Ausstellung »Archive in Schleswig-Holstein«

Einen Monat lang, vom 24. Februar bis zum 24. März 2010, wird im schleswig-holsteinischen Landtag in Kiel die Ausstellung "Das Gedächtnis unseres Landes: Archive in Schleswig-Holstein" gezeigt. In einer Vorschau auf die Ausstellung heißt es: Über Jahrhunderte bewahren die Archive unser schriftliches Kulturgut: Urkunden und Handschriften, Akten, Karten und Bilder. So ermöglichen sie den notwendigen Rückgriff auf Vergangenes und sorgen für die Sicherung des Gegenwärtigen für die Zukunft. Archive bieten Rechtssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger wie für die Behörden und Ämter in Schleswig-Holstein. Ob Verträge oder Protokolle, ob Grundbücher oder Personenstandsunterlagen: Kontinuierlich werden Informationen aus archivierten Unterlagen benötigt und nachgefragt.

Als Kompetenzzentren der Schriftgutverwaltung leisten Archive einen unverzichtbaren Beitrag zur Modernisierung der Verwaltung. Sie entlasten die Behörden von unwichtig gewordenen Unterlagen und legen dadurch den Blick für das Wesentliche frei.

Archive haben einen historisch-politischen und kulturellen Bildungsauftrag. Durch Führungen, Vorträge, Ausstellungen und Veröffentlichungen unterstützen sie die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Dadurch fördern sie eine gemeinsame, generationsübergreifende kulturelle Arbeit an und mit der Geschichte – über nationale, soziale und ethnische Barrieren hinweg.

Die Ausstellung im Landeshaus verdeutlicht anschaulich, was unsere Archive als Gedächtnis Schleswig-Holsteins leisten.

Info:
"Das Gedächtnis unseres Landes: Archive in Schleswig-Holstein"
Ausstellung im Landtag vom 24. Februar bis 24. März 2010
täglich von 10 – 18 Uhr (auch an Wochenenden)
Bitte führen Sie einen gültigen Personalausweis mit sich.

Programm
Eröffnung am Dienstag, den 23. Februar 2010 um 19.00 Uhr

Begrüßung
Landtagspräsident Torsten Geerdts

Das Gedächtnis unseres Landes
Archive in Schleswig-Holstein – unverzichtbar für Staat und Gesellschaft
Prof. Dr. Rainer Hering, Landesarchiv Schleswig-Holstein

Einführung in die Ausstellung
Jutta Briel, Verband der Kommunalarchivarinnen und -archivare in Schleswig-Holstein (VKA)

Anschließend Empfang

Kontakt:
Schleswig-Holsteinischer Landtag
Düsternbrooker Weg 70
24105 Kiel
www.landtag.ltsh.de

Limburg im Fluss der Zeit. Schlaglichter zu 1100 Jahren Stadtgeschichte

23 Autoren, 31 Beiträge, 778 Seiten – drei Zahlen, die einen Eindruck geben von der jüngsten voluminösen Publikation des Magistrates: Der Sammelband zur Stadtgeschichte Limburgs an der Lahn mit dem Titel „Limburg im Fluss der Zeit. Schlaglichter zu 1100 Jahren Stadtgeschichte“. Anlässlich der 1100-Jahrfeier Limburgs behandeln die Autoren darin in 31 Kapiteln Aspekte der Stadtgeschichte. Die Bandbreite des Werkes reicht von der urkundlichen Ersterwähnung Limburgs 910 über das Adelsgeschlecht derer von Walderdorff, den Schulstandort Limburg, die Entwicklung der evangelischen Gemeinde, des Kaufhauses Geschwister Mayer, den Eingemeindungen 1971/1972 bis hin zur Geschichte der Stromversorgung der Stadt.

\"Limburg

Wissenschaftlich fundiert und zugleich gut lesbar wird den an Limburger Geschichte Interessierten die facettenreiche Vergangenheit der Stadt anhand von Einzelaspekten nahe gebracht. Dabei werden zahlreiche neue Erkenntnisse vorgestellt. „Wir haben uns bewusst für die Erstellung eines Sammelbandes entschieden, um so über ein Fachpublikum hinaus möglichst viele Bürger zu erreichen,“ erläutert Bürgermeister Martin Richard. Er dankt allen Autoren, die ungezählte Stunden in die Erforschung und Darstellung der Limburger Geschichte investiert haben.

