Online-Recherchemöglichkeiten zur Geschichte des Hohenlohekreises

Das Kreisarchiv des Hohenlohekreises in Neuenstein verwahrt und erschließt die historische Überlieferung des Hohenlohekreises und seiner Vorgängerkreise, mehrere Nachlässe und Vereinsarchive sowie umfangreiche Sammlungen zur regionalen Geschichte. Darüber hinaus betreut es die meisten Stadt- und Gemeindearchive im Hohenlohekreis. Im Dezember 2009 begann für das Kreisarchiv des Hohenlohekreises ein neues Zeitalter. Die Recherche nach historischen Dokumenten ist seither auch online möglich. Vorerst acht Findmittel stehen im Internet zur Verfügung, in denen direkt von Zuhause aus nach Quellen zur hohenlohischen Geschichte gesucht werden kann.

Möglich wurde dieser Fortschritt durch die Kooperation des Hohenlohekreises mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg, das die technischen Mittel zur Verfügung stellt. Die neuen Online-Findmittel des Kreisarchivs werden daher über die Homepage des Landesarchivs und des Hohenlohe-Zentralarchivs Neuenstein (www.la-bw.de/hzan, siehe Beständeübersicht) zugänglich gemacht, doch natürlich führt auch ein Link von der Homepage des Hohenlohekreises unter www.hohenlohekreis.de (siehe Bestände) zum Ziel. Damit erweitert sich die Internetpräsenz des Archivs um ein entscheidendes Element.

Die online recherchierbaren Bestände beinhalten unter anderem Unterlagen des Kreisarchivs zur Kreisreform 1973, zur TSG Öhringen und zum Lastenausgleich. Auch Bestände aus den Stadtarchiven in Forchtenberg und Neuenstein gehören dazu. Wer sich für die Geschichte des Hohenlohekreises und seiner Gemeinden interessiert, kann sich nun über ein paar Mausklicks mit den zugehörigen Archivquellen vertraut machen und auch gleich Bestellungen vornehmen. Die Einsichtnahme in die Unterlagen selbst erfolgt wie bisher vor Ort im Kreisarchiv in Neuenstein (um vorherige Anmeldung wird gebeten). Künftig werden weitere Findmittel auf diese Weise online zugänglich gemacht, um die Suchmöglichkeiten für Archivnutzer stetig zu verbessern.

Kontakt:
Kreisarchiv Hohenlohekreis
Dr. Thomas Kreutzer
Schlossstraße 42
74632 Neuenstein
Telefon 07942/941264
kreisarchiv@hohenlohekreis.de

Quelle: Landratsamt Hohenlohekreis – Pressestelle -, Pressemitteilung, 2.12.2009

BStU-Bürgerfest zum 20. Jahrestag der Besetzung der Stasi-Zentrale

Anlässlich des 20. Jahrestages der Besetzung der Stasi-Zentrale lädt die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen (BStU) am 16. Januar 2010 in das Archiv der Zentralstelle zu einem Bürgerfest ein. Die Gäste erwartet ein umfassendes Programm mit Podiumsdiskussionen, Lesungen, Filmen sowie Vorträgen und Informationsständen. Das Archiv kann den ganzen Tag besichtigt werden.

Samstag, 16. Januar 2010, 10 bis 20 Uhr
Bürgerfest im BStU-Archiv
Ruschestraße 103, 10365 Berlin-Lichtenberg
U5 Magdalenenstraße

Link: Das vollständige Programm des Bürgerfests (PDF 832 KB)

Programm:

■  10.30 Uhr Eröffnung:
■ Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
■ Prof. Monika Grütters, MdB (Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages)
■ Lesung von Richard Wagner (Schriftsteller)

■ 12.00 Uhr Filmpräsentation und Diskussion
„Ein Volk unter Verdacht – Die Staatssicherheit der DDR“
Der neue Unterrichtsfilm der BStU, Gespräch mit Dr. Axel Janowitz (BStU), Franziska Schlotterer (Regisseurin) und einem Zeitzeugen

■ 12.00 und 15.00 Uhr Lesung
Susanne Schädlich: „Immer wieder Dezember – Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich“

■ 12.00 und 15.00 Uhr Vortrag und Fotopräsentation
Dr. Christian Halbrock (BStU): „Stasi-Stadt – Die MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg“

