Digitale Westfaelische Urkunden-Datenbank gestartet

Wer sich bisher einen Überblick über historische Urkunden verschaffen wollte, war gezwungen, viele Orte aufzusuchen. Denn die archivische Überlieferung in Westfalen-Lippe aus dem Mittelalter und der Frühneuzeit ist aufgrund der vielen Kleinstaaten, die sich in der Region seit dem Mittelalter herausgebildet hatten, außerordentlich zerstreut. Im Rahmen des Kooperationsprojekts "Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank" (DWUD) machen das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und das LWL-Archivamt für Westfalen – in Kooperation mit der Stiftung Westfalen-Initiative – die heute auf viele staatliche, kommunale, private und kirchliche Archive verteilten Quellen nun online unter der Webadresse www.dwud.lwl.org öffentlich zugänglich.

Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank: URL: http://www.dwud.lwl.org

Abb.: Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank: URL: http://www.dwud.lwl.org

Bereits in den 1930er Jahren war von Archivaren der Plan entwickelt worden, über die Archiv- und Bestandsgrenzen hinweg einen Gesamtnachweis aller westfälischen Urkunden zu schaffen. Auf Karteikarten wurden seitdem von den Mitarbeitern der Vorläufereinrichtung des heutigen LWL-Archivamts für Westfalen so genannte Regesten verfasst, die inhaltliche Zusammenfassungen der Urkunden enthalten, die im Rahmen von Betreuungs- oder Erschließungsarbeiten in die Hand genommen worden waren. Auf diese Weise kamen bis in die 1970er Jahre rund 65.000 chronologisch geordnete Karteikarten aus über 250 Archivbeständen aus ganz Westfalen-Lippe zusammen. "Eine Menge, die man mit traditionellen Mitteln nicht mehr beherrschen konnte. Dies bedeutete das Ende der Arbeiten, und so ruhte dieser große kulturelle Schatz Westfalens seitdem in den Magazinräumen des Archivs", erklärt Projektleiter Dr. Marcus Weidner vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.

Als neues Modul des Internet-Portals "Westfälische Geschichte", das Service- und Informationsangebote rund um die Geschichte Westfalens bietet, können Interessierte auf viele dieser Regesten nun über das Internet zugreifen. "Der besondere Vorteil liegt darin, dass Interessierte nun gleichzeitig alle in DWUD verfügbaren Archivbestände durchsuchen können ? jederzeit und von zuhause aus", so Weidner. DWUD bietet aber nicht nur die digitalisierten Karteikarten, die nach Datum und Archiv aufrufbar sind, sondern darüber hinaus auch zehntausende Urkundenregesten, deren Textinhalte im vollen Wortlaut durchsucht werden können.

Zahlreiche staatliche, kommunale, kirchliche oder private Archive haben hierfür ihre Urkundenregesten zur Verfügung gestellt, darunter die Mitglieder der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e.V. und das Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen. Doch Dr. Peter Worm vom LWL-Archivamt, der für das Projekt aus archivfachlicher Sicht verantwortlich ist, möchte mehr: "Langfristiges Ziel ist es, eine speziell auf die Quellengattung ‚Urkunde‘ ausgerichtete Internetpräsenz zu schaffen, in die alle Einrichtungen, die über Urkunden aus Westfalen-Lippe verfügen, ihre Regesten einspeisen können. Zudem soll das Angebot ständig erweitert werden."

Mit über 85.000 Regesten, die nun freigeschaltet worden sind, ist hierfür der Grundstein gelegt. Die beiden LWL-Einrichtungen versprechen sich von dem Projekt, in das auch Drittmittel der Westfalen-Initiative und des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes eingeflossen sind, vielfältige Impulse für die Beschäftigung mit westfälischer Geschichte. "Heimat- und Familienforscher können besonders davon profitieren, da über eine spezielle Suche, die nicht exakt die Buchstaben, sondern deren Laut analysiert, nach Orts- und Personennamen gesucht werden kann, die von der heutigen Schreibung abweichen. Da hat es schon Aha-Erlebnisse von Testern gegeben, die nach ihren Ahnen gesucht haben", sagt Weidner.