Seit Oktober 2007 traf sich ein Kreis lokalhistorisch forschender Personen unter Federführung von Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker regelmäßig, um über neue Erkenntnisse und Ansätze zu diskutieren. Schon bei der ersten Sitzung wurde der Plan gefasst, zum Stadtjubiläum einen Sammelband herauszugeben. „Da die Zeit zwischen erster Planung und dem Jubiläumsjahr sehr knapp bemessen war, erschien der Sammelband als die beste Möglichkeit einer Publikation. Der Ausfall eines Beitrages hätte so nicht das Gesamtprojekt gefährden können,“ so der Stadtarchivar. Letztlich haben die Autoren aber große Disziplin bewiesen: Fast alle reichten ihre Beiträge termingerecht ein, so dass ein umfangreiches Werk zustande kam.

„Limburg im Fluss der Zeit“ ist der Auftakt einer wissenschaftlichen Buchreihe mit dem Titel „Beiträge zur Geschichte der Kreisstadt Limburg an der Lahn“, in der in den kommenden Jahren weitere Werke erscheinen werden. Bürgermeister Martin Richard und Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker stellten den Band „Limburg im Fluss der Zeit“ am 8. Februar in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor. Erhältlich ist das Buch zum günstigen Preis von 29 Euro im Verkehrsbüro, Hospitalstraße, in den Städtischen Kunstsammlungen, Fischmarkt und im Stadtarchiv Limburg, Schloss, sowie bei allen Buchhandlungen.

Info:
Limburg im Fluss der Zeit. Schlaglichter aus 1100 Jahren Stadtgeschichte
Beiträge zur Geschichte der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn 1
Limburg 2010
ISBN 978-3-936162-08-0

Kontakt:
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
-Stadtarchiv-
Mühlberg 2 (Schloss)
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel.: 06431-932 367
Fax: 06431-584 39 47
www.limburg.de

Erstes Geständnis nach Kölner Stadtarchiv-Einsturz

Bei den Ermittlungen zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 gibt es laut Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" (KSTA) ein erstes Geständnis. Demnach räumte ein Bauarbeiter ein, nicht genug Eisenbügel in die Außenwand am U-Bahn-Schacht Waidmarkt eingeflochten zu haben. Stattdessen sei das für die Stabilität notwendige Metall an einen Schrotthändler verkauft worden.

Die U-Bahn-Wand (sog. "Schlitzwand"), die im Untergrund vor dem Stadtarchiv errichtet wurde, setzt sich aus zahlreichen etwa 3,50 Meter breiten Lamellen zusammen. Sie wurden im Sommer 2005 bis zu einer Tiefe von 40 Metern in den Boden getrieben und dann verbunden. Die Hohlräume der einzelnen Lamellen wurden zuvor jeweils durch drei große Metallkörbe stabilisiert und mit Beton gefüllt. Mindestens ein Drittel der Eisenbügel, die in einer Tiefe von 22 Metern für die Verbindung des unteren und mittleren Metallkorbes vorgesehen waren, sollen dem Vernehmen nach an mehreren Baustellen aber nicht angebracht worden sein.

Wasser und Erde könnten in die Baugrube gelangt sein, was schließlich zum Einsturz des Stadtarchivs geführt haben könnte. Das vermutete Leck in der Schlitzwand indes soll etwa zehn Meter unter der Stelle liegen, an der jetzt die Eisenbügel fehlen. Deshalb gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass die nicht angebrachten Bügel nicht ursächlich für den Einsturz waren. Gegen den Polier und einen Helfer wird deshalb bisher nur wegen Betruges und Unterschlagung ermittelt.

Quelle: Andreas Damm und Detlef Schmalenberg, Kölner Stadt-Anzeiger, 8.2.2010

Erster Spatenstich für Landesarchiv NRW im April 2010

In dieser Woche ist der Vertrag mit dem Generalübernehmer HOCHTIEF Construction AG über die Planung und Errichtung des Landesarchivs NRW geschlossen worden. Bis Ende 2012 soll der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) das Großprojekt realisieren. Im April 2010 wird der Erste Spatenstich zum Neubau des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen im Duisburger Innenhafen gefeiert werden.

