Lückenloser genealogischer Datenbestand in Meppen

Genealogen finden in Meppen im Emsland einen lückenlosen Datenbestand vor. Die katholische Familienforschungsstelle und das Kreisarchiv Emsland verfügen über umfangreiche Datenbestände, außerdem gibt es in der Bücherei des Emsländischen Heimatbundes die Fachstelle des Arbeitskreises Familienforschung der Emsländischen Landschaft.

Die Datenschutzregeln sind hier längst nicht so streng wie beispielsweise in Standesämtern. Die Daten sind den Forschern auf einfache Art zugänglich, sagt Kreisarchivar Heinrich-Wilhelm Schüpp. Ende 2012 wurde im Kreisarchiv Meppen ein großer Datenbestand aus den 20 emsländischen Standesämtern komplett zur Nutzung freigegeben. Fast 5.000 Einheiten wurden registriert, geordnet und für die Forschung aufbereitet. Im Kreisarchiv wurde dafür extra Platz geschaffen.

Durch das Personenstandsrechtsreformgesetz von 2009 stehen Informationen aus Geburtsregistern, die älter als 110 Jahre, Ehestandsregister älter als 80 Jahre und Sterberegister älter als 30 Jahre sind der Öffentlichkeit zur Verfügung. Nach dieser Regelung sollen die Standesämter die ältesten Aufzeichnungen an die Archive übergeben. In diesem Zusammenhang gehen jedes Jahr etwa 60 Registerbände neu beim Kreisarchiv ein.

Seitdem im 19. Jahrhundert das Führen der Zivilstandsregister in staatliche Hand übergeben wurde, sind im heutigen Landkreis Emsland 104 Standesämter entstanden. Davor hatten die Kirchengemeinden die Einwohnerverzeichnisse geführt. Diese kirchlichen Aufzeichnungen sind für das katholische Bistum Osnabrück von ihrem Beginn 1650/1700 bis 1875 in der Familienforschungsstelle Meppen einsehbar.
Die Standesbeamten haben aus Sicherheitsgründen Erstregister bei den Gemeinden und Zweitregister bei den Landkreisen angelegt. Wenn eines der Exemplare nun verloren geht, sei es durch Feuer oder andere Katastrophen, ist es möglich aus dem Zweitexemplar eine Abschrift anzufertigen. Aus diesem Grund kann das Kreisarchiv heute einen lückenlosen Bestand vorweisen.

Ab diesem Jahr sollen nun die Findbücher zu den Standesamtsdaten online im System des Niedersächsischen Landesarchivs unter http://aidaonline.niedersachsen.de zur Verfügung stehen.

Kontakt:
Landkreis Emsland
Kreisarchiv Meppen
Herzog-Arenberg-Str. 9
49705 Meppen
Tel.: 05931 / 598345
Fax: 05931 / 598347
kreisarchiv.emsland@ewetel.net

Quelle: Meppener Tagespost / NOZ, 28.12.2012

Bilder-Schätze im Münchner Völkerkundemuseum

Auf Ausstellungen sind sie oft nur stückweise zu sehen, dabei verfügt das Münchner Völkerkundemuseum über eines der größten Bild-Archive in Deutschland. Etwa 135.000 historische Fotos lagern dort.
Historische Dokumente aus aller Welt sind in dem Bild-Archiv zu finden. So zum Beispiel eines von 1890. Darauf sind Indianer zu sehen. Prinz Ruprecht von Bayern bestand auf dieses Foto. Die Abgelichteten lächeln nicht, das war damals nicht üblich. Zu dieser Zeit galten Fotos als Beweisstücke.

Als Archivarin im Münchner Völkerkundemuseum hat Anka Krämer täglich mit alten Aufnahmen zu tun. Das Bildarchiv ist eines der umfangreichsten in Deutschland. Einzigartige Motive aus Asien, Afrika und dem Amazonasgebiet werden hier aufbewahrt, allein 66.000 aus der Zeit vor 1945. Allerdings haben viele Bilder schon seit vielen Jahren kein Tageslicht mehr gesehen.

Der älteste Bestand sind Fotos, die der Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold einst aus Japan mitbrachte. Sie wurden auf 1872 datiert, sind schätzungsweise aber wohl noch älter. Bisher galten sie als verschollen, untergegangen in den Wirren der beiden Weltkriege.

