Stadt Lahr digitalisiert umfangreiches Filmmaterial der 1930er Jahre

In den 1930er Jahren seien in Lahr mehr als 20 Stunden Film über das Leben in der Stadt gedreht worden. Die Badische Zeitung habe gemeinsam mit dem Stadthistoriker Thorsten Mietzner einen Teil der Filme aufbereitet, berichtete Christian Kramberg für deren Online-Ausgabe am 2.7.2010.

Diese Filme seien laut Mietzner schon immer in der Obhut der Stadtverwaltung gewesen, sie seien sogar in den 1930er Jahren von ihr selbst gedreht oder in Auftrag gegeben worden. Es gebe mehr als 20 Stunden Material, das vom „Haus des Dokumentarfilms“ nach und nach digitalisiert worden sei. Nunmehr liege eine 75 Minuten lange DVD mit einigen Filmen vor. Alle schon digitalisierten Filme könnten auch im Stadtarchiv Lahr eingesehen werden.

Anhand von Listen wisse man, dass das Material fast vollständig sei. Die Franzosen hätten nach dem Krieg alle Filme beschlagnahmt. Die Stadt Lahr habe später alle wieder zurückbekommen – bis auf einen über die Reichspogromnacht 1938.

Man könne die Filme heute geschichtsdidaktisch einsetzen und Vorträge damit interessanter gestalten. Zum zweiten erhalte man viele Einblicke in das damalige Alltagsleben und gewinne dadurch einen anderen Zugang zum Thema. Und zum dritten zeigten die Filme, wie Lahr in den 1930er Jahren vor der Altstadtsanierung ausgesehen habe.

Kontakt:
Stadtarchiv und Museum
Rathausplatz 4
77933 Lahr
Tel.: 07821/910-0416
Fax: 07821/910-7416
stadtarchiv@lahr.de

Quelle: Badische Zeitung, 2.7.2010; Datensicherheit, 2.7.2010

Stadtarchiv Düsseldorf steht unter Wasser

Besucher können nicht wie geplant seit Donnerstag das Düsseldorfer Stadtarchiv in seinem neuen Domizil nutzen. Grund ist nach Angaben der Stadtverwaltung, dass Teile des Gebäudes unter Wasser stehen.

Gegen 9 Uhr hatte sich die Löschanlage über der ebenfalls im Gebäude der Alten Paketpost untergebrachten Probebühne des Schauspielhauses in Gang gesetzt. Dadurch sei nicht nur die Bühne unter Wasser gesetzt worden, das Wasser sei auch in das Stadtarchiv Düsseldorf eingedrungen. Dort seien bislang 150 Regalmeter Akten betroffen. Insgesamt bis zu 10.000 Liter Wasser verbreiteten sich über zwei Stockwerke im Gebäude bis in den Keller.

Die Feuerwehr sauge derzeit das Wasser aus dem Gebäude ab und sichere die betroffenen Archivbestände, teilte die Stadtverwaltung mit. Zur Ursache für das Auslösen der Löschanlage und zur Höhe des Schadens könne derzeit noch keine Aussage getroffen werden.

Quelle: DerWesten, Düsseldorf, 1.7.2010; Süddeutsche Zeitung, 1.7.2010; FAZ, 1.7.2010

Uni Greifswald gedenkt der letzten Pommernprinzessin mit Croy-Fest

Mit dem 30. Croy-Fest gedenkt die Universität Greifswald am 7. Juli 2010 Anna von Croy (1590 – 1660), der letzten Prinzessin aus dem Haus der Pommernherzöge. Diese Gedenkfeier geht auf ein Vermächtnis von Ernst Bogislaw von Croy, des Sohnes der Prinzessin zurück. Er stiftete der Universität unter anderen Stücken eine kostbare Tapisserie, den so genannten Croy-Teppich, und verband damit die Auflage für die Universität alle zehn Jahre seiner Mutter zu gedenken.

Diese Gedenkfeier findet am 7. Juli, dem Todestag von Anna von Croy, um 14.00 Uhr im Pommerschen Landesmuseum statt. Von 17:00 bis 22:00 Uhr können die Bevölkerung und die Gäste der Stadt den wertvollen Croy-Teppich bei freiem Eintritt im Pommerschen Landesmuseum besichtigen. Ebendort präsentieren um 19:00 Uhr Schüler und Lehrer des Humboldt-Gymnasiums zusammen mit Studierenden und Lehrkräften der Universität in Wort, Spiel, Bild und Musik die Erlebnisse des pommerschen Fürstensohns Philipp Julius auf seiner Europa-Tour 1602 – 1603. Erstmals wird das im Pommerschen Landesarchiv lagernde Reisetagebuch in ausführlichen Textpassagen der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Foyer des Museums werden außerdem originale Dokumente rund um das Croy-Fest aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie ein Aquarell des Croy-Teppichs von 1820, angefertigt von Hermann von der Lancken (1806 – 1838) gezeigt. Studentische Mitarbeiter der Kustodie der Universität beantworten gern die Fragen der Besucher.

