Leopoldina übergibt Reisetagebuch des Herzogs von Sachsen-Meiningen ans Thüringer Staatsarchiv

Das Reisetagebuch des letzten regierenden Fürsten von Sachsen-Meiningen, Bernhard III. (1851-1928), macht heute das Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften dem Thüringer Staatsarchiv Meiningen zum Geschenk. Das handschriftliche Unikat beruht auf Briefen, die Bernhard in jungen Jahren an seine Familie schrieb. Es entstand auf einer Griechenland- und Orientreise in den 1870er Jahren und fehlt in der Sammlung des Thüringer Archivs.

Die Leopoldina möchte, dass das Tagebuch für die Wissenschaft an dem Ort zugänglich ist, an dem die Materialien zum Haus Sachsen-Meiningen in der Hauptsache aufbewahrt werden. „Wir hoffen, dass das Tagebuch in Meiningen rege genutzt wird“, sagt der Archivar der Leopoldina, Dr. Danny Weber. Dort könnte es erstmalig wissenschaftlich bearbeitet und auch ediert werden. Wie das Dokument in das Archiv der Leopoldina kam, ist nicht mehr vollständig aufzuklären: „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das Tagebuch vor 1945 mit dem Nachlass eines Leopoldina-Mitglieds zu uns gekommen“, so Weber.

Das Reisetagebuch, in dem Bernhard seine erste große Studienreise vom 1. Oktober 1872 bis 15. Mai 1873 beschreibt, hat 679 Seiten. Der junge Erbprinz besuchte unter anderem Konstantinopel, Troja, Athen, Damaskus, Kairo, Assuan, Suez, Theben und Sparta. Vermutlich hat ein so genannter Kanzleischreiber die Briefe des damals 21-Jährigen kopiert und auch seine Skizzen, etwa der Pyramiden von Gizeh, nachgezeichnet. Später wurden die Briefe zu einem Buch gebunden. Die Originale der sehr genauen und anschaulichen Reisebeschreibungen sind wahrscheinlich verloren.

Bernhard III. war der Sohn des lange Jahre regierenden Georg II. von Sachsen-Meiningen, der als „Theaterherzog“ in die Geschichte einging. Bernhard schlug hingegen eine sehr erfolgreiche militärische Laufbahn ein, war aber auch ein begeisterter Altphilologe. Erst im Jahre 1914 konnte der als der ewige Erbprinz geltende 63-jährige Bernhard die Regentschaft des Herzogtums übernehmen – drei Tage vor dem Attentat von Sarajevo, das letztlich den ersten Weltkrieg auslösen sollte. 1918 musste er abdanken. Bernhard war mit der Schwester des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., der Prinzessin Charlotte von Preußen, verheiratet und gehörte damit auch zur kaiserlichen Familie.

Kontakt:
Archiv der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften
Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle (Saale)
Tel.: +49 – 345 – 4 72 39 – 21
Fax: +49 – 345 – 4 72 39 – 19
archiv@leopoldina-halle.de

Quelle: Leopoldina, Pressemitteilung, 20.4.2010

Archivverzeichnis im Staatsarchiv Nidwalden wird verbessert

Das Staatsarchiv Nidwalden ist das historische «Gedächtnis» des schweizerischen Kantons Nidwalden. Die Überlieferung reicht bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück. Im Staatsarchiv werden die Dokumente auf ihre Archivwürdigkeit bewertet, verzeichnet und sicher aufbewahrt. Sie stehen allen interessierten Personen im Rahmen des Datenschutzes zur Verfügung. In den aufbewahrten Dokumenten spiegelt sich das Leben vergangener Generationen, aber auch das Leben heutiger Nidwaldnerinnen und Nidwaldner.

