Kulturstrolche nun auch in Recklinghausen

Die Idee des „Kulturstrolche-Projektes“ ist, dass jedes Schulkind während seiner Grundschulzeit möglichst viele kulturelle Sparten und Kultureinrichtungen seiner Stadt kennenlernt. Im Klassenverbund besuchen die Kinder die Einrichtungen, lernen die dort tätigen Menschen und ihre Arbeit kennen. Die als Modellprojekt der Stadt Münster entstandene Idee wird zum Schuljahr 2011/12 seitens des Kultursekretariat Wuppertal umgesetzt und gefördert. Recklinghausen ist dabei eine der ersten acht Teilnehmerstädte. Für viele Kinder ist es nicht (mehr) selbstverständlich, gemeinsam mit den Eltern Theater, Museen oder Konzerte zu besuchen. Sie verlieren damit den Zugang zu einem Bereich, der sie inspiriert, zu neuen Ausdrucksformen herausfordert und neue Lebenswelten entdecken lässt. Unabhängig vom Geldbeutel und den Interessen der Eltern können die Kinder als Kulturstrolche die kulturellen Einrichtungen ihrer Stadt für sich erobern und dabei einen Einblick in möglichst viele Kultursparten gewinnen.

Mit den Kulturstrolchen realisieren die beteiligten Schulen mehr als „Ausflüge“ ins Theater oder ins Museum. Die Themen der Kulturbesuche greifen Fragen des Unterrichts auf oder stoßen diese an. Kulturstrolche dürfen auch hinter die Kulissen gucken. Kulturstrolch zu sein, schafft Identität. Kinder, die Kulturstrolche sind, identifizieren sich mit ihrer Rolle und lernen nachhaltig, dass Kultur keine ferne Sache für Erwachsene ist. Ein Kulturstrolch darf neugierig und fragend Neues entdecken. Die Kultureinrichtungen in Recklinghausen – Museen, Kinderbücherei, Neue Philharmonie Westfalen, Stadtarchiv Recklinghausen, Institut für Kulturarbeit und die Sternwarte – haben sich sofort vom Projekt begeistern lassen und pädagogisch sinnvolle und ideenreiche Konzepte für die Kulturstrolche entwickelt. Unter dem Titel „Wie kommt das Buch ins Regal“ bietet die Kinder- und Jugendbücherei Recklinghausen den Kulturstrolchen die Möglichkeit, einmal selbst Bibliothekar zu spielen.

Das Stadt- und Vestische Archiv geht mit den „Vestdetektiven auf Entdeckungstour“. Auf einer Entdeckungstour durch das Museum lernen die mit einem Detektivkoffer ausgestatteten Kulturstrolche spielerisch die alltäglichen bäuerlichen und bergbaulichen Lebenswelten der Vergangenheit kennen. Bei einem Probenbesuch der Neuen Philharmonie Westfalen dürfen die Kulturstrolche mitten unter den Musikern sitzen. Ein Musiker besucht außerdem die Kulturstrolche in der Schule und baut mit ihnen Instrumente. Ein Klassenzimmerkonzert wird aufgeführt. In der Sternwarte beschäftigen sich die Kulturstrolche mit den Sternbildsagen und den verschiedenen Sternbildern. Im Museum lernen die Kinder, wie das Bild an die Wand kommt und dürfen selbst auch malen und mit Farbe experimentieren. Im Ruhrfestspielhaus dürfen die Kulturstrolche ein Theaterstück anschauen und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer waren vom Projekt direkt begeistert. Fünf Schulklassen nehmen am Projekt teil. Beteiligte Schulen sind die Gudrun-Pausewang-Schule, Marien- und Galileoschule sowie die Schulen an der Ortloh- und Hohenzollernstraße. Entstanden ist die Idee im Rahmen eines Modellprojekts der Stadt Münster von 2006-2008. Mit Beginn des Schuljahres 2011/12 wird das Projekt vom NRW KULTURsekretariat (Wuppertal) umgesetzt. Das Projekt „Kulturstrolche“ ist ein Kooperationsprojekt des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal) und wird von seinen Mitgliedsstädten in Kooperation mit Schulen und Kultureinrichtungen umgesetzt und vom Kultursekretariat aus Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert.

