Archivführer Schleswig-Holstein

Jetzt liegt er vor, der lang erwartete Archivführer Schleswig-Holstein. Für alle, die historisch arbeiten oder Familienforschung betreiben, ist dieses Nachschlagewerk ein unverzichtbares Hilfsmittel. Die Herausgebenden präsentieren es am 31. Mai 2011 um 19.00 Uhr im Landeshaus in Kiel. Gast der Buchvorstellung ist der bekannte Historiker und Krimiautor Christian v. Ditfurth. Er spricht über seine erfolgreiche Arbeit in Archiven und liest aus seinem neuesten Stachelmann-Krimi, bei dem es um einen Mord im Archiv geht. Der Eintritt ist frei.

In Archiven kennt sich der in Schleswig-Holstein lebende Schriftsteller und Journalist Christian v. Ditfurth aus: Für den Historiker und Sachbuchautor gehört das Arbeiten in Archiven zu seinem Handwerkszeug. In seinen Romanen aber wird die Geschichte durch die Recherche im Archiv zum Thriller: Das Archiv wird zum Tatort, der Historiker zum Detektiv. Und in den Magazinen der Archive findet sich der Schlüssel zum Verbrechen. So macht v. Ditfurths ermittelnder Historiker Stachelmann die Erfahrung, dass die Vergangenheit in der Gegenwart fortlebt.

Das 500 Seiten umfassende Archivverzeichnis stellt erstmals rund 150 amtliche und öffentlich zugängliche Archive der Kommunen, der Kirchen und des Landes Schleswig-Holstein sowie einiger privater Träger mit einer Übersicht der jeweiligen Bestände dar. Das ansprechend gestaltete Nachschlagewerk bietet einen aktuellen Überblick, wo überall in unserem Land Archive zu finden sind, und gibt darüber hinaus wertvolle Informationen über die Benutzungsmöglichkeiten und die technische Ausstattung der Archive. Zugleich werden wichtige Hinweise zum Zuständigkeitsbereich bereitgestellt. Herausgeber sind das Landesarchiv Schleswig-Holstein, der Verband schleswig-holsteinischer Kommunalarchivarinnen und -archivare (VKA) sowie das Nordelbische Kirchenarchiv. Das Buch wird als hochwertige Printausgabe und zugleich professionell aufbereitet zur Ansicht und zum kostenlosen Download im Internet bereitgestellt.

Archive sind das öffentliche Gedächtnis unseres Landes. Sie bewahren wohlgeordnet und sinnvoll erschlossen das schriftliche und bildliche Rechts- und Kulturgut über Jahrhunderte. So ermöglichen sie den Rückgriff auf Vergangenes und sorgen für die Sicherung des Gegenwärtigen für die Zukunft. Archive bieten Rechtssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger wie für die Behörden und Ämter in Schleswig-Holstein.

Info:
Archivführer Schleswig-Holstein. Archive und ihre Bestände (Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein 100). Hamburg: Hamburg University Press, 2011. 503 S. 34,80 € ISBN 978-3-937816-83-8. Im Buchhandel erhältlich.
Kostenfrei im Internet: http://hup.sub.uni-hamburg.de/purl/HamburgUP_LASH_100_Archivfuehrer

Für Rückfragen steht der Leiter des Landesarchivs, Prof. Dr. Rainer Hering, gern zur Verfügung: Tel. 04621 8618-37
Landesarchiv Schleswig-Holstein
Prinzenpalais
24837 Schleswig

Quelle: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Meldung.

Amtseinführung des neuen Präsidenten des Bundesarchivs

Am 3. Mai 2011 führte Staatsminister Bernd Neumann, MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, den neuen Präsidenten des Bundesarchivs, Dr. Michael Hollmann, in sein Amt ein. Neumann begrüßte die geladenen Gäste aus Verwaltung, Justiz und Wissenschaft sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesarchivs. Er betonte, dass das Bundesarchiv als „Gedächtnis unseres Staates“ national wie international hohes Ansehen genießt. Die Erhaltung des Archivguts sei eine unverzichtbare gesamtstaatliche Dienstleistung und eine Investition in die Zukunft. Gerade im digitalen Zeitalter mit seinen flüchtigen Informationen sehe er in der Arbeit des Bundesarchivs einen stabilisierenden und qualitätssichernden Faktor.