Die Aufgabe der Archivarin beginnt an dieser Stelle. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Karin Guggeis sichtet sie den großen Bestand, sortiert, dokumentiert und digitalisiert ihn. „Wir ordnen das Chaos“, sagt sie. In sieben wuchtigen Rollschränken lagern Originalabzüge, Fotomappen, Dias und Glasplättchen, die in der Zeit um die Jahrhundertwende als Negative dienten. In einem weiteren Raum werden nur Objekt-Fotografien aufbewahrt, von den Beständen, die sich derzeit im Keller befinden ganz zu schweigen.

Seine Schätze verdankt das Völkerkundemuseum Abenteurern wie Lucian Scherman. Der ehemalige Leiter des Museums, der 1933 von den Nazis zwangssuspendiert wurde, brachte von seinen Reisen viele Fotos mit nach München. Leider sind aber nicht alle Bilder in einwandfreiem Zustand. Feuchtigkeit und Hitze lösten teilweise die Fotoschicht ab. Mit diesem Problem kämpft das Museum auch heute noch. Die empfindlichen Plättchen lagern bei 40 Prozent Luftfeuchtigkeit und relativ konstanten 20 Grad in Holzkistchen. Nach und nach sollen sie eingescannt und damit gerettet werden, sagt Krämer, wenn auch bekannt ist, dass digitale Dokumente lange nicht die Qualität eines Originals besitzen.

Für die Arbeit ist jedenfalls kein Ende in Sicht. Regelmäßig erhält das Museum Nachschub in Form von Nachlässen. Manche Fotos werden auf diversen Ausstellungen gezeigt. Ob die Fülle der anderen Fotos überhaupt je einmal ausgestellt wird lässt sich derzeitig nicht sagen. Dies beinhaltet auch immer eine Budget- und eine Zeitfrage.

Kontakt:
Staatliches Museum für Völkerkunde München
Maximilianstraße 42
D-80538 München
Telefon +49 (0)89 210 136 100
Telefax +49 (0)89 210 136 247
museum.voelkerkunde@mfv.bayern.de
www.voelkerkundemuseum-muenchen.de

Quelle: Münchner Merkur, 30.12.2012

Neue Direktorin und neuer Archivleiter beim ITS Bad Arolsen

Die neue Direktorin und der neue Archivleiter des Internationalen Suchdienstes (ITS) in Bad Arolsen nehmen ihre Arbeit auf. Professor Rebecca Boehling will die Forschung im Archiv des ITS stärker voranbringen. „Wir wollen das Archiv noch besser zugänglich machen für die Wissenschaft. Ich möchte klarmachen, welche Schätze sich hier im Archiv heben lassen und welche Forschungsmöglichkeiten bestehen. Die Geschichte der Opfer der NS-Verfolgung ist eine internationale, die auch heute noch viele Menschen weltweit bewegt“, sagt sie.

Bisher war Boehling Direktorin des Dresher Center for the Humanities an der University of Maryland Baltimore County (UMBC) und Professorin in den Fachbereichen Geschichte, Jüdische Studien und Genderforschung. Sie ist Expertin in der Holocaust-Forschung und der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Mehrere Jahre unterstützte sie die US-Regierung als Beraterin in einer Historikerkommission über Kriegsverbrecher. Mit „Life and Loss in the Shadow of the Holocaust“. Zusammen mit Uta Larkey veröffentlichte sie„Life and Loss in the Shadow of the Holocaust“. Darin geht es um die Geschichte einer jüdischen Familie aus Essen.

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Abb.: Dr. Helge Kleifeld und Professor Rebecca Boehling (Foto:_ITS)

Im Mai 2012 wurde Boehling vom Internationalen Ausschuss für den ITS einstimmig ernannt. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte sich Ende 2012 aus der Leitung des ITS zurückgezogen, weshalb die Neubesetzung des Direktorenpostens notwendig wurde. Das Bundesarchiv ist der neue institutionelle Partner des ITS.

Der neue Archivleiter des ITS, Dr. Helge Kleifeld, nahm seine Arbeit jetzt ebenfalls auf. Zuletzt leitete er das Archiv im Institut für Zeitgeschichte in München. Davor war er Geschäftsbereichsleiter Documents der Neschen AG und Mitarbeiter im Historischen Archiv Krupp. Der 41-jährige Historiker, Geograph, Politologe und Archivar veröffentlichte mehrere Beiträge zu den Themen Bestandserhaltung, Digitalisierung und Massenentsäuerung.

