Kreisarchiv Soest zieht vorübergehend ins Kreishaus um

Aufmerksame Beobachter haben die Armada von Umzugswagen vor der Villa Plange registriert. Sie ist ein Vorbote von lange geplanten Veränderungen. Das Kreisarchiv Soest zieht in diesen Tagen vom Soester Sigefridwall in das Kreishaus um. Denn in der Villa beginnen dringende Reparaturmaßnahmen.

Wasserschäden sind in einigen Räumen längst sichtbar. So funktioniert die Balkonentwässerung wegen defekter und nicht ausreichend dimensionierter Rohrleitungen nur unzureichend. Auch für andere Ver- und Entsorgungsleitungen besteht dringender Handlungsbedarf, wenn das denkmalgeschützte Gebäude keinen größeren Schaden nehmen soll. So stehen Heizungsarbeiten sowie Maßnahmen rund um Sanitär- und Elektroinstallation in den nächsten Monaten bevor. Daneben sollen Fenster und Türen ausgetauscht werden, vor allem aus energetischen Gründen. Aus dem Jahr 2010 stehen für das Projekt noch 110.000 Euro zur Verfügung, für 2011 hat der Kreistag 225.000 Euro an Haushaltsmitteln bereitgestellt.

Wegen des Umzugs bleibt das Archiv noch bis zum 28. Oktober geschlossen. Ab dem 31. Oktober 2011 ist das Kreisarchiv im Kreishaus am Hohen Weg unter der bekannten Telefonnummer 02921/302960 und der E-Mail-Adresse kreisarchiv@kreis-soest.de zu erreichen. Benutzungen des Archivs sind nach Voranmeldung möglich.

Das Magazin des Kreisarchivs verbleibt im Keller der Villa Plange. Zurzeit wird geprüft, ob die bisherigen Räume des Kreisarchivs im Ober- und Dachgeschoss der Villa Plange künftig von der jetzt noch im Kreishaus untergebrachten wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH genutzt werden können. Die Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen, bei denen die Vorgaben des Denkmalschutzes zu beachten sind, werden den Zeitraum bis Juli 2012 in Anspruch nehmen. Zur langfristigen Unterbringung des Kreisarchivs, für dessen Bestände mittlerweile weder in der Villa Plange, noch im Kreishaus genügend Raumkapazitäten zur Verfügung stehen, prüft der Kreis Soest mehrere Alternativen. Das Ergebnis hängt auch vom Erfolg des Regionale-2013-Projekts Adam-Kaserne Soest ab. Der vorliegende Konzeptentwurf sieht die Ansiedlung des Kreisarchivs mit dem Stadtarchiv Soest vor.

Kontakt:
Kreisarchiv Soest
Hoher Weg 1-3
59494 Soest
Telefon: 02921-302960
Telefax: 02921-302944
Kreisarchiv@kreis-soest.de
Postanschrift: Kreis Soest, Postfach 1752, 59491 Soest.

Quelle: Kreis Soest, Pressemeldung, 20.10.2011

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv erhält Notfallboxenset

Das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv Essen hat als fünftes rheinisches Kommunalarchiv nach Düsseldorf, Wesel, Bergisch Gladbach und Gummersbach vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) ein Notfallboxenset bekommen. Damit soll in einem Notfall wie zum Beispiel Feuer oder Wassereintritt rasch Kulturgut gesichert werden können. Dr. Claudia Kauertz, Leiterin des Sachgebiets Archivberatung, und Volker Hingst, Mitarbeiter der Werkstatt für Papierrestaurierung im LVR-AFZ, übergaben das Set heute an Dr. Klaus Wisotzky, Leiter des Hauses der Essener Geschichte. Es enthält unter anderem Overalls, Taschenlampen, Schutzhandschuhe, Sicherheitsschuhe, Schreibmaterial, Messer oder Mehrfachsteckdosen.

