Online-Erschließung der Urkunden im Staatsarchiv Marburg abgeschlossen

Die mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführte Online-Erschließung der Urkunden der Reichsabtei Hersfeld ist Ende Januar 2013 planmäßig beendet worden. Damit liegt nach den für Kloster Fulda gegebenen Stücken (Hessisches Staatsarchiv Marburg, Urk. 75) ein weiterer bedeutender Urkundenbestand eines der wichtigsten deutschen Königsklöster im Staatsarchiv Marburg erschlossen vor (Hessisches Staatsarchiv Marburg, Urk. 56).

Abb.: Indulgenz mit U-Initiale, die die Hll. Simon und Judas zeigt (Urk. 56 Nr. 328) (HSTAM)

Die 2432 Urkunden (775-1743) sind über die Archivdatenbank HADIS weltweit und jederzeit recherchierbar. Geboten werden neben einem Regest hochauflösende Abbildungen von Vorder- und Rückseite (bei Libellen u.ä.: von allen Seiten) sowie separate Aufnahmen von den Siegeln. Die in dem Bestand enthaltenen Fragmente zweier auf Papyrus überkommener Urkunden (vermutl. ein Privileg Johannes’ XIII. sowie eine römische Emphyteuse) werden zur Zeit restauriert und umverglast. Bis zur Implementierung von „HADIS 2.0“ sind die Digitalisate (anders als bei Fulda) bei geöffnetem Regest über den oben rechts befindlichen Button „Media“ erreichbar.

Das Hessisches Staatsarchiv Marburg hat weitere Projekte dieser Art auf den Weg gebracht.

Kontakt:
Hessisches Staatsarchiv Marburg
Friedrichsplatz 15
35037 Marburg
Tel: 06421/92 50 160
Fax: 06421/16 11 25
www.staatsarchiv-marburg.hessen.de

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Elektronisches Staatsarchiv des Freistaats Sachsen eröffnet

Sachsens Innenminister Markus Ulbig hat am 25.2.2013 das neue Elektronische Staatsarchiv für den Freistaat Sachsen feierlich eröffnet und symbolisch in den Regelbetrieb überführt. Der Freistaat Sachsen ist das erste Land, das ein derart komplettes elektronisches System einführt und für das Archivieren von elektronischem Archivgut eine beispielhafte Lösung anbietet.

Dem Elektronischen Staatsarchiv kommt die Aufgabe zu, archivwürdige elektronische Unterlagen der Gerichte und Behörden des Freistaates Sachsen dauerhaft zu erhalten und für die Benutzung zugänglich zu machen. Innenminister Markus Ulbig: "Der heutige Tag stellt eine Zäsur dar. Von der ersten Pergamenturkunde aus dem Jahr 948 bis hier her war es ein weiter Weg. Mit dem elektronischen Staatsarchiv wird ein völlig neues Kapitel in der Geschichte des Sächsischen Staatsarchivs aufgeschlagen. Der Freistaat hat jetzt auch ein digitales Gedächtnis. Das elektronische Staatsarchiv erweitert damit sein schon bisher einmaliges Angebot. Informationen werden jetzt schneller, transparenter und komfortabler angeboten".

Durchschnittlich empfängt das Staatsarchiv rund 15.000 Besucher pro Jahr. In nur dreieinhalb Jahren wurde das Elektronische Staatsarchiv entwickelt und aufgebaut. Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Europa hat das Fachkonzept dazu erarbeitet und rund 2 Millionen Euro investiert. Betrieben wird das Elektronische Staatsarchiv beim Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste.
Dr. Wilfried Bernhardt, CIO des Freistaates Sachsen: "Mit der heutigen Eröffnung des elektronischen Staatsarchivs ist ein wichtiger Schritt für die Digitalisierung der Verwaltung getan. Die erfolgreiche Realisierung des Projektes elektronischer Langzeitspeicherung fügt sich als ein wichtiger Bestandteil in eine Reihe von Projekten, die für die Einführung der elektronischen Aktenführung in der Sächsischen Staatsverwaltung und damit für die Verbesserung der E-Government Angebote im Freistaat von großer Bedeutung sind".