Gesamtprojektleitung, Konzept
Dr. Marcus Weidner
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Karlstraße 33
48147 Münster
Tel. 0251 591-5691
Fax 0251 591-3282
marcus.weidner@lwl.org
URL: http://www.westfaelische-geschichte.lwl.org (Internet-Portal)
URL: http://www.lwl-regionalgeschichte.de (Institut)
URL: http://www.dwud.lwl.org (DWUD)

Projektleitung Archiv
Dr. Peter Worm
LWL-Archivamt für Westfalen
Jahnstraße 26
48147 Münster
Tel. 0251 591-4030
Fax 0251 591-269
peter.worm@lwl.org
http://www.lwl-archivamt.de

Arbeitskreis der Kommunalarchive im Kreis Soest arbeitet an Notfallplanung

Aus Anlass der 25. Sitzung des Arbeitskreises der Kommunalarchive im Kreis Soest hat Landrätin Eva Irrgang die Arbeit der Archivare in den verschiedenen Verwaltungen gewürdigt. "Archive gewährleisten das Informationsrecht für alle Bürger, bewahren, was die Rechte der Kommune und ihrer Bürger sichert, und dokumentieren Kontinuität und Transparenz des Verwaltungshandelns", betonte sie.

Die Verwaltungschefin wies zu Beginn des Jubiläumstreffens im Kreishaus drauf hin, dass diese Ziele den Kreis und alle anderen Archivträger vor große Aufgaben stellten: "Denn laut Archivgesetz müssen die Träger der kommunalen Selbstverwaltung dafür Sorge tragen, ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit zu archivieren und die Archive müssen archivfachlichen Anforderungen entsprechen." Frau Irrgang begrüßte als Gast der Veranstaltung besonders den Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen, Dr. Marcus Stumpf: "Der Landschaftsverband leistet, wie ich auch aus meiner Tätigkeit in der Landschaftsversammlung in Münster weiß, wichtige Unterstützung der kommunalen Archive. Und das nicht nur durch die Beratung in den verschiedensten archivpraktischen Fragen, sondern auch durch die Bezuschussung, die uns hier vor Ort zugute kommt."

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Abb.: Zur 25. Sitzung begrüßte Landrätin Eva Irrgang (vorne 3. v. r.) im Kreishaus die Mitglieder des Arbeitskreises der Kommunalarchive im Kreis Soest. Ehrengast der Jubiläumstagung war der Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen, Dr. Marcus Stumpf vorne (2. v. r.). Foto: Thomas Weinstock/Kreis Soest

Das Archivamt war vor über zehn Jahren mit der Bitte an das Kreisarchiv Soest herangetreten, einen Arbeitskreis der Archive einzurichten, wie er sich in einigen anderen Kreisen schon gebildet hatte. Kreisarchivarin Beatrix Pusch fungiert als Sprecherin, zweimal jährlich finden reihum in den jeweiligen Archiven oder Rathäusern Tagungen statt. Alle 14 Städte und Gemeinden sind vertreten, denn ein Archiv stellt eine gesetzliche Pflichtaufgabe dar. Die Mehrzahl der Kommunen haben hauptamtlich geleitete Archive, es gibt aber auch verwaltungsintern, zum Beispiel durch Hauptamtsleiter betreute Archive.

Da viele Archivare "Einzelkämpfer" sind, schätzen sie vor allem den Erfahrungsaustausch im Arbeitskreis. Aber auch gemeinsame, kreisweite Projekte führen die Mitglieder zusammen. So entstand unter anderem das Faltblatt "Vom Wert alter Papiere – Anregungen für Vereine und Privatpersonen zum Aufbau eines Archivs" oder die Aktivitäten zum Tag der Archive wurden abgestimmt. Derzeitig wichtigstes Thema ist Notfallplanung. Der Albtraum jedes Archivars ist eine Katastrophe wie der Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009. So arbeiten die heimischen Archivare an der Bildung eines kreisweiten Verbundes zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen. Kreisarchivarin Beatrix Pusch: "Es muss sich nicht gleich um den Zusammenbruch eines kompletten Gebäudes handeln. Vor allem Feuer- und Wasserschäden haben wir im Fokus."