Die Gefahren für Kulturgut sind vielfältig und müssen nicht immer so verheerend sein, wie das Feuer in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar im Jahr 2004 oder der Einsturz des Stadtarchivs Köln am 3. März 2009. Nicht nur Feuer und unvorhergesehene Ereignisse, auch Wasser oder große Hitze können zu einem Notfall führen. Und ist der Notfall erst einmal eingetroffen, geht es zunächst darum, den Schaden zu begrenzen. Deswegen gilt auch in Archiven: der beste Notfall ist der, der gar nicht erst eintritt. Langfristiges Ziel ist die Erreichung einer flächendeckenden Notfallvorsorge im Rheinland. Dabei ist die Bildung von sog. Notfallverbünden unverzichtbar. In ihnen schließen sich mehrere Archive oder vergleichbare Kultureinrichtungen zusammen und verpflichten sich, im archivischen Notfall Personen und Ressourcen bereit zu stellen, die eine schnelle und effektive Bewältigung von Notfallsituationen gewährleisten. Der Notfallkoffer ist ein wichtiger Bestandteil eines solchen Verbundes.

Das LVR-AFZ konnte mit finanzieller Unterstützung der Bundesinitiative Bestandserhaltung bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz insgesamt zehn Notfallboxensets im Wert von 10.000 Euro erwerben. Weitere Empfänger sind die Stadtarchive Aachen und Kleve sowie das Kreisarchiv Viersen. Zwei der Boxen werden zentral im LVR-AFZ in Brauweiler aufgestellt und stehen dort auf Abruf bereit. Das LVR-AFZ, das rund 340 Archive im Rheinland betreut, bietet – wie bereits in den vergangenen Jahren – auch weiterhin Tagungen und Fortbildungen für Beschäftigte in den Archiven an. Die gute Resonanz bestätigt, dass die Notfallvorsorge als Präventivmaßnahme zur Sicherung und Erhaltung des kulturellen Erbes derzeit noch zu den bislang vernachlässigten Aufgaben in den Archiven gehört.

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Postfach 2140
50250 Pulheim
Telefon: 02234/9854-0
Telefax: 02234/9854-285
afz@lvr.de
www.afz.lvr.de

Quelle: Landschaftsverband Rheinland, Pressemitteilung, 18.10.2011

»Undichte Stellen« – nächtliche Multimedia-Präsentation der BStU-Behörde

Fotografien, Filme und Töne prägen nachhaltig die Erinnerungskultur des 20. und 21. Jahrhunderts. Die UNESCO macht deshalb mit dem "Welttag des audiovisuellen Erbes" am 27.10.2011 auf die Bedeutung und die Gefährdung dieser Medien aufmerksam. Der BStU beteiligt sich seit 2009 an dieser Veranstaltung. In diesem Jahr lädt er die Öffentlichkeit in den Abend- und Nachtstunden zu der Archivgutpräsentation "Undichte Stellen" ein.

Am Ort der ehemaligen Machtzentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg zeigt das Archiv des BStU auf den Fassaden Fotografien aus dem Dienstalltag der Staatssicherheit. Akustisch begleitet wird die Präsentation durch eine Toncollage aus Reden des ehemaligen Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke, Protokollmitschnitten der Anrufe beim Offizier vom Dienst des MfS sowie aus Vernehmungen und Schulungen. Kooperationspartner ist das Stasi-Museum. Am 27.10.2011 öffnet es seine Ausstellung zusätzlich bis 21.00 Uhr. Die Ausstellung ist, anders als die Projektion "Undichte Stellen", nicht kostenfrei für Besucher.

