Buchmalerei von Albrecht Dürer in Landesbibliothek Oldenburg entdeckt

Die fantasievolle, farbige Miniatur mit zwei Putten auf delfinartigen Meerestieren und einem Wappen in der Mitte ist nur knapp 16 cm breit und 6,5 cm hoch – und doch eine Entdeckung von außergewöhnlicher Größenordnung. Das Kunstwerk stammt von keinem Geringeren als dem bedeutendsten deutschen Künstler der Hochrenaissance: Albrecht Dürer der Jüngere. Ein spektakulärer Fund, der über 230 Jahre unerkannt im Bestand der Landesbibliothek Oldenburg schlummerte.

Die Miniatur ziert die erste Seite eines griechischen Textes, der 1502 von Aldus Manutius (1449-1515) in Venedig gedruckt wurde. Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Aldinen-Sammlung der Landesbibliothek Oldenburg konnte das Buch jetzt anhand des Wappens der Büchersammlung des berühmten Nürnberger Humanisten Willibald Pirckheimer (1470-1530) zugeordnet werden. Mehr noch: Es gelang, den Oldenburger Band zweifelsfrei als eines von 14 kostbaren Büchern zu identifizieren, die 1634 von den Erben Pirckheimers an einen holländischen Sammler verkauft wurden. Der Preis war hoch, denn alle diese Bücher enthielten auf der Titelseite eine eigenhändige Buchmalerei von Albrecht Dürer (1471-1528). Nur sechs waren bisher bekannt. Die Oldenburger Buchmalerei ist in der historischen Quelle von 1634 exakt beschrieben und damit die siebte Dürer-Miniatur aus dieser Reihe, die wiederentdeckt wurde. Auch über die Geschichte des Buches nach 1634 gibt es Erkenntnisse der beteiligten Wissenschaftler Sven Behnke M.A., Dr. Matthias Bley, Dr. Matthias Bollmeyer und Prof. Dr. Detlef Haberland.


Abb.: Die Dürer-Miniatur und weitere Forschungsergebnisse wurden am 21.6.2022 vom niedersächsischen Wissenschaftsminister Minister Björn Thümler und von Projektleiter Prof. Dr. Detlef Haberland der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Buch mit der Dürer-Miniatur ist noch bis zum 16.7.2022 in der Landesbibliothek Oldenburg zu sehen. – Im Bild von links nach rechts: Dr. Matthias Bley, Bibliotheksdirektorin Corinna Roeder, Minister Björn Thümler,Prof. Dr. Detlef Haberland, Dr. Matthias Bollmeyer, Sven Behnke M.A. (Foto: Landesbibliothek Oldenburg).

„Der sensationelle Fund der Dürer-Miniatur in der Landesbibliothek Oldenburg beweist, dass wir in Niedersachsen außerordentlich hochkarätige Sammlungen beherbergen und zeigt, welche unentdeckten Schätze in unseren Bibliotheken schlummern. Hier liegt noch viel Potenzial beispielsweise für Forschungskooperationen von Bibliotheken und Hochschulen“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Mit dem Programm Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Sammlungen und Objekte fördert das Land gezielt die Erforschung der Kulturschätze Niedersachsens. Das Aldinen-Projekt belegt anschaulich, dass wir mit dem Forschungsprogramm auf dem richtigen Weg sind und neue Impulse geben, um unsere kulturellen Überlieferungen in Niedersachsen zu erschließen, zu erforschen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

Im Rahmen des Pro*Niedersachsen-Projekts »Antiken-Rezeption und späthumanistisch aufgeklärte Kennerschaft: Georg Friedrich Brandes als Sammler von Drucken der Offizin des Venezianers Aldus Manutius« werden seit Oktober 2020 erstmals sämtliche 263 Aldinen der Landesbibliothek Oldenburg systematisch erschlossen und wissenschaftlich beschrieben. Die meisten von ihnen stammen aus der Büchersammlung des hannoverschen Beamten Georg Friedrich Brandes (1719-1791), die Herzog Peter Friedrich Ludwig 1790 für Oldenburg ankaufte. „Aldus Manutius war hochgebildet und führte in seinem Verlag humanistische Gelehrsamkeit und Innovation mit handwerklichen und ästhetischen Spitzenleistungen zusammen. Daher wurden seine Drucke schon von Zeitgenossen aus wissenschaftlichen und bibliophilen Interessen sehr geschätzt“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Detlef Haberland. „Da sich Pirckheimer zwischen 1502 und 1505 der Übersetzung einer Reihe von griechischen Texten ins Lateinische widmete, hat er vermutlich in dieser Zeit auch den griechischen Druck aus der Offizin von Aldus Manutius erworben“, so Haberland.

