Ehemaliger Bunker der Bezirksregierung Düsseldorf in Geldern wird erforscht

Christoph Lubbe von der RWTH-Aachen ist fasziniert vom ehemaligen verbunkerten Ausweichsitz der Bezirksregierung Düsseldorf in Geldern. Gemeinsam mit der Kleves Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm sucht er im Bunker unter dem Berufskolleg nach Überresten aus der Zeit, in der der Bunker noch als Bunker genutzt wurde. Der gemeinsame Rundgang wäre früher nicht denkbar gewesen: Der Bunker, einst Ausweichmöglichkeit für die Bezirksregierung im Katastrophen- und Kriegsfall, war streng geheim.

Lubbe und Sturm orientieren sich bei ihrem Rundgang an einem farbigen Übersichtsplan des Bunkers, der heute noch im Kreisarchiv verwahrt wird. „Der Bunker war in einzelne Räume mit bestimmter Funktion unterteilt“ so Lubbe. „Es gab eine Küche, einen Speiseraum, einen ärztlichen Behandlungsraum, verschiedene Technikräume und vieles mehr, um das Überleben unter der Erde im Ernstfall für zwei Wochen zu gewährleisten. Ein Teil der Schutzraumtechnik ist heute noch erhalten“ erklärt Lubbe weiter und zeigt auf Abluftventile, gasdichte und feuerfeste Kabeleinführungen und ein Fernmeldekabel.

Gemeinsam mit vier weiteren Autoren arbeitet Lubbe an einem Buch über ehemalige Bunkeranlagen in Deutschland. Für die Publikation, einer Mischung aus fachlicher Darstellung, Reportage und Bildband, werden mehr als 50.000 Fotos von ca. 100 deutschen Bunkeranlagen aus der Zeit des Kalten Krieges ausgewertet und in den historischen Kontext gestellt. „Wir stellen dabei beeindruckende Übereinstimmungen in der deutsch-deutschen Bunkerbaukultur fest“ verrät Lubbe.

Archivgut lagert im ehemaligen Bunker

Heute wird der Ausweichbunker der Bezirksregierung vom Kreisarchiv Kleve in Geldern genutzt. Wo früher ein Teil der Bezirksregierung im Ernstfall gearbeitet hätte liegt heute Schriftgut der Kreisverwaltung Kleve. „Der ehemalige Schlafraum ist nun unser größter Magazinraum“ berichtet Kreisarchivarin Sturm und zeigt auf den farbigen Übersichtsplan des Bunkers. Auch in anderen ehemaligen Aufenthalts- und Arbeitsräumen lagert nun wertvolles Archivgut. „Obwohl die Räume Ende der 1990er Jahre zu Archivzwecken umgebaut wurden, sind die Spuren der Vergangenheit noch deutlich sichtbar“, so Sturm. „Dies wird mir immer wieder klar, wenn ich unser Außenmagazin durch die feuerhemmende und gasdichte Schutzraumtür betrete.“

Der ehemalige Bunker kann im Rahmen von Führungen durch das Kreisarchiv Kleve besichtigt werden. Um Voranmeldung wird gebeten.

Kontakt:
Kreisarchiv Kleve
Boeckelter Weg 2 in Geldern
47608 Geldern
Tel.: 02821-85-814.

Quelle: Kreis Kleve, Pressemitteilung, 28.9.2011

In 15 Jahren 25 Archive geordnet. Gemeinden nutzen Dienstleistungsangebot des Enzkreises rege

Seit 15 Jahren ordnen und erschließen Mitarbeiter des Kreisarchivs des Enzkreises im Auftrag der Städte und Gemeinden in der Region deren Archive. Sie machen auf diese Weise „das Gedächtnis“ der Kommunen für die Allgemeinheit abrufbar und bringen längst vergessene historische Begebenheiten ans Tageslicht.

