Fürth präsentiert Ausstellung zur Michaeliskirchweih zwischen Tradition und Moderne

Ab dem 15. September 2012 wird im Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard eine neue Sonderausstellung präsentiert: "Die Michaeliskirchweih – zwischen Tradition und Moderne". Die Ausstellung wird bis zum 25. November 2012 zu sehen sein. Es handelt sich dabei um einen Blick auf mehrere Jahrhunderte Kärwa-Geschichte. Dieser reicht zunächst von der Ersterwähnung im 16. Jahrhundert über die Streitereien der "Dreiherrschaft" und den Übergang Fürths in preußische, dann in bayerische Hände.

Es folgen die großen Veränderungen im 19. Jahrhundert, die mit der Industriellen Revolution ebenso einher gehen wie mit technischen Innovationen. Den Abschluss bildet ein spannendes 20. Jahrhundert mit gescheiterten und vollzogenen Verlegungen der Kirchweih, der Instrumentalisierung durch den Nationalsozialismus und ihren Weg bis heute.

Der Eintrittspreis beträgt zwei Euro, ermäßigt ein Euro (mit Dauerausstellung: 3,-/2,- €). Öffnungszeiten des Museums: Di-Do 10-16 Uhr, Sa 13-17 Uhr, So 10-16 Uhr.

Kontakt:
Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard
Ottostraße 2
90762 Fürth
Tel.: 0911/ 97 92 22 90
Fax: 0911/ 97 92 22 99
www.stadtmuseum-fuerth.de

Ausstellung »Tausend Jahre Wissen – Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey« in Münster

Vom 5. September bis zum 26. Oktober 2012 wird die Wanderausstellung "Tausend Jahre Wissen – Die Rekonstruktion der Bibliothek der Reichsabtei Corvey" im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen in Münster gezeigt.

Die Ausstellung, die am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO an der Universität Paderborn realisiert wurde, steht unter der Schirmherrschaft von Hannelore Kraft, der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen.

Thema der Wanderausstellung ist das materielle und immaterielle kulturelle Erbe der ehemaligen Benediktinerabtei im heutigen Nordrhein-Westfalen an der Oberweser, das seit dem frühen Mittelalter bis in die Neuzeit als bedeutendes kulturelles Zentrum der Produktion, Speicherung und Vermittlung von Wissen galt. Kloster Corvey ist aktuell nominiert zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Kloster befand sich einst an der östlichen Grenze des fränkischen Reiches und gehört zu den bedeutendsten Klöstern aus karolingischer Zeit.

Im Mittelpunkt der Wanderausstellung steht die Klosterbibliothek mit ihren großen und vielfältigen Buchbeständen, die Corvey rückblickend als universelles Wissensarchiv mit einem hohen theologischen, kulturellen und historischen Anspruch erscheinen lassen. Die vor 200 Jahren im Zuge der Säkularisation aufgelöste Bibliothek der Abtei, deren Bestände vornehmlich an weltliche Institutionen überführt wurden, konnte in einem zweijährigen Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe der Universität Paderborn bereits teilweise rekonstruiert und auf einer Internetplattform (http://nova-corbeia.uni-paderborn.de/) virtuell wieder zusammengeführt werden.

Das Prinzip der Wanderausstellung ist, sie an den Orten zu präsentieren, an denen sich heute Corveyana befinden, die in die jeweils Präsentation mit einbezogen werden.

Nach dem die Wanderausstellung bereits in Corvey, Bonn, Marburg und Ziesar zu sehen war, macht sie nun in Münster Station, wo sie in Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen realisiert wurde. Das Archiv verwahrt umfangreiche und sehr wertvolle Corvey-Bestände insbesondere aus der frühen Klosterzeit, die zugleich den Schwerpunkt der Ausstellung in Münster ausmachen. Erstmals können beispielsweise zwei der wertvollsten erhaltenen Bücher aus der Frühzeit der Bibliothek gezeigt werden: Das Corveyer Evangeliar, das um 840 noch im nordfränkischen Mutterkloster in Corbie an der Somme entstanden ist, und der Liber Vitae, das Verbrüderungsbuch der Abtei Corvey aus dem 12. Jahrhundert.

Die Ausstellung wird in Münster bis zum 26. Oktober während der Öffnungszeiten des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen zu sehen sein, anschließend wandert sie weiter nach Fulda.