Die Miniatur kann erst nach 1504, dem Todesjahr von Pirckheimers Ehefrau, in das Buch gemalt worden sein, weil ihr Wappen dort fehlt. Dass die Buchmalerei tatsächlich eigenhändig von Dürer ausgeführt wurde, sei aufgrund seiner persönlichen Freundschaft mit Pirckheimer, der glaubwürdigen historischen Quelle und der bisherigen Forschungen zu den Miniaturen in den Büchern der Pirckheimer-Sammlung sehr wahrscheinlich. Eine vergleichende kunsthistorische Untersuchung stehe aber noch aus, wie Sven Behnke M.A. und Dr. Matthias Bollmeyer betonen.

Das Schicksal der Oldenburger Dürer-Aldine nach dem Verkauf aus der Pirckheimerschen Sammlung 1634 ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht lückenlos erforscht. In der Mitte des 18. Jahrhunderts befand sie sich nach Recherchen von Dr. Matthias Bley in der Bibliothek von Hieronymus de Wilhem, einem Geistlichen aus einer sehr wohlhabenden Amsterdamer Kaufmannsfamilie, und erhielt wohl in seinem Auftrag zwischen 1747 und 1752 in der Leidener Necklace-Bindery einen prächtigen Einband aus rotem Maroquinleder mit Goldprägungen. 1769 ersteigerte Georg Friedrich Brandes den Band auf einer großen Buchauktion in Den Haag für 9 Gulden und 10 Stuiver. Zusammen mit seiner gesamten Bibliothek kam das Buch dann nach seinem Tod 1791 nach Oldenburg und wurde Teil der 1792 eröffneten Herzoglichen öffentlichen Bibliothek, der heutigen Landesbibliothek. Dort blieb die besondere Herkunft bis 2021 unerkannt. Bereits vor der Mitte des 18. Jahrhunderts waren das Wissen über Albrecht Dürer als Künstler der Miniatur und über die Zugehörigkeit zur Bibliothek von Willibald Pirckheimer verloren gegangen.

Ein wissenschaftlicher Aufsatz erscheint am 25.6.2022 im Gutenberg-Jahrbuch 2022:
Sven Behnke, Matthias Bley, Matthias Bollmeyer, Detlef Haberland:
Die illuminierte Polydeukes-Ausgabe aus der Bibliothek von Willibald Pirckheimer (Aldus Manutius 1502). Ein Fund in der Landesbibliothek Oldenburg, S. 163-190.


Abb.: Forschende entdecken mögliches Dürer-Bild in Landesbibliothek, in: NDR, Hallo Niedersachsen, 22.6.2022, 19:30 Uhr 

Öffentlich zu sehen ist die Dürer-Miniatur im Rahmen der Ausstellung:
Buchschätze der venezianischen Renaissance aus der Offizin des Aldus Manutius
Kabinettausstellung, 22.06. – 16.07.2022 und 15.09. – 15.10.2022, Landesbibliothek Oldenburg

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00-19.00 Uhr, Samstag 9.00-12.00 Uhr. Der Eintritt ist frei

Kontakt:
Landesbibliothek Oldenburg
Pferdemarkt 15
26121 Oldenburg
Tel.: 0441 / 505018-0
Fax: 0441 / 505018-14
lbo@lb-oldenburg.de
https://www.lb-oldenburg.de

Quelle: Landesbibliothek Oldenburg, Pressemitteilung, 21.6.2022

3. Bundesweiter Digitaltag am 24. Juni 2022

Auch Archive beteiligen sich.

Digitalisierung hat Auswirkungen auf immer mehr Lebensbereiche: Wie wir uns informieren, wie wir einkaufen, lernen, miteinander kommunizieren, ärztlichen Rat einholen oder Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung und Daseinsvorsorge in Anspruch nehmen – digitale Anwendungen unterstützen in immer mehr Bereichen des Alltags. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklungen nochmals beschleunigt. Gerade jetzt zeigt sich besonders deutlich: Digitale Teilhabe ist zunehmend auch Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Gleichzeitig führt die Pandemie vor Augen, wie Digitalisierung zum Wohl aller genutzt werden kann. Jetzt kommt es darauf an, die Chancen so nutzbar zu machen, dass jede und jeder gleichermaßen daran teilhaben kann. – Mit diesem Appell ruft die Initiative „Digital für alle“ dazu auf, digitale Teilhabe und Kompetenzen zu stärken, digitales Engagement zu fördern und Digitalisierung überall für alle Menschen erlebbar zu machen.

In einer „Aktionsübersicht“ kann man gezielt nach Aktivitäten beim Digitaltag am 24. Juni beteiligter Institutionen suchen: Man vor Ort oder im virtuellen Raum dabei sein, ob Coding-Workshop oder digitale Stadtralley; ob Diskussion zu Künstlicher Intelligenz oder Tag der offenen Tür: Aktionen können ganz einfach nach Stichwörtern, Themen oder dem Umkreis gefiltert werden.

