Vortrag zum Schloss Philippsburg im LHA Koblenz

Der nächste öffentliche Vortrag des Vereins für Geschichte und Kunst des Mittelrheins (VGKM) im Rahmen der Kooperation von Bundesarchiv, Landeshauptarchiv Koblenz und Stadtarchiv Koblenz anlässlich der BUGA findet am 6.9.2011 um 18 Uhr im Landeshauptarchiv Koblenz statt und stellt eine frühe, aber weithin unbekannte Residenzanlage am oberen Mittelrhein in den Mittelpunkt: das Philippsburg genannte Schloss in Braubach, hauptsächlich zwischen 1568 und 1571 als Residenzschloss von den Landgrafen von Hessen erbaut. Dieses Schloss ist – im Gegensatz zum kurtrierischen Residenzschloss in Ehrenbreitstein, das ebenfalls Philippsburg genannt wurde – weitgehend erhalten und liegt am südlichen Ende von Braubach.

In seinem Vortrag wird Udo Liessem, Bendorf, nicht nur die Baugeschichte, sondern auch die Entwicklung in den folgenden Jahrhunderten und die heutige Nutzung des Schlosse thematisieren. So fielen beispielsweise die starken Befestigungsbauten dem Bau der Eisenbahnanlagen zum Opfer. Im 19. Jahrhundert wurde im eigentlichen Schlossbau eine Gaststätte eingerichtet und heute wird das Schloss u.a. als Europäisches Burgeninstitut mit angeschlossenem Archiv genutzt. Bemerkenswert sind zudem der jüngst restaurierte, nach französischem Vorbild gestaltete Renaissancegarten von 1576/77 oder die Mischbauweise des Schlosses mit Sockelgeschossen aus Bruchstein und darauf aufgebauten Fachwerkbauten.

Veranstaltungsdaten:
6. September 2011; 18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Landeshauptarchiv Koblenz
Karmeliterstraße 1-3
56068 Koblenz
Telefon: 0261/9129-0
Telefax: 0261/9129-112
post@landeshauptarchiv.de

Kontakt:
Verein für Geschichte und Kunst des Mittelrheins e.V.
56068 Koblenz
r.hanke@landeshauptarchiv.de
http://vgkm.de

Quelle: PRPORT Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung, 30.8.2011

Schnupperseminar für Kinder im Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche

Ein Schnupperseminar für Kinder von 9 bis 12 Jahren bietet das Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche in Speyer an. Die Archivdetektive werden unter anderem einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Archivmagazine sind nämlich normalerweise nicht zugänglich. Dabei wird dann auch gleich geprüft, was ein Archiv alles aufbewahrt. Natürlich testen die Kinder auch, wie stabil ein Archivkarton ist.

Wie findet man Unterlagen im Magazin überhaupt? Braucht man dafür ein GPS-Gerät oder geht es auch anders? Wie gelangen die Papiere und anderen Dinge in ein Archiv? Anhand konkreter Beispiele entscheiden die Kinder, was sie aufbewahren würden und erfahren dann, ob sie richtig liegen. Schließlich geht es auch um rätselhafte Dokumente, die zusammengefügt werden müssen. Archivarbeit ist manchmal eben auch Puzzlearbeit. Natürlich ist dabei auch die Sütterlinschrift zu entziffern, fast eine Geheimschrift, die nicht jeder lesen kann. Der Kinderkurs findet statt am Montag, 12. September 2011, 16.00 – 18.00 Uhr. Die Gruppe trifft sich am Domplatz 6 in Speyer vor dem Archiv.

Veranstaltungsdaten
12. September 2011; 16.00 Uhr – 18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer

Kontakt und Anmeldung:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer
Telefon: 06232/667-181
Telefax: 06232/667-234
archiv@evkirchepfalz.de
www.zentralarchiv-speyer.de

Quelle: Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Veranstaltungsankündigung

Führungen durch Fürstlich Fürstenbergisches Archiv in Donaueschingen

Die Stadt Donaueschingen, das Haus Fürstenberg und die Gesellschaft Historisches Donaueschingen laden am 11. September 2011 zum Tag des offenen Denkmals in das Fürstlich Fürstenbergische Archiv sowie die ehemalige Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek ein. Wer durch die Haldenstraße geht, wird mit einem Ensemble aus mehreren Gebäuden konfrontiert, die ursprünglich alle Teil der Fürstlich Fürstenbergischen Verwaltung gewesen sind.

