Nutzungen im Stadtarchiv Zwickau wieder möglich

Seit dem 3.1.2023 ist das Stadtarchiv Zwickau wieder für alle schriftlichen wie persönlich erscheinenden Interessenten zu den unten angegebenen Öffnungszeiten und Modalitäten erreichbar.

Seit Januar 2022 war das Zwickauer Stadtarchiv für die direkte Nutzung (persönliche Einsichtnahme) und für schriftliche Anfragen privater Natur geschlossen. Dies betraf vor allem den Standort Lessingstraße mit den Beständen des Zeitraums 1273-1945. Die Bestände des Personenstandswesens (ab 1876) waren aus Bestandserhaltungs- und Datenschutzgründen bereits seit 2019 nur durch schriftliche Anfrage benutzbar. Diese Regelung bleibt bestehen.

Durch interne Arbeitsumstrukturierung und geänderte Revisionsarbeiten für den anstehenden Umzug ist es jetzt möglich gewesen, das Stadtarchiv Zwickau für den Nutzerbetrieb wieder zu öffnen. Dabei gilt es Folgendes zu beachten: Alle Anfragen zur persönlichen Einsichtnahme können nur nach vorheriger Anmeldung eingeräumt werden.

Öffnungszeiten: Dienstag, 8 bis 17 Uhr; Donnerstag, 8 bis 16 Uhr; Freitag, 8 bis 12 Uhr.

Kontakt:
Stadtarchiv Zwickau
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
stadtarchiv@zwickau.de
www.stadtarchiv-zwickau.de

Telefon Historisches Archiv 1273-1945: 0375 834700 bzw. 0375 834701
Telefon Personenstand/neueste Zeit 1945-1990: 0375 834711
Telefon Bauaktenarchiv: 0375 834727

Schriftliche Anfragen zur Beantwortung durch Mitarbeiter des Stadtarchivs können über die o. g. E-Mail bzw. Postadresse gesellt werden. Es wird ausdrücklich auf die geltende Gebührenordnung verwiesen.

Archiv und Wirtschaft 4/2022

In Kürze erscheint die Ausgabe 4/2022 von „Archiv und Wirtschaft“, der Zeitschrift der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Sie enthält u.a. einen Bericht über den 95. VdW-Lehrgang „Elektronische Langzeitarchivierung: Praxisanforderungen – Erste Schritte – Perspektiven“, der im Juni 2022 in Heidelberg stattfand.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 4/2022

AUFSÄTZE

Hauke Horn: Architektur als Mittel der Unternehmenskommunikation (172–183)
Beatrix Maria Sanda: Das Werksarchiv der ehemaligen Gemeinschaftskernkraftwerk Tullnerfeld GmbH im AKW Zwentendorf und der Corporate Purpose dieser Gesellschaft (184–195)
Tomasz Olejniczak and Anna Pikos: The past and future of Polish Business Archives: Exploratory survey of business records uses in long-lived companies (196–204)

BERICHTE

Matthias Schlösser und Cora Tremmel: 95. VdW-Lehrgang „Elektronische Langzeitarchivierung: Praxisanforderungen – Erste Schritte – Perspektiven“ vom 26. bis 29. Juni 2022 in Heidelberg (205–209)

REZENSIONEN

Astrid Dörnemann und Andreas Zilt (Hrsg.): 99 x Stahl / 99 x Steel. Facetten des Stahlstandorts im Duisburger Norden / Facets of the Steelmaking Site in the North of Duisburg (Karl-Peter Ellerbrock) (210–211)
Stephan F. Ebert: Der Umwelt begegnen. Extremereignisse und die Verflechtung von Natur und Kultur im Frankenreich vom 8. bis 10. Jahrhundert (Volker Beckmann) (211–213)
Paul Windolf und Christian Marx: Die braune Wirtschaftselite. Unternehmer und Manager in der NSDAP (Claus Schäfer) (214–215)

Rezensionsliste (215–217)
Impressum (220)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
c/o F. Hoffmann-La Roche AG  | „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Tel.: (0049) (0)159-06825241
martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
www.wirtschaftsarchive.de/publikationen/archiv-und-wirtschaft

 

Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre

Ausstellung im Niedersächsischen Landesarchiv in Stade.