Der Kulturstaatsminister hob hervor, dass Dr. Michael Hollmann nach langjähriger Dienstzeit in verschiedenen Abteilungen des Bundesarchivs das Haus kenne wie kaum ein anderer. Seine fachliche und menschliche Kompetenz qualifiziere ihn in bester Weise für die neue Funktion. Er übernehme von seinem Amtsvorgänger, Prof. Dr. Hartmut Weber, der das Bundesarchiv ins digitale Zeitalter geführt habe, ein gut bestelltes Haus mit exzellentem Ruf. Dr. Michael Hollmann ist Nachfolger von Prof. Dr. Hartmut Weber, der nach über elfjähriger Amtszeit als Präsident des Bundesarchivs am 31. März 2011 in den Ruhestand getreten war.

\"Bundesarchivpräsident

Abb.: Bundesarchivpräsident Dr. Michael Hollmann und Kulturstaatsminister Bernd Neumann, MdB (Foto: Bundesarchiv)

Das Bundesarchiv stehe nunmehr vor neuen Aufgaben und Herausforderungen: Neben der geplanten Übernahme der Deutschen Dienststelle (WASt) solle die institutionelle Zusammenarbeit mit dem Internationalen Suchdienst in Bad Arolsen verstärkt werden. Gegen Ende des Jahrzehnts komme außerdem die Integration der Stasi-Unterlagenbehörde (BStU) auf das Bundesarchiv zu. Darüber hinaus solle das Bundesarchivgesetz noch in dieser Legislaturperiode novelliert werden, um es mit dem Informationsfreiheitsgesetz zu harmonisieren. Erklärtes Ziel sei zudem, dass das Bundesarchiv mit der zentralen Pflichtregistrierung deutscher Filme betraut werde. Dies sei ein erster notwendiger Schritt, um die Sicherung des nationalen Filmerbes dauerhaft zu verbessern. Er verbinde die Ernennung von Dr. Michael Hollmann zum Präsidenten des Bundesarchivs mit der Gewissheit, dass das Bundesarchiv all diese Aufgaben meistern werde.

Dr. Michael Hollmann dankte dem Staatsminister für das hiermit erwiesene Vertrauen. Für ihn gehe nun ein beruflicher Traum in Erfüllung. Er freue sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit in den kommenden Jahren. Er bedankte sich bei seinen Lehrern, Freunden und Fachkollegen, die ihn bisher unterstützt, gefördert und kritisch begleitet hätten. Insbesondere würdigte er die Leistungen seiner drei Amtsvorgänger, Prof. Dr. Hans Booms, Prof. Dr. Friedrich P. Kahlenberg und Prof. Dr. Hartmut Weber, die er während seiner eigenen Dienstzeit erlebt habe. Er wolle an einer weiteren Integration und Konsolidierung des Bundesarchivs als unerlässliche Voraussetzung für die Übernahme neuer Aufgaben arbeiten. Dabei dürfe die Bewahrung von Archivgut kein Selbstzweck bleiben; alle archivische Arbeit müsse auf die Benutzung hin orientiert sein. Der neue Präsident stellte die Kollegialität, Kompetenz und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter des Bundesarchivs heraus. Unter dem Leitgedanken „Wir im Bundesarchiv“, wie eine frühere Zeitungsartikelserie titelte, habe er die begründete Hoffnung, dass man die bevorstehenden Herausforderungen als Team angehen und erfolgreich bewältigen werde.

Dr. Michael Diefenbacher, Vorsitzender des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, überbrachte die besten Grüße und Wünsche des Berufsverbandes an den „neuen Kapitän des archivischen Flaggschiffs“. Die hohen Qualitätsstandards und Innovationen des Bundesarchivs strahlten weit in die Archivlandschaft aus. Er wünsche sich, dass das Bundesarchiv auch weiterhin eine tragende Rolle in der archivischen Diskussion und bei der Vertretung archivischer Belange gegenüber Politik und Gesellschaft spiele.

Abschließend hieß Lothar Pies, Vorsitzender des Personalrats beim Bundesarchiv, Herrn Hollmann im Namen der Belegschaft als neuen Präsidenten willkommen. Man habe einander in langjähriger Zusammenarbeit kennen und schätzen gelernt. Er freue sich auf künftige konstruktive Gespräche. Bei dem anschließenden Empfang in der Hauptdienststelle in Koblenz hatten die Gäste Gelegenheit, das Bundesarchiv sowie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter näher kennenzulernen. Die Feier zur Amtseinführung wurde durch die Big Band des Koblenzer Görres-Gymnasiums unter der Leitung von Marc Willeke musikalisch umrahmt.

