Tag der offenen Tür im Kreisarchiv Saarlouis

Die Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V. veranstaltet zusammen mit dem Landkreis Saarlouis am 14. Oktober 2012 wieder den traditionellen Tag der offenen Tür im Kreisarchiv Saarlouis. Der Tag steht ganz im Zeichen der Familienforschung. Wer an der Geschichte seiner Vorfahren interessiert ist, findet hier zahlreiche Informationen und Tipps. Das Archiv beherbergt eine der größten familienkundlichen Sammlungen im südwestdeutschen Raum. Das Arbeitsgebiet reicht weit über den Kreis Saarlouis hinaus: Saarland, Pfalz, Hunsrück, Eifel und angrenzendes Lothringen, zusätzlich gibt es auch ein Sondersammelgebiet Banat, wo Informationen zu den Auswanderern nach Südosteuropa zu finden sind.

Am Tag der offenen Tür wird neben den Sammlungen auch das Projekt „Erfassung der Totenbildchen“ vorgestellt, aus dem bereits eine Publikation hervorgegangen ist und das weiter auf reges Interesse stößt. Wie immer gibt es den Verkauf der vereinseigenen Veröffentlichungen und einen Bücherflohmarkt, dessen Angebot sich vor allem auf heimat- und landeskundliche Literatur, Familienforschung und Geschichte erstreckt.

Das Archiv im Landratsamt/Kreisständehaus, Kaiser-Wilhelm-Straße 6, ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Erstmals geöffnet ist auch die historische Ausstellung „Vom Intelligenzblatt zum e-paper. Frühes Zeitungswesen im Kreis Saarlouis“.

Die Ausstellung, organisiert von den Arbeitsgruppen Allgemeine Geschichte und Archäologie in der Vereinigung unter der Leitung von Helmut Grein und Sabine Kiefer, beschäftigt sich mit der Vielfalt der einstigen Presselandschaft im Kreis Saarlouis, wobei der Anlass der Ausstellung das erstmalige Erscheinen der Saar-Zeitung vor genau 140 Jahren ist.

Erstmals erschien 1816 ein Intelligenzblatt als amtliches Veröffentlichungsblatt, das sich zu einer Tageszeitung, dem bis 1935 erschienenen Saarlouiser Journal entwickelte. Die 1872 gegründete Saar-Zeitung, die erste Zeitung zur Vertretung der katholischen Interessen in der Saarregion, konnte sich trotz der vielen Anfeindungen gerade in Zeiten des Kulturkampfes halten und ihre Stellung in den folgenden Jahrzehnten als Organ der Zentrumspartei im Kreis Saarlouis ausbauen. Nach einer Unterbrechung ab Ende 1944 erschien die Saar-Zeitung wieder ab 1956 bis 1975. Die Geschichte dieser Zeitung steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Neben den Saarlouiser Zeitungen gab es auch in weiteren Gemeinden des Kreises Saarlouis, so in Dillingen, Bous, Lebach, Wallerfangen, weitere Zeitungen, die vorgestellt werden. Die Saarbrücker Zeitung ist erst seit der Nachkriegszeit mit eigenen Ausgaben für den Kreis Saarlouis vertreten. Sie ist heute neben der Druckausgabe auch als e-paper erhältlich und beschließt damit den zeitlichen Rahmen der Ausstellung.

Die Ausstellung findet im Großen Sitzungssaal im Erweiterungsbau des Landratsamtes in Saarlouis, Eingang Kaiser-Friedrich-Ring, statt.

Die Ausstellung dauert vom 14. bis zum 28. Oktober 2012 und ist geöffnet montags bis freitags von 10 bis12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr (jeweils Einlasszeiten), sonntags von 14 bis 18 Uhr.
Am Tag der offenen Tür des Kreisarchivs ist die Ausstellung von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

Kontakt:
Kreisarchiv Saarlouis
Landratsamt Kreisständehaus
Kaiser-Wilhelm-Straße 6
66740 Saarlouis
Tel.(06831) 444 425
Fax:(06831) 444 460
www.kreis-saarlouis.de

Quelle: Kreis Saarlouis, Pressemitteilung, 9.10.2012

Stadtarchiv Frankfurt (Oder) erhält 250 Jahre alte Pathologie-Bücher

Das Stadtarchiv Frankfurt (Oder) hat jetzt mehrere wertvolle Bücher aus dem 18. Jahrhundert zur Ergänzung seines Bestandes geschenkt bekommen. Die Fielmann AG hatte die wertvollen Archivalien erworben und sie der Stadt vermacht. Übergeben hat die historischen Pathologie- und Anatomiebücher der Leiter der Frankfurter Fielmann-Filiale in der Karl-Marx-Straße, Ulrich Renner, an Stadtarchivar Ralf-Rüdiger Targiel.