Kontakt:
Stadt Recklinghausen
Rathausplatz 3/4
45657 Recklinghausen
Telefon: 02361/50-0
Telefax: 02361/50-1234
stadtverwaltung@recklinghausen.de
www.recklinghausen.de

Quelle: Stadt Recklinghausen, Pressemitteilung, 5.9.2011

25 Jahre Stadtarchiv Lingen

Am 6. November 1986 wurde das Stadtarchiv Lingen in seinen neuen Räumen an der Baccumer Straße eröffnet. Unter dem Dach der Stadt- und Hochschulbibliothek fand man ein angemessenes Domizil und war nun für die Öffentlichkeit existent und auch benutzbar. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Akten der Stadt Lingen als Depositum im Staatsarchiv Osnabrück untergebracht.

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums präsentiert das Stadtarchiv Lingen vom 17. Oktober bis 11. November 2011 im Foyer des Neuen Rathauses eine Fotoausstellung zum Thema: „Ein Blick zurück – Lingen in alten Ansichten“.

Als „Gedächtnis der Stadt Lingen“ bewahrt das Stadtarchiv die historische Überlieferung vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Der Besuch des Stadtarchivs ist jederzeit möglich!

Kontakt:
Stadtarchiv Lingen
Baccumer Straße 22
49808 Lingen (Ems)
Tel. 0591-9167111
s.schwenke@stadtarchiv-lingen.de

Neuer Band der Nordhäuser Nachrichten erschienen

Die neue Ausgabe der "Nordhäuser Nachrichten" ist jetzt erschienen und ab sofort in der Nordhausen-Information und der Buchhandlung Rose erhältlich. Das kündigte jetzt das Stadtarchiv Nordhausen an, welches das Heft mit Beiträgen zur Nordhäuser Geschichte vierteljährlich herausgibt. Unter anderem berichtet Manfred Neuber über besondere Erlebnisse seiner Kindheit in den Jahren 1934 bis 1949 in Nordhausen oder Rainer Hellberg über die Gründung, die Entwicklung und Arbeit des Nordhäuser Handwerksbetriebes Gas- und Sanitärinstallation Karl Joachimi, der in alter Familientradition seit über 150 Jahren in Nordhausen geführt wird.

Des Weiteren enthält das Heft den zweiten Teil des Beitrages über den Luftschutzstollen am Johannishof/Neuer Weg. Ausführlich beschreibt hier Ullrich Mallis die weitere Verwendung nach 1945, Personelles, die Stollenverfüllung, einen Erdfall im Jahre 1955 und die Stabilität des Stollens in der Zukunft. Durch das IKL-Bildungszentrum Nordhausen GmbH und das Jobcenter Nordhausen wurden 2 Projekte ins Leben gerufen, die sich zum einen intensiv mit der historischen Aufarbeitung des IFA-Industrieparks von 1905 bis 2010 befassen und zum anderen Teil die Restaurierung der nahezu über das ganze 20. Jahrhundert dort produzierten Technik zum Ziel haben.

Im ersten von zwei Teilen, die unter Leitung von Dr.-Ing. habil Werner Steinmetz und Dipl.-Ing. Albert Heber entstanden sind, erfährt der Leser außerdem viele Details über den Traktorenbau aus der 100-jährigen Geschichte dieses Industriestandortes. Eine Nachbetrachtung von Dr. Hermann Quosigk widmet sich dem langjährigen Stadtarchivar Hans-Jürgen Grönke. Nach acht Jahren, in denen er das Stadtarchiv Nordhausen geleitet hat, ist er von der Stadtverwaltung Ende August in den Ruhestand verabschiedet worden. Außer seiner archivischen Tätigkeit unterstützte er viele Vereine und Verbände bei Ihren Aktivitäten, ist selbst Vorsitzender des Geschichts- und Altertumsvereins, Mitglied in zahlreichen weiteren Vereinen, Herausgeber und Mitherausgeber von Publikationen und ein kompetenter Ansprechpartner in den Fragen der Archäologie und Denkmalpflege unserer Stadt – eben ein "Echter Nordhäuser".