So bietet das Stadtarchiv Hattersheim am Main ganztätig eine Digitale Stadtführung zum Thema „Entdecken Sie Hattersheim!“ an. Das Stadtarchiv Troisdorf widmet sich im Podcast „Bruchbilder meiner Flucht“ dem Thema Flucht und Vertreibung 1945 anhand eines konkreten Beispiels. Eine Troisdorfer Bürgerin erzählt rückblickend und liest aus mehreren schriftlichen Dokumenten und Briefen. Das Stadtarchiv Speyer präsentiert eine Online-Ausstellung zum Digitaltag 2022: Es lädt ein zu einer Zeitreise und präsentiert eine Auswahl digitalisierter historischer Ansichten der beiden UNESCO-Welterbestätten Kaiserdom und Judenhof. Zu sehen sind bauamtliche Bestandsaufnahmen, Luftbilder, Aufnahmen Speyerer Fotografen, Privataufnahmen und touristische Ansichten. So verkaufte der Speyerer Buchbinder Carl Platner neben „Galanterie- und Schreibmaterialien“ bereits in den 1870er Jahre eine Zeichnung des Judenbads.

In Aschaffenburg laden die Stadtverwaltung und Kooperationspartner zu einer Reihe von Aktionen ein, die soziale, wirtschaftliche und technische Aspekte der Digitalisierung behandeln. Das Programm ist abwechslungsreich: So wird zum Beispiel diskutiert, wie die öffentlichen Verwaltung digitalisiert wird und dabei die digitale Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger verbessert werden kann. Kinder und Jugendliche können einen Workshop für 3D-Druck besuchen. Das Thema Künstliche Intelligenz in Verbindung mit neuen Beteiligungsmöglichkeiten spielt rund um das Projekt „Digitale Manufaktur“ eine Rolle. Außerdem wird ein Film gezeigt, der den Wandel von der industriellen Revolution zur digitalen Gegenwart behandelt. Im Zentrum des Digitaltages stehen in Aschaffenburg der Digitalladen und das digitale Stadtlabor Aschaffenburgs, Roßmarkt 11, die in diesem Rahmen ihre Projekte vorstellen.

Der bundesweite Aktionstag am 24.6.2022 wird von der Initiative „Digital für alle“ mit einem ganztägigen Programm im Livestream begleitet.

Hinter dem Digitaltag steht die Initiative „Digital für alle“. Das Bündnis von mehr als 25 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche Hand vereint ein gemeinsames Ziel: digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern.

Die Initiative beschäftigt sich mit der Frage, wie alle Menschen in Deutschland die digitalen Entwicklungen besser verstehen und von ihnen profitieren können. Statt nur in Talkshows oder in Diskussionsrunden mit Expertinnen und Experten über eine wünschenswerte Zukunft zu diskutieren, möchte die Initiative Foren eröffnen, an denen alle teilnehmen können. Auf lokaler Ebene wird die Digitalisierung ein Teil der Lebenswirklichkeit der Menschen, hier müssen wir sie diskutieren und erlebbar machen. Dafür wurde der Digitaltag ins Leben gerufen – ein Aktionstag, an dem sich alles rund um digitale Themen dreht.

Anlässlich des Digitaltags veröffentlicht die Initiative eine Studie zur digitalen Teilhabe in Deutschland. In einem gemeinsamen Appell zeigen die Partnerorganisationen Leitlinien für mehr digitale Teilhabe auf.

Kontakt:
DFA Digital für alle gGmbH
Albrechtstr. 10
10117 Berlin
030 27576-260
info@digitaltag.eu

Stadtarchiv Goch präsentiert fortan »Archivale des Monats«

Der neue Stadtarchivar von Goch, Florian Weber, präsentiert fortan jeden Monat besondere Schätze aus dem Archiv. „Archivale des Monats“ heißt die Serie, die als Video auf den „Goch erleben“ – Kanälen bei Facebook, Instagram und Youtube sowie in der Goch erleben App veröffentlicht wird. Bei jeder Ausgabe geht es um einen besonderen Gegenstand mit einer besonderen Geschichte.

Video: Florian Weber, Stadtarchiv Goch, präsentiert Folge 1 der neuen Serie aus dem Stadtarchiv Goch (https://www.youtube.com/watch?v=3jGpbZwGD8s).

Beim Fundstück des Monats Juni 2022 handelt es sich um ein Sparbuch, das vor genau 100 Jahren eröffnet worden ist.

Florian Weber steht seit Anfang 2022 als Stadtarchivar in Diensten der Stadt Goch. Der studierte Historiker, der sich quasi als Seiteneinsteiger in den Fachbereich hinein arbeitete, hat ein großes Projekt vor sich: Weber ist derjenige, der den Umzug des Verwaltungs- und Historischen Archivs ins Fünf-Ringe-Haus vorbereitet. Der Umbau des mittelalterlichen Giebelhauses neben dem Rathaus soll zum Jahresende 2022 abgeschlossen sein. Und im hinteren Bereich des denkmalgeschützten Gebäudes wird dann auf zwei Etagen das Archiv untergebracht sein.

