Ripen und die Folgen – 1460-2010

Vor 550 Jahren wählten Vertreter des Adels von Schleswig und Holstein in Ripen den dänischen König Christian I. (1426-1481) zu ihrem Landesherrn. Als Gegenleistung für die Wahl stellte der König der schleswig-holsteinischen Ritterschaft am 5. März 1460 die Urkunde von Ripen aus, in der er zusagte, dass Schleswig und Holstein in Zukunft unter einer gemeinsamen Herrschaft stehen sollten. Zugleich sicherte er den Adligen die faktische und rechtliche Selbstständigkeit Schleswigs und Holsteins gegenüber dem Königreich Dänemark sowie die Unteilbarkeit und Zusammengehörigkeit der beiden Lande zu. Dies findet Ausdruck in der berühmt gewordenen Formulierung der Ripener Urkunde "dat se bliven ewich tosamende ungedelt" – "dass sie ewig ungeteilt zusammenbleiben".

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Abb.: Die Ripener Urkunde von 1460 (LASH Urk.-Abt. 394 Nr. 8)

Durch diese Urkunde kam es zu einer staatsrechtlichen Verbindung zweier Territorien, die unterschiedlichen Lehnshoheiten unterstanden, unter einem gemeinsamen Herrscher, der zugleich König von Dänemark war. Erst seit 1460 kann man von "Schleswig-Holstein" im eigentlichen Sinne sprechen. Dieser vertraglich besiegelte Verbund Schleswig-Holsteins mit Dänemark sollte bis 1864 Bestand haben. Bis heute sind die Auswirkungen dieses historischen Ereignisses spürbar.

Ursprünglich wollten die schleswig-holsteinischen Adligen mit der Urkunde verhindern, dass es erneut zu Landesteilungen nach fürstlichem Erbrecht kam. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Vertragstext, nun auf die Formel "Up ewig ungedeelt" reduziert, als Beleg für die Eigenstaatlichkeit Schleswig-Holsteins interpretiert und als Kampfruf in den nationalen Auseinandersetzungen mit Dänemark benutzt.

Erst mit den Bonn-Kopenhagener Erklärungen wurde 1954 ein Ausgleich zwischen Deutschen und Dänen im Landesteil Schleswig erreicht. Bis heute gilt diese friedliche, auf der gegenseitigen Gewährung kultureller Privilegien beruhende Regelung europaweit als richtungweisend und vorbildhaft.

Die Ausstellung des Landesarchivs Schleswig-Holstein zeigt die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Urkunde von Ripen. Sie läuft vom 5. März bis 3. Dezember 2010 im Prinzenpalais in Schleswig und ist montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung wird von einer Vortragsreihe begleitet.

Vortragsreihe zur Ausstellung "Ripen und die Folgen – 1460-2010" im Landesarchiv

18. März 2010, 19.30 Uhr
Prof. Dr. Detlev Kraack, Plön
Viele Wege führen nach Ripen

29. April 2010, 19.30 Uhr
Prof. Dr. Carsten Jahnke, Kopenhagen
Die Anomalie des Normalen

6. Mai 2010, 19.30 Uhr
Dr. Jan Drees, Schleswig
Von 1448 bis 1848. Historienmalerei am Beispiel der Geschichte des Oldenburger Hauses. Jürgen Ovens – Nicolai Abraham Abildgaard – Christoffer Wilhelm Eckersberg

21. Oktober 2010, 19.30 Uhr
Prof. Dr. Reimer Hansen, Berlin
Die Unteilbarkeitsklausel des Vertrags von Ripen und ihre politische Instrumentalisierung im 19. und 20. Jahrhundert

25. November 2010, 19.30 Uhr
Prof. Dr. Silke Göttsch-Elten, Kiel
"Up ewig ungedeelt"

Kontakt:
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig
Telefon: 04621 8618-00
Telefax: 04621 8618-01
landesarchiv@la.landsh.de

Quelle: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Pressemitteilung, Vortragshinweise.

LWL hat 26 Tonnen Archivgut aus Köln eingefroren und getrocknet

Insgesamt 26 Tonnen Archivgut aus dem Kölner Stadtarchiv hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster seit dem Einsturz im März 2009 vor dem Verfall gerettet. 109 Gitterboxen mit feuchten Akten, Handschriften und anderen Dokumente wurden in ein Kühlhaus im Münsterland gebracht, von dort Stück für Stück ins LWL-Archivamt nach Münster transportiert, wo die Restauratoren des LWL die Archivalien in Gefriertrocknungsschränken schonend getrocknet haben. Bis Mitte März sei die Nothilfemaßnahme abgeschlossen, zog LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale am 1.3.2010 in Münster Bilanz.

Im LWL-Archivamt in Münster steht die Gefriertrocknungsanlage, die seit einem Jahr für Köln im Einsatz ist. "Nasse oder feuchte Akten werden am besten in Stretchfolie gepackt und wie Gemüse eingefroren, um sie vor Schimmel zu schützen", erläuterte Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes.

In der Gefriertrocknungsanlage des LWL, die Ähnlichkeit mit einem normalen Gefrierschrank hat, werden die Akten dann einem Vakuum ausgesetzt. Das Eis wird dadurch sofort gasförmig und kann abgesaugt werden.