Kontakt:
Internationaler Suchdienst (ITS)
Große Allee 5 – 9
34454 Bad Arolsen
Telefon: +49 (0)5691 629-0
Telefax: +49 (0)5691 629-501
email[at]its-arolsen.org

Quelle: ITS, Pressemitteilung, 2.1.2013; HNA, 2.1.2013

Bottroper Archiv-Ausstellung zum Ersten Weltkrieg

Im Stadtarchiv Bottrop sind in erster Linie amtliche Akten und Dokumente der früheren Gemeinde- und heutigen Stadtverwaltung von großer Bedeutung. Sie werden systematisch gesammelt. Doch die Sammlungen von Privatpersonen sind nicht weiniger wichtig, sie ergänzen die offiziellen Dokumente.

Gegenstand der nächsten Präsentation wird der Erste Weltkrieg sein. 2014 ist der Ausbruch des Krieges 100 Jahre her. Dem Stadtarchiv ist es wichtig zu zeigen, welche Auswirkungen der Krieg in Bottrop hatte und wie Bürger ihn erfahren haben. Einige Dokumente sind bereits eingegangen. So hat eine Bottroperin dem Archiv Fotos ihrer Großmutter und persönliche Briefe, die ihr Mann auf Schlachtfeldern an sie geschrieben hat, übergegeben. 1916 ist er in Verdun gefallen, und seine Frau musste als junge Witwe mit zwei kleinen Kindern das Leben alleine meistern.

Bruno Blümke hat dem Stadtarchiv kürzlich ein großformatiges Album des „Deutschen Lehrervereins“ überreicht. Es enthält Fotos und Lebensläufe von Bottroper und Osterfelder Lehrern, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Junge Männer, der Älteste war 29, der Jüngste gerade mal 20 Jahre alt. Stadtarchivarin Heike Biskup hofft, dass das Stadtarchiv unter diesen Aspekten noch weitere persönliche Dokumente von Nachfahren bekommt.

Aufgrund der guten Beziehung zum Archiv in der Partnerstadt Tourcoing in Nordfrankreich entstand die Idee in der Ausstellung nicht nur die Ereignisse des Ersten Weltkrieges in Bottrop zu zeigen, sondern auch was in Tourcoing geschehen ist. Wilfried Krix hat dem Stadtarchiv eine Mappe mit zwölf Postkarten aus Tourcoing geschenkt, die verschiedene Ansichten der Stadt zeigen, freut sich die Stadtarchivarin. Vermutlich sind sie in der Zeit um den Ersten Weltkrieg entstanden, wie die Menschen, die auf den Fotos abgebildet sind, annehmen lassen. Gerade die Menschen lassen die Geschichte lebendig werden. Dies soll auch in der geplanten Ausstellung vermittelt werden.

Das Stadtarchiv versteht sich als Dokumentations- und auch als Informationsstelle für die Bottroper Geschichte. Eine Aufgabe ist es, durch Ausstellungen Themen der Bottroper Geschichte aufzuarbeiten und zu zeigen. „Momentan arbeiten wir schon an der übernächsten Ausstellung, die 2014 gezeigt werden soll“, sagt die Leiterin des Stadtarchivs, Heike Biskup.

Kontakt:
Stadtarchiv Bottrop
Blumenstraße 12-14
46215 Bottrop
Telefon: +49 2041 70-3754
Telefax: +49 2041 70-3833
stadtarchiv@bottrop.de

Quelle: WAZ, 28.12.2012

Jahrhundertealtes Wissen im Mertinger Gemeindearchiv

Im Dachgeschoss der Antonius-von-Steichele Grundschule in Mertingen wird ein neues Gemeindearchiv aufgebaut. Seit 15 Monaten kümmert sich der ehemalige Pädagoge Dr. Franz Xaver Ries um die Dokumente des Gemeindearchivs und will „das Gedächtnis der Gemeinde sortieren“.

Seit seinem Rückzug in den Ruhestand ist der ehemalige Lehrer Archivpfleger. Nach und nach werden Akten aus dem Rathaus in die neuen Räume angeliefert, die die Kommune jetzt für den Aufbau des Gemeindearchivs geschaffen hat. Das Sortieren der Dokumente ist die Leidenschaft des 65-jährigen. „Ich habe mich schon immer für alte Schriften interessiert und historische Sprachwissenschaften studiert“, erzählt Ries. Neben der Katalogisierung soll der Bestand in einer Computerübersicht festgehalten werden. Nach der Sichtung im Rathaus erfolgt nun die Kennzeichnung mit einer Signatur, die Einordnung im Magazin und die Registrierung im PC „unter optimalen Bedingungen“.

