Stadtarchiv Göppingen veranstaltet landesgeschichtliche Erkundung

Unter dem Titel "Vom Holländerhaus zum Gänsegarten" lädt das Stadtarchiv Göppingen am 17. August 2011 alle Interessierten zu einer landesgeschichtlichen Erkundung entlang des ehemaligen Faurndauer Mühlkanals ein. Der in Kooperation mit den Göppinger Museen und dem Geschichts- und Altertumsverein Göppingen konzipierte Rundgang dient als Ergänzung zur Ausstellung "Die Fils" im Museum im Storchen und im Naturkundlichen Museum

Die durch Walter Ziegler, dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins Göppingen geführte Tour beginnt am so genannten \“Oberen Bau\“ im Osten Faurndaus und endet am alten Standort der Firma Kleemann und Reiner. Hierbei folgt der Rundgang den Spuren der alten Mühlen und Fabriken, welche den ehemaligen Mühlkanal als Antrieb nutzten. Dem entsprechend stehen in der landesgeschichtlichen Erkundung das zur Papierherstellung genutzte Areal des so genannten ‚Holländer-Hauses‘, die 1747 erbaute Papiermühle Beckh, die Obere Mühle aus dem 14. Jahrhundert mit ihren Nachfolgebauten Zwirnerei Reiff und Firma Blucke, die 1855 gegründete Kunstmühle Kümmerle sowie das aufgegebene Produktionsgelände der Firma Kleemann und Reiner im Mittelpunkt.

Veranstaltungsdaten:
17. August 2011; ab 18.00 Uhr; Treffpunkt: Faurndau, Bushaltestelle Ecke Wehr-/Schubartstraße; Teilnahmegebühr: 3,00 €

Anmeldung und Kontakt:
Stadtarchiv Göppingen
Schlossstraße 14
73033 Göppingen
Telefon: 07161/650191
Telefax: 07161/650195
stadtarchiv@goeppingen.de

Quelle: Südwest Presse, 15.8.2011

Entrümpler aus Norddeutschland entdeckt uralte Siegburger Pläne

Unverhofft kommt ziemlich oft. Über ein Märchen in diesem verregneten Sommer freut sich Harald Uecker vom städtischen Verwaltungsarchiv Siegburg. Ungläubig öffnete er vor kurzem sein elektronisches Postfach. Eine E-Mail aus dem Norden erreichte ihn. Absender waren die “Rümpelstilzchen“ aus Rastede. Das Unternehmen führt Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen durch. 

Auf einem Speicher im nahen Oldenburg, so erklärte Chefin Marita Hoppen, hätten die Stilzchen einen Fund gemacht, der für die Kreisstadt von großem Interesse sein dürfte. Einige Tage vergingen, dann hielt Uecker die \“heiße Ware\“ in Händen. Große und schon reichlich vergilbte Siegburger Pläne sowie ausführliche Schriftwechsel in altdeutscher Schrift. 

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Foto. Harald Uecker inspiziert das frisch eingetroffene Geschenk an die Stadt. Daneben ein Teil des Hansen-Plans (Foto: Stadt Siegburg). 

Ein Plan, durch den sich in zartem Blau der Mühlengraben schlängelt, ist mit folgendem Wortlaut überschrieben: \“Situation und Nivellement zum Concessions Gesuche der Gebrüder Hansen betreffend die Erweiterung des Mühlengrabens und eine unterschächtige Wasserwerksanlage zum Betriebe eines Eisenhammers. Philipp und Theodor Hansen, Siegburg 1866.\“ Worum geht es? Die Firma Hansen, so viel ist bekannt, betrieb von 1820 bis nach dem Ersten Weltkrieg ein Hammerwerk zur Metallverarbeitung am Mühlengraben. Die Vorreiter der Siegburger Industrialisierung waren interessanterweise auf dem Lüghausen-Areal am hohen Ufer ansässig, also dort, wo bald Lidl seine große Filiale baut. 1866, so ist nun zu erfahren, expandierten die Hansens. Zwei neue Mühlräder wollten sie in einem Arm des Mühlengrabens in Schwung bringen. Deshalb stellten sie das beschriebene “Concessions Gesuche“ bei der Königlich Preußischen Regierung, Abteilung des Innern, in Köln. Ein Jahr später kam das königliche Okay, es konnte losgehen. Ein fast 150 Jahre altes Papier mit wertvollen Informationen zur Wirtschaftsentwicklung in der Stadt – Harald Uecker war entzückt. Dabei war die \“Akte Hansen\“ noch nicht alles, was das Rümpelstilzchenpaket zu bieten hatte.