Schwere Schäden
In Köln seien bis zum Spätsommer 2009 rund 85 Prozent des Archivguts geborgen worden, so Stumpf. Nach einer groben Reinigung im Erstversorgungszentrum in Köln-Lind wurde das Material auf 19 Asylarchive im Bundesgebiet verteilt, zum LWL nach Münster kamen zirka 500 "laufende Meter" an Akten. Stumpf: "Bei aller Erleichterung über die große Menge der geborgenen Archivalien muss man sich klar machen, dass nur rund 20 Prozent des Archivguts leicht geschädigt sind, bis zu 50 Prozent dagegen schwere und mittlere Schäden und über 30 Prozent schwerste Schäden erlitten haben."

Die Fachleute werden in Münster die getrockneten Kölner Archivalien noch reinigen. Dies ist nötig, weil in praktisch alle Archivalien beim Einsturz stark alkalischer Betonstaub eingedrungen ist, der weitere Schäden nach sich ziehen könnte.

Inzwischen habe in Köln die virtuelle Zusammenführung der Bestände begonnen: Teams schwärmen in die Asylarchive aus, um dort Karton für Karton die Archivalien zu identifizieren, sie den Beständen zuzuordnen und nach ihren Schäden zu klassifizieren. Die Erfassung soll in drei Jahren abgeschlossen sein.

Lehren aus Köln
Zu den wichtigsten "Lehren aus Köln" gehöre eine vernünftige Schadensprävention, sagte Rüschoff-Thale: "Gebäudebezogenes Risikomanagement ist der beste und preiswerteste Schutz. Anforderungen an sachgerechte Archivgebäude dürfen nicht dem Rotstift zum Opfer fallen." Wenn es doch zu einem Schadensfall komme, müssten sich Archive gegenseitig in "regionalen Notfallverbünden" helfen. "Und das müssen sie vorher planen und üben", erläuterte LWL-Experte Stumpf.

Kontakt:
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel.: 0251/591-3890
Fax : 0251/591-269
LWL-Archivamt@lwl.org

Quelle: LWL-Pressestelle, Pressemitteilung, 1.3.2010

Ausstellung in Berlin dokumentiert die Restaurierungsmöglichkeiten für das Kölner Archivgut

Die Stadt Köln und die Berliner Festspiele zeigen vom 6. März bis 11. April 2010 die Ausstellung "Köln in Berlin. Nach dem Einsturz: Das Historische Archiv". Oberbürgermeister Jürgen Roters eröffnet sie am Freitag, 5. März 2010, um 19 Uhr gemeinsam mit dem Kulturstaatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, im Berliner Martin-Gropius-Bau. Das Gürzenich Orchester Köln begleitet den Auftakt musikalisch.

Das ehemalige Kunstgewerbemuseum gibt ein Jahr nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln mit circa 100 Leihgaben Einblicke in den wertvollen Bestand des Archivs. Darüber hinaus zeigt es die Bergung, die Rettungsversuche und Restaurierungskünste der Konservatoren und Archivare. Die Ausstellung dokumentiert den Einsturz des Kölner Stadtarchivs und die wissenschaftlichen Möglichkeiten heutiger Restaurierung. Sie weist eindrucksvoll auf die nationale Dimension der Katastrophe vom 3. März 2009 hin.

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Abb.: Plakat zur Ausstellung „Köln in Berlin“, Gestaltung: Steenbrink Vormgeving, Berlin

Die Besucher erwarten mittelalterliche Handschriften, wie beispielsweise aus der Sammlung Ferdinand Franz Wallraf. Diese haben Helferinnen und Helfer vor Monaten zerknüllt und stark beschädigt aus den Trümmern geborgen, wie ein Foto eindrucksvoll dokumentiert. Jetzt liegt das Manuskript wie unversehrt in einer Vitrine. Ferner zeigt das Ausstellungshaus die Partitur "Les cinq soeurs" von Jacques Offenbach, ein Manuskript des Komponisten Hans Werner Henze, die bedeutende Handschrift "Liber de animalibus" von Albertus Magnus aus dem Jahr 1258 und Dokumente aus der Amtszeit Konrad Adenauers als Oberbürgermeister von Köln.

Die Schau ist im Lichthof des Martin-Gropius-Baus, Niederkirchnerstraße 7, Berlin-Kreuzberg, zu besichtigen. Zu den Partnern der Ausstellung gehören neben RBB Kulturradio die Berliner Zeitung und der Kölner Stadtanzeiger, aber auch Dussmann, der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare.

Der Rat der Stadt Köln hat für die Gründung einer Stiftung zur Rettung der Archivalien des Historischen Archivs, die beim Einsturz des Gebäudes am 3. März 2009 beschädigt worden waren, fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zweck dieser gemeinnützigen Einrichtung sind Erhalt und Instandsetzung der Dokumente sowie deren Bestandszusammenführung, Digitalisierung und Erforschung. Zur Realisierung dieser Ziele bittet die Stadt Köln um Überweisung von Spenden an die Stiftung StadtGedächtnis in Gründung bei der Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 22 22 21 11, BLZ 370 501 98. Wer eine größere Summe spenden möchte, kann sich unter 0221 / 221-29072 mit der Kulturverwaltung in Verbindung setzen.