Die ältesten Akten der Metrtinger Gemeinde stammen aus dem 18. Jahrhundert. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Bibliothek mit mittlerweile 1150 Titeln. In ihr befinden sich „überwiegend historische und geschichtswissenschaftliche Werke“, sagt der Archivar.

Die Bürger unterstützen ihn in seiner Arbeit und geben immer wieder alte Dokumente zu Aufbewahrung bei ihm ab. Loni Rusch ist eine davon. Erst kürzlich hat sie dem Archiv vier Bände aus dem Jahr 1819 hinterlassen. Darin geht es um die Geschichte des Klosters Heilig Kreuz in Donauwörth. „Diese Bände findet man vielleicht noch mit viel Glück in Universitätsbeständen“, schwärmt Ries.

Neben Forschungen zur Geschichte von Mertingen und seinen Ortsteilen Druisheim und Heißesheim, ist ein weiteres Projekt ein großes Anliegen des Archivars: das „Archiv der Erinnerungen“. Viele ältere Bürger der Gemeinde haben bereits die Möglichkeit genutzt, ihre Lebenserinnerungen zu erzählen. Die Gespräche speichert Ries zunächst auf einer CD, um sie dann zu bearbeiten. Mehrseitige Niederschriften sind so bereits entstanden. In diesem Zusammenhang ermuntert er dazu ihn im Archiv zu besuchen und Anfragen zu starten. Die Baugeschichte der Brauerei und die Erschließung des Baugebietes „Lotusblüte“ sollen ebenfalls dokumentiert werden.

Neben der Aufgabe als Gemeindearchivar ist Dr. Ries auch Heimatautor. Er hat mehrere Bücher über Mertingen verfasst. Dazu zählen besinnliche und witzige Texte aber auch Vorträge, beispielsweise über den Russlandfeldzug von 1812.

Quelle: Augsburger Allgemeine, 28.12.2012

Kreisarchiv Kleve verlängert Bildungspartnerschaft

Das Kreisarchiv Kleve hat jetzt seine Bildungspartnerschaft mit dem Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern um drei Jahre verlängert (siehe Bericht vom 22.2.2011). „Wir blicken nun auf eine fast zweijährige, erfolgreiche gemeinsame Zusammenarbeit zurück und freuen uns daher, diese Kooperation im Rahmen einer Bildungspartnerschaft fortsetzen zu können“, so Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm. Damit würden beide Partner einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Förderung der Recherche- und Informationskompetenz und der historischen und politischen Bildung der Schülerinnen und Schüler leisten.

Dr. Sturm: „Die jungen Leute haben das Kreisarchiv inzwischen durch Archivführungen kennen gelernt und hier an Projekten, Facharbeiten und Wettbewerbsbeiträgen gearbeitet. Zurzeit beschäftigt sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Erinnerungskultur“.

Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums Geldern bei der Projektarbeit im Kreisarchiv Kleve (Foto: Kreis Kleve)

Abb.: Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums Geldern bei der Projektarbeit im Kreisarchiv Kleve (Foto: Kreis Kleve)

Das erste große, gemeinsame Projekt zum Thema "Währungsreformen im Wandel der Zeiten" wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse haben die Schülerinnen und Schüler in einer Ausstellung u.a. am Tag der offenen Tür präsentiert, mit dem sich das Kreisarchiv am bundesweiten „Tag der Archive“ beteiligte. „Bei den Besucherinnen und Besuchern unseres Hauses hat diese Ausstellung großes Interesse geweckt,“ berichtet Sturm. Für die Schülerinnen und Schüler sei es wichtig, ihre Ergebnisse öffentlich zu präsentieren und darüber ins Gespräch zu kommen.“

Eine weitere Bildungspartnerschaft im Rahmen der 2005 gestarteten Landesinitiative „Bildungspartner NRW“ besteht zudem zwischen dem Kreisarchiv und dem Lise-Meitner-Gymnasium Geldern (siehe Bericht vom 2.4.2012).

Kontakt:
Kreisarchiv Kleve
Boeckelter Weg 2
47608 Geldern
kreisarchiv@kreis-kleve.de

Quelle: Kreis Kleve, Pressemitteilung, 20.12.2012

Liechtensteinische Erinnerungsorte in den böhmischen Ländern

Im Liechtensteinischen Landesarchiv präsentierte die Liechtensteinisch-Tschechische Historikerkommission ihre erste Publikation mit dem Titel „Liechtensteinische Erinnerungsorte in den böhmischen Ländern“. In dem Band sind insgesamt zwölf Beiträge der Tagung der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission vom November 2011 in Wranau in der Tschechischen Republik enthalten.