Die meisten Gemeinden besitzen selbst kein archivisch ausgebildetes Personal, um diesen Aufgaben nachzukommen. Deshalb beauftragt man gerne das Kreisarchiv mit seinen Fachleuten. Dabei es handelt sich bei Archiven – im Gegensatz etwa zu Bibliotheken oder Museen – keinesfalls um eine freiwillige Aufgabe oder gar um Luxus, den sich eine Gemeinde leisten kann – oder auch nicht. Denn das Landesarchivgesetz verpflichtet die Kommunen dazu, ihre Unterlagen von bleibendem Wert zu sichern, zu erhalten und zu erschließen. Die Frage ist höchstens, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.

In den vergangenen 15 Jahren haben Kreisarchivar Konstantin Huber und seine Mitarbeiter 25 von rund 60 Archiven ihres Zuständigkeitsbereiches bearbeitet. Allein über die Hälfte dieser Maßnahmen hat Diplom-Archivarin Heike Sartorius, mit deren Einstellung am 1. Oktober 1996 das Dienstleistungsangebot begann, allein oder maßgeblich abgewickelt.

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Abb.: Alle Hände voll zu tun haben die Diplom-Archivarinnen des Enzkreises, Maria Hecht (links) und Heike Sartorius. (enz)

Jedes Archiv hat seinen eigenen Charakter und Charme, über die Jahrhunderte geformt vom Zeitgeschehen, von der Registraturführung und von den Gemeindemitarbeitern, vor allem früher besonders von den Bürgermeistern. Darum beginnt mit jedem Gemeindearchiv – trotz aller Wiederholungen und Routinearbeiten – jedes mal eine "neues Kapitel" mit Besonderheiten und "Highlights" der Archivarbeit.

„Schätze sind in jedem Archiv verborgen. Spannende Funde sind z.B. Auswandererbriefe, alte Ortspläne oder Fotos“, weiß Heike Sartorius zu berichten. „Immer interessant sind die ältesten Archivalien, oft Fleckenbücher, die das geltende Ortsrecht in vorigen Jahrhunderten enthalten.“ Aber auch Inventur- und Teilungsakten, die detailliert den Besitz der oft bettelarmen Einwohner verzeichnen, verraten viel Aufschlussreiches. Spannend sind und bleiben einfach die Details des Alltagslebens, die tatsächlich auch aus trockenen und mitunter staubigen Verwaltungsakten entspringen.

Besonders beeindruckend findet die Archivarin die Pflegrechnungen, die für Kinder oder Ortsabwesende geführt wurden, die nicht selbstständig handeln konnten. „Oder für diejenigen, die nicht selbständig handeln durften – wie zum Beispiel Frauen, für die damals noch Ehemänner oder Vormunde zuständig waren“, fügt Heike Sartorius hinzu. „Das sind Quellen, die natürlich die Gefahr bergen, dass man sich bei der Arbeit \’festliest\‘, was jedoch nicht immer im Sinne der Arbeit ist. Wie ja auch der Bäcker nicht alle seine Rosinenbrötchen selber essen darf“, schmunzelt sie.

„Erfreulich ist es stets, wenn man nach monatelanger Sisyphusarbeit wieder ein Archiv eingepackt, in schöner Ordnung und in archivtauglichen Räumlichkeiten verstaut bestaunen kann“, ergänzt Diplom-Archivarin Maria Hecht, die seit 2010 die zweite Archivpflegerstelle beim Enzkreis innehat. Dann nämlich sorgt ein gut strukturiertes Findbuch dafür, dass die Unterlagen auch genutzt werden können, denn das Gemeindearchiv darf nach Ablauf bestimmter Schutzfristen von jedem Interessenten eingesehen werden. „Und besonders erfreulich ist es, wenn man dann eine positive Rückmeldung von Archivnutzern oder Gemeindemitarbeitern bekommt, die das, was sie gesucht haben, dann auch fanden.“

Da trotz erkennbarer Tendenzen hin zum so genannten „papierlosen Büro“ auf den Rathäusern tagtäglich neue Unterlagen produziert werden, wird den Enzkreis-Archivaren die Arbeit nicht ausgehen. Dementsprechend sind sie auf Jahre hinaus ausgebucht. „Früher oder später aber“ – und da ist Konstantin Huber zuversichtlich, „werden dank unseres Dienstleistungsangebots alle Enzkreis-Gemeinden über geordnete Archive verfügen.“