Noch ein Vierteljahrhundert älter ist der \“Situations-Plan über die Wasch-Fabrick-Anlage des Herrn Rolffs et Comp. am Mühlengraben oberhalb Siegburg\“. Rolffs? 1841? Das war der Gründervater des heutigen Siegwerks! Noch sind vor allem die Schriftstücke nicht vollständig ausgewertet, schon jetzt ist klar: Es handelt sich um Rohmaterial, wie es sich der Historiker wünscht. Wie und wo begann in Siegburg das industrielle Zeitalter? Welche technischen Möglichkeiten bestanden, wer saß wo am Mühlengraben? Alles nachvollziehbar, wenn man die alten Blätter studiert. Nur eine Frage wird für immer offen bleiben. Wie nämlich die Unterlagen der Firmen Hansen und Rolffs in Oldenburg landeten. Einen Gruß schickt die Stadt nach Rastede an die Entrümpler mit Sinn für Siegburger Geschichte. Harald Uecker: \“Die Pläne und Schriften wurden uns von Marita Hoppen geschenkt. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön.\“ 

Kontakt:
Kreisstadt Siegburg
Verwaltungsarchiv
Nogenter Platz 10
53721 Siegburg
Tel.: 02241 / 102 0
Fax: 02241 / 102 284
Rathaus@Siegburg.de 

Quelle: Stadt Siegburg, Pressemitteilung, 10.8.2011

Zweite Amtszeit für Archivpflegerin des Landkreises Augsburg

So manches Gemeindearchiv im Augsburger Land hat Claudia Ried aus seinem Schlaf geweckt. Sie steht bereits seit 2006 als Kreisarchivpflegerin in den Diensten des Landkreises Augsburg. Nun wurde sie vom Landkreis Augsburg und der Staatlichen Archivverwaltung Bayerns für fünf weitere Jahre als Archivpflegerin bestellt. „Frau Ried hat sehr gute Arbeit geleistet und wir sind froh, sie noch einmal als Kreisarchivpflegerin gewonnen zu haben“, so der Leiter des Staatsarchivs Augsburg, Dr. Thomas Engelke, anlässlich eines Gesprächstermins bei Landrat Martin Sailer.

Auch der Landrat zeigte sich erfreut darüber, dass Claudia Ried ihre Arbeit fortsetzen wird. „Die Arbeit von Frau Ried ist unentbehrlich für die Gemeinden in unserem Landkreis“, sagte Landrat Sailer und fügte hinzu: „Angesichts der bisherigen Erfolge hoffen wir, dass in den nächsten fünf Jahren noch viele weitere Gemeinden die angebotenen Hilfestellungen in Anspruch nehmen.“ Aufgabe von Claudia Ried ist es, denjenigen Gemeinden, die über keinen hauptamtlichen Archivar verfügen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dabei geht es zunächst einmal darum, die Situation in den Gemeindearchiven zu erfassen.

Viele Archive haben die letzten Jahrzehnte in einem regelrechten Dornröschenschlaf verbracht. Wenn es überhaupt jemanden gab, der sich um die Pflege des Archivs kümmerte, dann zumeist Gemeindebedienstete ohne fachliche Ausbildung, die diese Arbeit zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben erledigten. So konnte es vorkommen, dass unersetzliche Akten als Altpapier entsorgt wurden, weil ihre Bedeutung nicht erkannt wurde. „Das Besondere an einem Archiv“, erläutert Claudia Ried, „ist seine Einzigartigkeit. Es gibt keine Zweitüberlieferung.“ Das heißt anders als in einer Bibliothek existieren für die Akten in einem Archiv keine Kopien, bei einem Verlust oder einer Zerstörung sind diese unwiederbringlich verloren.

Wenn der Ist-Zustand eines Archivs erfasst wurde, dann gibt die Kreisarchivpflegerin Ratschläge zum weiteren Vorgehen. Dazu gehören Hinweise zur Unterbringung, dem richtigen Raumklima oder zu den fachlichen Grundlagen der Bestandserfassung. Wo es notwendig ist, kann sie dabei behilflich sein, zusätzliche Unterstützung von der staatlichen Archivverwaltung zu organisieren. Das Ergebnis der dann folgenden, zumeist sehr aufwändigen Arbeit, sind die „Findbücher“. Viele Bürger nutzen die neu erstellten Findbücher und stellen vermehrt Anfragen an die Gemeinde, die zuvor unbeantwortet bleiben mussten.