Kontakt:
Martin-Gropius-Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7 (Ecke Stresemannstr. 110)
10963 Berlin
Tel +49 (0)30 254 86-0
Fax +49 (0)30 254 86-107
post@gropiusbau.de
www.gropiusbau.de

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 1.3.2010

Schülerberichte über das Projekt »Der Musterschützengraben auf der Ochsenheide 1915«

Für die Kooperationsausstellung „Der Krieg auf der Bildpostkarte – Unbeachtete Bildquellen aus dem großen Krieg“ im Bauernhausmuseum Bielefeld (14.2. – 11.4.2010) ist ein heute bizarr anmutender Bielefelder Aspekt zusätzlich erforscht worden, der einen Blick auf die „Heimatfront“ wirft.

Im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen war im Stadtarchiv Bielefeld eine Zeichnung von Kurt Krüger (1899-1992) festgestellt worden, der 1915 den Realzweig des Ratsgymnasiums besucht hatte. Die Skizze stellte den Ende Juni 1915 der Öffentlichkeit vorgestellten Modell-Schützengraben dar, den ein in Bielefeld stationiertes Infanterie-Regiment auf der Ochsenheide – vis-à-vis des heutigen Bauernhaus-Museums – angelegt hatte, um der Bevölkerung die damals aktuelle Kriegstechnik zu demonstrieren.

Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums Bielefeld erforschten gemeinsam mit ihrer Direktorin Gisela von Alven und Stadtarchivleiter Dr. Jochen Rath die Geschichte, den Hintergrund und die Wirkung des Musterschützengrabens, rekonstruierten die Biographie von Kurt Krüger, der 1917/18 selbst Soldat war, und beschrieben abschließend ihre Eindrücke.

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Abb.: Der Musterschützengraben auf der Ochsenheide, Zeichnung des Kurt Krüger, 1915; Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,11/Graphische Sammlung, Nr. 272

„Entdeckungsreise durch eine vergangene Zeit“

Mir gefiel an der Arbeit im Stadtarchiv vor allem das Eintauchen in eine andere Zeit. Nicht nur die Dokumente, sondern auch, und vielleicht auch vor allem, die Beschäftigung mit der damaligen Presse und den verschiedenen Darstellungen in den einzelnen Lokalzeitungen machte mir besonders Spaß. Wir haben ja nie einen Krieg erlebt. Und insofern war es umso interessanter zu sehen, wie die Öffentlichkeit mit dem Krieg umging und auch, wie der Krieg abseits der Front überhaupt dargestellt wurde.

Vor allem der Aspekt, dass Daheimgebliebene nichts anderes als die Presse, die wenigen Karten von der Front und vielleicht die Erfahrungsberichte von Angehörigen hatten, um sich ein Bild vom Krieg zu machen, machte für mich die Arbeit besonders interessant. Es klingt seltsam, aber wenn man die Zeitungen durchsieht, fühlte man sich doch, als würde man die Zeit ein wenig miterleben.

Was mir außerdem an der Archivarbeit wirklich gefiel, war das Bearbeiten von bisher nicht eingesehenem Material bzw. das Durchstöbern nach ganz bestimmten Aspekten, oft Kleinigkeiten, etwa ein Name oder auch nur ein Begriff. Abschließend kann ich nur sagen, dass die Projektarbeit im Stadtarchiv sehr interessant war und sie wie eine Entdeckungsreise durch eine vergangene Zeit war, die man sich als Jugendlicher heutzutage schwer vorstellen kann.

Joel Belmann

„Erfahrung natürlich trotz aller Strapazen sehr empfehlenswert“

Weil das Thema „Musterschützengraben“ einen lokalen Bezug hat, war es natürlich schon von vornherein als interessant zu werten. Doch allein der Arbeitsmethode mit professioneller Recherche im Archiv wegen schien mir eine Beteiligung an diesem Projekt nicht nur für eine Ausstellung sinnvoll, sondern auch für mich durchaus bereichernd.

Die Erwartungen waren anders als die tatsächlichen Erfahrungen: Nie hätte ich mit solch hohem Zeitaufwand und einer so komplizierten, detaillierten – und manchmal etwas eintönigen – Arbeit gerechnet. Dass diese Erfahrung natürlich trotz aller Strapazen sehr empfehlenswert ist, versteht sich trotzdem von selbst, denn besser ließe sich die tägliche Arbeit eines Historikers und Archivars wohl kaum nachvollziehen. Und da wir durchaus Erfolge bei den Recherchen hatten, wurde auch der Punkt der Präsentation immer konkreter, deren Planung und Durchführung ebenfalls sehr spannend und aufschlussreich war.

Bei unserem Projekt beschäftigte ich mich konkret mit dem historischen Aufbau eines Schützengrabens und wie dieser auf der Ochsenheide nahe dem Bauernhausmuseum Bielefeld umgesetzt worden war. Die Menschenverachtung, die aus den zeitgenössischen Beschreibungen der Elemente eines Schützengrabens sprach, ermöglichte einen Einblick in die Zeit des Ersten Weltkriegs, der zugleich abstoßend, aber auch faszinierend war. Gerade weil mir aus familienhistorischen Geschichten nur der Zweite Weltkrieg recht präsent ist, war dieser Einblick sehr wertvoll, dass dieses dunkle Kapitel der Menschheitsgeschichte von mir nicht vergessen wird.

