Stadtarchiv Reutlingen erhält Sammlung von 70.000 Sportfotografien

Der Sportfotograf Rudolf Großguth hat dem Stadtarchiv Reutlingen seine rund 70.000 Aufnahmen umfassende Bildsammlung überlassen. Hierbei handelt es sich um 2.700 Kleinbildfilme, welche das sportliche Geschehen in der Region Reutlingen von den späten 1960er Jahren an dokumentieren. Wie Stadtarchivleiter Heinz Alfred Gemeinhardt mitteilte, bildet die Neuerwerbung eine willkommene Ergänzung zum bereits vorhandenen Fotobestand. Zwar besaß man bereits eine der größten kommunalen Fotosammlungen Baden-Württembergs, deren Kernbestände die Aufnahmen des Lokalhistorikers Karl Keim sowie die Archive der Reutlinger Fotohäuser Dohm und Neher bilden, aber dieses Material deckt nur den Zeitraum bis in die 1970er Jahre ab. Dementsprechend schließt sich die neue Sammlung Großguth nahtlos an die alten Bestände an.

Auch Roland Brühl, zuständig für die Fotosammlung des Stadtarchivs Reutlingen, freut sich über den Neuzugang, den er als bedeutendsten der letzten zehn Jahre bezeichnete. Die Aufnahmen seien für die Sportgeschichte der Region von unschätzbarem Wert. Zunächst steht jedoch die archivische Bearbeitung des Bestandes bevor, der komplett digitalisiert werden soll. Rudolf Großguth wurde 1930 in Serbien geboren und kam 1953 nach Reutlingen. Dort begann der hauptberufliche Verkäufer und Lagerist bereits früh mit dem Fotografieren und arbeitete seit Ende der 1960er Jahre als Freiberufler für den Reutlinger General-Anzeiger, später auch für das Wochenblatt.

Im Laufe seiner Karriere hatte Großguth viele Sportgrößen vor der Linse wie beispielsweise 1984 die junge Steffi Graf. Neben der Sportfotografie fertigte Großguth auch Aufnahmen der Stadt Reutlingen an. Auch diese Bilder sind Bestandteil der Sammlung, welche dem Stadtarchiv übergeben wurde und dokumentieren den schleichenden Wandel im städtischen Erscheinungsbild.

Kontakt:
Stadtarchiv Reutlingen
Marktplatz 22
72764 Reutlingen
Telefon: 07121 303/2386
Telefax: 07121 303/2758
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Quelle: Schwäbisches Tagblatt, 25.8.2011

Gedächtnis des Freistaates Sachsen erstrahlt in neuer Schönheit

Das modernste Archiv Deutschlands wurde am 24. August 2011 übergeben: Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland und Innenminister Markus Ulbig haben das sorgsam sanierte, historische Gebäude des Hauptstaatsarchivs Dresden eingeweiht. Die Sanierung und der Umbau haben drei Jahre gedauert. Die Räume sind Teil eines Gebäudekomplexes, der Altes und Neues auf einmalige und beeindruckende Weise miteinander verbindet. Mit über 9.000 Benutzungen im Jahr gehört es zu den am meisten gefragten Archiven in Deutschland.

„Das historische Archivgebäude verkörpert die Schönheit und Eleganz des Jugendstils. Nach dem Umbau und der behutsamen Erneuerung ist es für die Nutzer nicht nur besser zu erreichen. Durch den neuen Haupeingang öffnet sich das Gebäude auch städtebaulich“, sagte der Finanzminister zur Eröffnung. „Mit dieser Investition sichern wir das uns anvertraute kulturelle Erbe für unsere Kinder und für die nachwachsenden Generationen.“ „Das 1834 gegründete Hauptstaatsarchiv in Dresden ist eines der am häufigsten aufgesuchten Archive der Bundesrepublik. Das liegt vor allem an der großen Bandbreite und der Einzigartigkeit seiner Archivalien. Diese Dokumente, die unsere gemeinsame Geschichte, unsere gemeinsame Identität prägen, gilt es zu schützen. Mit der Einweihung des sanierten Hauptstaatsarchivs in Dresden machen wir dafür heute einen großen Schritt. Einen großen Schritt, um das Gedächtnis Sachsens zu sichern und für die kommenden Generationen zu bewahren“, sagte Innenminister Ulbig.

