Hängebrücke Li – Die Tongji-Universität Shanghai und die TU Darmstadt erinnern an einen gemeinsamen Alumnus

Anlässlich des Tongji-Tages an der TU Darmstadt eröffneten die Präsidenten der beiden Universitäten, Prof. Dr. Pei Gang und Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, am 20. Juni 2013 eine zweisprachige Ausstellung zum 100. Geburtstag von Prof. Dr. Li Guohao (1913-2005).

Die Ausstellung wurde von der Gallery of Tongji University History und den Archives of Tongji University konzipiert und als Gastgeschenk von der chinesischen Delegation der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Posterausstellung wird vor Ort um einige Originaldokumente aus dem Universitätsarchiv der TU Darmstadt ergänzt.

Abb.: Die Ausstellungsmacher, Prof. Dr. Yu Daxiang, Direktor der Gallery of Tongji University History und Prof. Dr. Zhu Dazhang, Direktor der Archives of Tongji University präsentieren die Ausstellung, Foto: Chris Hartung / TU Darmstadt

Abb.: Die Ausstellungsmacher, Prof. Dr. Yu Daxiang, Direktor der Gallery of Tongji University History und Prof. Dr. Zhu Dazhang, Direktor der Archives of Tongji University präsentieren die Ausstellung (Foto: Chris Hartung / TU Darmstadt)

Li Guohao verkörpert wie kein anderer die gelebte Partnerschaft zwischen den beiden Traditionshochschulen in China und Deutschland. Die Verbindungen reichen zurück bis in die 1930er Jahre, als der Darmstädter Eisenbahnprofessor Erich Reuleaux einige Jahre an der deutschsprachigen Tongji-Universität lehrte und als Dekan die Geschicke der Technischen Fakultät leitete. Nach seiner Rückkehr 1937 folgten ihm mehrere chinesische Ingenieure zur Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Ausbildung nach Darmstadt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs versperrte den Weg zurück nach China und verlängerte ihren Aufenthalt auf unbestimmte Zeit. Unter den chinesischen Wissenschaftlern in Darmstadt gelang Li Guohao eine beispiellose akademische Karriere. 1940 wurde er mit einer Arbeit zur Brückentheorie zum Dr.-Ing. promoviert, 1942 folgte die Habilitation. Gemeinsam mit seinem Doktorvater Prof. Dr. Kurt Klöppel veröffentlichte er während des Krieges mehrere Aufsätze zu Problemen des Stahlbaus und der Baustatik. Das Kriegsende ermöglichte die Rückreise nach China, wo er seit 1946, unterbrochen durch die Kulturrevolution, seinen Weg als Hochschullehrer an der Tongji-Universität fortsetzte.

Als Rektor seiner Heimatuniversität legte Li Guohao nach der Öffnung Chinas in den 1970er Jahren die Grundlagen für die Partnerschaft mit der TU Darmstadt, die 1979 in einer ersten Absichtserklärung angestrebt und 1980 in einem Rahmenvertrag verbindlich vereinbart wurde. 1985 erhielt Li Guohao für seine wissenschaftlichen Verdienste die Ehrendoktorwürde der TH Darmstadt und noch zwei Jahre vor seinem Tode gedachte der Darmstädter Universitätspräsident mit einer Ehrenurkunde an die mittlerweile 60 Jahre zurückliegende Habilitation.

Mit der Ausstellung „Hängebrücke Li. Brücke der Freundschaft zwischen China und Deutschland“ wird der persönliche, wissenschaftliche und akademische Weg des erfolgreichen Bauingenieurs aus chinesischer Perspektive nachgezeichnet. Ausgewählte Dokumente und Unterlagen aus Darmstädter Provenienz beleuchten deutschlandbezogene Aspekte seiner Biografie. So sind neben den frühen Vertragstexten u.a. ausgewählte Aufnahmen zum zeitgenössischen Verkehrswesen Chinas aus der Lehrmittelsammlung Reuleaux’ in digitaler Form zu sehen (s. a. http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/tua-ch).