Die Gemeinden selbst profitieren gleich mehrfach von der gemachten Arbeit. Wenn sie anlässlich des Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr auf der Suche nach der Geschichte der örtlichen Feuerwehr sind, werden sie dank des Findbuchs im Archiv schnell fündig. Darüber hinaus gibt ein indiziertes Archiv über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gemeinden Auskunft. Anhand von Sitzungsbänden lässt sich nachvollziehen, wann eine Gemeinde zum ersten Mal mit elektrischem Strom versorgt wurde, wann Telefonleitungen verlegt wurden oder zu welchem Zeitpunkt die Kanalisation entstand – und zukünftige Generationen werden feststellen können, wie sich das Internet über die Gemeinde ausgebreitet hat. Findbücher sind aber keineswegs eine für die ferne Forschung gedachte Spielerei der Kulturpolitik.

Die wichtigste Aufgabe eines Archivs ist die Rechtssicherung über Jahrhunderte hinweg. Und für die effektive Nutzung des Archivs zur Klärung rechtlicher Fragen sind Findbücher unerlässlich. So kann es auch vorkommen, dass eine Gemeinde nach einem Blick ins neu erstellte Findbuch auf Akten stößt, die offenbaren, dass das Wegerecht für manche Straßen nicht bei der Gemeinde liegt, so dass diese auch nicht für deren Unterhalt aufkommen muss. Gerade in Zeiten klammer Kassen eine willkommene Nachricht. Gemeinden die an einer Beratung durch Claudia Ried interessiert sind, um den Dornröschenschlaf ihres Gemeindearchivs zu beenden, können sich unter der Telefonnummer 0821/3102-2547 an das Landratsamt Augsburg wenden.

Kontakt:
Landratsamt Augsburg
Claudia Ried
Prinzregentenplatz 4
86150 Augsburg
Telefon: 0821/31022547
Telefax: 0821/31022591
www.landkreis-augsburg.de

Quelle: Landratsamt Augsburg, Pressemitteilung, 12.8.2011

Landesarchiv Berlin gibt Bildband mit Fotografien Leo Rosenthals heraus

Das Landesarchiv Berlin hat einen Bildband mit ausgesuchten Fotografien des Berliner Gerichtsreporters Leo Rosenthal (1884-1969) herausgegeben. Die Aufnahmen Rosenthals aus der Zeit von 1926 bis 1933 zeugen von spektakulären Prozessen vor Gerichten der Weimarer Republik. So fotografierte er 1931 einen angespannten Adolf Hitler nach der Vernehmung durch den Rechtsanwalt und NS-Gegner Hans Litten oder den Schriftsteller Robert Musil als Beobachter eines Prozesses im Jahr 1932.

Ferner sind unter anderem die Schauspielerin Gitta Alpár (1932), Oberbürgermeister Gustav Böß (1929), der Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein (1931), der SPD-Fraktionsvorsitzende im Preußischen Landtag Ernst Heilmann (1930) und der Sexualreformer Magnus Hirschfeld (1930) zu sehen.

Neben dem Spektakulären interessierten den bekennenden Sozialdemokraten Rosenthal aber auch die kleinen Leute, weswegen der Bildband auch zahlreiche Fotografien alltäglicher Szenen beinhaltet, die größtenteils in Berlin aufgenommen wurden. Diese bilden einen lebendigen Gegensatz zu den Gerichtsszenen und bieten einen Einblick ins Alltagsleben der Weimarer Republik. Der 1884 geborene Jude und Rechtsanwalt Rosenthal war über die Stationen Riga, Moskau, Berlin, Paris und New York 1922 nach Berlin gekommen. Dort arbeitete er als Gerichtsberichterstatter für die sozialdemokratische Zeitung Vorwärts. Im April 1933 emigrierte Rosenthal zunächst nach Frankreich und dann in die USA, wo er als Fotograf für verschiedene Agenturen und die Vereinten Nationen tätig war. Am 28. Oktober 1969 starb Rosenthal in New York.