Bereits im Jahr 2008 wurde der Erweiterungsbau – das neue Magazin – in energiesparender und damit klimafreundlicher – Passivhausbauweise fertig gestellt. Der Freistaat Sachsen hat in die Sanierung des historischen Gebäudes rund 26 Millionen Euro investiert und in den gesamten Komplex rund 41 Millionen Euro. Der unter Denkmalschutz stehende Altbau mit circa 10.000 qm Hauptnutzfläche wurde unter Projektleitung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement grundlegend saniert und mit neuen technischen Anlagen ausgerüstet. Sicherheit, Klima, Brandschutz und die Bedingungen zur Lagerung des Archivguts entsprachen nicht mehr zeitgemäßen Anforderungen. So wurden etwa moderne klimatechnische Anlagen installiert, die die hohen Anforderungen an die Lagerung des Archivgutes erfüllen (18 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchte).

Der Innenhof wurde in 21 m Höhe mit einer Stahl-Glas-Konstruktion überdacht. Dabei kamen 17 t Stahl und 13 t Glas zum Einsatz. Die flach gewölbte Gitterschale besteht aus 136 dreiecksförmigen Einzelflächen. Die Überdachung dient einerseits der Verbesserung der klimatischen Verhältnisse im Gebäude. Gleichzeitig wird der neu geschaffene Raum als Foyer genutzt. Um den überdachten Innenhof herum befinden sich nunmehr im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss die Archivgutausgabe, Lese- und Beratungsplätze sowie ein Filmlesesaal. Da im Staatsarchiv selbst umfangreiche Unterlagen zur Planung und zum Bau der Gebäude lagerten, konnten viele bauliche Details originalgetreu wiederhergestellt werden. Die historischen Fassaden wurden gereinigt und erhielten ihre ursprüngliche Farbgebung zurück. Der Lesesaal wurde zum Vortrags- und Ausstellungssaal für bis zu 100 Personen umgebaut und kann nun häufiger für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden. Hierzu tragen die mobile Bestuhlung sowie mobile Vitrinen bei. Die historische Ausstattung des ehemaligen Lesesaals sowie das repräsentative Treppenhaus bleiben erhalten.

An der Ecke Archivstraße/Paul-Schwarze-Straße entstand ein neuer Besuchereingang, der die Vorderfront des historischen Archivgebäudes städtebaulich betont. Da das Archiv jetzt über zwei separate Eingänge verfügt, können Veranstaltungen nunmehr auch abends, getrennt vom Archivbetrieb, stattfinden. Das Hauptgebäude des Archivs wurde in den Jahren 1912 bis 1915 nach einem Entwurf des Geheimen Baurats Karl Ottomar Reichelt erbaut. Die Speicherkapazität war auf 100 Jahre ausgelegt. Da die Kapazitäten durch den erheblichen Zuwachs an Archivalien aus den aufgelösten DDR-Einrichtungen bald erschöpft waren und die Gebäude nicht mehr heutigen Anforderungen entsprachen, wurde 2005 ein Architektenauswahlverfahren für einen Erweiterungsneubau durchgeführt. Die Planungen für den Erweiterungsneubau und für die Sanierung des Altbaus wurden durch das Hamburger Architekturbüro Schweger Associated Architects GmbH ausgeführt.

Am 6. Oktober 2006 begannen mit dem ersten Spatenstich für die Baugrube die Arbeiten für den Neubau, der im Mai 2008 fertig gestellt wurde. Insgesamt entstanden im Alt- und Neubau Platz für über 54.000 laufende Meter Akten und über 920.000 Karten und Pläne. Das Hauptstaatsarchiv Dresden ist zuständig für das Archivgut der Ministerien des Freistaates Sachsen sowie von Gerichten, Behörden und öffentlichen Stellen im Landesdirektionsbezirk Dresden. Sein Bestand umfasst über 47.000 laufende Meter Akten und Amtsbücher, ca. 53.000 Urkunden, über 366.000 Karten und Pläne sowie zahlreiche andere Archivalien. Die Überlieferung reicht von der ältesten Urkunde aus dem Jahr 948 bis in die jüngste Gegenwart.