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juni 2013 von 9 bis 20 Uhr im Vortragssaal der ULB Darmstadt, Magdalenenstraße 8, zu sehen.

Andreas Göller (Darmstadt)

Unwetterschäden im Stadtarchiv Bonn

Das heftige Gewitter mit Starkregen am 20. Juni 2013 hat auch in der ganzen Stadt Bonn Spuren hinterlassen und viele Schäden verursacht. Besonders stark betroffen war Bad Godesberg; hier gab es 750 der insgesamt rund 950 Einsätze für die Bonner Feuerwehr. Zahlreiche städtische Gebäude sind durch Wasser beschädigt.

Auch das Stadtarchiv Bonn ist massiv vom Unwetter betroffen. In einem Bibliotheksmagazin drückte Wasser durch einen Kanalabschlussdeckel in den Raum. Die Stadthistorische Bibliothek musste evakuiert werden. Acht Paletten mit völlig durchnässten Büchern mussten der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Norbert Schlossmacher, und seine Kollegen aus den Regalen räumen. Darunter seien alte Bildbände und historische Reiseberichte aus der Region, sagt der Archivar gegenüber dem General-Anzeiger.

Die feucht gewordenen Bücher werden in einer Gefriertrocknungsanlage behandelt. Durch Schockfrosten und langsames Auftauen sollen Schäden und Verluste gering gehalten werden. Die nicht vom Wassereinfall betroffenen Werke wurden hingegen ins Außenmagazin des Bonner Stadtarchivs in Sicherheit gebracht.

Noch kann Archivleiter Schlossmacher keine Schadenshöhe benennen. So massiv wie dieses Mal hat es das Bonner Stadtarchiv noch nie erwischt. Kummer durch Wasserschäden sind Schlossmacher und seine Kollegen aber gewohnt. "Bisher tropfte es immer durch die Decke", sagt er. Das war auch dieses Mal in den oberen Räumen der Fall. Dort mussten ebenfalls Regale ausgeräumt und trockengewischt werden, ebenso wie im stark betroffenen Raum der Archivwerkstatt.

Kontakt:
Stadtarchiv und die Stadthistorische Bibliothek
Berliner Platz 2
53103 Bonn (Stadthaus Ebene 0)
Tel.: (0228) 77 2410 (Auskünfte rund um das Stadtarchiv)
Fax: (0228) 77 4301
stadtarchiv@bonn.de

Quelle: Stadt Bonn, Pressemitteilung, 20.6.2013; Stadt Bonn, Pressemitteilung, 21.6.2013; General-Anzeiger, 21.6.2013

Oldenburger Singverein lagert vier Meter Notenblätter im Staatsarchiv

Der Notenschatz des Oldenburger Singvereins von 1821 lagert nunmehr im Niedersächsischen Staatsarchiv Oldenburg. Unter der Signatur „Dep 118 Singverein Oldenburg“ finden sich aber nicht nur 4,2 Meter Noten, sondern auch Protokolle, Rechnungen und Korrespondenzen des Vereins mit zusammen 179 Verzeichnungseinheiten.

Schon 2008 hatten die Singvereinsmitglieder ihre Notenblätter im Umfang von 330 Kompositionen in 30 Umzugskartons verstaut und auf sechs Privatwohnungen verteilt. Das neue Depositum im Staatsarchiv bleibt rechtlich Eigentum des Singvereins.

Der Singverein Oldenburg war am 25. Juni 1821 im Saal eines Gastwirts gegründet worden. Er gehört zu den zehn ältesten Mitgliedschören des Verbandes Deutscher Konzertchöre (VDKC) und zu den ältesten Kulturinstitutionen der Stadt Oldenburg. Durch das Engagement des Singvereins wurde 1921 eine Oper in Oldenburg gegründet. Bis 1994 bildete der Singverein den Extrachor des Staatstheaters.