Äußerlich fallen am Archiv die weitgehend geschlossenen, großen Fensterläden aus grünem Stahlblech auf. Bis auf das spätbarocke Portal wirkt das schnörkellose Gebäude mit den klaren Linien auf den Betrachter ungewöhnlich streng. Trotzdem wurde das Archiv mit sehr hohem Aufwand erbaut und war in der Herstellung erheblich teurer als beispielsweise die benachbarte Hofbibliothek, die äußerlich einen großzügigeren Eindruck hinterlässt. Hinter den schlichten Fassaden des Archivs verbirgt sich dagegen ein für seine Zeit äußerst innovatives Gebäude.

Als es der Fürstlich Fürstenbergische Baudirektor und Architekt Franz-Josef Salzmann in den Jahren 1756 bis 1763 entwarf und erbaute, richtete er alles konsequent auf ein Ziel aus: die sichere Aufbewahrung von Urkunden, Akten und Bücher. Es entstand eines der ersten selbständigen Archivgebäude im Deutschen Reich überhaupt, ein Gebäude, in dem zum Schutz vor Feuer und Eindringlingen moderne bauliche Maßnahmen wie Brandschutztüren und feuerbeständige Tragkonstruktionen Anwendung fanden. Der Architekt Salzmann antwortete auf seine Aufgabenstellung mit genau den gleichen bautechnischen Mitteln, wie sie auch heute noch in ähnlicher Form zum Einsatz kommen.

So ist das Archiv neben seiner historischen Bedeutung auch ein technisches Baudenkmal. Im Inneren überrascht der äußerlich so zurückhaltende Bau mit einem barocken prächtigen Bibliothekssaal. Am 11. September, dem Tag des offenen Denkmals, finden von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr stündlich Führungen mit dem Leiter des Archivs, Herrn Dr. Andreas Wilts, im Gebäude Haldenstraße 3 sowie auf der Baustelle des Gebäude Haldenstraße 5 (Hofbibliothek) mit den Architekten Gäbele und Raufer statt.

Veranstaltungsdaten:
11. September 2011; stündlich 9.00 Uhr – 15.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Fürstlich Fürstenbergisches Archiv
Haldenstraße 3
78166 Donaueschingen

Kontakt und Anmeldung:
Stadt Donaueschingen
Tourist-Information
Karlstraße 58
78166 Donaueschingen
Telefon: 0771/857-221
Telefax: 0771/857-228
tourist.info@donaueschingen.de
www.donaueschingen.de

Quelle: Stadt Donaueschingen, Veranstaltungshinweis.

Unbekannte Unterlagen über Kriegsgefangenenlager St. Georgen gefunden

Im Stadtarchiv Amstetten sind bisher unbekannte Unterlagen über das Kriegsgefangenenlager St. Georgen aufgefunden worden. Wie Stadtarchivar Josef Plaimer berichtet, ist diese Entdeckung Ferienpraktikant Markus Gartler zu verdanken, der im Rahmen seines Praktikums das Kartenmaterial des Archivs durchsuchte. Für solche Arbeiten, so Plaimer, stünden im Normalbetrieb des Archivs keine Kapazitäten zur Verfügung.

Die nun aufgetauchten Skizzen des Kriegsgefangenenlagers aus dem Ersten Weltkrieg dokumentieren detailliert dessen Aufbau. Sie zeigen sowohl die Lage und die Struktur der einzelnen Baracken für die Häftlinge als auch die Form des Offizierslagers. Insgesamt war das Lager für 20.000 Häftlinge ausgelegt. Bis zum 4. November 1918, dem Tag des Waffenstillstandes, ließen etwa 2.000 Menschen in St. Georgen ihr Leben. Das Lager stand zwar nur zu einem Fünftel auf Amstettener Gemeindegebiet, trotzdem wird Plaimer die Karten nicht aus der Hand geben. Schließlich sei das Lager auch Bestandteil der Amstettener Geschichte. Gleichzeitig bot Plaimer der Nachbargemeinde St. Georgen aber Kopien der Unterlagen an.

