Stadtarchiv Gütersloh leidet unter Platzmangel

Das Stadtarchiv Gütersloh platzt aus allen Nähten. Laut Stadtarchivar Stephan Grimm besteht unter den momentanen Bedingungen noch nicht einmal so viel Platz, dass eine Schülerklasse vor Ort Nachforschungen über die Heimatgeschichte betreiben könne. Dem entsprechend wünscht sich Grimm nicht nur mehr Magazinfläche, sondern auch zusätzliche Räumlichkeiten, in denen Objekte ausgestellt oder Benutzer ihre Nachforschungen betreiben könnten.

Nach Aussage von Stadtbaudezernent Josef E. Löhr sehe die Stadt durchaus die Notwendigkeit, dem Archiv mehr Raum zu geben, die Frage sei nur wo. Momentan prüfe man die Situation, ein Neubau sei allerdings aus finanziellen Gründen nicht umsetzbar. Bleibt als Alternative nur ein Umzug oder die Erweiterung des bisherigen Stadtarchivs. In den bisherigen Räumlichkeiten in der Hohenzollernstraße stehen 1500 Regalmeter zur Verfügung. Bereits beim Amtsantritt Grimms im Jahre 1986 waren zwei Drittel davon belegt, bei einem jährlichen Zuwachs von 15 Regalmetern besteht nunmehr akuter Platzmangel.

Jetzt rächt sich auch, dass beim Einzug des Archivs in den 80er Jahren nur die Hälfte des Magazins mit Rollregalen ausgestattet wurde, aus Kostengründen hatte man die andere Hälfte mit fest montierten Metallregalen versehen. Doch der Austausch dieser fest montierten Regale durch Rollregale käme die Stadt zu teuer. Nachdem in der Vergangenheit bereits Pläne über einen Umzug des Archivs in den alten Domhof, das Amtsgericht oder die Stadtbibliothek verworfen wurden, steht weiterhin ein Teilumzug in das benachbarte Gebäude, die ehemalige Schlüpmann-Villa, in der Diskussion. Diese Immobilie gehört zwar der Stadt, dort steht aber nicht genügend Raum für das komplette Archiv zur Verfügung. Stephan Grimm sähe es gerne, wenn wenigstens die Restaurationswerkstatt dorthin umziehen könne, um den freiwerdenden Platz mit den nächsten zehn Jahren Stadtgeschichte füllen zu können. Dort könne man dann auch einen Raum für die Benutzer des Archivs unterbringen. Dennoch, so betonte Grimm, sei auch ein solches Provisorium nur eine Lösung auf Zeit.

Kontakt:
Stadtarchiv Gütersloh
Hohenzollernstr. 30 a
33330 Gütersloh
Telefon: 05241 / 82-2302
Telefax: 05241-82-2032
stephan.grimm@gt-net.de

Quelle: Die Glocke, 6.10.2011

Weltweit einmalige Sammlung von Kalendern zurück im Stadtarchiv Altenburg

Im August 2007 schlossen die Stadt Altenburg und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek eine Kooperationsvereinbarung. Ziel war das Digitalisierungsprojekt „Die wissenschaftliche Professionalisierung des Kalenderwesens im 17. Jahrhundert im Kontext der Frühaufklärung“. Die Digitalisierung der Kalender, deren wissenschaftliche Erschließung, die Datenerhaltung sowie Präsentation über ein Kalenderportal, waren die Inhalte dieses Projekts. Zirka 1.500 historische Schreib- und Hauskalender des Stadtarchivs Altenburg wurden an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena ausgeliehen.

Die Haus- und Schreibkalender waren Bestseller in der frühen Neuzeit und neben der Bibel und dem Betbuch im 17. Jahrhundert die am weitesten verbreitete und in fast jedem Haushalt gelesene Broschüre. Von Dr. Klaus-Dieter-Herbst, dem beauftragten Historiker war zu erfahren, dass es sich bei den im Stadtarchiv befindlichen Kalendern um einen außergewöhnlich großen, lückenlosen und weltweit einmaligen Bestand handelt. Dank der Inhalte der Kalender ist es nun möglich, Thesen über die deutsche Geschichte der Frühen Neuzeit unter anderem auf dem Gebiet der Frühaufklärung, Biographik, Literatur-, Medien- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Theologie zu belegen.