„Wir freuen uns sehr, dass Fielmann diese für die Geschichte unserer Stadt sehr wichtigen Bücher erworben hat und sie uns jetzt überlässt“, so der Leiter des Stadtarchivs. „Die Schenkung zeugt von einem ausgeprägten Verständnis für die Bedeutung der Geschichte und auch von einem guten Bürgersinn.“ Die Fielmann AG hatte in den vergangenen Jahren immer wieder für die Stadtgeschichte wertvolle Archivalien gekauft und sie dem Archiv geschenkt. „Seit mehr als 20 Jahren gestaltet Fielmann die Geschichte der Stadt Frankfurt (Oder) mit“, so Targiel.

Das Unternehmen Fielmann ist bekannt für sein bürgerschaftliches Engagement in den Bereichen Kultur, Umweltschutz, Naturschutz und Breitenport. So stiftet der Optiker jährlich einen Baum pro Mitarbeiter. „Fielmann verdankt seinen Erfolg seinen Kunden. Diesen Erfolg möchten wir mit den Bürgerinnen und Bürgern in Frankfurt (Oder) teilen und haben aus diesem Grund wieder einmal die Anschaffung eines weiteren ‚Mosaiksteines‘ für das Gedächtnis der Stadt, dem Stadtarchiv, unterstützt“, so Augenoptikermeister Renner.

Bei den Büchern handelt es sich um ein zweibändiges lateinisches Lehrbuch des Frankfurter Universitätsprofessors Johann Friedrich Cartheuser über die Grundlagen der Pathologie, das 1758 bis 1762 in Frankfurt (Oder) gedruckt wurde. Außerdem erhält das Stadtarchiv als Schenkung ein Exemplar des Anatomischen Atlas des Arztes und Lehrers der Anatomie, Professor Bernhard Siegfried Albinus. Albinus war einer der bedeutendsten Ärzte seiner Zeit. Er wurde 1697 als Sohn des Medizinprofessors Bernhard Albinus in Frankfurt (Oder) geboren. Das mit prächtigen Kupfertafeln versehene Buch ist 1761 in Leiden in den Niederlanden erschienen, wo Albinus als Professor wirkte.

Kontakt:
Stadtarchiv Frankfurt (Oder)
Collegienstraße 8 – 9
(Collegienhaus)
15230 Frankfurt (Oder)
Telefon: 0335 6803004
Fax: 0335 6802773
stadtarchiv@frankfurt-oder.de 
www.stadtarchiv-ffo.de

Quelle: Stadt Frankfurt (Oder), Pressemitteilung, 8.10.2012

Stadtarchiv Bad Brückenau umgezogen

Das Stadtarchiv Bad Brückenau war beinahe ein Vierteljahrhundert lang in der früheren Hausmeisterwohnung im alten Teil der Grundschule untergebracht. Nunmehr steht der Abbruch des Altbaus der Grundschule bevor. Aus diesem Grund musste das Stadtarchiv kürzlich umziehen.

Archivleiter Dieter Sternecker und sein Kollege Roland Heinlein haben ihr Domizil jetzt im Keller des Rathauses gefunden. Das Raumklima dort ist besser als bisher und entspricht mit 50 bis 55 Prozent relativer Feuchte bei derzeit 20°C (bei zukünftig angestrebten 18°C) den fachlichen Standards. Komfortable Rollregale bieten Platz für 718 laufende Meter Archivgut.