"Mit diesem wichtigen Architekturprojekt kann der Duisburger Innenhafen zu einem Symbol des Wandels werden", sagte Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff. "Der Archivneubau wird weithin sichtbar zeigen, dass das Land Nordrhein-Westfalen auf sein kulturelles Gedächtnis setzt." Grosse-Brockhoff betonte, eines der vorrangigen kulturpolitischen Ziele der Landesregierung sei es zu signalisieren, dass die Metropole Ruhr zu neuen Ufern aufbricht. Gerade Duisburg gehe hier mit gutem Beispiel voran. "Für den Wandel durch Kultur ist heute ein guter Tag", so Grosse-Brockhoff. Er sei froh, dass sich nach eingehender Prüfung alle Sicherheitsbedenken hatten ausräumen lassen.

"Duisburg und ganz Nordrhein-Westfalen wird um ein Wahrzeichen reicher", erklärte Ferdinand Tiggemann, Sprecher der Geschäftsführung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes. Der BLB NRW ist Bauherr des Projektes. Nach den Plänen von Ortner + Ortner Baukunst wird das vorhandene und unter Denkmalschutz stehende 48m lange Speichergebäude aus den 30er Jahren um einen 76m hohen Archivturm und einen rund 160m langen sechsgeschossigen Neubau in Wellenform ergänzt. Darin kann langfristig auf bis zu 148 Regalkilometern das rheinische Archivgut aufgenommen werden. Außerdem werden in dem Neubau Lesesaal, Ausstellungsraum und Büros entstehen. Mit mehr als 200 Metern Länge wird das Landesarchiv NRW das größte Archivgebäude Deutschlands.

Kontakt:
Landesarchiv NRW
Zentrale Dienste
Graf-Adolf-Straße 67
40210 Düsseldorf
Tel.: +49 211 159 238-0
Fax: +49 211 159 238-111
poststelle@lav.nrw.de

Quelle: BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Pressemitteilung, 8.2.2010

Stader Stadtarchivar geht 2010 in den Ruhestand

Nach fast dreißig Jahren im Dienst tritt das "Gesicht der Stader Geschichte", Stadtarchivar Dr. Jürgen Bohmbach, in diesem Jahr in den Ruhestand. Bis spätestens Mitte 2010 will die Stadt Stade einen Nachfolger für den 65-Jährigen finden. Derzeit läuft das Bewerbungsverfahren.

Bohmbachs wissenschaftliche Karriere ist unzertrennlich mit der Aufbereitung der Stader Geschichte verknüpft, mit der Erforschung der Hanse, der Betrachtung der Schwedenzeit und der Reflexion über das Dritte Reich. "Dass ich zuletzt in Teilzeit gearbeitet habe, macht es etwas leichter, sich auf den Ruhestand einzustellen", sagt Bohmbach gegenüber dem Abendblatt. Bohmbach will aber weiter forschen, dies jedoch in der Stader Außenstelle des niedersächsischen Staatsarchivs, um nicht bei seinem Nachfolger den Eindruck erwecken, dass er ihn im Stadtarchiv Stade kontrollieren wolle.

Jürgen Bohmbach, der in Hamburg aufwuchs, studierte zunächst Geschichte, Englisch, Philosophie und Pädagogik in Hamburg. Seine Doktorarbeit verfasste er über die Braunschweiger Geschichte im Mittelalter. Sein Doktorvater empfahl ihm, zur Archivschule in Marburg zu gehen. Nach dem Referendariat wurde er 1973 dem Stader Staatsarchiv zugeteilt.

Als der damalige Stader Stadtarchivar Bernhard Röttgen 1975 verstarb, brauchte das verwaiste Archiv einen neuen Leiter und neue Räume. Mehrere Jahre betreute Bohmbach die Stadtgeschichte vom Staatsarchiv aus, bis er 1983 in die neu ausgeschriebene Stelle des Stadtarchivars eintrat. Es folgte eine Renaissance des Stadtarchivs. Bohmbach kümmerte sich um den Archivneubau in der Altstadt und verfasste rund 30 Bücher über die Stader Geschichte. Tatkräftig unterstützt wurde er von zwei Mitarbeitern, wenngleich das Archiv zukünftig durchaus noch mehr Personal benötige, so Bohmbach.