Kontakt:
Stadtverwaltung Nordhausen
Stadtarchiv
Markt 15
99734 Nordhausen
Telefon: 03631/696-450
Telefax: 03631/696-840
stadtarchiv@nordhausen.de
www.nordhausen.de/allgemein/instanz_lang.php?InstNr=350

Quelle: Stadt Nordhausen, Pressemitteilung, 5.9.2011

Mundartdichter gibt Vorlass ins Kreisarchiv Viersen

Kreisarchivar Dr. Gerhard Rehm freut sich über eine besondere Spende. Der Nettetaler Mundartdichter Matthias Kamps hat dem Kreisarchiv Viersen des Kreises Viersen in der Kempener Burg sein bisheriges Lebenswerk überlassen. „Er hat damit sichergestellt, dass seine Gedichte in heimischer Mundart der Nachwelt dauerhaft erhalten bleiben“, sagt Rehm. Matthias Kamps, Jahrgang 1931, war viele Jahre ein gefeierter Büttenredner im Karneval. Später gestaltete er gemeinsam mit seinem Freund Willi Wolters am Akkordeon über ein Jahrzehnt in jedem Frühjahr einen Vortragsnachmittag. Die Anhängerschaft des Duos wuchs stetig. Den Erlös stifteten Kamps und Wolters sozialen und wohltätigen Einrichtungen.

Über Nettetal hinaus kennen die Kreis Viersener Bürger den Mundartdichter vor allem durch seine Teilnahmen an „Ö Mönke voll Platt“ der Kreisvolkshochschule Viersen. „Sein Humor ist mit Nachdenklichkeit gewürzt“, sagt Kreisarchivar Dr. Rehm. „Der verblüffende Hintersinn lässt die Ernsthaftigkeit seiner Anliegen erahnen.“ Aus gesundheitlichen Gründen tritt Matthias Kamps heute nicht mehr öffentlich auf. Dennoch bleibt er kreativ. Seine Beobachtungen schreibt er weiterhin zur Freude der Leser nieder – bodenständig, mit einem Augenzwinkern und der Heimat und ihrer Mundart verbunden.

Kontakt:
Kreisarchiv Viersen
Thomasstr. 20
47906 Kempen
Telefon: 02152/149922
Telefax: 02152/149914
archiv@kreis-viersen.de
www.kreis-viersen.de/archiv

Quelle: Kreis Viersen – Pressestelle, Pressemeldung, 1.9.2011

Führung durch das Rechnungsarchiv im Stadtarchiv Braunschweig

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ABC im Stadtarchiv zum 150. Jubiläum der Städtischen Sammlungen, bietet das Stadtarchiv Braunschweig eine spezielle Führung zu dem in den Beständen B (Altes Ratsarchiv) und F (Rechnungsarchiv) aufbewahrten Rechnungsschriftgut an: Am Dienstag, 6. September 2011, um 17 Uhr. Treffpunkt ist das Foyer des Stadtarchivs, Schlossplatz 1, 4. Etage. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung unter Tel. 0531/470-4711 oder -4719 oder stadtarchiv@braunschweig.de wird gebeten.

Gezeigt werden Rechnungsschriftgut und Steuerverzeichnisse aus der Zeit vom 14. bis 20. Jahrhundert. Neben den chronologisch geordneten Rechnungsbüchern und einzeln archivierten Rechnungen des Rates und des Stadtmagistrates werden auch die Rechnungsunterlagen von Kirchen, geistlichen Wohlfahrtsanstalten, Schulen, Stiftungen und Vereinen im Stadtarchiv aufbewahrt. Die Teilnehmer bekommen einen Einblick in diesen über 24.000 Einzelstücke umfassenden Bestand, dessen Archivalien interessante Informationen zur Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte Braunschweigs bieten. Der Rechnungsbestand enthält zudem etliche Quellen für die Personen- und Familienforschung, wie zum Beispiel verschiedene Steuerverzeichnisse, die den Benutzern in der Regel nur wenig bekannt sind.

