akte bei der Stadt Erkelenz. Bei allen Digitalisierungsthemen ist eine gute Kommunikation zwischen IT-Fachpersonal und Archiv von großer Bedeutung, denn bei der Sicherung von Medien redet man in der IT-Fachwelt um Zeiträume von etwa fünf bis zehn Jahren, im Archiv hingegen von 500 bis 1000 Jahren.

Link: Blog zum 55. Rheinischen Archivtag: https://lvrafz.hypotheses.org/

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Postfach 2140
50250 Pulheim
Tel 02234 9854-0
Fax 02234 9854-202
afz@lvr.de

Stadtarchiv Erkelenz
Johannismarkt 17
41812 Erkelenz
Tel.: 02431-85211
Fax: 02431-859211
stadtarchiv@erkelenz.de

Quelle: Stadt Erkelenz, Aktuelle News, 25.5.2022

750 Jahre Stadtarchiv Soest

Tag der offenen Tür am 12.6.2022 von Kreisarchiv und Stadtarchiv Soest.

Soest besitzt das größte mittelalterliche Archiv einer Stadt in Westfalen. Das Stadtarchiv Soest gehört aufgrund seiner herausragenden historischen Bestände zur Spitzengruppe der deutschen Kommunalarchive. Im Mai 2022 wird es 750 Jahre alt. Damit ist es auch eines der ältesten Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen. Diesen Status verdankt es der beiläufigen Erwähnung in einer Schenkungsurkunde vom 20. Mai 1272 zugunsten des Dominikanerinnenklosters Paradiese, deren weiterer Weg vor den beiden Bürgermeistern, dem Rat und der Gemeinschaft der Soester Bürger im Text ausdrücklich benannt wurde: „Diese Urkunde wird in der Bürgerkiste (cista burgensium) in Soest verwahrt.“


Abb.: Das neue Stadtarchiv Soest (Foto: Stadt Soest)

Diese „Kiste“ als Urform des Soester Stadtarchivs ist sicher älter als das zufällige Datum der Ersterwähnung und steht im Zusammenhang mit der „Kommunebildung“: Im 12. und 13. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt von Siedlungskernen hin zu einer politisch verfassten bürgerlichen Gemeinde, mit eigenem Siegel, mit Rat, Bürgermeister, Rathaus, Stadtrecht, und – als zwangsläufige Folge – mit zunehmender Schriftlichkeit. Und für dieses Schriftgut brauchten die Soesterinnen und Soester nun ein Archiv.

In dieser Kiste werden viele der heute berühmten Ikonen der Stadtgeschichtsforschung verwahrt worden sein, so etwa

  • Die älteste bis heute in Soest verwahrte Urkunde von 1166. Inhalt: Erzbischof Rainald von Dassel überlässt dem St.-Patrokli-Stift ein Waldstück
  • Privilegierungen des Soester Hospitals (Papst Innozenz 1216, Erzbischof Engelbert 1222)
  • Die Alte Kuhhaut (1225), die erste verschriftlichte Fassung des Soester Stadtrechts
  • Die Ratswahlordnung (1260)

…und wenige Jahre später

  • Kauf der Stadtvogtei vom Grafen von Arnsberg, Erwerb erster Hoheitsrechte im Umland (1279)
  • Das berühmte Nequambuch (um 1315 angelegt), das die Bestrafung Kleinkrimineller regelt und herausragende Buchmalereien beinhaltet.
  • Die Schrae, das Soester Stadtbuch (ab Mitte 1360-er Jahre)


Abb.: Die älteste im Stadtarchiv Soest aufbewahrte Urkunde aus dem Jahr 1166 (Foto: Stadtarchiv Soest).

Das Archiv verdankt seine Schätze natürlich der großen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bedeutung der Stadt Soest. Hinzu kam, dass weder Stadtbrände noch Kriege den historischen Beständen nennenswerte Schäden zufügten. Im Zweiten Weltkrieg beispielsweise wurden die wertvollen Unterlagen nach Neuhaus und Wamel, also Dörfer am Arnsberger Wald, ausgelagert.