Kontakt:
Dr. Mechthild Black-Veldtrup
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Bohlweg 2
48147 Münster
Tel.: 0251-4885-0
Fax: 0251-4885-100
mechthild.black-veldtrup@lav.nrw.de 
www.lav.nrw.de

Quelle: Mechthild Black-Veldtrup (LAV NRW Abt. MS), Westfälische Geschichte, 3.9.2012

Prof. Dr. Franz-Josef Heyen 2.5.1928 – 1.9.2012

Am 1. September 2012 verstarb der langjährige Direktor der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz und des Landeshauptarchivs Koblenz, Professor Dr. Franz-Josef Heyen. Heyen war von 1971 bis 1991 Direktor des Landeshauptarchivs Koblenz und der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. Als Honorarprofessor lehrte er Historische Hilfswissenschaften an der Universität Trier. Im Nachruf des Landeshauptarchivs heißt es: »Sein ganzes Leben hatte er dem Aufbau und der Förderung des rheinland-pfälzischen Archivwesens und der Landesgeschichte gewidmet. Er prägte das Gesicht nicht nur der Landesarchivverwaltung und des Landeshauptarchivs, sondern der gesamten rheinland-pfälzischen Archivlandschaft.

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Unermüdlich in seinem Einsatz bereicherte er die historische Forschung in und über Rheinland-Pfalz durch viele bahnbrechende Studien und bis heute maßgebliche Publikationen. Seine Verdienste reichen weit über die Landesgrenzen hinaus. Besonders hervorzuheben sind sein lebenslanges und nachhaltiges Engagement für die Kunst und Kultur des Landes, aber auch für die Denkmalpflege.

Prof. Heyen war zudem zeitlebens in beeindruckender Weise sozial und ehrenamtlich engagiert, so unter anderem als Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Kunst des Mittelrheins, als Präsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte (1973-1989), als Vorstandsmitglied des Arbeitskreises landeskundlicher Vereinigungen und Geschäftsführer der Kommission des Landtags für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz.

Der Landesarchivverwaltung und dem Landeshauptarchiv Koblenz gab er Form und Gestalt. Seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war er stets Vorbild und Inspiration.«

Kontakt:
Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz
Landeshauptarchiv Koblenz
Karmeliterstr. 1/3
56068 Koblenz
Telefon: 0261 9129-0
Telefax: 0261 9129-112
post@landeshauptarchiv.de
www.landeshauptarchiv.de

Quelle: Dr. Beate Dorfey/Adalbert Rosenbaum, Landeshauptarchiv Koblenz, Nachruf, 3.9.2012

Wanderausstellung über Hexenprozesse jetzt in Minden eröffnet

"Eines der dunkelsten Kapitel des christlichen Abendlandes" nennt Pfarrer i. R. Hartmut Hegeler (Unna) die Hexenprozesse des 16. und 17. Jahrhunderts. Eine von ihm konzipierte Wanderausstellung ist seit dem 31. August 2012 in der Offenen Kirche St. Simeonis in Minden zu sehen. Die Ausstellungseröffnung war Auftakt für eine Reine von Veranstaltungen und Vorträgen, die die vierwöchige Ausstellungsdauer begleiten.

An der Ausstellungseröffnung haben der Bürgermeister der Stadt Minden, das Kulturamt, der Evangelische Kirchenkreis Minden, die Ev. Frauenarbeit, die Ev. Männerarbeit, das Ev. Erwachsenenbildung mitgewirkt. Die Historikerin Bender-Wittmann (Kulturamt der Stadt Minden) präsentierte einen Büchertisch mit vielen Büchern zum Thema.

Pfarrer Hartmut Hegeler referiert am Donnerstag, 6. September 2012, um 19 Uhr im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirche Lockhausen-Ahmsen, Leopoldshöher Straße 5, im Rahmen eines offenen Gemeindeabends. Hegelers Thema lautet "Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse".

Links:

Quelle: Mindener Tageblatt, 1.9.2012

Staatsarchiv Israel veröffentlicht Dokumente zum Olympia-Attentat 1972

27 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs richtete München die Olympischen Sommerspiele 1972 aus, ein wichtiges Zeichen der Normalisierung im Verhältnis zwischen den Deutschen und der Welt. Heitere Spiele versprach die Bundesrepublik ihren Gästen – und fand sich in einem Albtraum mit elf ermordeten Israelis, einem toten deutsche Polizisten und fünf erschossenen palästinensischen Terroristen wieder.

