Neue Heimat für das Stadtarchiv Bielefeld in Vorbereitung

Im Herbst 2011 sollen die Stadtbibliothek Bielefeld und das Stadtarchiv Bielefeld ihr neues Domizil beziehen können, das Gebäude des ehemaligen Amerikahauses am Bielefelder Neumarkt. Der Ausbau hat begonnen. Bauherr ist der Eigentümer der Immobilie, die Wealth-Cap Real Estate Management GmbH München, die Stadt Bielefeld ist Mieter.

Der Magazinraum für das Stadtarchiv Bielefeld ist auf Zuwachs ausgelegt, steigt von heute 6.000 Regalmetern auf 9.200. Stadtarchivleiter Dr. Jochen Rath hat eine Reserve für die nächsten 25 Jahre eingeplant. Die Stadtbibliothek Bielefeld bringt in ihrem Magazin rund 170.000 Bände aus dem Altbestand unter. Die Magazinräume werden in der heutigen Tiefgarage des Amerikahauses integriert. Dort wird eine moderne Rollregalanlage eingebaut, die Räume halten eine Temperatur von 18 bis 20 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent.

Der Boden der Tiefgarage ist komplett abgeschliffen worden, die Untergeschosse werden grundsaniert. Im künftigen Eingangsbereich von Bibliothek und Archiv wird zum Neumarkt hin ein Café entstehen, in dem auch Veranstaltungen, wie z.B. Lesungen, stattfinden könnten.

Andere Teile des Amerikahauses sind bereits von städtischen Ämtern bezogen worden. Dazu gehören das Kulturamt, das Amt für Stadtforschung, Statistik und Wahlen, das Rechnungsprüfungsamt, Wohnungsbauförderung und die Kfz-Anmeldung.

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Rohrteichstraße 19
33602 Bielefeld
Tel. 0521/51 24 71
Fax 0521/51 68 44
stadtarchiv@bielefeld.de
www.bielefeld.de/de/biju/stadtar

Quelle: Burgit Hörttrich, Westfalen-Blatt, 19.8.2010

Mülheims Haus für Stadtgeschichte und Musik entsteht

In Mülheim an der Ruhr entsteht derzeit ein Haus für Stadtgeschichte und Musik. Die alte Augenklinik an der Von-Gräfe-Straße wird unter großem Aufwand, mit rund 10 Millionen Euro Investitionskapital, umgestaltet. Die Leonhard-Stinnes-Stiftung stellt als Eigentümerin den weitaus größten Teil des Geldes für das Projekt zur Verfügung.

Die Stadt Mülheim wird mit dem Stadtarchiv Mülheim und der Musikschule als Mieter in den Komplex einziehen. Die wird voraussichtlich im Sommer 2011 geschehen. Der Altbau ist bereits komplett entkernt und wird in den nächsten Monaten neu aufgebaut, mit einer verstärkten Statik.

Als Begegnungsstätte war das Haus 1901 errichtet worden. „Ausflugslokal Johannesburg“ hieß es damals. Aber bereits im Juli 1907 wurde der Klinikbetrieb aufgenommen. Im Krieg wurde der Bau stark zerstört, wieder aufgebaut. Bis Mitte der 1980er Jahre haben Ärzte dort operiert. So viel wie möglich soll von der alten Schönheit des Baus erhalten bleiben, unter anderem soll die Fassade weitgehend nach den ursprünglichen Mustern wieder hergestellt werden.

Über 4.000 Quadratmeter wird das Gebäude künftig verfügen, Musikschule und Archiv werden sich den Platz teilen. "Es soll ein Gebäude für die Bürger sein, ein Haus, in dem die Stadtgeschichte endlich ausreichend Raum findet, in dem Maße, wie auch das Interesse an der Stadtgeschichte in der Bevölkerung gewachsen ist", berichtet die NRZ.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 02 08 / 4 55 42 60
Fax: 02 08 / 4 55 42 79
stadtarchiv@stadt-mh.de
www.stadtarchiv-mh.de

Quelle: Andreas Heinrich, NRZ Lokalausgabe Mülheim an der Ruhr, 11.8.2010

VdA-Neuerscheinung »Archive im digitalen Zeitalter«

In der vom VdA herausgegebenen Reihe Tagungsdokumentationen zum Deutschen Archivtag ist druckfrisch Band 14 erschienen. Die Publikation wird in der 34. KW an alle persönlichen und korporativen VdA-Mitglieder kostenlos als Mitgliedsleistung verschickt. Sie ist ausschließlich über den Verband zu beziehen. Informationen zur Buchbestellung gibt es auf der VdA-Homepage.

