Neues Heimatbuch der Gemeinde Wenden

Nach sechs Jahren Arbeit ist es endlich fertig: Gemeinsam mit Antonius Klein, Wolf Dieter Grün, Karljosef Böhler und Friedhelm Krause hat Theologe Dr. Dr. Raimund Quiter das neue Heimatbuch der Gemeinde Wenden geschaffen. Am 12.12.2012 wurde der erste Band „Wenden – Einblicke in die Geschichte“ in einer kleinen Feierstunde im Rathaus vorgestellt.

„Ich war erstaunt, wo überall recherchiert wurde. Es musste detektivische Kleinstarbeit geleistet werden. Jetzt kann ich dieses Werk mit Freuden in den Händen halten“, sagte Bürgermeister Peter Brüser und bedankte sich bei den fünf Autoren. Der Rat hatte im September 2006 beschlossen, dass in sechs Jahren die Geschichte der Gemeinde präsentiert werden sollte. Drei Monate später wurden die Autorenverträge geschlossen.

In Band 1 geht es um „Natur-, Vor- und Frühgeschichte“. Außerdem bekommt der Leser Einblicke über „Wenden im Mittelalter und Früher Neuzeit“. Warum die Autoren den Titel „Einblicke in die Geschichte“ gewählt haben, lässt sich damit erklären, dass die Geschichte Wendens nicht lückenlos erfasst werden kann. Band 2 soll 2013 erscheinen. In ihm geht es um die Zeiträume zwischen 1803 und 1945, zwischen 1945 und 1965 und um die jüngere Geschichte der Gemeinde.

„Es hat mir Spaß gemacht. Die Gruppe war mit großem Engagement dabei. Wir haben gegraben im Archiv nach der Geschichte Wendens“, sagte der freiberufliche Historiker Friedhelm Krause, der 2002 bereits die Geschichte der Wendener Kirmes vorstellte. Einen besonderen Dank richtete Quiter an Rupert Wurm von der Gemeinde Wenden: „Der ist mit mir durchgefahren durchs ganze Kirchspiel und hat überall Fotos gemacht.“

Quelle: derwesten, 13.12.2012

Aufbau eines digitalen Archivs in Lippe beginnt

Bei der Sicherung ihres Archivmaterials wollen sechs lippische Kommunen mit dem Kreisarchiv Lippe zusammenarbeiten. In einem klimatisierten Keller des Kreishauses in Detmold soll langfristig ein digitales Archiv aufgebaut werden. Dort stehen die Server der Kreisverwaltung, auf denen zukünftig auch das Archivgut der Kommunen gespeichert werden könnte.

„Ziel ist der Aufbau eines digitalen Langzeitarchivs“, erklärt Dr. Hansjörg Riechert. Gemeinsam mit dem Kreisrechenzentrum soll ein solches System entstehen. „In den Rathäusern soll es möglich werden, Dokumente per Mausklick direkt an das Kreisarchiv übertragen zu können“, sagt er. Riechert und sein Team aus dem Kreisarchiv hat mit den Städten und Gemeinden ohne hauptamtliche Archivare, wie Barntrup, Horn-Bad Meinberg, Lügde, Schieder-Schwalenberg, Schlangen und Leopoldshöhe, eine „Interkommunale Kooperation zum Archivwesen“ vereinbart.

Die Städte sollen dem Kreisarchiv ihr Archivgut zur Aufarbeitung und Einlagerung überlassen. Je nach Menge sollen sie dafür einen gewissen Obolus zahlen. „Das hat für uns den Vorteil, dass sich im Kreisarchiv Menschen damit befassen, die sich richtig mit der Materie auskennen“, sagt Ingo Barz, Kämmerer der Stadt Horn-Bad Meinberg. Da die Dokumente dort vorher in einem feuchten Keller lagerten, lässt diese Stadt das Archivgut bereits seit 2009 vom Kreis sichern.

Schieder-Schwalenberg, Barntrup und Schlangen tun das Gleiche. Mit Lügde und Leopoldshöhe kommen zwei weitere Kommunen hinzu. Es sei eine Arbeitserleichterung, sagt Frank Sommer von der Gemeinde Leopoldshöhe. Er wird die Digitalisierung begleiten. Die Kooperation mit sechs Kommunen sieht Riechert als Startschuss. Dies sei ein Prozess, an dem sich im Laufe der Zeit vielleicht noch weitere Kommunen beteiligen werden.