Die über 1,1 Millionen Fotografien der ehemaligen MfS-Zentrale wurden aufgrund ihrer spezifischen Anforderungen an die Bestandserhaltung als Sammlungsbestand im Archiv des BStU zusammengefasst. Das MfS fotografierte seit Anbeginn sowohl mit Amateur- als auch mit professioneller Technik, zunächst vor allem um Beweisaufnahmen von tatsächlichen und vermeintlichen Verbrechen gegen die DDR zu fertigen. Später diente die Fotografie zunehmend als Methode der präventiven "Feindbeobachtung". So genannte "staatsfeindliche Handlungen" sollten bereits im Vorfeld dokumentiert werden. So entstanden unzählige Beobachtungs- und Überwachungsfotografien, aber auch Bilder aus dem Dienstalltag der Stasi, der bis 1989 für die Bürger doch so oft unsichtbar blieb. Ausgewählte Fotografien geben Einblicke in Leben und Arbeitsweise der Stasimitarbeiter am authentischen Ort. Ein Kaleidoskop aus Aufnahmen der Kategorien Kollegium, Ausbildung, Gebäude und Diensträume, Technik, Tarnung, Tradition und Rituale sowie Auflösung des Ministeriums setzt sich auf der Fassade der einstigen Machtzentrale zusammen.

Die Tonüberlieferung in den Archiven des BStU beläuft sich nach der Aussonderung von gelöschten und leeren Tonträgern zur Zeit auf ca. 27.000 Tonträger mit relevanten verwendbaren Aufnahmen, die man etwa vier Jahre lang ununterbrochen hören könnte. Seit den 50er Jahren wurden beim MfS u.a. Gerichtsprozesse, Vernehmungen, Veranstaltungen, Dienstkonferenzen und -beratungen mitgeschnitten und archiviert. Aus späteren Jahren (70er, 80er Jahre) sind zahlreiche Tondokumente, die die Arbeitsweise und -methode des MfS widerspiegeln, im Bestand. Dies sind vor allem Diktate von IM-Berichten, Raum-, Funk- sowie Telefonüberwachungen, Aufzeichnungen der Anrufe beim Offizier vom Dienst des MfS. Darüber hinaus ergänzen Mitschnitte von Sendungen der Rundfunk- und Fernsehanstalten Ost wie West als auch ausländischer Anstalten zum Zwecke der Information und Auswertung die Überlieferung. Technisch betrachtet handelt es sich nicht um einen einheitlichen Bestand, sondern er setzt sich aus allen Formen von analogen Tonträgern, die es in der Zeit von 1950 bis 1989 europaweit gab, zusammen. Eine Auswahl dieser Tonkonserven erlaubt es, auch akustisch einzutauchen in die Denkweise des Überwachungsstaates.

Veranstaltungsdaten:
26. Oktober 2011 – 30. Oktober 2011; 17:00 Uhr bis 06:00 Uhr; Eintritt frei

Veranstaltungsort:
Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
Abteilung Archivbestände
Ruschestraße 103
10365 Berlin

Kontakt:
Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
Abteilung Archivbestände
Ruschestraße 103
10365 Berlin
Telefon: 030/2324-6699
Telefax: 030/2324-6619
archivfuehrungen@bstu.bund.de
www.bstu.bund.de/DE/InDerRegion/Berlin/Archiv/archiv_berlin_node.html

Quelle: Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), Veranstaltungsankündigung, 17.10.2011

Bestände des Stadtarchivs Braunschweig nun online recherchierbar

Das Stadtarchiv Braunschweig hat seinen Internetservice um ein neues Angebot erweitert. Ab sofort ist es möglich, online unter http://www.stadtarchiv-braunschweig.findbuch.net in den Archivalien des Stadtarchivs zu recherchieren. Ist die Suche erfolgreich, können Urkunden, Akten, Bilder oder Zeitungen per Internet bestellt und dann bei einem persönlichen Besuch im Lesesaal des Archivs eingesehen werden.

Derzeit sind 529 der etwa 900 Bestände des Stadtarchivs – also geschlossene Akteneinheiten zu bestimmten Institutionen oder Themen – mit insgesamt rund 100.000 einzelnen Akten, so genannten Verzeichnungseinheiten, im Netz recherchierbar. Neben städtischem Schriftgut werden im Stadtarchiv Braunschweig auch Nachlässe, Familien-, Vereins-, Verbands- oder Firmenarchive sowie spezielle Sammlungen dauerhaft gesichert. Schon seit geraumer Zeit ist es möglich, bequem per Internet im Stadtarchiv Zeitungskopien zu bestellen oder in der Chronik der Stadt zu blättern.