Vom 12. Januar bis zum 22. Februar 2023 zeigt das Niedersächsische Landesarchiv in Stade die Ausstellung „Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre“. Die Wanderausstellung historischer Landkarten des Elbe-Weser-Raums wurde vom Kreisarchiv des Landkreises Rotenburg (Wümme) und dem Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. erstellt. Die Ausstellung ist montags bis donnerstags 9-17 Uhr und freitags 9-13 Uhr während der Öffnungszeiten des Archivs zu sehen, der Eintritt ist frei.


Abb.: Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre (Ausstellung auf flickr)

Alte Landkarten haben einen besonderen Reiz. Sie wurden geschaffen, um geografisches Wissen anschaulich darzustellen. Reisewege, Postrouten, die Lage von Städten, Wäldern, Mooren und Flüssen sowie der Verlauf von Grenzen waren die Ziele der Darstellung. Heute sind die Landkarten der vergangenen Jahrhunderte interessante Objekte der ästhetischen Betrachtung oder regen zu kritisch-historischen Beschreibungen an. Sie sind also schön und wissenschaftlich interessant zugleich.

Die gezeigten Stücke stammen überwiegend aus der rund 500 Karten umfassenden privaten Sammlung, die der verstorbene Heino Schwiebert in Rotenburg über Jahrzehnte zusammengetragen hat. Seinem Wunsch entsprechend, dass die Sammlung in der Region erhalten bleibt, gelang es dem Landkreis Rotenburg (Wümme) im Jahr 2019 mit Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Rotenburg-Osterholz, die Karten anzukaufen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Karten aus der Privatsammlung von Dr. Wolfgang Dörfler und aus dem Kreisarchiv in Bremervörde. Zu den Karten ist ein Erläuterungsheft erschienen, das in der Ausstellung kostenlos abgegeben wird. In Stade werden zusätzlich ausgewählte handgezeichnete Karten aus den Beständen des Landesarchivs gezeigt.

„Staden“, „Boxtehude“, „Butzfliet“ und „Himelport“ sind nur einige Beispiele für historische Ortsnamen, die auf den ausgewählten Landkarten entdeckt werden können. So machen die Karten zusammen mit den von Dr. Wolfgang Dörfler verfassten Begleittexten die politische und geographische Entwicklung des Landes zwischen Elbe und Weser seit dem 16. Jahrhundert greifbar.

Zur Eröffnung am Mittwoch, den 11. Januar 2023 um 18.00 Uhr lädt das Landesarchiv herzlich ein und bittet dazu um Anmeldungen. Der Rotenburger Kreisarchivar Sönke Kosicki und Ausstellungskurator Dr. Wolfgang Dörfler werden in die Ausstellung einführen.

Im Begleitprogramm hält am 8. Februar um 19.30 Uhr der Stader Archivar Robert Gahde einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Der Landkreis Stade in alten Karten und Plänen aus den Beständen des Niedersächsischen Landesarchivs“. Eine öffentliche Führung durch die Ausstellung findet am 22. Februar 2023 um 15 Uhr statt, um Anmeldung im Landesarchiv wird gebeten.

Zum 10jährigen Jubiläum des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. im Jahr 2020 hatten der Verein und das Kreisarchiv Rotenburg (Wümme) die Schau als Wanderausstellung historischer Landkarten des Elbe-Weser-Raums geplant. Die Corona-Pandemie hatte diese Pläne vorerst zunichte gemacht, weshalb das Kreisarchiv die Ausstellung 2021 digital aufbereitet und für jeden zugänglich beim Bildportal „flickr“ veröffentlicht hat (Das Elbe-Weser-Dreieck im Kartenbild der vergangenen 500 Jahre
Eine Ausstellung des Vereins der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V. und des Kreisarchivs des Landkreises Rotenburg (Wümme)).