Die Universität fühlt sich auch heute noch der Tradition der Croy-Gedenkfeiern verpflichtet. Sie möchte damit ihre Verwurzelung in der Region bekräftigen. „Das Croy-Fest gehört zur Traditionspflege unserer alten Universität. Durch dieses hebt sich unsere Universität von anderen Universitäten ab und aus der Masse der deutschen Universitäten heraus. Nicht zuletzt ist der Croy-Teppich ein herausragendes Kunstwerk“, so Professor Dr. Michael North, Historiker und Prorektor der Universität Greifswald.

Das Croy-Fest

Am 7. Juli 1660, d. h. genau vor 350 Jahren, starb Anna von Croy, das elfte und jüngste Kind von Herzog Bogislaw XIII. von Pommern. Während mit ihrem Bruder Bogislaw XIV. bereits 1637 das Greifenhaus in männlicher Linie erloschen war, folgte mit Anna die letzte weibliche Angehörige des Geschlechts ins Grab. Die 1681 von ihrem Sohn Ernst Bogislaw von Croy begründete Stiftung hat nur einen einzigen Stiftungszweck, nämlich alle zehn Jahre seiner Mutter an ihrem Todestag zu gedenken. Hierzu hinterlegte er eine Geldsumme bei der Stadt Stralsund, deren Zinsen nach zehn Jahren 100 Reichstaler betragen und für die Gedenkfeier verwendet werden sollten. Damit die Universität umso mehr bereit sein möge, eine würdige Erinnerung an seine Mutter zu begehen, stiftete er zusätzlich vier weitere kostbare Stücke aus seinem Besitz, darunter den Croy-Teppich. Damit war die Verpflichtung verbunden, den Teppich alle zehn Jahre bei dem Festakt in Auditorium aufzuhängen. Somit waren Erinnerung und Repräsentation eng miteinander verknüpft.

Der Croy-Teppich

Der „Teppich mit den Sächsisch und Pomerischen Herren, auch Lutheri und anderer Gelahreten Conterfey“, kurz Croy-Teppich genannt, ist das wertvollste Kunstwerk in der Akademischen Kunstsammlung der Universität Greifswald. Seit fünf Jahren befindet sich der im Auftrage von Herzog Philipp I. von Pommern-Wolgast (1515 – 1560) um 1554 angefertigte Wandteppich als Leihgabe im Pommerschen Landesmuseum. Auf einer Höhe von 4,46 m und einer Breite von 6,90 m präsentieren sich 23 Personen lebensgroß, unter ihnen die drei Reformatoren Martin Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen. Das auch als Reformationsteppich von Pommern bekannte Bildwerk zeigt sächsische Kurfürsten und pommersche Herzöge mit ihren Familien. Die Versammlung von selbstbewussten Renaissancefürsten unter dem Gekreuzigten und unter der Kanzel ist nicht nur ein konfessionelles Bekenntnis zum evangelischen Glauben. Der Protestantismus als landesherrliche Institution konnte durch das entscheidende Mitwirken der „weltlichen Reformatoren“ wie Johann Friedrich des Großmütigen in Sachsen und durch Philipp I. in Pommern verwirklicht werden. Beide sind exponiert auf dem Teppich dargestellt, seitlich über ihnen flankiert vom sächsischen und pommerschen Wappen.

Der Croy-Teppich zählt heute zu den kostbarsten Tapisserien aus dem Umkreis protestantischer Höfe. Als vorwiegend höfische Domäne war die Teppichwirkerei im 16. Jahrhundert sehr kostspielig, nicht nur die Technik, sondern auch die Herstellung teurer Materialien, wie Seide, Gold- und Silberlahn. Der wahrscheinlich aus Brüssel stammende Wirker Peter Heymans hat sie reichhaltig eingesetzt in den wichtigsten Partien des Teppichs: den Porträts und Renaissancekleidern der Fürstlichkeiten. Als künstlerische Vorlagen der Porträts dienten teilweise Bildnisse von Albrecht Dürer (1471 – 1528) und Lucas Cranach d. Ä. (1472 – 1553). Das Bildkonzept geht auf die Cranach-Werkstatt zurück.