Das heißt aber nicht, dass es die klassische Archivarbeit bald nicht mehr gibt. „Wir werden weiterhin die alten Akten, Karten und Dokumente aufbewahren und nur einige ausgewählte Materialien digitalisieren. Alles auf Festplatten zu speichern, ist ein wesentlich zu hoher Aufwand“, sagt Riechert.

Kontakt:
Kreisarchiv Lippe
im Landesarchiv NRW Abt. Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Str. 2
32758 Detmold

Quelle: Lippische Landes-Zeitung, 10.12.2012

Jahreskalender 2013 zum 50. Geburtstag des Landeskirchlichen Archivs Bielefeld

Im Oktober 1961 hat die 4. Westfälische Landessynode die Errichtung einer planmäßigen Archivratsstelle beim Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen einstimmig beschlossen, mit Jahresbeginn 1963 wurde Dr. Hans Steinberg (1920-1997) zum ersten Leiter des Landeskirchlichen Archivs Bielefeld ernannt, das damit seine Geburtsstunde erlebte.

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Anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums 2013 hat das Landeskirchliche Archiv einen Wandkalender gestaltet, mit dem es einen Einblick in seine vielfältigen Schätze gibt. Im Kalender sind verschiedenste Archivalien – Urkunden, Akten, Bauzeichnungen, Fotos – dargestellt und mit kurzen Texten versehen, die zusätzliche Informationen und amüsante Geschichten aus den Quellen wiedergeben. Die Archivalien stammen aus den Beständen der landeskirchlichen Verwaltung und aus den Nachlässen von kirchlich bedeutenden Persönlichkeiten. Außerdem sind Dokumente aus den Archiven der Kirchengemeinden ausgewählt worden. Mehr als 200 evangelische Kirchengemeinden deponieren ihre Archive in den Magazinen des Landeskirchlichen Archivs am Bethelplatz. Im Gegensatz zur Überlieferung der zentralen Behörden reichen die Archive der Kirchengemeinden oft sogar bis in die Zeit vor der Reformation zurück. Eine der Urkunden aus dem Archiv der Ev. Kirchengemeinde Gevelsberg, verknüpft mit der dramatischen Geschichte der Ermordung des Erzbischofs von Köln Engelbert I. im Jahr 1225 schmückt die November-Seite des Kalenders. Diese Pergamenturkunde ist eine der ältesten der rund 850 Urkunden, die im Landeskirchlichen Archiv verwahrt werden.

Im Kalender sind historisch herausragende Dokumente abgebildet, darunter die Barmer Theologische Erklärung, mit der sich 1934 evangelische Christen von der herrschenden NS-Ideologie abgrenzten, sowie ein Ausschnitt aus dem Augenzeugenbericht des SS-Offiziers und aus der Schülerbibelarbeit stammenden Widerständlers Kurt Gerstein (1905-1945) über die Vernichtungslager und den Holocaust. – Hinzu kommen thematische Darstellungen, wie z.B. zur Geschichte der Frauenhilfe und der Kleinkinderschule. Zum Thema „Konfirmation“ sind Gruppenfotos aus dem Zeitraum von 1895 bis 1990 ausgewählt worden. Mädchen in Kleidern, die bis zum Knöchel reichen, und Mädchen in Miniröcken: Mode im Wandel der Zeiten. Ebenso geändert hat sich die Haltung der jungen Leute der Fotokamera gegenüber: 1895 sehen die Jugendlichen ernst, sogar verkrampft aus, 1990 präsentieren sie sich der Kamera fröhlich und unbekümmert.

Eine Besonderheit wurde für den Monatsblatt Juni ausgewählt: das sog. Nebe-Kästchen, ein kleines Holzkästchen mit fest verankerten Klapptafeln, die mit Fotos und schönen Verzierungen bestückt sind. Dies war ein Geschenk der Westfälischen Provinzialsynode im Jahr 1905 an den Generalsuperintendenten D. Gustav Nebe (1835-1919) und zeigt die von ihm eingeweihten Kirchen und Gemeindehäuser. Es ist nicht nur eine eindrucksvolle Quelle zum Kirchbau, sondern ein wahrer Hingucker!