■ 13.00 Uhr Podiumsdiskussion „Die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen in Europa“
■ Marianne Birthler (Bundesbeauftragte)
■ Miroslav Lehký (stellv. Direktor des Instituts für das Studium totalitärer Regime, Prag)
■ Prof. Krzysztof Ruchniewicz (Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Breslau)
■ Richard Wagner (Schriftsteller)
■ Moderation: Harald Asel (Inforadio/rbb)

■ 13.00 und 16.00 Uhr Lesung
Claudia Rusch: „Meine freie deutsche Jugend“

■ 13.00 und 17.00 Uhr Präsentation: „Die Rekonstruktion zerrissener Stasi-Akten“
Bedeutung für Aufarbeitung und Forschung
■ Joachim Häußler (BStU)
■ Dr.-Ing. Bertram Nickolay (Fraunhofer IPK)
■ Andreas Petter (BStU)

■ 13.00, 13.30, 14.30 und 15.00 Uhr Führungen über das Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale

■ 14.00 Uhr Lesung und Gespräch
„Endspiel – Die Revolution von 1989 in der DDR“
Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk (BStU) schildert in seinem Buch, wie es zur friedlichen Revolution kam.

■ 14.00 und 17.00 Uhr Lesung
György Dalos: „Der Vorhang geht auf – Das Ende der Diktaturen in Osteuropa“

■ 14.00 und 17.00 Uhr Zeitzeugendiskussion zum Film „Gesicht zur Wand“
mit dem Regisseur Stefan Weinert und dem Zeitzeugen Mario Röllig
■ Dazu ganztägig: Kino „Gesicht zur Wand“. Der Film ist ein sehr persönliches Portrait über fünf durch die Stasihaft traumatisierte Menschen. Er lebt von der Authentizität der Personen und ihrer unterschiedlichen Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit.

■ 15.00 Uhr Eröffnung der BStU-Ausstellung „Stasi Ohn(e)Macht“
Die Besetzung und Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit

■ 16.00 Uhr Szenische Lesung „Unter Verschluss“
mit Texten von in der DDR verbotenen Autoren unter der Regie von Ines Geipel

■ 15.30 Uhr Filmpräsentation und Zeitzeugengespräch
Aufarbeitung mit der TV-Kamera
Roland Jahn (ARD »Kontraste«) und Peter Wensierski (»Der Spiegel«) präsentieren »Kontraste«-Beiträge aus dem Jahr 1990.
■ Dazu ganztägig: Präsentation der Kontraste-Berichterstattung 1989/90 über das Ende von DDR und Staatssicherheit.

■ 16.00 Uhr Vortrag „Das Ende der Staatssicherheit“
Dr. Walter Süß, BStU

■ 20.15 Uhr Abschlusskonzert
Jan Josef Liefers & Oblivion: „Soundtrack meiner Kindheit“
Mit seiner Band spielt Jan Josef Liefers die Musik seiner Jugend in der DDR–Deutsche Demokratische Republik und verbindet diese mit Geschichten aus seinem Leben.
Begrenztes Platzangebot! Der Besuch des Konzerts ist nur mit Eintrittskarte möglich. Kostenlose Eintrittskarten erhalten Sie ab 14:30 auf dem Bürgerfest. Pro Person kann nur eine Karte abgegeben werden. Einlass 19.45 bis 20.15 Uhr, danach kein Einlass mehr möglich. Das Konzert wird zusätzlich auf eine Leinwand nach draußen übertragen

Weiteres ganztägiges Programm:

■ Besichtigungen des BStU-Archivs
Der Archivrundgang ist – bis auf die Restaurierungswerkstatt – auch für Rollstuhlfahrer möglich.

■ „Filme des MfS“
Überwachungs-, Schulungs- und Vernehmungsfilme des Ministeriums für Staatssicherheit

■ Markt der Möglichkeiten
Informationsstände zahlreicher Aufarbeitungsinitiativen

■ BStU-Informationsstände, Publikationen, Ausstellungskataloge

■ Bürgerberatung, Anträge auf Akteneinsicht

■ Hörstationen – Tondokumente der Staatssicherheit
In den gewählten Ausschnitten spiegeln sich Ereignisse, Stimmungen und Reaktionen aus der Zeit der friedlichen Revolution wider.