Veranstaltungsdaten:
6. September 2011; 17.00 Uhr

Veranstaltungsort
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig

Kontakt:
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Telefon: 0531/470-4711
Telefax: 0531/470-4725
stadtarchiv@braunschweig.de
http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/bibliotheken_archive/stadtarchiv/index.html

Quelle: Stadt Braunschweig – Presseservice, Pressemeldung, 2.9.2011

25 Jahre Stadtarchiv Sprockhövel

Im September 1986 wurde bei der Stadt Sprockhövel erstmals eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zum Aufbau eines Stadtarchivs eingerichtet, die 1988 in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis umgewandelt wurde. Eine hauptamtliche qualifizierte Kraft sollte sich der zahlreichen ungeordneten Aktenbestände annehmen, die seit etwa 1810 in den Bürgermeistereien Sprockhövel und Haßlinghausen angefallen waren. Ein weiteres Motiv für die Einrichtung der Stelle war das Bestreben, die Stadtgeschichte zu erforschen und zu vermitteln.

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums präsentiert das Stadtarchiv Sprockhövel im September 2011 drei Veranstaltungen für historisch interessierte Bürgerinnen und Bürger:

Donnerstag, 8. September, 19.30 Uhr im Foyer der Glückaufhalle, Dresdener Straße 11, 45549 Sprockhövel (Niedersprockhövel)
Eike Pies
Dürrer Zweig am alten Ast – Die Lust, den Ahnen auf die Spur zu kommen
Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene für die Familienforschung – mit Büchertisch

Der in Sprockhövel lebende Referent Dr. Eike Pies ist ein Multi-Talent: Medizinhistoriker, Theaterwissenschaftler, Lektor, Verleger, Schriftsteller und Unternehmensberater. Durch die WDR-Produktion „Der Mordfall Descartes“ wurde Pies auch einem breiteren Publikum bekannt. In vielen seiner Veröffentlichungen und Filme beschäftigt sich Pies mit Familienforschung und zeigt auf unterhaltsame Weise, wie spannend und lohnenswert die Suche nach den eigenen Vorfahren sein kann.

An einem Büchertisch können sich die Veranstaltungsbesucher auch über Literatur zum Thema Genealogie/Familienforschung/Kulturgeschichte informieren. Eine Veranstaltung mit Suchtpotential! Vortrag mit Film

Mittwoch, 14. September, 19.30 Uhr, Stadtarchiv, Dresdener Straße 45, 45549 Sprockhövel (Niedersprockhövel)

Erich, lass mal laufen!
Die Filme der Elisabeth Wilms

Elisabeth Wilms war ein Phänomen. In der Zeit von 1941 bis zu ihrem Tod 1981 drehte die resolute Dortmunder Bäckersfrau rund 150 Filme. Dabei ging es ihr nicht nur um die Aufnahmen ihrer näheren Umgebung; sie dokumentierte auch ihre idyllische münsterländische Geburtsheimat, das Leben und Überleben im bombenzerstörten Dortmund und den Wiederaufbau. Ein Film des LWL-Medienzentrums für Westfalen

29. September bis 14. Oktober 2011, Rathaus der Stadt Sprockhövel, Rathausplatz 4, 45549 Sprockhövel (Haßlinghausen)

Wir sind nicht von gestern!
25 Jahre Stadtarchiv Sprockhövel im Spiegel der Presse

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Sprockhövel, die auf zwölf Infotafeln die historische Kulturarbeit des Stadtarchivs seit 1986 Revue passieren lässt.

Vernissage 28. September, 18.00 Uhr (mit Büchertisch)

Öffnungszeiten:
Mo. bis Do. 8.00 bis 16.00 Uhr
Fr. 8.00 bis 12.30 Uhr
Der Besuch aller Veranstaltungen ist kostenlos.

Kontakt:
Stadtarchiv Sprockhövel
Dresdener Str. 45 (Pavillon)
Postfach: 922040
45549 Sprockhövel
Telefon: 02324 – 9701 555
Telefax: 02324 – 9701 554
karin.hockamp@sprockhoevel.de

Quelle: Stadt Sprockhövel, Pressemitteilung, 22.8.2011

Umzugstermin für Mülheimer Stadtarchiv nun auf Sommer 2012 festgesetzt

Das Haus der Geschichte in Mülheim an der Ruhr kann voraussichtlich in den Sommerferien 2012 bezogen werden. Dies teilte Frank Buchwald, Leiter des Immobilien-Service der Stadt Mülheim an der Ruhr diese Woche mit. Damit hat sich der Umzugstermin von Musikschule und Stadtarchiv nunmehr um zwei Jahre verzögert, denn ursprünglich sollten die beiden Institutionen schon im vergangenen Jahr ihre neuen Räumlichkeiten bezogen haben.