Im Mittelalter und bis weit ins 18. Jahrhundert hinein diente das Archiv vornehmlich der Rechtssicherung. Erst dann wurde es zunehmend zu einer kulturellen Institution und mehr und mehr von Historikern genutzt. Nachdem bereits 1784 der Großrichter Reinhard Terlinden in Soest die „Gesellschaft Patriotischer Freunde und Liebhaber der vaterländischen Geschichte“ gegründet hatte, markieren die Entstehung des „Vereins für Geschichte“ (1881) und des „Vereins Heimatpflege“ (1904) Meilensteine auf dem Weg stadtgeschichtlichen Interesses. Heute fungiert das Stadtarchiv als Geschäftsstelle der inzwischen zum „Geschichtsverein“ fusionierten Institutionen. Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist das Archiv mit der ebenfalls bemerkenswerten „Wissenschaftlichen Stadtbibliothek“ zusammengewachsen. Immerhin seit 1990 ergänzt die Stadtarchäologie unter demselben Dach das „Haus für Stadtgeschichte“.

Nachdem das Archiv Jahrhunderte lang im Rathaus untergebracht war, fand es von 1975 bis 2021 im „Haus zum Spiegel“ eine würdige Unterkunft. Seit 2021 ist das Stadtarchiv nun unter hervorragenden Bedingungen an der Niederbergheimer Straße in einem Gebäude des Kreises Soest untergebracht. Dort liegt es gemeinsam mit dem Kreisarchiv Soest unter einem Dach und ist daher für die Kundinnen und Kunden beider Einrichtungen komfortabel nutzbar. Der neue gemeinsame Lesesaal ist phantastisch. „Für die Besucherinnen und Besucher, für die Mitarbeitenden, aber nicht zuletzt für das außerordentliche schriftliche kulturelle Erbe der Stadt Soest ist das der Idealzustand“, sagt Peter Wapelhorst, Erster Beigeordneter und Kulturdezernent der Stadt Soest.

Das Stadtarchiv Soest ist eine Einrichtung, die vielfältigen Nutzungen offensteht. Sie ist für Forscher und Wissenschaftler da. Aber keineswegs exklusiv, wie Stadtarchivar und Kulturabteilungsleiter Dr. Norbert Wex betont: „Im Gegenteil: Jede Bürgerin, jeder Bürger kann kommen, suchen, fragen, sich beraten lassen oder Auskünfte einholen – Schülerinnen und Schüler, an Einzelheiten über Häuser oder Straßennamen Interessierte, Familienforscher, Hobby-Historiker, Vereinsmitglieder.“

Bestände:

Archivgut – Akten, Amtsbücher, Urkunden, Sammlungsgut ca. 1.600 lfm Pläne, Karten, Fotos, Glasplattennegative, Plakate, Karteikästen (ohne Zeitungen), 70.000 Fotos, Nachlässe, Vereins- und Firmenschriftgut

Bibliotheksgut – Bücher / Zeitschriften/Zeitungen 2.300 lfm, 70.000 Bücher davon 25.000 Bände vor 1800, 40 mittelalterliche Handschriftenbände, Inkunabeln – 120 Titel in 88 Bänden, alle lokalen Zeitungen von 1819 bis heute (Soester Anzeiger, Kreisblatt, „Der Tag des Herrn“, Westfalenpost…)

Service:

  • Qualifizierte Beratung im Haus – für jedermann und jedefrau!
  • Historische Auskünfte und Recherchen
  • Recherchemöglichkeiten im Lesesaal
  • Bibliothekarischer Freihandbestand
  • Fernleihe
  • Fotokopierer
  • Mikrofilm-, Mikrofiche-Lesegerät und Readerprinter
  • Digitalisierung auf Anforderung
  • Kataloge; Bibliotheksdatenbank
  • Archivdatenbank

Der historische Bestand der Stadtbibliothek ist über das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ) online recherchierbar: http://www.hbz-nrw.de. Oder https://www.soest.de/bildung_kultur/stadtarchiv oder https://www.archive.nrw.de/stadtarchiv-soest

Tag der offenen Tür
Das Stadtarchiv Soest und das Kreisarchiv Soest öffnen am 12.6.2022 von 11-17 Uhr zum ersten Mal nach der offiziellen Eröffnung am neuen Standort in der Niederbergheimer Straße 24 ihre Türen für die breite Öffentlichkeit. Es wird eine Ausstellung geben und es werden Führungen durch die neuen Räumlichkeiten angeboten (Flyer/Programm).