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Hauptstaatsarchiv Dresden
Archivstr. 14
01097 Dresden
Postanschrift:
Postfach 100 444
01074 Dresden
Tel: +49 351/89219-710
Fax: +49 351/89219-709
poststelle-d@sta.smi.sachsen.de
www.staatsarchiv.sachsen.de/257.htm

Quelle: Medienservice Sachsen, Pressemeldung, 25.2.2013

Neue Räumlichkeiten für das Stadtarchiv in Rathenow

Das Stadtarchiv in Rathenow soll umziehen. Die neuen Räumlichkeiten befinden sich im ehemaligen Atelier des Rathenower Künstlerkreises am Schleusenplatz 4, welches im Dezember 2012 frei wurde. Das bisherige Stadtarchiv wurde 1982 mit dem Kreisarchiv zusammengeführt. Neuere Bestände lagern im Stadtarchiv des Rathauses in Rathenow, während sich der Großteil der älteren Akten im Kreisarchiv in Friesack befindet. Die sich dort befindlichen Bestände mit Bezug zur Stadt Rathenow belaufen sich auf 220 laufende Meter, besondere Urkunden finden sich außerdem im Landesarchiv Potsdam. Der Umzug indes verzögert sich wegen finanzieller Probleme der Stadt, die Kosten für Planung und Umbau der Räumlichkeiten belaufen sich auf 140.000 Euro. Im neuen Stadtarchiv ist Raum für 800 laufende Aktenmeter eingeplant.

Häufige Nachfragen betreffen Geburts-, Heirats, und Sterbeurkunden, welche oft die Ahnenforschung in Erbfällen betreffen so Archivleiter Stefan Nitsche gegenüber der Gransee-Zeitung. Dazu kämen "Stammbesucher", die sich mit bestimmen Themen der Stadtgeschichte befassen sowie Nachfragen nach altem Kartenmaterial.

Kontakt:
Kreis- und Verwaltungsarchiv
Berliner Allee 6
14662 Friesack
Tel. 033235 / 20006
Fax 033235 / 20158
http://www.havelland.de/Kreis-und-Verwaltungsarchiv.541.0.html

Stadtarchiv Stadtverwaltung Rathenow
Berliner Str. 15
14712 Rathenow
Tel. 03385 / 596150

Quelle: Gransee-Zeitung, 22.2.2013

Pädagogische Perspektivwechsel und Sichtweisen aufs Archiv – 27. Archivpädagogenkonferenz 2013 in Bielefeld

Der Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen die 27. Archivpädagogenkonferenz und lädt dazu herzlich vom 25. bis 27. April 2013 nach Bielefeld-Bethel ein.

Die Konferenz richtet sich an alle, die in Archiven, Museen und Bibliotheken in der Vermittlung historischer Themen tätig sind, an Lehrerinnen und Lehrer sowie an Studierende der Hochschulen und Universitäten.

Im Rahmen der Veranstaltung sollen zum einen Methoden der Theaterarbeit und Inszenierung in ihrer Bedeutung für die Archivpädagogik beleuchtet und veranschaulicht werden. Zum anderen sollen Materialien für Schüler und Jugendliche vorgestellt werden, die sich besonders für eine unterrichtserweiternde, handlungsorientierte Geschichtsarbeit mit historischen Orten oder an historischen Orten eignen.
Das Kirchlich-diakonische Archivzentrum in Bielefeld befindet sich im Herzen von Bethel, dem stadtteilgleichen Sitz der v. Bodelschwinghschen Stiftungen, wo seit 140 Jahren Menschen, die auf Hilfe, Unterstützung oder Assistenz angewiesen sind, in ihrer Verschiedenheit selbstverständlich zusammen leben, zusammen lernen und zusammen arbeiten. Diese Impulse fließen in das Programm der 27. Archivpädagogenkonferenz ein.

Den Auftakt zur Archivpädagogenkonferenz bildet ein Vorprogramm mit einem Workshop zu künstlerischen Sichtweisen auf das Archiv und einem Besuch im Dr. Oetker-Firmenarchiv. Ebenso attraktiv wie optional ist das Abschlussangebot: Eine unterhaltsame und kenntnisreiche Führung durch Bethel mit dem Kirchenhistoriker Professor Dr. Matthias Benad.