Im Zentrum der Arbeit im Archiv steht das Archivverzeichnis. In diesem elektronischen Verzeichnis werden die aufbewahrten Dokumente mit den wichtigsten Informationen versehen, damit sie in den kilometerlangen Archivregalen jederzeit wieder auffindbar sind. Besucher können sich mithilfe des Archivverzeichnisses einen Überblick über die Dokumente verschaffen, die im Staatsarchiv aufbewahrt sind. Neben den Akten aus der kantonalen Verwaltung sind darin verschiedene Privatarchive, Nachlässe und Sammlungen (Zeitungen, Fotografien usw.) aufgelistet.

Das komplexe Archivverzeichnis soll nun entscheidend vereinfacht werden. Ziel des Projektes ist es, das Verzeichnis benutzerfreundlicher und übersichtlicher zu gestalten. Damit einher geht eine Reduktion des Suchaufwandes, von der sowohl Benutzerinnen und Benutzer als auch Mitarbeitende des Staatsarchivs profitieren werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • Neue Einträge ins Verzeichnis werden konsequent nach den gängigen und anerkannten Archivstandards angelegt.
  • Dokumente verschiedener Herkunft und verschiedene Dokumentarten werden konsequent zusammengefasst und gemeinsam verzeichnet. So werden Privatarchive und Sammlungen in je eigenen Abteilungen zusammengefasst.
  • Die Benutzerführung auf der Homepage wird verbessert und dem neuen Verzeichnis angepasst.

Um den Aufwand in vernünftigem Rahmen zu halten werden die alten Einträge größtenteils belassen, nur die Privatarchive und Sammlungsbestände werden zusammengefasst. Vorrang hat die Verzeichnung neuer Dokumente.

Erste Ergebnisse dieses Projekts werden im Herbst 2010 sichtbar sein. Das bestehende Archivverzeichnis ist weiterhin über die Homepage des Staatsarchivs öffentlich einsehbar.

Links:

Kontakt:
Kanton Nidwalden
Staatsarchiv
Stansstaderstrasse 54
CH 6371 Stans
Telefon: 041 618 51 51
Telefax: 041 618 51 55
staatsarchiv@nw.ch
www.staatsarchiv.nw.ch

Quelle: Kanton Nidwalden, Medieninformation, 22.4.2010

Stadtarchiv Limburg wächst weiter

In den vergangenen Wochen erhielt das Stadtarchiv Limburg an der Lahn mehrere wertvolle Ergänzungen seiner Bestände. Die Handbibliothek erhielt eine wesentliche Erweiterung durch eine umfangreiche Bücherschenkung. Auf Anregung von Beate Richard aus Offheim und durch Vermittlung des Ahlbacher Lokalhistorikers Herbert Steinmann nahm Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker mehrere Hundert Bücher aus dem Nachlass des im Dezember 2009 verstorbenen Juristen Josef Schmidt aus Ahlbach entgegen.

Die Schwester des Verstorbenen, Adelheid Schmidt, übergab die Werke, unter denen vor allem die zahlreichen kunsthistorischen, historischen und theologischen Arbeiten für das Stadtarchiv von großem Interesse sind. Bürgermeister Martin Richard dankte Adelheid Schmidt für die Schenkung: „Sie haben damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten des Stadtarchivs geleistet, zumal es sich zu einem Großteil um Werke aus Wissensgebieten handelt, die bislang in der Bibliothek des Stadtarchivs nur gering vertreten waren.“

Heinz K. Schulte-Hatzmann überließ dem Stadtarchiv eine komplette Ausgabe der Kölner Zeitung aus der Zeit des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 sowie „Meyers Hand-Lexikon“ in zwei Bänden von 1878.

Einen besonderen „Dachbodenfund“ machte Bernhard Henn: Ein Kassenbuch einer Limburger Firma, das von 1920 bis 1924 geführt wurde, also auch die Zeit der Hyperinflation von 1923 umfasst. Künftig steht es im Stadtarchiv zu Forschungszwecken zur Verfügung.

Bürgermeister Martin Richard und Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker dankten den Spendern für ihre großzügige Unterstützung des Stadtarchivs.