Am frühen Morgen des 5. September 1972 kletterten acht Kommando-Mitglieder der palästinensischen Gruppierung "Schwarzer September" über den Zaun ins Olympischen Dorf. In kurzer Zeit brachte die Gruppe die elf israelischen Sportler in ihre Gewalt, zwei töteten sie zu Beginn der Geiselnahme. Sie verlangten, 234 in Israel inhaftierte Palästinenser sowie die deutschen RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof freizulassen.

Nach dem Anschlag auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 hat der damalige Mossad-Chef den deutschen Sicherheitskräften Inkompetenz und Gleichgültigkeit vorgeworfen. Das geht aus Dokumenten hervor, die das israelische Staatsarchiv am 29. August 2012 – fast 40 Jahre nach den tragischen Vorfällen – veröffentlicht hat. "Sie haben nicht die kleinste Anstrengung unternommen, die Lebenden zu retten, sie sind nicht das kleinste Risiko eingegangen, um zu versuchen, die Leute zu retten – weder ihre eigenen noch unsere", sagte Zvi Zamir nach seiner Rückkehr aus Deutschland. "Menschenleben haben bei ihnen keinen Wert." Dem Protokoll zufolge machte er die Äußerungen bei einem Treffen mit Ministerpräsidentin Golda Meir in Jerusalem.

Warum die Sicherheitsbehörden damals kläglich versagten, ist auch heute, 40 Jahre später, nicht restlos geklärt.

Link:
Israel State Archives: Special Publication: The Fortieth Anniversary of the Massacre of the Israeli Athletes in Munich. First Publication of Documents on the Israeli Government\’s Actions During and After the Disaster:

A. "The attackers are holding hostages and demand the release of Arabs, apparently in Israel": first reports on the kidnapping of the athletes and developments until the failure of the German rescue operation

B. "German television has no alternative programme": the issue of stopping the Olympic Games

C. "I fear that the whole business will turn into an issue against Germany": dealing with the dimensions of the disaster and its effect on relations with West Germany

D. "They didn\’t make even a minimal effort to save human lives": Zvi Zamir\’s reports on the events in Munich

E. Genscher: "General Zamir\’s report includes a number of inaccuracies or incorrect statements": the German commission of enquiry report and the dispute with the Germans

F. The Koppel Committee report – "The GSS arrangements regarding security abroad did not keep up with the changing needs": the Israeli investigation

G. Golda Meir: "It is a sad and bitter business, that I am in the position that my resignation would drag the government into a crisis": discussions on the ramifications of the Koppel report – who will pay?

H. "We must change them from hunters to prey": discussions of the Knesset Foreign Affairs and Defence Committee on the Koppel report and the war against terrorist organizations

I. Eban: "To some degree, it is as if this passes a death sentence on other Israelis" – the hijacking of a Lufthansa plane and release of the Munich terrorists

Quelle: Die Welt, 30.8.2012; Handelsblatt, 31.8.2012; Israel State Archives, Special Publication: The Fortieth Anniversary of the Massacre of the Israeli Athletes in Munich, 29.8.2012

Zwischen Solidarität und Konflikt. Schüler forschen zu Nachbarn in der Geschichte

Am 1. September 2012 startete die 23. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten zum Thema »Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte«. Alle Kinder und Jugendlichen unter 21 Jahren sind aufgerufen, vor Ort auf historische Spurensuche zu gehen. Ausrichter ist die Körber-Stiftung, die 550 Geldpreise auf Landes- und Bundesebene auslobt. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2013.

\"Geschichtswettbewerb

Unter Nachbarn: miteinander oder gegeneinander
Ob Brandwacht im Mittelalter, Nothilfe in Kriegszeiten oder gemeinschaftlich geplante Wohnprojekte heutzutage: Nachbarschaft ermöglicht schnelle Hilfe und gegenseitige Unterstützung. Die Nähe unter Nachbarn kann aber auch zu Konflikten führen. Wenn statt Toleranz Vorurteile die Oberhand gewinnen, kommt es zu Unfrieden und Ausgrenzung. Bundespräsident Joachim Gauck: »Das Leben in guter Nachbarschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Es muss immer wieder neu gestaltet werden.« Auf ihrer Spurensuche sollen die Schüler erforschen, was Nachbarn in der Vergangenheit zusammenbrachte oder entzweite und wie wir heute Nachbarschaft leben wollen.