Buchwald erklärte die Verzögerung mit unvorhersehbaren Schwierigkeiten bei der Sanierung des zukünftigen Hauses der Geschichte, das vormals als Augenklinik genutzt worden war. Zuerst sei man auf Schadstoffe wie Schimmelpilze oder teerhaltige Leitungen gestoßen, die es zu beseitigen galt, ehe nach dem Abschlagen des Putzes Risse in den Wänden zu Tage getreten seien. Ferner haben sich die alten Decken, so Buchwald weiter, nicht als tragfähig erwiesen und mussten mit insgesamt 60 Tonnen Stahl verstärkt werden. Außerdem musste ein besonderer Schallschutz für die Musikschule eingebaut werden. Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich mittlerweile auf 12,65 Millionen Euro, womit das ursprüngliche Budget von 10 Millionen Euro um rund 25 % überzogen wurde.

Die Kosten werden anteilsmäßig von der Stadt und der Leonhard-Stinnes-Stiftung getragen. Die Stadt finanziert ihren Teil der Kosten durch den Verkauf der aktuellen Standorte des Stadtarchivs in der Aktienstraße und der Musikschule in der Straße Auf dem Dudel. Im Haus der Geschichte können die beiden Institutionen nun ab Sommer 2012 mit mehr Raum planen. Von den 4.000 Quadratmetern bezieht das Stadtarchiv rund 1.400 und die Musikschule etwa 2.600 Quadratmeter, Barrierefreiheit inklusive.

Kontakt:
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr
Aktienstraße 85
45473 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208/4554260
Telefax: 0208/4554279
stadtarchiv@muelheim-ruhr.de
http://www.muelheim-ruhr.de/cms/stadtarchiv_muelheim_an_der_ruhr2.html

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 31.8.2011

Akten von jüdischen Betrieben in Bad Mergentheim entdeckt

Auf dem Dachboden des Finanzamtes in Bad Mergentheim sind Archivalien von 100 jüdischen Betrieben des ehemaligen Kreises Mergentheim entdeckt worden. Vereinzelte Stücke reichen bis in die Kaiserzeit zurück, der Großteil der Archivalien datiert sich jedoch in die Zeit von 1924 bis 1942. Die meisten Dokumente stammen von Firmen aus der Kreisstadt selbst, aber auch aus sieben weiteren Gemeinden sind Gewerbe-, Umsatz-, Einkommens- und Vermögenssteuerakten erhalten geblieben. Ferner fanden sich auf dem Dachboden des Finanzamtes Untersuchungsakten und Straflisten jüdischer Betriebe.

Bei dem Fund handelt es sich um außergewöhnliche Dokumente, da die Steuerakten von Mitgliedern der jüdischen Religionsgemeinschaft in der Regel bei Emigration oder Deportation vernichtet wurden. Neben den Steuerakten fanden sich auf dem Dachboden des Finanzamtes auch die Handakten der Beamten, die für die Beschlagnahme des Vermögens von emigrierten oder deportierten jüdischen Familien zuständig waren. Sie illustrieren, auf welche Weise in den bestreffenden Orten das ehemals jüdische Eigentum versteigert wurde und wer was zu welchem Preis erwarb.

Die Archivalien wurden nach ihrer Bergung ins Staatsarchiv Ludwigsburg gebracht und werden dort in den kommenden Wochen archivisch erfasst und verzeichnet. Aus Anlass dieses besonderen Fundes in Bad Mergentheim veranstaltet das Staatsarchiv am 8. September um 14.30 Uhr einen Informationsabend. In dieser Veranstaltung werden Archivleiter Dr. Peter Müller, der Leiter des Referates Überlieferungsbildung I, Dr. Martin Häßermann, sowie Hartwig Behr, der über die Juden des Altkreises Mergentheim forscht, den Fund anhand beispielhafter Akten vorstellen.