Der Croy-Teppich im Pommerschen Landesmuseum

Seit 2005 wird der Croy-Teppich im Pommerschen Landesmuseum präsentiert. Es ist das wertvollste einer ganzen Reihe von Exponaten, die die Universität Greifswald als ihren Beitrag zur Nutzung in die Stiftung Pommersches Landesmuseum Greifswald eingebracht hat. Für die Tapisserie wurde ein ganzer Saal geschaffen. Nur in diesem Fall durchbricht die Architektur des Museums den vorhandenen Baubestand des ehrwürdigen „Grauen Klosters“ in nennenswerter Weise und unterstreicht damit auch die Bedeutung des Werkes. „Konservatorische Vorgaben erfordern eine zurückhaltende Beleuchtung ohne Tageslicht. Nur so können die noch erstaunlich kräftigen Farben der Nachwelt erhalten bleiben. Zudem lässt die akzentuierte Beleuchtung das Funkeln der Edelmetallfäden besonders zur Geltung kommen. Nicht zuletzt entstand so der Eindruck eines nur mit Kerzenlicht beleuchteten Raumes“, das erklärt Dr. Stefan Fassbinder vom Pommerschen Landesmuseum Greifswald. So wird nun auf neue Weise das Vermächtnis Ernst Bogislaws von Croy, mindestens alle zehn Jahre den Wandbehang zu Ehren seiner verstorbenen Mutter sowie des ganzen pommerschen Herrschergeschlechts zu präsentieren, erfüllt. Kaum ein Besucher verlässt den Croy-Saal des Pommerschen Landesmuseums ohne die Erkenntnis, hier einen besonderen Schatz genossen und einen Höhepunkt pommerschen kulturgeschichtlichen Erbes erlebt zu haben.

Reiseerlebnisse eines Wolgaster Regenten

In einer Abendveranstaltung wird am 7. Juli 2010 ein weiterer Repräsentant der letzten Greifengeneration in Erinnerung gerufen, Herzog Philipp Julius (1584 – 1625), dessen Vater Ernst Ludwig als Kind auf dem Teppich abgebildet ist. Philipp Julius hinterließ ein wertvolles Zeugnis pommerscher wie europäischer Hof- und Gelehrtenkultur, das – kaum bekannte – Reisetagebuch seiner Bildungsreise durch Europa von 1602 – 1603. Es zeigt nicht nur den geistigen Horizont, der sich dem jungen Erbprinzen durch den Aufenthalt in europäischen Ländern eröffnete, sondern entfaltet auch das politische, juristische, fiskalische, kulturelle und gelehrte Wissen, das um 1600 für die Regentschaft in Pommern für relevant, weil aufzeichnenswert erachtet wurde. Erstmals wird dieses im Pommerschen Landesarchiv lagernde Reisetagebuch nun in ausführlichen Textpassagen der Öffentlichkeit vorgestellt, und zwar in Form einer szenischen Lesung. Das Publikum kann dem humanistischen Gelehrten Friedrich Gerschow und seinem Schreiber beim Formulieren und Aufschreiben, der Herzoginwitwe beim Lesen zuschauen und zuhören, Reisestationen, besuchte Personen, visuelle und musikalische Erlebnisse imaginieren. Das Ensemble Amaltea bringt Musik zu Gehör, die die pommersche Reisegesellschaft möglicherweise in Wolfenbüttel, London, Nancy oder Italien gehört haben könnte.

Die Aufführung schließt das von der Bosch-Stiftung und Schule Plus geförderte studentische Projekt des Instituts für Deutsche Philologie „PONT (Pommern On Tour)“ ab, in dem sich drei Jahre lang Lehramtsstudierende mit Schülern und Fachlehrerinnen verschiedener Schulen im Land auf die Reise mit dem jungen Landesfürsten und in die Kulturgeschichte begeben haben.

Weitere Informationen
B. Dahlenburg. Der Croy-Teppich der Ernst-Moritz-Arnd-Universität Greifswald. Thomas-Helms-Verlag Schwerin 2000
H.-D. Schroeder. Der Croy-Teppich der Universität Greifswald und seine Geschichte. Greifswald 2000

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Kustodie
Dr. Birgit Dahlenburg
Domstraße 11, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-1122
kustodie@uni-greifswald.de

Presse- und Informationsstelle
Jan Meßerschmidt
Domstraße 11, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-1150
Mobil 0170 5669683
pressestelle@uni-greifswald.de

Ansprechpartner im Pommerschen Landesmuseum
Dr. Stefan Fassbinder
Historiker
Pommersches Landesmuseum
Rakower Straße 9, 17489 Greifswald
Telefon 03834 831215
fassbinder@pommersches-landesmuseum.de

Weitere Informationen:
http://www.orientation.de/croy/ – Der Croy-Teppich
http://www.pommersches-landesmuseum.de/ – Pommersches Landesmuseum
http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/download-presseinformation – (Fotos/Detailfotos)

Quelle: Jan Meßerschmidt, Presse- und Informationsstelle Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung, 1.7.2010

Ein Blick hinter die Kulissen des Braunschweiger Stadtarchivs

Ein Blick hinter die Kulissen des Stadtarchivs Braunschweig ist künftig an jedem ersten Dienstag im Quartal möglich: Das Stadtarchiv bietet vierteljährlich eine kostenlose öffentliche Führung durch seine Räumlichkeiten im Braunschweiger Schloss an. Sie dauert rund eineinhalb Stunden und startet erstmals am Dienstag, 6. Juli, um 17 Uhr.