Rupert Tiefenthaler, stellvertretender Landesarchivar, begrüßte die Anwesenden auf deutsch und auf tschechisch. Anwesend war zudem Guido Wolfinger, Präsident des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein. „Im Ausland auf Liechtenstein angesprochen, welche Existenzberechtigung das kleine Land habe, ertappte ich mich dabei, wie ich auf historische Fakten unserer Geschichte verwies“, sagt er. Die Existenz Liechtensteins basiere auf einem landesgeschichtlichen Hintergrund. „Das Buch leistet einen Beitrag zur gemeinsamen Geschichte der beiden Länder“, führt er weiter aus.

Der Leiter des Amts für Auswärtige Angelegenheiten, Martin Frick, nannte Beispiele für die Beziehungen Lichtensteins und Tschechiens: „Liechtenstein unterhält besondere Beziehungen zu Tschechien. Die Beziehungen stehen auf einer deutlich höheren Ebene wie beispielsweise mit der Slowakei“.

Info:
Liechtensteinische Erinnerungsorte in den böhmischen Ländern
Sprache: deutsch, Autoren: diverse
Herausgeber/Verlag: Liechtenst.-Tschechische Historikerkommission / Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein
Erscheinungsjahr: 2012
Umfang: 248 Seiten, Format: 15.5 x 22.5 cm
Preis: CHF 38.00, ISBN: 978-3-906393-60-5

Kontakt:
Landesarchiv Liechtenstein
Peter-Kaiser-Platz 2
Postfach 684
9490 Vaduz
Tel.: +423 / 236 63 40
Fax: +423 / 236 63 59
www.la.llv.li

Quelle: Volksblatt, 18.12.2012

Emder Jahrbuch 2012 erschienen

Diese Woche wurde das "Emder Jahrbuch 2012" in Aurich vorgestellt. In dem 400 Seiten umfassendem Werk werden Forschungsergebnisse aus dem ostfriesischen Raum präsentiert. Themen sind Kirchenausstattung, theologische Fragen und Theologen selbst, Weltanschauung und Wirtschaftspolitik. Außerdem gibt es einen Überblick über Neuerscheinungen, über die Archäologie in Ostfriesland und über die Tätigkeiten in der "Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer".

Des Weiteren gibt es darin erstmals einen Bericht über die 20-jährige Fördertätigkeit der Gerhard ten Doornkaat Koolman-Stiftung. Diese fördert regelmäßig die Herausgabe der „Jahrbücher“. Neben deutschen präsentieren auch niederländische Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse in dem Band.

"Es ist tatsächlich das dickste Jahrbuch, das bisher erschienen ist", so Professor Dr. Bernhard Parisius, Direktor des Niedersächsischen Staatsarchivs in Aurich. Der 92. Band erschien unter seiner Leitung. Erstmals wurde zur Unterstützung des vierköpfigen Redaktionsteams ein Werkvertrag für einen weiteren Mitarbeiter vergeben. Die Mehrkosten wurden von den Förderern aufgebracht. "Es gibt nichts Gleichwertiges in Ostfriesland", sagt der Leiter der Bibliothek der Ostfriesischen Landschaft, Dr. Paul Weßels.

Der Erfolg des Jahrbuchs lockt auch auswärtige Forscher an. Dadurch rücke Ostfriesland stärker in den Fokus. Eine stärkere Kooperation mit den Niederlanden würde besser realisierbar, so Parisius.

Quelle: Emder Zeitung, 20.12.12

Weseler Matrikel 1697 bis 1819

Zwischen 1696 und 1819 besuchten mindestens 1.592 Schüler das Gymnasium zu Wesel. Ihre Namen wurden von den jeweiligen Direktoren der Schule in einem Matrikelbuch festgehalten. Dr. Martin Wilhelm Roelen, Leiter des Stadtarchivs Wesel, hat sich seit 2004 mit der Frage beschäftigt wer sich hinter diesen Namen verbirgt. Seine Ergebnisse hat er nun im 34. Band der Reihe Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel festgehalten.

Der Titel der Veröffentlichung lautet „Weseler Matrikel 1697 bis 1819“. Dr. Roelen hat viel Zeit und Mühen investiert. „Vor 20 Jahren wäre mir eine solche Arbeit nicht möglich gewesen“, sagt er. Das Internet bietet heute ganz neue Recherchemöglichkeiten. Zusammen mit der bisher üblichen Recherche in Büchern, Verzeichnissen und Archiven führte das Internet den Archivar zu erstaunlichen Erfolgen. Von der großen Zahl an damaligen „Studenten“ konnte er zu nur 20 Personen nicht finden.