Kontakt:
Stadtgemeinde Amstetten
Stadtarchiv
Rathausstraße 1
A-3300 Amstetten
Telefon: (0043)7472/601343
stadtarchiv@amstetten.at
http://amstetten.at/Stadtarchiv.147.0.html

Quelle: Niederösterreichische Nachrichten, 30.8.2011

Zwischenlösung für Stadtarchiv Goslar in Sicht

Das Stadtarchiv Goslar kann möglicherweise bald auf neue Räumlichkeiten zurückgreifen. Wie der Kulturausschuss der Stadt in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, sollen zwei Gebäude der ehemaligen Möbelhandlung Corth an der Breiten Straße angemietet werden, die im Vorfeld untersucht und für tauglich befunden worden sind. Ob es zu dieser geplanten Erweiterung des Stadtarchivs kommen kann, hängt jedoch vom Veto des Stadtrates ab. Dieser befasst sich momentan noch mit einem Einwand des Rechnungsprüfungsamtes, das die vorrangige Nutzung eigener Gebäude anmahnt.

Der Kulturausschuss der Stadt betonte hingegen, dass alle aus dem Bestand angebotenen Objekte aus statischen oder brandschutztechnischen Gründen für die Nutzung als Archiv nicht geeignet seien. Derweil wünscht sich Christa Sauthoff vom Förderverein Pro Stadtarchiv eine schnelle Entscheidung, denn eine Erweiterung der Räumlichkeiten des Archivs sei unumgänglich und längst überfällig. Bereits seit einigen Jahren reichen die Magazinräume am Archivstandort in der Zehntstraße nicht mehr aus. Daher musste bereits ein Teilbestand in die ehemalige Bundesgrenzschutz-Waffenkammer auf den Energie-Campus ausgelagert werden.

Im letzten Jahr wurde dieses Gebäude jedoch verkauft und die Archivalien in das frühere Schießkino gebracht, wo sie nach wie vor in Kisten lagern. Mittlerweile sind diese 540 laufende Meter umfassenden Bestände akut von Pilz befallen und bedürfen einer fachgerechten Reinigung. Diese Arbeiten sollen dann auch in den möglichen neuen Räumlichkeiten an der Breiten Straße erfolgen, wobei die dortigen Gebäude nur als Zwischenlösung gedacht sind. Auf lange Sicht ist geplant, die betreffenden Bestände des Stadtarchivs im Schulkomplex Kaiserpfalz/Hoher Weg oder in den Hallen des Lebensmittelgroßhandels List unterzubringen.

Kontakt:
Stadtarchiv Goslar
Zehntstraße 24
38640 Goslar
Telefon: 05321/383961
Telefax 05321/394425

Quelle: Goslarsche Zeitung, 29.8.2011

Kommunalarchiv Minden nutzt Internet zur Veröffentlichung von Volkszählungslisten

Das Kommunalarchiv Minden hat die Volkszählungslisten der Stadt Minden von 1880 im Internet veröffentlicht. Hiermit hat das Transkriptionsprojekt von Kommunalarchiv und Mindener Geschichtsverein ein erstes Etappenziel erreicht und dabei die Möglichkeiten des World Wide Web beispielhaft genutzt. Denn anderthalb Jahre lang konnte jeder Interessierte über das Netz an dem Projekt mitwirken.

Wie der stellvertretende Archivleiter Vinzenz Lübben erklärte, mussten sich die Internetuser nur für das Projekt registrieren lassen und alte Schriften lesen können. Nach erfolgreicher Registrierung wurde jedem ehrenamtlichen Helfer dann via Internet eine Doppelseite einer Volkszählungsliste übersandt. Hierbei handelte es sich um die Digitalisate von Mikroverfilmungen, welche bereits 2005 im Auftrag der religiösen Gemeinschaft der Mormonen erstellt worden waren. Die Internetuser hatten dann eine Woche Zeit, die beiden Seiten zu transkribieren. Hierbei musste die Übersetzung in eine Eingabemaske eingetragen werden, welche nachher eine Recherche nach bestimmten Schlagworten über das Internetportal www.familysearch.org ermöglichte.

Um Fehler zu minimieren, wurde die gleiche Seite von zwei unterschiedlichen Personen unabhängig voneinander bearbeitet. Anschließend wurden beide Versionen mithilfe eines Computerprogramms verglichen und die Abweichungen letztlich von Lübben selbst kontrolliert und korrigiert. Erst dann konnten die Transkriptionen online gehen. Auf diese Art und Weise konnten bisher bereits 18.000 Namen von Mindener Bürgern des 19. Jahrhunderts ins Internet gestellt werden. Nach den Volkszählungslisten von 1880 hat sich das Projekt nun diejenigen der Jahre 1885 und 1900 vorgenommen. Da auch diese Listen internetbasiert transkribiert werden sollen, sucht das Archiv weiterhin interessierte Helfer mit entsprechenden Fähigkeiten beim Lesen alter Schriften.

