Das war der Tag der Archive 2012 in Zwickau

Im Rahmen des bundesweiten „Tag der Archive“ hatte das Stadtarchiv Zwickau am 3. März 2012 in seine Räume in der Lessingstraße eingeladen. Entsprechend des zentralen Themas „Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen“ stellten die Archivare historische Dokumente zu diesen Schwerpunkten in den Mittelpunkt der Veranstaltung. So waren Bauunterlagen für den Neubau der durch das Muldenhochwasser von 1694 zerstörten Tränkbrücke, später Paradiesbrücke, Aktenstücke über die Hochwasserkatastrophen von 1858 und 1954, zahlreiche Fotodokumente und Erinnerungsberichte genauso zu sehen wie die Pestordnung von 1680 und der Brief Wallensteins aus dem Jahr 1632 vor dem Einzug seines Heers in Zwickau.

\"Das

Tag der Archive in Zwickau (1)

Archivführungen gewährten einen Blick in die sonst verschlossenen Magazine
Ein besonderer Höhepunkt sollte die Aufführung des historischen Dokumentarfilms „Solidarität der Tat“ über das Muldenhochwasser im Sommer 1954 werden. Um die Nähe zum Archiv zu wahren, das an diesem Tag ja im Mittelpunkt stand, wurde der Film in den benachbarten Kunstsammlungen gezeigt. Auf Grund des riesigen Besucheransturms musste kurzerhand umdisponiert werden. Der Film lief nicht wie geplant einmal, sondern gleich dreimal hintereinander. Dennoch konnten nicht alle Interessenten an den Vorführungen teilnehmen, was die Zwickauer Archivare dazu veranlasste, im Laufe des Jahres eine weitere Veranstaltung zu Hochwasserkatastrophen in der Geschichte der Stadt Zwickau anzubieten. Informationen dazu sind unter www.zwickau.de zu finden.

\"Das

Tag der Archive in Zwickau (2)

Der Tag der Archive war wie schon in den vergangenen Jahren wieder dazu angetan, in die Zwickauer Stadtgeschichte einzutauchen, besondere historische Fakten und Ereignisse anhand von Originaldokumenten kennenzulernen. Während der Magazinführungen, an denen allein ca. 150 Besucher teilnahmen, bestand dazu ausgiebige Gelegenheit. Auch die kleine Präsentation zu Hochwasserkatastrophen, gezeigt in den Kunstsammlungen, fand sehr großen Anklang.

Insgesamt verbuchte das Zwickauer Stadtarchiv an diesem Tag rund 400 Besucher. Das Interesse der Zwickauer für das Archiv und die Arbeit der Archivare war überwältigend.

\"Das

Tag der Archive in Zwickau (3)

Link: www.tagderarchive.de

Kontakt:
Stadtarchiv Zwickau
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
Telefonnummer 0375 83-4701
Faxnummer 0375 83-4747
stadtarchiv@zwickau.de

(Fotos: Stadt Zwickau, SB Öffentlichkeitsarbeit)

Lernen für die Zukunft aus der Wirtschaftsgeschichte

Berliner Schüler und Schülerinnen des Oberstufenzentrums für Banken und Versicherungen haben seit Februar 2012 einen neuen und unüblichen Lernort. Sieben Monate lang werden sie Gelegenheit haben, das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv mittwochs am Nachmittag zu besuchen. Themen wie „Recherche und Archivarbeit“ oder „Realitätsnahe Simulation von Geschäftsabläufen“ gehören zum Projekt und haben das Ziel, die jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf zu fördern und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Lehrer des Oberstufenzentrums und Projektleiter des Wirtschaftsarchivs arbeiten hierfür Hand in Hand.

Auch an anderen Wochentagen ist es den Schülern und Schülerinnen erlaubt, in den Akten des Wirtschaftsarchivs zu recherchieren und in beaufsichtigten Schülerarbeitsgruppen zu lernen. Hierfür stellt das Wirtschaftsarchiv einen Teil seiner rund 450.000 Einzelakten umfassenden Bestände sowie die 10.000 Bände der Bibliothek zur Verfügung. Eine Ausstellung und die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien aus den Archivbeständen sind geplant. Die Präsentation wird auch Berliner Unternehmen vorstellen.