Ausstellungen:

■ „Stasi Ohn(e)Macht“
Ausstellung über die Besetzungen der MfS-Dienststellen in den Bezirken der DDR
■ „Feind ist, wer anders denkt“
Teile der Wanderausstellung über die Staatssicherheit während der friedlichen Revolution
■ „Das war’s“
Die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Suhl zwischen 1952 und 1989
■ „Die Firma im Betrieb“
Stasi in der Volkswirtschaft der Region Magdeburg
■ „Den letzten beißen die Hunde“
Fotografien aus der DDR der achtziger Jahre von Gundula Schulze Eldowy

Retrokonversion, Austauschformate und Archivgutdigitalisierung

Ab sofort sind die Vorträge und Grußworte des 14. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums zum Thema "Retrokonversion, Austauschformate und Archivgutdigitalisierung" unter folgender Adresse online verfügbar: http://www.archivschule.de/forschung/retrokonversion-252/veranstaltungen/vortraege-kolloquium-09.html. Der entsprechende Tagungsband wird von der Koordinierungsstelle Retrokonversion herausgegeben und wird im Sommer 2010 erscheinen.

Inhalt

Eröffnungsvortrag
Prof. Dr. Gudrun Gersmann: Die Bedeutung von Online-Ressourcen für die historische Forschung

Sektion 1: Erfahrungen, Ziele und Erträge von Förderprogrammen zur Retrokonversion
Dr. Frank M. Bischoff: Aufgaben und Erfahrungen der DFG-geförderten Koordinierungsstelle Retrokonversion an der Archivschule Marburg
Karin Schmidgall: Von der Eindimensionalität zum Netzwerk: Die Retrokonversion des Systematischen Katalogs im Deutschen Literaturarchiv

Sektion 2: Retrokonversion in der Praxis
Dr. Nils Brübach: Komplexe Findbücher? Erfahrungen mit der Retrokonversion durch Dienstleister und im Eigenbetrieb
Dr. Ulrich Fischer: Zum Stellenwert der Retrokonversion im Rahmen der Katastrophenbewältigung: Das Beispiel des Stadtarchivs Köln
Sicht der Dienstleister
Christoph Deeg: Fünf goldene Regeln für Retrokonversionsprojekte
Stefan Jentsch: Retrokonversion leicht gemacht?

Sektion 3: Austauschformate in internationaler Perspektive
Michael Fox: Archival Encoding Formats: Developments and Issues
Stefano Vitali: Exchanging archival descriptions: The role of EAD and EAC-CPF in the construction of the SAN Portal in Italy
Blanca Desantes Fernandez: The DTD EAG (Encoded Archival Guide) Censo-Guia de los Archivos de Espana e Iberoamérica: an Electronic Guide of the Spanish and Ibero-American Archives

Sektion 4: Austauschformate in der deutschen Praxis
Dr. Sigrid Schieber: Austauschformate bei der Retrokonversion und ihr Nutzen für die deutschen Archive
Dr. Peter Worm: Datenaustausch in der Praxis: Erfahrungen aus elf Jahren landesweites, archivspartenübergreifendes Portal „Archive in NRW“

Sektion 5: Archivgutdigitalisierung in Europa
Dr. Gerald Maier: „Europeana“ – die europäische digitale Bibliothek und der Aufbau einer „Deutschen Digitalen Bibliothek“. Stand und Perspektiven
Claire Sibille-De Grimoüard: Digitization in French Archives: Projects and Perspectives
Dr. Joachim Kemper: Das internationale virtuelle Urkundenarchiv Monasterium

Sektion 6: Erfahrungen mit der Archivgutdigitalisierung in Deutschland
Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz: Digitalisierung und Onlinestellung von Archivgut im Bundesarchiv und im Archivportal D: Verfahren und Werkzeuge
Johannes Kistenich: Archivgutdigitalisierung im Rahmen der Bestandserhaltung: Die Praxis im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Paul Bantzer: Realisierung der technischen Integration von Digitalisaten unter Verwendung des Austauschstandards METS

Kontakt:
Koordinierungsstelle Retrokonversion
Archivschule Marburg
Bismarckstr. 32
35037 Marburg
www.archivschule.de/retrokonversion

Quelle: Archivliste. Mailingliste der Archivschule Marburg, 11.1.2010

Tipps und Anregungen zur Historischen Bildungsarbeit und Archivpädagogik

Archiv konkret – Zur Nachahmung empfohlen: Wie gestalte ich einen motivierenden Einstieg bei einer Archivführung? Was kann ich mit Grundschulkindern im Archiv machen? Welche Erfahrungen gibt es mit Quellenarbeit? Wie bilde ich Gruppen für die Gruppenarbeit? Wie können Schüler/Erwachsene lernen, im Archiv zu einem Thema zu recherchieren? Wie können historische Ereignisse in Szene gesetzt werden?