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Neben einleitenden Referaten und der Dokumentation der Abschlussdiskussion des 69. Deutschen Archivtags in Regensburg 2009 zur \“Rolle der Archive im digitalen Zeitalter\“ beinhaltet der Tagungsband sechs Abschnitte, die die Sektionen des Archivtags nachzeichnen.

Im Abschnitt über die Einführung von Dokumentenmanagementsystemen bzw. Vorgangsbearbeitungssystemen (DMS/VBS) wird verdeutlicht, dass die Archivierung elektronischer Unterlagen für die Archive keine Herausforderung der Zukunft darstellt. Archive halten bereits derzeit elektronische Unterlagen, ohne dass die Probleme der sog. Langzeitarchivierung gelöst wären. Die Praxis der Übernahme und Bewertung elektronischer Unterlagen erfordere eine frühzeitige Einbindung der Archive und eine enge Zusammenarbeit mit der Schriftgutverwaltung der Archivträger.

In puncto Benutzerinteressen wird argumentiert, dass Übernahme, Archivierung und Benutzung unterschiedliche Informationsobjekte schaffen. Die Benutzerinteressen leiten sämtliche Erhaltungsprozesse und ermöglichen eine jeweils archivbezogene Erhaltungsstrategie.

Im Abschnitt zur Bildungsarbeit im Internet wird auf neue Möglichkeiten der historisch-politischen Bildungsarbeit durch die moderne Informationstechnik hingewiesen. Vorbedingung sei die archivische Vorarbeit (Erschließung, Erhaltung etc.). Das Stichwort Web 2.0 zielt auf die interaktive Beteiligung der Nutzer ab. Feststellbar ist aber gleichsam ein Professionalitätsdilemma: komplexe Angebote erfordern hohen Mitteleinsatz, was vielen Archiven in der alltäglichen Arbeit nicht möglich ist oder möglich scheint.

Auf dem Feld der Online-Dienstleistungen von Archiven benennt der Tagungsband Beispiele von Archiven auf dem Weg in die digitale Welt. Zugleich wird deutlich, dass noch eine beträchtliche Wegstrecke bis zum „elektronischen Archiv“ zurückzulegen ist.

Im Abschnitt Open Access und Gemeinfreiheit werden u.a. verschiedene Definitionsfragen behandelt. Open Access meint dabei den freien Zugang zu wissenschaftlichen Materialien im Internet. Der Band diskutiert Chancen und Grenzen von Open Access – und postuliert, dass Open Access eine Herausforderung für die Archive darstellt, die es anzunehmen gelte. – Gemeinfreiheit (Public Domain) beziehe sich nur auf das Urheberrecht und bezeichnet alles, an dem kein Urheberrecht besteht. Eigentumsschutz und Archivgesetze können sich jedoch einschränkend auf die Gemeinfreiheit auswirken.

Im Abschnitt Internet und Digitalisierung wird die spürbare Ausweitung der Online-Dienstleistungen von Archiven behandelt. Digitalisierung und Online-Angebote dienen zur Rationalisierung der Archivarbeit. Problematisch erscheint, wenn Nutzer nur noch Digitalisate abrufen, den Überlieferungszusammenhang aber nicht mehr kennen(lernen können und wollen). Der wissenschaftliche Nachwuchs, so der archivarische Wunsch, müsse im Umgang mit Digitalisaten geschult werden.

Der Tagungsband zum 69. Deutschen Archivtag in Regensburg 2009 belegt, dass das digitale Zeitalter eine weitere Öffnung der Archive erfordert und bewirkt. Als notwendig erweisen wird sich ein interaktiver Dialog mit externen Nutzern und der Öffentlichkeit. Notwendig ist aber zugleich auch ein verstärkter Dialog mit den Registraturbildnern der Archive.

Inhalt

Vorwort (9)

Robert Kretzschmar: Rahmenthema, Programm und Ergebnisse des 79. Deutschen Archivtags (11)

Peter Haber: digital.past – Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter (17)

Dornröschen aufgewacht? Neue Arbeits- und Kommunikationsprozesse im Archiv

  • Christian Keitel: Benutzerinteressen annehmen und signifikante Eigenschaften festlegen. Einige neue Aufgaben für Archivare (29)
  • Mario Glauert: Archiv 2.0. Vom Aufbruch der Archive zu ihren Nutzern (43)

Bewertung elektronischer Unterlagen und Überlieferungsbildung

  • Ilka Stahlberg: Archivische Anforderungen an die Einführung eines DMS/VBS in der Ministerialverwaltung Brandenburgs – Ein Erfahrungsbericht (57)
  • Matthias Manke, René Wiese: Aktenbewertung elektronisch – eine DOMEA®-Lösung im Landeshauptarchiv Schwerin (67)
  • Andrea Hänger, Katharina Ernst: Ein System – zwei Lösungen. Digitale Archivierung im Bundesarchiv und im Stadtarchiv Stuttgart 77
  • Raymond Plache: Zusammenfassung und Diskussion 85