Das bisherige Lagerproblem – die Akten hatten komprimiert, aufrecht gestellt aufbewahrt werden müssen – ist nunmehr gelöst. Die Platzreserven könnten mehr als 50 Jahre hinreichen, dies trotz zunehmender Bürokratie und Papierflut im vergangenen halben Jahrhundert. Hingegen gibt es aus der Zeit vor dem großen Stadtbrand 1876 kaum Unterlagen (Bestandsverzeichnisse online). Als einziges wichtiges Dokument blieb das Kopialbuch "Vidimirte Documenten von den städtischen Gerechtsamen und anderen Privatis" erhalten. Durch die Vernichtung von Archivalien aus der Zeit des Nationalsozialismus hat der Bestand der Provenienz Brückenau weitere größere Einbußen erlitten. Das mehrmalige Umlagern des Archivmaterials, das ab 1876 im Rathaus bzw. im Gebäude des Siebener Sprudels aufbewahrt wurde, führte ebenfalls zu Verlusten.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Brückenau
Dieter Sternecker, Roland Heinlein
Alter Rathausplatz 1
97769 Bad Brückenau
Telefon: 09741 804-55
Telefax: 09741 6904
kultur@bad-brueckenau.de

Quelle: Steffen Standke, Mainpost, 7.10.2012; Homepage Stadt Bad Brückenau, Einführung in die Bestände, o.D.

»Tag der offenen Verwaltung« im Stadtarchiv Villingen-Schwenningen

Am "Tag der offenen Verwaltung" in Villingen bzw. Schwenningen öffnete und öffnet auch das Stadtarchiv Villingen-Schwenningen seine Türen für Besucher. Am Samstag, 6. und 13. Oktober 2012, können Bürgerinnen und Bürger sich bei einer kostenlosen Führung mit Dr. Heinrich Maulhardt, Leiter der Stabsstelle Archiv und Dokumentenmanagement, ein Bild vom zentralen Gedächtnis von Stadt und Verwaltung machen. Die Führungen beginnen jeweils um 11 und um 13 Uhr bzw. nach Vereinbarung.

"Das derzeitige Archivgebäude ist leider nur ein Provisorium und platzt aus allen Nähten", hofft Maulhardt auf einen baldigen Neubau, der in ein Zentrales Rathaus integriert werden soll. "Dort hätten nicht nur die Mitarbeiter, sondern vor allem die Bürgerinnen und Bürger als Nutzer des Archivs ideale Arbeitsbedingungen. Somit wäre ein solcher Neubau auch eine Investition für die Bildung und Kultur in unserer Stadt", so der Stadtarchivar. Zudem bietet die Unterbringung des Archivs im Zentralen Rathaus genug Raum für die stetig anwachsenden Bestände sowie eine unmittelbare Nähe zu allen Kooperationspartnern innerhalb der Verwaltung.

Auch Diplom-Archivarin Ute Schulze wünscht sich ein größeres und klimatisch besser ausgestattetes Archiv. Schulklassen zu empfangen sei kaum möglich, denn "bei 15 Personen ist aufgrund der räumlichen Enge Schluss", bedauert sie. Interne Besprechungen müssen im Besucherraum abgehalten werden. Die vielen Akten leiden unter dem Klima im Keller. "Da wäre ein zentrales Rathaus schon eine Chance", sagt sie gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Ute Schulze arbeitet seit zwanzig Jahren im Stadtarchiv "VS". In Münster studierte sie Mittlere Geschichte, Neue Geschichte und Politikwissenschaften. Was sie damals noch nicht ahnte: Einer ihrer Professoren, Joachim Wollasch, war der Bruder des einstigen Stadtarchivars in Villingen, Hans-Josef Wollasch.

 

Kontakt:
Stabsstelle Archiv und Dokumentenmanagement
Stadtarchiv
Lantwattenstraße 4
78050 Villingen-Schwenningen
Telefon 07721 / 82-1810
Telefax 07721 / 82-1817
stadtarchiv@villingen-schwenningen.de

Quelle: Stadt Villingen-Schwenningen, Pressemitteilung, 2.10.2012; Schwarzwälder Bote, 6.10.2012

Sechs Kilometer Heimatgeschichte im Kreisarchiv Tübingen

Das Schwäbische Tagblatt arbeitet beim Projekt "Zeitzeugnisse – Das Geschichtsportal für die Kreise Tübingen, Reutlingen und die Stadt Horb" (www.zeit-zeugnisse.de) mit den Kreisarchiven Tübingen und Reutlingen, den Stadtarchiven Tübingen, Mössingen, Rottenburg und Horb sowie mit der Universität Tübingen zusammen. In unregelmäßigen Abständen werden die Kooperationspartner in der Zeitung vorgestellt, so jetzt das Kreisarchiv Tübingen.