Kontakt:
Stadtarchiv Stade
Johannisstraße 5
21682 Stade
Telefon: 04141 / 401-460
Fax: 04141 / 401-212
Juergen.Bohmbach@stadt-stade.de

Quelle: Fabian Schindler, Hamburger Abendblatt, 5.2.2010

Archivmitteilungen Nr. 19, 2009 erschienen

Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 hat über mehrere Wochen das Interesse der Medien für das Archivwesen geweckt. Neben der Klärung der Ursachen und Verantwortlichkeiten stellt sich in weiten Teilen der Archivszene seitdem die Frage nach Bestandserhaltung, nach den Chancen und Grenzen der Digitalisierung sowie nach der Bildung von Notfallverbünden. Diese Herausforderungen bestimmten den Archivalltag, und sie waren auch Thema bei der Archivpflegetagung der westfälischen Kirche. Die neue Ausgabe 19 (2009) der vom Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen herausgegebenen "Archivmitteilungen" dokumentiert diese Veranstaltung.

Neben den beiden Referaten der Archivpflegetagung über Pfarrer Eduard Putz (1907-1990) und über die Bruderschaft Nazareth in den Hoffnungstaler Anstalten Lobetal beinhaltet der Jahresband weitere Beiträge zu historischen Themen. Durch Seminare, Praktika und Recherchearbeiten sind auch im Jahr 2009 eine Reihe von Studierenden der Universität Bielefeld im Landeskirchlichen Archiv Bielefeld tätig gewesen. Ihre Rückmeldungen ermöglichen eine selbstkritische Betrachtung der alltäglichen Archivarbeit. Darüber hinaus bereichern einige Beiträge aus der Feder von Seminarteilnehmern und Praktikanten diese Ausgabe der "Archivmitteilungen".

Nicht zuletzt legt die Publikation neuerlich Rechenschaft über die Arbeit des Landeskirchlichen Archivs ab. So beinhaltet die Ausgabe Berichte und Neuigkeiten aus dem landeskirchlichen Archivwesen sowie über Informationen zu neuen Findbücher und über die verfilmten Kirchenbücher der Kirchenkreise Paderborn, Plettenberg, Recklinghausen, Schwelm und Siegen.

Inhalt

Vorwort (4)

Claudia Brack
Bericht von der 17. Archivpflegetagung (5)

Wolfgang Günther
61. Deutscher Genealogentag 2009 in Bielefeld (14)

Reinhard Neumann
Diakonie im zweigeteilten Deutschland – Die Bruderschaft Nazareth in den Hoffnungstaler Anstalten Lobetal 1905 bis 1990. Ein Forschungsvorhaben (16)

Hans-Bodo Thieme
Eduard Putz (1907-1990): Lutherischer Pfarrer, Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP, Mitglied der Bekenntnissynode von Barmen 1934 (24)

Wolfgang Kosubek
Der Haller Schulstreit von 1799 bis 1824 (44)

Martin Gensch
Entstehung und Geschichte der Perikopen – Eine kurze Übersicht und Zusammenfassung (55)

Jens Murken
Hilfe bei der Archivgutrettung in Köln (61)

Lisa Schuler
„Das Gedächtnis Kölns ist ausgelöscht“ – Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln in der überregionalen Presseberichterstattung (66)

Kristina Ruppel
Schimmelbefall in Archivmagazinen (76)

Niko Rohé
„Langzeitarchivierung“ – Chancen und Grenzen der Digitalisierung im Archivwesen (84)

Wolfgang Apelt
Aus dem Schriftarchiv der Archiv- und Museumsstiftung der VEM (95)

Wolfgang Günther/Jens Murken
Recklinghausens Blick auf die Mittelebene – Neues aus der Kirchenkreisgeschichtsforschung (101)

Wolfgang Günther
Aktuelle Fragen zur Kirchenbuchordnung (KBO) (111)

Ingrun Osterfinke
Der ältere ist der wahre Jakob – oder wie die Evangelische Kirchengemeinde Werther den Schutzpatron ihrer Kirche nachwies (116)