Kontakt:
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
-Stadtarchiv-
Mühlberg 2 (Schloss)
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel.: 06431-932 367
Fax: 06431-584 39 47
www.limburg.de

Quelle: Limburg a. d. Lahn / Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit, Pressemeldung, 21.4.2010

Wanderausstellung »Kurt Gerstein – Widerstand in SS-Uniform« in Krefeld

Das Stadtarchiv Krefeld zeigt zwischen dem 26. April und 4. Juni 2010 die Ausstellung „Kurt Gerstein – Widerstand in SS-Uniform". Die Wanderausstellung des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen und des Förderkreises Kurt Gerstein in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand stellt die Biographie Kurt Gersteins (1905-1945) vor.

Gerstein, der in der „Bekennenden Kirche" aktiv war, wurde zu einem der wichtigsten Gegner des Nazi-Regimes, blieb aber gleichwohl ein Außenseiter des Widerstands. 1941 trat er der Waffen-SS bei. Er wollte die Verbrechen mit eigenen Augen sehen und dann „vor allen Leuten hinausschreien". Als Ingenieur und Mediziner machte Gerstein beim Hygiene-Institut der Waffen-SS Karriere und wurde in geheimer Mission in Vernichtungslager geschickt. Er sollte Vorschläge unterbreiten, wie Juden mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B vergast werden könnten. Gerstein versuchte fortan, die Giftlieferungen an die Vernichtungslager zu sabotieren. Laut dem Magazin „Der Spiegel" war er „am Tag der dienstbeflissene SS-Führer" und „am Abend der verbitterte Regime-Gegner".

Kurt Gerstein wurde von seinem Gewissen getrieben, Zeugnis abzulegen. Er informierte bereits 1943 ausländische Diplomaten und deutsche Kirchenvertreter über die Verbrechen. Sein später so genannter „Gerstein-Bericht" gelangte über den niederländischen Widerstand an die englische Regierung, doch blieben Reaktionen aus. Nach dem Krieg kam Gerstein in französische Gefangenschaft. Kurz darauf wurde er erhängt in seiner Zelle aufgefunden.

Gersteins widerspruchsvolle Lebensgeschichte diente als Vorlage für literarische Bearbeitungen, insbesondere für das Drama „Der Stellvertreter" von Rolf Hochhuth (1963). Die Rolle Gersteins im Gesamtspektrum des Widerstands war bis vor wenigen Jahren umstritten. Der Historiker Saul Friedländer urteilte über Kurt Gerstein: "Seine ‚Schuld\‘ bestand darin, dass er allein war."

Die Ausstellung im Stadtarchiv wird ergänzt durch den Zeitzeugenbericht Hans Georg Hollwegs, der am 29. April 2010 im Rahmen der Vortragsreihe der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld in der Villa Merländer um 19.30 Uhr stattfindet. Hollweg lernte Kurt Gerstein in seiner Jugend kennen und hat bis heute die Rezeption in der Öffentlichkeit sowie im privaten Umfeld Gersteins – nicht zuletzt auch aufgrund seiner persönlichen Verbindung – mit großer Anteilnahme verfolgt.

Begleitend zur Ausstellung werden im Stadtarchiv die Dokumentation „Kurt Gerstein – Der Christ, das Gas und der Tod" von Claus Bredenbrock/ Pagonis Pagonakis (2007) und der Film „Der Stellvertreter" von Constantin Costa-Gavras (2002/03; ab 12 Jahren) vorgeführt (jeweils donnerstags 18.30 – 21.00 Uhr, Termine werden noch bekannt gegeben).