Kontakt:
Kreisarchiv Soest
Hoher Weg 1-3
D- 59494 Soest
Telefon: 02921-302960
Telefax: 02921-302944
Kreisarchiv@kreis-soest.de

Quelle: Kreis Soest, Pressemitteilung, 13.12.2011

Erweiterungsbau des Generallandesarchivs Karlsruhe eröffnet

Nach dreijähriger Bauzeit wurde am 12. Dezember 2011 der Erweiterungsbau des Generallandesarchivs Karlsruhe in einem Festakt der Öffentlichkeit übergeben. Der Grundstein für das neue 8,5 Millionen-Gebäude direkt neben dem alten Bau war im September vor drei Jahren gelegt worden.

In dem markanten Gebäude finden die Besucher künftig in den neuen Lesesälen optimale Arbeitsbedingungen. Im Foyer des Neubaus sollen künftig Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Die Magazine haben Platz für 14 Regalkilometer Archivgut. Das Generallandesarchiv ist mit dem Neubau gut für die Zukunft gerüstet.

Die traditionsreiche Abteilung Generallandesarchiv Karlsruhe ist heute zuständig für das Schriftgut der Landesbehörden und Gerichte im Regierungsbezirk Karlsruhe und die dort angesiedelten regionalen Bundesbehörden.

Am Samstag 28. Januar 2012, 10.30 – 17.00 Uhr, präsentiert sich das Haus an einem „Tag der offenen Tür“ der Öffentlichkeit. In Führungen und Kurzvorträgen bieten die Archivarinnen und Archivare den Besuchern Einblicke in die Arbeit des Generallandesarchivs.

Kontakt:
Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 3
D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/926-2206
Telefax: 0721/926-2231
glakarlsruhe@la-bw.de

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung; Bild, 12.12.2011

Medienberatung NRW kürt Preisträger des Wettbewerbs »Kooperation. Konkret.«

Zum fünften Mal in Folge rief die Medienberatung NRW in diesem Jahr Schulen und kommunale Bildungsinstitutionen dazu auf, sich mit ihren Konzepten am Wettbewerb „Kooperation. Konkret.“ zu beteiligen. Am 23.11.2011 fand im Rahmen des Bildungskongresses „Kooperation. Kult.“ in Dortmund die feierliche Auszeichnung der Siegerbeiträge statt, darunter einer aus Arnsberg mit Archivbezug.

Arnsberger Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Schule machten sich regelmäßig mit Kamera und Objektiv ausgestattet auf den Weg, immer dann, wenn Sie sich im Rahmen des Projektes „Arnsberg im Wandel – Dokumentation städtebaulicher Veränderung“ auf die Jagd nach Fotomotiven begeben. Diese gleichen sie unter fachlicher Anleitung von Archivarinnen und Archivaren mit Bildern der Vergangenheit ab und führen beides in einem dokumentarischen Bildband zusammen. Arbeits- und Lernort war das Arnsberger Stadt- und Landständearchiv. Mit einem Zeitaufwand von wöchentlich zwei Stunden hat die siebenköpfige Schülergruppe unter Anleitung des Heimatbund-Geschäftsführers Torsten Kapteiner die entsprechenden Arbeiten durchgeführt.

„Ein für die Bildungspartnerschaft ‚Archiv und Schule‘ vorbildhaftes Projekt, das den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern durch die Methode des forschend entdeckenden Geschichtsunterrichts einen direkten Bezug zwischen archivalischen Quellen einerseits und der eigenen lebensweltlichen Gegenwart andererseits vermittelt“, urteilte die Jury und belegte das Konzept mit dem zweiten Platz.