Kontakt:
Präsident des Bundesarchivs
Dr. Michael Hollmann
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Tel.: +49 261 505-0
Fax: +49 261 505-226
poststelle@bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemeldung, 6.5.2011

XI. Lieferung Westfälischer Städteatlas – Stadtmappe Freudenberg wird vorgestellt

Der Westfälische Städteatlas ist Teil eines gesamteuropäischen Vorhabens der Internationalen Kommission für Städtegeschichte. Veröffentlicht wird er durch die Historische Kommission für Westfalen im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und das Institut für vergleichende Städtegeschichte in Münster. Auf der Grundlage gemeinsamer Kriterien ist es das Ziel dieses Atlaswerkes, sämtliche Städte des heutigen Westfalen (Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold, Münster), die um 1828 den Rechtscharakter einer Stadt, eines Marktes, einer Freiheit etc. hatten, vollständig zu erfassen. Dies geschieht durch eine Kombination von bislang unveröffentlichten Quellen, historischen, aktuellen und thematischen Karten und einer wissenschaftlichen Aufarbeitung der Stadtgeschichte auf der Grundlage des neuesten Forschungsstandes.

Bisher sind 80 Städte erschienen. Die vorliegende 11. Lieferung beinhaltet die Städte Freudenberg, Horneburg (Datteln), Preußisch Oldendorf, Sundern mit Allendorf, Endorf, Hachen, Hagen und Langscheid und Wattenscheid (Bochum). Jede Stadtmappe enthält eine Reihe neu gezeichneter Karten: In erster Linie handelt sich dabei um die Urkatasterkarte der Stadt aus dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts (1:2500), eine zeitgleiche historische Karte ihres Umlands (1:25000) und eine moderne Stadtkarte (1:5000). Um ein dreidimensionales Bild der Stadt zu vermitteln, wird das Kartenmaterial durch alte Stadtansichten, Pläne und Luftbilder ergänzt. Zu diesem Materialkanon gehört eine zusammenfassende Darstellung der Stadtgeschichte. Neben der verfassungs-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Entwicklung der Stadt z. T. bis in die jüngste Vergangenheit wird darin vor allem das räumliche Wachstum der Stadt rekonstruiert, dessen Phasen auch in einer besonderen Karte farbig dargestellt werden. Der Textteil wird durch Kartenausschnitte, Zeichnungen und Fotos illustriert.

Mit Freudenberg wurde jetzt eine Atlasmappe vorgelegt, die das Thema Protoindustrialisierung aufgreift und kartographisch umsetzt. Vor 1806 gehörte die Stadt zur Grafschaft Nassau-Siegen und sicherte die Straße von Köln nach Siegen. Andreas Bingener, der bereits die Stadtmappe Siegen bearbeitet hat, hat als ausgewiesener Experte seine vielseitigen Ergebnisse zur Freudenberger Stadtgeschichte ebenso wie seine Kenntnisse zur vorindustriellen Entwicklung des Bergbaus und des Gewerbes in diesem Raum eingebracht. Die Mitherausgeberin Cornelia Kneppe übernahm die Erstellung der Wachstumsphasenkarte, die neue, wissenschaftlich fundierte Vorschläge zur Stadtentwicklung macht. Denn die Entwicklung der nassauischen Burgstadt war bisher bedingt durch verschiedene Brandkatastrophen und Ortsverlagerung weitgehend ungeklärt. Von großer Bedeutung für die Geschichte der Stadt und deshalb auf einer besonderen Tafel thematisiert ist die Entwicklung des vorindustriellen, auf dem Wasser- und Holzreichtum des Freudenberger Raumes basierenden Eisen gewinnenden und verarbeitenden Gewerbes, das Mitte des 19. Jahrhunderts von der Gerberei abgelöst wurde. Dabei wurde zum ersten Mal die Ausdehnung der nur für das Siegerland überlieferten einzigartigen Hauberge kartiert – einer seit dem 15. Jahrhundert bis heute genossenschaftlich ausgeübten Form einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung.

Info:
Westfälischer Städteatlas, XI. Lieferung, herausgegeben von der Historischen Kommission für Westfalen und dem Institut für vergleichende Städtegeschichte durch Cornelia Kneppe und Mechthild Siekmann, Altenbeken: GSV Städteatlas Verlag 2010.