Das Kreisarchiv Tübingen kümmert sich nicht nur um die regelmäßig aussortierten Akten aus den Ämtern des Landratsamtes, sondern auch um alle nichtstädtischen Gemeinden im Landkreis.

Seit den 1980er Jahren, insbesondere aber seit Mitte, Ende der 1990er Jahre habe sich die Heimatverbundenheit verstärkt, so die Feststellung des seit 1991 amtierenden Tübinger Kreisarchivars Wolfgang Sannwald. Heimatgeschichte, -bücher, -museen, Jubiläen lägen im Trend, die identitätspolitische Bedeutung wächst.

Kontakt:
Kreisarchiv Tübingen
Wilhelm-Keil-Str. 50
72072 Tübingen
Tel. 07071/207-5230
kreisarchiv@kreis-tuebingen.de

Quelle: Manfred Hantke, Tagblatt, 2.10.2012

Stadtarchiv Köln droht Platzmangel

Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln und der Bergung von dessen zerstörtem Archivgut werden die erfassten Unterlagen derzeit in bundesweit 16 so genannten Asylarchiven aufbewahrt. Das neue Stadtarchiv in Köln sollte ursprünglich 2015 öffnen. Der Termin wurde aber um zwei Jahre auf 2017 verschoben. Da aber voraussichtlich Mitte 2013 rund die Hälfte der verschütteten Akten, Urkunden und Handschriften, und damit 15 Regalkilometer, erfasst sein werden, wäre dann nur noch Platz für zwei weitere Kilometer.

Archivdirektorin Bettina Schmidt-Czaia wies jetzt gegenüber der Nachrichtenagentur dapd nicht nur auf den drohenden Platzmangel hin, sondern erläuterte zugleich das Vorhaben, die restaurierten Bestände vollständig zu digitalisieren. Bislang seien bereits 425.000 Digitalisate ins Internet eingestellt worden (http://www.historischesarchivkoeln.de/).

Kontakt:
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln

Quelle: Aachener Zeitung, 2.10.2012

Vier Wochen im September – Die Stadtgesellschaften Rzeszów und Bielefeld 1939

Vom 10. Oktober 2012 bis 30. Januar 2013 zeigt das Stadtarchiv Bielefeld die Ausstellung „Vier Wochen im September – Die Stadtgesellschaften Rzeszów und Bielefeld 1939“, die ab dem 15. Oktober 2012 auch in der polnischen Partnerstadt Rzeszów gezeigt wird.

Vier Wochen im September 1939 veränderten die Verhältnisse dramatisch: Das nationalsozialistische Deutschland überfiel Polen, die gleichrangigen Gesellschaften beider Länder entwickelten sich auseinander, auch in Bielefeld und Rzeszów. Polen war nach dem Überfall zum Experimentierfeld nationalsozialistischer Eroberungs-, Besatzungs- und Vernichtungspolitik degradiert worden.

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Am lokalen Beispiel der heutigen Partnerstädte Rzeszów und Bielefeld wird das ideologisch diktierte und militärisch erzwungene Auseinanderdriften der Lebensverhältnisse in beiden Städten ab September 1939 illustriert. Die asymmetrische Entwicklung städtischer Gesellschaften aber auch Entwicklungen zuvor – das Bild der Deutschen in Rzeszów und der Polen in Bielefeld – und danach werden thematisiert:

  • Der Überfall 1939 und dessen Vorgeschichte
  • Besatzungsherrschaft und Kriegswirtschaft
  • Bildung und Schule
  • Jugend
  • Judenverfolgung
  • Zwangsarbeit
  • Stadt und Krieg 1939 bis 1945.

Zusätzlich werden Fotos aus dem Album eines Bielefelder Offiziers gezeigt, der mit seiner Einheit von 1940 bis 1941 in Rzeszów stationiert war.

Die Ausstellung ist vom Stadtarchiv Bielefeld mit Schülerinnen und Schülern des Bielefelder Helmholtz-Gymnasiums und vom Staatsarchiv Rzeszów mit der Zespo³ Szko³ Ekonomicznych in Rzeszów realisiert worden. Sie wird gleichzeitig in den seit 1991 partnerschaftlich verbundenen Städten gezeigt. Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog erschienen, der für 5 € an beiden Ausstellungsorten oder über das Stadtarchiv Bielefeld erworben werden kann.