Mit diesen und ähnlichen Fragen werden Archivarinnen und Archivare bei der Vorbereitung von Führungen und Projekten konfrontiert. Um das Archiv und die Arbeitsmöglichkeiten dort zielgruppenspezifisch, interessant und attraktiv vorzustellen, benötigt man didaktische und methodische Kenntnisse. Mit dem Projekt „Archiv konkret“ möchte der VdA-Arbeitskreis „Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit“ dazu ermuntern, die eigenen guten Ideen, guten Erfahrungen und praktischen Tipps mit anderen zu teilen. Das Ergebnis wird über die Internetseite des Arbeitskreises www.archivpaedagogen.de allen Interessierten zugänglich gemacht werden.

Ihre Tipps und Anregungen schicken Sie bitte an die Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Roswitha Link: LinkRoswitha@stadt-muenster.de

Inhalt:

1. Module für einen Besuch im Archiv

2. Archivbesuch / Projekt insgesamt

  • Szenische Lesung aus Archivali(en) (Dr. Wolfhart Beck, Münster)
  • Thematische Archivführung mit anschließender Quellenarbeit (Dr. Annekatrin Schaller, Neuss)
  • „Experten“gruppenarbeit (Dieter Klose, Detmold)
  • Meine Stadt, die X-Straße, Rathaus, Bahnhof, Schule usw. gestern und heute (Dieter Klose, Detmold)
  • Inszenierung von Archivalie(n) (Dr. Wolfhart Beck, Münster)
  • Buchbinden – kinderleicht. Herstellen eines Din A 5 Ringbuchs (Ingrid Baier, Fürth)
  • „Die Bauten der Grafen von Pückler-Limpurg“ (Ingrid Baier, Fürth)

Zum Download hier ein Formular für die Beschreibung weiterer guter Ideen.

Archiv und Wirtschaft 4/2009

Das in Kürze erscheinende Heft 4 (2009) der Zeitschrift \“Archiv und Wirtschaft\“, herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW), hat das Schwerpunktthema \“Digitale Archivierung\“ und enthält folgende Beiträge, Berichte und Besprechungen:

Inhaltsverzeichnis Zeitschrift „Archiv und Wirtschaft“ 4/2009 (Schwerpunktthema: Digitale Archivierung)

Aufsätze:
Rolf Däßler: Erfahrungen mit der Konzeption eines digitalen Archives im Unternehmen
Paul Thomes: Der Mittelstand: Basis und Motor der Wirtschaft – Das Unternehmensarchiv: Basis der Zukunft
Thorsten Wehber: Die historischen Archive der Sparkassen – eine besondere Form der Archive des Mittelstands

Diskussionsforum:
Ulrich Kampffmeyer: Elektronische Archivierung & Digital Preservation – Status, Technologien und Entwicklung

Berichte:
Ute Schiedermeier: Übernahme von Webseiten – Annäherung an die Archivierung eines komplexen Archivguts

Rezensionen:

Katharina Ernst (Hrsg.): Erfahrungen mit der Übernahme digitaler Daten. Bewertung, Übernahme, Speicherung, Datenmanagement. Elfte Tagung des Arbeitskreises „Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen“ vom 20./21. März 2007, ausgerichtet vom Stadtarchiv Stuttgart (Ulrike Gutzmann)

Heike Neuroth u.a. (Hrsg.): nestor Handbuch. Eine kleine Enzyklopädie der digitalen Langzeitarchivierung. Version 2.0 (Antje Scheiding)

Martin Jungius: Der verwaltete Raub. Die „Arisierung“ der Wirtschaft in Frankreich in den Jahren 1940-1944 (Claus W. Schäfer)

Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. Kabinettsausschuß für Wirtschaft, Bd. 4: 1958-1961 (Werner Bührer)

Peter Kramper: NEUE HEIMAT. Unternehmenspolitik und Unternehmensentwicklung im gewerkschaftlichen Wohnungs- und Städtebau 1950-1982 (Benjamin Obermüller)

60 Jahre Währungsreform. Fünf Vorträge (Matthias Weber)

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Kreisarchiv des Hochtaunuskreises geht online

Als erstes kommunales Archiv ist das Kreisarchiv des Hochtaunuskreises an die Recherchedatenbank der drei Hessischen Staatsarchive, das Hessische Archiv-, Dokumentations- und Informations-System (kurz: HADIS), angeschlossen. Im Rahmen einer hessenweiten Pilotphase wird Maria Kobold, Diplom-Archivarin im Kreisarchiv, gemeinsam mit der Archivschule Marburg das System auf etwaige Fehler prüfen. Danach soll es auch anderen hessischen Kommunalarchive zur Verfügung gestellt werden.

Das Kreisarchiv des Hochtaunuskreises hat bereits vor einem Jahr begonnen, einzelne Akten und die Gliederung der Bestände durch das Hessische Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden in die neue Archivdatenbank importieren zu lassen. Nun können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs am eigenen Computer eine Erschließung der Bestände vornehmen, die wenige Sekunden später im Internet zu sehen ist. Die Datenbank ist noch weitgehend leer, wird aber ab jetzt Zug um Zug gefüllt. „Damit eröffnen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern ganz neue Recherchemöglichkeiten“, freut sich Landrat Ulrich Krebs. „HADIS gibt uns die Möglichkeit, die Schätze des Kreisarchivs der Öffentlichkeit viel einfacher zugänglich zu machen.“

Und so einfach funktioniert es: Unter www.hadis.hessen.de die Rubrik „Kommunalarchive“ anklicken; in der Mitte des Bildschirms erscheint dann der Hinweis auf das Kreisarchiv des Hochtaunuskreises. Dahinter verbirgt sich der Bestand des Archivs. Mit einem einfachen Suchfeld lässt sich nun jeder Begriff recherchieren. Aber auch auf der Startseite können bereits Suchbegriffe eingetragen werden, die eine Recherche in allen erfassten Archiven ermöglichen.

Kontakt:
Kreisarchiv Hochtaunuskreis
Ludwig-Erhard-Anlage 1-5
61352 Bad Homburg v.d. Höhe
Tel.: 06172-999-4613
Fax: 06172-999-9800
kreisarchiv@hochtaunuskreis.de

Quelle: Hochtaunuskreis, Pressemitteilung 209/2009, 22.12.2009

Mit Bergungsbauwerk die restlichen Kölner Archivalien retten

Die Stadt Köln will mit Hilfe eines Bergungsbauwerks auch die letzten Archivalien des Historischen Archivs in Köln aus dem Einbruchtrichter holen. Der Stadtvorstand unter der Leitung von Oberbürgermeister Jürgen Roters hat sich jetzt für die Bergung innerhalb eines 22 mal 16 Meter großen, wasserdichten Bergungs- und Besichtigungsbauwerks ausgesprochen. Grundsätzlich hatte der Hauptausschuss des Rates grünes Licht für ein solches Bauwerk gegeben. Mit der jetzt ins Auge gefassten Variante wird ein Unterwasser-Aushub bis 10 Meter unter dem mittleren Grundwasserstand möglich. Die Bergung erfolgt seit dem Einsturz unter der Leitung der Kölner Berufsfeuerwehr. Sie wurde in den ersten Wochen von rund 1.800 Einsatzkräften anderer Feuerwehren, Rettungsdiensten sowie freiwilligen Helferinnen und Helfern unterstützt. Insgesamt wurden an der Einsturzstelle von allen beteiligten Organisationen bis heute circa 27.000 Einsatzstunden geleistet.

Die in der so genannten „Variante 2a“ von mehreren geprüften Entwürfen zusammengefasste Vorgehensweise stellt sicher, dass alle für die Ursachenforschung notwendigen Untersuchungsmöglichkeiten gesichert sind und damit die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft unterstützt werden. Es werden noch ungefähr 5 bis 10 Prozent der insgesamt 30 Regalkilometer umfassenden Archivbestände in diesem Bereich vermutet. Nach dem jetzt vorgelegten Zeitplan könnten die restlichen Archivalien im Frühjahr 2010 aus dem Grundwasser geborgen werden.