Bildungsarbeit im Netz

  • Birgit Jooss: Potentiale der Einbindung externen Wissens. Die digitale Edition der Matrikelbücher der Akademie der Bildenden Künste München 91
  • Peter Pfister: Wege kirchlicher Archivalien ins Netz 107
  • Hanns Jürgen Küsters: Das Internetportal „Konrad Adenauer“ als Bildungs- und Forschungsquelle 113
  • Maria Rita Sagstetter: Zusammenfassung und Diskussion 121

Archive als Online-Informationsdienstleister

  • Nils Brübach: Internationale Erschließungsstandards in der deutschen Erschließungspraxis 127
  • Johannes Kistenich, Martina Wiech: Auf dem Weg zum elektronischen Landesarchiv? 135
  • Alfons Ruch: Das MonArch-Projekt in Nürnberg. Kontextorientierte Präsentation von digitalisiertem Archivgut im Einzelarchiv, in Verbünden und Fachportalen 149
  • Gisela Haker: Zusammenfassung und Diskussion 159

Open Access und Archive

  • Angela Ullmann: Schutzwürdige Belange, kommerzielle Verwertung, Nutzungsrechte und Co. Die Grenzen des Open Access 165
  • Oliver Sander: Open Access vs. E-Commerce? Digitalisierung, Erschließung, Präsentation und Verwertung von Bildern aus dem Bundesarchiv 171
  • Klaus Graf: Die Public Domain und die Archive 177
  • Beate Dördelmann: Zusammenfassung und Diskussion 187

Internet und Digitalisierung – zukünftige Herausforderungen für die Archive

  • Jürgen Treffeisen: Komplementäre Bewertung konventioneller Akten und elektronischer Daten 193
  • Bernhard Grau: Die Einführung der digitalen Leistungsakte bei der Bundesagentur für Arbeit und ihre Auswirkungen auf Bewertung und Überlieferungsbildung 201
  • Tobias Hillegeist: Probleme mit unbekannten Nutzungsarten bei der Retrodigitalisierung 211
  • Horst-Dieter Beyerstedt: Online-Dienstleistungen von Kommunalarchiven 219

Robert Kretzschmar mit Ulrike Gutzmann, Gerald Maier, Michael Häusler, Ute Schwens, Veit Scheller und Robert Zink: Die Rolle der Archive im digitalen Zeitalter (225)

Biografien der Autorinnen und Autoren (249)

Info:
Archive im digitalen Zeitalter. Überlieferung, Erschließung, Präsentation. 79. Deutscher Archivtag 2009 in Regensburg
Tagungsdokumentationen zum Deutschen Archivtag, Band 14,
hrsg. vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
Fulda 2010, ISBN 978-3-9811618-3-0

Quelle: VdA, Pressemitteilung und Abbildung, 20.8.2010

Digitale Urkundenpräsentationen. Laufende Projekte und aktuelle Entwicklungen. Workshop zum Abschluss des DFG-Projekts »Urkundenportal«

Zum Abschluss des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zwischen Januar 2008 und März 2010 geförderten Projekts „Urkundenportal“ fand am 16. Juni 2010 ein Workshop in München (Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns) statt. Die gut besuchte Tagung wurde geleitet und moderiert von Thomas Just (Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien), Joachim Kemper (Staatsarchiv München) sowie Thomas Aigner (ICARUS, Wien). Die Organisation erfolgte durch die staatlichen Archive Bayerns (Joachim Kemper mit Katharina Wolff, Florian Kislinger sowie Michael Unger).

Elf Referenten präsentierten Vorträge, denen teilweise intensive und lebhafte Diskussionen folgten. An der Tagung nahmen insgesamt ca. 50 Gäste aus dem In- und Ausland teil. Eine Publikation der Beiträge im Rahmen der Schriftenreihe des Instituts für Dokumentologie und Editorik (http://www.i-d-e.de) ist geplant.

Einen großen Raum nahm die Vorstellung aktueller Projekte ein. Steffen Arndt (Staatsarchiv Gotha) referierte über das laufende DFG-Projekt „Von Bonifatius bis Napoleon. Online-Edition der Urkunden der Reichsabtei Fulda 751-1837“ und schilderte dabei detailliert die Arbeitsvorgänge von der Zusammenstellung des Materials über die Regestierung und Digitalisierung bis hin zur Online-Publikation.

Sebastian Müller (Universität Marburg) präsentierte das Marburger Lichtbildarchiv Online (LBA Online), gab außerdem einen kurzen Einblick in die Praxis und Modalitäten der zugrunde liegenden Urkundendatenbank und stellte verschiedene Recherchemöglichkeiten im Netz vor.