Kontakt:
Kommunalarchiv Minden
Archiv der Stadt Minden und des Kreises Minden-Lübbecke
Tonhallenstraße 7
32423 Minden
Telefon: 0571/972200
Telefax: 0571/9722011
kommunalarchiv@minden.de

Quelle: Mindener Tageblatt, 29.8.2011

Neuerscheinung »Digitale Urkundenpräsentationen«

Neuerscheinung „Digitale Urkundenpräsentationen“: Urkunden sind die wichtigsten Quellen für die Erforschung der Geschichte des Mittelalters. Der vor wenigen Tagen erschienene Band diskutiert die Erfahrungen, welche Archive und Fachwissenschaftler aus Mitteleuropa mit der Digitalisierung dieser Quellengattung gemacht haben. Er dokumentiert die Referate, die auf der Abschlusstagung des DFG-Projektes „Urkundenportal“ am 16.6.2010 in München gehalten wurden. Die Beiträge diskutieren das Verhältnis von diplomatischer Forschung zur Archiverschließung im Web. Sie stellen Projekte wie Monasterium.net, das Lichtbildarchiv Marburg, die Online-Edition der Urkunden des Klosters Fulda und das Virtuelle deutsche Urkundennetzwerk und die Digitalisierungsaktivitäten in den staatlichen Archiven Ungarns, Österreichs und Bayerns vor.

Mit Beiträgen von: Joachim Kemper und Katharina Wolff; Francesco Roberg; Steffen Arndt und Sebastian Zwies; Csaba Reisz; Sebastian Müller; Thomas Just; Georg Vogeler; Maria Magdalena Rückert.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort (V)

Joachim Kemper / Georg Vogeler
Das ideale Urkundendigitalisierungsprojekt. Eine Einleitung (VII)

Joachim Kemper / Katharina Wolff
Bayerische Urkunden im Netz. Erfahrungen und Perspektiven aus dem DFG-Projekt „Urkundenportal“ (1)

Francesco Roberg
Verzeichnung und Digitalisierung von Urkundenbeständen in Archiven. Einige grundsätzliche Gedanken (11)

Steffen Arndt / Sebastian Zwies
Von Bonifatius bis Napoleon. Die „Online-Edition“ der Urkunden der Reichsabtei Fulda 751 bis 1837 am Hessischen Staatsarchiv Marburg
(2008–2010) (21)

Csaba Reisz
Collectio Diplomatica Hungarica. Mittelalterliche Urkunden aus Ungarn online (35)

Sebastian Müller
LBA-online. Datenbank, Strukturen und Online-Archiv des Digitalisierungsprojekts Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden Marburg (41)

Thomas Just
Digitale Urkundenpräsentationen in Österreich, im Österreichischen Staatsarchiv und bei Monasterium.net. Eine Stellungnahme (51)

Georg Vogeler
Das Verhältnis von Archiven und Diplomatik im Netz. Von der archivischen zur kollaborativen Erschließung (61)

Maria Magdalena Rückert
Das „Virtuelle deutsche Urkundennetzwerk“. Ein Kooperationsprojekt zur Online-Bereitstellung von Urkunden im Kontext der Erschließung (83)

Die Autoren (97)

Info:
Digitale Urkundenpräsentationen. Beiträge zum Workshop in München, 16. Juni 2010
herausgegeben von Joachim Kemper u. Georg Vogeler,
Norderstedt (BoD) 2011,
116 S., Abb., Hardcover,
ISBN 978-3-8423-6184-3.

Weitere Informationen: http://www.i-d-e.de/schriften-2/6-digitale-urkundenprasentationen

Plakatsammlung im Stadtarchiv Wedel online recherchierbar

Bürgerprotest, Wahlpropaganda oder auch simple Bekanntmachung. Viele Ereignisse wurden auch früher bereits in Plakaten und Flugblättern der Bevölkerung bekannt gegeben. Die Sammlung der Flugschriften des Stadtarchivs Wedel ist mannigfaltig. Sie reicht von der Ankündigung des Theaterstückes "Berlin, wie es weint und lacht" im Hotel Stadt Altona, Austraße 5, aus dem Jahr 1860 über die Ankündigung einer Kundgebung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei auf der "Parteigenosse Kunze, genannt Knüppel-Kunze“ am 03.03.1931 eine Rede hielt, bis zur Boulevardzeitungsschlagzeile „Bestechungsskandal in Wedel?“ aus dem Jahr 1960.