Neue Räume für das Archiv der Kirchengemeinde Herscheid (119)

Volker Bandusch
1933: Moralisches Widerstehen und intellektuelle Selbstgleichschaltung – Über zwei Fundstücke aus der Kirchenkampfsammlung (122)

Fabian Hartl
Johannes Busch – Ein Baumeister an Gottes Himmelreich (126)

Jan-Willem Waterböhr
Geschichts-Informatiker – Neue Chance für Archive? Ein Praktikumsbericht (133)

Jens Murken
„,Halbe Christen gibt es nicht‘. Der evangelische Pfarrer und Christ jüdischer Herkunft Hans Ehrenberg“. Eine Ausstellung des Landeskirchlichen Archivs der EKvW (137)

Was ist wo? Übersicht über die verfilmten Kirchenbücher im Landeskirchlichen Archiv (142)

Neue und überarbeitete Findbücher in der Evangelischen Kirche von Westfalen (178)

Personalia (201)

Autorinnen und Autoren (203)

Info:
Archivmitteilungen,
hg. v. Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Nr. 19, 2009.
203 Seiten, ISSN 1614-6468
Druck: Anzeigen und mehr, Bielefeld

Bezugsadresse:
Evangelische Kirche von Westfalen
– Landeskirchliches Archiv –
Altstädter Kirchplatz 5
33602 Bielefeld
Tel.: 0521/594-164
archiv@lka.ekvw.de
www.archiv-ekvw.de

Archive in Nordhessen

Die Arbeitsgemeinschaft „Archive in Nordhessen“ legt nach 2006 einen neu gestalteten Flyer vor. Ziel der Arbeitsgemeinschaft, der aktuell zehn Archive aus Nordhessen angehören, ist es, die Archivangebote der Region bekannter zu machen.

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Der Beginn der Zusammenarbeit liegt im Jahr 2001, als einige Archive in Kassel den ersten bundesweiten „Tag der Archive“ gemeinsam organisiert haben. Anfang Mai 2006 fand eine "Woche der Archive in Nordhessen" statt, ebenfalls im Rahmen des damaligen "Tages der Archive".

Die graphische Gestaltung des neuen Flyers wurde durch das Archiv der Kasseler Sparkasse ermöglicht, die Druckkosten konnten diesmal vom Archiv der deutschen Jugendbewegung übernommen werden.

Zu beziehen ist die 24-seitige, farbige Broschüre mit einer Auflage von 2.500 Exemplaren über Prof. Dr. Christina Vanja, Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (kontakt.archiv@lwv-hessen.de) oder Dr. Bettina Wischhöfer, Landeskirchliches Archiv Kassel (archiv@ekkw.de).

Bettina Wischhöfer

Wasserschaden im Stadtarchiv Blomberg soll glimpflich verlaufen sein

Vermutlich ein Defekt im Heizungssystem war Ursache dafür, dass mindestens vier Tage lang Wasser ins Stadtarchiv Blomberg eindrang. Von der Heizung im Dachgeschoss lief das Wasser durch das Erdgeschoss bis in den Keller mit den Archivalien. Die Lehmwände in der ehemaligen Synagoge haben sich aufgelöst, das Flechtwerk ist blankgewaschen und aufgequollen, und im Keller stand das Wasser 60 Zentimeter hoch. Krankheitsbedingt wurde der Schaden erst spät und durch Zufall entdeckt.

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Die Wiederherstellung der Lehmwände der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Synagoge ist aufwändig. Zur Rettung der durchnässten Archivalien richteten die beiden Papierrestauratorinnen Birgit Geller vom LWL-Archivamt für Westfalen und Anna Endreß vom Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen in Münster, eine provisorische Werkstatt ein.

Der Blomberger Stadtarchivar Dieter Zoremba konnte nach Sichtung der Schäden feststellen, dass hauptsächlich die Akten auf den unteren Regalböden vom Wassereinbruch in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die kostbarsten Archivalien lagern \“glücklicherweise auf den obersten Bretter\“, informierte er über die LZ. Die nassen Akten werden tiefgefroren, Trocknungsgeräte sollen das gebotene Raumklima wieder herzustellen helfen.

