Umzugstermin für Mülheimer Stadtarchiv nun auf Sommer 2012 festgesetzt

Das Haus der Geschichte in Mülheim an der Ruhr kann voraussichtlich in den Sommerferien 2012 bezogen werden. Dies teilte Frank Buchwald, Leiter des Immobilien-Service der Stadt Mülheim an der Ruhr diese Woche mit. Damit hat sich der Umzugstermin von Musikschule und Stadtarchiv nunmehr um zwei Jahre verzögert, denn ursprünglich sollten die beiden Institutionen schon im vergangenen Jahr ihre neuen Räumlichkeiten bezogen haben.

Buchwald erklärte die Verzögerung mit unvorhersehbaren Schwierigkeiten bei der Sanierung des zukünftigen Hauses der Geschichte, das vormals als Augenklinik genutzt worden war. Zuerst sei man auf Schadstoffe wie Schimmelpilze oder teerhaltige Leitungen gestoßen, die es zu beseitigen galt, ehe nach dem Abschlagen des Putzes Risse in den Wänden zu Tage getreten seien. Ferner haben sich die alten Decken, so Buchwald weiter, nicht als tragfähig erwiesen und mussten mit insgesamt 60 Tonnen Stahl verstärkt werden. Außerdem musste ein besonderer Schallschutz für die Musikschule eingebaut werden. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich mittlerweile auf 12,65 Millionen Euro, womit das ursprüngliche Budget von 10 Millionen Euro um rund 25 % überzogen wurde.

Die Kosten werden anteilsmäßig von der Stadt und der Leonhard-Stinnes-Stiftung getragen. Die Stadt finanziert ihren Teil der Kosten durch den Verkauf der aktuellen Standorte des Stadtarchivs in der Aktienstraße und der Musikschule in der Straße Auf dem Dudel. Im Haus der Geschichte können die beiden Institutionen nun ab Sommer 2012 mit mehr Raum planen. Von den 4.000 Quadratmetern bezieht das Stadtarchiv rund 1.400 und die Musikschule etwa 2.600 Quadratmeter, Barrierefreiheit inklusive.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/4554260
Telefax: 0208/4554279
stadtarchiv@muelheim-ruhr.de
http://www.muelheim-ruhr.de/cms/stadtarchiv_muelheim_an_der_ruhr2.html

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 31.8.2011

Staatsarchiv Basel-Stadt stellt weitere Digitalisate zur Verfügung

Ab sofort ist eine neue Tranche digitalisierter Archivalien im Online-Archivkatalog des Staatsarchivs Basel-Stadt einsehbar. Das aktuelle Online-Angebot des Staatsarchivs umfasst insgesamt circa 40.000 Bilddokumente und rund 420.000 Seiten Schriftdokumente. Digitalisiert wurden im Projekt Informatisierung III rund 59 laufende Meter Akten.

Im Archiv lagern insgesamt circa 18,5 laufende Kilometer Dokumente. Das Staatsarchiv Basel-Stadt steht mit seiner Informatisierungsstrategie im schweizerischen und internationalen Vergleich in vorderster Reihe. Auch andere Archive wie etwa das Staatsarchiv Zürich oder das Landesarchiv Baden-Württemberg investieren systematisch in Infrastruktur und Benutzungsangebote, um für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters gerüstet zu sein.

Das Staatsarchiv Basel-Stadt ließ im Rahmen des Projekts Informatisierung III folgende Dokumente als Bilder scannen:
– ausgewählte Stadt-, Hochbau-, Vermessungspläne (994 Stück)
– ausgewählte Urkunden (85 Stück)
Protokolle des Grossen Rats 1690-1993 (154 Bände)
Protokolle des Kleinen Rats resp. des Regierungsrats 1587-1918 (290 Bände)
Rats- oder Urfehdebücher 1387-1789 (43 Bände)
Repertorien zu den Geburts-, Ehe- und Totenregistern 1876-1928 (108 Bände)
Register zu den Kirchenbüchern 1529-1869 (59 Bände)
Tonprotokolle des Verfassungsrats 1999-2005 (53 VHS-Kassetten)
Tonprotokolle des Grossen Rats 1989-2005 (770 VHS-Kassetten)
– Kataloge zu den Bild-Beständen des Stadt- und Münstermuseums und der Negativsammlung (Karteikarten)
– Krankengeschichten Kinderspital 1862-1864 (1 Band)
– Dozentenkartei Universität 1820-1963 (Karteikarten)
– Filme aus verschiedenen Beständen (420 Filmrollen)