Finanziell unterstützt wird das Projekt durch das Programm LSK (Lokales Soziales Kapital) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), das sich im Land Berlin dafür einsetzt, beschäftigungswirksame Potenziale in den einzelnen Bezirken zu erschließen.

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V.
Das Wirtschaftsarchiv bewahrt Akten, Fotos, Karten, Pläne und Filme von Unternehmen und Verbänden sowie Nachlässe von Unternehmern auf. Es ist gemeinnützig und als kulturelle Institution vom Berliner Senat anerkannt. Das Wirtschaftsarchiv ist eine Forschungsstelle für die Wirtschaftsgeschichte der Region und organisiert Ausstellungen sowie Konferenzen und Veranstaltungen zu wirtschaftshistorischen Themen. Es ist Lernort für Schulen und kooperiert mit Universitäten und anderen historisch ausgerichteten Institutionen. Das Wirtschaftsarchiv finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Drittmittel und Spenden. Für Spenden können Spendenquittungen ausgestellt werden.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Eichborndamm 167, Haus 42,
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
www.bb-wa.de

Quelle: Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V., Pressemitteilung, 7.3.2012

Besucherandrang in Wedel zum Tag der Archive

Das Stadtarchiv Wedel hat den Jahrestag des Bombenangriffs vom 3. März 1943 zum Thema des Tages der Archive gemacht. Mit faszinierten und fassungslosen Blicken betrachteten Hunderte von Besuchern die Fotopräsentationen und Filmvorführungen, die Stadtarchivarin Anke Rannegger zu diesem Tag der offenen Tür vorstellte.

Das Ausmaß der Zerstörung der Rolandstadt, die am 3. März 1943 schwer von Bomben getroffen wurde, jagt auch heute noch dem Betrachter ein Schaudern über den Rücken. Mit einer Fotopräsentation und Filmvorführungen beeindruckte das Stadtarchiv die Besucher.

\"Abb.:

\"Abb.:

Abb.: Besucherandrang im Stadtarchiv Wedel zum Tag der Archive (Foto: Stadt Wedel)

Die anwesenden Zeitzeugen des schrecklichen Ereignisses berichteten von ihren Erinnerungen an die Nacht und die folgenden Tage. Festgehalten wurde der Tag der Archive im Stadtarchiv Wedel durch ein Team des NDR. Dieser berichtete auch von den umfangreichen Vorbereitungen des Stadtarchivs für diesen Tag. Dieser Film, der am 03.03.2012 im Schleswig-Holstein-Magazin des NDR lief, ist zurzeit noch in der Mediathek auf der Homepage des NDR zu sehen.

Neben diesen Präsentationen zum Bombenangriff informierten sich auch rund 200 Besucher über die eigentliche Arbeit in einem Archiv, indem sie an den zahlreichen Führungen durch den Magazinraum teilnahmen. Und zeigten sich überrascht über die Vielfältigkeit des Berufsbildes. – In den Beständen des Stadtarchivs Wedel kann man auch ohne Tag der offenen Tür recherchieren, online unter http://www.wedel.de/index.do?ok=30888&uk=31351.

Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Rathausplatz 3 – 5
22880 Wedel
Telefon: 04103 707 215
Fax: 04103 707 88 215
A.Rannegger@stadt.wedel.de

Quelle: Stadt Wedel, 5.3.2012

Geschichtsdidaktiker Karl-Ernst Jeismann verstorben

Im Alter von 86 Jahren ist der Geschichtsdidaktiker Professor Dr. Karl-Ernst Jeismann am 25. Februar 2012 im Alter von 86 Jahren in Münster verstorben. Nach seinem Lehramtsstudium der Fächer Geschichte, Deutsch und Erdkunde in Kiel und Münster war Karl-Ernst Jeismann zunächst Lehrer am münsterschen Schillergymnasium. In den Jahren 1963 bis 1966 leitete er als Oberstudiendirektor das Studienseminar in Münster. 1966 nahm er einen Ruf der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe auf einen Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an, wo er bis 1978 auch das Amt des Rektors innehatte.

1971 habilitierte er sich an der Ruhr-Universität Bochum und nahm von 1978 bis 1984 die Leitung des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig wahr. Von dort kehrte er an das Institut für Didaktik der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zurück. 1990 wurde er in Münster emeritiert.