Termin:
XI. Lieferung Westfälischer Städteatlas – Stadtmappe Freudenberg wird vorgestellt
Die Stadt Freudenberg lädt zur Präsentation der Stadtmappe Freudenberg im Westfälischen Städteatlas am 14. Mai 2011, um 11 Uhr, in das Rathaus Freudenberg, Mórer Platz 1, Ratssaal, ein.

Programm:

  • Begrüßung durch den Bürgermeister Eckhard Günther
  • Westfälischer Städteatlas – Aufgaben, Ziele, Perspektiven
    Prof. Dr. Werner Freitag, Institut für vergleichende Städtegeschichte
  • Freudenberg – ein geschichtlicher Abriss auf Grundlage der Karten des Westfälischen Städteatlas
    Dr. Andreas Bingener, Autor der Stadtmappe

Kontakt:

Historische Kommission für Westfalen
Geschäftsstelle: Salzstr. 38 / Erbdrostenhof
48143 Münster
Tel.: 0251/ 591-4720
Fax : 0251/ 591-5871
eMail: hiko@lwl.org
www.historische-kommission.lwl.org

Institut für vergleichende Städtegeschichte
Königsstr. 46
48143 Münster
Tel.: 0251/ 83-27512
Fax : 0251/ 83-27535
eMail: istg@uni-muenster.de
www.uni-muenster.de/staedtegeschichte

GSV Städteatlas Verlag
Driburger Straße 45
33184 Altenbeken
Tel.: 05255/ 7373
Fax: 05255/ 7375
eMail: atlas@stadtgeschichte.de
www.stadtgeschichte.de

Womit Hansekaufleute zahlten. Lübecks Münzschätze online

Wer ist auf der Münze unten der etwas grimmig dreinblickende Herr mit dem spitzen Kinn und der prägnanten Nase? Nicht nur diese Frage kann man ab sofort über die online-Münzdatenbank des Archivs der Hansestadt Lübeck beantworten.

\"Herr

 

Nach mehreren Jahren Vorarbeit ist es nun soweit: Das Stadtarchiv Lübeck hat seinen online-Auftritt um die Münzen erweitert und macht damit rund 3.000 Kupfer-, Silber- und Goldmünzen für jedermann zugänglich. Viele von ihnen kann man sich jetzt bildlich nach Hause holen und am Bildschirm in allen Einzelheiten betrachten. Und: Zu jeder Münze gibt es exakte Angaben über Größe, Gewicht, Material und weitere genaue numismatische (münzkundliche) Hintergrundinformationen.

Unter den 3.000 Münzen sind filigrane Schönheiten, die in einmaliger Weise die hervorragende Bedeutung Lübecks als Handels- und Wirtschaftsmacht zeigen. Lübeck hat über Jahrhunderte Münzen von unterschiedlichstem Wert und Aussehen geprägt. Die Stadt besaß seit 1226 das vom Kaiser verliehene Recht, Münzen zu prägen, und sie hat davon auch fleißig Gebrauch gemacht. Fast 600 Jahre lang prägte Lübeck auf der Basis dieses Rechts und als freie Reichsstadt ungefähr 39 verschiedene Münzsorten (Nominale) aus.

Das Archiv der Hansestadt Lübeck (AHL) verwahrt eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte, jedoch bis dahin weitgehend ungeordnete Münzsammlung. Der Lübecker Münzexperte Dr. Dieter Dummler, Kieferorthopäde im Ruhestand, hat in den letzten vier Jahren in Detektivarbeit diesen Zustand beendet und jede Münze des Archivs bestimmt, eingeordnet und beschrieben. Die Beschäftigung mit der Münzgeschichte (Numismatik) ist ein langjähriges Steckenpferd von Dieter Dummler: Er gilt nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen als ausgewiesener Kenner der Numismatik, der mit Begeisterung von „seinen“ Münzen zu erzählen weiß.

Die städtische Münzsammlung hat eine wechselvolle Geschichte. Ihren Grundstock legte der Kaufmann Ludolph Heinrich Müller (1720-1788), der seine Sammlung 1788 dem Rat der Stadt vermachte. Wie die meisten Archivalien der Stadt wurde auch die Münzsammlung im Zweiten Weltkrieg ausgelagert; nach 1945 konnten leider nur ca. 15 % durch Kauf zurück nach Lübeck geholt werden.