Kontakt:
Staatsarchiv Ludwigsburg
Arsenalplatz 3
71638 Ludwigsburg
Telefon: 07141/18-6310
Telefax: 07141/18-6311
staludwigsburg@la-bw.de
http://www.landesarchiv-bw.de/web/47251

Quelle: Südwest Presse, 2.9.2011

Staatsarchiv Basel-Stadt stellt weitere Digitalisate zur Verfügung

Ab sofort ist eine neue Tranche digitalisierter Archivalien im Online-Archivkatalog des Staatsarchivs Basel-Stadt einsehbar. Das aktuelle Online-Angebot des Staatsarchivs umfasst insgesamt circa 40.000 Bilddokumente und rund 420.000 Seiten Schriftdokumente. Digitalisiert wurden im Projekt Informatisierung III rund 59 laufende Meter Akten.

Im Archiv lagern insgesamt circa 18,5 laufende Kilometer Dokumente. Das Staatsarchiv Basel-Stadt steht mit seiner Informatisierungsstrategie im schweizerischen und internationalen Vergleich in vorderster Reihe. Auch andere Archive wie etwa das Staatsarchiv Zürich oder das Landesarchiv Baden-Württemberg investieren systematisch in Infrastruktur und Benutzungsangebote, um für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters gerüstet zu sein.

Das Staatsarchiv Basel-Stadt ließ im Rahmen des Projekts Informatisierung III folgende Dokumente als Bilder scannen:
– ausgewählte Stadt-, Hochbau-, Vermessungspläne (994 Stück)
– ausgewählte Urkunden (85 Stück)
Protokolle des Grossen Rats 1690-1993 (154 Bände)
Protokolle des Kleinen Rats resp. des Regierungsrats 1587-1918 (290 Bände)
Rats- oder Urfehdebücher 1387-1789 (43 Bände)
Repertorien zu den Geburts-, Ehe- und Totenregistern 1876-1928 (108 Bände)
Register zu den Kirchenbüchern 1529-1869 (59 Bände)
Tonprotokolle des Verfassungsrats 1999-2005 (53 VHS-Kassetten)
Tonprotokolle des Grossen Rats 1989-2005 (770 VHS-Kassetten)
– Kataloge zu den Bild-Beständen des Stadt- und Münstermuseums und der Negativsammlung (Karteikarten)
– Krankengeschichten Kinderspital 1862-1864 (1 Band)
– Dozentenkartei Universität 1820-1963 (Karteikarten)
– Filme aus verschiedenen Beständen (420 Filmrollen)

Zu finden sind die digitalisierten Archivalien im Online-Archivkatalog. Dazu wird in der erweiterten Volltextsuche einfach der gesuchte Begriff eingegeben und weiter unten die gewünschte Archivalienart (Bild, Akte, Plan, Urkunde) ausgewählt. In der Resultatliste sind die digitalisierten Dokumente hervorgehoben. Mit der Feldsuche erhält man einen Überblick über alle digitalisierten Dokumente, wenn man beim Feld Digitalisat vorhanden die Option Ja und weiter unten die gewünschte Archivalienart auswählt. Die digitalisierten Archivalien lassen sich im Online-Archivkatalog mittels des integrierten Bildbetrachters StABS-Viewer durchblättern, vergrössern, als PDF-Datei speichern und ausdrucken. Die digitalisierten Tonprotokolle sind nicht online verfügbar, die digitalisierten Filme nur zum Teil. Diese Dateien können vorerst nur im Lesesaal eingesehen werden. Die digitalisierten Protokolle von Kleinem Rat und Regierungsrat können aus technischen Gründen erst später online geschaltet werden. Für die Reproduktion digitalisierter Archivalien ist eine Bewilligung einzuholen. Das Staatsarchiv entwickelte spezielle Software-Teile und definierte die nötigen Arbeitsabläufe, um elektronische Akten übernehmen und archivieren zu können. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau einer Speicher-Infrastruktur oder die Anpassung der Ablieferungsprozesse. Als Pilotprojekt wurden mit den neu geschaffenen Werkzeugen elektronische Daten der Polizei ins Staatsarchiv übernommen. Zudem besteht nun eine Abfrageschnittstelle für Adressdaten im Kantonalen Datenmarkt.