Kontakt:
Hauptstaatsarchiv Dresden
Archivstraße 14
01097 Dresden
Telefon: 0351/79997610
Telefax: 0351/79997609
poststelle-d@sta.smi.sachsen.de
www.archiv.sachsen.de/107.htm

Quelle: Freistaat Sachsen, Pressemitteilung, 24.8.2011

Stadtarchiv und Stadtmuseum in Kitzingen wollen Briefe von Paul Eber erwerben

Das Stadtarchiv Kitzingen und das Stadtmuseum Kitzingen haben großes Interesse daran, zwei 450 Jahre alte Handschriften des evangelischen Theologen Paul Eber zu erwerben. Die beiden Briefe von 1548 und 1566 befinden sich im Wiener Antiquariat Inlibris und sind für 16.100 € zum Verkauf angeboten. Zwar hat sich die Stadt Kitzingen die Dokumente bis zum 2. September reservieren lassen, bisher scheiterte der Erwerb aber an den fehlenden finanziellen Mitteln.

Daher rufen Stadtarchiv und Stadtmuseum Kitzingen nun zu Spenden auf, um die wertvollen Autographen eines der berühmtesten Söhne der Stadt doch noch erstehen zu können. Um den historischen Wert der Handschriften abschätzen zu können, hat die Stadt zwei Leseproben von Inlibris erhalten. Aus diesen ist ersichtlich, dass beide Briefe an Ebers Studienfreund, den späteren Kitzinger Bürgermeister Friedrich Bernbeck gerichtet sind und sich mit persönlichen Dingen befassen.

Dass Stadtmuseum und Stadtarchiv gerade jetzt verstärktes Interesse an einem Erwerb der Dokumente äußern, ist auch dem 500. Geburtstag Ebers geschuldet, den die Stadt Kitzingen in diesem Jahr feierlich begeht. Geplant ist unter anderem eine Ausstellung, die durch die beiden Briefe aufgewertet werden soll. Paul Eber wurde 1511 in Kitzingen geboren und studierte an der Universität Wittenberg, wo er von Philipp Melanchthon gefördert wurde. Wittenberg blieb auch nach der Studienzeit Lebens- und Wirkungsmittelpunkt Ebers. So übte der Reformator mehrere Professuren an der Universität Wittenberg aus und war Oberprediger an der dortigen Schlosskirche. Eber starb 1569 daselbst.

Kontakt:
Stadtarchiv Kitzingen
Frau Doris Badel M.A.
Landwehrstr. 23
97318 Kitzingen
Telefon: 09321/927062
doris.badel@stadt-kitzingen.de
www.kitzingen.info/stadtarchiv.0.html

Quelle: Main Post, 23.8.2011

Stadtarchiv Mettmann erhält Krediturkunde von 1703

Das Stadtarchiv Mettmann hat eine aus dem Jahre 1703 stammende Krediturkunde inklusive Vollmacht aus den Beständen des Archivs der Evangelischen Kirchengemeinde Mettmann erhalten. Der dortige ehrenamtliche Archivpfleger Peter Birschel hatte das für ihn unleserliche Schriftstück in einem Schrank gefunden und das Dokument zunächst zur Restaurationswerkstatt des Landschaftsverbands Rheinland gebracht. Aufgrund des ideellen Wertes der Urkunde machten ihm die Restauratoren des Landschaftsverbandes ein günstiges Angebot. Die Kosten, welche im unteren dreistelligen Bereich lagen, trug letztlich die Mettmanner Habris-Stiftung.

Informationen über den Inhalt der Urkunde konnte Birschel aber erst beim Stadtarchiv Mettmann erfahren. Dort wurde schnell klar, dass es sich um eine Krediturkunde handelte, in welcher sich Friedrich Arnold Freyherr von der Horst und seine Gemahlin Christina Wilhelmina von Kirchenmann Petro Sommers 3.500 Reichsthaler liehen. Birschel übergab das empfindliche Schriftstück dann aus konservatorischen Gründen in die Obhut des Stadtarchivs.

Kontakt:
Stadtverwaltung Mettmann
Stadtarchiv
Neanderstr. 85
40822 Mettmann
Telefon: 02104/980159
Telefax: 02104/980721
archiv@mettmann.de
www.mettmann.de/rathaus/fb1/fb1_1/fb1_1_1/archiv.php

Quelle: Westdeutsche Zeitung, 23.8.2011

Zukünftige Nutzung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Chemnitz weiter ungewiss

Die Zukunft des ehemaligen Gefängnisses des Staatssicherheitsdienstes in Chemnitz ist weiterhin offen. Während die Bundesbehörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) für eine Verwendung des Komplexes als Gedenkstätte und die Unterbringung ihrer Chemnitzer Außenstelle plädiert, möchte der Freistaat Sachsen das Gebäude weiterhin gerne verkaufen.