Besonders empfindliche Verluste erlitt die Sammlung während der Auslagerung insbesondere bei den Goldmünzen. Heute muss davon ausgegangen werden, dass bedeutende Teile der Lübecker Sammlung durch widerrechtliches Einschmelzen unwiederbringlich verloren gegangen sind. Erst allmählich konnte die Münzsammlung seit den 1950er Jahren wieder neu aufgebaut werden. Eine Bereicherung erfuhr der Rumpfbestand unter anderem durch die Münz- und Medaillenbestände des Museums für Kunst und Kulturgeschichte sowie durch Ankäufe und Schenkungen.

\"Münzen

Abb. 1: Münzen herzustellen war vor dem 19. Jahrhundert reine Handarbeit, hier eine Münzwerkstatt, in dem mit Hammer und Prägestempel gearbeitet wird.

Wer ist nun, wie oben gefragt, der Herr mit Spitzbart, Mantel und Barett? Es ist Lübecks Stadtherr, Kaiser Karl V. (1500-1558), auf einem vergoldeten Taler von 1538!

Info:
Freischaltung der neuen Datenbank am Mittwoch, 11. Mai 2011, 18.30, im Lesesaal des Archivs der Hansestadt Lübeck, Mühlendamm 1-3, 23552 Lübeck, im Rahmen eines öffentlichen Vortrags von Dr. Dieter Dummler, Lübeck, zum Thema "Das Geld und die Zeit"

Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck
Dr. Jan Lokers
Mühlendamm 1-3 (neben dem Dom)
23552 Lübeck
Tel.: +49 (0) 451 122 4152
Fax: +49 (0) 451 122 1517
archiv@luebeck.de
http://archiv.luebeck.de

Quelle: Stadt Lübeck, Offene Pressemitteilung und Einladung, 5.5.2011

Fotoklub Mühlhausen übergab dem Stadtarchiv Bilddokumentation der Innenstadt

Vom Fotoklub Mühlhausen erhielt das Stadtarchiv Mühlhausen eine wertvolle Ergänzung seines Bildarchivs. Vier Mitglieder des Fotoklubs, Jürgen Stephan, Volker Marschall, Wolfgang Vogler und Wolfgang Pilz, haben in den letzten Monaten eine straßenweise fotografische Dokumentation der Innenstadt angelegt. Die in farbigen Digitalbildern vorliegende Zusammenstellung wurde dem Stadtarchiv Mühlhausen kostenlos zur Verfügung gestellt. 

In über 100 Arbeitsstunden haben die vier Fotoenthusiasten auf ca. 1.700 Bildern Häuserfassaden und Straßenansichten festgehalten. Eine ähnliche Aktion wurde schon 1991 vom Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein und 2007 von Frank Schulz durchgeführt. Im Vergleich mit diesen Vorläufern zeigt die aktuelle Dokumentation des Fotoklubs die enormen Veränderungen in der Mühlhäuser Innenstadt. So wurden in den letzten zwei Jahrzehnten viele Häuser u.a. im Rahmen der \“Altstadtsanierung Mühlhausen\“ aufwändig saniert. Neubauten entstanden z.B. am Steinweg. Nicht wenige baufällige Gebäude mussten abgebrochen werden. Die entstandenen Freiflächen dienen z.B. am Hanfsack oder am Entenbühl als Parkplätze. Dokumentiert werden aber auch Vernachlässigung und Verwahrlosung von historischer Bausubstanz in der Innenstadt.

Stadtarchivar Dr. Helge Wittmann bedankt sich herzlich beim Fotoklub Mühlhausen für diese großartige Unterstützung. Die Dokumentation wird Generationen von Archivbenutzern zur Verfügung stehen, um über das Aussehen einzelner Häuser, ganzer Straßen oder der Innenstadt insgesamt Auskunft zu geben.

Kontakt:
Stadtarchiv Mühlhausen
Rathaus
Ratsstraße 19
99974 Mühlhausen
Tel. 03601/452-144
stadtarchiv@stadtverwaltung.muehlhausen.de

Quelle: Stadt Mühlhausen, Pressemitteilung, 19.4.2011

Politik auf dem Stadtplan: Straßennamen in Münster

Wer die aktuellen Diskussionen um münstersche Straßennamen verfolgt, ahnt, wie recht der griechische Philosoph Platon hatte, als er vor rund 2400 Jahren den Ausspruch \“Das Wissen um die Namen ist keine Kleinigkeit\“ tat. Am nächsten Themenabend am Donnerstag, 28. April, 18 Uhr, im Stadtarchiv Münster setzt sich der Referent Privatdozent Dr. Rainer Pöppinghege (Universität Paderborn) unter dem Titel \“Politik auf dem Stadtplan – Straßennamen in Münster\“ mit verschiedenen Wegebezeichnungen auseinander: Dienen Straßennamen nur als Orientierungshilfe oder sind sie auch Ausdruck der politischen Gesinnung einer Stadtgesellschaft?