Dem Betrachter wird möglich gemacht, in historischen Quellen zu lesen, sei es die eigenhändige Widmung der Kaiserin Auguste Victoria in einer Bibel, der Stundenplan einer Kleinkinderschule aus dem Jahr 1894 oder kritische Bemerkungen eines Pfarrers über ein 1722 verstorbenes Gemeindeglied.

Der farbig gestaltete Kalender im DIN A3-Format (42×30 cm) lässt die Geschichte durch ihre Quellen aufleben. Er ist als Band 17 in der Reihe „Schriften des Landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche von Westfalen“ im Luther-Verlag erschienen und im Handel für den Preis von 14,95 Euro zu erwerben (ISBN 978-3-7858-0530-5).

Der Kalender wird auch zum freien Download hier angeboten: http://tinyurl.com/boe2ayv

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Bethelplatz 2
33617 Bielefeld
Telefon: 0521 594-164
Telefax: 0521 594-267
archiv@lka.ekvw.de
www.archiv-ekvw.de
https://www.facebook.com/archivekvw

Stadt Langen streicht Archivarsstelle

Die hessische Stadt Langen muss sparen. 1991 leistete sich die Stadt erstmals einen hauptamtlichen Archivar. Jetzt wird die Stelle aus Kostengründen gestrichen. Stattdessen setzt sie nun auf ehrenamtliche Mitarbeiter und das Internet.

Herbert Bauch trat damals die Stelle des ersten (und einzigen) hauptamtlichen Stadtarchivars an. Seine Aufgabe war es, die von Ehrenamtlichen im Keller des Verwaltungsgebäudes zusammengetragenen Materialien für eine sinnvolle Nutzung aufzubereiten. In den letzten 21 Jahren hat er 280 laufende Meter Urkunden, Fotos, Zeitungen, Bücher und Stadtpläne aufgenommen, sortiert und erschlossen.

„Bauchs Verdienst ist es, dass er den riesigen Papierberg in einen Kontext größerer geschichtlicher Zusammenhänge einsortiert hat“, sagt Bürgermeister Frieder Gebhardt. Aus seinem Gedächtnis, dass er geschaffen habe, werden „künftige Generationen von Heimatkundlern, Familiengeschichtlern, Schülern und Wissenschaftlern zitieren werden“, so der Bürgermeister.

Das Stadtarchiv Langen wird aber nicht schließen. Nach einer dreimonatigen Übergangsphase, in der das Archiv geschlossen hat, wird Joachim Kolbe, städtischer Fachdienstleiter Kultur, die Federführung übernehmen. Stadtgeschichtliche Vermittlungsaufgaben und Stadtführungen werden von der Volkshochschule übernommen, Anfragen durch Honorarkräfte und ehrenamtliche Mitarbeiter bearbeitet, sagt er. Das Archiv soll ehrenamtlich weitergeführt werden. „Es gibt Angebote von qualifizierten Bürgern, die Interesse haben, das Archiv ehrenamtlich zu führen“, so Kolbe.

Außerdem soll für das Archiv eine umfassende Internetpräsenz entstehen. Privatpersonen und Schulen sowie Forschungseinrichtungen und Universitäten sollen schnell und einfach an Informationen kommen. Dazu werden einzelne Bestände wie sämtliche Ausgaben des Langener Wochenblatts von 1877 bis 1935 digitalisiert. Hinzu kommen teilweise die Ausgaben des Allgemeinen Anzeigers für Langen und Umgebung, der von 1885 bis 1940 erschien, sowie die historischen Ausgaben der Langener Zeitung von 1949 bis 1988. Auch wichtige Urkunden und Stationen der Stadtgeschichte, Fotos, historische Karten bis hin zu kompletten Büchern sollen sich im virtuellen Stadtarchiv finden. Das Projekt kostet etwa 20.000 Euro. Gebhardt und Kolbe hoffen dafür auf Unterstützung von Stiftungen, etc.
Kurz vor seinem Abschied konnte Herbert Bauch dem Stadtarchiv aber noch einen letzten kleinen Schatz zuführen. Ein Bürger überreichte dem Stadtarchivar ein gerahmtes Foto, das die Marinekapelle Langen im Jahr 1928 zeigt.