Zusammenfassend kann ich das Mitwirken an einem solchen oder ähnlichen Projekt empfehlen, denn die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, sind bemerkenswert und wohl auf keine andere Weise so einfach zu machen.

Tobias Fein

„Recherche im Archiv hat uns allen Spaß bereitet“

Recherche im Stadtarchiv? Ziemlich unspektakulär und langweilig, zwischen Staub und Spinnenweben nach alten Dokumenten zu suchen. Ich denke, das kommt den meisten Menschen in den Kopf, wenn sie Arbeit im Stadtarchiv hören.

Doch diese Skepsis trügt, denn als ich mit meinen Mitschülerinnen und -schülern erstmalig im Stadtarchiv war, verflog sie nach wenigen Minuten. Meine Aufgabe erwies sich sogar als ziemlich spannend, da ich die Lokalpresse von 1915/1916 nach Artikeln über den Musterschützengraben auf der Ochsenheide durchsuchen sollte. Ich musste weder staubige Kisten nach vergilbten Zeitungen durchsuchen, noch konnte ich mich am Papier schneiden, da ich die Zeitungsartikel dank des elektronischen Lesegeräts auf einem Bildschirm durchsuchen konnte.

Und dabei stößt man nicht nur auf das Gesuchte, sondern auch auf kuriose oder gar befremdliche Funde. So entdeckte ich im Anzeigenteil einer Bielefelder Lokalzeitung unter der Rubrik „Verschiedenes“ neben Anzeigen für entlaufene Hunde und Werbung von Schneiderinnen eine Anzeige, in der zwei kleine Kinder im Alter von zwei Jahren zur Pflege angeboten wurden. Auch bei anderen Aufgaben wurden nebenbei unerwartete Dinge zu Tage gefördert, wie zum Beispiel eher mittelmäßige bis ziemlich schlechte Zeugnisse von Gymnasiasten aus Bielefelder Familien, die uns zum Schmunzeln brachten.

Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass sich für mich das Klischee des alten, staubigen Stadtarchivs nicht bewahrheitet hat und dass ich denke, dass die Recherche im Archiv uns allen Spaß bereitet hat.

Jill Tönsmann

„Arbeit im Stadtarchiv ist etwas, dass jeder mitgemacht haben sollte“

Die Arbeit mit dem Stadtarchiv Bielefeld hat mir insgesamt sehr viel Spaß gemacht. Besonders interessant war die Suche nach geeigneten Materialien für unser Ausstellungsprojekt zu dem Musterschützengraben auf der Ochsenheide. Hierbei ist die Suche in nicht vollständig katalogisierten Beständen besonders aufschlussreich gewesen. In Fotoalben, Sammlungen von Zeitungsartikeln und Briefen fanden sich immer wieder interessante Ergebnisse, die sich für unser Thema als brauchbar erwiesen.

Oft wurden auch Archivalien aufgefunden, die nicht unmittelbar mit dem Thema der Recherche zusammenhingen, aber dennoch spannende Informationen enthielten. So habe ich bei der Arbeit im Stadtarchiv insgesamt das Gefühl gehabt, die Zeit, über die recherchiert wurde, in meinem Fall die des Ersten Weltkriegs, wesentlich besser verstanden zu haben.

Jedoch muss ich zugeben, dass die Arbeit im Archiv auch recht mühsam sein kann. Einerseits eröffnete die riesige Fülle der von uns zusammengetragenen Informationen viele neue Spuren, bei denen wichtig ist abzuwägen, ob es sich lohnt, ihnen nachzugehen. Andererseits macht die Größe der Archivbestände es teilweise schwierig, da man sehr viel Material zu einem Thema erhält und auch hier ausgewählt werden muss. Teilweise gelangt man auch in Sackgassen oder es stellt sich als sehr schwierig heraus, manche Archivalien zu verstehen, z.B. wenn mit Abkürzungen gearbeitet wurde, die damals geläufig waren, oder aber Aspekte erwähnt werden, die sich in anderen Dokumenten nicht leicht wiederfinden lassen. Trotzdem ist die Arbeit im Stadtarchiv meiner Meinung nach etwas, dass jede Schülerin/jeder Schüler einmal mitgemacht haben sollte.

Dorian Tsolak

„alles, was so weit entfernt von uns war, wurde greifbar und nah“

Für mich war die Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Bielefeld eine ganz neue Erfahrung. Ich war überrascht, wie voll bepackt der Wagen war, den uns Stadtarchivleiter Dr. Jochen Rath auf unserer Suche nach Informationen über den Schützengraben auf der Ochsenheide entgegenschob. Auch die Vielseitigkeit der Dokumente hatte ich nicht erwartet. Neben öffentlichen Schriften und alten Büchern, die die Situation im Ersten Weltkrieg beschrieben, entdeckten wir auch persönliche Briefe, Feldpostkarten und private Fotographien.

Das Lesen dieser Briefe war eine Art Zeitsprung für mich, alles, was so weit entfernt von uns war, wurde greifbar und nah. Man hatte die Möglichkeit, aufgebaut auf die Archivalien, sich ein eigenes Bild von der damaligen Situation im Krieg zu machen und sich in die verschiedenen Rollen hineinzuversetzen.