Nach seiner Promotion über das Problem des Präventivkrieges im europäischen Staatensystem vor allem der Bismarckzeit (1956) veröffentlichte Karl-Ernst Jeismann grundlegende Arbeiten zur Bildungsgeschichte und zur Geschichtsdidaktik. Sein Handbuch zur deutschen Bildungsgeschichte des 19. Jahrhunderts, vor allem aber seine zweibändige Studie zum preußischen Gymnasium in Staat und Gesellschaft (1996) haben in ihrer Verknüpfung von Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Politikgeschichte Standards für die moderne Bildungsgeschichte gesetzt.

Von großer Bedeutung sind seine Leistungen für die Geschichtsdidaktik, wo er das Fundament der modernen Disziplin gelegt hat. Seither beansprucht die Geschichtsdidaktik, mehr zu sein als eine bloße Methodenlehre des Schulfaches Geschichte, sondern die Wissenschaft vom Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft. Für seine Verdienste um die international vergleichende Schulbuchforschung, für die Geschichtsdidaktik und für die wissenschaftliche Lehrerbildung wurde er 1985 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Quelle: WWU Münster, Pressestelle, 29.2.2012

Schenkungsurkunde 1007 im Stadtmuseum Fürth

Die Reihe "Schätze aus dem Archiv" wird 2012 im Stadtmuseum Fürth mit einem ganz besonderen Highlight eröffnet: die Urkunde von 1007, auf welcher Fürth (nach heutigen Kenntnissen) das erste Mal in der Geschichte erwähnt wurde, wird ausgestellt! Ab dem 8. März bis zum 15. April 2012 ist das wertvolle Stück exklusiv im Stadtmuseum zu besichtigen. Aufgrund der großen historischen Bedeutung der Urkunde wurde diese bislang noch nie ausgeliehen – d.h. jetzt geschieht es zum ersten Mal!

Da die "Schätze aus dem Archiv" (in diesem Falle dem Staatsarchiv Bamberg) bisher immer frei zu besichtigen waren, gilt dies selbstverständlich auch für die Urkunde.

Weitere Termine dieser Reihe:

21.04.-03.06. Historisches Wappenbuch der Region, ca. 1640

09.06.-22.07. Hochzeitswappen von Christian Graf von Pückler und Karoline, geb. Gräfin zu Löwenstein-Wertheim-Virneburg, 1737

28.07.-09.09. Dokumente zur Prüfung der Frage des Zusammenschlusses der Städte Fürth und Nürnberg, 1922

15.09.-28.10. Modell des Flughafens Atzenhof im Zustand von 1925, 2007/08

03.11.-16.12. Dokumente zur Enteignung Gebäude Kohlenmarkt 4, 1939/40 ("Kaufhaus Weißer Turm")

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/ 97 92 22 90
Fax: 0911/ 97 92 22 99
www.stadtmuseum-fuerth.de

Ausstellung 50 Jahre Pfarrerinnen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Der Weg der Theologinnen in das Pfarramt war ein weiter – auch in Kurhessen-Waldeck. In einer Ausstellung skizziert das Landeskirchliche Archiv Kassel anhand von Fotos, Quellen, Biogrammen und Erinnerungen früher Theologinnen die schwierigen Bedingungen, unter denen Frauen in der Zeit von 1931/32 bis 1963 als Pfarrhelferinnen, Vikarinnen und Pfarrerinnen ihren Beruf ausüben mussten.

Im Dezember 1961 verabschiedete die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck nach kontrovers geführter Diskussion ein richtungsweisendes Kirchengesetz über das Amt der Pfarrerin. Es trat vor fünfzig Jahren mit Beginn des Jahres 1962 in Kraft. Erstmals wurden nun Frauen zu Pfarrerinnen ordiniert und konnten ein Gemeindepfarramt übernehmen. Es sollte dann noch zwei Jahrzehnte dauern, bis die volle rechtliche Gleichstellung erreicht war. Die Argumente, die gegen die Ordination von Frauen vorgebracht wurden, waren oft von Vorurteilen geprägt und wurden als verletzend empfunden. Die Entwicklung der letzten dreißig Jahre zeitigt große Veränderungen. Heute ist es selbstverständlich, dass Pfarrerinnen in Gemeinden und Leitungsämtern Verantwortung übernehmen.