Auch im nächsten Jahr plant die Medienberatung NRW die Fortsetzung des Wettbewerbes. Die Ausschreibung dazu wird im Mai 2012 starten.

Der landesweite Wettbewerb „Kooperation. Konkret.“ ist Bestandteil der Initiative „Bildungspartner NRW“. Er prämiert Unterrichtskonzepte und Praxisbeispiele für die konkrete Zusammenarbeit von Schulen mit kommunalen Bildungseinrichtungen.

Seit dem Jahr 2005 stärkt die Medienberatung NRW durch die Initiative „Bildungspartner NRW“ kontinuierlich und mit stetig wachsendem Erfolg Kooperationen zwischen kommunalen Bildungseinrichtungen und Schulen. Am Anfang standen die Bibliotheken, bis heute haben sich der Initiative Archive, Museen, Musikschulen, Medienzentren und Volkshochschulen angeschlossen. Ziel der Partnerschaften ist es, durch systematische Kooperationen die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche in NRW zu verbessern.

Ansprechpartner Jürgen Otte
Medienberatung NRW
www.medienberatung.nrw.de

LVR-Zentrum für Medien und Bildung
Bertha-von-Suttner-Platz 1
40227 Düsseldorf
0211/27404-2478
otte@medienberatung.nrw.de

Die Medienberatung NRW ist ein gemeinsames Angebot des LVR-Zentrums für Medien und Bildung und des LWL-Medienzentrums für Westfalen im Auftrag des Landes NRW und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe.

Quelle: Bildungspartner NRW, Pressemitteilung, 23.11.11; SauerlandKurier, 11.12.2011

Gedenken an die Deportation Bocholter Juden im Jahre 1941

Eines moralischen Tiefpunktes der Bocholter Stadtgeschichte, der Deportation von 25 Bocholtern jüdischen Glaubens im Jahre 1941, gedachte die Stadt Bocholt am 10. Dezember 2011. – Am 10. Dezember 1941 begann die Verschleppung von 25 Bocholtern in die Ghettos und Konzentrationslager in den osteuropäischen Staaten. Wie brutal die Deportation an besagtem Morgen vor sich ging, daran erinnert sich Luzi Sundermann, die damals vor dem Haus, Niederbruch 20, stand. "Mir fiel sofort eine Gruppe Männer auf, die vor dem Haus der Familie Metzger stand. Die Männer hatten Abzeichen am Arm. Als ich näher kam, sah ich, dass sie Metzgers aus dem Haus holten. Dabei wurden sie geschlagen. Die Frauen weinten. In den Gesichtern der Juden stand Angst, sie sträubten sich. Doch die Männer schrieen sie an. Sie schlugen noch die Scheiben ein. Die Juden mussten in den Bus einsteigen."

So wie hier mussten auch vor den so genannten Judenhäusern Bahnhofstraße 16 und Stiftstraße 32 sowie an der damaligen Polizeidirektion Münsterstraße 76 Menschen in den Deportationsbus nach Münster steigen. Von hier wurden die 25 Bocholterinnen und Bocholter jüdischen Glaubens in das Ghetto der lettischen Hauptstadt Riga gebracht. Sieben von ihnen erlebten die Auflösung des Ghettos 1943. Nur zwei – Henny Hochheimer und Meta Metzger – überlebten die danach folgenden KZs und kehrten im Sommer 1945 nach Bocholt zurück.

Fotos eines Besuches von Schülern der Hohe-Giethorst-Schule in der Gedenkstätte Riga-Bikernieki, hier wurden viele der aus Bocholt Deportierten in den Jahren 1941-1944 ermordet, werden derzeit vom VHS-Arbeitskreis Synagogenlandschaften im Foyer der Stadtbücherei Bocholt, Hindenburgstraße 5, gezeigt.