Info:
Landesarchiv Berlin (Hg.), Leo Rosenthal: Ein Chronist in der Weimarer Republik,
Verlag Schirmer/Mosel, München 2011, 160 S.,
30,70 Euro, ISBN 978-3829605649

Kontakt:
Landesarchiv Berlin
Eichborndamm 115-121
13403 Berlin
Telefon: 030/902640
Telefax: 030/90264201
info@landesarchiv-berlin.de
www.landesarchiv-berlin.de

Quelle: Relevant Media GmbH, 12.8.2011

Info-Tag des BStU für Schüler und Lehrer

Am Sonntag, 14.8.2011, stellt die Bildungsabteilung des BStU zu Beginn des neuen Schuljahres ihre Angebote für Berliner Schülerinnen und Schüler vor. Die spezifisch für Jugendliche ausgewählten Unterlagen beinhalten Fälle, in denen die Stasi junge Menschen bespitzelte. Aber auch Video- und Audio-Dateien aus dem Archiv der Stasi-Unterlagen-Behörde werden vorgestellt, die einen besonderen Blick auf die Arbeit der Staatssicherheit ermöglichen.

Kennen lernen kann man die Angebote im Bildungszentrum der Stasi-Unterlagen-Behörde in der Zimmerstraße 90/91 in unmittelbarer Nähe zum Checkpoint Charlie. Neben einem Besuch der Dauerausstellung können Schulklassen hier auch einen "Studienraum" für die Vertiefung der Inhalte nutzen. Lehrer sind eingeladen, hier mit dem vorhandenen Material Unterrichtsstunden vorzubereiten. Ferner können Besucherinnen und Besucher am Info-Tag ab 11.00 Uhr in der Projektwerkstatt stündlich wechselnde Filme ansehen.

Veranstaltungsdaten:
14. August 2011; 10.00 – 18.00 Uhr

Kontakt:
Bildungszentrum des BStU
Zimmerstr. 90/91
10117 Berlin-Mitte
Telefon: 030 /23248937
Telefax: 030/23248839
Axel.Janowitz@bstu.bund.de

Quelle: Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), Pressemitteilung.

Lippmann+Rau-Musikarchiv erhält Sammlung zur französischen Musikszene

Das Internationale Archiv für Jazz und populäre Musik der Lippmann+Rau-Stiftung in Eisenach hat eine umfangreiche Sammlung von Zeitdokumenten zur französischen Musikszene erhalten. Hierbei handelt es sich um etwa 5.000 Schallplatten sowie unzählige Fotografien und Zeitungsartikel, welche die Schweizer Eheleute Suzanne und Michel Chassot aus Yverdon in erster Linie bei Musikveranstaltungen in Nizza und Antibes zusammengetragen hatten.

Die Dokumente umfassen hauptsächlich die Stilrichtungen Blues, Gospel und Country. Nach dem Tod ihres Mannes entschied sich Suzanne Chassot nun, ihre bedeutende Sammlung dem Eisenacher Musikarchiv zu vermachen. Chassot war zwar selbst nie in Eisenach, doch der gute Ruf des Archivs hatte sie zu diesem Entschluss bewegt. Reinhard Lorenz von der Lippmann+Rau-Stiftung zeigte sich erfreut über den Neuzugang in französischer Sprache, der eine sinnvolle Ergänzung des größtenteils englischsprachigen Archivbestandes darstelle. Für den reibungslosen Transport aus der Schweiz nach Eisenach sorgte das Musikarchiv selbst. Momentan ist man in Eisenach noch mit der archivischen Bearbeitung der etwa 10.000 Einzelposten umfassenden Sammlung beschäftigt, die jedoch schon bald im Internet recherchierbar sein soll.

Kontakt:
Lippmann+Rau-Musikarchiv
Palmental 1
99817 Eisenach
Telefon: 03691/612525
Telefax: 03691/612523
info@lr-musikarchiv.de
www.lr-musikarchiv.de

Quelle: Thüringer Allgemeine, 11.8.2011

Sächsisches Staatsarchiv erhält Vorlass des ehemaligen Justizministers Heitmann

Der ehemalige Justizminister des Freistaates Sachsen, Steffen Heitmann, hat dem Sächsischen Staatsarchiv Dokumente über seine politische Tätigkeit übereignet. Peter Wiegand, Referent des Hauptstaatsarchivs Dresden, zeigte sich über die Entscheidung Heitmann sehr erfreut.