Kontakt:
Stadtarchiv Goch
Florian Weber
Markt 2
47574 Goch
Telefon: 0 28 23 / 320 – 102
stadtarchiv@goch.de

Quelle: Lokalklick, 20.6.2022; RP Online, 15.2.2022

Archiv des Erzbistums tauscht historische Unterlagen mit Staatlichen Archiven Bayerns

542 Urkunden, Bände und Akten wurden am 20.6.2022 zwischen den Staatlichen Archiven Bayerns und dem Archiv des Erzbistums München und Freising ausgetauscht. Dieser große Archivalientausch, der in der Generaldirektion der Staatlichen Archive in München vollzogen wurde, soll insbesondere die archivarische Forschung erleichtern. Die nun zwischen Generaldirektorin Margit Ksoll-Marcon und Archiv- und Bibliotheksdirektor Johannes Merz ausgetauschten Archivalien waren durch verschiedene historische Umstände vor längerer Zeit ins „falsche“ Archiv gelangt.


Abb.: Symbolischer Vollzug des Archivalientausches; v.l.n.r. Prof. Dr. Johannes Merz (Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising), Dr. Roland Götz (stv. Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising), Dr. Michael Unger (Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns), Michael Volpert (Archivleiter, Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising), davor Dr. Margit Ksoll-Marcon (Generaldirektorin der Staatlichen Archive), Dr. Christoph Bachmann (Leiter des Staatsarchivs München), Dr. Thomas Engelke (Leiter des Staatsarchivs Augsburg), Dr. Bernhard Grau (Direktor des Hauptstaatsarchivs), Dr. Gerhard Immler (Bayerisches Hauptstaatsarchiv) (Foto: EB München und Freising).

Ein solcher Tausch ist im Archivwesen ein zwar fachlich anerkannter, jedoch eher seltener Vorgang. So bedurfte er einer längeren Vorbereitung und beiderseits der Genehmigung der vorgesetzten Stellen, unter anderem einer Einschätzung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst hinsichtlich der Gleichwertigkeit der zum Tausch vorgesehenen Archivalien. Auch wenn durch den nun vollzogenen Tausch noch nicht sämtliche Fragen bei der Verteilung von Beständen bereinigt sind, bedeutet er eine wesentliche Vereinfachung für die Forschung, da nun klarer ist, an welcher Stelle welche Unterlagen zu finden sind. Er ist überdies ein weiterer Beleg für die seit Langem bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Staatlichen Archiven und dem Archiv des Erzbistums, die sich auch in der Mitwirkung kirchlicher Archive an der Ausbildung staatlicher Archivarinnen und Archivare und in der gemeinsamen Beteiligung an wissenschaftlichen Projekten zeigt.

Vom Archiv des Erzbistums wurden an die Staatlichen Archive zwei geschlossene Unterlagenkomplexe abgegeben. Zum einen Unterlagen der Stiftungsadministration Wasserburg: Bei der Stiftungsadministration handelt es sich um eine staatliche Behörde, die von 1807 bis 1817 die Vermögensverwaltung und Rechnungslegung für alle Kirchen, Bruderschaften und anderen kirchlichen Stiftungen im Bereich des ehemaligen Land- und Pflegegerichts Kling wahrnahm. Dafür standen ihr auch ältere Serien von Kirchenrechnungen zur Verfügung. Insgesamt handelt es sich um 146 meist umfangreiche Bände mit Rechnungen der Kirchen in den Pfarreien Eggstätt, Eiselfing, Evenhausen, Grünthal, Höslwang, Obing und Schnaitsee aus den Jahren 1700 bis 1803, sowie 78 weitere Bände und Aktenkonvolute aus den Jahren 1672 bis 1847. Die Unterlagen wurden 1985 vom Archiv des Erzbistums von der Empore der Pfarrkirche Schnaitsee geborgen, wohin sie auf unbekanntem Weg gelangt waren.

Zum anderen Professurkunden des Zisterzienserklosters Kaisheim (bei Donauwörth): Die 96 Urkunden aus dem Zeitraum 1575 bis 1727 wurden meist von den Novizen eigenhändig auf Pergament geschrieben, die damit ihren Eintritt in die Klostergemeinschaft vollzogen. Sie wurden bei der Säkularisation der bayerischen Klöster 1803 offenbar nicht wie das übrige Klosterarchiv von den staatlichen Archiven übernommen und kamen über die Sammlung des historisch überaus interessierten Münchner Dompropstes Martin von Deutinger (1789-1854) ins Archiv des Erzbistums. Die vom Archiv des Erzbistums abgegebenen Unterlagen werden künftig in den jeweils zuständigen staatlichen Archiven verwahrt und schließen dort Lücken in der Überlieferung: die Unterlagen der Stiftungsadministration im Staatsarchiv München, die Kaisheimer Professurkunden im Staatsarchiv Augsburg.