Lehrer Klaus Held erinnert sich an seine Eindrücke: "Als wir im Juni 2010 in Riga den Wald von Bikernieki erreichten, fragte einer seiner Schüler, ob dies die Stelle sei, an der der kleine Leo Landau erschossen wurde. Seine Lebensgeschichte hatten wir im Unterricht gelesen. Ich hatte schon das Gefühl, dass ihn diese Frage ernsthaft berührte, besonders in dem Moment, als wir zwischen den Steinen, die an die erschossenen Juden erinnerten, standen. Die Litauer hatten uns Grabkerzen mitgebracht, so dass wir zusammen Kerzen anzünden konnten, die wir am Stein \’Bocholt\‘ und der zentralen Gedenkstätte aufstellten." Mit vorbereiteten Texten und mit einer Schweigeminute gedachten die Bocholter den verschleppten und ermordeten Bocholter Juden, aber auch der Toten aus den vielen anderen Städten wie Vreden und Coesfeld.

Die Ausstellung geht am 15. Dezember 2011 mit einem Erinnerungsabend zu Ende. Schüler und Lehrer der Hohe-Giethorst-Schule werden über ihre Eindrücke in Biekerniki berichten.

Ausstellung »1000 Jahre Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra« in Augsburg vorgestellt

Vom Jahr 1012 bis zur Säkularisation 1802 / 1803 bestand in Augsburg das Benediktinerkloster St. Ulrich und Afra, ein Zentrum mönchischen Lebens, dessen Strahlkraft weit über die Grenzen Augsburgs hinaus reichte. Das Archiv des Bistums Augsburg erstellte in Zusammenarbeit mit dem Verein für Augsburger Bistumsgeschichte eine Ausstellung, die wichtige Aspekte der Geschichte der ehemaligen Reichsabtei aufgreift.

Auf zwölf Tafeln werden historische Klosteransichten, Porträts bedeutender Äbte und Beispiele benediktinischer Gelehrsamkeit gezeigt. Den durch dieses – erst im 17. Jahrhundert reichsunmittelbare – Kloster betreuten Pfarreien, sowie auch den Pfarrern, die nach der Säkularisation die Stadtpfarrei St. Ulrich und Afra pastorierten, widmet die Ausstellung ebenfalls Aufmerksamkeit. Die Präsentation der zwischen 2007 und 2011 durchgeführten grundlegenden Restaurierung der Basilika St. Ulrich und Afra rundet die Ausstellung inhaltlich ab.

Dem Besucher wird verdeutlicht, wie sehr die örtliche Kirchengeschichte die kulturelle, wissenschaftliche, politische und religiöse Entwicklung einer ganzen Region bis in die Gegenwart hinein prägt. Daneben ermöglicht die Ausstellung einen kurzen Einblick in die Vielfalt der Bestände des Archivs des Bistums Augsburg. Es ist geplant, die Tafeln, die auf der Jahresversammlung des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte erstmalig zu sehen waren, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Kontakt:
Archiv des Bistums Augsburg
Hafnerberg 2
86152 Augsburg
Tel.: 0821 – 3166-411
Fax: 0821 – 3166-419
dioezesanarchiv@bistum-augsburg.de

Unterlagen des Württembergischen Fußballverbands ans Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Der Württembergische Fußballverband e.V. hat am 1. Dezember 2011 seine historisch wichtigen Unterlagen dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart als Depositum in einem kleinen Festakt übergeben. Bei diesem wurde der Archivvertrag, in dem die rechtlichen Rahmenbedingungen festgelegt werden, von beiden Seiten unterzeichnet. Im Vertrag ist geregelt, dass die Unterlagen im Besitz des Fußballverbandes bleiben, das Landesarchiv diese verwahrt und sie der interessierten Öffentlichkeit zur Erforschung der Geschichte des Verbandes in seinem Lesesaal zur Nutzung zu Verfügung stellt. Das Findbuch kann im Internet unter Bestand P 38 Württembergischer Fußballverband e.V. eingesehen werden.

Der Württembergische Fußballverband e.V. (WFV) entstand am 8.7.1951 durch den Zusammenschluss der regionalen Fußballverbände in Nord- und Südwürttemberg/Hohenzollern. Er ist die Dachorganisation der Fußballvereine in Württemberg mit inzwischen fast 1.800 Fußballvereinen und über 500.000 Mitgliedern.