Erhalten geblieben sind dem Verein die Notenblätter, aus denen Staatsarchivar Dr. Wolfgang Henninger eine für das Archiv sinnvolle Auswahl getroffen hat – Noten mit besonderem Bezug zur Musikgeschichte des Landes Oldenburg sowie für Ausstellungszwecke (zum Beispiel zum Jubiläum des Singvereins im Jahr 2021) geeignete Drucke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Einige Noten gehörten zum Nachlass des Oldenburger Organisten Ludwig Meineke. Wiederaufgefunden wurde zudem ein nur noch in Oldenburg nachweisbares Chorwerk von Albert Dietrich („Die Braut von Liebenstein“, 1865 uraufgeführt). Ein Augenmerk des Staatsarchivars lag zudem auf den Werken des in Hooksiel geborenen und in Bielefeld verstorbenen Komponisten Ludwig Meinardus.

Links:

Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Oldenburg
Damm 43
26135 Oldenburg
Telefon: (0441) 92 44 100
Fax: (0441) 92 44 292
Oldenburg@nla.niedersachsen.de

Quelle: Thomas Husmann, NWZ Online, 19.6.2013

UNESCO nimmt Goldene Bulle in das Register »Memory of the World« auf

Die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Darmstadt ist um einen besonders kostbaren Titel reicher: Das in ihrem Sammlungsbestand befindliche Exemplar der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. aus dem Jahre 1356 zählt jetzt zum „Weltdokumentenerbe“. Die UNESCO hat die existierenden Exemplare der Goldenen Bulle Kaiser Karls IV. in ihr Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen.

Goldene Bulle (Archiv TU Darmstadt)

Die Aufnahme des alten Reichsgesetzes von 1356 in das UNESCO-Programm betrifft in Hessen neben dem Frankfurter Exemplar auch das in der Darmstädter ULB aufbewahrte ehemalige Kölner Exemplar, das nach der Säkularisation aufgrund seiner Auslagerung ins kurkölnische Westfalen nach Darmstadt kam und damit als einziges der sieben in Deutschland und Österreich erhaltenen Exemplare nicht in einem Archiv, sondern in einer Bibliothek aufbewahrt wird.

Innerhalb der Digitalen Sammlungen der ULB ist es vollständig digitalisiert und kann so von jedermann eingesehen werden:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Hs-3065

„Nach dem Gero-Codex besitzt die ULB damit nun bereits eine zweite Handschrift im prestigeträchtigen Weltdokumentenerbe“, freut sich der ULB-Direktor Dr. Hans-Georg Nolte-Fischer.

Kontakt:
Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Dr. Silvia Uhlemann
Leiterin Historische Sammlungen und Musik
Magdalenenstraße 8
64289 Darmstadt
Tel. 06151/16-5807
www.ulb.tu-darmstadt.de

Quelle: TU Darmstadt, Pressemitteilung, 19.6.2013

Vize-Verfassungsschutz-Chef Vahrenhold ins Sächsische Staatsarchiv versetzt

Nachdem in Sachsens Verfassungsschutz neuerlich unbekannte Akten zur Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) aufgetaucht sind, muss Vize-Verfassungsschutzpräsident Olaf Vahrenhold seinen Posten räumen: Zum 1. Juli 2013 wird er als Abteilungsleiter in das Sächsische Staatsarchiv versetzt. Innenminister Markus Ulbig (CDU) erklärte am 19. Juni dazu, dass die Versetzung nicht nur mit dem Fund neuer NSU-Akten zu tun habe, sondern mit der notwendigen Neuordnung des Verfassungsschutzes.

Im Sächsischen Staatsarchiv ist derzeit die Leitung der Abteilung 1 – "Zentrale Aufgaben, Grundsatz" – vakant. Welche archivfachlichen Qualifikationen Vahrenhold für eine leitende Position im Staatsarchiv mitbringt, ist nicht bekannt. Der Freistaat Sachsen macht sich mit dieser Personalentscheidung in archivfachlicher Hinsicht abermals zum Gespött zumindest der Fachöffentlichkeit, nachdem der Sächsische Landesrechnungshofbericht des Jahres 2003 zur Bestandsreduzierung die Ersatzverfilmung, Digitalisierung, Nachbewertung und Nachkassation vorhandener Archivbestände vorgeschlagen hatte und nachdem das Sächsische Staatsministerium für Kultus zu Schuljahresbeginn 2012 die Abordnung von Lehrerinnen und Lehrern an die Staatsarchive zum Zwecke der Archivpädagogik und Historischen Bildungsarbeit beendet hat – dies kurz nachdem im Rahmen dieses erfolgreichen Programms noch die 26. Archivpädagogenkonferenz 2012 in Dresden durchgeführt worden war!