Kontakt:
Niedersächsische Landesarchiv
Abteilung Stade
Am Staatsarchiv 1
21680 Stade
Telefon: (+49) 4141 660 60 0
Fax: (+49) 4141 660 60 35
Stade@nla.niedersachsen.de

Quelle: Niedersächsisches Landesarchiv, Aktuelles, 4.1.2023; Verein der Freunde des Archivs für Heimatforschung Rotenburg (Wümme) e.V., Online-Ausstellung, o.D. (2021) (flickr)

Datenbestand des Gemeinsamen Krebsregisters ans Bundesarchiv übergeben

Der Datenbestand des Gemeinsamen Krebsregisters der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (GKR) ist mit dem Jahreswechsel 2022/23 vom Bundesarchiv übernommen worden.


Abb.: Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (Foto: GKR)

Die beteiligten Länder hatten sich darauf verständigt, das GKR zum 31.12.2022 aufzulösen. Bisher wahrgenommene Aufgaben für Berlin und Brandenburg werden seit dem 1. Januar 2023 vom Klinisch-epidemiologischen Krebsregister Brandenburg Berlin (KKRBB) wahrgenommen.

Das GKR ist aus dem ehemaligen Nationalen Krebsregister der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hervorgegangen. Es wurde bis Ende 2022 als Einrichtung mehrerer Bundesländer mit Sitz in Berlin als nachgeordnete Behörde der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung geführt und verfügt über einen umfangreichen Datenbestand. Dabei handelt es sich um in Papierform vorliegende patient:innenbezogene Meldebögen zum Auftreten, Art und Behandlung von Krebserkrankungen sowie zum Sterbedatum für rund zwei Millionen Krebspatient:innen der Diagnosejahre 1954 bis 1989 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.

Mit der Errichtung eines flächendeckend arbeitenden Krebsregisters nahm die DDR international eine Vorreiterrolle ein. Der frühe Beginn der Krebsregistrierung und auch die elektronische Erfassung der frühen Jahrgänge (ab 1961) ist in Deutschland einmalig. Auch weltweit gibt es nicht viele vergleichbare Krebsregister.

Auf Initiative Berlins, konnte eine Übernahme des umfangreichen Datenbestands durch das Bundesarchiv vereinbart werden. Senatorin Ulrike Gote: „Der an das Bundesarchiv übergebene Datenbestand besitzt einen unschätzbaren historischen und wissenschaftlichen Wert – auch vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte. Es freut mich, dass es gelungen ist, diese einzigartige Datensammlung für die medizinhistorische Forschung zu bewahren. Die Meldebögen aus den Diagnosejahren 1954 bis 1989 geben Auskunft über die Art der Behandlung und das erreichte Überleben von Krebspatient*innen und sind damit Zeugnis der medizinischen Versorgung im Gesundheitswesen der ehemaligen DDR.“

Kontakt:
Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen
Brodauer Str. 16-22
12621 Berlin

Klinisches Krebsregister Brandenburg und Berlin gGmbH
Dreifertstraße 12
03044 Cottbus
Telefon: 0355 49493-100
Telefax: 0355 49493-109
info@kkrbb.de
www.kkrbb.de

Quelle: Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Berlin, Pressemitteilung, 6.1.2023

Nachlass von Peter Schettler im Stadtarchiv Chemnitz einsehbar

Vom 9.1.2023 an ist der Nachlass des Chemnitzer Künstlers Peter Schettler im Lesesaal des Stadtarchivs Chemnitz zu sehen. Dieser war in den vergangenen Monaten bearbeitet worden und ist nun für alle Interessierten einsehbar.


Abb.: Bilder von Peter Schettler in der Galerie Weise (Link)

Peter Schettler wurde am 30. April 1944 in Pleißa geboren und war in den 1960er Jahren Student der Hochschule der Bildenden Künste Dresden. Zwischenzeitlich absolvierte er eine Lehre zum Dekorationsmaler.  Ab 1970 war er freischaffend tätig und konnte sich an Ausstellungen im In- und Ausland beteiligen. Seit 1982  hatte er zahlreiche Einzelausstellungen. Arbeiten des Künstlers befinden sich im Besitz öffentlicher und privater Sammlungen, u.a. in den Kunstsammlungen Chemnitz und in der Neuen Sächsischen Galerie.