Etwa 85 Prozent des Archivmaterials sind seit dem 3. März 2009 unterstützt durch freiwillige Helferinnen und Helfer geborgen, gesichert und einer ersten Behandlung unterzogen worden. 19 Archive sowie zahlreiche Archivarinnen und Archivare aus der gesamten Bundesrepublik haben in einer einzigartigen Hilfsaktion die Bestände vorübergehend aufgenommen. Ab 2010 werden die Archivalien in einem angemieteten Hochregallager in Köln-Porz untergebracht und anschließend in einem Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum restauriert.

Bis zur Fertigstellung des neuen Historischen Archivs am Eifelwall wird die Verwaltung des Archivs in einem Gebäude am Heumarkt 14 untergebracht. Dort soll es dann auch wieder eine Ausstellung geben und einen digitalen Lesesaal. Die Mikrofilme des Archivs werden derzeit digitalisiert. Von den bisher geborgenen Archivalien weisen 35 Prozent schwerste Schäden auf, 40 bis 50 Prozent mittlere Schäden und 15 bis 25 Prozent leichte Schäden. Beispielsweise haben einige wertvolle Pergamenturkunden zum Teil nur leichte Beschädigungen, manche Siegel und Tonträger weisen schwere Schäden auf, und es gibt zahlreiche Einzelfragmente jeglicher Art.

Die Kosten der Restaurierungsarbeiten werden derzeit auf rund 350 bis 400 Millionen Euro geschätzt, der Gesamtschaden für die Stadt Köln wird auf eine halbe Milliarde Euro kalkuliert. Unabhängig von Schadensersatzforderungen an den noch durch die Staatsanwaltschaft zu ermittelnden Verursacher wird die erste Versicherungsleistung mit 61 Millionen Euro kurzfristig erwartet, eine Stiftung „StadtGedächtnis“ wird durch die Stadt Köln vorbereitet. Der städtische Etat des nächsten Jahres weist außerdem zunächst 10 Millionen Euro für die ersten Restaurierungsarbeiten auf. Die Stadt Köln verhandelt derzeit mit Bund und Land über finanzielle Beiträge. Das Kölner Archiv gilt als das größte deutsche kommunale Archiv. Unter anderem besitzt das Kölner Stadtarchiv rund 30 Regalkilometer Akten und Amtsbücher, 65.000 Urkunden ab dem Jahr 922, 1.800 Handschriften, 200.000 Karten und Pläne, 50.000 Plakate, 5.000 Tonträger, Filme und Videos, mehr als 500.000 Fotos zu Kölner Ereignissen, mehr als 800 Sammlungen und Nachlässe, darunter die des Komponisten Jacques Offenbach, des Schriftstellers Heinrich Böll und des Reichskanzlers Wilhelm Marx. Für den Wiederaufbau des Historischen Archivs hat die Verwaltung inzwischen verschiedene, parallel arbeitende Projektgruppen gebildet.

„Es fällt schwer, angesichts der Dimension des Unglücks eine Zwischenbilanz zu den Maßnahmen, Folgen und zur Ursachenforschung zum Einsturz des Historischen Archivs in der gebotenen Kürze vorzulegen. Die Ursache und damit die Verantwortung für dieses Unglück und den Tod von zwei jungen Menschen ist noch nicht ermittelt und die Auswirkungen für die Menschen und das Gedächtnis dieser Stadt sind so tiefgreifend und vielschichtig, dass nüchterne Bilanzen nur einen Teil des Geschehens abbilden können. Denn man muss auch darstellen, dass in der Bewältigung der Katastrophe Köln Herausragendes geleistet hat. Die spontane und anhaltende Hilfsbereitschaft, das Können der Fachleute, der menschliche Zuspruch der betreuenden Helferinnen und Helfer, der unermüdliche Einsatz von Firmen, Organisationen und Freiwilligen, die Unterstützung, die Solidarität, die unmittelbar nach dem Unglück in Köln einsetzte und bis heute anhält – das ist das Herausragende in der Bewältigung des Geschehens“, so Oberbürgermeister Jürgen Roters in einem Vorwort zu einem speziellen Jahresrückblick zum Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln.