Franceso Roberg (Staatsarchiv Marburg) referierte, ausgehend von seiner Transferarbeit an der Archivschule Marburg, zum Thema Strategien, Methoden und Ziele bei der Digitalisierung größerer Urkundenbestände. Roberg betonte die Problematik von Vollregesten und plädierte nicht zuletzt aufgrund einer einfachen Kosten-Nutzen-Rechnung für eine (weitgehende) Beschränkung der Archive auf Kurzregesten.

Georg Vogeler (LMU München) ging näher auf das Verhältnis von Archiven und Diplomatik im Netz ein. Er betonte den gegenseitigen Nutzen, aber auch die möglichen Probleme in diesem Zusammenhang und sprach sich ganz klar für eine kollaborative Konzipierung im Sinne des Web 2.0 aus.

Joachim Kemper (Staatsarchiv München) und Katharina Wolff (München) stellten kurz wesentliche Ergebnisse des DFG-Projekts „Urkundenportal“ sowie die einzelnen Arbeitsschritte vor. Derzeit stehen über 16.000 Urkunden (Images und Erschließungsinformationen), die über das Projekt bearbeitet und digitalisiert werden konnten, bereits via „Monasterium“ im Internet zu Verfügung; zum Jahresende werden sämtliche Urkunden (ca. 30.000) online zur Verfügung stehen. Neben dem DFG-Projekt „Urkundenportal“ stellte Kemper das Projekt „Schriftlichkeit in süddeutschen Frauenklöstern“, das EU-Projekt „Charters Network“ und das im Herbst 2010 anlaufende Projekt „Virtuelles deutsches Urkundennetzwerk“ vor. Zu diesen Projekten hinzu kommt bald das umfängliche EU-Projekt „European network on archival cooperation“ (ENArC).

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Abb.: Aufbau eines elektronischen, internetbasierten Portals für größere Bestände von digitalisierten Urkunden des süddeutschen Raumes (Urkundenportal): Informationen zu diesem DFG-Projekt unter www.monasterium-bayern.net

In einem von Thomas Just (HHStA Wien) und Karl Heinz (ICARUS) gemeinsam bestrittenen Vortrag wurde der Stand der digitalen Urkundenpräsentationen (Monasterium) am Beispiel Österreichs beschrieben.

Csaba Reisz (Ungarisches Staatsarchiv) schilderte in seinem Vortrag die historische Entwicklung seines Archivs, das zuletzt im Jahr 2008 eine neue organisatorische Struktur erhielt. Deutlich wurde die entscheidende Zäsur des Jahres 1526, als durch die Niederlage gegen die Türken bei Mohacs viele ungarische Dokumente verloren gingen. Heute umfasst das Staatsarchiv eine diplomatische Sammlung sowie eine urkundliche Fotosammlung zu sämtlichen ungarischen Urkunden (auch außerhalb Ungarns). Momentan sind etwa 38.000 Urkunden online veröffentlicht, Tendenz stark steigend.

In einem letzten Beitrag referierten Manfred Thaller (Universität Köln), Maria Magdalena Rückert (Landesarchiv Baden-Württemberg) und Joachim Kemper gemeinsam zum Thema „Urkundendigitalisierung und virtuelle Netzwerke“. Kemper skizzierte das für den Vortrag namengebende neue DFG-Projekt „Virtuelles deutsches Urkundenarchiv“. Thaller stellte anschließend die praktische Umsetzung der Urkundendigitalisierung am Beispiel der Universität Köln vor. Vorrangige Aufgabe seines am Projekt beteiligten Instituts ist dabei die technische Unterstützung der geisteswissenschaftlichen Forschung und Archivpartner, die Arbeit an einer virtuellen Forschungsumgebung im Bereich der Urkundendigitalisierung.

Maria Magdalena Rückert erläuterte abschließend die Zusammensetzung des DFG-Projekts, das im Herbst 2010 anlaufen wird. Neben einigen kleineren Archiven sind die Archivverwaltungen von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beteiligt; hinzu kommen mehrere Partner aus dem Bereich der historischen und landeskundlichen Forschung sowie das Kölner Institut von Manfred Thaller.

Die Beiträge des Workshops haben auf vielfältige Weise die Praxis der Urkundenpräsentation im Netz sowie der Digitalisierung verdeutlicht. Neben der Vorstellung aktueller Projekte nahmen die konkreten Arbeitserfahrungen einen großen Raum in den Vorträgen der Referenten ein. Insbesondere die Behandlung technischer Fragen, der Blick auf die Zukunft der Urkundendigitalisierung im zweiten Teil der Veranstaltung und die rege Diskussion zeigten, dass nach wie vor ein großer Informationsbedarf in diesem Zusammenhang besteht und eine kritische Hinterfragung der aktuellen Arbeitsabläufe notwendig bleibt.