Kontakt:
Stadtarchiv Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig
Telefon: 0531/470-4711
Telefax: 0531/470-4725
stadtarchiv@braunschweig.de
www.braunschweig.de/kultur_tourismus/bibliotheken_archive/stadtarchiv/index.html

Quelle: Stadt Braunschweig, Pressemitteilung, 19.10.2011

Untersuchungsausschuss BLB fordert Akten an

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss des Landtags Nordrhein-Westfalen, der sich mit Vorgängen beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) befasst, hat am 18.10.2011 – wie angekündigt – seinen ersten Beweisbeschluss gefasst.

Auf Grundlage des Gesetzes über die Einsetzung und das Verfahren von Untersuchungsausschüssen des Landtags Nordrhein-Westfalen haben die Abgeordneten beschlossen, Akteneinsicht zu nehmen. Einzelne Ressorts der Landesregierung, weitere Behörden sowie der BLB NRW sollen dazu jetzt entsprechende Akten übersenden.

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss Bau- und Liegenschaftsbetrieb hat sich am 29. September 2011 konstituiert. Er soll sich unter anderem mit dem Neubau des Landesarchivs NRW in Duisburg, mit dem Erweiterungsbau des Polizeipräsidiums Köln-Kalk, mit dem Bauvorhaben Fachhochschule Köln sowie mit weiteren erkennbar werdenden Sachverhalten, beispielsweise dem Erwerb des Vodafone-Hochhauses, beschäftigen. Vorsitzender des Ausschusses ist Peter Biesenbach (CDU), stellvertretender Vorsitzender ist Markus Töns (SPD).

Hintergrund:
Im Gesetz über die Einsetzung und das Verfahren von Untersuchungsausschüssen des Landtags Nordrhein-Westfalen heißt es in § 14 Abs. 1 (Aktenvorlage, Aussagegenehmigung, Zutrittsrecht): Die Landesregierung und alle Behörden des Landes sowie die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterstehen, sind verpflichtet, dem Untersuchungsausschuss jederzeit Zutritt zu den von ihnen verwalteten öffentlichen Einrichtungen zu gestatten, die erforderlichen Aussagegenehmigungen zu erteilen und die Akten vorzulegen.

Quelle: Landtag NRW, Pressemitteilung, 19.10.2011

Stadtarchiv Mainz droht Umzug

Das Stadtarchiv Mainz muss möglicherweise demnächst an einen neuen Standort umziehen. Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung plant die Stadt Mainz das sanierungsbedürftige Jugendstilgebäude zu verkaufen, in welchem sich momentan die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und das Stadtarchiv befinden. Damit würde der traditionsreiche Standort an der Rheinallee den Sparplänen der Mainzer Ampelkoalition zum Opfer fallen. Während die Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek auf drei Standorte verteilt werden sollen, wird das Stadtarchiv nach Informationen der Zeitung auf jeden Fall erhalten bleiben.

Als neuer Standort kämen die Gebäude auslaufender Grund- oder Hauptschulen im Stadtgebiet infrage, wo das Stadtarchiv dann als eine Art historisches Zentrum für die Stadtgeschichtsforschung fungieren könnte. Dorthin könnten dann auch die archivisch interessanten Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek verlagert werden. Nach Informationen der Allgemeinen Zeitung sollen die Handschriften und Inkunabeln der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek jedoch dem Gutenberg-Museum übergeben werden. Die restlichen Bestände der Bibliothek würden dann mit der Universitätsbibliothek zusammengeführt. Die Stadt beziffert die jährlichen Einsparungen, welche durch die Umstrukturierung erzielt werden könnten, auf einen Betrag zwischen einer und anderthalb Millionen Euro.