Blick über die Grenzen: Nachbarn in Europa
Auch Nachbarländer sind auf gute Beziehungen zueinander angewiesen. Oft waren es private Initiativen, die nach 1945 die Nachbarschaftsbande in Europa gestärkt und wieder mit Leben gefüllt haben. Bundespräsident Joachim Gauck: »Die Leistungen der vergangenen Generationen sollten uns Ansporn sein, heute und zukünftig die Nachbarschaft in Europa gut zu gestalten.« Grenzübergreifende Projekte mit allen Nachbarländern sind in diesem Wettbewerb besonders willkommen. Anlässlich des 50. Jahrestags des »Élysée-Vertrags« richten die Körber-Stiftung und die Föderation deutsch-französischer Häuser darüber hinaus einen Sonderwettbewerb zur Geschichte deutsch-französischer Nachbarschaft aus.

Archive in ganz Deutschland bieten den Teilnehmern sowie den Tutoren und Lehrern im Rahmen des Geschichtswettbewerbs Themenhinweise und Quellen, Beratung und Unterstützung an:

Weitere Informationen finden Sie im Magazin spurensuchen und unter www.geschichtswettbewerb.de. Bild- und Textmaterial können Sie per E-Mail unter gw[at]koerber-stiftung.de bestellen.

Informationen zum Thema:
Körber-Stiftung
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
Stefan Frindt
Kehrwieder 12
20457 Hamburg
Telefon +49 · 40 · 80 81 92 – 152
Telefax +49 · 40 · 80 81 92 – 302
gw[at]koerber-stiftung.de
www.geschichtswettbewerb.de

Von Brief und Siegel. Präsentation und Restaurierung alter Bochumer Urkunden

Wer etwas rechtsgültig bestätigen wollte, gab dafür "Brief und Siegel" – und meinte damit, dass über ein Rechtsgeschäft eine mit einem Siegel beglaubigte Urkunde ausgestellt wurde. Hat sich bis heute auch die Funktion von Urkunden kaum verändert, so unterlag doch ihre äußere Form einem deutlichen Wandel: Pergamenturkunden mit Wachssiegeln sind aus dem modernen Rechtsleben verschwunden. Aber nicht nur ihre oftmals aufwändige Gestaltung macht alte Urkunden interessant. Sie sind zugleich auch spannende historische Quellen, die detailreiche Einblicke in den Alltag vergangener Zeiten erlauben.

Das Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte verwahrt zahlreiche solcher Stücke, die es angemessen zu konservieren und oft auch zu restaurieren gilt. Überdies müssen sie erschlossen und damit "zum Sprechen gebracht" werden. Herausragende mittelalterliche und frühneuzeitliche Urkunden, die sonst nicht zu sehen sind, werden am 2. September 2012 im Stadtarchiv Bochum ausgestellt. Darüber hinaus wird die mühevolle Arbeit der Restaurierungswerkstatt in Vorführungen (um 11:30, 12:30, 13:30, 14:30 und 15:30 Uhr) erläutert und nachvollziehbar gestaltet. Schließlich führen kurze Vorträge rund um das Thema "Urkunde" in die professionelle Beschäftigung mit dieser Archivalien- und Quellengattung ein.

Die Vorträge, die im Archivkino gehalten werden, dauern jeweils etwa 15 Minuten. Sie sind den folgenden Themen gewidmet:

12:00 Uhr: Bilder von Brief und Siegel – eine Präsentation mittelalterlicher Urkunden

13:00 Uhr: Mittelalterliche Bochumer Urkunden – und was man aus ihnen lernen kann

14:00 Uhr: Bilder "von Brief und Siegel" – eine Präsentation mittelalterlicher Urkunden

15:00 Uhr: Das älteste Bochumer Siegel – Zeichen einer Bürgergemeinde

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Str. 47, Foyer, Bochum
Eintritt frei

Sonderausstellung zum KZ-Außenlager Eisenbahntunnel Lengerich

Im Rahmen der Nacht der Museen in Münster ist am 1. September 2012 in der Villa ten Hompel neben den beiden Dauerausstellungen auch eine neue Sonderausstellung zu sehen. Die Sonderausstellung thematisiert die wechselvolle Geschichte des alten Eisenbahntunnels in Lengerich, der in der NS-Zeit der SS als KZ-Außenlager diente.