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Geschichte der Straßenbenennungen. Historiker Pöppinghege schaut dabei durchaus über den münsterschen Tellerrand hinaus und vergleicht die Benennungspraxis mehrerer westfälischer Städte. Der Referent geht anhand von Stadtplänen auf die Umstände der Straßenbenennungen in Münster im Laufe der Geschichte ein. Welche Straßenzüge wurden in Münster zu welcher Zeit benannt? Die Bedeutung, die heute den Straßennamen – insbesondere wenn es sich um Persönlichkeiten handelt – zugemessen werden, hatten sie nicht immer. 

Die frühesten Straßennamen besaßen vor allem Orientierungsfunktion, wurden auch nicht bewusst vergeben, sondern bürgerten sich im Laufe der Zeit allmählich ein. Man denke nur an Namen wie \“Alter Fischmarkt\“ oder \“Domplatz\“. Erst später bekamen sie Symbolcharakter und erhielten Bedeutung als \“Duftmarken\“ einer politischen Gesinnung. 

Am Themenabend (Eintritt frei) werden Vergleiche zwischen westfälischen Städten angestellt und Informationen zu politischen Straßennamen geliefert. Es gilt Entstehungszusammenhänge von Straßennamen aufzudecken, aber auch mögliche Einwände gegen ihre Umbenennung zu thematisieren. 

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8 (Coerde)
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv(at)stadt-muenster.de

Quelle: Stadt Münster, Pressemitteilung, 21.4.2011

Sagen der Heimat um Schwäbisch Gmünd

Die Sagen der Heimat um die ehemalige Reichsstadt Schwäbisch Gmünd, von Oberlehrer Georg Stütz, 1927 das erste Mal publiziert, sind vom Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd unverändert wieder aufgelegt worden, jedoch mit einem Nachwort und Quellennachweisen von Dr. Klaus Graf versehen. Das broschierte Heft umfasst 94 Seiten, ist im Einhorn Verlag in Schwäbisch Gmünd erschienen und kostet 9,50 €.

Kontakt:
Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd
Stadt – und Hospitalarchiv
Augustinerstrasse 3
73525 Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171 603 4150
Fax: 07171 603 4159
juergen.herrmann@schwaebisch-gmuend.de

Abiturientin forscht über die Nachkriegszeit in Wickrath

Johanna Hirsch, Schülerin der Gesamtschule Espenstraße, befragte über Monate Zeitzeugen in der damaligen Gemeinde Wickrath über die Jahre unmittelbar nach Kriegsende (1945 bis 1948). Das Stadtarchiv Mönchengladbach präsentierte die Arbeit jetzt gemeinsam mit der Abiturientin.

„Meine Arbeit befasst sich mit dem Leben in der Gemeinde Wickrath unmittelbar nach Kriegsende“, erklärt Hirsch. Zu Beginn ihrer Arbeit musste sie allerdings feststellen, dass die meisten Zeugen bereits verstorben waren. Tatsächlich wurden von ihr schließlich 15 Zeitzeugen befragt, die zu dieser Zeit als Kinder oder Jugendliche im Alter zwischen sechs und 20 Jahren in Wickrath gelebt haben.

„Anlass für die Arbeit war meine Facharbeit, die ich im vergangenen Schuljahr über das Thema „Alltag in Wickrath von 1945 bis 1949“ geschrieben habe“, berichtet Hirsch weiter. Bei der Recherche stand ihr Diplomarchivarin Ilona Gerhards vom Stadtarchiv zur Seite. „Mit der vorliegenden Arbeit wird auch für das Stadtarchiv eine Lücke geschlossen, da wir wenig Archivmaterial über diese Zeit haben und die Überlieferungen erst um 1950/1952 beginnen“, erklärt Gerhards.