Es handele sich hierbei um den ersten bedeutenden Nachlass seit der Wende und man hoffe, dass Heitmann mit der Weitergabe seiner Akten eine alte Tradition neu begründe, denn sowohl zur Zeit der Monarchie als auch in der Weimarer Republik habe das Archiv noch wichtige Nachlässe von Ministern erhalten. Der 1944 geborene ehemalige Kirchenjurist Heitmann war 1990 Justizminister des Freistaates Sachsen geworden, nachdem er im Vorjahr bereits die Reformer der Gruppe der 20 juristisch beraten hatte. Ende 1991 trat der vormals parteilose Heitmann in die CDU ein.

Bundesweite Bekanntheit erhielt der Politiker durch seine überraschende Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten 1993, die er bereits nach wenigen Wochen wieder aufgab. Der Vorlass Heitmanns umfasst etwa 20 laufende Meter Archivgut, darunter Briefwechsel oder Ordner mit Zuschriften, welche Heitmann als Anwärter auf das Amt des Bundespräsidenten erhielt. Unter den Dokumenten befinden sich auch Unterlagen zu dem als Gohrischer Entwurf bekannt gewordenen Verfassungsentwurf für Sachsen aus dem Jahre 1991.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Wilhelm-Buck-Str. 4
01097 Dresden
Telefon: 0351/5643740
Telefax: 0351/5643739
poststelle@sta.smi.sachsen.de
www.staatsarchiv.sachsen.de

Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten, 10.8.2011

Bergungsarbeiten an der Einsturzstelle des Kölner Stadtarchivs sind abgeschlossen

Die Stadt Köln hat die Bergungsarbeiten an der Einsturzstelle des ehemaligen Kölner Stadtarchivs offiziell für beendet erklärt. Zwei Jahre nach dem Unglück sind nach Angaben der Stadt 95 Prozent des Archivgutes gerettet und übergangsweise in 20 Archiven eingelagert worden, die sich über das ganze Bundesgebiet verteilen.

Damit konnten etwa 30 laufende Regalkilometer an Kulturgut geborgen werden. Ebenfalls habe man das vormals verschüttete Material bereits einer fachgerechten Restaurierung zugeführt. Weitere Einzelheiten über die Bergungsarbeiten will Archivleiterin Bettina Schmidt-Czaia in den nächsten Tagen bekanntgeben. Währenddessen haben die Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft noch keine abschließenden Ergebnisse erbracht. Als wahrscheinlichste Ursache für das Unglück von 2009, bei dem zwei junge Männer ihr Leben lassen mussten, werden weiterhin Unzulänglichkeiten beim Bau der Kölner U-Bahn vermutet. Ende des Monats soll der Unglücksort nun für tiefer gehende Recherchen von der Stadt an die Staatsanwaltschaft übergeben werden.

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln
Telefon: 0221/22124455
Telefax: 0221/22122480
historischesarchiv@stadt-koeln.de
www.stadt-koeln.de/historisches-archiv

Quelle: Kölner Express, 9.8.2011

QSL-Karten für das Stadtarchiv Limburg

QSL-Karten sind eine bis heute lebendige Tradition aus der Anfangszeit des Amateurfunks. Es ist die schriftliche Bestätigung über eine getätigte Funkverbindung. Auch die Mitglieder des Ortsverbands Limburg F 14 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) tauschen sich auf diesem Weg intensiv mit Gleichgesinnten in aller Welt aus.

Anlässlich der 1100-Jahr-Feier der Stadt 2010 ließen die Limburger Funker für ihre Clubstation DLØLM einen Sonder-Distrikts-Ortsverbands-Kenner (DOK) einrichten: LM 11ØØ. Unter dieser Kennung nahmen sie Verbindung in alle Welt auf und erhielten so rund 400 QSL-Karten. Die meisten kamen aus Deutschland, aber auch Amateurfunker aus Belgien, England, Griechenland, Rumänien der Ukraine und anderen europäischen Staaten schickten die Karten aus. Den weitesten Weg legte eine QSL-Karte aus dem japanischen Fukushima zurück.

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Abb.: Horst Deubel, Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker, Bürgermeister Martin Richard, Vorsitzender Gerd Mädler (Foto: Stadtarchiv Limburg)

Diese Karten übergaben nun Ortsvorsitzender Gerd Mädler und Horst Deubel an Bürgermeister Martin Richard und Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker. Die Karten werden künftig zu den Beständen des Stadtarchivs gehören und die Aktivitäten der Limburger Amateurfunker während des Jubiläumsjahres dokumentieren. Bürgermeister Richard dankte dafür: „Es ist gut, wenn man weltweit Kontakte pflegt.“ Er bewertete es als sehr positiv, dass auch auf diesem Weg Limburg bekannt gemacht und auf das Stadtjubiläum hingewiesen wurde.