Interessierte Besucherinnen und Besucher werden dabei nicht nur durch Lesesaal und Ausstellungsgalerie geführt, sondern erhalten Einblick in die Magazine und die Restaurierungswerkstatt – Bereiche, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Die Führungen bieten einen Überblick über die Aufgaben und Bestände des Stadtarchivs und geben darüber hinaus Hinweise für die eigene Arbeit in einem Archiv. Während des Rundgangs durch die Magazine werden ausgewählte Archivalien aus dem reichen Archivbestand gezeigt und im Kontext der Braunschweiger Stadtgeschichte erläutert.

Treffpunkt für die Führungen ist jeweils das Foyer des Stadtarchivs (Nordflügel des Schlosses, linker Seiteneingang, Schlossplatz 1, viertes Obergeschoss). Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termine 2010:
Dienstag 6. Juli, 17 – 18.30 Uhr. Dienstag 5. Oktober, 17 – 18.30 Uhr.

Für Vereine, Schulklassen und andere Gruppen besteht zudem die Möglichkeit, auch an gesonderten Terminen eine Archivführung zu vereinbaren. Weitere Informationen unter: www.braunschweig.de/stadtarchiv.

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Stadtarchiv Tettnang und Montort-Museum erfreuen sich großer Beliebtheit

Der Verwaltungsausschuss der Stadt Tettnang konnte sich in seiner letzten Sitzung selbst ein Bild vom Stadtarchiv Tettnang und vom Montfort-Museum machen. Stadtarchivarin Dr. Angelika Barth führte die Räte durch die Räume und legte ihren Rechenschaftsbericht 2008/2009 ab. „Mit ca. 150 Personen im Jahr, die mit Anfragen ins Stadtarchiv kommen, steigt die Anzahl der Besucher ständig an,“ berichtete Barth aus ihrem Arbeitsalltag.

Das Zeitungsarchiv reicht von 1848 bis 2009. „Ein Großteil der Besucher möchte dort private oder vereinsgeschichtliche Artikel nachlesen“, erläutert Barth. Auch für viele Forscher, die eigene Dokumentationen, beispielsweise über historische Gebäude oder die Montfortgrafen erstellen, ist das Stadtarchiv eine beliebte Anlaufstelle. Schüler der Tettnanger Schulen nutzen das Archiv für Referate über Stadtgeschichte oder die Grafen von Montfort. Das Stadtarchiv bietet hierfür eine große Anzahl von Büchern und Fotos.

Barth: „Erheblich zugenommen haben auch auswärtige, schriftliche Anfragen per Mail von Einzelpersonen, die Ahnenforschung betreiben, Forschungseinrichtungen sowie der eigenen Verwaltung.“ Das Stadtarchiv beteiligte sich an verschiedenen Projekten und Büchern um und über Tettnang. Die wichtigsten Projekte 2008/2009: Orgeldokumentation von Konrad Vögele, Broschüre Maria Josepha von Montfort von K.-H. Burmeister, Zusammenarbeit für FH-Kurier im Förderkreis Heimatkunde, Anbringen von Infotafeln an historischen Gebäuden in Tettnang, Ausstellung „200 Jahre Stadtkapelle Tettnang“, Erstellen von Familienchroniken und vieles mehr. Derzeit laufen noch folgenden Projekte: Digitalisierung von historischen Fotos, Buch „Grafen von Montfort“ von Konrad Vögele, Buch „Bilderatlas aus Tettnang“ von Dr. A. Barth und G. Hoffmann, Neuorganisation der Bibliothek des Stadtarchivs. Fazit der Stadtarchivarin: „Die angestrebten Aufgaben und Ziele wurden größtenteils mit Erfolg durchgeführt und abgeschlossen.“

Auch die Besucherzahlen des Montfort-Museums sind in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Besonders viele Besucher kamen in Verbindung mit Sonderausstellungen. Großes Interesse, vor allem in der Tettnanger Bevölkerung weckte 2008 die Sonderausstellung „Tettnanger Ansichten“, die sich dem Thema der innerörtlichen Entlastungsstraße widmete. 2009 fanden mit „berechenbar“ in Zusammenarbeit mit dem Elektronikmuseum und „200 Jahre Stadtkapelle“ gleich zwei große Ausstellungen statt. In beiden Jahren gab es auch Führungen. Besonders beliebt sind die Führungen von Hermann Marte, der als letzter Graf von Montfort in Ritterrüstung und altertümlicher Sprache durch das Museum führt. „Auch diese Einrichtung der Stadt Tettnang erfreut sich sowohl bei den Gästen der Stadt wie auch bei der Bevölkerung großer Beliebtheit. Es ist Zeugnis der durchaus erfolgreichen Vergangenheit der Stadt,“ so das Fazit von Stadtarchivarin Dr. Angelika Barth.