Am 22. August 2011 diskutierten erstmals der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn, der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, die Stiftung Sächsische Gedenkstätten sowie Landes- und Kommunalpolitiker über die weitere Nutzung des Areals. Laut Jahn ist die ehemalige Justizvollzugsanstalt Chemnitz-Kaßberg ein authentischer Ort für das DDR-Unrecht, den es zu erhalten gilt. Es dürfe nicht so sein wie in Berlin, wo 50 Jahre nach dem Bau der Mauer nur noch 100 Meter übrig sind.

Hinzu komme, dass die momentane Außenstelle der BStU in Chemnitz nicht den Anforderungen eines modernen Archivbaus entspräche. Daher böte sich ein Umzug an, in dessen Vorfeld jedoch auch ein Teil der ehemaligen Haftanstalt für die Behörde umgebaut werden müsse. Unterstützung in diesem Anliegen erhielt Jahn von ehemaligen Häftlingen und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.

Diplomatisch zeigte sich derweil der Vertreter des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement. Es sei noch niemand mit einem solchen Nutzungsanliegen konkret an sie herangetreten. Vor allem müssten dabei auch technische Gegebenheiten beachtet werden. Das Gefängnis sei nicht zuletzt aus baulichen Gründen geschlossen worden. Landtagsabgeordnete Annekathrin Giegengack forderte schließlich die Aussetzung der Verkaufsaktivitäten durch den Freistaat. Die Vorschläge der BStU sollten geprüft und entsprechende Auflagen in das Verkaufsangebot eingearbeitet werden, doch dazu müsse sich erst eine Mehrheit im Landtag finden.

Kontakt:
BStU
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
10178 Berlin
Telefon: 030/232450
Telefax: 030/23247799
post@bstu.bund.de
www.bstu.bund.de

Quelle: Freie Presse, 22.8.2011

Historiker Harry Slapnicka verstorben

Wie jetzt bekannt wurde, ist der oberösterreichische Historiker Prof. Harry Slapnicka am 13. August 2011 im Alter von 93 Jahren gestorben. Slapnicka wurde 1918 in Klodno in der heutigen tschechischen Republik geboren und studierte zwischen 1937 und 1940 Geschichte sowie Politik- und Rechtswissenschaften an der Karls-Universität in Prag. Nach dem Kriegseinsatz im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Gefangenschaft kam Slapnicka im Herbst 1946 nach Oberösterreich.

Dort leitete er bis 1961 das Sekretariat der Diözesancaritas in Linz. 1955 wechselte er dann als Redakteur zum Linzer Volksblatt, dem Vorgänger des Neuen Volksblattes, wo er von 1961 bis 1970 die Tätigkeit des Chefredakteurs versah. Ab 1971 übernahm Slapnicka den Aufbau und die Leitung der neu geschaffenen Abteilung "Zeitgeschichte und Dokumentation" am Oberösterreichischen Landesarchiv. In dieser Zeit entstanden auch seine mehr als 300 Publikationen, unter denen die Werke „Oberösterreich unter Kaiser Franz Josef (1861-1918)“ und „Oberösterreich als es Oberdonau hieß“ hervorzuheben sind.

Neben seiner Tätigkeit als Archivar hielt Slapnicka geschichtliche Vorlesungen an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz und war freier Mitarbeiter mehrerer Zeitungen und des ORF. Im Laufe seines Lebens wurde er mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse, der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich und dem Landeskulturpreis für Geisteswissenschaften ausgezeichnet.

Quelle: Neues Volksblatt, 23.8.2011

8.000 Unterschriften für Erhalt des Medienarchivs von Werkstattfilm e.V.

Der Verein Werkstattfilm e.V. in Oldenburg hat in den letzten Monaten 8.000 Unterschriften für den Erhalt des vereinseigenen Film- und Fotoarchivs gesammelt. Mit diesem klaren Signal unterstützt nun auch die Oldenburger Bevölkerung die Forderung des Vereins nach einer Erhöhung der kommunalen Zuschüsse. Laut Farschid Ali Zahedi, Vorsitzender der Werkstattfilm e.V., benötigt der Verein dieses Geld dringend für den Unterhalt des Archivs. Dort werden stadtgeschichtlich interessante Filme, Fotos und Dias gesammelt, aufgearbeitet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach Aussage Zahedis sei die Sammlung in den letzten Jahren jedoch so weit angewachsen, dass der Unterhalt des Medienarchivs auf ehrenamtlicher Basis nicht mehr gewährleistet sei. Daher fordert Werkstattfilm eine Anhebung der jährlichen Zuschüsse um 125.000 €. Mit diesem Geld sollen Vollzeitkräfte angestellt werden, welche das sensible Material in Zukunft technisch und wissenschaftlich betreuen sollen.