Erstaunliches erfuhr Hirsch bei der Befragung der Zeugen. „Einige Menschen waren noch heute, 60 Jahre später, von den damaligen Ereignissen emotional betroffen. Andere wollten über diese Zeit nicht sprechen. Bei der Recherchearbeit tauchte die junge Autorin in das damalige Leben ein und erfuhr erstaunliche Details über die alltäglichen Sorgen der Bewohner, die sich u.a. um Wasserversorgung, Brotrationen und für die Kinder und Jugendlichen um den Schulalltag ohne Lehrmaterial drehten. Aber auch erstaunliche Sachen erfuhr sie. So kaufte eine Frau von ihrem ersten Geld eine Kaffeekanne, die noch heute in ihrem Besitz ist und einen Ehrenplatz in der Wohnung gefunden hat.

Aufgrund der Fülle der Informationen teilte Johanna Hirsch ihre Arbeit in Themenbereiche ein. Sie arbeitete wissenschaftlich einwandfrei. Alle Angaben wurden auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und durch weitere Zeugen bestätigt und soweit eine Bestätigung zu Angaben nicht gefunden wurde, entsprechend vermerkt. „Eine sehr gute Arbeit, die sich auch gut liest“, meint auch Dr. Christian Wolfsberger, Leiter des Stadtarchivs. Für interessierte Bürger bietet das Stadtarchiv die Möglichkeit die Arbeit von Johanna Hirsch nachzulesen.

Johanna Hirsch fertigte ihre Arbeit als „Besondere Lernleistung“ an, die nach Empfehlung der Kultusministerkonferenz in die Abiturnote einfließt. Dazu können neben den Ergebnissen aus einem von den Ländern geförderten Wettbewerb auch Ergebnisse eines individuellen fachlichen Projektes eingereicht werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Mönchengladbach
Aachener Straße 2
41050 Mönchengladbach
Telefon: 02161-253242
Telefax: 02161-253259
stadtarchiv@moenchengladbach.de

Quelle: Stadt Mönchengladbach, Pressemitteilung, 20.4.2011

Landesarchiv und Erzdiözese Salzburg tauschen Findmittel aus

Zu einem Austausch von Findmitteln zwischen dem Archiv der Erzdiözese Salzburg und dem Salzburger Landesarchiv kommt es am Mittwoch, 27. April, 14.00 Uhr, im Salzburger Landesarchiv in der Michael-Pacher-Straße 40 in Salzburg. Vom Archiv der Erzdiözese gehen an das Landesarchiv Reproduktionen des Repertoriums I-3/1 (Konsistorial- und Ordinariatsprotokolle), des Repertoriums III-1 (Pfarrmatriken der Erzdiözese Salzburg, Bundesland Salzburg und Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg) und des Repertoriums I-5 (Altbestand Urbare). Umgekehrt gehen vom Salzburger Landesarchiv an das Archiv der Erzdiözese Salzburg das Repertorium 11-01 (Urbare), das Repertorium 11-06/01 (Geheimes Archiv) sowie das Repertorium 21-11/01 (Buchförmige Archivalien der Pfleggerichte, Grundherrschaften, Hofämter und Stiftungen).

\“Dieser Austausch von Repertorien ist ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Archiven, die in ihren Beständen unersetzliche historische Dokumente der Geschichte Salzburgs für künftige Generationen bewahren und somit besonders in Zeiten zunehmender Globalisierung einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der regionalen Identität unseres Bundeslandes leisten\“, informierte Dr. Oskar Dohle, Direktor des Salzburger Landesarchivs, über den bevorstehenden Austausch, an dem neben Direktor Dohle auch Landesamtsdirektor Hofrat Dr. Heinrich Christian Marckhgott sowie für die Erzdiözese Salzburg Ordinariatskanzlerin Dr. Elisabeth Kandler-Mayr und Dr. Thomas Mitterecker, Leiter des Archivs der Erzdiözese, teilnehmen werden. Durch die Teilnahme dieser hochrangigen Vertreter der Verwaltung von Land und Erzdiözese werde die Bedeutung des Findmittelaustausches in besonderer Weise unterstrichen, so Dr. Dohle.

Bis 1803 war das Erzstift Salzburg ein selbstständiges geistliches Fürstentum. Der jeweilige Erzbischof, der daher auch den Titel \“Fürsterzbischof\“ trug, war nicht nur geistliches, sondern auch weltliches Oberhaupt in seinem Land. Diese Doppelfunktion spiegelt sich auch in vielen Bereichen der Verwaltung und in dem von ihr produzierten Schriftgut wider. Daher ist eine klare inhaltliche Trennung der historischen Bestände von Diözesanarchiv und Landesarchiv für die Zeit vor 1803 nicht möglich.