Kontakt:
Stadtarchiv Tettnang
Montfortstraße 43
88069 Tettnang
Tel.: 07542 510-180
Fax: 07542 510-175
info@stadtarchiv-tettnang.de

Quelle: Stadt Tettnang / Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressemeldung, 30.6.2010

»Grünes Licht« für Gründung der Stiftung »Stadtgedächtnis«

Die Stiftung »Stadtgedächtnis« will sich künftig um die Wiederherstellung der nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs geborgenen Archivalien kümmern. Die Landesregierung stimmte nun der Gründung zu. Die Stiftung werde mit einer Million Euro aus Landesmitteln unterstützt, sagte Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) im Anschluss an die Kabinettsitzung.

Die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen teilte dazu am 29.6.2010 mit: Das Kabinett der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat in seiner heutigen Sitzung der Gründung der Stiftung „Stadtgedächtnis“ zugestimmt, die sich um die Wiederherstellung der nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs geborgenen Archivalien kümmern soll.

Das Kabinett habe zugestimmt, die Stiftung zusammen mit der Stadt Köln, dem Erzbistum Köln und der Evangelischen Kirche im Rheinland zu errichten und seitens des Landes mit einem Betrag von einer Million Euro zu unterstützen, so Grosse-Brockhoff. Als weitere Gründungsstifter beteiligt sind die Stadt Köln mit 1.120.000 Euro, das Erzbistum Köln mit 100.000 Euro sowie die Evangelische Kirche im Rheinland mit 20.000 Euro.

Zweck der Stiftung ist die Instandsetzung der Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln, die beim Einsturz des Gebäudes am 3. März 2009 beschädigt wurden. Ziel ist es, die in Fragmenten geborgenen, unersetzlichen Archivbestände zusammenzuführen, zu restaurieren und wertvolle Teilbestände zu digitalisieren. Der Bund hat zugesagt, die Stiftung mit einer Million Euro zu unterstützen. Ebenfalls Unterstützung in Höhe von 50.000 Euro kommt vom Landschaftsverband Rheinland.

Grosse-Brockhoff: „Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat uns noch einmal mit aller Macht die Bedeutung von Archiven deutlich gemacht. Unschätzbare Dokumente sind schwer beschädigt worden oder ganz verloren gegangen. Nachdem mehr als 90 Prozent der Bestände aus den Trümmern geborgen werden konnten, wird es dennoch lange dauern, bis wir das Beschädigte wiederhergestellt haben werden. Im Guten wie im Schlechten haben wir gelernt, was uns Archive bedeuten. Der heutige Kabinettbeschluss macht den Weg frei, nach vorn zu blicken.“

Voraussetzung der Beteiligung des Landes an der Stiftung war die Zusicherung der Stadt Köln, dass 63,1 Millionen Euro aus Versicherungsprämien für die Rettung und Restaurierung des beschädigten Archivgutes zur Verfügung gestellt werden. Ferner hat die Stadt zugesichert, die Haftungsfragen schnellstmöglich zu klären und Zahlungen für Schäden an den betroffenen Archivalien zweckgebunden für die Restaurierung zu verwenden.

Bereits eine Woche nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln hat die Landesregierung eine Hilfe von 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Soforthilfemaßnahme flossen 200.000 Euro in das Anschubprojekt „Digitalisierung der Mikrofilme“ des Stadtarchivs. Finanziert wurde auch die im Juni 2009 vom Landesarchiv Nordrhein-Westfalen zusammen mit der Stadt Köln durchgeführte Expertenanhörung zu Fragen der Sicherung von Archivgut. Auch das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen half sofort und maßgeblich bei der Rettung der Archivalien und stellte unter anderem an seinen Standorten Münster und Detmold insgesamt zehn Regalkilometer Magazinfläche zur Verfügung.

Quelle: Staatskanzlei NRW, Pressemitteilung, 29.6.2010; Ad hoc News, 29.6.2010

Die Anfänge der zivilen Luftfahrt in der DDR

Aus Anlass der Gründung der Deutschen Lufthansa der DDR (DLH) im Mai 1955 und der Aufnahme ihrer Betriebstätigkeit zum 1. Juli 1955 hat das Bundesarchiv im Foyer der Dienststelle Berlin-Lichterfelde eine Ausstellung zu den Anfängen der zivilen Luftfahrt in der DDR gestaltet.

In Anwesenheit von ehemaligen Flugkapitänen und Technikern der DLH sowie der Interflug GmbH und Berliner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnete die Leiterin der Abteilung DDR, Frau Rauschenbach, am 22. Juni 2010 die Exposition.

Vereinbart wurde die Übergabe weiteren Sammlungsgutes aus privater Hand an das Bundesarchiv. Die Ausstellung wird bis Anfang September 2010 zu sehen sein. Einige der ausgestellten Dokumente und neu hinzugenommene Schriftstücke stellt das Bundesarchiv darüber hinaus in einer Galerie vor.