Kontakt:
Kreisarchiv
Landratsamt Enzkreis
Konstantin Huber, Amt für Bildung und Kultur
Zähringerallee 3
75177 Pforzheim
Tel.: 07231 308- 9508
Fax: 07231 308- 9837
Konstantin.Huber@enzkreis.de
www.enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 283/2011, 21.9.2011

Wismarer Filmfest zeigt historisches Filmmaterial aus dem Landesfilmarchiv

Auch in diesem Jahr wird im Rahmen des Wismarer Filmfestes vom 7. bis 9. Oktober 2011 ein historisches Filmprogramm des Landesfilmarchivs Mecklenburg-Vorpommern gezeigt werden. Die beiden historischen Zeitdokumente, welche der Öffentlichkeit präsentiert werden, stammen diesmal aus den frühen 1930er Jahren und widmen sich dem Thema \’Kirche und Heimat\‘. Der erste Film zeigt Aufnahmen von Alltag, Leben, Arbeit oder caritativem Engagement in der Mecklenburg-Schwerinschen Landeskirche.

Während dieser Film schon alleine durch die Ablichtungen der Wismarer Marienkirche vor der Zerstörung sehenswert ist, handelt es sich bei dem zweiten Film um Aufnahmen, welche erst vor kurzem im Landeskirchlichen Archiv Schwerin entdeckt und noch nie der Öffentlichkeit präsentiert worden sind. Dieser Film illustriert die Feierlichkeiten anlässlich der Zusammenlegung der beiden Freistaaten und Landeskirchen Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin. Damals waren sowohl kirchliche Würdenträger als auch nationalsozialistische Politiker nach Wismar gekommen. Landesfilmarchivar Karl-Heinz Steinbruch bezeichnet diese Aufnahmen als „kleine Sensation“, denn bisher sei nicht bekannt gewesen, dass die kirchliche und staatliche Vereinigung im Film festgehalten worden war. Zum Rahmen der Veranstaltung zählt auch eine kleine Ausstellung, in der man sich über die Geschichte des Films im Allgemeinen informieren kann.

Veranstaltungsdaten:
9. Oktober 2011, 11.30 Uhr; Eintritt: 5,- Euro

Veranstaltungsort:
Stadtbibliothek Wismar
Ulmenstr. 15
23966 Wismar

Kontakt:
Filmbüro MV / Mecklenburg-Vorpommern Film e.V.
Bürgermeister-Haupt-Straße 51-53
23966 Wismar,
Telefon: 03841/618100
info@filmbuero-mv.de
www.filmfest-wismar.de

Quelle: Ostsee-Zeitung, 27.9.2011

Stasi-Überprüfungen bis Ende 2019 ermöglichen

Der Bundestag wird am 30. September 2011 die achte Novelle des Stasi-Unterlagen-Gesetzes in zweiter und dritter Lesung beraten und voraussichtlich verabschieden. Mit der Novelle sollen die Überprüfungsfristen bis zum 31. Dezember 2019 verlängert werden. Vorgesehen ist auch, das Recht auf Akteneinsicht zu erweitern und die Möglichkeiten für eine Überprüfung von Beschäftigten im öffentlichen Dienst auszuweiten.

Zudem sieht der Gesetzentwurf ein Beschäftigungsverbot für ehemalige Stasi-Mitarbeiter beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) vor. Für die Aussprache über den Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und FDP, die um 12.20 Uhr beginnen soll, sind 60 Minuten eingeplant. Der ursprüngliche Gesetzentwurf war in der vergangenen Woche vom Ausschuss für Kultur und Medien noch einmal verschärft worden. Mit Hinweis auf die Ergebnisse einer öffentlichen Anhörung über die Gesetzesnovelle vor der parlamentarischen Sommerpause legten die CDU/CSU- und die FDP-Fraktion einen entsprechenden Änderungsantrag vor, den der Ausschuss gegen die Stimmen der SPD-Fraktion und der Fraktion Die Linke mehrheitlich annahm. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen enthielt sich der Stimme.