Die Schau, die vom Landeskirchlichen Archiv Kassel konzipiert und erstellt und von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck finanziert wurde, besteht aus 20 Tafeln und kann ab April 2012 als Wanderausstellung über das Landeskirchliche Archiv Kassel angefordert werden. Das einfach zu bedienende Ausstellungsequipment wird zusammen mit den Tafeln kostenfrei zur Verfügung gestellt. Ein gut hundertseitiger Katalog ergänzt die Schau.

Info:
Bettina Wischhöfer, Pfarrhelferin, Vikarin, Pfarrerin – Theologinnen in Kurhessen-Waldeck, Quellen zur Ausstellung des Landeskirchlichen Archiv Kassel „50 Jahre Pfarrerinnen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck“ (Schriften und Medien des Landeskirchlichen Archiv Kassel 31), Kassel 2012, 8,- €, 106 Seiten
Zu beziehen über: archiv@ekkw.de

Beworben wird die Wanderausstellung mit einer Postkarte, die auch einen QR-Code enthält. Wird dieser eingescannt, landet man direkt auf der Website des Archivs bei weiteren Infos zu dieser und den anderen Wanderausstellungen des Landeskirchlichen Archivs.

Aufbau der Ausstellung

Tafel 1: 50 Jahre Pfarrerinnen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Tafel 2: Zeitleiste
Tafel 3: Weibliche Hilfskräfte für den Gemeindedienst
Tafel 4: Vertretungsarbeit im Pfarrdienst
Tafel 5: Ein „Amt sui generis“
Tafel 6: “Vikarinnen-Probleme”
Tafel 7: “Das weiße Krägelchen”
Tafel 8: Das Amt der Pfarrerin
Tafel 9: Fortschritte
Tafel 10: Gleichstellung?
Tafel 11: Die Amtstracht der Pfarrerin
Tafel 12: Vorurteile 1
Tafel 13: Vorurteile 2
Tafel 14: Entwicklung
Tafel 15: Katharina Staritz
Tafel 16: Claudia Bader
Tafel 17: Elisabeth Specht
Tafel 18: Dietgard Meyer
Tafel 19: Elisabeth Siltz
Tafel 20: Renate Ziegler

Buchung:
Landeskirchliches Archiv Kassel
archiv@ekkw.de
Tel.: 0561 / 78876-0

http://www.archiv-ekkw.de/

Drei-Länder-Kooperation bei der Archivierung digitaler Unterlagen

Die Archivverwaltungen aus Baden-Württemberg, Hessen und Bayern wollen bei der Archivierung digitaler Unterlagen künftig zusammenarbeiten. Hierzu haben die Beteiligten eine entsprechende Kooperationsvereinbarung ausgearbeitet. Diese wurde am 22. Februar 2012 von den Leitern der Archive bzw. Archivverwaltungen in Stuttgart unterzeichnet.

\"Ministerialdirektor

Die Vertreter der Ministerien und Archivverwaltungen mit der unterzeichneten Kooperationsvereinbarung: Ministerialdirektor Dr. Adalbert Weiß, Ministerialdirigentin Irene Bauerfeind-Rossmann, Kunststaatssekretär Jürgen Walter, Dr. Margit Ksoll-Marcon, Prof. Dr. Robert Kretzschmar und Prof. Dr. Klaus Eiler (v.l.n.r.) (Foto: LABW).

"Die Langzeitsicherung digitaler Informationen ist für die Archive eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Mit der bundesweit bislang einmaligen Drei-Länder-Kooperation bündeln wir die fachliche Entwicklung in diesem Bereich, um unseren Partnern technische Lösungen auf hohem Niveau bieten zu können. Insofern profitieren hiervon alle drei Partner gleichermaßen", so Staatssekretär Walter, Ministerialdirigentin Bauerfeind-Rossmann und Ministerialdirektor Dr. Weiß.

Baden-Württemberg nehme bei der Langzeitarchivierung digitaler Unterlagen eine wichtige Vorreiterrolle ein, so Walter. "Im Rahmen eines Pilotprojekts hat das Landesarchiv in den Jahren 2005 bis 2009 mit der Software Digitales Magazin – DIMAG die technischen Grundlagen für den Betrieb eines elektronischen Archivs geschaffen. Von Beginn an hat das Land nach starken Partnern gesucht, um DIMAG fachlich und technisch weiterzuentwickeln. In Hessen und Bayern haben wir diese gefunden." Für die Entwicklung von DIMAG habe das Land 650.000 Euro an Mitteln eingesetzt.