Seit März 2008 werden im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde die Akten der INTERFLUG GmbH, des zentralstaatlich geleiteten DDR-Luftverkehrsunternehmens und des Vorgängers, der DLH, verwahrt. Auch in weiteren Beständen liegen aussagekräftige Dokumente zum Luftverkehr und zum Flugzeugbau in der DDR vor. Die Unterlagen zur zivilen Luftfahrt aus dem Ministerium für Verkehrswesen sowie Akten der Bestände Staatliche Plankommission und Ministerrat der DDR sind über Online-Findbücher recherchierbar.

Damit besteht für interessierte Nutzer die Möglichkeit, sich schnell und einfach einen Überblick zur Quellenlage zu verschaffen oder auch detailliert die Spuren der Luftfahrtgeschichte der DDR zu verfolgen.

Link: Galerie

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 23.6.2010

Stadtarchiv Düsseldorf hat neue Heimat

Was lange währt, wird manchmal richtig gut – 13,5 Kilometer Akten, Bücher, Pläne, Plakate, Fotos und anderes Sammlungsgut, insgesamt über 700.000 Einzelstücke, haben in der \“Alten Paketpost\“ an der Worringer Straße 140 in Düsseldorf ein neues Zuhause gefunden. Nach einem auf gut sechs Monate angelegten, generalstabsmäßig geplanten und erst Ende Juli 2010 endgültig abgeschlossenen Umzug steht das Stadtarchiv Düsseldorf als \“Gedächtnis der Stadt\“ wieder allen seinen \“Kunden\“ – Wissenschaftlern, Stadtverwaltung, Presse, Heimatforschern, Familienkundlern und auch einfach an Düsseldorf Interessierten – zur Verfügung.

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Abb. 1: Die älteste Urkunde des Stadtarchivs datiert von 1382 und thematisiert eine Wachsspende zur Beleuchtung des Heiligen Grabes in der Lambertuskirche (Foto: Stadt Düsseldorf).

In modernen Räumen in direkter Bahnhofsnähe sind nun bessere Arbeitsmöglichkeiten als im alten Gebäude an der Heinrich-Ehrhardt-Straße gegeben, deren zentrale Lage vor allem auch den vielen auswärtigen Benutzern entgegenkommt. Die Investitionskosten beliefen sich auf rund 7,2 Millionen Euro.

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Abb. 2: Das älteste Foto im Stadtarchiv zeigt eine Ansicht des Burgplatzes zur Mühlenstraße hin (um 1855) (Foto: Stadt Düsseldorf).

Das Archiv bewahrt bedeutende Unterlagen der Stadt Düsseldorf vom späten Mittelalter bis in die heutige Zeit und umfangreiche Sammlungen zu allen Aspekten der Stadtgeschichte auf. So finden sich dort zum Beispiel alte Urkunden, Nachlässe bedeutender Düsseldorfer Familien, Firmen oder Einzelpersonen, eine historische Fachbibliothek, Heimatliteratur im weitesten Sinne, eine beeindruckende Bildersammlung (das älteste Foto der Stadt stammt aus dem Jahre 1855), Postkarten, Plakate, historische und moderne Karten und Pläne von Düsseldorf und Umgebung, aber auch Adress- und Kirchenbücher oder Personenstandsregister, die vor allem von Familienforschern genutzt werden.

Nach einem durch eine Sprinkleranlage verursachten Wasserschaden am Morgen des Eröffnungstages (1.7.2010) können interessierte Bürger – Laien ebenso wie Wissenschaftler – die zugänglichen Unterlagen erst in einigen Wochen wieder einsehen. Die Öffnungszeiten sind dann montags bis donnerstags täglich von 8.30 bis 15.30 Uhr, freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr. Neben der fachkundigen Beratung, die auch den Archivneuling an die Hand nimmt und zum richtigen Aktenstück, Buch oder Ansprechpartner führt, laden auch die neuen Lesesäle – ein heller, großer Aktenlesesaal und ein technischer Lesesaal – alle an Düsseldorfer Stadtgeschichte interessierten Bürger und Bürgerinnen zum ausgedehnten Forschen ein.

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Abb. 3: Im neuen Stadtarchiv: Direktor Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem und Stellvertreter Dr. Benedikt Mauer (rechts) mit einem Brief von Felix Mendelssohn Bartholdy an den Düsseldorfer Oberbürgermeister, in dem er sich 1833 für die Ernennung zum Städtischen Musikdirektor bedankt.

Anfragen können aber auch weiterhin auf schriftlichem oder telefonischem Wege an das Stadtarchiv gerichtet werden. Darüber hinaus werden ab Herbst 2010 erstmals neben den bisherigen Besucherführungen auch Einführungskurse für die stetig wachsende Zahl von Familienforschern angeboten.