Nach dem geänderten Gesetzentwurf sollen Beschäftigte im öffentlichen Dienst auf Antrag des Dienstherrn bereits ab der Gehaltsgruppe A9/E9 auf eine frühere informelle oder hauptamtliche Stasi-Tätigkeit überprüft werden können. Die Sozialdemokraten und die Grünen, die prinzipiell für eine Novelle des Gesetzes eintreten, lehnen eine solche Überprüfungsmöglichkeit ab. Sie wollen eine Überprüfung nur in Fällen, in denen „tatsächliche Anhaltspunkte“ für eine frühere Stasi-Tätigkeit vorliegen. Die Linksfraktion lehnt den Gesetzentwurf hingegen generell ab. Sie plädiert dafür, die Stasi-Akten in das Bundesarchiv zu überführen und dort aufzuarbeiten. Aufgenommen in den Gesetzentwurf wurde zudem ein Beschäftigungsverbot für ehemalige informelle und hauptamtliche Mitarbeiter der Staatsicherheit in der Stasi-Unterlagen-Behörde (nach dem derzeitigen Behördenleiter Roland Jahn auch Jahn-Behörde genannt). Die derzeit noch in der Behörde beschäftigten Stasi-Mitarbeiter sollen innerhalb des Bundesdienstes bei gleicher Bezahlung versetzt werden. Auch diese Regelung wird von den Oppositionsfraktionen abgelehnt. Unstrittig zwischen Union, FDP, SPD und Grünen hingegen ist das Recht auf Einsicht in die Stasi-Akten durch die Wissenschaft, die Medien sowie die Stasi-Opfer und deren Angehörige.

Kontakt:
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon: 030/227-0
mail@bundestag.de
www.bundestag.de

Quelle: Deutscher Bundestag – Pressereferat, Pressemitteilung, 27.9.2011

Aus der Geschichte des Goethe- und Schiller-Archivs von 1885 bis 1945

Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar ist das älteste und traditionsreichste deutsche Literaturarchiv. Den Grundstein dafür legte der letzte Enkel Johann Wolfgang von Goethes, der in seinem Testament das persönliche Archiv des Dichters der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach vermachte. Das 1885 begründete Goethe-Archiv wurde 1889 um den Nachlass Friedrich Schillers ergänzt und damit zum Goethe- und Schiller-Archiv.

Das Archiv, das heute zu den wichtigsten Sammlungen der deutschen Literaturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts gehört, beherbergt u.a. über 120 Nachlässe von Schriftstellern, Philosophen, Komponisten und bildenden Künstlern. Darunter sind so große Namen wie Herder, Liszt, Wieland, von Arnim, Büchner und Nietzsche.

Die Weimarer Archivarin Karin Ellermann arbeitet seit 1992 im Goethe- und Schiller-Archiv. Kenntnisreich und anschaulich erzählt sie in dem im August 2011 im Sutton-Verlag erschienenen Buch "\’Weimar den Vorzug zu sichern …\‘ Aus der Geschichte des Goethe- und Schiller-Archivs von 1885 bis 1945" die bewegte Geschichte der Sammlungen von 1885 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und lässt anhand von hauseigenem Aktenmaterial die ersten sechs Jahrzehnte des Archivbestehens Revue passieren. Ergänzt wird die Darstellung durch eine Auswahl biografischer Abrisse der dort Wirkenden.

Dieses erste Buch über das Goethe- und Schiller-Archiv ist eine einzigartige Zeitreise durch die Vergangenheit eines der bedeutendsten deutschen Archive, dessen Grundstein, der Goethe-Nachlass, zu Recht seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Das Buch gibt einen Einblick in die Entwicklung der Archivgeschichte und ist für Archivare und Historiker interessant. So wird versucht, die Geschichte des Archivs, angereichert mit biografischen Abrissen der dort wirkenden Personen, anhand von hauseigenem Aktenmaterial beispielhaft zu erzählen. Der Blick ins Archiv und in die Handlungsweise der Akteure soll einen Teilaspekt der germanistischen Forschung, speziell der Goethephilologie, vorstellen und erlebbar machen und gleichzeitig aufzeigen, in welchem Maße gut gebildete und kulturell interessierte Teile der Bevölkerung Anteil am Aufbau des Archivs nahmen.