Kontakt:
Stadtarchiv Langen
Kulturhaus Altes Amtsgericht
Darmstädter Straße 27, Zimmer 1
Telefon: 06103 9104-62
Fax 06103 9104-66
stadtarchiv@langen.de

Quelle: OP-Online, 1.12.2012

Goethe- und Schiller-Archiv erwirbt verschollenen Liszt-Schatz

100 Jahre lang galt die Originalfassung von Franz Liszts Nocturne „Schlaflos! Frage und Antwort; für Klavier zu zwei Händen nach einem Gedicht von Toni Raab“ als verschollen. Jetzt wurde das von Liszt 1887 verfasste Stück dem Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar (GSA) von privater Hand angeboten.

„Für uns war das ein großes Glück. Hätten wir nicht zugegriffen, wären sie mit Sicherheit bei Sotheby\’s oder Christie\’s versteigert worden“, sagt Evelyn Liebsch, Musikwissenschaftlerin am GSA. In der Zeit, in der das Stück verschollen war, lagen nur Kopien des Werkes vor. Sogar die Erstausgabe habe im Kontext einer Abschrift gestanden, erzählt Liebsch. Beim Betrachten des nun vorliegenden Originals könne man deutlich erkennen, dass die die Kopisten hier und da vom Original abwichen. Es sei ein sehr karges Stück, sagt sie. Jeder Ton habe hier eine große Bedeutung. Bislang wurde das Stück vom Urenkel Antonia Raabs aufbewahrt. Eines der Gedichte der Pianistin habe Liszt zu dem Stück inspiriert. Antonia Raab war eine Schülerin Franz Liszts in Budapest.

Auf das fünf Bögen umfassende Liszt-Autograph ist das Goethe- und Schiller-Archiv besonders stolz. Doch trotz sorgfältiger Aufbewahrung hatte der Zahn der Zeit angefangen, am Material zu nagen. „Das Autograph war immens beschädigt“, sagt Evelyn Liebsch: „Es hatte Risse und Fehlstellen, sein Papier begann zu verbräunen.“ Allerdings konnten die Restauratoren der Klassikstiftung diese Mängel beheben. Nun ist das Papier in einem nutzbaren Zustand und steht der weltweiten Liszt-Forschung zur Verfügung.

Zudem konnte das Goethe- und Schiller-Archiv Gästebücher von Schillers Urenkel erwerben. Am 13.12.2012 wurden sie zusammen mit weiteren Handschriften öffentlich vorgestellt.

Kontakt:
Goethe- und Schiller-Archiv
Klassik Stiftung Weimar
Direktion Goethe- und Schiller-Archiv
Postfach 2012
99401 Weimar
Hans-Wahl-Straße 4
99425 Weimar
Telefon: +49 (0) 3643-545-240
Fax: +49 (0) 3643-545-241
gsa@klassik-stiftung.de

Quelle: TLZ, 13.12.2012

Kurioser Fund zum 12.12.12 im Nachlass

Winfried Arnold aus Bingen besitzt eine Besonderheit: Im Nachlass seines Vaters, des Stadtbauoberinspektors Anton Arnold, hat er eine Postkarte mit dem besonderen Datum „12.12.1912“ gefunden.
Vor hundert Jahren schickte der Vater den Postgruß mit der magischen Zahl an seine Tante in Mainz. Die Postkarte hat den Aufdruck: „Will man schreiben diese Karten, muss man 100 Jahre warten.“

Der persönliche Gruß an die Tante ist er nüchtern. Anton Arnold unterrichtete sie handschriftlich: „Ich werde am kommenden Samstag nach Mainz reisen, weil dort die Läden bis sieben Uhr aufhaben“.
Winfried Arnold braucht in seinem privaten Archiv nicht lange zu suchen. Das Sammelalbum des Vaters sei zu unhandlich, deswegen habe er alle Karten thematisch sortiert und in Schubkästen verstaut.