Das Staatsarchiv setzt mit dem Projekt Informatisierung III (2008–2011) seine im ausgehenden 20. Jahrhundert begonnenen Modernisierungsschritte fort. 1999 wurde das Archivinformationssystem scopeArchiv entwickelt; es folgte die Website mit Informationen über das Archiv. In einem nächsten Schritt wurde 2005 der Archivkatalog online zugänglich, mit ersten digitalisierten Bilddokumenten. Die allgemeine Informatisierung der Verwaltungstätigkeit und die wachsende Bedeutung der Online-Nutzung erforderten 2008 dann den jüngsten Schritt. Das Staatsarchiv wird sich in den kommenden Jahren mit Folgeprojekten weiter für den Schutz von originalem, oft gefährdetem Archivgut wie auch für die einfachere Benutzbarkeit von Akten einsetzen. Eine vollständige Digitalisierung der Archivbestände ist aus Kostengründen undenkbar.

Kontakt:
Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt
Martinsgasse 2
CH-4001 Basel
Telefon: (0041) 61/26786-01
Telefax: (0041) 61/26786-71
stabs@bs.ch
www.staatsarchiv.bs.ch

Quelle: Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt, Pressemitteilung, 31.8.2011

Publikation zeigt Fotografien von Archiven mit DDR-Beständen

„Wann bricht schon mal ein Staat zusammen!“ – Der Untergang der DDR-Diktatur ermöglicht seit zwei Jahrzehnten eine intensive und breite Forschungsarbeit, zuweilen ist im Bezug auf die DDR-Geschichte gar von intellektueller Goldgräberstimmung die Rede. Diese Forschungen stützen sich wesentlich auf Archivmaterial, für dessen Aufbewahrung verschiedene Institutionen zuständig sind. Wie sehen diese Orte aus, an denen im staatlichen Auftrag die DDR archiviert wird? Im Gegensatz zur Erinnerungsarbeit, die über Gedenkstätten und Museen eine Verortung erfährt und darüber ein Bild anbietet von der DDR, ihrem Alltagsleben und ihren Denkmälern, der Mauer, der Stasi-Zentrale oder den Untersuchungshaftanstalten, fehlt ein Bild von den Orten und Räumen, die existieren, weil die DDR existiert hat. Anja Bohnhof hat sich diesem Thema in der Neuerscheinung angenommen.

Das Buch „Zu den Akten“ zeigt Ansichten der Orte, an denen gesammelt, verwaltetet, archiviert, ausgewertet und geforscht wird: Unnahbar wirkender Zweckbauten, endlose Flure und Regalreihen mit Kilometern von Akten, Filmrollen und Papier, gekennzeichnet, nummeriert und in säurefreien Kartons verstaut. Über die visualisierte Ästhetik muten die Ansichten der der Öffentlichkeit unzugängliche Orte geheimnisvoll und gleichermaßen machtvoll an, ohne dabei etwas von ihrer Inhaltlichkeit preiszugeben. Das fotografische Ergebnis verweigert dem Betrachter (scheinbare) Teilhabe und verkehrt so das Prinzip, mit dem mediale Vermittlung zunehmend häufiger operiert, um interessensabhängige Meinungsbildung gezielt zu betreiben.

Das Buch „Zu den Akten“ verweist auf die Grenzen der Visualisierbarkeit im Zeitalter der Bilder, ebenso wie auf die Abhängigkeit von Zeit und vorherrschenden Werten in einer Gesellschaft im Bezug auf die Auslegung und Deutungsweise von Geschichte. Beteiligte Institutionen: Bundesarchiv (Standorte Berlin Lichterfelde, Berlin-Wilmersdorf, Hoppegarten), Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Landesarchiv Berlin, Hauptstaatsarchiv Dresden, Hauptstaatsarchiv Weimar, BStU (Dienstorte Berlin und Magdeburg), Akademie der Künste Berlin.

Info:
Anja Bonhof, Zu den Akten, Hesperus Verlag, Berlin 2011, 112 S., 35,00 Euro, ISBN 978-3-932607-26-4

Kontakt:
Anja Bohnhof
Wittekindstraße 5A
44139 Dortmund
Telefon: 0177 – 88 56 172
anjabohnhof@gmx.de

Quelle: Prophoto GmbH, Pressemitteilung, 31.8.2011