Der zeitliche Rahmen für die vorliegende Archivgeschichte wird gesetzt durch die Eröffnung des Testaments des letzten Goethenachkommens Walther Wolfgang von Goethe 1885 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 und umfasst damit die erste Hälfte der Überlieferungen des hauseigenen Archivs. Zurzeit wird das Gebäude einer umfassenden Sanierung unterzogen, um die wertvollen Bestände klima- und sicherheitstechnisch optimal aufzubewahren und für die Zukunft zu sichern. Modern eingerichtete Arbeitsplätze werden nach der Wiedereröffnung im Juni 2012 interessierten Benutzern die Möglichkeit geben, hier zu forschen und zu arbeiten. Die vorliegende Archivgeschichte möchte eine Einladung dafür sein.

Info:
Karin Ellermann:
"Weimar den Vorzug zu sichern …" Aus der Geschichte des Goethe- und Schiller-Archivs von 1885 bis 1945
19,95 €
128 Seiten, 40 Bilder (Schwarz-Weiß),
ISBN: 978-3-86680-843-0
http://www.suttonverlag.de/buch/weimar_den_vorzug_zu_sichern_978-3-86680-843-0.html

Dresdner Notfallverbund gegründet

Die Kultureinrichtungen in Dresden haben sich mit Wirkung zum 23. September 2011 zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen. Hiermit wollen die Museen, Archive und Bibliotheken der Stadt die Erfahrungen aus den Unglücken der letzten Jahre in vorbeugende Maßnahmen umsetzen. Besonders der Brand der Herzogin Anna Amalia-Bibliothek Weimar oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln hat gezeigt, dass eine angemessene Reaktion auf solche Unglücksfälle mit den bisherigen Strukturen nicht möglich ist.

Durch die Einrichtung des neuen Notfallverbundes will man in solchen Situationen zukünftig besser und schneller reagieren können. Die Landesstelle für Bestandserhaltung in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) hat den Notfallverbund in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vorbereitet. Weitere Mitglieder sind das Sächsische Staatsarchiv – Hauptstadtarchiv Dresden, das Landesamt für Denkmalpflege, der Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, der Sächsische Landtag, die Landeshauptstadt Dresden, die Technische Universität Dresden, die Stiftung Deutsches Hygiene-Museum, die Verkehrsmuseum Dresden GmbH sowie die Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden.

Die elf Institutionen unterzeichneten eine „Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen (Dresdner Notfallverbund)“, die am 23. September 2011 in Kraft getreten ist. Damit erklären sie sich bereit, im Falle einer akuten Gefährdung oder Schädigung von Kunst- und Kulturgut durch Brand, Wasser, Unwetter, technische Defekte und andere unvorhersehbare Ereignisse gegenseitige Hilfe zu leisten. Ferner bringt der neue Notfallverbund die Verantwortungsträger und Experten in den Archiven, Bibliotheken und Museen in regelmäßigen Abständen zu einem regelmäßigen Wissensaustausch zusammen. Hierbei sollen vor allem präventive Maßnahmen beschlossen und diese an andere Einrichtungen weitergegeben werden. Solche Notfallverbünde gibt es bereits in mehreren deutschen Städten, zum Beispiel in Hannover, Karlsruhe, Magdeburg oder Münster.

Kontakt:
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Dr. Michael Vogel
Zellescher Weg 18
01069 Dresden
Telefon: 0351/4677-700
michael.vogel@slub-dresden.de
www.slub-dresden.de/ueber-uns/bestandserhaltung/notfallverbund-dresden/

Quelle: Fernsehen in Dresden GmbH, 23.9.2011

Ausstellung der Schätze aus dem Stadtarchiv Gerolzhofen

Anlässlich des alljährlichen Herbstfestes stellt die Stadt Gerolzhofen die schönsten und wertvollsten Objekte aus den Beständen des Stadtarchivs Gerolzhofen aus. Die Ausstellung wird am 2. Oktober 2011 im Rahmen einer Veranstaltung des Historischen Vereins in Gerolzhausen e.V. eröffnet und kann bis zum 6. November 2011 in der Rüstkammer des Alten Rathauses besucht werden.