Neben vielfältigen künstlerischen Arbeiten war er auch talentierter Musiker sowie Sporttaucher und dabei auch Unterwasserfotograf. Er war am 15. Dezember 2021 im Alter von 76 Jahren gestorben. In seinen letzten Lebensmonaten besuchte Peter Schettler das Stadtarchiv Chemnitz, damit die Dokumentation sowohl seiner Kunstproduktion als auch seiner anderen Aktivitäten für die Ewigkeit im Stadtarchiv Chemnitz bleiben konnte.

Dem Nachlass gehören nicht nur Vorstudien und Aquarelle für die Gemälde an, sondern auch Zeichnungen sowie Drucke, aus denen die Gemälde entstanden sind. Darunter sind Chemnitzer Landschaftsbilder, Porträts und – ein Zeichen der Vielfalt seiner persönlichen Interessen – Fotografien mit seiner selbstgebauten Unterwasserkamera.

Der Lesesaal des Stadtarchivs im Gebäude Aue 16 ist montags und dienstags, jeweils von 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr geöffnet. Der Besuch ist nur nach Voranmeldung und nach schriftlich bestätigter Terminvergabe möglich. Anmeldungen werden telefonisch 0371 488 4702 oder per Mail an stadtarchiv.benutzung@stadt-chemnitz.de entgegengenommen.

Kontakt:
Stadtarchiv Chemnitz
Historisches Archiv
Aue 16
09112 Chemnitz
Tel: 0371 488-4702
Fax: 0371 488-4799
stadtarchiv.benutzung@stadt-chemnitz.de

Quelle: Stadt Chemnitz, Pressemitteilung, 3.1.2023; Art. Peter Schettler, in: Wikipedia, 27.12.2022; Galerie Weise: Künstler Peter Schettler, o.D.

Stadtarchiv Reutlingen schreibt erneut Fotos zur Fahndung aus

Gemeinsam mit dem Reutlinger General-Anzeiger begibt sich das Stadtarchiv Reutlingen abermals auf die Suche nach Informationen zu derzeit noch nicht identifizierte Lichtbildern aus seiner Sammlung. Die Öffentlichkeit wird dieses Mal um Mithilfe gebeten, rätselhafte Orte zu identifizieren.

Die Bilder werden im Reutlinger General-Anzeiger präsentiert sowie auf der städtischen Homepage. Auch nach Veröffentlichung der jüngsten Foto-Fahndung hatten den GEA wieder zahllose Leserzuschriften erreicht.


Abb.: An welcher Ortschaft rollte dieser Zug in den 1920er-Jahren vorbei? (Foto: Stadtarchiv Reutlingen)

Das Reutlinger Stadtarchiv ist für jeden Hinweis zur Identifizierung von Orten, Ereignissen und Personen dankbar.

Links:

Kontakt:
Stadtarchiv Reutlingen
Marktplatz 22
72764 Reutlingen
Tel.: 07121-303-2386
Fax: 07121 / 303-2758
stadtarchiv@reutlingen.de
https://www.reutlingen.de/stadtarchiv

QuelleReutlinger General-Anzeiger, 28.12.2022

Stadtarchiv Rottweil lässt wertvolle Dokumente restaurieren

Das Stadtarchiv Rottweil hat in enger Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Buch- und Papierrestaurierung Raum aus Römerstein besonders wertvolle Archivalien restaurieren lassen. Das Projekt wurde dabei durch die Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg wohlwollend gefördert. Die Arbeiten zogen sich über mehrere Monate hin und konnten im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen werden.


Abb.: Das Stadtarchiv Rottweil hat wertvolle Dokumente restauriert und für die Zukunft gesichert. Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg. Das Bild zeigt die älteste Spitalrechnung von 1544 nach der Restaurierung (Foto: Stadtarchiv Rottweil).