Link: www.kurt-gerstein.de

Kontakt:
Stadtarchiv Krefeld
Konrad-Adenauer-Platz 17
47803 Krefeld
02151/862701
stadtarchiv@krefeld.de

Quelle: Stadt Krefeld, Pressemitteilung, April 2010

Sanierung des Hauptstaatsarchivs Dresden

Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) saniert zurzeit die Gebäude des Sächsischen Hauptstaatsarchivs in der Dresdner Archivstraße. Am 20. April 2010 begann die Montage der Stahlkonstruktion für die neue Atriumsüberdachung. Die beauftragte Metallbaufirma Metallbau Windeck GmbH aus Kloster Lehnin in Brandenburg hat die Stahlkonstruktion in vier Segmenten vorgefertigt. Die ersten beiden Segmente wurden in der Nacht vom 19. zum 20. April mit einem Schwerlasttransport von Kloster Lehnin nach Dresden transportiert. Ab 8.30 Uhr hob sie ein Kran an ihren Einbauort in rund 20 Metern Höhe. Die beiden anderen Segmente folgen in der Nacht vom 21. zum 22. April. Anschließend beginnen die Montage der Segmente und das Verschweißen der Stahlkonstruktion. Die Stahlbauarbeiten sind voraussichtlich bis zum 7. Mai abgeschlossen. Die Archivstraße bleibt während der Transport- und Montagearbeiten gesperrt.

\"Vorgefertigte

Abb.: Vorgefertigte Stahlsegmente für die Atriumsüberdachung des Magazinaltbaus, Foto: Metallbau Windeck GmbH Kloster Lehnin

Nach der Fertigstellung des Erweiterungsneubaus und dem Freizug des Magazinaltbaus und Verwaltungsgebäudes hat der Freistaat Sachsen im November 2008 mit der Sanierung der Bestandsgebäude des Hauptstaatsarchivs begonnen. Beide werden grundlegend erneuert und mit neuen technischen Anlagen ausgerüstet. Die Fassaden werden gereinigt und erhalten damit ihre ursprüngliche Farbgebung zurück. Das Dach wird neu gedeckt. Verloren gegangene gestalterische Elemente wie die kupfernen Dachgauben werden wieder hergestellt. Der Lesesaal im Verwaltungsgebäude wird zum Vortragssaal umgebaut. Die historische Ausstattung bleibt erhalten.

Der Innenhof des Magazinaltbaus wird mit einer Stahl- Glas- Dachkonstruktion überdacht. Das dient einerseits der klimatischen Verbesserung des Gebäudes, gleichzeitig kann der neue Raum von der Öffentlichkeit genutzt werden. Um den überdachten Innenhof herum befinden sich künftig im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss die Archivgutausgabe, Lese- und Beratungsplätze. Der neue Besuchereingang entsteht an der Ecke Archivstraße/ Paul-Schwarze-Straße. Der Kartensaal bleibt in seiner historischen Ausstattung erhalten.

Der Freistaat Sachsen investiert rund 23 Millionen Euro in die Sanierung des Magazinaltbaus und des Verwaltungsgebäudes. Die Arbeiten sind voraussichtlich im Frühjahr 2011 abgeschlossen.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Hauptstaatsarchiv Dresden
Marienallee 12
01099 Dresden
Telefon: 0351/8006-0
Telefax: 0351/8021274
poststelle-d@sta.smi.sachsen.de

Quelle: Freistaat Sachsen, Medieninformation 38 / 2010, 19.4.2010

Das Rechenbuch des Hermann Vasbach (1534-1624)

Gut Vasbach ist ein seit dem 15. Jahrhundert nachweisbares Mühlengut zwischen den Orten Kirchhundem und Herrntrop im Kreis Olpe. Die Besitzer betrieben außer der Mühle zeitweise auch eine Stahlschmiede. Über Generationen waren sie auch Richter oder Gerichtsschreiber am kurfürstlichen Gericht in Bilstein.