Diese positive Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv ermutigte mich eine Facharbeit zum Verhältnis von Jugendwehren und Schule im Ersten Weltkrieg zu schreiben, für die ich dem Stadtarchiv Bielefeld noch einige Besuche abstatten werde.

Pola Vollmer

„Erfahrungen begeisterten mich“

Als mir die Möglichkeit eröffnet wurde, mich an der Recherche für einen Bielefelder Teil über den Musterschützengraben auf der Ochsenheide zu der Ausstellung „Der Krieg auf der Bildpostkarte“ zu beteiligen, musste ich nicht lange überlegen. Ich war von der nur kurzen Beschreibung der auf uns zu kommenden Tätigkeiten sofort fasziniert. Und ich sollte mir keine falschen Hoffnungen gemacht haben. Denn die Erfahrungen in den folgenden drei Monaten begeisterten mich.

Stadtarchivleiter Dr. Jochen Rath stand uns bei der zunächst großen Fülle an Aufgaben zur Seite und erklärte uns, wie in einem Archiv effektiv und gezielt gesucht werden kann. Ich speziell beschäftigte mich mit Kurt Krüger, dem Zeichner der Skizze des Musterschützengrabens, die im Mittelpunkt unseres Ausstellungsbeitrags stand. Dabei war es unglaublich spannend, einen zunächst nur einfachen Namen auf einem Blatt Papier nach und nach mit Leben zu füllen.

Durch die Suche in Beständen unter anderem des Ratsgymnasiums oder des Einwohnermeldeamtes kamen mit der Zeit immer mehr Informationen über ihn zusammen. Der mögliche Erfolg, in einem Dokument, das bis zu 110 Jahre alt ist, auf eben diesen Namen des Zeichners zu treffen, war dabei immer wieder meine Motivation. Sich mit der Stadtgeschichte Bielefelds zu beschäftigen und Eindrücke über das damalige Leben eines Menschen und sein Schicksal zu bekommen, war sehr spannend und verbunden mit Erfahrungen, die mich persönlich noch begleiten werden.

Clemens Weinmann

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Rohrteichstraße 19
33602 Bielefeld
Tel. 0521/51 24 71
Fax 0521/51 68 44
stadtarchiv@bielefeld.de

Dem Verborgenen auf der Spur – 5. Tag der Archive am 6. / 7. März 2010

In seiner Pressemitteilung zum 5. bundesweiten Tag der Archive am 6./7. März 2010 teilt der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare mit, dass weit über 300 Archive an 134 Orten in Deutschland am kommenden Wochenende die Bürgerinnen und Bürger einladen, beim Tag der Archive Unbekanntem auf die Spur zu kommen.

Mit Magazinführungen, Ausstellungen, Vorträgen und Mitmachprogrammen für Kinder werden nicht alltägliche Einblicke in die Arbeit der Archive geboten. Die Archive präsentieren dabei sowohl Schatzkammern der Geschichte als auch Dokumente zum Alltagsgeschehen. Diese Spuren erweisen sich als Bausteine der Identität einer Region und bieten den Besuchern daher spannende Aspekte für seine eigene Orientierung. Das Spektrum der sich beteiligenden Archive reicht vom Bundesarchiv über Landes- und Kommunalarchive, Kirchenarchive, Spezialarchive in Hochschulen und Wirtschaftsbetrieben, über Archive von Rundfunk- und Medienanstalten, von politischen Parteien und Parlamenten bis hin zu Adelsarchiven.

Besonders groß ist die Beteiligung dieses Jahr in Köln, wo sich 35 Archive präsentieren, um nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs fast auf den Tag genau vor einem Jahr am 3. März 2009 zu dokumentieren, dass das Gedächtnis der Region vielfältig ist und auch im Stadtarchiv vieles gerettet werden kann. Diesen Zweck verfolgt auch die Ausstellung zum Archiveinsturz in Köln „Köln in Berlin“, die ab dem 6. März im Gropiusbau in Berlin vom Historischen Archiv der Stadt Köln präsentiert wird.

Der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem TAG DER ARCHIVE die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Erinnerungsarbeit der Archive zu lenken und dazu beizutragen, dass diese wichtigen Gedächtnisorte von Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von den politisch Verantwortlichen stärker wahrgenommen werden. Eine Aufstellung der am 5. TAG DER ARCHIVE bundesweit teilnehmenden Archive mit ihren Angeboten finden Sie unter www.tagderarchive.de.

Kontakt:
VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
Wörthstraße 3
36037 Fulda
Telefon: +49 (0) 661/29109-72
Telefax: +49 (0) 661/29109-74
info(at)vda.archiv.net

Quelle: VdA, Pressemitteilung, 2.3.2010

Stadtarchiv Lübeck präsentiert neuen Internetauftritt

Am Sonnabend, 6. März 2010, von 10 Uhr bis 14.30 Uhr präsentiert das Stadtarchiv Lübeck seinen neuen Internetauftritt. Damit bietet es am „Tag der Archive“ zugleich einen neuen Service für Wissenschaft, Heimat- und Familienforschung. Mit dem Tag der Archive wollen sich die Archive deutschlandweit als „Gedächtnis der Gesellschaft“ einer breiten Öffentlichkeit mit ihren Aufgaben und Leistungen präsentieren. In Lübeck lautet das Motto dieses Tages: „Dem Verborgenen auf der Spur“.