Ohne diese weiteren finanziellen Zuwendungen, so der Verein, müsse das Film- und Fotoarchiv am Jahresende seine Dienstleistungen für Vereine, Schulen und private Interessenten einstellen. Als Dank für die Unterstützung der Oldenburger Bevölkerung lädt Werkstattfilm für den 3. September ab 21.00 Uhr zu einem kostenlosen Kinoabend vor dem ehemaligen Landtag. Dort werden Diashows alter Fotografien aus Oldenburg und seltenes Filmmaterial über die Stadt aus den 30er bis 50er Jahren vorgeführt.

Kontakt:
Werkstattfilm e.V.
Katharinenstr. 1
26122 Oldenburg
Telefon: 0441/12180
info@werkstattfilm.de
www.werkstattfilm.de

Quelle: Nordwest-Zeitung, 19.8.2011

Neuer Leiter des Nordhäuser Stadtarchivs

Dr. Wolfram Theilemann wird ab 1. Januar 2012 neuer Leiter des Stadtarchivs Nordhausen. Dies hat der Hauptausschuss des Stadtrates auf seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen. Damit folgt Theilemann auf Hans-Jürgen Gröhnke, der in diesem Jahr in Ruhestand gegangen war, seine Amtsgeschäfte jedoch bis Ende Dezember kommissarisch weiterführt.

Theilemann, zurzeit noch Leiter des Zentralarchivs der evangelischen Kirche im siebenbürgischen Sibiu, konnte sich damit gegen 32 Mitbewerber durchsetzen. Dass die Wahl auf den Diplom-Archivar und promovierten Philosophen fiel, begründete der Hauptausschuss des Stadtrates unter anderem mit dessen umfangreichen Kenntnissen im Aufbau und Betrieb eines kulturhistorisch wertvollen Archivs.

Darüber hinaus besitze Theilemann fundierte museologische Kenntnisse, welche er sich beim Aufbau eines 2007 neugegründeten Museums erwarb und verfolge eine vernetzte Denkweise im Zusammenspiel von musealen, archivischen und kulturellen Angeboten. Dies zeige sich nicht zuletzt durch seinen Lehrauftrag für Kulturdenkmalpflege im Studiengang Schutz europäischer Kulturgüter an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder.

Ferner soll das Nordhäuser Archiv unter Theilemann einen weiteren Schritt bei der Retrokonversion machen. Wie Oberbürgermeisterin Barbara Rinke betonte, bringe Theilemann hierfür mit seinen vielfältigen Erfahrungen in der IT-gestützten Erschließung und Digitalisierung von Archivbeständen die besten Voraussetzungen mit.

Kontakt:
Stadt Nordhausen
Amt für Kultur, Soziales und Bildung
Stadtarchiv
Neues Rathaus
Markt 15
99734 Nordhausen
Telefon: 03631/696450
Telefax: 03631/696430
stadtarchiv@nordhausen.de

Quelle: Neue Nordhäuser Zeitung, 22.8.2011

Gladbecker Stadtarchiv erhält Sammlung zur Postgeschichte

Die Gladbecker Bürgerin Doris Minck hat die über viele Jahre von ihrem Mann mit großer Leidenschaft angelegte Sammlung dem Stadtarchiv Gladbeck übergeben. Eindrucksvoll gestaltet mit Hinweisen zur Gladbecker Postgeschichte enthält sie zahlreiche Postbelege aus dem Zeitraum 1820 – 1999 sowie Postkarten mit Gladbecker Motiven. Es war ihrem Mann ein besonderes Anliegen, seine Sammlung der Stadt Gladbeck zu überlassen. Zu finden sind auch einige Raritäten, z. B. eine Post-Zustellungsurkunde mit der Unterschrift des ersten Gladbecker Postboten Norpoth aus dem Jahr 1880. Zu den neuen Schätzen des Stadtarchivs gehören auch Postkarten vom Appeltatenfest, das zwischen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und 1908 als Appeltatenkirmes gefeiert wurde.