Bei den geretteten Archivalien handelt es sich um Urkunden, Rodel, Urbare, Rechnungsbücher und Ordnungen des Kaiserlichen Hofgerichts vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Auch wertvolle Drucke aus der Zeit der Reformation wurden restauriert. An diesen Archivalien hatte sprichwörtlich der Zahn der Zeit genagt: Käfer-, Mäuse- und Tintenfraß, Fehlstellen, Risse, feuchte Stellen und Schimmel hatten den Dokumenten im Laufe der Jahrhunderte deutlich zugesetzt.

„Die restaurierten Quellen stellen allesamt Unikate dar und besitzen einen sehr hohen Quellenwert für die Geschichte der Reichsstadt Rottweil in der Frühen Neuzeit“, so Rottweils Stadtarchivar Dr. Mathias Kunz. Die Dokumente geben einen sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Einblick in die Besitz- und Abhängigkeitsverhältnisse der damaligen Zeit. Darüber hinaus sind die Quellen aus rechtsgeschichtlicher Sicht ebenfalls sehr bedeutend. Dies gilt in besonderem Maße für die Hofgerichtsordnungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Es handelt sich bei den Quellen um Pergamenthandschriften, die in wertvollem und edlem Leder eingebunden waren. Der Beschreibstoff Pergament und der Ledereinband waren sehr teuer und wurden nur für besonders wertvolle Unterlagen verwendet. Somit unterstreicht auch die äußere Form die Einmaligkeit dieser Quellen.

Stadtarchivar Dr. Kunz freut sich, dass die Archivalien für die Zukunft gerettet werden konnten. Die Archivalien stehen nun jedem Bürger nach Maßgabe des Landesarchivgesetzes Baden-Württemberg zur Nutzung im Lesesaal des Stadtarchivs Rottweil zur Verfügung. 2023 soll das Projekt fortgesetzt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Rottweil
Engelgasse 13
78628 Rottweil
Telefon: 0741 494-330
Fax: 0741 494-377
stadtarchiv@rottweil.de

Quelle: Stadt Rottweil, Stadtnachricht, 21.12.2022

Was macht meine Heimat in der Region Bayerischer Untermain aus?

Sammlungsaufruf.

Die Frage „Was macht meine Heimat in der Region Bayerischer Untermain aus?“ möchte der Heimathub zum Start des Projektes und dazu passend zu seinem Verständnis als digitales Gedächtnis der Region auf den Grund gehen. Heimat heute kann mit verschiedenem in Verbindung gesetzt werden: z. B. mit einem Ort, mit Familie und Freunden, mit einem bestimmten Ereignis, mit dem Wesen der Leute in einer bestimmten Region, mit Natur und Kultur. Oft ist sie mit (Kindheits-) Erinnerungen verknüpft.


Abb.: Kind mit Kamera, 1936 (Foto: Archiv Heininger-Rosenberger)

Alle sind gefragt! Wer möchte, kann in einem Beitrag aufschreiben, was das Leben im Landkreis Aschaffenburg und Miltenberg und in der Stadt Aschaffenburg aus persönlicher Sicht besonders „heimatswert“ macht. Gerne können auch Fotos, Audio- und Bildmaterial geschickt werden.

Senden Sie den Beitrag an anna.hein-schwesinger@aschaffenburg.de, Stichwort „Heimat“.

Ziel des Vorhabens ist es, ein kollektives kulturelles Gedächtnis der Region bayerischer Untermain in Form einer kollaborativen, partizipativen Online-Plattform zu erstellen. Wie in jedem Archiv sollen hier kulturell wertvolle Zeugnisse gesammelt, dauerhaft aufbewahrt und für die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Die Medien im digitalen Archiv des Heimathub jedoch werden Geschichte am bayerischen Untermain aus ganz individueller Perspektive erzählen, nämlich aus jener von engagierten Bürger*innen, Vereinen und Institutionen vor Ort!

Bei Fragen steht Ihnen das Team des Heimathub jederzeit zur Verfügung. Die Beiträge werden dann zum Start des Projektes Heimathub Ende Februar 2023 auf www.heimathub.de präsentiert.