Diese Verzahnung der Bestände stellt für Archivbenützer, Wissenschafter und interessierte Laien ein Problem dar, da für viele Fragestellungen umfangreiche Recherchen in beiden Archive nötig sind. Aus diesem Grund haben sich das Archiv der Erzdiözese Salzburg und das Salzburger Landesarchiv entschlossen, Reproduktionen der zentralen Findbehelfe resp. Repertorien auszutauschen. Durch diesen Findmittelaustausch wird künftig vermieden, dass Benützer unnötige Recherchen, die aufgrund der historisch bedingten Überlieferungssituation im jeweiligen Archiv keine Aussicht auf Erfolg haben, durchführen. Überdies wird sich der Beratungsaufwand für die Mitarbeiter beider Archive vermindern, sodass diese mehr Zeit für die individuelle Betreuung der Forscher aufbringen können. 

Quelle: Land Salzburg, Salzburger Landeskorrespondenz, 20.4.2011

Staatsarchiv des Kantons Bern baut Online-Dienste weiter aus

Das Staatsarchiv des Kantons Bern erweitert sein Online-Angebot: Ab sofort beteiligt es sich an der Internet-Plattform «Archives Online» (www.archivesonline.org). Die Plattform ermöglicht eine übergreifende Recherche in den Staatsarchiven mehrerer Kantone. Zudem hat das Staatsarchiv Bern die online abrufbaren Bestände mit zusätzlichem Bild- und Kartenmaterial erweitert.

Der Plattform angeschlossen sind neben dem Staatsarchiv des Kantons Bern das Archiv für Zeitgeschichte in Zürich sowie die Staatsarchive der Kantone Basel-Stadt, Graubünden, St. Gallen, Thurgau, Zug und Zürich. Die Plattform ermöglicht eine übergreifende Recherche in allen angeschlossenen Archiven. Alle Datenbanken können gleichzeitig nach einem Stichwort durchsucht werden. Zusätzlich kann die Suche auf einen Zeitraum und/oder auf eine Auswahl von Archiven beschränkt werden. Mit einem Klick auf einen der aufgelisteten Treffer gelangt man direkt in die Datenbank des betreffenden Archivs. Die Resultate sind immer aktuell, weil «Archives Online» direkt auf die Web-Datenbanken der einzelnen Archive zugreift. 

Neben dem Beitritt zu «Archives Online» hat das Staatsarchiv des Kantons Bern auch die Onlinebestände im eigenen elektronischen Erschließungs- und Recherchesystem «Query» deutlich ausgebaut. Neben neu erschlossenen Beständen aus der Verwaltung wurden auch alle Nachlässe erfasst. Zudem sind gut die Hälfte der Postkartensammlung sowie der Fotonachlass des Simmentaler Viehfotografen Arthur Zeller aufgeschaltet, dessen Werke derzeit auch im Kunstmuseum Thun in der Ausstellung «Beruf: Bauer» zu sehen sind. Schließlich finden sich in der Datenbank «Query» Verweise auf den gesamten Bestand der Karten und Pläne.

Während in der Datenbank «Query» in der Regel nur die sogenannten Metadaten zu finden sind, also die Beschreibung der Archivalien, sind bei den Postkarten und den Karten und Plänen jeweils auch Scans angehängt. Diese werden hoch aufgelöst ins Netz gestellt. Aus finanziellen Gründen konnte bisher jedoch nur eine kleine Menge an Karten digitalisiert werden. Abrufbar sind derzeit 1.265 der insgesamt rund 25.000 Dokumente. Die Zahl soll in den nächsten Jahren nach Möglichkeit kontinuierlich erhöht werden.

Die Datenbank «Query» wurde nach einer einjährigen Testphase im Oktober 2010 offiziell in Betrieb genommen. Die Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer waren durchwegs positiv. Vor allem das umfangreiche Angebot von über 30.000 digitalisieren Fotos stiess auf grosses Interesse. Das bequem von zu Hause aus konsultierbare Online-Inventar umfasste per Jahresende 2010 über 90 Prozent der im Staatsarchiv gelagerten Bestände.

Kontakt:
Staatsarchiv des Kantons Bern
Falkenplatz 4
Postfach 8424
CH-3001 Bern
Tel. 031 633 51 01
Fax 031 633 51 02

Quelle: Kanton Bern, Medienmitteilung, 19.4.2011