Von staatlicher Seite wurden dem Archiv des Erzbistums vielfältige Einzelstücke übergeben. Bei der in den letzten Jahren im Bayerischen Hauptstaatsarchiv vorgenommenen genaueren Analyse der Bestände, in die die Freisinger Archivalien im 19. Jahrhundert eingeteilt worden sind, haben sie sich als zur geistlichen Verwaltung gehörig herausgestellt. Nach der Säkularisation des Hochstifts Freising 1802 war die Trennung zwischen Unterlagen der geistlichen Verwaltung, die bei der Freisinger Bistumsverwaltung verblieben und heute den Altbestand des Archivs des Erzbistums bilden, und solchen der weltlichen Regierung des geistlichen Fürstentums Freising, die mit der Übernahme von dessen Territorien vom neuen Landesherrn übernommen wurden, nicht immer sauber vollzogen worden. Das wurde nun durch den Archivalientausch korrigiert.

Aus dem Hauptstaatsarchiv gingen an das Archiv des Erzbistums 222 Archivalien der geistlichen Regierung des Bistums Freising (Offizialat, Geistlicher Rat beziehungsweise Geistliche Regierung, Generalvikariat) aus den Jahren 1418 bis 1802 mit sehr vielfältiger Thematik. Sie betreffen unter anderem Synoden, Visitationen, kirchliche Ehegerichtsverfahren und Klöster im Bistumsgebiet. Die dem Archiv des Erzbistums übergebenen Unterlagen werden in nächster Zeit in die entsprechenden Verzeichnisse eingearbeitet, dann gescannt und online im Digitalen Archiv des Erzbistums zur Nutzung bereitgestellt.

Kontakt:
Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising
Karmeliterstr. 1 (Eingang Pacellistr.)
80333 München
aub@eomuc.de

Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
Schönfeldstraße 5
80539 München
Tel. 089/28638-2482
Fax 089/28638-2615
poststelle@gda.bayern.de

Quelle: Erzbistum München und Freising, News, 21.6.2022

Ausstellung über Kirche und Staat in Mittelfranken

In Kooperation mit dem Staatsarchiv Nürnberg hat das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern die Ausstellung „Akt & Gesangbuch“ erstellt. Diese zeigt das historische Verhältnis von Kirche und Staat im heutigen Mittelfranken. Der Eintritt ist frei, die Präsentation kann noch bis zum 15.7.2022 betrachtet werden.

Seit Frühjahr 2020 hat das Staatsarchiv Nürnberg während der Sanierung und Erweiterung seiner Gebäude in der Archivstraße 17 die meisten Bestände vor 1800 in angemietete Magazine des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg auslagert. Ein Gutteil der Exponate befindet sich demnach temporär unter einem Dach.

Angesichts der beiden Archivträger bot sich als Thema eine Betrachtung des Verhältnisses von Kirche und Staat an. Das Landeskirchliche Archiv verwahrt kirchliche Unterlagen aus dem gesamten Freistaat. Das Staatsarchiv Nürnberg ist für die schriftliche Überlieferung der staatlichen Behörden und Gerichte in Mittelfranken zuständig. Daher wurde das Thema räumlich begrenzt: „Kirche und Staat in Mittelfranken“.


Abb.: Impressionen der Ausstellung (Foto: Landeskirchliches Archiv Nürnberg)

Zeitlich reichen die Exponate von der Reformationszeit bis in die Gegenwart. An ausgewählten Beispielen werden sowohl gegenseitige Nähe als auch Konflikte zwischen Staat und Kirche deutlich. Nähe zeigt sich beispielsweise bei der Einführung der Reformation, im 18. Jahrhundert beim Bau zahlreicher Kirchen im Markgraftum Brandenburg-Ansbach, die heute Markgrafenkirchen genannt werden, sowie nach 1800 im Schulwesen und bei der Beteiligung der Pfarrer an Impfaktionen. Konflikte traten sowohl im Zeitalter des Absolutismus auf mit der lebenslangen Haft eines ansbachischen Hofpredigers und Beichtvaters als auch in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur mit Gefängnisstrafen gegen Pfarrer wegen Äußerungen, die aus heutiger Sicht eher harmlos wirken. Ebenso kam es zu Reibungen beim Übergang fränkischer Territorien zum Königreich Bayern nach 1806.

Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch 9-17 Uhr, Donnerstag 9-20 Uhr, Freitag 9-13 Uhr.

Ausstellungsort:
Landeskirchliches Archiv der ELKB
Veilhofstraße 8
90489 Nürnberg
https://www.archiv-elkb.de/

Der reich bebilderte Ausstellungskatalog (116 Seiten) kostet 7,50 Euro und kann über das Landeskirchliche Archiv bezogen werden (archiv@elkb.de). Führungen können ebenfalls über archiv@elkb.de vereinbart werden.