Florian Kislinger M.A.

Kontakt:
Florian Kislinger M.A.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv
Schönfeldstr. 5-11
80539 München
EU-Projekt „Charters Network“
florian.kislinger@bayhsta.bayern.de

Kasseler Kirchenarchiv übernimmt Nachlass des Kirchenmusikkomponisten Beuerle

Herbert Beuerle (geboren am 28. April 1911 in Düsseldorf; gestorben am 13. Februar 1994 in Gelnhausen) war Kirchenmusikkomponist und Kirchenlieddichter. Er studierte Kirchenmusik in Berlin u.a. bei Hugo Distler und Ernst Pepping. Von 1952 bis zum Ruhestand war er Kantor und Musiklektor im Burckhardthaus Gelnhausen, daneben Singwart im Christlichen Sängerbund. Er schuf viele Lieder und Kanons der Gattung Neues Geistliches Lied und war Mitglied der Oekumenischen Textautoren- und Komponisten Gruppe der Werkgemeinschaft Musik und der AG Musik in der Evangelischen Jugend. Beuerles Melodien finden sich in den Gesangbüchern zahlreicher evangelischer Landeskirchen und im katholischen Gotteslob, aber auch in freikirchlichen gottesdienstlichen Büchern.

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Abb.: Prof. Dr. Hans-Michael Beuerle und Dr. Bettina Wischhöfer sichten den Nachlass von Herbert Beuerle in Gelnhausen (Foto: Lk Archiv Kassel)

Der Nachlass wurde im August 2010 in Gelnhausen von seinem Sohn, Prof. Dr. Hans-Michael Beuerle, und Dr. Bettina Wischhöfer, Leiterin des Landeskirchlichen Archivs Kassel, gesichtet. Übernommen wurden circa 2.200 Kompositionen Beuerles, darunter zahlreiche Autographen und bisher unveröffentlichte Werke.

Hauptwerke Herbert Beuerles:

  • Alle guten Gaben (1950)
  • Allein Gott in der Höh sei Ehr (Kanon) / Soli deo gloria (1975)
  • Dies ist der Tag, den der Herr gemacht: Morgen und Mittag (1959)
  • Herr, Deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge) (1965)
  • Kyrie, kyrie, kyrie eleison (Kanon) (Melodie, 1952)
  • Lobet den Herren alle, die Ihn ehren (Kanon) (Melodie, 1967) EG 448
  • Wir sind mitten im Leben zum Sterben bestimmt (Melodie, 1970)
  • Wir sind zum Mahl geladen (Melodie, 1968)
  • Wo ist das Wasser, das zu Wein sich kehrt? (Melodie)
  • Vier kleine Stücke für Violine und Klavier Strube-Verlag (1996)
  • Christus ist von Gott gesandt Verlag Singende Gemeinde (1996)
  • Gitarrenbuch zum Evangelischen Gesangbuch / 1 & 2, (1995)
  • Ostermusik Verlag Singende Gemeinde (1994)
  • Danket dem Herrn mit frohem Mut Christlicher Sängerbund der Schweiz (1994)
  • In dich hab\‘ ich gehoffet, Herr Strube-Verlag (1993)
  • Jesu, meine Freude Strube-Verlag (1993)
  • Zwei Suiten Bläser und Schlagwerk. Für 4st Bläserchor, Stabspiele u. Schlaginstrumente. Merseburger Verlag

Das Landeskirchliche Archiv Kassel erschließt den Nachlass zunächst durch ein Werkverzeichnis. Geplant ist danach, unveröffentlichte Werke, darunter auch Kantaten, zu digitalisieren und so der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es handelt sich bei dem Nachlass Beuerle um den ersten Musiker-Nachlass des Landeskirchlichen Archivs Kassel. Das Archiv freut sich über den bedeutenden Nachlass und die Möglichkeit, neue Erschließungskompetenzen zu demonstrieren.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Neubau des Staatsarchivs Stade gesichert

„Der Neubau des Staatsarchivs in Stade ist gesichert", hat Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister am 11. August 2010 erklärt. Aufgrund kürzlicher Entscheidungen zum nächsten Landeshaushalt sei die Realisierung des für Stade und die Metropolregion Hamburg wichtigen Vorhabens endgültig klar.

Mit dem Neubau des Gebäudes soll 2012 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für spätestens Ende 2013 geplant. Das Investitionsvolumen für das Projekt umfasst voraussichtlich 22 Millionen Euro. Die Freie und Hansestadt Hamburg wird sich entsprechend dem Flächenbedarf im Umfang von rund 20.000 Regalmetern an der Investition beteiligen. „Jetzt gilt es, die Planungsarbeiten zügig voranzutreiben, damit der ehrgeizige Zeitplan eingehalten werden kann", so der Ministerpräsident in einer Pressemitteilung.