Geschichte ist Winfried Arnolds Hobby. Er sammelt Lesenswertes zu seiner Heimatregion, dass er dann sorgfältig verstaut. Seine Ordner enthalten Aufsätze und Zeitungsberichte, alte Fotos und Festschriften.
Als Hobbyforscher ist der 79-jährige Experte für Historisches am Rhein-Nahe-Eck, hat Ausstellungen mitgestaltet, Regionalgeschichte für die Heimatfreunde geliefert, sich einen Namen als Vortragsdichter der Fastnacht erarbeitet.

Wie die 100 Jahre alte Postkarte wieder von Mainz zurück nach Bingen gelangte, weiß er auch nicht. Der Archivar dreht sie ins Licht: „Fünf Pfennige Porto, das wäre heute ein Witz.“ Stempel und Briefmarke sind gut lesbar. Die Mainzer Großtante hat er aber nie kennen gelernt.

Der Bingener führt seine eigene Korrespondenz heute übrigens per E-Mail, wie es heute im Grunde üblich ist. „Aber keine Festplatte der Welt und kein Datenstick ersetzen mein Archiv auf Papier“, sagt er.

Quelle: Allgemeine Zeitung, 11.12.2012

Altes Gemälde lagerte jahrelang unbemerkt im Archiv

Im Archiv des Heimatmuseums Hohenwestedt wurde wohlmöglich ein richtiger „Schatz“ entdeckt. Es handelt sich um ein Gemälde, das wahrscheinlich um 1700 entstand und möglicherweise aus Tirol stammt. Das Bild zeigt die Szene der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Das Gemälde lagerte bisher unbeachtet im Archiv. Vermutlich befinde es sich schon seit Jahrzehnten dort, sagte der Vorsitzende des Museumsvereins Hans-Jobst Redinger.

Vor einigen Wochen hat Pastor Christian Carstens es zufällig entdeckt. Er und Hans-Jobst Redinger gingen eigentlich ins Archiv, um sich Stahlstiche zur Schöpfungsgeschichte anzusehen. Doch der Kunsthistoriker fand das Bild mit Maria und Jesus interessanter. Motive wie Joseph oder Engel sind nur teilweise sichtbar. Auch Ochse und Esel sind bisher nur sehr schemenhaft zu erkennen. Unten links auf dem Bild verbirgt sich offenbar ein kleiner Hund, „typisch Barock“, sagt der Pastor.

Carstens datierte das Bild auf etwa 1700. Eine nur schwer leserliche Inschrift auf der Rückseite weist auf die Familie Mahrt als Besitzer hin. Die Signatur des Malers wurde bislang noch nicht entdeckt. Am dritten Advent will er das Gemälde der Gemeinde zeigen.

Da das Bild solange unbeachtet im Museum lagerte, hoffen Pastor Christian Carstens und Hans-Jobst Redinger auf Unterstützer für Restaurierung. Eine Restauratorin, die vom Museum zu Rate gezogen wurde, schätzt die Kosten für die Reparatur auf etwa 2.000 Euro. Der Museumsverein sucht Bildpaten, die bei der Finanzierung der Restaurierung helfen. Hohenwestedt Marketing hat bereits 300 Euro für diesen Zweck zugesagt. Wer spenden möchte, kann dies tun: Spendenkonto 95018990 bei der Sparkasse Hohenwestedt, BLZ 21452030, Museumsverein. Zum Advent 2013 soll das restaurierte Bild in der Kirche präsentiert und dann dauerhaft ausgestellt werden.

Kontakt:
Heimatmuseum Hohenwestedt
im Burmesterhaus
Friedrichstraße 11
24594 Hohenwestedt

Tel.:04871/2229
Fax: 04871/3636

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags und
sonntags 14 – 17 Uhr
Eintritt: frei

Quelle: Shz.de, Schleswig-Holsteiner Zeitungsverlag, 12.12.2012

Richtfest des Staatsarchivs Stade

Gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister und Präsidenten des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz hat der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister am 10.12.2012 die Richtkrone für den Neubau des Staatsarchivs Stade des Niedersächsischen Landesarchivs gesetzt. Er sagte: „Dieser Neubau ist zwar ein niedersächsisches Bauvorhaben. Aber er ist gleichzeitig ein länderübergreifendes Projekt. Denn die Freie und Hansestadt Hamburg und das Land Niedersachsen werden das Magazingebäude gemeinsam nutzen – für Archivgut aus beiden Ländern. Der Neubau des Staatsarchivs in Stade sei Beweis für eine gelungene Zusammenarbeit mit Hamburg.