Ein Großteil der interessanten Sammlungen im Stadtarchiv Wedel steht nun auch für die online-Recherche zur Verfügung. Anke Rannegger hofft, dass die Plakate auch Eingang in den Politik- oder Geschichtsunterricht an den Wedeler Schulen finden. "Für den Schuluntericht können Kopien angefertigt werden", so die Stadtarchivarin. (Text: Stadtarchiv Wedel)

Die städtische Plakatsammlung umfasst rund 250 Plakate und Flugblätter. In den alten und zum Großteil sehr fragilen Flugschriften kann nun online recherchiert werden. Eine Einsichtnahme im Original kann daher nur in Ausnahmefällen gestattet werden. Für den Schulunterricht können Kopien angefertigt werden. Für die bessere Handhabung wurden drei Gruppen gebildet. Politische Plakate und Flugblätter bis 1945, Politische Plakate und Flugblätter ab 1945, Plakate für kulturelle Veranstaltungen.

Link: Zur Plakatsammlung des Stadtarchivs Wedel

Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Rathausplatz 3 – 5
22880 Wedel
Telefon: 04103 707 215
Fax: 04103 707 88 215
A.Rannegger@stadt.wedel.de

Quelle: Stadt Wedel, Pressemitteilung, 26.8.2011

Kirchenarchiv von Meinerzhagen neu geordnet

Die Evangelische Kirchengemeinde Meinerzhagen hat dieser Tage ihr überarbeitetes Archiv in 103 Archivkartons zurückbekommen. Ein Teil des Archivs war zwar schon früher einmal geordnet und verzeichnet worden, die Ordnungs- und Konservierungsstandards haben sich aber mit der Zeit geändert. Deswegen nutzte die Kirchengemeinde den Service des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen, sie bei der Sicherung ihres wertvollen Schriftgutes zu unterstützen.

Das Gemeindearchiv wurde nach Bielefeld transportiert, dort inhaltlich und zeitlich erschlossen und archivgerecht in konservierende Materialien verpackt. Dabei wurde ein „Findbuch“, in dem alle Archivalien in einer systematischen Reihenfolge aufgelistet sind, angelegt. Ein rascher Rückgriff auf die gesuchte Archivalie ist damit gewährleistet. Außerdem sind die Inhalte des Gemeindearchivs mit einer elektronischen Datenbanksystem erfasst. Das macht eine elektronische Recherche, zukünftig sogar online, möglich.

Das Archiv umfasst 737 Verzeichnungseinheiten (Urkunden, Kirchenbücher, Akten und Amtsbücher, Bauzeichnungen, Sammlungsgut) und erstreckt sich über den Zeitraum von 1392 bis 2008. Das Archiv enthält einen umfangreichen Urkundenbestand. Auch der Aktenbestand reicht weit zurück und liefert wertvolle Hinweise zur Geschichte der Kirchengemeinde und des Ortes Meinerzhagen. Aus den einzelnen Dokumenten sind das älteste Kirchenbuch und die Chronik des Pastors Sohn hervorzuheben.

Das älteste Kirchenbuch enthält neben den Daten über Taufen, Trauungen und Beerdigungen zwischen 1662 und 1698 auch Aufzeichnungen über den „Status Ecclesiae Meinertzhagensis“ (religiösen Stand der Kirchengemeinde). Um die Mitte des 17. Jahrhunderts beanspruchten Katholiken aus Kleve-Mark unter anderem die Meinerzhagener Kirche. Es kam zu einem Rechtsstreit, zu dem dieses Dokument gehört. In den Berichten vom 6. April 1648 und vom 2. Juni 1666 wurde eine Reihe von Zeugen aufgeführt, die glaubhaft bestätigen konnten, dass die Kirche am Ort schon seit langer Zeit der evangelischen Konfession angehöre. Nach erneuten Untersuchungen zwischen 1664 und 1667 wurden die Besitzansprüche der Katholiken zurückgewiesen.