Bereits vor 30 Jahren hatte die Historische Vereinigung eine Abschrift der Matrikel veröffentlicht. Roelens Buch ist nun natürlich viel umfangreicher. In dem Buch sind Hinweise auf die Herkunft der damaligen Schüler zu finden. Diese stammten nicht nur aus Wesel und der Region, sondern es kamen auch Studenten aus Kilkenny, Lissabon oder sogar Moskau, um das Gymnasium zu besuchen. „Oft hatten diese Schüler Verwandte hier und wurden von ihren Eltern nach Wesel geschickt, wenn auch nur für ein oder zwei Jahre“, erzählt der Archivar.

Die Studenten stammten aus Familien von Kaufleuten, Beamten oder Soldaten. Sie schickten ihre Söhne auf die Schule, damit diese dann ebenfalls Kaufmann werden, als Beamte tätig sein oder zur Universität beziehungsweise zum Militär gehen konnten. Etwa 13% der Studenten waren Stipendiaten einer Stiftung zur Förderung armer Studenten. Diesen so genannten Kontubernalen widmet Roelen einen kompletten Aufsatz in dem Buch.

Joseph Wijnhoven aus Lanaken an der niederländisch-belgischen Grenze gab den Anstoß zu den Forschungen. Er wollte wissen woher die Studenten der Duisburger Universität kamen und wandte sich 2004 mit dieser Frage an den Weseler Hermann Kleinholz, der die Anfrage dann an das Stadtarchiv weiterreichte. Kleinholz sowie viele weitere Mitarbeiter des Archivs und Freiwillige unterstützen Martin Wilhelm Roelen bei seinen Recherchen.

Das Buch ist ab sofort im Stadtarchiv und im Weseler Buchhandel erhältlich für 24 Euro erhältlich.

Kontakt:
Stadtarchiv Wesel
An der Zitadelle 2
46483 Wesel
Telefon: 02 81 / 1 64 54 03
Telefax: 02 81 / 1 64 53 97
archiv@wesel.de

Quelle: derwesten.de, 13.12.2012

Fresken in Schwabacher Stadtkirche älter als angenommen

Die Reste der Deckenmalereien im Gewölbe der evangelischen Stadtkirche in Schwabach sind wesentlich älter als bisher angenommen wurde. Die Fresken in den Gewölben der wurden erstmals 1945 bis 1947 frei gelegt. Damals wurde angenommen, dass die vier Engel, die Überbleibsel floraler Ornamente und eine Affenfigur über dem Kirchenschiff nachträgliche Ausschmückungen aus dem 19. Jahrhundert gewesen seien.

Analysen der Farbreste haben die neue Datierung ergeben, die besagten Deckenmalereien stammen aus dem 15. Jahrhundert. Damit sind sie wesentlich älter als bisher vermutet. „Absolut nichts Neues, längst bekannt“, meint Klaus Huber. Der Stadtführer ist auch mit der Stadtkirche und ihrer Geschichte gut vertraut. In den Jahren 1945 bis 1947 wurde die Übermalungen entfernt und die Stadtkirche neu gestaltet, wobei die alten Fresken gerettet wurden.

„Ich wundere mich und kann nur staunen. Es war längst bekannt, dass die Engel nicht aus der Zeit des Historismus im 19. Jahrhundert stammen“, sagt Klaus Huber, „sie traten erst zu Tage, als die Übermalung aus jener Zeit entfernt wurde.“

1951 hat die Evangelisch-Lutherische Kirchenstiftung Kurt Pilz den Auftrag erteilt einen Kirchenführer „Die Stadtkirche St. Johannes und St. Martin in Schwabach" zu schreiben. Auf den Seiten 30 bis 32 schreibt er unter anderem über die verschiedenen Restaurierungen. Der Kirchenführer von Kurt Pilz ist seit 2004 als Kopie im Schwabacher Kirchenarchiv hinterlegt. Vor einigen Jahren wurde das Schwabacher Kirchenarchiv an das Archiv der Evangelischen Landeskirche in Nürnberg überführt.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Postfach 250429
90129 Nürnberg

Besuchsadresse:
Veilhofstraße 28
90489 Nürnberg
Telefon: +49 911 58869-0
Telefax: +49 911 58869-69
archiv@elkb.de

Quelle: Nordbayern.de, 17.12.2012