Das Projekt ist im Rahmen des NRW-Landeswettbewerbs \“Archiv und Jugend\“ als Landessieger ausgezeichnet worden. Die Ausstellung ist Teil des Programms \“Klopsztanga. Polen grenzenlos NRW\“, das 2012 in 20 Städten in NRW stattfindet.

Info:
Vier Wochen im September – Die Stadtgesellschaften Rzeszów und Bielefeld 1939
10-10-2012 – 30-01-2013, Mo 14-18 Uhr, Di-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
Eintritt frei

Gefördert durch
– NRW KULTURsekretariat
– Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
– Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Neumarkt 1
33597 Bielefeld
stadtarchiv@bielefeld.de
www.stadtarchiv-bielefeld.de

Aufstockung des Stadtarchivs Karlsruhe läuft

Das "Gedächtnis" der Stadt Karlsruhe kann wachsen. Bevor Karlsruhe 2015 seinen 300. Geburtstag feiert, ist die Zukunft des Stadtarchivs Karlsruhe gesichert. Gute Voraussetzungen für die Geschichtsschreibung der Zukunft werden gerade durch die mehrmals verschobene Aufstockung des Archivs in der Markgrafenstraße 29 geschaffen. Durch die Investition von 2,1 Millionen Euro nimmt die Magazinkapazität für die Akten um 1.400 auf 6.400 Regalmeter zu.

"Bei einem jährlichen Zuwachs von rund 100 laufenden Metern" sorge man also bis etwa 2025 vor, betont Ernst Otto Bräunche, der Leiter des Stadtarchivs. Zudem bestünde später noch die Möglichkeit in der alten Pfandleihe, wo das Stadtarchiv 1990 einzog, weiteren Raum in Magazinfläche zu verwandeln, erklärt Bräunche.

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Abb.: Ein Bogen für das Tonnendach, das bald zwei auf der Pfandleihe von 1906 aufgesetzte Etagen überspannt, wurde vom Kran nach oben gehievt (Foto: jodo)

Der zweistöckige Aufbau über den sechs Etagen des denkmalgeschützten Gebäudes von 1906 werde im März 2013 fertig, sagt Anne Sick, Leiterin des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft. Dieser Tage hob ein Kran den dritten von fünf weißen Stahlbögen vom Hof hinter der Carl-Hofer-Schule auf den Archivbau. "Das helle Joch mit Fünf-Meter-Radius wird in dem zweigeschossigen Aufbau sichtbar sein", erläutert Projektleiter Josef Kaltenbach vom Hochbauamt. Eine silbern schimmernde Haut aus Titanzink umhülle die Bögen auf den historischen Backsteinmauern, berichtet Architekt Peter Eisemann, der bereits 2006 den Wettbewerb für die Erweiterung des Stadtarchivs gewann.

Zum Ausbauprogramm gehöre auch eine neue Klimaanlage für das gesamte Haus, unterstreicht Sick. Die dadurch garantierten 18 Grad seien für das Aufbewahren der kostbaren Archivalien unverzichtbar, ergänzt Bräunche. Zum Umbauprogramm für 2,1 Millionen Euro zählen überdies ein neuer Aufzug sowie eine Toilette für Behinderte.

Bräunche wertet die Aufstockung als zentrales Element einer gelungenen Karlsruher Archiv-Geschichte. "Mit einem Gesamteinsatz von unter zehn Millionen Euro, ein hervorragendes Gebäude in Citylage mit der Aufnahmekapazität von 40 Jahren zu bekommen, "damit bleibt die Stadt bei den Kosten deutlich unter denen für vergleichbar gute Archive in anderen Städten", meint er. Der Umbau der Pfandleihe zum Archiv hatte 1990 fünf Millionen Mark gekostet.

Den Aufbau beziehen im März Bräunche und die weiteren 15 Angestellten, welche die zehn Planstellen des Stadtarchivs besetzen. Sie machen damit im zweiten Obergeschoss Platz für die Magazinerweiterung. Für die rund 400 Nutzer des Stadtarchivs pro Jahr sowie die Besucher von Ausstellungen und Vorträgen im Lesesaal ändert sich durch den Wandel hinter den Kulissen nichts.