Der Bestand stammt ursprünglich aus der Geschäftsstelle des Württembergischen Fußballverbandes e.V. in Stuttgart und lagerte dort in verschiedenen Räumen. Im Jahr 2010 wurde er vorübergehend zur Bearbeitung dem Institut für Sportgeschichte in Maulbronn übergeben.

Schwerpunkte des Bestands bilden Protokolle zu einzelnen Verbands- und Bezirkstagen sowie des Verbandsjugendausschusses, als auch die Unterlagen zu den Bauvorhaben des Württembergischen Fußballverbandes. Zeitlich reichen die Unterlagen bis ins Jahr 1946 zurück. Die Protokolle der Verbandstage in der unmittelbaren Nachkriegszeit ermöglichen einen tiefgehenden Einblick in die Probleme und Schwierigkeiten, denen der Fußball sowohl in Nord- als auch in Südwürttemberg/Hohenzollern sich stellen musste. Die Filmsammlung wurde ebenfalls an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben und liegt nun nach der Digitalisierung der Filme auf DVD vor. Darunter befindet sich interessantes Filmmaterial zur Schiedsrichterausbildung, zum Trainingsaufbau und zur Fußballweltmeister in Deutschland im Jahr 1974.

Kontakt:
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Konrad-Adenauer-Straße 4
D-70173 Stuttgart
Telefon: 0711/212-4335
Telefax: 0711/212-4360
hstastuttgart@la-bw.de

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung, Dez. 2011

Outtakes – Fundstücke aus dem Stadtarchiv Bielefeld

Das Stadtarchiv Bielefeld zeigt bis zum 30. Dezember 2011 die Abschlussausstellung "outtakes – Fundstücke aus dem Stadtarchiv Bielefeld". Die Ausstellung ist jeweils montags bis freitags, 8 bis 17 Uhr, in den Räumen Rohrteichstraße 19, 33602 Bielefeld, 1. OG, zu sehen.

Nach mehr als 30 Jahren verlässt das Institut Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek das als Provisorium gedachte Domizil in der Rohrteichstraße. In dieser Zeit und vor allem in den Jahrzehnten und Jahrhunderten zuvor haben sich an den alten Standorten und in den Räumen und Regalen Materialien von historischem Wert angesammelt, die für die Erforschung und das Verständnis der Geschichte Bielefelds leider keine Bedeutung haben. Es ist auch nicht mehr zu rekonstruieren, wie diese „Fundstücke” in den Bestand eingegangen sind.

Der Umzug zwang das Personal, sämtliche Archivalien zu verpacken, unbearbeitete Materialien zu sichten und grob Beständen zuzuordnen oder diese neu zu bilden. Diese Arbeiten förderten Material zu Tage, das sich einer Zuordnung entziehen, weil es entweder kein klassisches Archivgut ist oder nicht nach Bielefeld gehört. Das eine ist bereits dem Historischen Museum in Bielefeld übergeben worden, das andere wird bald als Dauerleihgabe den als zuständig erkannten Archiven zugeleitet.

Zuvor jedoch wird es erstmalig einem Publikum gezeigt, um vielleicht auch die archivische Fachwelt anzuregen, ähnlich zu verfahren – wer weiß schon, welche Bielefeld-Stücke anderswo unbeachtet schlummern. Zu sehen sind Fundstücke, die nach dem Umzug als Dauerleihgaben u.a. nach Salzwedel und Speyer, Essen und Herford, Paderborn und Münster, Berlin und Detmold gehen – und zwar mit Recht. Ergänzt wird die kleine Ausstellung um Stücke, die außergewöhnlich oder sehr „auswärtig” erscheinen, aber nachweislich zum Bestand des Stadtarchivs Bielefeld zählen und auch dort verbleiben.