Anlässlich des Tages der Vereine im vergangenen Jahr hatten Verbandsmitglieder eine Funkstation auf dem Europaplatz eingerichtet, um so für ihr Hobby zu werben. Sie wünschen sich mehr Nachwuchsaktive. Um als Amateurfunker tätig zu sein, ist die Absolvierung von Lehrgängen zum Erwerb einer Lizenz nötig, die mit einer Prüfung enden. „Die Ausbildung dauert etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr. Davor schrecken viele Jüngere zurück,“ erläuterte Horst Deubel. Er und Mädler berichteten aber von der Faszination, die von diesem Hobby ausgeht. „Es gibt auch prominente Amateurfunker in aller Welt,“ so Gerd Mädler. „Eines unserer Mitglieder stand schon im Kontakt zum jordanischen König.“

Die QSL-Karten werden künftig im Stadtarchiv Limburg für Forschungszwecke zur Verfügung stehen. Wer am Amateurfunk interessiert ist, findet Informationen unter http://www.qsl.net/f14/index.html.

Kontakt:
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
– Stadtarchiv –
Mühlberg 3 (Schloss)
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel. 06431-203 368
Fax: 06431-584 39 47
christoph.waldecker@stadt.limburg.de
www.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg, Pressemitteilung, 9.8.2011

Personenstandsregister von Arnsberg nun für jedermann zugänglich

Manche Familiengeheimnisse können zukünftig aufgedeckt werden: Hatte die Urgroßmutter ein illegitimes Kind? Woran starb die Tante des Großvaters? Hat sich der Urgroßonkel selbst entleibt? Solche peinlichen Fragen wurden selten offen angesprochen. Nun können sie geklärt werden. Die seit 1874 nur für Standesbeamte zugänglichen Personenstandsregister sind seit kurzem für jeden einsehbar.

Im Rahmen des Kulturkampfes wurde per Gesetz zum 1. Oktober 1874 verfügt, dass in Preußen zukünftig Standesamtsregister zu führen sind. Ein Jahr später wurde die neue Regelung für das ganze Deutsche Reich verbindlich. Diese Register unterteilen sich in Geburts-, Heirats- und Sterberegister. Sie waren knapp 135 Jahre lang nicht für Dritte bestimmt. Unbefugte durften sie nicht persönlich einsehen. Nur Standesbeamte erteilten knappe Auskünfte, welche sich auf Betroffene und rechtliches Interesse beschränkten. Das neue Personenstandsgesetz brachte zum 1. Januar 2009 wesentliche Änderungen.

Die älteren Register sind nun für jeden interessierten Bürger einsehbar. Sie werden nach Ablauf ihrer jeweiligen Fristen vom Standesamt an das Stadtarchiv übergeben. So gelangten bisher die Jahrgänge über Geburten bis 1900, Heiraten bis 1930 und Sterbefälle bis 1980 ins Archiv. Dort wurden sie nach der ersten Sichtung nach Titel, Herkunft und Jahren sortiert und im Archivmagazin deponiert. Die Registerbände erhielten eine Vorsignatur, wurden verzeichnet und bekamen farbliche Signaturetiketten. So konnte ein Findbuch ausgedruckt werden, welches den Benutzern als Hilfsmittel bei ihren Recherchen dient.

Das Findbuch gibt Auskunft über die Signatur des Registerbandes, die Herkunft, den Umfang sowie den Zeitraum. Es findet sich auch auf der Internetseite der Stadt Arnsberg unter www.arnsberg.de/archiv/archivalien. Familienforscher versuchen nun vermehrt, Lücken in ihren Stammbäumen zu schließen und professionelle Genealogen, Rechtsanwälte, Notare oder Erbenermittlungsfirmen sind als Nachfrager der Register zu nennen. Seitdem sie öffentlich zugänglich sind, sind deutlich mehr entsprechende Anfragen an das Stadtarchiv gestellt worden.

Kontakt:
Stadtarchiv Arnsberg
Klosterstraße 11
59821 Arnsberg
Telefon: 02932/2011241
Telefax: 02932/2011426
stadtarchiv@arnsberg.de
www.arnsberg.de/archiv

Quelle: Stadt Arnsberg, Pressemitteilung, 9.8.2011