Hintergrund ist die zwischen Niedersachsen und der Freien und Hansestadt Hamburg im Oktober 2009 unterzeichnete Vereinbarung über die Einrichtung eines gemeinsamen Grundbuch- und Grundaktenarchivs zusammen mit einem Neubau für das Staatsarchiv in Stade.

In einem Neubau am Grabenweg soll Platz für 50.000 Regalmeter entstehen, die von beiden Partnern genutzt werden. Ziel der gemeinsamen Aufbewahrung ist eine Effizienzsteigerung und die Schaffung von Synergien. Der Bürgermeister der Stadt Stade, Andreas Rieckhoff, hatte anlässlich der Unterzeichnung im Oktober 2009 auf die Bedeutung dieses Kooperationsprojekts für die Stadtentwicklung hingewiesen und zugleich betont, dass Stade mit seiner wechselvollen Geschichte der geeignete Ort für eine länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Hamburg sei.

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Stade –
Am Sande 4c
21682 Stade
Telefon: (04141) 406-404
Fax: (04141) 406-400
Stade@nla.niedersachsen.de
www.staatsarchiv-stade.niedersachsen.de

Quelle: Nds. Staatskanzlei, Pressemitteilung, 11.8.2010

Neumarkt baut neues Stadtarchiv

Die Arbeiten für den Neubau des Stadtarchivs Neumarkt in der Oberpfalz in der Bräugasse laufen an. Nachdem das neben dem "Schreiberhaus" stehende alte Gebäude nunmehr abgerissen ist, kann die Stadt dort wie geplant den Neubau des Stadtarchivs in Angriff nehmen. Wie Oberbürgermeister Thomas Thumann bei einem Pressetermin erläuterte, steht der Neubau im Zusammenhang mit der Umsetzung des städtebaulichen Sanierungskonzeptes "Grünbaumwirtsgasse", das in zwei Arbeitssitzungen erarbeitet und vom Bausenat 2009 verabschiedet worden war. "Der Archivbau ist dabei der erste Schritt, der schon einmal dafür sorgt, dass zusätzliche Räume im Dachgeschoß in der Bräugassenschule für schulische Zwecke frei werden und wir den benötigten Platz für die archivierten Dokumente der Stadt erhalten."

Für den Archivneubau hat der Stadtrat im Herbst 2009 grünes Licht gegeben. Dafür wird die Stadt rund 1,6 Mio. € investieren und Archivräume mit einer Nutzfläche von 367 Quadratmetern schaffen. Insgesamt wird dann in den Räumen Platz für Regale mit einer Gesamtlänge von 180 laufenden Metern sein. Dabei wird sich das Gebäude auf vier Nutzungsebenen erstrecken. Im Erdgeschoss ist der Eingangs- und Empfangsbereich mit Leseräumen für Besucher vorgesehen. Im Unter-, Ober- und Dachgeschoß sind die Archivräume angedacht. "Wir wollen dabei auch den behindertengerechten Zugang aller Ebenen ermöglichen und haben daher einen Aufzug mit vorgesehen", hebt Oberbürgermeister Thumann hervor.

"Es ist sicher eine ambitionierte Baumaßnahme, insbesondere wenn man bedenkt, dass natürlich für einen Archivbau andere Anforderungen hinsichtlich des Schutzes der archivierten Dokumente gestellt werden." So sind wegen der statischen Verkehrslasten erhöhnte Anorderungen zu erfüllen. Auch im Hinblick auf Brandschutz und Überflutungsgefahr seien erhöhte Aufwendungen zu machen. Dies erzeuge letztlich auch eine höhere Investitionssumme als sie für einen regulären Gebäudebau etwa für Wohnzwecke nötig wäre. Die Grundsteinlegung ist für den Herbst 2010 vorgesehen, die Fertigstellung des neuen Stadtarchivs soll dann im Sommer 2011 sein.

Kontakt:
Stadtarchiv der Stadt Neumarkt i.d.OPf.
Bräugasse 1
92318 Neumarkt
Tel: 09181 / 26 1663
stadtarchiv@neumarkt.de

Quelle: Stadt Neumarkt i.d. OPf., Pressemitteilung, 10.8.2010

Archivare als Datendetektive

Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland stellten 1990 viele Behörden der DDR ihre Arbeit ein und hinterließen nicht nur Aktenberge, sondern auch elektronisch gespeicherte Daten. Ihre Auswertung im Koblenzer Bundesarchiv läuft noch immer. "Magnetbänder wurden noch viele Jahre nach der Wiedervereinigung gefunden. In Kellern und auf Dachböden der früheren Ämter bis zum Jahr 2000", weiß Andrea Hänger aus den Erzählungen ihrer Vorgänger. Die promovierte Archivarin arbeitet seit zehn Jahren für das Bundesarchiv und leitet das Referat elektronische Archivivierung.