Der neue Internet-Auftritt bietet den bequemen Zugang zu tausenden Metern von Archivschätzen aus 827 Jahren Stadt- und Hansegeschichte. Jahrelang haben viele fleißige Hände eine Datenbank mit Informationen über zigtausende Akten, Urkunden und vielem mehr „gefüttert“. Nun kann jeder von seinem PC aus Lübecks Geschichtsquellen „googlen“ und in den Kurzzusammenfassungen lesen.

Die ständig wachsende Datenbank umfasst derzeit rund 100.000 Einzelinformationen zur Geschichte Lübecks, zu einzelnen Personen, Firmen, Familien und Vereinen. Auf einzelne Dokumente kann man einen direkten Blick werfen: Das Reichsfreiheitsprivileg von 1226 etwa oder die berühmte Barbarossaurkunde von 1188 sind ebenso aufrufbar wie die auf der Welt einzige Urkunde des schottischen Nationalhelden „Braveheart“.

Per Knopfdruck kann man bequem vom eigenen Schreibtisch aus die Fundstücke vorbestellen. Natürlich können die wertvollen Originale nur im Lesesaal des Archivs am Mühlendamm 1-3 eingesehen werden! – Wer interessante historisch wertvolle Dokumente sein eigen nennt und sie dauerhaft sichern möchte, kann sich über das Internet an das Archiv wenden.

Das Programm zum Tag der Archive umfasst unter anderem stündliche Führungen durch die sonst geschlossenen Archivmagazine und eine Ausstellung besonders interessanter Stücke im Lesesaal des Archivs unter der Maxime „Fälschungen, Geheimakten und mehr…“. Im Weiteren werden Einblicke in die Arbeit der Restaurierungswerkstatt gegeben sowie in die Haus- und Familienforschung. Wer möchte, kann seine Kenntnisse in Deutscher Schreibschrift auffrischen und einen Blick in die spannende Arbeit der Geschichtsvereine werfen.

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck
Mühlendamm 1-3 (neben dem Dom)
23552 Lübeck
Tel.: 0451 122 4152
Fax: 0451 122 1517
archiv@luebeck.de
http://archiv.luebeck.de
http://findbuch.luebeck.de

Quelle: Stadt Lübeck, Pressemitteilung, 26.2.2010

Österreichisches Staatsarchiv erhält das Archiv der Grafen Taaffe

Das Österreichische Staatsarchiv in Wien freut sich über die großzügige Schenkung des Archivs der Grafen Taaffe. Ende 2009 konnte das Österreichische Staatsarchiv die Übernahme des Archivs Taaffe abschließen. Diese ursprünglich aus Irland stammende Familie spielte im 18. und 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Geschichte Österreichs. Das Archiv wird nun in der Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv verwahrt.

Die Familie Taaffe brachte hervorragende Staatsmänner und Militärs hervor, die eng mit der Familie Habsburg verbunden waren. Am bekanntesten ist wohl Ministerpräsident Eduard Graf Taaffe, der dieses Amt von 1879 bis 1893 innehatte. Taaffe war ein enger Vertrauter von Kaiser Franz Joseph, der ihm nach dem tragischen Tod von Kronprinz Rudolf auch die so genannten „Mayerling Papiere“ anvertraute. Soviel darf verraten werden: Die Mayerling Papiere befinden sich (leider) nicht in den dem Staatsarchiv übergebenen Unterlagen.

Dafür erhält das Staatsarchiv mit dem Archiv der Grafen Taaffe ein bedeutendes Familienarchiv, dessen Überlieferung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zurückreicht und dessen Schwerpunkt ganz klar im 19. Jahrhundert liegt. Hier finden sich die Unterlagen des Justizministers Ludwig Taaffe und seines Sohnes, des bereits erwähnten Eduard Taaffe. Neben umfangreicher privater und beruflicher Korrespondenz enthält das Archiv wichtige Akten zum böhmischen Grundbesitz der Taaffes, die in Südböhmen auf Schloss Ellischau residierten.

Dazu übernahm das Staatsarchiv auch die komplette Sammlung an Musikalien, die sich erhalten haben. In den Korrespondenzen fanden sich auch Briefe der Komponisten Gaetano Donizetti, Franz Liszt und Ralph Benatzky, daneben findet sich Korrespondenz mit den wichtigsten politischen Persönlichkeiten der Zeit.

Die Übernahme des Archivs der Grafen Taaffe stellt für das Österreichische Staatsarchiv eine überaus wertvolle Bereicherung seiner Bestände dar. Es ist geplant, nach Abschluss der Ordnungsarbeiten ein gedrucktes Inventar zu publizieren. Die bereits vorhandenen Erschließungsdaten können ab sofort im Archivinformationssystem (AIS) recherchiert werden.

Kontakt:
Österreichisches Staatsarchiv
Nottendorfer Gasse 2
A-1030 Wien
Tel.: +43-1-79540-0
Fax: +43-1-79540-109
webmaster@oesta.gv.at
www.oesta.gv.at

Quelle: Thomas Just, Österreichisches Staatsarchiv.