Der spektakulärste Fund waren die verschollen geglaubten ersten simplicianischen Kalender von Grimmelshausen. Die inhaltliche Erfassung und Digitalisierung ist abgeschlossen. Weltweit ist es nun möglich, den Altenburger Bestand über das Kalenderportal aufzurufen. Zwischenzeitlich befinden sich die Kalender wieder an ihrem angestammten Ort. Der Abschluss dieses Gemeinschaftsprojekts wird Anfang Oktober in Altenburg sein. Vom 6. bis zum 8. Oktober findet im Rathaus eine internationale wissenschaftliche Tagung zur Thematik „Schreibkalender der frühen Neuzeit im Spiegel der Altenburger Kalendersammlung“ statt. Es werden Gäste erwartet unter anderem aus den Vereinigten Staaten, der Schweiz, Österreich, Polen und der Tschechoslowakei.

Alle interessierten Bürger sind zu einem öffentlichen Vortrag „Die simplicianischen Jahreskalender in der Altenburger Kalendersammlung“ am Freitag, den 7. Oktober 2011 um 19.30 Uhr in den großen Ratssaal des Rathauses eingeladen.

Kontakt:
Stadtverwaltung Altenburg, Stadtarchiv
Schlossberg 2
04600 Altenburg
Telefon: 03447/579062
Fax: 03447/511816
ursula.schreiber@stadt-altenburg.de

Quelle: Christian Bettels, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Altenburg, 5.10.2011

Orden der Republik Frankreich für Vizepräsidentin des Bundesarchivs

Am 4. Oktober 2011 fand in der französischen Botschaft in Berlin im Rahmen eines Empfangs die Übereichung der Insignien des Ordens eines Officiers de l’Ordre des Arts et des Lettres an die Vizepräsidentin des Bundesarchivs Frau Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz statt. Dieser Orden des französischen Kulturministers ehrt Personen, die sich um die Förderung und Verbreitung der französischen Kultur und der grenzüberschreitenden Kooperation verdient gemacht haben.

Der Botschafter, Herr Maurice Gourdault-Montagne, hob in seiner Laudatio die zahlreichen Verbindungen des neuen Ordensmitglieds zu Frankreich und seinem Archivwesen hervor. Er betonte besonders die Dissertation, für die Angelika Menne-Haritz ein Jahr in Paris verbracht hat, ihre Habilitation an der einzigen von Frankreich aus gegründeten Hochschule in Deutschland, der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer, und die Teilnahme am Stage Technique internationale des Archives. Er hob die Mitarbeit in zahlreichen internationalen Fachgremien und besonders die aktuelle Präsidentschaft von EURBICA, dem Europäischen Zweig des Internationalen Archivrates, hervor. Angelika Menne-Haritz dankte in ihrer Antwort u. a. auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesarchivs, die sie tatkräftig unterstützen und ihr dadurch die engagierte Mitarbeit auf internationaler Ebene immer wieder ermöglichen.

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Telefon: 0261/505-0
Telefax: 0261/505-226
poststelle@bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 5.10.2011

Stadtarchiv Mindelheim erhält Briefe des Prinzen von Condé

Der Mindelheimer Bürger Dr. Günther Weishaupt hat dem Stadtarchiv Mindelheim vier historisch wertvolle Briefe übergeben. Es handelt sich hierbei um Dokumente, welche der Befehlshaber der königstreuen Truppen Frankreichs Louis V. Joseph de Bourbon Prinz von Condé 1796 vor der Schlacht von Kammlach verfasst hatte. Somit sind die Schriftstücke, welche im Hotel Hecht in Mindelheim beziehungsweise im Biwak vor Oberauerbach in französischer Sprache geschrieben wurden, wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt.