Programm:

Vorprogramm
Donnerstag 25.4., Theaterwerkstatt Bethel, Handwerkerstraße 5 33617 Bielefeld
15.00 – 18.00 Workshop „SichtWeisen. Künstlerische Blicke aufs Archiv“ mit der Theaterwerkstatt Bethel (um verbindliche Voranmeldung wird gebeten)
19.00 Gemeinsames Abendessen („Glück und Seligkeit“, Artur-Ladebeck-Straße 57, 33617 Bielefeld)

Freitag 26.4., Dr. August Oetker KG Firmen-Archiv, Friedrich-List-Str. 15, 33617 Bielefeld
10.30 – 11.30 Jürgen Köppen (Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG Firmen-Archiv, Bielefeld): Führung durch das Dr. Oetker-Archiv

Archivpädagogenkonferenz
Freitag 26.4., Kirchlich-diakonisches Archivzentrum, Bethelplatz 2, 33617 Bielefeld
13.00 Ankunft, Begrüßung
13.15 – 14.00 Dr. Jens Murken (Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bielefeld): Profile einer Kirchenarchivpädagogik
14.15 – 15.00 Dr. Jürgen Kirschner (Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der BRD, Frankfurt/Main): Spiel, Narration, Performance – Anregungen aus der aktuellen Theaterpraxis für die Archivpädagogik
15.15 – 16.45 Berichte aus den Archiven (Teilnehmer), Hörsaal FHdD
17.00 – 18.30 Schlachter-Tango. Das Leben eines Bielefelders. Doku-Drama von und mit Michael Grunert (Theaterlabor Bielefeld) mit anschließender Diskussion
19.00 Gemeinsames Abendessen („Neue Schmiede“, Handwerkerstraße 7, 33617 Bielefeld)

Samstag 27.4., Kirchlich-diakonisches Archivzentrum, Bethelplatz 2, 33617 Bielefeld
09.00 – 10.00 Mitgliederversammlung des VdA-AK Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit (Gäste sind herzlich willkommen!)
10.15 – 11.00 Joachim Wibbing (Unternehmens- und Fotoarchiv der Stadtwerke Bielefeld), Barbara Handt und Lioba Korte (Sudbrack-Grundschule Bielefeld): Stadtgeschichte für die Grundschule – Herausforderungen eines Publikationsprojektes
11.15 – 12.00 Pfarrer i.R. Hartmut Hegeler (Unna): „Ein erschröckliche geschicht“. Schülermaterialien zu Opfern und Gegnern von Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit
12.15 – 13.00 Dr. Susanne Rappe-Weber (Archiv der deutschen Jugendbewegung, Burg Ludwigstein): „Jugend erzieht sich selbst“ – Nachhaltige Jugendbildung am historischen Ort
13.15 – 14.00 Abschlussdiskussion / Imbiss
14.00 – 16.00 Führung durch Bethel (Prof. Dr. Matthias Benad, Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel)

Download des Programms und der Anmeldung als PDF-Datei:
www.augias.net/doc/APK2013.pdf

Veranstalter:
Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
www.archivpaedagogen.de

Kontakt:
Dr. Jens Murken
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Bethelplatz 2
33617 Bielefeld
0521/594296
Archiv@LkA.EKvW.de
www.archiv-ekvw.de

Stadtarchiv Steinfurt benötigt neue Räumlichkeiten

Einen gehörigen Schreck hat Stadtarchivar Daniel Schulte den Ratsmitgliedern seiner Stadt Steinfurt eingejagt, als er erwähnte, dass sie die originale Urkunde von 1359 in den Händen hielten und keine Kopie. Zu dem drastischen Schritt, die Urkunde zur Ratssitzung zu bringen und herumreichen zu lassen, entschloss sich der Archivar, um die Politiker auf die dramatische Situation des Stadtarchivs Steinfurt aufmerksam zu machen: In einem ähnlichen Zustand wie das arg mitgenommene Dokumente aus dem Mittelalter stehe es um das Gedächtnis der Stadt, wenn im Archiv nicht bald etwas passiere.