Kontakt:
Stadtarchiv Mainz
Rheinallee 3b
55116 Mainz
Telefon: 06131/122178
Telefax: 06131/123569
stadtarchiv@stadt.mainz.de
www.stadtarchiv.mainz.de

Quelle: Allgemeine Zeitung, 19.10.2011

Archiv der Stadt Hornburg wird nicht nach Wolfenbüttel ausgelagert

Das Archiv der Stadt Hornburg wird nicht nach Wolfenbüttel ausgelagert sondern verbleibt in den Räumen am Montelabbateplatz in Hornburg. Damit hat der Verwaltungsausschuss der Stadt einen früheren Beschluss revidiert, nachdem die Archivbestände geschlossen an das Staatsarchiv Wolfenbüttel übergeben werden sollten. Der ursprüngliche Beschluss vom Juli dieses Jahres war mit Problemen bei der Brandsicherheit und mit den hohen Kosten für den Unterhalt des Archivs begründet worden. Demnach investiere die Stadt jährlich rund 20.000 Euro in dessen Unterhalt. Aus Protest über die Entscheidung der Stadt hatte die Archivpflegerin Sibylle Heise ihren Posten zur Verfügung gestellt. Stadtdirektor Andreas Memmert möchte das Archiv in Zukunft durch private Spenden zumindest teilfinanzieren. Hierzu beabsichtigt Memmert einen Förderverein zu gründen, der die Kosten für Heizung, Lagerung und Strom übernehmen soll. Zudem soll ein Sponsor für die Anschaffung eines Luftentfeuchters gefunden werden.

Kontakt:
Archiv der Stadt Hornburg
Montelabbateplatz 1
38315 Hornburg
Telefon: 05334/94909
stadtarchiv@schladen.de

Quelle: Braunschweiger Zeitung, 18.10.2011

Dinslaken prüft möglichen neuen Standort für das Stadtarchiv

Die Stadt Dinslaken sucht seit Langem einen neuen Standort für das Stadtarchiv Dinslaken. Nachdem ein möglicher Umzug des Archivs ins Johannahaus aus finanziellen Gründen gescheitert war, wird momentan auf Antrag der SPD-Stadtratsfraktion geprüft, ob das Museum Voswinckelshof als neuer Standort infrage kommt. Ein Gutachter soll feststellen, ob die dortigen Räumlichkeiten durch einen Umbau ergänzt und Museum und Stadtarchiv zu einem „Stadthistorischen Zentrum“ vereinigt werden können.

Gegen diese Lösung hat sich nun jedoch Heinz Wansing ausgesprochen. Der Vorsitzende der Dinslakener CDU bezweifelt, dass diese Lösung günstiger zu realisieren ist als der gescheiterte Umzug ins Johannahaus, der etwa eine Millionen Euro gekostet hätte. Schließlich liege das Museum im Bereich der Torflinse in der Dinslakener Altstadt, wodurch die Standfestigkeit beeinträchtigt sei. Dem entsprechend brachte Wansing das sanierungsbedürftige Vereinshaus in Barmingholten als Alternativvorschlag in die Diskussion. Er würde gerne prüfen lassen, ob das Gebäude nach einer Sanierung neben den Vereinen auch dem Stadtarchiv genügend Platz bieten könne. Die städtische Randlage des Vereinshauses sieht Wansing dabei nicht als Hinderungsgrund, schließlich müsse ein Stadtarchiv nicht zwangsläufig in der Stadtmitte liegen.

Kontakt:
Stadtarchiv Dinslaken
Platz d Agen 1
46535 Dinslaken
Telefon: 02064/66-629
Telefax: 02064/6611-629
gisela.marzin@dinslaken.de