Das Stadtarchiv in Daten, Zahlen und Fakten

  • Gegründet: 1912
  • Leiter: Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem
  • Stellvertreter: Dr. Benedikt Mauer
  • Mitarbeiterzahl: 23
  • Magazinfläche: rund 2.800 Quadratmeter mit zirka 13,5 laufenden Regalkilometern
  • Bestände: rund 700.000 Einzelstücke, darunter zirka 319.000 Akten, 15.000 Dokumente aus Nachlässen, 70.000 Dokumente aus Sammlungen (zum Beispiel Karten, Pläne, Fotos), 6.900 Zeitungsbände, die Fachbibliothek mit zirka 26.000 Bänden sowie rund 98.000 genealogische Quellen und Mikrofilme
  • Benutzerservice: Benutzerberatung zu historischen, archivischen und genealogischen Fragen Beantwortung von schriftlichen Anfragen zu allen Aspekten der Stadtgeschichte Archivführungen; Familienkundliche Einführungskurse
  • Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 8.30 bis 15.30 Uhr
  • freitags 8.30 bis 12.30 Uhr (längere Öffnung an einem Tag der Woche ist geplant)
  • Leseplätze: Lesesaal mit 20 Leseplätzen, alle zur Nutzung mit Laptop eingerichtet.
  • Technischer Lesesaal mit elf Arbeitsplätzen an Mikrofilmlesegeräten und Rechnern zur Durchsicht digitalisierter Quellen (derzeit vornehmlich Personenstandsregister) mit der Möglichkeit, direkt Ausdrucke anzufertigen.

Kontakt:
Stadtarchiv Düsseldorf
Worringer Straße 140
40210 Düsseldorf
Telefon 0211/89-99230
Fax 0211/89-29155
stadtarchiv@duesseldorf.de

Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf, Pressemitteilung, 29.6.2010

Die Debatten um einen Mathematiklehrplan in Westfalen 1834

Die neu erschienene Buch "Die Debatten um einen Mathematiklehrplan in Westfalen 1834" von Gert Schubring ist eine regionale Sozialgeschichte der Einführung von Mathematik als Hauptfach, so der Untertitel und analysiert und dokumentiert damit eine erfolgreiche Reform des Mathematikunterrichts: den Übergang vom Nebenfach zum Hauptfach an höheren Schulen. Diese historisch neuartige Funktion der Mathematik erfolgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in mehreren europäischen Staaten, als Teil der übergreifenden Umwälzungen in Geschichte und Politik in Europa seit dem Ende des 18. Jahrhunderts.

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Die Durchsetzung der Hauptfach-Funktion traf aber vielfach auf intensive Widerstände und ist teilweise sogar zurückgenommen worden. Als wesentliches Element der neuhumanistischen Bildungsreform in Preußen ist die Umsetzung dieser Konzepte in Schulpraxis dort aber noch am konsequentesten erfolgt.

Zugleich war die neuhumanistische Gymnasialreform aber kein „von oben“ durchgesetzter Prozess, sondern als Teil des Konzepts der Selbsttätigkeit ein regionaler Prozess, der in den einzelnen preußischen Provinzen unterschiedlich ablief. Das Buch analysiert und dokumentiert aufgrund umfassender Quellen- und Archivrecherchen, wie die Curriculumreform in Westfalen erfolgt ist. Es zeigt, dass es gelang, in der aus unterschiedlichsten Territorien 1815 neu gebildeten preußischen Provinz Westfalen den Mathematikunterricht, als Teil der Konsolidierung der Gymnasien, weitgehend konfliktfrei als Fach der Allgemeinbildung zu etablieren. Aufschlussreich sind die zunächst starken Differenzen in den ursprünglich katholischen und protestantischen Landesteilen.

Den besonderen Reiz dieses Falles bildet es, dass der preußische Schulrat zwei konträre Lehrplanentwürfe hatte von Mathematiklehrern erstellen lassen und die Lehrerkollegien aller elf Gymnasien in Westfalen zu Stellungnahmen aufgefordert hatte. Sowohl die alternativen Entwürfe – der eine mehr traditionell, der andere mehr modern – wie die Stellungnahmen der Lehrer geben einen lebendigen Einblick in die Bildungskonzepte und die Entwicklung curricularer und methodischer Alternativen.

Dr. Gert Schubring ist Privatdozent im Institut für Didaktik der Mathematik an der Universität Bielefeld (Arbeitsgruppe: Geschichte der Mathematik).

Info:
Gert Schubring
Die Debatten um einen Mathematiklehrplan in Westfalen 1834. Eine regionale Sozialgeschichte der Einführung von Mathematik als Hauptfach
WTM Verlag für wissenschaftliche Texte und Medien Münster
Münster 2010, 348 + XII Seiten, 34,90 Euro
ISBN 978-3-942197-01-4

Jüdische Genealogie im Archiv, in der Forschung und in Netzwerken

Das Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Detmold) veranstaltet am 1. September 2010 zum 7. Mal das Detmolder Sommergespräch. Die Detmolder Sommergespräche, die bundesweit und in den Nachbarländern Beachtung finden, richten sich insbesondere an historisch und genealogisch sowie archivfachlich Interessierte.