Gladbeck hatte erst am 1. November 1865 eine eigene Postexpedition bekommen, vorher wurde es von der Postexpedition in Buer, die dem Postamt Dorsten unterstand, mitversorgt. Daher weisen die ältesten Briefe der Privatsammlung ab dem Jahr 1820 Stempel von Buer und Dorsten auf. Die Alben enthalten ferner Briefmarken mit Gladbecker Stempeln, Ersttagsbriefe und sogar Notgeld aus dem Jahr 1923. Die Zeit der Inflation wird auch durch einen Brief mit fünfzig (!) verklebten Marken veranschaulicht.

Katrin Bürgel, Leiterin des Stadtarchivs Gladbeck, ist auch von dem sehr guten Erhaltungszustand beeindruckt. „Die Postbelege und Postkarten sind eine wertvolle Ergänzung für den Bestand unseres Archivs.“ Nach der Verzeichnung kann die Postkartensammlung öffentlich genutzt werden. Auf die bedeutende Sammlung zur Postgeschichte Gladbecks hatte der Vorsitzende des Vereins für Orts- und Heimatkunde Heinz Enxing aufmerksam gemacht. Für dieses Engagement ist Katrin Bürgel dankbar, zumal bereits mehrere historische Dokumente in diesem Jahr mit Unterstützung des Heimatvereins für die langfristige Aufbewahrung gesichert werden konnten. So ist es möglich, die amtliche Überlieferung im Stadtarchiv durch private Dokumente und Sammlungen zu ergänzen. Ziel ist, das kommunale Leben in seiner gesamten Vielfalt zu dokumentieren und ein möglichst vollständiges historisches Gedächtnis der Stadt zu bilden. Daher freut sich die Archivleiterin immer über wichtige historische Dokumente aus privater Hand. Interessant sind auch Fotos und Tagebücher aus alten Zeiten. So sind Totenzettel besonders für Familienforscher hilfreiche Quellen.

Kontakt:
Stadtarchiv Gladbeck
Willy-Brandt-Platz 2
45964 Gladbeck
Telefon: 02043/992700
Telefax: 02043/991417
stadtarchiv@stadt-gladbeck.de
www.stadtarchiv-gladbeck.de

Quelle: Stadt Gladbeck, Pressemitteilung, 17.8.2011

Direktor des Kärntener Landesarchivs wiederbestellt

Dr. Wilhelm Wadl wurde für weitere zehn Jahre als Direktor des Landesarchivs Kärnten bestellt. Kulturreferent LR Harald Dobernig überreichte am 17. August 2011 Wadl das Dekret über die Wiederbestellung und hob seine große Kompetenz und seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zehn Jahren hervor. Sich selbst bezeichnet Wadl als „Hüter der schriftlichen Kulturgüter des Landes“. „Wir sind stolz darauf, ihn zu haben. Wadl ist ein hervorragender Historiker und Archivar, der in allen Perioden firm ist. Er stellt die relevanten Fragen zur Kärntner Geschichte und versteht es, seine Forschungsergebnisse für jeden verstehbar zu präsentieren. Ich bin froh darüber, dass er weitere zehn Jahre als Direktor tätig sein wird“, betonte Dobernig.

Der Landesrat dankte dem gesamten Team des Landesarchivs für die hervorragenden Serviceleistungen. Wadl wurde am 3. August 1954 in St. Ulrich bei Feldkirchen geboren. Nach dem Studium an der Universität Wien (Geschichte und Germanistik) spezialisierte er sich bald in Richtung einer wissenschaftlichen Laufbahn. Seit 1980 ist er im Kärntner Landesarchiv tätig, seit 2001 Archivdirektor. Wadl ist in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften und Kulturvereinen engagiert und Lektor am Institut für Geschichte der Universität Klagenfurt. Er ist Vorstandsmitglied und Redakteur des Geschichtsvereins für Kärnten und Vorsitzender des Kulturgremiums des Landes Kärnten und des Fachbeirats für Wissenschaft. Zu seinen persönlichen Vorlieben zählt die Landwirtschaft.

Kontakt:
Landesarchiv Kärnten
St. Ruprechter Straße Nr. 7
A – 9020 Klagenfurt
Telefon: (0043)463/5623414
Telefax: (0043)463/5623420
post.landesarchiv@ktn.gv.at
www.landesarchiv.ktn.gv.at

Quelle: Bundesland Kärnten, Landespressedienst, Pressemitteilung, 18.8.2011