Durch dieses energetisch vorbildliche Neubauprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 22 Millionen Euro werden 50.000 Regalmeter Magazinflächen ab 2014 zur Verfügung stehen. Das entspricht einer Strecke (Luftlinie) von Stade bis nach Hamburg-Bergedorf. 20.000 Regalmeter werden von Hamburg genutzt, 30.000 Regalmeter von Niedersachsen. Dieser Neubau ist ein guter Beweis für eine fruchtbare und gedeihliche norddeutsche Zusammenarbeit.“

Kontakt:
Staatsarchiv Stade
Am Sande 4c
21682 Stade
Telefon: (04141) 406-404
Fax: (04141) 406-400
Stade@nla.niedersachsen.de

Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei, Pressemitteilung, 10.12.2012

Stadtarchiv Hannover digitalisiert Kestner-Tagebuch

Das Stadtarchiv Hannover hat angefangen, Dokumente der Familie Kestner zu digitalisieren, darunter Privatdokumente Johann Christian Kestners, der 1800 in Döhren geboren wurde, seiner Frau „Lotte“ und des Sohnes August Kestner. Mit der Digitalisierung will das Stadtarchiv die Öffentlichkeit auf die Sammlung aufmerksam machen. Dem Verfall soll so vorgebeugt werden.

Es handelt sich um Tagebücher von Johann Christian Kestner und um Briefe, die er und seine Frau Charlotte schrieben. Über die Dokumente gewinnt man einen Einblick in das Studentenleben in Göttingen und die Zeit während Kestners Schaffens am Reichskammergericht Wetzlar. Sohn August Kestner skizzierte Reiseberichte.

Um „der Öffentlichkeit einen Überblick darüber zu verschaffen“, wird der Nachlass Stück für Stück digitalisiert, sagt Cornelia Regin, Leiterin des Stadtarchivs. Einige Stücke sollen durch das Einscannen für die Zukunft erhalten bleiben, denn durch falsche Konservierung werden sie eines Tages unlesbar sein. Davon sind im Besonderen die Briefe betroffen, in denen Johann Christian Kestner und seine Frau Charlotte ihre gemeinsame Zeit mit Johann Wolfgang von Goethe in Wetzlar berichten. Dies ist interessant zu lesen, denn sowohl Kestner als auch Goethe warben damals um Charlotte. „Die Leiden des jungen Werther“ von Goethe beruht auf dieser Dreiecksgeschichte.

Im Zweiten Weltkrieg lagerten die Unterlagen in einem Tresor am Neuen Rathaus. Bomben setzten ein anliegendes Kohlelager in Brand. Dadurch wurde es im Tresor so heiß, dass die Schrift verblasste. Nach dem Krieg wurden die Stücke laminiert. Dies setzte einen chemischen Prozess in Gang, der das Papier immer dunkler werden lässt. „Deshalb müssen zunächst diese gefährdeten Dokumente digitalisiert werden. In 100 Jahren sind sie wohl unlesbar“, so die Archivarin.

Aufgrund der Verbindung der Kestners mit Johann Wolfgang von Goethe wird das Projekt von der Goethe-Gesellschaft Hannover unterstützt. Peter Meuer. Vorsitzender der Gesellschaft übergab 5.000 Euro an das Stadtarchiv. „Hätte es die Beziehung Goethe/Kestner nicht gegeben, wären die Kestners wohl nicht so bekannt geworden. Es ist uns wichtig, mit dem Geld Erinnerungsarbeit zu leisten“, sagt er.
Des Weiteren ist geplant eine Datenbank der Kestner-Stücke im Internet zu präsentieren. Diese soll die bisherigen Karteikarten ablösen und die Suche erleichtern, sagt Cornelia Regin. Aus rechtlichen Gründen werden die digitalen Werke nicht im Internet einsehrbar sein. Interessierte können sie aber im Stadtarchiv betrachten.