Ziel der nun geschlossenen Kooperation ist es, auf der Grundlage der bisher ausschließlich vom Landesarchiv Baden-Württemberg entwickelten Software DIMAG ein internationalen und nationalen Standards genügendes digitales Archiv zu entwickeln. Für das Recht der Nutzung von DIMAG verpflichten sich Hessen und Bayern je ein neues Modul für DIMAG zu erarbeiten. Die Vereinbarung ergänzt insoweit eine bereits zwischen dem Hessischen Hauptstaatsarchiv und dem Landesarchiv Baden-Württemberg geschlossene Vereinbarung vom 5./9. Juli 2010.

"Wir wollen die Nutzungsmöglichkeiten digitaler Unterlagen durch Verwaltung und interessierte Öffentlichkeit noch mehr ausweiten. Der Anwendungsbereich reicht dabei von der elektronischen Akte über Datenbanken und Internetseiten bis hin zu Audio-, Video- und Filmmaterial, das dauerhaft archiviert und für die Recherche verfügbar gemacht werden kann", so Walter, Bauerfeind-Rossmann und Dr. Weiß.

Link: Archivierung digitaler Unterlagen

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 22.2.2012

Tag der Archive

Am 3./4. März 2012 laden in Deutschland wieder hunderte von Archiveinrichtungen zum TAG DER ARCHIVE in ihre Häuser ein. An diesen Tagen präsentieren sich die Archive als Dienstleister bürgernah und offen für alle Bürger. Es sollen Schwellenängste vor Archiven überwunden und nicht nur die Archivmagazine allen Interessierten offen stehen, sondern auch Einblicke in das vielfältige Berufsbild der Archivare als Detektive der Geschichte gewährt werden.

\"Tag

Unter dem bundesweiten Motto Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen präsentieren sich Archive aller Fachsparten mit vielfältigen Programmen, Führungen, Ausstellungen und Aktionen. Bürgerinnen und Bürger sind an diesen Tagen in den Archiveinrichtungen sehr herzlich willkommen, die in den Archiven verwahrten Schätze zu erkunden und damit Geschichte hautnah zu erleben!

In den Medien wird über die Aktivitäten der Archive zum TAG DER ARCHIVE berichtet:

Mit dem TAG DER ARCHIVE bezweckt der Initiator, der Fach- und Berufsverband VdA, eine stärkere Beachtung der archivischen Anliegen in der Öffentlichkeit und eine verbesserte gesellschaftliche Akzeptanz der Archive. Die Archive als Stätten der Kultur und Wissenschaft zielen dabei darauf ab, die Sicherung und Bewahrung des archivalischen Erbes als Kulturgut für die Erforschung der Vergangenheit und für das Verständnis der Gegenwart als ihre gesamtstaatliche Aufgabe und Verpflichtung im öffentlichen Bewusstsein stärker zu verankern.

TAG DER ARCHIVE – eine bundesweite Aktion des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
www.tagderarchive.de

Link: Teilnehmende Archive

Kontakt:
VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V.
-Geschäftsstelle-
Wörthstraße 3
36037 Fulda

Telefon: +49 (0) 661 / 29 109-72
Telefax: +49 (0) 661 / 29 109-74
info(at)archiv.net
www.archiv.net

Ehrenamtliche Mitarbeiterin verlässt nach 22 Jahren Stadtarchiv Gütersloh

Durch ihre Hände ist vieles gegangen. Jede Menge Zeitungsausschnitte, Karteikarten und Neueingänge für die Archivbibliothek, die von ihr signiert wurden. Dr. Hildegard Wißmann, eine der guten Seelen des Stadtarchivs Gütersloh, hat sich 22 Jahre lang für die Bewahrung der Gütersloher Geschichte eingesetzt. In der letzten Woche hat sich Hildegard Wißmann nun von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stadtarchivs verabschiedet, um zu der Familie ihrer Tochter nach Hamburg zu ziehen.