Zu finden sind die digitalisierten Archivalien im Online-Archivkatalog. Dazu wird in der erweiterten Volltextsuche einfach der gesuchte Begriff eingegeben und weiter unten die gewünschte Archivalienart (Bild, Akte, Plan, Urkunde) ausgewählt. In der Resultatliste sind die digitalisierten Dokumente hervorgehoben. Mit der Feldsuche erhält man einen Überblick über alle digitalisierten Dokumente, wenn man beim Feld Digitalisat vorhanden die Option Ja und weiter unten die gewünschte Archivalienart auswählt. Die digitalisierten Archivalien lassen sich im Online-Archivkatalog mittels des integrierten Bildbetrachters StABS-Viewer durchblättern, vergrössern, als PDF-Datei speichern und ausdrucken. Die digitalisierten Tonprotokolle sind nicht online verfügbar, die digitalisierten Filme nur zum Teil. Diese Dateien können vorerst nur im Lesesaal eingesehen werden. Die digitalisierten Protokolle von Kleinem Rat und Regierungsrat können aus technischen Gründen erst später online geschaltet werden. Für die Reproduktion digitalisierter Archivalien ist eine Bewilligung einzuholen. Das Staatsarchiv entwickelte spezielle Software-Teile und definierte die nötigen Arbeitsabläufe, um elektronische Akten übernehmen und archivieren zu können. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau einer Speicher-Infrastruktur oder die Anpassung der Ablieferungsprozesse. Als Pilotprojekt wurden mit den neu geschaffenen Werkzeugen elektronische Daten der Polizei ins Staatsarchiv übernommen. Zudem besteht nun eine Abfrageschnittstelle für Adressdaten im Kantonalen Datenmarkt.

Das Staatsarchiv setzt mit dem Projekt Informatisierung III (2008–2011) seine im ausgehenden 20. Jahrhundert begonnenen Modernisierungsschritte fort. 1999 wurde das Archivinformationssystem scopeArchiv entwickelt; es folgte die Website mit Informationen über das Archiv. In einem nächsten Schritt wurde 2005 der Archivkatalog online zugänglich, mit ersten digitalisierten Bilddokumenten. Die allgemeine Informatisierung der Verwaltungstätigkeit und die wachsende Bedeutung der Online-Nutzung erforderten 2008 dann den jüngsten Schritt. Das Staatsarchiv wird sich in den kommenden Jahren mit Folgeprojekten weiter für den Schutz von originalem, oft gefährdetem Archivgut wie auch für die einfachere Benutzbarkeit von Akten einsetzen. Eine vollständige Digitalisierung der Archivbestände ist aus Kostengründen undenkbar.

Kontakt:
Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt
Martinsgasse 2
CH-4001 Basel
Telefon: (0041) 61/26786-01
Telefax: (0041) 61/26786-71
stabs@bs.ch
www.staatsarchiv.bs.ch

Quelle: Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt, Pressemitteilung, 31.8.2011