Zu sehen sind ausgesuchte Archivalien aus den Beständen des Stadtarchivs im ehemaligen Bürgerhospital, welche sonst nur in Ausnahmefällen im Original konsultiert werden können. Darunter befinden sich unter anderem seltene Urkunden aus dem 14. Jahrhundert, alte Protokollbücher des Stadtrates, Häuser- und Grundstückslisten aus der Zeit des Bamberger Fürstbischofs Julius Echter, Flurkarten oder Wanderbücher von Gerolzhöfer Handwerksgesellen aus dem 19. Jahrhundert. Zu den wertvollsten Objekten der Ausstellung zählen Handschriften religiösen Inhalts, die wohl zur Zeit der Säkularisation in die Bestände des Stadtarchivs gelangten.

Veranstaltungsdaten:
2. Oktober 2011 – 6. November 2011; montags – freitags 9.00 Uhr – 12.00 Uhr und 13.00 Uhr – 17.00 Uhr, samstags 9.00 Uhr – 12.00 Uhr, sonntags 14.00 Uhr – 17.00 Uhr; Eintritt: frei

Veranstaltungsort:
Altes Rathaus
Marktplatz 20
97447 Gerolzhofen

Kontakt:
Stadtarchiv Gerolzhofen
Spitalstraße 10
97447 Gerolzhofen
Telefon: 09382/3489
www.gerolzhofen.de/Stadtarchiv_Stadtarchiv_Bildungsstadt_193_kkmenue.html

Quelle: Main-Post, 26.9.2011

Historiker vermacht Stadtarchiv Bergisch-Gladbach Teil seiner Sammlung

Der Geschichtsforscher Herbert Stahl hat den Stadtarchiv Bergisch-Gladbach einen Teil seiner Sammlung vermacht. Hierbei handelt es sich um historische Dokumente, welche bisher im privaten Museum Stahls aufbewahrt worden sind. Der Schenkungsvertrag, den der Historiker und der Leiter der Stadtarchivs, Dr. Albert Esser, unterzeichneten, sieht vor, dass die Archivalien zu Lebzeiten Stahls weiterhin im Museum verbleiben und erst nach dessen Tod nach Bergisch-Gladbach überführt werden.

Stahl vermacht dem Stadtarchiv lediglich den Bergisch-Gladbach betreffenden Teil seiner umfangreichen Sammlung, weitere Bestandteile werden je nach Zuständigkeit an andere Institutionen wie beispielsweise das Institut für Landeskunde des Landschaftsverbandes Rheinland abgegeben. Dr. Albert Esser dankte Herbert Stahl für seine großzügige Schenkung und wies auf den historischen Gehalt der Dokumente hin. So gehen mit Wirkung des Vertrages unter anderem mehrere Urkunden, eine Fotosammlung zur Bensberger Bergbaugeschichte oder der Nachlasses von Heimatdichter August Kierspel (1884-1967) in den Besitz des Stadtarchivs über.

Kontakt:
Stadtarchiv Bergisch Gladbach
Hauptstr. 310
51465 Bergisch Gladbach
Telefon: 02202/142212
Telefax: 02202/142216
archiv@stadt-gl.de
www.bergischgladbach.de/Dienstleistungdetail.aspx?dlid=2216

Quelle: Kölnische Rundschau, 21.9.2011

Einladung zum Kongress »Kooperation. Kult.« am 23. November in Dortmund

Es ist wieder soweit: am 23.11.2011 findet im Kongresszentrum der Dortmunder Westfalenhallen der 4. Bildungspartner-Kongress statt, zu dem wir Archive, Archivarinnen und Archivare und deren Kooperationspartner in den Kommunen recht herzlich einladen! Unter dem Titel \“Kooperation. Kult.\“ möchte der Kongress zeigen, wie Schulen und ihre Bildungspartner in den Städten und Gemeinden gemeinsam Lernen lebendig und individuell gestalten und die kulturellen Stärken der vielfältigen Partner erlebbar machen.