\“Wir wickeln die einzelnen Akten ein, damit sie beim Einfrieren nicht aneinander festkleben und sich später besser trocknen lassen\“, erklärt Birgit Geller, während sie Stadtarchivar Dieter Zoremba zeigt, wie es geht: Eine Akte einwickeln, die nächste drauf, weiterwickeln, dann wieder eine drauf, Folie mit dem Cutter schneiden, weg damit in die Plastikwanne. \“Am besten macht Ihr das zu zweit: Einer bringt die Akten an, einer wickelt\“, so ihr Tipp. Sobald die nassen Akten vollständig hier verstaut sind, wandern sie nach Everswinkel in ein riesiges Kühlhaus, wo sie bei minus 25 Grad erst einmal eingefroren, damit sie nicht schimmeln. Anschließend holt das Archivamt sie dann nach und nach nach Münster, um sie gefrierzutrocknen. Derzeit werden dort Akten aus dem eingestürzten Kölner Stadtarchiv behandelt, die Blomberger Archivalien werden aber dazwischen geschoben, so die Restauratorin.

Kontakt:
Stadtarchiv Blomberg
Im Siebenbürgen 1a
32820 Blomberg
Telefon: 05235-2516
Telefax: 05235-504290
W.Stoeteknuel@blomberg-lippe.de

Quelle: Marianne Schwarzer, Lippische Landes-Zeitung, 2.2.2010; Marianne Schwarzer, Lippische Landes-Zeitung, 3.2.2010

Homepage des Stadtarchivs Münsters generalüberholt

Nach mehr als zwölf Jahren im weltweiten Netz hat das Stadtarchiv Münster seine Homepage "generalüberholt". In bewährter Kooperation mit der Online-Redaktion der Stadt Münster ist der Internetauftritt neu konzipiert und erweitert worden. Die neuen barrierefreien Seiten im städtischen Rahmendesign behalten aber die bekannte Adresse: www.muenster.de/stadt/archiv.

Das Archiv bietet jetzt noch mehr Informationen und Recherchemöglichkeiten an. Am neuen Online-Schalter des Stadtarchivs Münster können erstmals auch Kopien aus archivierten Personenstandsregistern bestellt werden. Die Bezahlung erfolgt bequem im Einzugsverfahren. "Dieser innovative Service", so Dr. Hannes Lambacher, Leiter des Stadtarchivs zur neuen Website, "ist einmalig unter den Archiven Deutschlands und damit das Highlight unseres neuen Internetauftritts."

Kopien bequem online bestellen

Eine am 1. Januar 2009 wirksam gewordene Reform des Personenstandsrechts hat dazu geführt, dass das Standesamt dem Stadtarchiv umfangreiche Personenstandsregister übergeben hat. Zahlreiche Personenstandsregister der Stadt Münster sowie der Gemeinden Albachten, Hiltrup, Nienberge, Roxel, St. Mauritz und Wolbeck sind nun im Stadtarchiv verfügbar. Rechtsanwälte, Gerichte, Notare, aber auch Privatpersonen, Familienforscher oder Wissenschaftler benötigen Auszüge aus diesen Registern. Verfügbar sind Geburtsregister (Zeitraum 1874 bis 1899), Heiratsregister (1874 bis 1929) und Sterberegister (1874 bis 1979). Kopien aus diesen Registern lassen sich nun bequem von zu Hause aus bestellen und per Post in Empfang nehmen.

Neben weiteren umfangreichen Informationen bietet der neue Internetauftritt jetzt auch Online-Recherchemöglichkeiten in den Archivbeständen. So können die Beständeübersicht, der Bibliothekskatalog, aber auch die so genannten Findbücher, denen man inhaltliche Einzelheiten zu vielen im Stadtarchiv lagernden Archivalien entnehmen kann, online "durchstöbert" werden.

Alle Themenabende auf einen Blick

Erkenntnisse zu herausragenden Ereignissen, Einrichtungen, einem Stadtteil oder bestimmten Personen aus der Stadtgeschichte Münsters bieten die stadtgeschichtlichen Vorträge oder Führungen. Die Termine der beliebten und gut besuchten Themenabende sind bereits für das gesamte Jahr 2010 auf der Homepage zu finden. Zu vielen stadtgeschichtlichen Fragen werden online Antworten angeboten. Im Abschnitt "Stadtgeschichte online" der neuen Homepage bieten sich dazu mehrere anschauliche und leicht verständliche Präsentationen des Stadtarchivs an.