Publikation zeigt Fotografien von Archiven mit DDR-Beständen

„Wann bricht schon mal ein Staat zusammen!“ – Der Untergang der DDR-Diktatur ermöglicht seit zwei Jahrzehnten eine intensive und breite Forschungsarbeit, zuweilen ist im Bezug auf die DDR-Geschichte gar von intellektueller Goldgräberstimmung die Rede. Diese Forschungen stützen sich wesentlich auf Archivmaterial, für dessen Aufbewahrung verschiedene Institutionen zuständig sind. Wie sehen diese Orte aus, an denen im staatlichen Auftrag die DDR archiviert wird? Im Gegensatz zur Erinnerungsarbeit, die über Gedenkstätten und Museen eine Verortung erfährt und darüber ein Bild anbietet von der DDR, ihrem Alltagsleben und ihren Denkmälern, der Mauer, der Stasi-Zentrale oder den Untersuchungshaftanstalten, fehlt ein Bild von den Orten und Räumen, die existieren, weil die DDR existiert hat. Anja Bohnhof hat sich diesem Thema in der Neuerscheinung angenommen.

Das Buch „Zu den Akten“ zeigt Ansichten der Orte, an denen gesammelt, verwaltetet, archiviert, ausgewertet und geforscht wird: Unnahbar wirkender Zweckbauten, endlose Flure und Regalreihen mit Kilometern von Akten, Filmrollen und Papier, gekennzeichnet, nummeriert und in säurefreien Kartons verstaut. Über die visualisierte Ästhetik muten die Ansichten der der Öffentlichkeit unzugängliche Orte geheimnisvoll und gleichermaßen machtvoll an, ohne dabei etwas von ihrer Inhaltlichkeit preiszugeben. Das fotografische Ergebnis verweigert dem Betrachter (scheinbare) Teilhabe und verkehrt so das Prinzip, mit dem mediale Vermittlung zunehmend häufiger operiert, um interessensabhängige Meinungsbildung gezielt zu betreiben.

Das Buch „Zu den Akten“ verweist auf die Grenzen der Visualisierbarkeit im Zeitalter der Bilder, ebenso wie auf die Abhängigkeit von Zeit und vorherrschenden Werten in einer Gesellschaft im Bezug auf die Auslegung und Deutungsweise von Geschichte. Beteiligte Institutionen: Bundesarchiv (Standorte Berlin Lichterfelde, Berlin-Wilmersdorf, Hoppegarten), Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Landesarchiv Berlin, Hauptstaatsarchiv Dresden, Hauptstaatsarchiv Weimar, BStU (Dienstorte Berlin und Magdeburg), Akademie der Künste Berlin.

Info:
Anja Bonhof, Zu den Akten, Hesperus Verlag, Berlin 2011, 112 S., 35,00 Euro, ISBN 978-3-932607-26-4

Kontakt:
Anja Bohnhof
Wittekindstraße 5A
44139 Dortmund
Telefon: 0177 – 88 56 172
anjabohnhof@gmx.de

Quelle: Prophoto GmbH, Pressemitteilung, 31.8.2011

Unbekannte Unterlagen über Kriegsgefangenenlager St. Georgen gefunden

Im Stadtarchiv Amstetten sind bisher unbekannte Unterlagen über das Kriegsgefangenenlager St. Georgen aufgefunden worden. Wie Stadtarchivar Josef Plaimer berichtet, ist diese Entdeckung Ferienpraktikant Markus Gartler zu verdanken, der im Rahmen seines Praktikums das Kartenmaterial des Archivs durchsuchte. Für solche Arbeiten, so Plaimer, stünden im Normalbetrieb des Archivs keine Kapazitäten zur Verfügung.

Die nun aufgetauchten Skizzen des Kriegsgefangenenlagers aus dem Ersten Weltkrieg dokumentieren detailliert dessen Aufbau. Sie zeigen sowohl die Lage und die Struktur der einzelnen Baracken für die Häftlinge als auch die Form des Offizierslagers. Insgesamt war das Lager für 20.000 Häftlinge ausgelegt. Bis zum 4. November 1918, dem Tag des Waffenstillstandes, ließen etwa 2.000 Menschen in St. Georgen ihr Leben. Das Lager stand zwar nur zu einem Fünftel auf Amstettener Gemeindegebiet, trotzdem wird Plaimer die Karten nicht aus der Hand geben. Schließlich sei das Lager auch Bestandteil der Amstettener Geschichte. Gleichzeitig bot Plaimer der Nachbargemeinde St. Georgen aber Kopien der Unterlagen an.