Stadtarchivar Stephan Grimm schätzte die rührige Dame, die sich stets freundlich, zuverlässig und einsatzbereit um die Archivarbeit in der Stadt verdient gemacht hat. Sie legte ein Karteikartensystem mit den Namen, Berufen und Wohnstätten derjenigen Gütersloher Bürger an, die vor dem Erscheinen des ersten Adressbuches 1903 nur mühsam aus Einwohner-, Steuer- und Wählerlisten zu recherchieren waren. Mit der gleichen Freude arbeitete sie zuletzt in der Restaurierungswerkstatt des Archivs, wo sie Schriftstücke und Dokumente entmetallisierte, klebte und glättete. „Sie hat sich nicht nur für die Archivarbeit engagiert, sondern hat auch den Familiennachlass ihrer Schwester und Musiklehrerin Irmela (1918-2004) dem Archiv zur Verfügung gestellt und die Arbeit des Archivars mit zahlreichen Informationen als Zeitzeugin bereichert“, lobt Grimm. Nicht zuletzt habe Hildegard Wißmann auch zu dem guten Miteinander der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Stadtarchivs beigetragen.

Im Jahre 1925 wurde Hildegard Wißmann als eines von fünf Kindern des damaligen Direktors des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums, Dr. Friedrich Fliedner, in Gütersloh geboren. Sie studierte in Münster Kunstgeschichte und heiratete 1953 den Rechtsanwalt und Notar Werner Wißmann. Zusammen mit bekannten Gütersloher Musikliebhabern wie den Fabrikanten Kurt Christian Zinkann, Stadtdirektor Diestelmeier und dem Konzertveranstalter Erich Steinhaus spielte sie Streichquartett. Nach dem Tod ihres Mannes suchte sie eine sinnvolle und anregende Beschäftigung, die ihrem Interesse an Geschichte und archivischer Tätigkeit entgegenkam. Durch die Übernahme von Unterlagen ihres Gatten gab es bereits einen Kontakt zu dem Archivar der Stadt, Stephan Grimm, der ihrem Wunsch nach Mitarbeit gerne entsprach.

Kontakt:
Stadtarchiv Gütersloh
Hohenzollernstr. 30 a
33330 Gütersloh
Tel.: 05241 / 82-2302
www.stadtarchiv.guetersloh.de

Quelle: Stadt Gütersloh, Zentrale Öffentlichkeitsarbeit, Pressemeldung, 20.2.2012

Raus aus der Nische: Tagung zu Weblogs in den Geisteswissenschaften

Die internationale Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur“ am 9. März 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften begleitet den Online-Gang des deutschen Blogportals de.hypotheses.org. Das Portal stellt kostenlos einen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs aus allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit sowie für die Archivierung der Inhalte sorgt.

Damit wird auf ein Defizit reagiert. Während in anderen Ländern und in anderen Disziplinen das Bloggen bereits zum wissenschaftlichen Alltag gehören, führen sie in den deutschsprachigen Geisteswissenschaften derzeit ein Nischendasein. Kritiker verweisen auf das Risiko eines wissenschaftlichen Qualitätsverfalls und betrachten das Blogwesen vorwiegend als Mitteilungsort privater Befindlichkeiten. Doch die Stimmen derjenigen nehmen zu, die das Potential wissenschaftlichen Bloggens für die schnelle Verbreitung und Diskussion aktueller Forschungsinhalte hervorheben. Einblick in laufende Projekte zu gewähren, öffentliche Kommentare, die Freiheit im Stil und die Popularisierung von Ergebnissen sind dabei ungewohnte Erfahrungen. Erleben wir gerade das Entstehen einer neuen Wissenschaftskultur?

Dies thematisiert die Tagung über Weblogs in den Geisteswissenschaften, die darüber hinaus eine Bestandsaufnahme und einen Blick über den Tellerrand auf die Blogkultur anderer Länder und anderer Disziplinen wirft. In den insgesamt zehn Vorträgen stehen Fragen der Zielsetzung, Akzeptanz, Qualitätssicherung und Stilformen dieser Art der Publikation im Vordergrund.

Veranstaltet wird die Tagung vom Deutschen Historischen Instituts Paris und vom Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians Universität München, mit finanzieller Unterstützung von L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung und der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA).

Termin: 9. März 2012, 09:00–17:30 Uhr, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München.

Weitere Informationen und detailliertes Programm: http://redaktionsblog.hypotheses.org/136 
KontaktPressemitteilung / Anmeldung: Deutsches Historisches Institut Paris, Inger Brandt: ibrandt@dhi-paris.fr

Quelle: Pressemitteilung, 2.2.2012