Quelle: GDA Bayern, Aktuelles; Sonntagsblatt 360°, 10.6.2022

Lichtbildschätze! Wunstorf in historischen Fotografien

Das Bild der Stadt Wunstorf in der Region Hannover und ebenso das Leben der Wunstorferinnen und Wunstorfer hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Ein schneller Wandel begleitet uns auch heute und in der Zukunft. Täglich passiert Neues, fortwährend müssen sich die Menschen anpassen und mit der Zeit gehen. Eile ist das Gebot zu jeder Stunde, Zeit zur Besinnung fehlt.

Dabei gerät leicht in Vergessenheit, wie wir noch vor wenigen Jahrzehnten gelebt haben, wie Wunstorf und die heute dazu gehörigen Ortschaften noch vor 60 oder 70 Jahren ausgesehen haben. Zum Fest des Stadt- und Stiftsjubiläums Wunstorf am 18.6.2022 präsentierte das Stadtarchiv Wunstorf eine Fotoausstellung von Alltagsbildern vorwiegend aus den 1950er und 1960er Jahren.

Unserer Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, uns die Welt von gestern zu vergegenwärtigen – dazu soll die Ausstellung „Lichtbildschätze. Wunstorf in historischen Fotografien“ dienen.

Die Ausstellung konzentriert sich vor allem auf das Alltagsleben, weniger auf große historische Ereignisse oder Zäsuren. Die Schule, das Arbeitsleben, die Verkehrswege und -mittel dorthin und ähnliche, scheinbar banale Themen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Doch die Fotos ermöglichen interessante Erkenntnisse und Antworten auf Fragen: Wie sahen die Schulkinder früher aus? Wie lange wurden noch Hausbrunnen oder Windmühlen genutzt? Welche Fabriken und Produktionsbetriebe gab es? Wie sah es 1950 oder 1960 auf den Straßen aus?


Abb.: Frauenarbeit: Konfitüren-Abfüllung bei der „Solo“ (Foto: Frohwalt Boedtger, Stadt Wunstorf).

Die Öffnungszeiten und weitere Informationen sind dem obigen Flyer zu entnehmen.

Kontakt:
Stadtarchiv Wunstorf
Rathaus Gebäude A
Südstr. 1
Tel.: 05031/101-242
Stadtarchiv@wunstorf.de

Quelle: Stadt Wunstorf, Stadtgeschichte, Aktuelles, Juni 2022

Plauen 900: Erinnerungen einer Stadt in Bild und Schrift

Die Große Kreisstadt Plauen im Südwesten des Freistaates Sachsen ist Kreisstadt des Vogtlandkreises. 2022 ist es 900 Jahre her, dass Plauen als „plawe“ in der Weiheurkunde der St. Johanniskirche erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Jahr 2022 steht unter dem Motto Plauen900.

Kann eine Stadt sich erinnern? Wenn ja, dann ist ihr Archiv das Gedächtnis! Neun Jahrhunderte öffnen sich der Öffentlichkeit anhand ausgewählter Quellen des Stadtarchivs Plauen. In der neuen Jahresausstellung sind herausragende wie auch vermeintlich alltägliche Momente der Stadtgeschichte Plauens nacherzählt und visualisiert (Link: Aus der Stadtchronik Plauen). Am 16.6.2022 fand die offizielle Vernissage statt.


Abb.: Im Rahmen der Ausstellung »Plauen 900 – Erinnerungen einer Stadt in Bild und Schrift« wird außerdem bis zum 15.7.2022 die Weiheurkunde von 1122 präsentiert (Foto: Stadt Plauen).

Ausstellungslaufzeit „Plauen 900“: bis 27.4.2023

Öffnungszeiten:
Dienstags: 9 – 18 Uhr
Mittwochs: 9 – 15 Uhr
Donnerstags: 9 – 17 Uhr

Spitzenfest:
Freitag, 17. Juni 2022, 10–15 Uhr
Samstag, 18. Juni 2022, 10–17 Uhr
Sonntag, 19. Juni 2022, 10–13 und 16–19 Uhr (Schließung während des Festumzugs)

Lange Nacht der Muse(e)n:
Freitag, 24. Juni 2022, 18–1 Uhr

Zusätzlich:
Sonntag, 26. Juni 2022, 13–16 Uhr (Festveranstaltung Plauen 900)
Freitag, 1., 8. und 15. Juli, 9–15 Uhr

Zum 900-jährigen Jubiläum Plauens erschien Ende 2021 die Überblicksdarstellung der wechselvollen Stadtgeschichte: Plauen 900 – Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Auf 512 Seiten sind 310 Abbildungen zur Stadtgeschichte zu finden.