Kontakt:
Stadtarchiv Hannover
Am Bokemahle 14-16
30171 Hannover
Tel.: +49 511 16842173
Fax: +49 511 16846590
stadtarchiv@hannover-stadt.de

Quelle: Neue Presse, 5.12.2012

Ankündigung: 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik

Die 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik findet am Freitag, 15. März 2013, im Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Standort Karlsruhe, statt. Das Thema der Veranstaltung lautet: „Erster Weltkrieg“ – auch bei uns? Regionale Zugänge zum Gedenkjahr".

An den Kriegsausbruch vor 100 Jahren wird im Jahr 2014 mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen gedacht werden, die Anknüpfungspunkte für Exkursionen und außerschulische Lernprojekte bieten. Um diese Angebote zum Schuljahresbeginn im Herbst griffbereit zu haben, stellt die 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik das Thema „Erster Weltkrieg“ in den Mittelpunkt.

Bei der Veranstaltung, die sich als bundesweit genutztes Forum des Austauschs für LehrerInnen und ArchivarInnen etabliert hat, stellen Pädagogen bereits erprobte archivpädagogische Lernmodule zum Ersten Weltkrieg vor und berichten von ihren Erfahrungen. Archive verschiedener Sparten zeigen ihr breites Quellenspektrum zu den Ereignissen 1914 bis 1918, das sich für eine didaktische Aufbereitung des Themas in besonderer Weise eignet. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ am Nachmittag finden Projektgruppen, Förderorganisationen, Archive und andere Kultureinrichtungen ein Forum, um sich und ihre Arbeit zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen und über mögliche Projektkooperationen zu diskutieren.

Die 14. Karlsruher Tagung für Archivpädagogik findet am Freitag, 15. März 2013, im Landesmedienzentrum in Karlsruhe (Moltkestraße 64, 76133 Karlsruhe) statt. Anmeldungen nimmt Frau Beate Stegmann (beate.stegmann@la-bw.de) beim Landesarchiv Baden-Württemberg entgegen. Es wird keine Tagungsgebühr erhoben. Berichte über die bisherigen Tagungen finden Sie unter http://www.landesarchiv-bw.de/web/46206.

Kontakt:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit
Dr. Julia Riedel
julia.riedel@la-bw.de

Regierungspräsidium Karlsruhe, Abt. Schule und Bildung
Dr. Rainer Hennl
Rainer.Hennl@rpk.bwl.de

PROGRAMM

10.00 Uhr Begrüßung
Dr. Peter Jaklin, Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Dr. Clemens Rehm, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit

Einführung und Moderation
Dr. Julia Riedel, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit

Vortrag
„Der Erste Weltkrieg im kompetenzorientierten Unterricht“
Dr. Werner Heil, Lehrbeauftragter der Universität Stuttgart, Fachleiter für Geschichte am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Stuttgart, Lehrer am Goethe-Gymnasium Ludwigsburg

11.00-11.30 Uhr Kaffee

Workshop
Vorstellung von archivpädagogischen Modulen zum Ersten Weltkrieg

11.30-12.30 Uhr Workshop 1
„Kriegserfahrung und Alltag in einer deutschen Kleinstadt: Das Beispiel Freiburg“

Dr. Sybille Buske
Berthold-Gymnasium Freiburg, Landeskundebeauftragte am Regierungspräsidium Freiburg

11.30-12.30 Uhr Workshop 2
„Der Krieg als „Geschenk an die Jugend“? Sigmaringer Bürger im Ersten Weltkrieg“

Markus Fiederer
Martin-Heidegger-Gymnasium Meßkirch, Fachberater für Geschichte am Regierungspräsidium Tübingen, Archivpädagoge (Staatsarchiv Sigmaringen)

12.30-13.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr Vorstellung von Projekten und Angeboten auf dem Markt der Möglichkeiten
Dr. Julia Riedel, Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Fachprogramme und Bildungsarbeit

Markt der Möglichkeiten

  • Archive verschiedener Sparten mit Quellen zum Ersten Weltkrieg
  • archivpädagogische Angebote
  • erfolgreiche Schulprojekte
  • prämierte Arbeiten von Geschichtswettbewerben
  • Förderprogramme und mögliche Projektpartner
  • pädagogische Angebote und Informationsmöglichkeiten im Internet

15.30 Uhr Schlussdiskussion

16.00 Uhr Ende