Kontakt:
Stadtgemeinde Amstetten
Stadtarchiv
Rathausstraße 1
A-3300 Amstetten
Telefon: (0043)7472/601343
stadtarchiv@amstetten.at
http://amstetten.at/Stadtarchiv.147.0.html

Quelle: Niederösterreichische Nachrichten, 30.8.2011

Führungen durch Fürstlich Fürstenbergisches Archiv in Donaueschingen

Die Stadt Donaueschingen, das Haus Fürstenberg und die Gesellschaft Historisches Donaueschingen laden am 11. September 2011 zum Tag des offenen Denkmals in das Fürstlich Fürstenbergische Archiv sowie die ehemalige Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek ein. Wer durch die Haldenstraße geht, wird mit einem Ensemble aus mehreren Gebäuden konfrontiert, die ursprünglich alle Teil der Fürstlich Fürstenbergischen Verwaltung gewesen sind.

Äußerlich fallen am Archiv die weitgehend geschlossenen, großen Fensterläden aus grünem Stahlblech auf. Bis auf das spätbarocke Portal wirkt das schnörkellose Gebäude mit den klaren Linien auf den Betrachter ungewöhnlich streng. Trotzdem wurde das Archiv mit sehr hohem Aufwand erbaut und war in der Herstellung erheblich teurer als beispielsweise die benachbarte Hofbibliothek, die äußerlich einen großzügigeren Eindruck hinterlässt. Hinter den schlichten Fassaden des Archivs verbirgt sich dagegen ein für seine Zeit äußerst innovatives Gebäude.

Als es der Fürstlich Fürstenbergische Baudirektor und Architekt Franz-Josef Salzmann in den Jahren 1756 bis 1763 entwarf und erbaute, richtete er alles konsequent auf ein Ziel aus: die sichere Aufbewahrung von Urkunden, Akten und Bücher. Es entstand eines der ersten selbständigen Archivgebäude im Deutschen Reich überhaupt, ein Gebäude, in dem zum Schutz vor Feuer und Eindringlingen moderne bauliche Maßnahmen wie Brandschutztüren und feuerbeständige Tragkonstruktionen Anwendung fanden. Der Architekt Salzmann antwortete auf seine Aufgabenstellung mit genau den gleichen bautechnischen Mitteln, wie sie auch heute noch in ähnlicher Form zum Einsatz kommen.

So ist das Archiv neben seiner historischen Bedeutung auch ein technisches Baudenkmal. Im Inneren überrascht der äußerlich so zurückhaltende Bau mit einem barocken prächtigen Bibliothekssaal. Am 11. September, dem Tag des offenen Denkmals, finden von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr stündlich Führungen mit dem Leiter des Archivs, Herrn Dr. Andreas Wilts, im Gebäude Haldenstraße 3 sowie auf der Baustelle des Gebäude Haldenstraße 5 (Hofbibliothek) mit den Architekten Gäbele und Raufer statt.

Veranstaltungsdaten:
11. September 2011; stündlich 9.00 Uhr – 15.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Fürstlich Fürstenbergisches Archiv
Haldenstraße 3
78166 Donaueschingen

Kontakt und Anmeldung:
Stadt Donaueschingen
Tourist-Information
Karlstraße 58
78166 Donaueschingen
Telefon: 0771/857-221
Telefax: 0771/857-228
tourist.info@donaueschingen.de
www.donaueschingen.de

Quelle: Stadt Donaueschingen, Veranstaltungshinweis.

Schnupperseminar für Kinder im Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche

Ein Schnupperseminar für Kinder von 9 bis 12 Jahren bietet das Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche in Speyer an. Die Archivdetektive werden unter anderem einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Archivmagazine sind nämlich normalerweise nicht zugänglich. Dabei wird dann auch gleich geprüft, was ein Archiv alles aufbewahrt. Natürlich testen die Kinder auch, wie stabil ein Archivkarton ist.