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Rohrteichstr.19
D- 33602 Bielefeld
Telefon: 0521-512471
Telefax: 0521-516844
stadtarchiv@bielefeld.de

Neue Anschriften:
– Postanschrift (ab 2. Januar 2012): Postfach, 33597 Bielefeld
– Lieferanschrift (ab 2. Januar 2012): Kavalleriestr. 17, 33602 Bielefeld
– Besuchereingang (ab 1. März 2012): Neumarkt.

Werler Stadtarchivar in den Ruhestand verabschiedet

Am 30.11.2011 wurde der Werler Stadtarchivar Heinrich Josef Deisting in den Ruhestand verabschiedet. Deisting kann auf eine über 50-jährige Berufstätigkeit zurückblicken. Er war über 37 Jahre lang für das städtische Archiv zuständig. Für die jahrelange gute Zusammenarbeit bedankte sich Bürgermeister Grossmann sehr herzlich und betonte, dass er sowohl in der Verwaltung aber auch überregional eine hohe fachliche und persönliche Akzeptanz und Ansehen genieße.

Mit Eintritt in den Ruhestand wird Heinrich Josef Deisting jedoch nicht von seiner Leidenschaft lassen, sondern sich weiterhin mit der Heimatpflege befassen und zwei kirchliche Archive betreuen. Auch im städtischen Archiv wird er weiterhin ein gern gesehener Gast bleiben. Sein Nachfolger wurde der Werler Michael Jolk, der zuvor fast 15 Jahre lang das Archiv des Freiherrn v. Fürstenberg, Schloss Herdringen, in Arnsberg leitete.

Kontakt:
Stadtarchiv Werl
Stadtarchivar Michael Jolk
Hedwig-Dransfeld-Str.21-23
59457 Werl
Tel.: 02922-8001018
Fax: 02922-8001098
michael.jolk@werl.de
www.werl.de

Quelle: Stadtarchiv Werl/Michael Jolk, Mailingliste Westfälische Geschichte, 2.12.2011

Stadtarchiv Herten wegen Ratshausumbau zeitweilig geschlossen

Im sanierten Hertener Rathaus bekommt auch das Stadtarchiv Herten ab dem Frühjahr 2012 neue Räume. Weil so ein Umzug viel Vorbereitung benötigt, muss das Archiv bereits ab Montag, 12. Dezember 2011, vorübergehend schließen. Wer in der Hertener Geschichte stöbern möchte, hat in den kommenden zwei Wochen noch die Gelegenheit dazu.

Knapp zwei Kilometer Archivmaterial, zahlreiche Karten, Pläne, Plakate und Fotos müssen für den Umzug vorbereitet, verpackt und in den neuen Räumen untergebracht werden. Damit einher gehen auch Konservierungsverfahren, die empfindliche Gegenstände fachgerecht für den Umzug präparieren.

Das Archiv-Team bittet um Verständnis für die lange Schließungszeit. "In den neuen Räumlichkeiten präsentieren wir das alte Archiv dann im neuen Glanz", verspricht Leiterin Kirsten Noetzel. Dafür wird zurzeit der kleine Sitzungssaal in einen Magazinzweckbau umgebaut. Dort wird es eine neue zweite Ebene und eine Rollregalanlage geben. Zusätzlich entsteht ein circa 50 Quadratmeter großer Lesesaal mit Arbeitsplätzen für die Besucher.

Zur Orientierung während der Schließungszeit hat das Archiv-Team einen Flyer erstellt, in dem alle wissenswerten Informationen stehen. Dieser liegt demnächst in den öffentlichen Einrichtungen aus. Ein Datum für die Neueröffnung steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben.

Öffnungszeiten:
Montag geschlossen, Dienstag und Mittwoch 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr, Donnerstag 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 13 Uhr

Kontakt:
Stadtarchiv Herten
Gartenstr. 40 (im Städt. Gymnasium)
D- 45699 Herten
Telefon: 02366-303-233
Telefax: 02366-303-630
stadtarchiv@herten.de

Quelle: Stadt Herten, Pressemitteilung, 1.12.2011