Die Schocktherapie scheint durchaus Früchte zu tragen, "Erst gab es mehr Geld für das Archiv, und jetzt diskutieren sie ernsthaft über neue Räume." freut sich Schulte gegenüber den Westfälischen Nachrichten Handlungsbedarf besteht dringend, ein Umzug ist der größte Wunsch des Archivars, denn das bisherige Gebäude kann mit seiner Dämm- und Klimatechnik aus dem vorherigen Jahrhundert die nötigen Bedingungen für eine sichere und nachhaltige Aufbewahrung der Dokumente nicht gewährleisten, weshalb wenigstens digitalisiert werden soll.

Auf lange Sicht gesehen stellen diese Notmaßnahmen nur den ersten Schritt dar, dem Archivar schwebt das Archiv als lebendiger Ort des Erinnerns vor. Sich persönlich sieht Schulte als Manager, "nicht als Altpapierverwalter", zu seinen Aufgaben gehören Öffentlichkeitsarbeit, Führungen, Vorträge, Erschließungen, Bestandserhaltungen und Personalia. Er betont, dass das Stadtarchiv keine Geheimsache und auch kein reiner Forschungsplatz für Wissenschaftler sein soll, sondern ein jeden betreffendes Gedächtnis der Stadt.

Kontakt:
Stadtarchiv Steinfurt
An der Hohen Schule 13
48565 Steinfurt
Tel. 2551 / 919742
Fax. 2551 / 919743
schulte@stadt-steinfurt.de

Quelle: Westfälische Nachrichten, 22.2.2013

Tag der offenen Tür im Stadtarchiv Iserlohn

Im Stadtarchiv Iserlohn findet, wie bereits im vergangenen Jahr, am Samstag, 2. März 2013, ein "Tag der offenen Tür" statt. Interessierte können von 11 bis 18 Uhr in der "Alten Post", Theodor-Heuss-Ring mehr über die Aufgaben und Bestände des Stadtarchivs zu erfahren. Dabei werden erstmals auch einige ehrenamtliche Mitarbeiter ihren Aufgabenbereich vorstellen.

In einzelnen Archivführungen, welche um 12, 14 und 16 Uhr stattfinden, wird ein Blick in ansonsten nicht öffentliche Magazine gewährt, eine spezielle Führung für Kinder ab sechs Jahren beginnt um 14 Uhr. Zusätzlich zu den Führungen finden verschiedene Kurzvorträge statt: Um 11:30 Uhr zum Thema "Mittelalterliche Handschriften", um 13:30 Uhr zur "Familienforschung für Einsteiger", um 15:30 Uhr über Personenstandsregister im Stadtarchiv und um 17:30 Uhr werden "Fotografische Stadtansichten von Iserlohn um 1860/70" präsentiert. Die Teilnahme an den Führungen und Vorträgen ist kostenlos.

Kontakt:
Stadtarchiv Iserlohn
"Alte Post"
Theodor-Heuss-Ring 5
58636 Iserlohn
Tel.: 02371 / 217-1920
Fax: 02371 / 217-2982
archiv@iserlohn.de
www.iserlohn.de/kultur/stadtarchiv.html

Quelle: Dorfinfo, 21.2.2013

Kosten für den Ausbau des Kreisarchivs in Zons sorgen für Diskussion

Darüber, dass das Kreisarchiv im Rhein-Kreis Neuss in Zons erweitert werden muss besteht in der lokalen Politik Einigkeit (siehe Bericht vom 21.11.2012). Das Archiv, welches sich auf der Burg Friedestrom ins Zons befindet, hat die Grenzen seiner Kapazität fast erreicht. Derzeit stehen noch 160 laufende Regalmeter zur Verfügung, jedes Jahr wächst der Bestand um 40 bis 50 Meter.

Bei den verschiedenen Möglichkeiten für den Ausbau und den damit verbundenen Kosten herrscht jedoch Unstimmigkeit. Der bisherige Plan, an der Stelle des Bürgerhauses in Zons ein neues Archivgebäude zu errichten, wird auf 6,5 Millionen Euro taxiert. Allein der Bau des neuen Gebäudes würde mit 3,9 Millionen Euro zu Buche schlagen. Dagegen regt sich in der Kreis-CDU Widerstand, sie beharrt auf strikter Kostenkontrolle. \“Wir sind erst in der Planungsphase, da sollten mögliche Baualternativen und Finanzierungsbeteiligungen der Stadt Dormagen und der Gemeinde Rommerskirchen geprüft werden, um die Kosten zu senken\“, sagt Dieter Welsink, Fraktionschef der Kreis-CDU gegenüber der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

Auch die Kreis-SPD will Alternativen sondieren und sieht die Standort-Frage als völlig offen an. Für den Fall, dass man sich für den Standort in Zons entscheide, beharrt auch die SPD auf einer Senkung der Kosten: \“Das Gebäude ist überdimensioniert, da könnte eine kleinere Lösung mehr Sinn machen\“, äußert sich SPD-Kreis-Fraktionsvorsitzender Rainer Thiel.