Kontakt:
Stadtarchiv Karlsruhe
Leitung: Dr. Ernst Otto Bräunche
Markgrafenstraße 29
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721-133 4225, 4223, 4224
Fax: 0721-133 4299
archiv@kultur.karlsruhe.de
www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv.de

Quelle: Rupert Hustede, Stadt Karlsruhe, Pressemitteilung, 23.9.2012

Archiv und Wirtschaft Heft 3/2012

In Kürze erscheint Heft 3/2012 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Die Aufsätze behandeln die Überlieferungsbildung zur sächsischen Wirtschaftsgeschichte sowie die Stiftung Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen in Emden. Näheres im Inhaltsverzeichnis des Heftes:

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 3/2012

AUFSÄTZE

Ulrich Heß: 150 Jahre Wirtschaftskammern in Sachsen. Blick auf eine wechselvolle Geschichte (117-125)

Thekla Kluttig: Archivgut der Wirtschaft in einem ostdeutschen Staatsarchiv – das Beispiel Leipzig (125-132)

Holger Czapski: Die Stiftung Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen in Emden – Aufgaben, Projekte und Perspektiven (133-144)

BERICHTE

Thomas Toms: www.wirtschaftsarchive.de. Zahlen – Daten – Fakten (145-146)

Dietrich Kuhlgatz und Thore Grimm: Medienkompetenz für Wirtschaftsarchivare: Fachspezifisches Video- und Kommunikationstraining. 74. VdW-Lehrgang vom 20. bis 23. Mai 2012 in Heidelberg (146-148)

REZENSIONEN

Frank Bösch: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck bis zum Fernsehen (Edgar Lersch) (148-149)

Karl Ditt: Zweite Industrialisierung und Konsum. Energieversorgung, Haushaltstechnik und Massenkultur am Beispiel nordenglischer und westfälischer Städte 1880–1939 (Peter Döring) (149-153)

DLM Forum Foundation (Hrsg.): MoReq2010®. Modular Requirements for Records Systems, Volume 1: Core Services & Plug-in Modules, Version 1.0, 2010–2011 (Peter Toebak) (153-157)

Volker Hirsch (Hrsg.): Golden die Praxis, hölzern die Theorie? Ausgewählte Transferarbeiten des 41. und 42. wissenschaftlichen Kurses an der Archivschule Marburg (Christian Wolfsberger) (157-158)

Theo Horstmann und Regina Weber (Hrsg.): „Hier wirkt Elektrizität“. Werbung für Strom 1890 bis 2010. Begleitband zur Ausstellung Elektrisierend! Werbung für Strom 1890 bis 2010 im Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben (Dirk Schaal) (159-160)

Gert Kollmer-von Oheimb-Loup und Götz Adriani (Hrsg.): Firmenmuseen in Baden-Württemberg (Renate Schwärzel) (160-162)

Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“ (Dirk Wiegand) (162-163)

Jens Niederhut und Uwe Zuber (Hrsg.): Geheimschutz Transparent? Verschlusssachen in staatlichen Archiven (Klaus Graf) (163-164)

Rezensionsliste (164-165)

Impressum (168)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion "Archiv und Wirtschaft"
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www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift

1.000 Krankenakten fürs Kärntner Landesarchiv

Rund eintausend Krankenakten von der Vorgängereinrichtung des Klinikums Klagenfurt werden derzeit dem Landesarchiv Kärnten übergeben. Die älteste dieser Krankenakten stammt aus dem Jahr 1873, der Großteil der Akten hingegen aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Der Kärntner Landesarchiv-Direktor Wilhelm Wadl erklärt die Besonderheit der Krankenakten gegenüber der Kleinen Zeitung mit den darin dokumentierten Lebens- und Leidensgeschichten. Man habe die Menschen und ihre Schicksale unmittelbar vor sich. Dies gelte insbesondere für die sogenannten Euthanasie-Opfer; allein 1940/41 wurden 740 Personen von Klagenfurt nach Hartheim gebracht und dort vergast.

Kontakt:
Kärntner Landesarchiv
St. Ruprechter Straße Nr. 7,
A-9020 Klagenfurt
Telefon: (0463) 56 2 34/14
Telefax: (0463) 56 2 34/20
post.landesarchiv@ktn.gv.at 
www.landesarchiv.ktn.gv.at

Quelle: Jochen Bendele, Kleine Zeitung, 20.9.2012