Der Prinz berichtet in den Briefen von der Situation vor der Schlacht und bittet seinen Verbindungsoffizier eindringlich darum, bei den österreichischen Truppen um Hilfe zu ersuchen. Diese hatte er letztlich aber nicht erhalten. Dr. Günther Weishaupt hatte die Dokumente zufällig in einem französischen Auktionskatalog entdeckt und später in Paris erworben, um sie nun dem Stadtarchiv Mindelheim zu schenken. Bürgermeister Dr. Stephan Winter, Kulturamtsleiter Christian Schedler und Stadtarchivar Andreas Steigerwald dankten Weishaupt für die großzügige Spende. Die Stadt plant im kommenden Jahr eine Ausstellung mit den wertvollen Briefen. Diese müssen zuvor jedoch übersetzt und fachgerecht bearbeitet werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Mindelheim
Maximilianstraße 64
87719 Mindelheim
Telefon: 08261/90976-80
Telefax: 08261/90976-85
stadtarchiv@mindelheim.de
www.mindelheim.de/content/view/48/186

Quelle: Augsburger Allgemeine, 5.10.2011

Bocholter Amtsgericht vor 100 Jahren

Mit der feierlichen Eröffnung des neuen Amtsgerichts vor 100 Jahren erhielt die Justizbehörde in Bocholt ihr eigenes Domizil. Zum Anlass des Jubiläums widmet sich die Reihe "Foto des Monats" des Stadtarchivs Bocholt dem Gebäude. Bei dem Bild handelt es sich um eine alte Postkarte. Gewählt wurde eine Darstellung von Nordosten.

Man war unter sich, als das Gebäude am Mittag des 9. Oktober 1911 in kleinem Kreise seiner Bestimmung übergeben wurde. Landgerichtspräsident Krobitsch aus Münster, Baurat Schultz aus Recklinghausen und der Koblenzer Regierungsbaumeister Rudhardt fanden sich vor dem Neubau ein und übergaben die Schlüssel des Hauses an den aufsichtsführenden Gerichtsrat August Staedeler. Er öffnete die Eingangstüre mit einem Gelöbnis zu Treue und Pflichterfüllung.

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Bocholter Amtsgericht vor 100 Jahren. Stadtarchiv präsentiert Foto des Monats Oktober 2011 (Foto: Stadtarchiv Bocholt)

Jahrzehntelang war das Gericht mietweise im Historischen Rathaus untergebracht gewesen, dessen Räumlichkeiten für die richterlichen Geschäfte am Ende nicht mehr ausreichten. Zudem beanspruchte die Stadtverwaltung das Rathaus mittlerweile gänzlich für sich. 1906 schloss der damalige Bürgermeister Rudolf Geller mit den Justizbehörden einen Vertrag, demgemäß das Gericht auf sein Mietrecht im Rathaus verzichtete und das Grundstück mit dem Gerichtsgefängnis am Nordwall der Stadt überließ. Im Gegenzug gab die Stadtverwaltung den Bauplatz am heutigen Benölkenplatz für den Neubau des Amtsgerichts unentgeltlich her.

Am 7. September 1909 begannen die Bauarbeiten, ein Jahr später war der Rohbau unter Dach und Fach gebracht. In seiner aufstrebenden, in Ziegelsteinen gemauerten und mit hohen Fenstern versehenen Fassade erreichte der Frontgiebel die Höhe des Daches der St.-Georg-Kirche. Er wurde an oberster Stelle mit den Wahrzeichen der Gerechtigkeit, Waage und Richtschwert, ausgestattet. Den leicht vorspringenden Mittelbau zierten ferner ein Abbild des preußischen Adlers sowie die Wappen der Stadt Bocholt, der Provinz Westfalen und der Stadt Münster.

Etwa 20 Geschäftszimmer wurden im neuen Haus eingerichtet. Im Erdgeschoss befanden sich die Grundbuchabteilungen und die Wohnung des Gerichtsdieners. Um zum Schöffensaal, zu den Abteilungen für Strafsachen und zur Kasse zu gelangen, ging man in den ersten Stock. Schließlich beherbergte das zweite Geschoss den Zivilsitzungssaal und die Büros für die Assessoren, Rechtsanwälte und Referendare. Hinter dem Amtsgericht errichtete man außerdem das neue Gerichtsgefängnis für maximal 30 Gefangene und eine Wohnung für den Gefängniswärter. Zur Finanzierung des gesamten Bauvorhabens standen seinerzeit 357.400 Mark zur Verfügung.