Der Hoferbe Hermann Vasbach legte 1581 ein Kassen- und Familienbuch an, in das er Nachrichten zur Familiengeschichte und wirtschaftliche Betätigungen verzeichnete. Interessant sind dabei insbesondere die Aufzeichnungen zur von ihm in den Jahren von 1581 bis 1583 betriebenen Stahlschmiede sowie der Mühle. Das von ihm selbst als Rechenbuch bezeichnete Stück beinhaltet Aufzeichnungen zu Personal der Vasbach und macht auch überregionale wirtschaftliche Kontakte (Siegen, Hilchenbach, Köln, Schmallenberg, Attendorn usw.) deutlich.

Es enthält genealogische Aufzeichnungen, die weit vor dem Beginn der Kirchhundemer Kirchenbücher liegen und insofern für alle Nachkommen der Vasbachs von Bedeutung sind. Da auch Taufpaten angegeben werden, wird deutlich, in welchen gesellschaftlichen Kreisen die Familie Vasbach verkehrte. Als Taufpaten von Kindern Hermann Vasbachs erscheinen u.a. der spätere Paderborner Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg und der spätere Landdrost des Herzogtums Westfalen Kaspar von Fürstenberg. Eine Taufpatin war Dorothea Becker, Ehefrau des Bilsteiner Richters Franz von der Hardt, die etwa zeitgleich als Hexe angeklagt war und einen Folterprozess über sich ergehen lassen musste.

Da Hermann Vasbach oft auch Anlässe verzeichnete, aus denen er Zahlungen an sein Personal tätigte, ergeben sich zahlreiche Hinweise auf Märkte, Kirmessen, Schießspiele, Fastnachtsfeiern u.ä., wodurch ein interessanter Einblick in das gesellschaftliche Leben der Zeit um 1600 gegeben wird. Fortgeführt wurde das Buch von seinem Sohn Eberhard Vasbach (* 1570 + 1629) und dem Enkel Johannes Vasbach (* 1604 + 1653). Bei dem Rechenbuch handelt es sich um eine bedeutsame Quelle zur Wirtschafts-, Sozial- und Familiengeschichte des südwestfälischen Raumes.

Das Gemeindearchiv Kirchhundem veröffentlicht in Kürze eine Transliteration des Rechenbuches, versehen mit einer zwölfseitigen Einleitung sowie einem Personen- und Ortsnamenindex. Das 71 Seiten umfassende Werk (Bearbeiter: Martin Vormberg) im Format DIN A 4 kann zum Preis von 10 Euro zzgl. Versandkosten beim Gemeindearchiv Kirchhundem vorbestellt werden.

Kontakt:
Gemeindearchiv Kirchhundem
Hundemstr. 35
57399 Kirchhundem
Tel.: 02723 40929
Fax: 02723 9250129
m_vormberg@kirchhundem.de
www.kirchhundem.de

24. Archivpädagogenkonferenz in Potsdam: Bewegte Bilder – Filme als historische Quellen

Der Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) e.V. lädt in Kooperation mit der FH Potsdam, dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam und der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg zur 24. Archivpädagogenkonferenz vom 3. bis 5. Juni 2010 in Potsdam ein.

Die Tagung richtet sich an alle, die in der Vermittlung historischer Themen an Archiven, Museen, Bibliotheken tätig sind, an Lehrerinnen und Lehrer sowie an alle, die sich für die Kooperation zwischen Historischen Bildungseinrichtungen und Schulen interessieren, vor allem aber auch an die Studierenden und Lehrenden der FH Potsdam.

Im Rahmen der Veranstaltung soll der historische Quellenwert von archivischem Filmmaterial beleuchtet werden. Von zahlreichen Archiven werden inzwischen audiovisuelle Quellen als komplette Unterrichtseinheiten auf DVD für Schulen angeboten. Zum Teil sind Filmmodule und didaktische Begleitmaterialien jedoch auch auf ein breites Zielpublikum zugeschnitten. Für die Teilnehmenden der Tagung sind insbesondere Aspekte der Historischen Bildungsarbeit und Archivpädagogik sowie die Einblicknahme in die Arbeitsabläufe und Überlieferungsbildung eines Medienarchivs interessant. Die Tagung soll den interdisziplinären Austausch und die fachliche Diskussion zur Vermittlung von multimedialen Konzepten fördern.