Wie findet man Unterlagen im Magazin überhaupt? Braucht man dafür ein GPS-Gerät oder geht es auch anders? Wie gelangen die Papiere und anderen Dinge in ein Archiv? Anhand konkreter Beispiele entscheiden die Kinder, was sie aufbewahren würden und erfahren dann, ob sie richtig liegen. Schließlich geht es auch um rätselhafte Dokumente, die zusammengefügt werden müssen. Archivarbeit ist manchmal eben auch Puzzlearbeit. Natürlich ist dabei auch die Sütterlinschrift zu entziffern, fast eine Geheimschrift, die nicht jeder lesen kann. Der Kinderkurs findet statt am Montag, 12. September 2011, 16.00 – 18.00 Uhr. Die Gruppe trifft sich am Domplatz 6 in Speyer vor dem Archiv.

Veranstaltungsdaten
12. September 2011; 16.00 Uhr – 18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer

Kontakt und Anmeldung:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer
Telefon: 06232/667-181
Telefax: 06232/667-234
archiv@evkirchepfalz.de
www.zentralarchiv-speyer.de

Quelle: Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Veranstaltungsankündigung

Vortrag zum Schloss Philippsburg im LHA Koblenz

Der nächste öffentliche Vortrag des Vereins für Geschichte und Kunst des Mittelrheins (VGKM) im Rahmen der Kooperation von Bundesarchiv, Landeshauptarchiv Koblenz und Stadtarchiv Koblenz anlässlich der BUGA findet am 6.9.2011 um 18 Uhr im Landeshauptarchiv Koblenz statt und stellt eine frühe, aber weithin unbekannte Residenzanlage am oberen Mittelrhein in den Mittelpunkt: das Philippsburg genannte Schloss in Braubach, hauptsächlich zwischen 1568 und 1571 als Residenzschloss von den Landgrafen von Hessen erbaut. Dieses Schloss ist – im Gegensatz zum kurtrierischen Residenzschloss in Ehrenbreitstein, das ebenfalls Philippsburg genannt wurde – weitgehend erhalten und liegt am südlichen Ende von Braubach.

In seinem Vortrag wird Udo Liessem, Bendorf, nicht nur die Baugeschichte, sondern auch die Entwicklung in den folgenden Jahrhunderten und die heutige Nutzung des Schlosse thematisieren. So fielen beispielsweise die starken Befestigungsbauten dem Bau der Eisenbahnanlagen zum Opfer. Im 19. Jahrhundert wurde im eigentlichen Schlossbau eine Gaststätte eingerichtet und heute wird das Schloss u.a. als Europäisches Burgeninstitut mit angeschlossenem Archiv genutzt. Bemerkenswert sind zudem der jüngst restaurierte, nach französischem Vorbild gestaltete Renaissancegarten von 1576/77 oder die Mischbauweise des Schlosses mit Sockelgeschossen aus Bruchstein und darauf aufgebauten Fachwerkbauten.

Veranstaltungsdaten:
6. September 2011; 18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Landeshauptarchiv Koblenz
Karmeliterstraße 1-3
56068 Koblenz
Telefon: 0261/9129-0
Telefax: 0261/9129-112
post@landeshauptarchiv.de

Kontakt:
Verein für Geschichte und Kunst des Mittelrheins e.V.
56068 Koblenz
r.hanke@landeshauptarchiv.de
http://vgkm.de

Quelle: PRPORT Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung, 30.8.2011

Kommunalarchiv Minden nutzt Internet zur Veröffentlichung von Volkszählungslisten

Das Kommunalarchiv Minden hat die Volkszählungslisten der Stadt Minden von 1880 im Internet veröffentlicht. Hiermit hat das Transkriptionsprojekt von Kommunalarchiv und Mindener Geschichtsverein ein erstes Etappenziel erreicht und dabei die Möglichkeiten des World Wide Web beispielhaft genutzt. Denn anderthalb Jahre lang konnte jeder Interessierte über das Netz an dem Projekt mitwirken.