Kontakt:
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstraße 76
46397 Bocholt
Tel.: +49 2871 2411-010
Fax: +49 2871 24 11 0 – 17
stadtarchiv@mail.bocholt.de

Quelle: Wolfgang Tembrink, Stadt Bocholt, Foto des Monats Oktober 2011 – Amtsgericht Bocholt

Ausstellung 300 Jahre Karl VI. im Österreichischen Staatsarchiv

Gab es Vampire wirklich? Aus welcher Zeit stammt die erste Dampfmaschine in Wien? Was macht ein Kaiser den ganzen Tag? Kennen Sie den Vater Maria Theresias? Wann wütete die Pest das letzte Mal in Wien? Antworten auf diese und andere Fragen zur Zeit Karls VI. werden in einer Ausstellung von 5. Oktober bis 23. Dezember 2011 im Österreichischen Staatsarchiv anhand selten gezeigter Unikate beantwortet.

Vor 300 Jahren folgte Karl VI. 1711 seinem Bruder Joseph als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nach. Nach dem Tod des Bruders war Karl der letzte verbliebene männliche Habsburger. Nur wenigen Österreicherinnen und Österreichern ist bewusst, wie viele Gebäude und Einrichtungen aus der Zeit Karls VI. noch heute zu sehen sind. Die Pragmatische Sanktion ermöglichte einer Frau die wichtigste Rolle im Lande zu übernehmen. Gebietszuwächse durch das „spanische Erbe“ und die Erfolge in den Türkenkriegen bewirkten, dass die Monarchie unter Karl VI. ihre größte territoriale Ausdehnung erreichte. Dies machte eine Veränderung in der Verwaltung der Länder und deren Finanzen notwendig. Die Maßnahmen zur Entwicklung der Wirtschaft (Manufakturen, Überseehandel, Straßenausbau) sind daher ein zentraler Punkt der Ausstellung. Weitere Themen sind das Leben am Wiener Hof, das Alltagsleben, die Verkehrsstrecken der Monarchie, die Post, die Ansiedlung im Banat, die Pest oder auch Vampirismus.

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Veranstaltungsdaten:
5. Oktober 2011 – 23. Dezember 2011; montags-freitags 9.00 Uhr – 16.00 Uhr; Eintritt: frei

Spezialführungen zur Ausstellung:
In diesen Führungen werden nicht nur die Ausstellungsobjekte erklärt, sondern auch besondere Zimelien in den Speicherräumen präsentiert. Dabei können die Besucherinnen und Besucher einen sonst für die Öffentlichkeit unzugänglichen Bereich im Archiv kennen lernen und zugleich Einblicke in die Erhaltung und Konservierung der wertvollen Stücke gewinnen. Für die Spezialführungen ist eine Anmeldung bei Mag. Maria Röhsner (Tel. 0179540/412 oder maria.roehsner@oesta.gv.at) erforderlich. Eine Einzelführung kostet 3,50 Euro, Gruppenführungen ab 6 Personen pro Person 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren zahlen nichts.

Veranstaltungsort:
Österreichisches Staatsarchiv
Nottendorfergasse 2
A-1030 Wien

Kontakt:
Österreichisches Staatsarchiv
Nottendorfer Gasse 2
A-1030 Wien
Telefon: (+43)1/79540-0
Telefax: (+43)1/79540-109
hhstapost@oesta.gv.at
www.oesta.gv.at

Quelle: Österreichisches Staatsarchiv, Pressemitteilung.

Archiv der Fürsten zu Schwarzenberg kehrt nach Bayern zurück

Das in Tschechien verwahrte Schlossarchiv Scheinfeld der Fürsten zu Schwarzenberg kehrt nach mehr als 60 Jahren nach Mittelfranken zurück. Am 3. Oktober 2011 wurde der Tschechische Staatsminister des Inneren, Jan Kubice, das Archiv dem Bayerischen Kunstminister Wolfgang Heubisch in Prag symbolisch in Form einer Urkunde übergeben.