Archiv-Nachrichten Niedersachsen 13/2009

Rechtzeitig vor dem "Tag der Archive" am 6./7. März 2010 liegt das 13. Heft der Archiv-Nachrichten Niedersachsen vor. Das Schwerpunktthema lautet Archive im sicheren Hafen? Alte und neue Herausforderungen zu Sicherung, Erschließung und Beratung. Das Heft ist zum Preis von 6,00 Euro (zuzügl. Versand) bei der ANKA-Geschäftsstelle in Hannover erhältlich.

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Inhaltsverzeichnis:

EDITORIAL (S.3)

47. ANKA-TAGUNG 2009 WILHELMSHAVEN

AXEL PRIEBS: Hafen und Stadt (S. 8)

HEINER SCHÜPP: Die Gebiets- und Verwaltungsreform in Niedersachsen. Einleitende Bemerkungen zu ersten Arbeitssitzung (S. 20)

GERD STEINWASCHER: Gebiets- und Verwaltungsreform in Niedersachsen (S. 21)

WOLFGANG JÜRRIES: Überlieferungsbildung in Kreisarchiven als Folge der Gebiets- und Verwaltungsreform in Niedersachsen (S. 31)

KLAUS FESCHE: Die Gebiets- und Verwaltungsreform in Niedersachsen und ihre Folgen für die Archive. Das Beispiel der Mittelstadt Wunstorf (S. 35)

BIRGIT KEHNE: Auswirkungen der Gebietsreform auf die archivische Überlieferung. Das Beispiel Osnabrück (S. 39)

KATRIN QUIRIN: Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven. Archivische Quellen zum Themenbereich Auswanderung (S. 42)

WOLFGANG GRAMS: „Ist nicht hier, ist nicht da, ist wohl in Amerika.“ Archivische Quellen in der Auswanderungsforschung (S. 51)

ULRICH BREDEN: Die Datenbanken „Niedersächsische Bibliographie“ und „Niedersächsische Personen“ als Rechercheinstrumente für landeskundliche Literatur (S. 59)

ROMY MEYER UND HENNING STEINFÜHRER: Zur Übernahme digitaler Daten im Stadtarchiv Braunschweig. Ein Erfahrungsbericht (S. 64)

BETTINA JOERGENS: Open Access zum Personenstandsarchiv. Bereitstellung, Service und Kooperationen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen (S. 73)

AUS DER ARBEIT DER ARCHIVE

KIRSTEN HOFFMANN: Archivbenutzung im Wandel der Zeiten – ein etwas anderer Zugang zur Archivgeschichte des Niedersächsischen Landesarchivs – Hauptstaatsarchiv Hannover (S. 88)

SILKE WAGENER-FIMPEL: Die Flüchtlingsakten des Landkreises Wolfenbüttel (S. 96)

CLAUDIA BEI DER WIEDEN: Ein ganzheitliches Archivkonzept für die HBK Braunschweig (S. 103)

BIRGIT KEHNE: Bewertungshilfe für die Sammelakten zu den Personenstandsregistern (S. 107)

HANS-MARTIN ARNOLDT: Historische Quellen zur Eisenbahngeschichte im Landesarchiv. Ein Online-Inventar (S. 112)

ANKA-ANGELEGENHEITEN

HEINER SCHÜPP: Aus der Mitgliederversammlung der ANKA e. V. (S. 120)

SABINE MAEHNERT: Berichte aus den Regionalgruppen (S. 123)

48. Arbeitstagung der ANKA, 26. und 27. April 2010 in Osterholz-Scharmbeck (S. 126)

Vorschau auf die Mitgliederversammlung am Dienstag, 27. April 2010 (S. 127)

AKTUELL UND INTERESSANT

Archivjubiläen im Niedersächsischen Landesarchiv (S. 130)

BRAGE BEI DER WIEDEN: 600 Jahre Staatsarchiv Wolfenbüttel? (S. 130)

BIRGIT KEHNE: 140 Jahre Staatsarchiv Osnabrück? (S. 131)

ROBERT GAHDE: 50 Jahre Staatsarchiv Stade? (S. 133)

HANS-MARTIN ARNOLDT: Gebührenerhebung im Niedersächsischen Landesarchiv (S. 136)

MARTIN KLEINFELD: Die Archive im Landkreis Harburg gehen online! (S. 138)

NEU ERSCHIENEN (S. 139)

TERMINE (S. 142)

DAS LETZTE ZUM SCHLUSS (S. 145)

Zu beziehen über:
ANKA-Geschäftsstelle
Am Bokemahle 14-16
30171 Hannover
stadtarchiv@hannover-stadt.de
www.anka-online.net

Köln sichert Einsturzstelle des Historischen Archivs

Das Amt für Brücken und Stadtbahnbau der Stadt Köln hat am 22. Februar 2010 damit begonnen, die Böschungen an der Einsturzstelle des Historischen Archivs der Stadt Köln zu sichern. Bisher waren sie mit Planen abgedeckt und sollen nun mit Spritzbeton befestigt werden.