\"24.

Programm:

Vorprogramm am Donnerstag, 3. Juni 2010
16.15 Uhr: Begrüßung
Treffpunkt Villa Schöningen an der Glienicker Brücke
Die Villa Schöningen liegt an der Glienicker Brücke, an der Nahtstelle zwischen Berlin und Potsdam, zwischen Ost und West, dort wo im Kalten Krieg vor den Kamera-Augen der Weltöffentlichkeit Agenten ausgetauscht wurden. 2007 wurde die Ruine von dem Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, Dr. Mathias Döpfner, und dem Vorstandsvorsitzenden der RHJI, Leonhard Fischer, erworben, um sie vor dem Abriss zu bewahren und nach sorgfältiger denkmalgerechter Wiederherstellung, hier einen öffentlichen Ort der Geschichte, der Kunst und der Freiheit zu schaffen. Im Zentrum der historischen Dauerausstellung „Spione, Mauer, Kinderheim – an der Brücke zwischen den Welten“ steht die Geschichte der Glienicker Brücke und ihrer Rolle während der deutschen Teilung. Die multimediale Konzeption setzt neben Objekten und Dokumenten vor allem auf Computerbildschirme als zentrales Medium für die Vermittlung von Filmen, Fotos und Texten.

16.30 Uhr – 17.30 Uhr: Besichtigung und Führung
17.30 Uhr: Spaziergang am Heiligen See
18.30 Uhr: Gemeinsames Abendessen im Brauhaus − Meierei Potsdam

Freitag, den 4. Juni 2010
Tagungsort FH Potsdam Zentralgebäude

13.00 Uhr Ankunft
Begrüßung
Prof. Dr.-Ing. Johannes Vielhaber, Rektor der FH Potsdam
Prof. Dr. H.-Christoph Hobohm, Dekan des FB Informationswissenschaften der FH Potsdam
PD Dr. Klaus Neitmann, Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Potsdam
Roswitha Link, Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
Prof. Dr. Susanne Freund, Studiengang Archiv des FB Informationswissenschaften der FH Potsdam

13.30 – 15.00 Uhr
Arbeitssitzung I
Moderation: Prof. Dr. Susanne Freund (FH Potsdam)

Unterrichtsfilm „Revisor“ − ein Lehrvideo der DDR-Staatssicherheit für ihre Mitarbeiter. Einsatzmöglichkeiten einer filmischen Stasi-Quelle in der Bildungsarbeit
Dr. Axel Janowitz (BStU Berlin)

Historische Filme im zeitgenössischen Kultur-Kontext
Gabriele Konsor (Atelier Havelblick Strodehne)

15.00 – 15.30 Uhr Kaffeepause

15.30 – 17.00 Uhr
Arbeitssitzung II
Moderation: Kärstin Weirauch (Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam)

Filmgeschichte für Anfänger.
Archiv- und museumspädagogische Arbeit im Filmmuseum Potsdam
Beate Rabe (Filmmuseum Potsdam)

F-learning in der Schule. Ein Praxisbericht zur Geschichte im Film
Dr. Peter Schweinhardt (Filmgymnasium Potsdam-Babelsberg)

17.00 – 18.00 Uhr
Berichte der Teilnehmenden aus den Archiven
Moderation: Roswitha Link (Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit)

18.45 – 19.45 Uhr
Stadtführung (Innenstadt ab Alter Markt)

20.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen im Holländischen Viertel

Sonnabend, 5. Juni 2010
Tagungsort Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg

09.30 Uhr
Mitgliederversammlung des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit
Fortsetzung Berichte der Teilnehmenden aus den Archiven
Leitung: Roswitha Link (Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit)

11.00 – 13.00 Uhr (inkl. 30 Min. Kaffeepause)

Begrüßung
Angelika Hörth (Leiterin der Abt. Information und Dokumentation der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg)