Heubisch betonte: „Ich spreche der tschechischen Staatsregierung meinen herzlichen Dank für diese noble Entscheidung aus. Die Geschichte des Schwarzenberg-Archivs ist geprägt von den historischen Umbrüchen im Europa des 20. Jahrhunderts. Sie spiegelt die Geschichte der bayerisch-tschechischen Beziehungen in dieser Zeit wider. Ich freue mich, dass die langjährigen Verhandlungen nun zu einem guten Abschluss kommen.“ Der Transport des Archivguts von Schloss Orlík zum Staatsarchiv Nürnberg wird in wenigen Wochen erfolgen.

Im Rahmen eines Festakts im Staatsarchiv Nürnberg wird daraufhin das bedeutende Adelsarchiv vorgestellt. Heubisch: „Das Ergebnis wird noch lange weiterwirken und trägt dazu bei, dass die guten Beziehungen unserer beiden Länder weiter wachsen. Die Übergabe ist ein Meilenstein. Und was mir besonders am Herzen liegt: Es gibt viele Initiativen, die die gemeinsame bayerisch-böhmische Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen gemeinsam in den Blick nehmen und einander die jeweiligen Standpunkte vermitteln. So kommt man zu Verständigung und Versöhnung.“ Das Archiv befand sich seit dem 14. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre als geschlossener Bestand auf Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld.

Die Nationalsozialisten enteigneten das gesamte Vermögen des Fürsten Adolf zu Schwarzenberg, darunter auch das Archiv. Zum Schutz vor Luftangriffen auf den Großraum Nürnberg wurde das Archiv nach Krummau in Böhmen verlagert, wo sich das Zentralarchiv der Familie Schwarzenberg befand. Nach dem Krieg gelangte das Archiv nach erneuter Enteignung der Fürsten zu Schwarzenberg in die Hand des tschechoslowakischen Staates.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs bemüht sich die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns um die Rückgabe des Archivs. Das Archiv stellt mit einem Umfang von rund 650 Metern Archivgut eines der größten und bedeutendsten Regionalarchive Mittelfrankens dar. Unter den Archivalien finden sich über 1000 Urkunden, darunter zahlreiche Königs- und Fürstenurkunden sowie 4500 Amtsbücher und Akten. Aufgrund der Bedeutung der Fürsten zu Schwarzenberg, die zu den großen und einflussreichen Adelsgeschlechtern des Alten Reiches zählen, ist das Archiv nicht nur für fränkische Geschichte, sondern auch für die Forschungen zur Reichsgeschichte von unschätzbarem Wert.

Kontakt:
Staatsarchiv Nürnberg
Archivstr. 17
90408 Nürnberg
Telefon: 0911/935190
Telefax: 0911/9351999
poststelle@stanu.bayern.de
www.gda.bayern.de/nuernberg

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Pressemitteilung, 9.9.2011

Universitätsarchiv Düsseldorf öffnet seine Pforten

Anfang August 2011 hat das Universitätsarchiv der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf, eine Stabsstelle der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf, wieder seinen Betrieb aufgenommen. Eine Benutzung ist zurzeit nach vorheriger Terminabsprache möglich.

Das Universitätsarchiv verwahrt Unterlagen der Heinrich-Heine-Universität und der Universitätskliniken aus den Bereichen Forschung und Verwaltung. Darüber hinaus dokumentiert es das studentische Leben sowie die studentische Selbstverwaltung an der HHU und sammelt Nachlässe wichtiger Persönlichkeiten aus dem universitären Umfeld. Neben Akten aus der Verwaltung finden sich Flugblätter, Plakate, Flyer, Pläne und Fotografien von den Anfängen der Universität bis in die heutige Zeit. Auch Schriftgut über die bedeutende Vorgängereinrichtung, die Düsseldorfer Medizinische Akademie, wird im Archiv verwahrt.