Neben neuen inhaltlichen Impulsen aus dem Bereich der schulischen und außerschulischen Kooperationen erwartet die Teilnehmer auch in diesem Jahr wieder zentrale Vorträge und Gesprächsrunden, zahlreiche Seminare aus der Praxis für die Praxis sowie ein ganztägiges Informationsforum inklusive einer Fachausstellung.

\"Einladung

Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung, und Klaus Schäfer, Staatssekretär des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW werden aus ihrer jeweiligen Perspektive die Vorteile der Zusammenarbeit von Schulen und kommunalen Partnern vor Ort erläutern. Was man durch ein Mehr an Kreativität erreichen kann, zeigt Filmemacherin und Journalistin Andrea Thilo. Klaus Hebborn, Beigeordneter des Städtetages NRW wird einen Ausblick auf den Dreiklang \“Kultur – Schule – Bildung\“ geben. Praktikerinnen und Praktiker stellen Vernetzungsbeispiele vor und berichten von ihren Erfahrungen mit Kooperationen. Vier Angebote widmen sich dabei gezielt dem Schwerpunkt historische Bildung und beleuchten das Thema aus Sicht von Archiven, Geschichtsorten und Schulen.
Den Abschluss des Kongresses bildet die Auszeichnung der Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs \“Kooperation. Konkret.\“. Kleine Kulturbeiträge von Schülerinnen und Schülern untermalen das Programm.

Direktlink zu Anmeldung und Programm:
http://www.medienberatung.schulministerium.nrw.de/app/kteam/event/event.asp?P=mb&ENr=3374&KNr=0.

Kontakt:
Christiane Bröckling, Koordinatorin Bildungspartner NRW
Carolin Thielking
Bildungspartner NRW
Landschaftsverband Rheinland
Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW
Medienberatung NRW

Geschäftsstelle:
LVR-Zentrum für Medien und Bildung
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
Tel.: 0211/27404-3203 (NEU) – Fax: 0221/8284-1450
thielking@medienberatung.nrw.de 
www.medienberatung.schulministerium.nrw.de 
www.bildungspartner.schulministerium.nrw.de 
www.lehrerfortbildung.schulministerium.nrw.de 
www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de

Wolfram Angerbauer gestorben

Der langjährige Archivar des Landkreises Heilbronn, Wolfram Angerbauer, ist tot. Der gebürtige Karlsruher starb am 10. September 2011 im Alter von 73 Jahren. Angerbauer leitete von 1972 bis 2004 das Kreisarchiv im Heilbronner Landratsamt. In seiner Verantwortung wurden zahlreiche Gemeindearchive erschlossen und über 70 Findbücher erstellt. Außerdem wirkte Angerbauer bei vielen Ortschroniken mit, zuletzt am Heimatbuch der Stadt Widdern, welches noch im September veröffentlicht wird.

Als besondere Herausforderung sah Angerbauer die Aufgabe, den Zugang zu den Adelsarchiven der Region zu verbessern. In diesem Sinne arbeitete er bis zuletzt an der Erschließung des Archivs der Grafenfamilie Neipperg in Schwaigern. Ferner begründete Angerbauer die Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn, darüber hinaus trat er als Verfasser zahlreicher geschichtswissenschaftlicher Aufsätze in Erscheinung.

Der Archivar wirkte auch bei der Konzeption verschiedener Ausstellungen mit. So gestaltete er unter anderem die Ausstellung im Museum zur Geschichte der Juden in Kreis und Stadt Heilbronn, das 1989 in der ehemaligen Synagoge in Affaltrach, Stadt Obersulm, eingerichtet wurde. Des Weiteren war Angerbauer Mitglied im Rotary-Club Heilbronn-Unterland und von 1978 bis 2004 zweiter Vorsitzender des Historischen Vereins Heilbronn.

Quelle: Heilbronner Stimme, 21.9.2011