Kontakt:
Stadtarchiv Plauen
Doris Meijler, Fachgebietsleiterin Archiv
Unterer Graben 1
08523 Plauen
Telefon: +49 3741 291-1440
Fax: +49 3741 291-31440
doris.meijler@plauen.de
www.plauen.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Plauen, Plauener Stadtnachrichten, 17.6.2022

Neuer Kreisarchivar im Zollernalbkreis

Dr. Uwe Folwarczny übernahm zum 1.5.2022 die Leitung des Kreisarchivs beim Landratsamt Zollernalbkreis. Der gebürtige Berliner trat die Nachfolge von Dr. Andreas Zekorn an, der ab September nach mehr als 30 Dienstjahren in Pension gehen wird.


Abb.: Landrat Günther-Martin Pauli (rechts im Bild) und Dr. Andreas Zekorn (links) begrüßen Dr. Uwe Folwarczny im Zollernalbkreis (Foto: Zollernalbkreis).

Folwarczny, Jahrgang 1985, studierte Neuere und Neuste Geschichte, mittelalterliche Geschichte und Politikwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und an der Eberhard Karls Universität in Tübingen. 2019 legte er seine Promotion (Thema: Lutherische Orthodoxie und konfessioneller Pragmatismus. Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg zwischen Dynastie, Territorien und Reich) an der Universität Potsdam und 2020 die Archivarische Staatsprüfung an der Archivschule in Marburg ab. Zuletzt war Dr. Uwe Folwarczny, ein Berliner mit mährischen Wurzeln, als Referent der Direktion am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin tätig.

„Bereits während meiner Studienzeit in Tübingen lernte ich den Zollernalbkreis und seine reiche wie vielfältige Geschichte kennen“, berichtet Dr. Uwe Folwarczny. Unter anderem dies hat ihn dazu bewogen, sich auf die deutschlandweit ausgeschriebene Stelle zu bewerben und nun mit seiner Familie in den Zollernalbkreis zu ziehen. „Mit meiner Arbeit möchte ich zeigen, dass Archivarbeit gerade im digitalen Zeitalter keineswegs verstaubt ist, sondern Grundlage für das kulturelle Gedächtnis der Region bis ins 21. Jahrhundert ist“, so Folwarczny weiter.

„Durch die zeitnahe Nachbesetzung können wir einen reibungslosen Übergang im Kreisarchiv gestalten“, betont Landrat Günther-Martin Pauli. „Dabei wollen wir Bewährtes beibehalten und gleichzeitig die Chancen der Digitalisierung nutzen und damit neue Impulse in der Heimatgeschichte setzen“. Elf Bewerbungen waren auf die Stellenausschreibung eingegangen.

Neben der Archivierung der im Landratsamt entstandenen Unterlagen und Akten werden Unterlagen von besonderer rechtlicher oder historischer Bedeutung im Archiv verwahrt. Mehr als 1.100 laufende Meter Schriftgut – die ältesten Dokumente datieren aus dem Jahre 1596 – lagern in den Regalen des Kreisarchivs. – Folwarcznys Vorgänger Andreas Zekorn werde „große Fußstapfen hinterlassen“, sagt der neue Archivleiter. Sie auszufüllen, werde voraussichtlich Jahre dauern. Sein Vorgänger habe hier „ein wunderbares Team aufgebaut“, die Mitarbeiter seien „motiviert, kompetent, bei Fragen für einen da“. Zekorn werde als Vorsitzender der Heimatkundlichen Vereinigung Zollernalb bei offenen Fragen überdies stets erreichbar sein.

Kontakt:
Kreisarchiv Zollernalbkreis
Hirschbergstraße 29
72336 Balingen
Tel.: 07433 921145
FAX: 07433 921666
kreisarchiv@zollernalbkreis.de

Quelle: Zollernalbkreis, Aktuelles / Nachrichten, 18.5.2022; Schwarzwälder Bote, 27.5.2022; Schwarzwälder Bote, 28.1.2022

Historisches Archiv der Olma Messen St. Gallen zugänglich

Die OLMA Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung (bis 1945 Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung, 1946-2003 OLMA, Schweizer Messe für Land- und Milchwirtschaft) ist eine seit 1943 – in der Regel – jährlich durchgeführte landwirtschaftliche Messe in St. Gallen. Ursprünglich hatte die OLMA mit Milchwirtschaft, Acker- und Obstbau, Gewerbe, sowie gewerbliche Maschinen und Geräte vier thematische Schwerpunkte. Außerdem wurden Vieh und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge präsentiert und angeboten.


Abb.: Werbeplakat für die kantonale landwirtschaftliche Ausstellung in St. Gallen vom 20.-24. September 1907 (Carl August Liner (CH, 1871 – 1946) – https://www.emuseum.ch/objects/211821/kantonale-landwirtschaftl-ausstellung-stgallen–1907).