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Abb. 1: Magazin des Universitätsarchivs Düsseldorf (UAD)

Zu den zahlreichen Nachlässen zählen die des Akademiebegründers Arthur Schlossmann sowie seiner Tochter Erna Eckstein-Schlossmann und seines Schwiegersohnes Albert Eckstein, aber auch Vor- bzw. Nachlässe von Persönlichkeiten, die in den letzten Jahrzehnten an der Universität gewirkt haben. Von besonderer Bedeutung für die medizingeschichtliche Forschung ist der Foto-Nachlass der Mediziner Walter und Elisabeth von Oettingen, bestehend aus ca. 640 Glasplattennegativen mit Motiven aus der Zeit des russisch-japanischen Kriegs (1904/05) und des Ersten Weltkriegs (1914-18).

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Abb. 2: Kaffeetafel neben dem Vereins-Lazarettzug L bei seinem Halt in Pforzheim (Glasplattennegative Nachlass Walter und Elisabeth von Oettingen (UAD 8/6 Nr. 315)

Als öffentliches Archiv ist das Universitätsarchiv für Forscher und Interessierte bei allen Fragen rund um die Geschichte der Heinrich-Heine-Universität zugänglich. Perspektivisch sollen neben Universitätspersonal und Wissenschaftlern vor allem Studenten als Nutzer angesprochen werden, denen die Möglichkeit zum Verfassen von Seminar- und Abschlussarbeiten unter Verwendung von Archivgut gegeben werden soll. Das Archiv wird darüber hinaus ab Mitte 2012 Studenten die Chance bieten, sich durch Praktika, Übungen und im Rahmen der Weiterbildungsangebote der ULB einen Einblick in die Archivrecherche und die Arbeit eines Archivars zu verschaffen.

Kontakt:
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
– Universitätsarchiv –
Leitung: Dr. Thorsten Unger
Universitätsstraße 1
Geb. 23.03.02.60
40225 Düsseldorf
Tel.: 0211 – 81-15635
unger@ub.uni-duesseldorf.de
http://archiv.uni-duesseldorf.de

Sankt Augustin: Erfolgreiche Fotoausstellung geht in die Ortsteile

Wie rasant die Entwicklung im Stadtgebiet von Sankt Augustin in mehr als 100 Jahren verlief, dokumentiert eindrücklich die Fotoausstellung "Sankt Augustin – Ein Ort verändert sich". Die Ausstellung wurde durch Sabine Rindfleisch-Eichele, Bezirksdirektorin der Kreissparkasse Köln, die Hangelarer Ortsvorsteherin Marika Roitzheim und Stadtarchivar Michael Korn am 20. September 2011 eröffnet.

Die Ausstellung erstellt haben das Stadtarchiv Sankt Augustin und die Fotogruppe des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Veränderungen anhand ausgewählter Beispiele in den verschiedenen Ortsteilen bildlich darzustellen. Gezeigt werden Gegenüberstellungen aus der gleichen Fotografenperspektive mit historischen und neuen Fotografien von Gebäuden, Straßen und Denkmälern aus Sankt Augustin und seinen Stadtteilen. Kurze Texte erläutern jeweils die Bildpaare. Die Ausstellung wurde bereits 2010 mit großem Erfolg in der Stadtbücherei Sankt Augustin gezeigt.

Diesmal gehen die Bildpaare auf die Reise in die Stadtteile. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Oktober 2011 in folgenden Geschäftsstellen der Kreissparkasse Köln zu sehen:
Hangelar, Kölnstraße 102-104 (Bilder aus Hangelar)
Menden, Burgstraße 22-24 (Bilder aus Menden und Meindorf)
Niederpleis, Schulstraße 9 (Bilder aus Niederpleis und Mülldorf)