Der Eisenbahntunnel Lengerich ist eine markante historische Wegmarke im nördlichen Münsterland. Als authentischer Ort spiegelt er deutsche und europäische Geschichte zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik, dem NS-Staat und der BRD wider. Die Tunnelröhre wurde zwischen 1871 bis heute multifunktional genutzt: als Eisenbahntunnel, bombensicherer Zufluchtsort im Zweiten Weltkrieg, KZ-Außenlager, Schießstand und Ort lokaler Subkultur. Zwischen 1941 bis 1944 sowie zum Kriegsende an Ostern 1945 nutzte die Lengericher Bevölkerung den Tunnel mehrfach als Zufluchtsort vor Luftangriffen.

Im Zuge der kriegsbedingten Untertage-Verlagerung wurde der Tunnel im März 1944 zur bombensicheren Produktionsstätte umgebaut. Das „Geheimlager“ erhielt den Tarnnamen „Rebhuhn“. Der Tunnel diente der SS bis Ende März 1945 als KZ-Außenlager Lengerich. 200 KZ-Häftlinge frästen Tragflächenprofile für Jagdbomber der Luftwaffe. 19 KZ-Häftlinge kamen zu Tode, mindestens 14 davon wurden vom Lagerpersonal hingerichtet.

Die Ausstellung wurde von Dr. Sabine Kittel vom Historischen Seminar der WWU Münster und von Thomas Köhler vom Geschichtsort Villa ten Hompel konzipiert und zusammen mit Studentinnen und Studenten erarbeitet. Auf 14 großformatigen Tafeln werden neue historische Forschungsergebnisse präsentiert.

Um 17 Uhr und um 18.30 Uhr führt Thomas Köhler vom Geschichtsort Villa ten Hompel in die Sonderausstellung ein. Die Villa ist an diesem Tag von 16.00 Uhr bis 21.00 Uhr geöffnet.

Im Oktober 2012 ist die Ausstellung dann im Foyer der Sparkasse Lengerich zu sehen.

Kontakt:
Geschichtsort
Villa ten Hompel
Stadt Münster
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
Tel. 0251/492-7101
Fax 0251/492-7918
www.muenster.de/stadt/villa-ten-hompel

Rosenheim ist Deutschlands »erste« Archiv-Adresse

Seit 15 Jahren setzt das Rosenheimer Stadtarchiv auf das Medium Internet. Da es zu den ersten Archiven mit Internet gehörte, gibt es auch eine ganz besondere Internetadresse. Wer im Internet die Adresse www.stadtarchiv.de eingibt, der landet nicht etwa auf der Internetseite des kommunalen Archivs einer Metropole wie Berlin oder Hamburg, sondern beim Internet-Auftritt des Stadtarchivs Rosenheim. Diese exklusive Domain konnte sich das Rosenheimer Archiv schon 1997 sichern, weil es damals als eines der ersten deutschen Archive auf das Medium Internet setzte. Auf Initiative der damaligen Stadtarchivarin Ingeborg Armbrüster entstand eine erste Internetseite, die neben allgemeinen Informationen über das Archiv auch Themenvorschläge für Schülerarbeiten und einen virtuellen Stadtrundgang durch das historische Rosenheim beinhaltete. 2003 wurde das Internetangebot gemäß einem Konzept von Ingeborg Armbrüster und dem heutigen Stadtheimatpfleger Karl Mair neu gegliedert und deutlich verbessert.

In den letzten Jahren konnte die Homepage ständig erweitert werden. Sie informiert heute über die Geschichte, über Aufgaben, Bestände und Serviceangebote des Archivs. Ein Shop ermöglicht die Bestellung von stadtgeschichtlichen Publikationen, dem jeweiligen Stadtkalender und von Geburtstagszeitungen. Eine umfassende Linksammlung verweist auf weitere informative Internetseiten mit regional- oder landesgeschichtlichem Bezug.

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Abb.: Homepage des Stadtarchivs Rosenheim auf www.stadtarchiv.de

Den Schwerpunkt des Internetangebots des Stadtarchivs bilden jedoch die beiden Bereiche "Stadtgeschichte" und "Recherche": In der Rubrik "Stadtgeschichte" findet man Informationen über die Rosenheimer Historie, von einer Zeittafel über Angaben zu Ehrenbürgern und berühmten Rosenheimern bis zu vollständig ins Internet gestellten Veröffentlichungen wie den Standardwerken von Hefner und Eid oder dem Band "Rosenheim im Dritten Reich". Außerdem sind hier alle früheren "Stadtkalender" mit ihren Abbildungen enthalten sowie die Texte, Bilder und Filme des Projekts "Rosenheim – Eine Stadt im 20. Jahrhundert". "Mit diesem breiten stadtgeschichtlichen Informationsangebot steht das Stadtarchiv mit an der Spitze der deutschen Kommunalarchive", so Tina Buttenberg, die Archivarin des Rosenheimer Stadtarchivs.