Besondere Angebote für Schulen

Ein gesonderter Abschnitt "Archiv & Schule" richtet sich an Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler. Das Stadtarchiv bietet spezielle Angebote für diese Zielgruppe und stellt die eigens entwickelten Unterrichtsmodule vor. Die Module beinhalten eine Hausführung und anschließendes Arbeiten mit den Originalquellen bestimmten Themenfeldern.

Steht etwa eine Unterrichtseinheit über das Thema "Jugend im Nationalsozialismus" an, lernen die Schüler durch das gemeinsame Lesen und Auswerten der "Chronik des Fähnleins Florian Geyer" die "Pimpfe" als eine Einheit der Hitlerjugend kennen. In weiteren Unterrichtsmodulen geht es um Hexenprozesse in Münster, um den Westfälischen Frieden und die "Machtergreifung" der Nationalsozialisten in Münster.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv(at)stadt-muenster.de

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 1.2.2010

Bocholter Bahnhof im Winter 1940

Das Stadtarchiv Bocholt präsentiert mit dem Bild vom Bocholter Bahnhof im Winter 1940 das Foto des Monats Februar 2010. Außergewöhnlich streng war vor siebzig Jahren der Winter 1939/1940. In Bocholt fiel vier Tage vor Silvester der erste Schnee, nachdem schon fast den ganzen Monat lang die Temperaturen bis weit unter dem Gefrierpunkt gelegen hatten.

Nach Neujahr verschärfte sich der Frost, immer wieder fiel Neuschnee, der angesichts der grimmigen Kälte auch nicht verschwand. Am 13. Februar 1940 zeigte das Quecksilber nachts minus 28 Grad Celsius. Bis zu 150 Soldaten eines in Bocholt einquartierten Infanterie-Regimentes wurden bisweilen zur Schneeräumung verpflichtet. Indessen fror die Aa zu. Bis zu 40 Zentimeter dick war die Eisschicht in den Gewässern, so dass sich reichlich Gelegenheit zum Eissport bot. Es traten aber auch Störungen bei der Gas- und Wasserversorgung sowie beim Transport von Kohlen und Koks für Haushalte und Betriebe auf. Die Volksschulen wurden für zwei Wochen geschlossen.

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Abb.: Am Bocholter Bahnhof im Winter 1940 (© Stadtarchiv Bocholt)

Das historische Foto des Monats entstand im Februar 1940 und zeigt die damalige winterliche Situation vor dem Bahnhofsgebäude an der Ecke Hindenburg- / Hohenstaufenstraße in Bocholt. Zentimeterdicke Schneemassen bedecken den Boden, Übergänge zwischen Bordsteinen und Straßen sind nicht zu erkennen. Die Strenge der Witterung war vergleichbar mit derjenigen von 1928/29, nicht jedoch in Bezug auf die Schneemenge dieses ersten Kriegswinters. Infolge der weißen Niederschläge waren die Straßen – wie im Bild zu sehen – fast unpassierbar geworden. Ein Winterdienst, wie er heute bekannt ist, kam nicht zum Einsatz. Selbst die Stufen an den Ein- und Ausgängen des 1904 eröffneten Bahnhofsgebäudes waren nicht vom Schnee geräumt. Die wenigen zugelassenen Kraftfahrzeuge waren kaum in der Lage, die weiße Masse aufzuweichen. Wer konnte, ließ das Auto zu Hause. Es fehlen ebenso die sonst neben der Litfaßsäule gegenüber dem Bahnhof abgestellten Taxis. Erst Mitte März setzte in langsamen Schritten Tauwetter ein, so dass die Stadt von einem folglich drohenden Hochwasser verschont blieb, doch es blieb noch länger kalt.

Kontakt:
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstr.76
46397 Bocholt
Telefon: 02871-953-349
Telefax: 02871-953-347
stadtarchiv@mail.bocholt.de

Quelle: Wolfgang Tembrink, Stadtarchiv Bocholt, Pressemitteilung, 28.1.2010