Anfang 2020 übergab die Genossenschaft Olma Messen St. Gallen ihre umfangreichen historischen Unterlagen dem Staatsarchiv des Kantons St. Gallen. Die Bestände sind eine bedeutende Quelle für die Regional- und Mentalitätsgeschichte der Ostschweiz. Mittlerweile ist die Erschließung der Akten, Plakate und Objekte abgeschlossen. Im Lesesaal des Staatsarchivs St. Gallen können Interessierte nun das ganze Jahr in OLMA-Erinnerungen eintauchen.

Das Archiv der Olma Messen dokumentiert die reiche Palette des Unternehmens an Publikums-, Fach- und Gastmessen. Thematisch reichen die Unterlagen entlang der verschiedenen Messen von der Landwirtschaft und Volkskultur über die Freizeit bis hin zur Liebe und Romantik.

Quelle für Regional- und Mentalitätsgeschichte
Anhand von Unterlagen wie den Protokollen von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung oder den Ausstellungskatalogen lässt sich die Unternehmensgeschichte in all ihren Facetten rekonstruieren. Und die Dossiers zu den Gastkantonen der OLMA beleuchten den freundeidgenössischen Austausch. Insgesamt ist das Messe-Archiv mit seiner wirtschaftshistorischen Bedeutung eine äußerst wert- und reizvolle Quelle für die Regional- und Mentalitätsgeschichte der Ostschweiz. Als wichtiges Kulturgut ergänzt es die Bestände des Staatsarchivs in idealer Weise.

Vom OLMA-Plakat bis zum Ehrengastabzeichen
Damit das Archiv von der interessierten Öffentlichkeit genutzt werden kann, hat das Staatsarchiv in St. Gallen die Unterlagen gesichtet und geordnet, archivgerecht verpackt und in der Archivdatenbank detailliert verzeichnet. Das 61 Laufmeter umfassende Aktenarchiv wird durch 600 Plakate der Publikums- und Fach­messen sowie einer Vielzahl von Erinnerungsobjekten ergänzt. Letztere reichen von den begehrten Stallplaketten bis zu den Ehrengastabzeichen für den OLMA-Umzug.

Einzig die Fotoliebhaberinnen und -liebhaber müssen sich noch etwas gedulden: Das ebenfalls vom Staatsarchiv übernommene Bildarchiv der Olma Messen wird gegenwärtig in einem aufwendigen Projekt erschlossen und digitalisiert. Die Arbeiten zur Erschließung wurden grösstenteils aus dem Lotteriefonds finanziert.

Kontakt:
Staatsarchiv St.Gallen
Regierungsgebäude, Klosterhof 1
CH-9001 St.Gallen
Tel.: +41 (0) 58 229 32 05
https://www.sg.ch/kultur/staatsarchiv.html

Quelle: Kanton St. Gallen, News, 16.6.2022; Art. OLMA Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, in: Wikipedia, 14.5.2022

#Last Seen. Bilder der NS-Deportation

Wanderausstellung nun im Innenhof des Stadtarchivs Stuttgart.

Die Bilder der Deportationen aus dem Deutschen Reich zwischen 1938 und 1945 stehen im Zentrum von „#LastSeen. Bilder der NS-Deportationen“. Die Initiative #LastSeen ruft alle Interessierten dazu auf, bisher unbekannte zeitgenössische Fotografien und Filme von NS‐Deportationen zu suchen, sei es in öffentlichen oder privaten Archiven. Ziel ist es, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterstützen, Personen, Orte und Kontexte bekannter Bilder zu identifizieren. Dafür sind eine gute Ortskenntnis und lokale Recherchen notwendig.


Abb.: Fotograf*in unbekannt, Stadtarchiv München DE-1992-FS‐NS-00013.

Mit einem historischen LKW (siehe Abb. unten) als Ausstellungsraum ist „#LastSeen. Bilder der NS‐Deportationen“ seit Januar 2022 auf Tour. Die Wanderausstellung macht darauf aufmerksam, dass viele Plätze und Wege, von denen aus Menschen deportiert wurden, heute noch das Stadtbild prägen. Die Besucherinnen und Besucher sollen angeregt werden, sich auf die Suche nach weiteren Bildern und Informationen an diesen Orten zu machen.

Die Ausstellung im Innenhof des Stadtarchivs Stuttgart, Bellingweg 21, ist bis zum 24.6.2022 werktäglich frei zugänglich von 9 bis 19 Uhr.

Die nächsten Standort der Ausstellung:

Kontakt:
Arolsen Archives
International Center on Nazi Persecution
Große Allee 5-9
34454 Bad Arolsen

Kontakt zur Projektleitung:
Dr. Alina Bothe
lastseen@arolsen-archives.org
https://lastseen.arolsen-archives.org/

#LastSeen_Dein LiFE from Arolsen Archives on Vimeo.

Quelle: Stadt Stuttgart, Veranstaltungen.