Für die Ausstellung wurden historische Aufnahmen aus den Stadtteilen, die sich überwiegend in der Bildsammlung des Stadtarchivs befinden, mit neuen Fotografien desselben Objekts kontrastiert. Hierbei nahmen die Mitglieder der Fotogruppe nach Möglichkeit die gleiche Perspektive und denselben Standort ein wie der Fotograf der historischen Aufnahme. Gewählt wurden einerseits öffentliche Gebäude, andererseits die normale Bebauung wie Läden, kleine Betriebe oder Wohnhäuser, wie sie die Stadt prägen oder geprägt haben. Gemeinsam mit Stadtarchivar Michael Korn wurde die Auswahl getroffen, die erläuternden Texte verfasst und schließlich die gesamte Ausstellung gestaltet. Eine wichtige Rolle kam bei der Organisation dem Fotografen Heinrich Dittmar zu, der als Koordinator auf Seiten der Fotogruppe zusammen mit dem Stadtarchiv die Konzeption und Durchführung der Ausstellung betrieb. Herausgekommen sind Bildpaare, welche die historischen und aktuellen Gegebenheiten gegenüberstellen, und so den Wandel des Ortsbildes in Sankt Augustin dokumentieren. Gezeigt werden aber auch historische Entwicklungen, die in einer Abfolge von drei oder vier Fotos dargestellt werden, wie z.B. das Gelände der Gastwirtschaft „Schussmann“ an der Hauptstraße in Niederpleis.

Veranstaltungsdaten:
20. September 2011 – 14. Oktober 2011

Veranstaltungsorte:

Bilder aus Hangelar:
Kreissparkasse Köln
Geschäftsstelle Hangelar
Kölnstraße 102-104
53757 St. Augustin

Bilder aus Menden und Meindorf:
Kreissparkasse Köln
Geschäftsstelle Menden
Burgstraße 22-24
53757 St. Augustin

Bilder aus Niederpleis und Mülldorf :
Kreissparkasse Köln
Geschäftsstelle Niederpleis
Schulstraße 9
53757 St. Augustin

Kontakt:
Stadtarchiv Sankt Augustin
Michael Korn
Markt 1
53757 Sankt Augustin
Telefon: 02241/243-508
Telefax: 02241/243-77508
michael.korn@sanktaugustin.de
www.sankt-augustin.de/home/stadtarchiv_216_18.html

Quelle: Stadt Sankt Augustin, Pressemeldung, 28.9.2011

Stadtarchiv Süßen entwirft Hinweistafeln für Baudenkmale

Die Stadt Süßen wird zukünftig durch 24 Tafeln auf seine wichtigsten historischen Bauwerke hinweisen. Entworfen werden die Hinweisplatten au Plexiglas vom Stadtarchiv Süßen. Stadtarchivar Werner Runschke und Diplom-Archivarin Carola Eberhard arbeiten schon seit Monaten an den Texten über die einzelnen Gebäude. Am schwierigsten sei die Beschränkung, so Runschke, den die Texte dürften nicht zu ausführlich, sondern eher knapp und prägnant gehalten sein. Leider bliebe so oft zu wenig Raum für schöne Anekdoten.

Ferner müssen die Archivare auch den Willen des Eigentümers der historischen Baudenkmäler beachten, denn neben öffentlichen Bauten wie dem Rathaus oder den drei Kirchen der Stadt werden die Texte auch an Immobilien angebracht, die in Privatbesitz stehen. In solchen Fällen kommt es mitunter vor, dass Eigentümer keine Tafel an ihrem Gebäude haben möchten. Dann würden die Hinweisplatten, so Runschke weiter, etwas entfernt vom Haus angebracht. Die meisten Eigentümer hätten jedoch positiv auf die Anfrage des Stadtarchivs reagiert. Die Idee der Hinweistafeln entstand in der Agenda-Gruppe "Verkehr / ÖPNV" der Stadt. Laut Otto Wörz von der Agenda-Gruppe war Werner Runschke sofort begeistert von dem Vorhaben. Die neuen Tafeln sollen zwar nicht explizit als historischer Rundgang angelegt werden, man könne den Hinweisplatten jedoch durchaus als eine Art Stadtspaziergang folgen. Darüber hinaus sei ein Flyer in Arbeit, auf dem die betreffenden Gebäude in einem Stadtplan eingezeichnet seien.

Kontakt:
Stadtarchiv Süßen
Bachstraße 44
73079 Süßen
Telefon: 07162/9330214
www.suessen.de/Stadtarchiv.html

Quelle: Südwest Presse, 29.9.2011