Am 3. März 2009 stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln als Folge unterirdischer Massebewegungen ein und sackte mit insgesamt 30 Kilometern Archivmaterial in den unterirdischen Trichter. Teile des Bauwerks kippten in das unterirdische Gleisbauwerk der im Bau befindlichen Nord-Süd-U-Bahn. Gleichzeitig stürzte ein benachbartes Wohngebäude in den Trichter und riss zwei Menschen in den Tod.

Unter Lebensgefahr hatten sowohl Bauarbeiter aus der Baugrube als auch der Haustechniker und die Aufsicht des Lesesaals des Historischen Archivs Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs und auf der Straße befindliche Passanten vor dem absackenden Untergrund warnen können und hatten auf diese Weise über 30 Personen, die sich im Historischen Archiv befanden, und eine nicht bezifferbare Anzahl von Menschen auf der Straße das Leben gerettet.

Das Unglück forderte zwei Todesopfer, den 17-jährigen Auszubildenden Kevin und den 23-jährigen Geschäftsmann Khalil. Beide bewohnten das Nachbarhaus, das mit dem Archiv in den Trichter stürzte. 47 Haushalte aus den benachbarten Häusern, die wegen Standunsicherheit im Laufe der nächsten Stunden und Tage abgerissen werden mussten, verloren ihre Wohnungen. Wertvollste Dokumente, Urkunden, Siegel, Noten, komplette Privatarchive, Zeugnisse aus allen Jahrhunderten der 2.000 Jahre alten Stadt Köln vermischten sich mit dem Schutt der eingestürzten Wände, Dächer und Geröll und fielen teilweise bis in eine Tiefe von zehn Metern unterhalb der Grundwasseroberkante. Über 1.200 Kölner Schülerinnen und Schüler aus dem benachbarten Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, der Kaiserin-Augusta-Schule und der Schule für Sehbehinderte des Landschaftsverbandes mussten kurzfristig in anderen Gebäuden untergebracht werden. Bürogebäude wurden zerstört, Bewohnerinnen und Bewohner eines benachbarten Altenheimes und weiter entfernt liegender Wohngebäude mussten übergangsweise ihre Räume verlassen und konnten erst Tage später wieder zurückkehren.

In einer Leitentscheidung des Krisenstabes entschloss sich die Stadt Köln, die Suche nach den damals Vermissten beiden Bewohnern des eingestürzten Wohngebäudes von Anfang an ohne Zeiteinbuße mit der Bergung des Archivmaterials zu verbinden und stellte damit die Rettungskräfte vor eine extrem hohe Anforderung. Diese Entscheidung wurde ermöglicht durch eine eigene hochqualifizierte Führungscrew im Rettungswesen, die auf Hilfskräfte aus der Region und der gesamten Bundesrepublik bei der Suche nach den Vermissten und der Bergung des Archivgutes zurückgreifen konnte.

Innerhalb weniger Stunden wurden die ersten Sicherungsmaßnahmen zur Stabilisierung der mit Archivalien vermischten Schuttberge eingeleitet und die Maßnahmen zum Bau von Notdächern begonnen. Von Beginn an wurden alle Rettungsmaßnahmen durch Spezialistinnen und Spezialisten, unabhängige Gutachterinnen und Gutachter sowie Beraterinnen und Berater begleitet.

Am dritten und am neunten Tag nach dem Einsturz des Archivs konnten die beiden vermissten Personen tot in dem Schuttberg und in dem inzwischen auf 9 Meter unter Straßenniveau abgegrabenen Schuttkegel geborgen werden.

1.800 freiwillige Helferinnen und Helfer nahmen teilweise weite Anreisen, unter anderem aus der Tschechischen Republik, den Niederlanden und Belgien, in Kauf, um die „Erstversorgung“ der Archivalien zu unterstützen. Sie wurden von der Stadt in besonderen Unterkünften aufgenommen und versorgt.