Wie der stellvertretende Archivleiter Vinzenz Lübben erklärte, mussten sich die Internetuser nur für das Projekt registrieren lassen und alte Schriften lesen können. Nach erfolgreicher Registrierung wurde jedem ehrenamtlichen Helfer dann via Internet eine Doppelseite einer Volkszählungsliste übersandt. Hierbei handelte es sich um die Digitalisate von Mikroverfilmungen, welche bereits 2005 im Auftrag der religiösen Gemeinschaft der Mormonen erstellt worden waren. Die Internetuser hatten dann eine Woche Zeit, die beiden Seiten zu transkribieren. Hierbei musste die Übersetzung in eine Eingabemaske eingetragen werden, welche nachher eine Recherche nach bestimmten Schlagworten über das Internetportal www.familysearch.org ermöglichte.

Um Fehler zu minimieren, wurde die gleiche Seite von zwei unterschiedlichen Personen unabhängig voneinander bearbeitet. Anschließend wurden beide Versionen mithilfe eines Computerprogramms verglichen und die Abweichungen letztlich von Lübben selbst kontrolliert und korrigiert. Erst dann konnten die Transkriptionen online gehen. Auf diese Art und Weise konnten bisher bereits 18.000 Namen von Mindener Bürgern des 19. Jahrhunderts ins Internet gestellt werden. Nach den Volkszählungslisten von 1880 hat sich das Projekt nun diejenigen der Jahre 1885 und 1900 vorgenommen. Da auch diese Listen internetbasiert transkribiert werden sollen, sucht das Archiv weiterhin interessierte Helfer mit entsprechenden Fähigkeiten beim Lesen alter Schriften.

Kontakt:
Kommunalarchiv Minden
Archiv der Stadt Minden und des Kreises Minden-Lübbecke
Tonhallenstraße 7
32423 Minden
Telefon: 0571/972200
Telefax: 0571/9722011
kommunalarchiv@minden.de

Quelle: Mindener Tageblatt, 29.8.2011

Zwischenlösung für Stadtarchiv Goslar in Sicht

Das Stadtarchiv Goslar kann möglicherweise bald auf neue Räumlichkeiten zurückgreifen. Wie der Kulturausschuss der Stadt in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, sollen zwei Gebäude der ehemaligen Möbelhandlung Corth an der Breiten Straße angemietet werden, die im Vorfeld untersucht und für tauglich befunden worden sind. Ob es zu dieser geplanten Erweiterung des Stadtarchivs kommen kann, hängt jedoch vom Veto des Stadtrates ab. Dieser befasst sich momentan noch mit einem Einwand des Rechnungsprüfungsamtes, das die vorrangige Nutzung eigener Gebäude anmahnt.

Der Kulturausschuss der Stadt betonte hingegen, dass alle aus dem Bestand angebotenen Objekte aus statischen oder brandschutztechnischen Gründen für die Nutzung als Archiv nicht geeignet seien. Derweil wünscht sich Christa Sauthoff vom Förderverein Pro Stadtarchiv eine schnelle Entscheidung, denn eine Erweiterung der Räumlichkeiten des Archivs sei unumgänglich und längst überfällig. Bereits seit einigen Jahren reichen die Magazinräume am Archivstandort in der Zehntstraße nicht mehr aus. Daher musste bereits ein Teilbestand in die ehemalige Bundesgrenzschutz-Waffenkammer auf den Energie-Campus ausgelagert werden.