Unter den nach der Wiedervereinigung vom Bundesarchiv aus DDR-Rechenzentren übernommenen Daten waren auch brisante Dateien, wie den Zentralen Kaderdatenspeicher der DDR-Regierung. Er enthält Biografien von mehr als 600.000 DDR-Führungskräften. Besonders ergiebig für die Forschung ist der "Datenspeicher Gesellschaftliches Arbeitsvermögen" mit Informationen über den kompletten beruflichen Werdegang von mehr als sieben Millionen DDR-Bürgern.

Eine besondere Herausforderung stellen für das Bundesarchiv Codierungen und Verschlüsselungen dar. Manchmal gaben ehemalige Programmierer ihr Knowhow preis, vor allem aber half ein pensionierter Wissenschaftler "aus der Frühzeit der EDV", der alle Tricks kannte, so Archivarin Hänger. Erst 1993 kamen zwei weitere Mitarbeiter und der erste eigene PC hinzu. Später wurden einige DDR-Computer vom Typ Robotron angeschafft, um das spezielle Diskettenformat lesen zu können.

Etliche Daten konnten mittlerweile gesichert werden, vieles – Volkszählungen, Todesursachen, Gesundheitsstatistiken – wartet noch auf die historische Auswertung. Joachim Rausch, Mitarbeiter im Bundesarchiv, hat beispielsweise in monatelanger Arbeit 7,3 Millionen Datensätze, die jeweils den beruflichen Werdegang eines DDR-Bürgers beschreiben, mit Hilfe von 60 Schlüsseltabellen in eine moderne Datenbank überführt. So können Anfragen zur Rentenversicherung mit einer einfachen Abfrage in Sekundenschnelle bearbeitet werden. Als nächstes will Rausch Häftlingsdatei in ähnlicher Weise leicht verfügbar machen. Doch nicht alles wird erforscht: Datenmaterial über "Gemüse unter Plaste und Glas" oder "Schlachtvieh ohne Schlachtgeflügel", dafür lohne der Aufwand nicht, so Andrea Hänger.

Links:

Andrea Hänger: Keeping electronic records accessible – how the Federal Archives of Germany preserves the digital heritage of the German Democratic Republic: a case study
http://ec.europa.eu/transparency/archival_policy/dlm_forum/doc/20_haenger_06-10-05pm.pdf

Ulf Rathje: Archivierung von DDR-Daten (Historical Social Research, Vol. 28 — 2003 — No. 1/2, 57 – 72)
http://www.rhein-zeitung.de/cms_media/module_ob/0/158_1_ratje99.pdf

Dietmar Remy: Datenfriedhof oder Füllhorn für die DDR-Forschung (Historical Social Research, Vol. 28 — 2003 — No. 1/2, 73 – 107)
http://www.rhein-zeitung.de/cms_media/module_ob/0/159_1_remy_hsr2003_564.pdf

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Telefon: 0261/505-0
Fax: 0261/505-226
koblenz@bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de

Quelle: Jochen Magnus, Rhein-Zeitung, 31.7.2010

125 Jahre Rudersport im Stadtarchiv Worms

Im Jahr 2008 hat der Wormser "Ruderclub Blau-Weiß von 1883" beschlossen, seine gesamten Dokumente und Aufzeichnungen im Stadtarchiv Worms zu deponieren. Nachdem dies im März 2009 geschehen war, benötigte Martin Geyer, ein Mitarbeiter des Stadtarchivs bis Ende 2009, um das Material zu erfassen, zu sortieren und ein Findbuch anzufertigen. Ein Exemplar dieses Findbuches, das auch in elektronischer Form im Stadtarchiv vorliegt, wurde nun an den 1. Vorsitzenden des Wormser Ruderclubs, Stefan Peters, übergeben.

Der Leiter des Stadtarchivs Worms, Dr. Gerold Bönnen, erläuterte, dass man insgesamt 45 Kartons mit 250 Einzeldokumenten, Aktenordnern und sonstiger Unterlagen ins Stadtarchiv transportiert habe. Nach der Turngemeinde sei der Ruderclub damit der zweite große Sportverein, der seine Dokumente und Aufzeichnungen an das Stadtarchiv übergeben hätte. Denn, so fügte Dr. Bönnen an, häufig gingen bei Vereinen doch viel Unterlagen verloren, wenn der Club etwa umziehe oder der Vorstand wechsle.