Kontakt:
Anna Hein-Schwesinger (im Namen des Heimathub-Teams)
Stadt Aschaffenburg
Stadt- und Stiftsarchiv
Projekt HeimatHub
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel. +49 6021 330-2420 (zentral)
Bitte beachten Sie die geänderte telefonische Durchwahl!
Mobil +49 152 34687527
https://stadtarchiv-aschaffenburg.de/
https://stadtarchiv-digital.de/
https://aschaffenburgzweinull.stadtarchiv-digital.de/ (Stadtlabor „Aschaffenburg 2.0“)

Neue Mailadresse des Universitätsarchivs Duisburg-Essen

Aufgrund des Cyberangriffs auf die Universität Duisburg-Essen ist das Universitätsarchiv über die reguläre E-Mail-Adresse nicht erreichbar. Daher hat das Universitätsarchiv nunmehr folgende neue E-Mail-Funktionsadresse eingerichtet: uni-archiv@uni-due.org

Kontakt:
Universität Duisburg-Essen
Universitätsarchiv
Geibelstraße 41
47057 Duisburg
Telefonnummer 0203-3794381
Fax 0203-3792064
uni-archiv@uni-due.org

Ortsfamilienbuch Birkenfeld 17.-19. Jahrhundert

Neu in der Schriftenreihe des Kreisarchivs des Enzkreises.

Alles begann mit einer schlichten und doch gar nicht so leicht zu beantwortenden Frage: Wie hießen eigentlich die Urgroßeltern meines Birkenfelder Großvaters? Das Wissen innerhalb der betreffenden Familie endete an diesem Punkt, und die Recherche im Kreisarchiv des Enzkreises nahm ihren Anfang. Inzwischen ist daraus weit mehr als ein privater Stammbaum entstanden. Carolin Becker, Redakteurin und mittlerweile begeisterte Familienforscherin, hat sämtliche Taufen, Ehen und Sterbefälle erfasst, die in den Büchern der Evangelischen Kirchengemeinde Birkenfeld zwischen 1636 und dem Einsetzen der Datenschutzgrenze um 1900 enthalten sind. Das Ergebnis ist ein Ortsfamilienbuch mit dem Titel „Familien in Birkenfeld – 17. bis 19. Jahrhundert“, das jetzt im auf historische Stoffe spezialisierten Cardamina-Verlag erschienen ist. Als Band 15 setzt es die Schriftenreihe des Kreisarchivs des Enzkreises fort.


Abb.: Einband des neuen Buches „Familien in Birkenfeld“ (Foto: Carolin Becker)

Auf 360 Seiten sind Informationen zu mehr als 11.500 Personen zu finden. Häufig scheinen zwischen den nackten Zahlen persönliche Schicksale durch, die von Not, Kindersterblichkeit, Kriegsfolgen, ansteckenden Krankheiten, aber auch von Durchhaltevermögen zeugen. Verbindungen zwischen den vielen alteingesessenen Familien werden deutlich, und wer Wurzeln in Birkenfeld hat, kann sich anhand des Buchs seinen eigenen Stammbaum erstellen.

Möglich wurde all dies, weil über Jahrhunderte hinweg die Pfarrer – mal in schön lesbarer Handschrift, mal krakelig und schwer zu entziffern – penibel Buch geführt haben über ihre „Schäfchen“. Die älteste Seite aus dem Taufbuch führt vor Augen, dass schon 1638 die alten Birkenfelder Familien Höll und Wessinger, Bechtold und Roth im Ort ansässig waren. Andere kamen neu hinzu, weitere verschwanden von der Bildfläche. Vergessen sind sie dank der Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern nicht, und wer mag, kann jetzt auf leicht zugängliche Weise ihren Spuren folgen.

Info:
Carolin Becker:
Familien in Birkenfeld (Enzkreis) 17. bis 19. Jahrhundert
Umfang: 360 Seiten, 45 Euro
Format: DIN A4 Hardcover
ISBN: 978-3-86424-594-7

Das Buch kann nur beim Verlag oder über den Buchhandel bezogen werden.

Kontakt:
Enzkreis – Stabsstelle Kreisarchiv
Östliche Karl-Friedrich-Straße 58
75175 Pforzheim
Telefon: 07231 308-9423
kreisarchiv@enzkreis.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 8.12.2022