Arbeitssitzung III
Moderation: Prof. Dr. Susanne Freund (FH Potsdam)

Die Magazinsendung "Prisma" des DDR-Fernsehens als Quelle der Alltags- und Konsumgeschichte der DDR
Dr. Jörg-Uwe Fischer (Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg)

Wendezeiten 1989/90 – ein Onlineangebot mit Quellennachweisen zu Hörfunk und Fernsehen der DDR
Alexandra Luther (Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg)

Führungen durch das Deutsche Rundfunkarchiv
Dr. Jörg-Uwe Fischer, Angelika Hörth und Alexandra Luther

13.00 – 13.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Moderation: Roswitha Link (Sprecherin des VdA-Arbeitskreises Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit)

13.30 Uhr
Tagungsende

Veranstalter:
Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im VdA e.V. / FH Potsdam (Studiengang Archiv) / Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam / Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg

Organisation:
Prof. Dr. Susanne Freund und Ulrike Weichelt / FH Potsdam

Anmeldung bis zum 31. Mai 2010 an:
Ulrike Weichelt
Tel.: 0331 580 1062
Anmelde-Formular

Kontakt:
Ulrike Weichelt
FH Potsdam
Postfach 60 06 08
14406 Potsdam
Tel.: 0331/580-1062
Fax: 0331/580-1069
weichelt@fh-potsdam.de

Digitaler Lesesaal des Stadtarchivs Köln öffnet

Nach einem Jahr im Stadthaus Deutz ziehen die etwa 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Archivs der Stadt Köln nun in Räume im Gebäude der Handwerkskammer am Heumarkt 14 um. Während im Stadthaus teilweise bis zu vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Büro nutzen mussten, findet sich in dem angemieteten Gebäude nun mehr Platz. Das Haus am Heumarkt bietet auch Raum für Ausstellungen und Vorträge.

In dem neuen Gebäude richtet das Historische Archiv einen Digitalen Lesesaal ein. Als zentrale Anlaufstelle bietet dieser allen Nutzerinnen und Nutzern über den PC wieder komfortable Recherchemöglichkeiten. Zusätzlich kann man alle bereits sicherungsverfilmten und digitalisierten Bestände, meist aus der Zeit vor 1815, einsehen. Eine Handbibliothek, die die wichtigsten Nachschlagewerke und gängige Standardliteratur zur Kölner Geschichte enthält, steht im Digitalen Lesesaal ebenfalls zur Verfügung. Archivpersonal berät nach Terminvereinbarung zu Fragen der Stadtgeschichte und Archivnutzung. In dem neuen Ausstellungsraum informiert das Historische Archiv über das Schicksal seiner Bestände, den Stand von Identifikation und Restaurierung und zeigt einzelne Archivalien.

Der Umzug zum Heumarkt erfolgt am 23. April 2010. An diesem Tag und wegen der Vorbereitungen auch am 22. April ist das Historische Archiv geschlossen und weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. Der Digitale Lesesaal steht ab 27. April dienstags bis freitags von 9 bis 16:30 Uhr und mittwochs von 9 bis 19:45 Uhr zur Verfügung. Die offizielle Eröffnung des Lesesaals erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Als zweites Provisorium des Historischen Archivs bis zur Fertigstellung des Neubaus an der Luxemburger Straße entsteht in Porz das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum. Die dortigen Werkstätten sollen in der zweiten Jahreshälfte fertig gestellt sein. Am Heumarkt wird das Historische Archiv nicht lange alleine bleiben: Auch die Kämmerei und die Beihilfekasse der Stadt Köln ziehen bald zum Heumarkt 14 um.