In erster Linie findet der Leser in den Dokumenten des Ruderclubs Wissenswertes über den Sport und die Sportler. Die Rudergesellschaft wurde 1883 gegründet, die Unterlagen des Vereins dokumentieren die Zeitläufte, aber auch das damalige bürgerliche Milieu des Rudersports. Neben der zuerst gegründeten Rudergesellschaft des Bürgertums entstand später ein Ruderverein für die Arbeiter und Handwerker. Nach zwischenzeitlicher Fusion und neuerlicher Spaltung fanden Ruderclub und Rudergesellschaft erst 2006 wieder zusammen – zum heutigen "Ruderclub Blau-Weiß von 1883".

Link: www.wrcbw.de – Wormser Ruderclub Blau-Weiß von 1883 e.V.

Kontakt:
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
D-67547 Worms
Telefon: (0 62 41) 8 53 – 47 00 (bis – 47 07)
Telefax: (0 62 41) 8 53 – 4710
stadtarchiv@worms.de

Quelle: Nibelungen-Kurier, 4.8.2010

Uni und Stadtbibliothek Trier digitalisieren mittelalterliche Handschriften

Die Benediktinerabtei Trier-St. Matthias besaß im Mittelalter eine Bibliothek von herausragendem Wert. Zu den Beständen gehörten neben der „Trierer Apokalypse“ zahlreiche Werke Hildegards von Bingen, Texte zur Literatur der Antike sowie zur Rechtskunde und Medizin. Kostbare Bibelausgaben, liturgische Werke und Schulhandschriften runden den Befund ab. Auch die älteste heute in Trier liegende Handschrift des Mittelalters, ein Kodex aus dem Jahre 719, stammt aus St. Matthias. Stadtbibliothek Trier und Universität Trier arbeiten nun gemeinsam daran, die Handschriften aus St. Matthias zu digitalisieren.

Bedingt durch die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es zur Auflösung und Zerstreuung der Bestände, die heute auf 25 Standorte verteilt sind. Eine Katalogisierung der Sammlung durch den Ordenshistoriker Pater Petrus Becker im Jahre 1996 führte zu dem Ergebnis, dass etwa 412 Handschriften weltweit überlebt haben, glücklicherweise die weitaus meisten in Trier. So beherbergen die Stadtbibliothek und die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier bedeutende Handschriften aus St. Matthias. Andere Bestände hat es nach Gent, Edinburgh, Wien und sogar New York verschlagen.

Durch eine Gemeinschaftsaktion der Stadtbibliothek und der Universität Trier ist es nun möglich, den kompletten Bestand der Handschriften aus St. Matthias zu digitalisieren. Unter dem Dach des „Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums“ (HKFZ) haben die Stadtbibliothek und das Fach Ältere deutsche Philologie einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt, der jüngst bewilligt wurde. Die Leitung des Projekts liegt auf Seiten der Universität bei Prof. Dr. Claudine Moulin und Dr. Andrea Rapp, auf Seiten der Stadtbibliothek bei Prof. Dr. Michael Embach. Die Universitätsbibliothek wiederum hat die Langzeitarchivierung der Daten zugesagt.

Die Einsicht, dass historisches Kulturgut gesichert werden muss, setzt sich immer mehr durch. Nicht nur die katastrophalen Verluste im Historischen Archiv der Stadt Köln sind hierfür verantwortlich. Schutz der Originale durch Verwendung hochwertiger Kopien, bessere Verfügbarkeit der Texte und Bilder im Netz sowie eine Intensivierung der Forschung durch einen multidisziplinären Zugriff, all dies sind Aspekte von Gewicht. Im vorliegenden Fall kommt hinzu, dass eine ehemals geschlossene Sammlung durch die Digitalisierung virtuell wieder zusammengeführt werden kann. Auf diese Weise entsteht eine Vorstellung von der alten Klosterbibliothek, so wie sie ursprünglich war. Damit erschließt sich der geistige Horizont eines bedeutenden Bildungszentrums des Mittelalters.

Um die anspruchsvolle Maßnahme zu realisieren, müssen modernste Technik, komplexe Erschließungsverfahren und das Wissen um die Bedeutung historischer Überlieferung zusammenkommen. So kann das Projekt „Virtuelles Skriptorium St. Matthias“ exemplarisch zeigen, welche Chancen die heutige Informations- und Mediengesellschaft bietet, um Zukunftstechnologie und kulturelles Erbe sinnvoll miteinander zu verbinden.

Kontakt:
Universität Trier
Historisch-Kulturwissenschaftliches Forschungszentrum Trier (HKFZ) FB II: Germanistik, ÄdPh
54286 Trier
Tel.: +49 (0)651 201 4218 oder 2318
Fax: +49 (0)651 201 3589
hkfz@uni-trier.de
www.hkfz.uni-trier.de

Benediktinerabtei St. Matthias
Matthiasstraße 85
54290 Trier
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Quelle: Universität Trier, Pressemitteilung, 2.8.2010