Mitte der 1960er Jahre konnte die evangelische Kirchengemeinde die Chronik des Pastors Johann Adam Sohn (in Meinerzhagen 1740-1749, in Schwelm 1749-1784) und seiner Nachfahren erwerben. In der Sohn´schen Chronik reichen die geschichtlichen Daten von 1500 bis 1868. Die Chronik beginnt mit einer Schilderung der Ortsgeschichte und enthält zusätzlich Angaben über ein Marienbild, Altäre und Einzelheiten der Wallfahrtsprozessionen. Interessant ist die Nachricht über den Tod des dänischen Prinzen Christian Ulrich von Güldenlöwe am 16. Oktober 1640. Er wurde als Oberst in spanischen Diensten von niederländischen Dragonern auf dem Kirchplatz von Meinerzhagen im Kampf erschossen.

Besondere Beachtung verdient die mit 1764 beginnende Archivüberlieferung zur Baugeschichte. Mehrere Akten schildern den Wiederaufbau der Kirche und anderer kirchlicher Gebäude nach dem Großbrand von 1797. Damals wurden 81 von 116 Häusern zerstört und die Kirche so schwer beschädigt, dass der Turm einstürzte. Die nachfolgenden Renovierungen der Jesus-Christus-Kirche im 19. und 20. Jahrhundert zeigen die Bemühungen der Kirchengemeinde um die Erhaltung dieses ältesten Baudenkmals der Stadt Meinerzhagen, dem eine besondere kunsthistorische Stellung zugesprochen wird.

Das Verwaltungsschriftgut wird durch die Sammlungen von Fotos, Plakaten, Zeitungsausschnitten und Druckschriften bereichert.

Das Archiv der Kirchengemeinde Meinerzhagen wird seit 1990 ehrenamtlich von Karl-Heinz Bartsch betreut, 2000 kam die Archivpflege in der Ev. Kirchengemeinde Kierspe dazu. Mit großem Verantwortungsgefühl kümmert sich Herr Bartsch um die Sicherung und Aufarbeitung der geschichtlichen Quellen. Sein besonderes Interesse gilt der Familienforschung. Dank seines Engagements sind Eintragungen aus den Meinerzhagener Kirchenbüchern über Taufen, Trauungen und Sterbefälle,1662 beginnend, digital abrufbar.

Das Archiv ist von großer Bedeutung für die Identität und das Selbstverständnis einer Kirchengemeinde. Wir freuen uns, dass sich die Kirchengemeinde des Wertes ihres Archivs bewusst ist und hoffen, dass mit der Archivierung die Nutzungsmöglichkeiten des Archivs gestiegen und seine Erhaltung gewährleistet ist.

Kontakt:
Evangelische Kirchengemeinde Meinerzhagen
Kirchstraße 17
58540 Meinerzhagen
Telefon: 02354/5001
Telefax: 02354/4255
ev.Gemeindebuero.Meinerzhagen@t-online.de
www.evangelische-kirchengemeinde-meinerzhagen.de

Quelle: Westfälischer Anzeiger, 25.8.2011

Nachlass von Otto Hahn im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte

Die Verhandlungen gestalteten sich langwierig und schwierig, doch letztlich gelang es der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, den privaten Nachlass von Otto Hahn zu erwerben. Hahn, Ehrenbürger von Frankfurt, gilt noch heute als einer der bedeutendsten Chemiker, und nennt als Entdecker der Kernspaltung den Nobelpreis sein Eigen.

Die Stiftung übergab seinen Nachlass nun an das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, das ihn wiederum den Frankfurterinnen und Frankfurtern zugänglich macht. Stets sah sich Otto Hahn seiner Vaterstadt stark verbunden und zeigte sich bei seiner Auszeichnung zum Ehrenbürger in höchstem Maße erfreut. „Fast beschämt“ war Hahn nach eigenen Worten darüber, dass er mit der Auszeichnung die Nachfolge von so herausragenden Persönlichkeiten wie Albert Schweitzer antrat.

Kulturdezernent Felix Semmelroth wertete diese Reaktion als Plädoyer für Humanität als eine der Grundfesten wissenschaftlicher Forschung. 60 Regalmeter umfasst der Bestand und stellt damit einen der wichtigsten und historisch bedeutendsten Nachlässe in den letzten Jahrzehnten dar.

Kontakt:
Institut für Stadtgeschichte
Münzgasse 9
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 069/21238425
Telefax: 069/21230753
info.amt47@stadt-frankfurt.de
www.stadtgeschichte-ffm.de

Quelle: Stadt Frankfurt am Main – Presse und Informationsamt, Pressemitteilung, 24.8.2011