Kontakt:
Stadtarchiv und wissenschaftliche Stadtbibliothek Soest
Niederbergheimer Straße 24
59494 Soest
Tel. 02921/ 103 – 1240
Fax 02921/ 103 – 81241
stadtarchiv@soest.de

Quelle: Stadt Soest, News, 13.5.2022

Briefe von Carl Leverkus fürs Stadtarchiv Leverkusen

Das Stadtarchiv Leverkusen bekommt zwei bedeutsame Neuzugänge. Amtsapothekerin Dr. Annette Junker übergab am 25.5.2022 zwei Briefe aus der Feder von Carl Leverkus (1804-1889) an Stadtarchivar Dr. Julius Leonhard. Die beiden Briefe werden nun in die Bestände des Stadtarchivs zur Familie und Firma Leverkus eingegliedert.


Abb.: Dr. Julius Leonhard und Dr. Annette Junker mit den Briefen und dem Portrait von Carl Leverkus (Foto: Stadt Leverkusen).

Bei den beiden Briefen aus dem November 1847 und August 1848 handelt es sich um Anschreiben von Dr. Carl Leverkus an die Firma „Chr. Goebel & Söhne“ in Epterode (Hessen). Darin reklamiert der Apotheker gelieferte Rührstäbe und Tiegel, die beschädigt waren bzw. nicht seinen Anforderungen entsprachen. Carl Leverkus hatte 1834 in Wermelskirchen die erste Fabrik zur Herstellung künstlichen Ultramarinblaus gegründet. Die Artikel waren daher mit großer Wahrscheinlichkeit für diese Fabrikation bestimmt. 1860 erwarb er die Flächen auf dem Kahlberg in Wiesdorf, und konnte so die Produktion an die verkehrlich besser erschlossene Rheinschiene verlagern.

Die beiden Briefe stammen aus dem Privatbesitz von Annette Junker, die wie Carl Leverkus in Wermelskirchen geboren wurde und als Apothekerin auch den gleichen Beruf wie Carl Leverkus hat. „Und genauso wie er habe ich mich irgendwann im Leben dazu entschlossen, meinen beruflichen Mittelpunkt vom Bergischen Land nach Leverkusen zu verlegen, und arbeite sehr gerne hier“, sagt Annette Junker. Über einen gemeinsamen Urahn aus dem 17. Jahrhundert besteht sogar eine direkte verwandtschaftliche Beziehung.

Dr. Julius Leonhard freut sich sehr über die beiden Briefe und betont den Wert als historische Quellen: „Die nur scheinbar profane Nachricht vom Tagesgeschäft eines Apothekers aus dem 19. Jahrhundert ist sicherlich aus vielerlei Sicht interessant. Nicht nur die Original-Unterschrift von Carl Leverkus wird hier sichtbar, sondern die Briefe zeigen auch den Unternehmer Leverkus und sein Handeln, in diesem Fall den Umgang mit Reklamationen von fehlerhaftem Material. Seine Verbindungen in das immerhin über 200 Kilometer entfernte Epterode lassen auch spannende wirtschaftshistorische Fragen zu, z.B., warum er trotz der großen Entfernung ausgerechnet dort bestellt hat.“

Dr. Annette Junker erklärt ihre Beweggründe, die beiden Dokumente an das Stadtarchiv Leverkusen zu geben: „Die Briefe kamen auf Umwegen zu mir; sie stammten ursprünglich aus einem Nachlass, wurden dann vom ehemaligen Leiter des Wermelskirchener Geschichtsvereins an meine Schwester weitergegeben, die Apothekerin in Stolberg ist. Sie schenkte sie mir, da ich in Leverkusen als Amtsapothekerin tätig bin – und ich denke, im Stadtarchiv Leverkusen sind sie nun hervorragend aufgehoben und gehören auch hierhin.“

Sie möchte mit der Weitergabe auch auf die Bedeutung des Apotheker-Berufes hinweisen: „Aus dem Apotheker Carl Leverkus wurde der erfolgreiche Chemieunternehmer und der Namensgeber der Stadt Leverkusen, einem der bedeutendsten Chemiestandorte weltweit. Die Pharmazie hat der modernen Chemie den Weg bereitet. Sie stand von Beginn an im Dienst der Gesundheit der Menschen – wie es auch die heutigen Apotheker nicht nur in Leverkusen tun. Den Apothekerinnen und Apothekern möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz gerade in den letzten zwei Corona-Jahren danken“, schließt Junker.

Kontakt:
Stadtarchiv Leverkusen
Landrat-Trimborn-Platz 1
51379 Leverkusen
Telefon (0214) 406-4251
Telefax (0214) 406-4252
stadtarchiv@kulturstadtlev.de

Quelle: Stadt Leverkusen, Pressemeldung, 25.5.2022