Der Leiter des Archivs im Rhein-Kreis, Stephan Schröder, hingegen betont die Vorteile des Standorts Zons. Eine teilweise Auslagerung der Dokumente für zu hohen Folgekosten durch den Transport der Dokumente führen und sei außerdem für die Nutzer unpraktikabel.

Kontakt:
Archiv im Rhein-Kreis Neuss
Schloßstraße 1
41541 Dormagen
Tel: 02133 530210
Fax: 02133 5302291
kreisarchiv@rhein-kreis-neuss.de

Quelle: Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 21.2.2013

NS-Dokumentationszentrum entsteht in Duisburg

Nachdem der ursprüngliche Plan, ein NS-Dokumentationszentrum im neu erbauten Stadtfenster in Duisburg zu errichten, aus Platz- und Kostengründen gescheitert war, hat man sich nun zunächst auf eine Minimallösung verständigt, um das Dokumentationszentrum zur Zeit des Nationalsozialismus doch noch zu ermöglichen.

Dazu soll als \“kurzfristige Lösung und Einstieg\“ ab 2014 in einem 100qm großer Seminarraum im Stadtarchiv Duisburg eine \“Werkstatt der Erinnerungskultur\“ entstehen. Hauptzielgruppe dieses Projekts sollen Kinder und Jugendliche sein, die sich in diesem außerschulischen Lernort durch Theaterprojekte, Ausstellungen, Begegnungen mit Zeitzeugen oder Exkursionen mit der Zeit des Nationalsozialismus sowie Themen wie Diskriminierung, Rechtsextremismus und Gewalt auseinandersetzen können.

Die Kosten für diese von Museumsleiterin Dr. Susanne Sommer geleitete Minimallösung würden sich auf 200.000 Euro belaufen. Die Hauptherausforderung indes besteht darin, diesem ersten Baustein weitere Schritte folgen zu lassen, um die Erinnerungswerkstatt im Rahmen eines Gestaltungskonzept mit anderen Projekten zu einem vollständigen Dokumentationszentrum zu verbinden.

Kontakt:
Stadtarchiv Duisburg
Karmelplatz 5
47051 Duisburg
Telefon: +49 203 283-2154
Telefax: +49 203 283-4330

Quelle: Der Westen, 21.2.2013

Mehr Geld, neue Gesetze, Kooperation? Unterschiedliche Forderungen bezüglich der BStU

Angesichts der steigenden Benutzerzahlen der Stasi-Unterlagen-Behörde BStU und den damit verbundenen langen Wartezeiten sind unterschiedliche Forderungen laut geworden, wie mit der Situation umzugehen sei. Der Beiratsvorsitzende Richard Schröder sagte gegenüber der \“Mitteldeutschen Zeitung\“, er könne sich \“gut vorstellen, dass über wegfallende Stellen noch einmal gesprochen wird\“. Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für den Aufbau Ost, Patrick Kurth, ging noch einen Schritt weiter und forderte angesichts der gestiegenen Wartezeiten mehr Geld aus Haushaltsmitteln für die Behörde.

Diese Forderung lehnte der Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) ab. Unter Verweis darauf, dass die Behörde bereits jetzt fast doppelt so viele Mitarbeiter beschäftige wie das Bundesarchiv sah er die Ursache für die hohen Wartezeiten bei Akteneinsicht vor allem in den komplizierten gesetzlichen Vorgaben und forderte dementsprechende Änderungen. Laut Knabe sei ein Großteil des Arbeitsaufwandes darauf zurückzuführen, dass jede Akte, bevor sie zur Einsicht freigegeben wird, laut Gesetz erst von einem Mitarbeiter komplett gelesen und kopiert werden müsse, um dann alle Hinweise auf andere Personen zu entfernen.