Der Bereich "Recherche" der Homepage bietet eine Online-Datenbank, über die in einem Großteil der Archivbestände recherchiert werden kann. Gibt man das gewünschte Suchwort ein, so erscheinen zum gewünschten Thema entsprechende Buchtitel aus dem Bibliotheksbestand des Archivs, Hinweise auf Archivalien, Bildquellen, Aktenbestände, Einträge in Stadtadressbüchern und Zeitungsberichte. Ergänzt wird diese Online-Datenbank durch digitalisierte Findbücher und Register zu den Standesamtsbüchern, die insbesondere für Familienforscher von Interesse sind. Tina Buttenberg ist stolz drauf, dass inzwischen rund 180.000 Datensätze über die Online-Recherche abrufbar sind. "Unsere Archivkunden haben dadurch die Möglichkeit, sich zuhause optimal über unsere Bestände zu ihren jeweiligen Interessensschwerpunkten zu informieren und sich für ihren Archivbesuch vorzubereiten."

Die über das Internet recherchierbaren Archivbestände werden laufend erweitert. Seit kurzem ist auch der rund 800 Aquarelle und Zeichnungen umfassende Nachlass des bekannten Künstlers und Landgerichtsassessors Friedrich Wilhelm Doppelmayr aus dem frühen 19. Jahrhundert digitalisiert und über das Internet recherchierbar.

Laut Tina Buttenberg ist als weiteres Projekt die Digitalisierung von Rosenheimer Zeitungsausgaben von den 1830er Jahren bis in die 1920er Jahre geplant. Dadurch wird erneut wichtiges Quellenmaterial für die Recherche zugänglich gemacht. "Das Internet wird den Besuch und die Recherche im Stadtarchiv nicht ersetzen können", so Tina Buttenberg. "Wir nutzen aber dieses Medium, um Recherchen und Forschungsanliegen zu vereinfachen, um Fragen zu beantworten und vor allem um das Interesse an der Stadtgeschichte zu wecken und lebendig zu halten."

Kontakt:
Stadtarchiv Rosenheim
Reichenbachstraße 1a,
83022 Rosenheim
Tel. 08031 / 365 14 39
Fax: 08031 / 365 20 16
archiv(at)stadtarchiv.de
www.stadtarchiv.de

Quelle: Pressemitteilung Stadtarchiv Rosenheim, rosenheim24.de, 24.8.2012

Universitätsarchiv Halle mit neuem Leiter

Dr. Michael Ruprecht ist der neue Leiter des Universitätsarchivs Halle. Der 33-jährige Alumnus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) kehrt aus Regensburg in seine Heimatstadt zurück.
"Mich reizen die Herausforderungen, die es in den kommenden Jahren zu bewältigen gilt – und natürlich die einzigartigen Bestände des Archivs", sagt Michael Ruprecht. "Ich bin dankbar dafür, dass ich meine neue Aufgabe in einer Stadt wahrnehmen darf, der ich mich sehr verbunden fühle."

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Abb.: Dr. Michael Ruprecht im halleschen Universitätsarchiv (Foto: Maike Glöckner/Uni Halle)

Ruprecht leitete bis Juli 2012 kurzzeitig das Universitätsarchiv Regensburg. Von 2009 bis 2011 war er im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen als Staatsarchivreferendar tätig. Geboren 1978 studierte er von 1998 bis 2004 an der MLU Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Prähistorische Archäologie, machte 2009 seinen Magisterabschluss und wurde 2009 promoviert. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Stiftungen im mittelalterlichen Halle.

Kontakt:
Universitätsarchiv Halle
Dr. Michael Ruprecht
Pfännerhöhe 48
06110 Halle (Saale)
Telefon: 0345 1201166
michael.ruprecht@archiv.uni-halle.de
www.archiv.uni-halle.de

Quelle: Universität Halle, Pressemitteilung 140/2012, 15.8.2012