Bereits im Dezember 2009 hatte das Amt für Brücken und Stadtbahnbau angekündigt, in Kürze diese Arbeiten beginnen zu wollen. Aufgrund der kalten Witterung und noch ausstehender Zustimmungen – die laufenden Beweissicherungen dürfen zu keiner Zeit beeinträchtigt werden – konnten die Arbeiten aber nun erst beginnen. Sie sind weiterhin witterungsabhängig und werden rund acht Wochen dauern.

Ein konkreter Zeitpunkt für den Beginn der Errichtung des Bauwerks zur Bergung der Restarchivalien kann derzeit noch nicht genannt werden.

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 19.2.2010

Aktionstag Geschichte in Tuttlingen am 28. Februar 2010

Der Aktionstag Geschichte in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg findet 2010 erstmals in Tuttlingen statt. Im Mittelpunkt steht die regionale Geschichtsschreibung. Ausrichter sind das Stadtarchiv Tuttlingen sowie das Kreisarchiv und Kulturamt des Landkreises Tuttlingen.

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Die Bedeutung der Orts- und Regionalgeschichte lässt sich an zwei Aspekten festmachen: Zum einen dokumentiert sie die historischen Entwicklungen an der Basis – und leistet so einen wichtigen Beitrag zur regionalen Identitätsbildung. Zum anderen spiegelt sie wider, wie sich allgemeine gesellschaftliche, soziale, politische, wirtschaftliche oder kulturelle Entwicklungen in der Praxis ausgewirkt haben – und hilft so wiederum zur Verortung großer Entwicklungsstränge.

Im Rahmen des Aktionstags werden verschiedene regionale Publikationen vorgestellt. Außerdem präsentieren sich Archive sowie Geschichts- und Heimatvereine mit einer Ausstellung im Rathausfoyer. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Programm:

11.00 Eröffnungsveranstaltung – Rathausfoyer   

Begrüßung

 

Oberbürgermeister Michael Beck

Grußwort

 

Landrat Guido Wolf MdL

Einführung/Moderation

 

Margret Maunz-Kleinfeldt und Dr. Hans-Joachim Schuster

Vortrag „Heimatgeschichtsschreibung – ein Thema von gestern für heute?“:

 

Prof. Dr. Werner Mezger

anschließend Diskussion

 

   

Musikalische Umrahmung

 

Musikschule der Stadt Tuttlingen

Ca. 12.30 Uhr Empfang durch die Stadt Tuttlingen

 

   

Bewirtung durch die Osteria Ratsstube

 

   

13.30 Uhr Mundartkabarett „Es isch, wie’s isch,
und mir machet’s au nit anderscht”

 

Alfred Heizmann

Ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen, Osteria Ratsstube

 

   

        

11.00 bis 18.00 Ausstellung zum Aktionstag – Rathausfoyer

Archive, Geschichts- und
Heimatvereine präsentieren sich

 

  

       

Ab 14.00 Projektvorstellungen – Ratssaal

14.00 Uhr Orts- und Regionalgeschichtsschreibung
in den drei Landkreisen
Rottweil, Schwarzwald-Baar und
Tuttlingen – ein Überblick

 

Bernhard Rüth,
Dr. Joachim Sturm,
Dr. Hans-Joachim Schuster

14.50 Uhr „D’Kräz“ – Beiträge
zur Geschichte der Stadt und Raumschaft
Schramberg

 

Josef Bulach

15.15 Uhr Die Publikationsreihe „Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte“

 

Wolfgang Wirth

15.40 Uhr „Heimatblätter vom Oberen Neckar” – gestern und morgen

 

Carsten Kohlmann M.A.,
Andreas Kussmann-Hochhalter

16.05 Uhr „Jubiläumsbuch Herzogenweiler
1208-2008” – kleinster Stadtbezirk ganz groß

 

Dr. Heinrich Maulhardt,
Ute Schulze M.A.

16.30 Uhr „Wir hatten immer Hunger“ und weitere Publikationen zur Tuttlinger NS-Geschichte

 

Gunda Woll M.A.

16.55 Uhr Grenzen der Publikationstätigkeit
in heimatgeschichtlichen Organen am
Beispiel historischer Forschungsprojekte
in Villingen-Schwenningen

 

Michael J. H. Zimmermann

    

Begleitprogramm

13.00 Uhr (Fruchtkasten)

 

Führung durch die Ausstellung „Einkaufen in Tuttlingen – ein Rückblick“
mit Museumsleiterin Gunda Woll M.A.

14.00 Uhr (Rathaus-Haupteingang)

 

„Eine kleine Wanderung durch Tuttlingen“ mit Stadtführer Manfred Seifried

15.00 Uhr (Uber-Saal)

 

„Die Mühe lohnt sich –
Herausgabe erfolgreicher Vereins- und Festschriften“.
Workshop mit Dr. Raimund Adamczyk, Stadtarchiv Donaueschingen

16.00 Uhr (Aufzug Foyer)

 

„Ganz schön abgestaubt!
– eine kleine Führung durch das Stadtarchiv Tuttlingen“
mit Stadtarchivarin Margret Maunz-Kleinfeldt

Gegen 18.00 Uhr

 

Ende der Veranstaltung

Kontakt:
Stadtarchiv Tuttlingen
Rathausstraße 1
78532 Tuttlingen
Tel.: 0 74 61 / 99 – 234
Fax: 07461/99-444
info@archiv-tuttlingen.de
www.archiv-tuttlingen.de