In diesem Jahr steht das Thema „Jüdische Genealogie“ im Zentrum der Vorträge und Diskussionen. Die Forschung zu jüdischen Familiengeschichten ist international lebendig und vernetzt. Dies ist Anlass genug, beim 7. Detmolder Sommergespräch die Bedeutung von Familie und Genealogie, von Herkunft, Ehe und Vererbung in der jüdischen Kultur aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und die für Westfalen und Lippe zentralen Archivbestände für die jüdische Genealogie im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Ostwestfalen-Lippe vorzustellen.

Im Zentrum der archivfachlichen, historischen und literaturwissenschaftlichen Vorträge stehen die Besonderheiten bei der Erforschung jüdischer Biografien und Familien. Dies betrifft etwa die verstreute und lückenhafte archivische Überlieferung sowie politische wie psychologische Aspekte jüdischer Familienforschung nach dem Holocaust. Daneben werden die für die jüdische Genealogie einschlägigen Bestände der Abteilung Ostwestfalen-Lippe des Landesarchivs NRW in Detmold präsentiert. Insbesondere sind dies ca. 900 Personenstandsregister zu Juden und Dissidenten aus ganz Westfalen und Lippe.

Im Vordergrund der Sommergespräche steht der Austausch zwischen Forschenden verschiedener Disziplinen, Laien mit unterschiedlichen Interessen sowie Archivarinnen und Archivaren. Wie schon in den letzten Jahren werden Fragen der Genealogie im weiteren Sinne multiperspektivisch betrachtet: Aspekte der archivischen Überlieferung werden mit Beispielen der historischen Auswertung, der literarischen Verarbeitung und der Vernetzung von Familienforschern in Beziehung gesetzt. Die Sommergespräche sind daher das Forum, um über „Jüdische Genealogie im Archiv, in der Forschung und in Netzwerken“ mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Professionen sowie mit Genealoginnen und Genealogen zu diskutieren.

Programm

9.30 Uhr Begrüßung
Dr. Christian Reinicke, Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Detmold

Grußwort

Einführung
Dr. Bettina Joergens, Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Detmold

10.00 Uhr Herkunft, Ehe und Vererbung: Die Bedeutung von Familie und Genealogie in der jüdischen Kultur
Prof. Dr. Birgit Klein, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg

Pause

11.15 Uhr Teil I – Dokumentation und Archive
Moderation: Katharina Tiemann, LWL-Archivamt für Westfalen, Münster

Zur Kulturgeschichte der jüdischen Registratur
Dr. Peter Honigmann, Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Heidelberg

Juden- und Dissidentenregister aus Westfalen-Lippe: Eine Einführung in Quellenkunde und Überlieferungssituation
Dr. Tobias Schenk, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Wien

12.45 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Verschiedene thematische Archivführungen

15.00 Uhr Vom Reichssippenamt zum Personenstandsarchiv? Das nationalsozialistische Personenstandsrecht und die Entstehung von Spezialarchiven am Beispiel des Detmolder Bestandes „P 10“
Dr. Bettina Joergens

15.30 Uhr Teil II – Forschung
Moderation: Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Landesarchiv NRW

Genealogie und Schriftlichkeit als soziale Praxis: Quellenzeugnisse zur jüdischen Geschichte der Frühen Neuzeit in Ostwestfalen-Lippe
Dr. des. Elizabeth Harding, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Pause

16.45 Uhr „Familienleben“ aus der Sicht der „Nachgeborenen“: Jüdische Generationenromane ab 2000
Dr. Ariane Eichenberg, Kulturwissenschaftliches Institut im Wissenschaftszentrum NRW Essen, Stuttgart

International und vernetzt: Jüdische Genealogie heute und praxisnah
Helga Heilbut, Hamburger Gesellschaft für Jüdische Genealogie e.V., Bergisch-Gladbach

18.15 Uhr Abschlussdiskussion

19.30 Uhr Stadtrundgang zur jüdischen Geschichte in Detmold
Treffpunkt: Rathaus am Marktplatz
Gudrun Mitschke-Buchholz,

Vorab
Am Vorabend, 31.8.2010, ab 19 Uhr können Sie in lockerer Runde Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommergesprächs kennen lernen. Ort: Speisecafé Stuck, Grabbestr. 4,
Detmold, 1. Stock

Anmeldung
Melden Sie sich rechtzeitig zur Tagung und zum Stadtrundgang an, da die Teilnehmerzahl aus Platzgründen begrenzt ist. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Wer mit der Nennung seines Namens in einer Teilnehmerliste nicht einverstanden sind, teile dies den Veranstaltern mit.

Adresse und Organisation
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Fon: 05231 766-0
Fax: 05231 766-114
Mail: owl@lav.nrw.de
www.archive.nrw.de oder www.lav.nrw.de