Link: http://www.stadt-koeln.de/5/kulturstadt/historisches-archiv/

Quelle: Stadt Köln, Pressemitteilung, 19.4.2010

Hömma, der Kaiser kommt

In Duisburg ist ab dem 25. April 2010 unter dem Titel „Hömma, der Kaiser kommt“ eine große Ausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen. Sie soll alle Aspekte des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens im Mittelalter darstellen. Die Ausstellung "Der Kaiser kommt – Hafen, Markt und Stadt- Duisburg im Mittelalter" entstand in einer Kooperation zwischen der Stadtarchäologie und dem Kultur- und Stadthistorischem Museum Duisburg. In der Ausstellung sind zahlreiche Originalobjekte aus deutschen und niederländischen Museen und Sammlungen zu sehen.

Bei der Suche nach älteren Exponaten wurden die Museumsmitarbeiter auch in Trier fündig. Die älteste namentliche Erwähnung des Ortes von 882 findet sich in einer Chronik, die der Mönch Regino von Prüm geschrieben hat. Sie schildert, wie räuberische Normannen zuerst den Niederrhein, darunter Duisburg, systematisch ausraubten und plünderten, bevor sie sich nach Prüm und Trier aufmachten.

Die Stadtbibliothek Trier besitzt ein repräsentatives Exemplar dieser Chronik, die ausgeliehen wird, um Duisburgs Ersterwähnung zu dokumentieren. Die Kirche der Stadt gehörte seit unbekannter Zeit der Abtei Prüm. Deren Ersterwähnung geschieht in einer Urkunde Papst Innozenz III. von 1214, die mit vielen anderen Prümer Archivalien im Trierer Archiv aufbewahrt wird. Auch dieses kostbare Stück geht für ein paar Monate nach Duisburg. Zwei ältere und für die Stadt äußerst wichtige Exponate stammen somit aus Trier. „Wir haben sie gerne zur Verfügung gestellt. Ich freue mich, dass Stadtbibliothek und Stadtarchiv über Trier hinaus bedeutende Geschichtsdokumente über meine Heimatstadt Duisburg und den Niederrhein besitzen“, betonte der Trierer Oberbürgermeister Jensen.

Die Ausstellung wird am 25. April 2010 um 15:00 Uhr eröffnet. Sie wird bis zum 09. Januar 2011 im Museum gezeigt. Ein umfangreiches Programm begleitet die Ausstellung und entführt die interessierten Besucher ins mittelalterliche Duisburg.

Link: Flyer – Der Kaiser kommt!

Kontakt:
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg
Johannes-Corputius-Platz 1
47051 Duisburg
www.stadtmuseum-duisburg.de

Quelle: Stadt Trier, Pressemitteilung, 19.4.2010

Ausstellung in Recklinghausen zur »Roten Ruhrarmee«

Anlässlich der Tatsache, dass genau vor 90 Jahren der so genannte Ruhrkampf zu Ende ging, bei dem rechte Freikorps und Reichswehr gegen die revolutionäre "Rote Ruhrarmee" kämpften, zeigt das Stadtarchiv Recklinghausen ab sofort Texte, Plakate, Flugblätter, Fotografien und Fachliteratur zu den dramatischen Wochen im März/April 1920, die im Ruhrgebiet einschließlich des Vestes Recklinghausen zu Bürgerkriegszuständen mit zahlreichen Toten führten.

Im Mittelpunkt der lokalen Kämpfe stand das – heute nicht mehr existente – Amtshaus auf der Görresstraße (damals Kreuzzstraße), wo mehrere Recklinghäuser Angehörige der Ruhrarmee den starben.

Die Vitrinenausstellung im Lesesaal des Stadtarchivs ist bis zum 14. Mai 2010 zu den Öffnungszeiten zu besuchen:
montags und donnerstags, 8-18 Uhr
dienstags, mittwochs und freitags, 8-13 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Stadt- und Vestisches Archiv
Hohenzollernstr. 12
45659 Recklinghausen
Telefon 02361/48 79 484
Fax 02361/30 66 847
Stadtarchiv@recklinghausen.de

Quelle: Stadt Recklinghausen, Pressemeldung, 19.4.2010