Wiederum einen andere Lösungsstrategie schlägt der sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Lutz Rathenow vor. Er betont zwar auch die Notwendigkeit nach mehr Mitarbeitern, fordert aber auch, dass sich die Behörde mehr auf Aktenerschließung konzentriert. Bereiche wie die Öffentlichkeitsarbeit und das Organisieren von Veranstaltungen könnten an bewährte Aufarbeitungsinitiativen ausgelagert werden. In Bezug auf die Schwärzungspraxis sei er für \“weniger schwärzen und mehr Öffentlichkeit\“, stellt aber auch klar, dass es keine generalisierte Formel geben könne, die den Schutz unbeteiligter Dritter zuverlässig gewährleiste.

Anlass der Diskussion war die Bekanntgabe des Behördenchefs Roland Jahn, der darauf hinwies, dass ich die Wartzezeit für Auskünfte deutlich verlängert habe. Sie betrage inzwischen bis zu 3 Jahre.

Kontakt:
BStU
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
10178 Berlin
Postanschrift:
BStU
10106 Berlin
Telefon: (030) 23 24-50
Fax: (030) 23 24-77 99
post@bstu.bund.de
www.bstu.bund.de/DE/Home/home_node.html

Quelle: Evangelischer Pressedienst, Landesdienst Ost, Feb. 2013

Zweiter Band der »Massenakten« erschienen

In Kooperation mit dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen ist der 2. Band der Reihe \“Unbekannte Quellen: \“Massenakten\“ des 20. Jahrhunderts\“ erschienen.Nachdem 2010 der erste Band der \“Massenakten\“ erschien, möchte der vorliegende zweite Band nahtlos daran anschließen. Dargelegt werden die Geschichte des jeweiligen Verwaltungsverfahrens sowie der formale und inhaltliche Aufbau der Akten. Darüber hinaus wird die Forschungslage der jeweiligen Quellengattung erläutert und Angaben zu den Auswertungsmöglichkeiten, zur Überlieferungslage und zur Benutzung gemacht.

Die Autoren sind Archivarinnen und Archivare, die sich in ihrem beruflichen Alltags mit Massenakten beschäftigen. Im zweiten Band werden nunmehr 16 serielle Aktengattungen aus verschiedensten Bereichen der Verwaltung behandelt. Die Autoren sind Archivarinnen und Archivare, die im Rahmen ihres beruflichen Alltags mit Massenakten zu tun haben. Folgende Aktengruppen wurden analysiert:

1. Ordensakten;
2. Kabinettsakten;
3. Haushaltungslisten der Volkszählung 1950;
4. Namensänderungsakten;
5. Personenbezogene Kriminalakten;
6. Gestapo-Personenakten;
7. Kurzarbeitergeld-Akten der Agenturen für Arbeit;
8. Expropriations- bzw. Grundentschädigungsakten der Bergverwaltungen;
9. Konkurs-, Vergleichs- und Insolvenzakten;
10. Gefangenenpersonalakten;
11. Zivilprozessakten der Amts- und Landgerichte;
12. Grundbücher;
13. Rückerstattungsakten der Wiedergutmachungsämter;
14. Serielle Steuerakten;
15. Vermögenskontrolle und Rückerstattung. Die Einzelfallakten der Ämter für gesperrte Vermögen;
16. Personenstandsregister.

Das Buch ist zu einem Preis von 10 Euro über den Buchhandel oder über das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen (Bohlweg 2, 48147 Münster) zu beziehen.

Info:
Unbekannte Quellen: \“Massenakten\“ des 20. Jahrhunderts
Untersuchungen seriellen Schriftguts aus normierten Verwaltungsverfahren
Band 2. Im Auftrag des Landesarchivs hrsg. von Jens Heckl
Düsseldorf: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 2012
(Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen; 43)
211 S., 12 farb. Abb., kart.
ISBN 978-3-932892-30-1

Kontakt:
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Dr. Mechthild Black-Veldtrup
Bohlweg 2
48147 Münster
Tel.: 0251-4885-0
Fax: 0251-4885-100
westfalen@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de
Preis: 10,00 Euro

Quelle: Newsletter \“Westfälische Geschichte\“, des Internet-Portals \“Westfälische Geschichte\“ des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte, Münster