Quelle: Der Westen, 18.10.2011

Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg zum Thema Zuwanderung

Das Stadtarchiv Nürnberg nimmt den 50. Jahrestag des Anwerbeabkommens mit der Türkei am 30. Oktober 1961 zum Anlass für die Ausstellung „Dageblieben! Zuwanderung nach Nürnberg gestern und heute“. Denn erst die Bereitschaft der Menschen zur Mobilität hat Ideen- und Techniktransfer in Handwerk und Kunst, in Wirtschaft und Wissenschaft ermöglicht. Ob Glaubensflüchtling oder Asylsuchende, ob Heimatvertriebener oder Aussiedlerin, ob so genannter Gastarbeiter oder Heiratsmigrantin: Sie alle trugen und tragen zur wirtschaftlichen und kulturellen Dynamik der Stadt Nürnberg bei. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse sind längst zentraler Bestandteil der städtischen Erinnerungskultur. Zahlreiche Exponate, Dokumente und Abbildungen, Film- und Hörstationen illustrieren nicht nur die historische Dimension von Zuwanderung, sondern präsentieren auch Ergebnisse des Zeitzeugenprojekts des Stadtarchivs zur Zuwanderung in die Noris nach 1945.

Veranstaltungsdaten:
21. Oktober 2011 – 15. Januar 2012; montags – donnerstags 8:30 Uhr – 17:00 Uhr, freitags 8:30 Uhr – 21:00 Uhr, sonntags 10:00 Uhr – 17:00 Uhr; Eintritt: frei

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg

Begleitband zur Ausstellung:
Michael Diefenbacher und Steven M. Zahlaus (Hg.),
Dageblieben! Zuwanderung nach Nürnberg gestern und heute,
Nürnberg 2011, 347 S., 24,- Euro, ISBN: 978-3-925002-90-1

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/2312770
Telefax: 0911/2314091
stadtarchiv@stadt.nuernberg.de
www.stadtarchiv.nuernberg.de

Quelle: Stadtarchiv Nürnberg, Veranstaltungsankündigung.

FH Potsdam evaluiert Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes

Seit dem 1. April 2010 ist das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes (PA AA) Gegenstand eines Projekts zur Evaluierung der Arbeitsabläufe, Benutzung und der Informationssysteme. Das Projekt des Fachbereiches Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam (Dr. Karin Schwarz) wird vom Auswärtigen Amt finanziell gefördert. Das Auswärtige Amt will die Transparenz und Zugänglichkeit von Archivgut effektiv und effizient gestalten. „Wir werden uns daher mit fast allen Bereichen archivischer Aufgaben befassen“ so Dr. Karin Schwarz. „Die Nachvollziehbarkeit der Bewertung, die Effizienz der Erschließung und – als Ziel jeglicher archivischer Tätigkeit – die zufriedenstellende Benutzung sind unser Anliegen.“

Das Politische Archiv des Auswärtigen Amtes ist eines der bedeutendsten Archive in Deutschland. Hier werden die Dokumente zur deutschen Außenpolitik seit 1867 verwahrt, darunter auch die Einigungsverträge der beiden deutschen Staaten von 1990. Jährlich benutzen ca. 700 Interessenten das Archiv, 1/3 davon kommen aus dem Ausland, vorwiegend aus Frankreich, Österreich, Schweiz und den USA.

Innerhalb dieses Projektes wird aktuell eine Online-Umfrage unter den Benutzern des Politischen Archivs durchgeführt. Alle Benutzer aus den Jahren 2010 und 2011 sind angeschrieben und gebeten worden, an der Umfrage teilzunehmen. Zusätzlich liegen die Fragebögen im Lesesaal des Archivs aus.

Es werden Fragen zu ihren bisherigen Besuchen und Erfahrungen im Politischen Archiv gestellt. Gleichzeitig haben sie auch die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge und Kritik zu äußern. Die Umfrage trägt dazu bei, die Benutzung im Politischen Archiv zu verbessern.

Die ausgewerteten Ergebnisse der Benutzerumfrage und der Evaluierung werden 2012 innerhalb des Projektberichts veröffentlicht.

Projektleitung:
Dr. Karin Schwarz
Fachbereich Informationswissenschaften, Studiengang Archiv
FH Potsdam
schwarz@fh-potsdam.de

Quelle: Fachhochschule Potsdam, News 2011, 17.10.2011