Im letzten Jahr wurde dieses Gebäude jedoch verkauft und die Archivalien in das frühere Schießkino gebracht, wo sie nach wie vor in Kisten lagern. Mittlerweile sind diese 540 laufende Meter umfassenden Bestände akut von Pilz befallen und bedürfen einer fachgerechten Reinigung. Diese Arbeiten sollen dann auch in den möglichen neuen Räumlichkeiten an der Breiten Straße erfolgen, wobei die dortigen Gebäude nur als Zwischenlösung gedacht sind. Auf lange Sicht ist geplant, die betreffenden Bestände des Stadtarchivs im Schulkomplex Kaiserpfalz/Hoher Weg oder in den Hallen des Lebensmittelgroßhandels List unterzubringen.

Kontakt:
Stadtarchiv Goslar
Zehntstraße 24
38640 Goslar
Telefon: 05321/383961
Telefax 05321/394425

Quelle: Goslarsche Zeitung, 29.8.2011

Neuerscheinung »Digitale Urkundenpräsentationen«

Neuerscheinung „Digitale Urkundenpräsentationen“: Urkunden sind die wichtigsten Quellen für die Erforschung der Geschichte des Mittelalters. Der vor wenigen Tagen erschienene Band diskutiert die Erfahrungen, welche Archive und Fachwissenschaftler aus Mitteleuropa mit der Digitalisierung dieser Quellengattung gemacht haben. Er dokumentiert die Referate, die auf der Abschlusstagung des DFG-Projektes „Urkundenportal“ am 16.6.2010 in München gehalten wurden. Die Beiträge diskutieren das Verhältnis von diplomatischer Forschung zur Archiverschließung im Web. Sie stellen Projekte wie Monasterium.net, das Lichtbildarchiv Marburg, die Online-Edition der Urkunden des Klosters Fulda und das Virtuelle deutsche Urkundennetzwerk und die Digitalisierungsaktivitäten in den staatlichen Archiven Ungarns, Österreichs und Bayerns vor.

Mit Beiträgen von: Joachim Kemper und Katharina Wolff; Francesco Roberg; Steffen Arndt und Sebastian Zwies; Csaba Reisz; Sebastian Müller; Thomas Just; Georg Vogeler; Maria Magdalena Rückert.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort (V)

Joachim Kemper / Georg Vogeler
Das ideale Urkundendigitalisierungsprojekt. Eine Einleitung (VII)

Joachim Kemper / Katharina Wolff
Bayerische Urkunden im Netz. Erfahrungen und Perspektiven aus dem DFG-Projekt „Urkundenportal“ (1)

Francesco Roberg
Verzeichnung und Digitalisierung von Urkundenbeständen in Archiven. Einige grundsätzliche Gedanken (11)

Steffen Arndt / Sebastian Zwies
Von Bonifatius bis Napoleon. Die „Online-Edition“ der Urkunden der Reichsabtei Fulda 751 bis 1837 am Hessischen Staatsarchiv Marburg
(2008–2010) (21)

Csaba Reisz
Collectio Diplomatica Hungarica. Mittelalterliche Urkunden aus Ungarn online (35)

Sebastian Müller
LBA-online. Datenbank, Strukturen und Online-Archiv des Digitalisierungsprojekts Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden Marburg (41)

Thomas Just
Digitale Urkundenpräsentationen in Österreich, im Österreichischen Staatsarchiv und bei Monasterium.net. Eine Stellungnahme (51)

Georg Vogeler
Das Verhältnis von Archiven und Diplomatik im Netz. Von der archivischen zur kollaborativen Erschließung (61)

Maria Magdalena Rückert
Das „Virtuelle deutsche Urkundennetzwerk“. Ein Kooperationsprojekt zur Online-Bereitstellung von Urkunden im Kontext der Erschließung (83)

Die Autoren (97)

Info:
Digitale Urkundenpräsentationen. Beiträge zum Workshop in München, 16. Juni 2010
herausgegeben von Joachim Kemper u. Georg Vogeler,
Norderstedt (BoD) 2011,
116 S., Abb., Hardcover,
ISBN 978-3-8423-6184-3.

Weitere Informationen: http://www.i-d-e.de/schriften-2/6-digitale-urkundenprasentationen