Die Stadt Köln hat in einem offiziellen Empfang allen Helferinnen und Helfern sowie den Einsatzkräften für ihren beispiellosen Einsatz gedankt.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 18.12.2009

Erste Schadensregulierung für das Stadtarchiv Köln

Vor knapp zehn Monaten kam es zum folgenschweren Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Jetzt wurde der Schaden an den Archivalien einvernehmlich zwischen der Stadt Köln und dem Versicherer des Archivs, der Provinzial Rheinland, reguliert. 61,5 Millionen Euro werden noch in diesem Jahr von dem Düsseldorfer Versicherer an die Stadt Köln überwiesen.

Das Stadtarchiv der Stadt Köln war zum Schadenzeitpunkt mit seinen Materialien bei der Provinzial Rheinland mit einer Versicherungssumme von maximal 60 Millionen Euro versichert. Dass der jetzt gezahlte Betrag diese Summe übersteigt, ist auf einen vertraglich geregelten Zinsanspruch zurückzuführen. Die Auszahlung der vertraglich vereinbarten Höchstentschädigung zuzüglich der Zinsen kann erfolgen, weil feststeht, dass der geschätzte Gesamtschaden diese Summe deutlich überschreiten wird. Die Stadt Köln kalkuliert den Gesamtschaden auf über 300 Millionen Euro.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Schadenursache sind noch nicht abgeschlossen. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass der Einsturz in direktem Zusammenhang mit den Baumaßnahmen an der Nord-Süd-Trasse für die neue U-Bahn steht.

Neben der jetzt unterschriebenen Regelung haben die Stadt Köln und die Provinzial verabredet, den Regress gegen sämtliche in Betracht kommende Dritte gemeinsam zu führen. Ob und in welchem Umfang ein Regress möglich ist, hängt von den Ergebnissen des laufenden Beweissicherungsverfahrens und der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ab.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 18.12.2009

Neuer Leiter von Ratsbücherei und Stadtarchiv Lüneburg

Dr. Thomas Lux wird Anfang 2010 gemeinsamer Leiter der Ratsbücherei und des Lüneburger Stadtarchivs. Der Rat der Hansestadt bestätigte jetzt mit dieser Entscheidung die Wahl, die der Kultur- und Partnerschaftsausschuss im November getroffen hatte. Der 49-jährige Historiker und Archivar wechselt aus dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, wo er seit 2002 als stellvertretender Dienststellenleiter beschäftigt war, an die Ilmenau.

Die gemeinsame Leitung des Archivs und der Bücherei sei für ihn beruflich ein Traum, sagt Dr. Lux. „Ich bin überzeugter Archivar, aber auch ein Bücherwurm.“ Für die Nachfolge der pensionierten Stadtarchiv-Leiterin Dr. Uta Reinhardt waren insgesamt 78 Bewerbungen eingegangen. Drei Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich dem Kultur- und Partnerschaftsausschuss Anfang November persönlich vorgestellt.

Kontakt:
Hansestadt Lüneburg – Stadtarchiv
Wallstraße 4
21335 Lüneburg
Tel. 04131 309-719
Fax: 04131 309-586
stadtarchiv@stadt.lueneburg.de

Quelle: Hansestadt Lüneburg, Pressemitteilung, 16.12.2009

Erzbistum Köln beteiligt sich an Kölner Archiv-Stiftung

Das Erzbistum Köln unterstützt die Stiftung zur Rettung des Archivgutes des Kölner Stadtarchivs mit einem Betrag von 100.000 Euro. Die katholische Kirche wolle damit „einen Beitrag zur Erhaltung des historischen Gedächtnisses von Gesellschaft, Stadt und Kirche leisten“ heißt es dazu in einem Brief von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner an den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters. Unter den Archivalien, die beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 zu Schaden kamen, befinden sich auch zahlreiche Schätze kirchlicher Herkunft, die durch die Säkularisation an den Staat übergingen. Dazu zählen unter anderem Urkunden, Akten und Amtsbücher der stadtkölnischen Stifte und Klöster sowie das alte Archiv des Kölner Domkapitels.

Das Erzbistumsarchiv Köln hat bereits kurz nach der Einsturzkatastrophe rund 60.000 Pergamenturkunden des Kölner Stadtarchivs, die aufgrund ihrer Lagerung in einem festen Kellerraum unbeschädigt geblieben waren, in seinen neuen Magazinräumen deponiert.

Quelle: Erzbistum Köln, Pressemitteilung, 14.12.2009