Der Umgang mit den Archiven und das Verständnis vom Archivwesen dokumentiert in Sachsen offenkundig antiquierte, aber längst nicht überwundene stereotype Vorstellungen von den Archiven als Ablagestelle für missliebige, inkompetente oder in Ungnade gefallene Behördenmitarbeiter. Dass im aktuellen Fall der sächsische Vize-Verfassungsschutzpräsident, der bewiesen hat, nicht mit Akten umgehen zu können, gerade ins Staatsarchiv versetzt wird, erscheint skandalös und nicht akzeptabel.

Vor einem Jahr hatte Verfassungsschutzchef Reinhard Boos um seine Versetzung gebeten, nachdem erstmals unbekannte NSU-Akten aufgetaucht waren. Das Landesamt für Verfassungsschutz sei "offenbar steigerungsfähig", erklärte die Linke-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz gegenüber der Leipziger Volkszeitung ironisch: Vor einem Jahr sei eine einzelne Akte zum NSU aufgetaucht, nunmehr handele es gleich um drei Akten "aus dem Bermuda-Dreieck namens Archiv des Landesamtes für Verfassungsschutz".

Quelle: LVZ-Online, 19.6.2013

Tag der offenen Tür im Stadtarchiv München

Das Stadtarchiv München lädt für Samstag, den 22. Juni 2013 von 10 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Neben zwei Studioausstellungen werden Führungen durch die Restaurierungswerkstatt (11 Uhr) und die Magazine (12 Uhr, 13 Uhr und 14.30 Uhr) angeboten. Im Lesesaal können sich die Besucherinnen und Besucher über die Bestände des Archivs informieren.

Ausstellung: Schiffspatenschaften der Stadt München 1892 – 1972
Zwischen 1892 und 1972 wurden sechzehn zivile Schiffe und ein militärischer Kreuzer auf den Namen "München" getauft. Sie waren auf dem Bodensee und dem Starnberger See, auf der Donau und auf hoher See in Dienst. Die Münchner Oberbürgermeister waren oft bei den Schiffstaufen, beim Probelauf oder sonstigen Anlässen persönlich anwesend. Zu den Kapitänen und Mannschaften der Schiffe pflegte die Stadt einen regen Kontakt, der sich in Patengeschenken, weiteren Geld- und Sachspenden sowie zahlreichen Briefen äußerte.

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Stadtarchiv München steht das Modell eines Fischereischiffes, das am 28. Februar 1961 von Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel in Bremerhaven getauft worden war. Vor 50 Jahren, genau am 25. Juni 1963, ging die "München" unter dramatischen Umständen vor Grönland unter; 27 Besatzungsmitglieder verloren dabei ihr Leben. Es war die größte Katastrophe der deutschen Hochseefischerei nach dem 2. Weltkrieg.

Mit Fotos und Dokumenten aus dem Stadtarchiv München wird der unglücklichen Geschichte dieses Schiffes und darüber hinaus weiterer Schiffe mit dem Namen "München" nachgegangen.

OB Hans-Jochen Vogel tauft das Fischereimotorschiff

Ausstellung: Fotos aus dem Leben Schalom Ben-Chorins – Zum 100. Geburtstag am 20. Juli 2013
Vor einhundert Jahren, am 20. Juli 1913, wurde in München der Religionsphilosoph und Schriftsteller Schalom Ben-Chorin unter dem Namen „Fritz Rosenthal“ geboren. Trotz schmerzlicher Erfahrungen während der NS-Zeit blieb er der Stadt bis an sein Lebensende eng verbunden. Schalom Ben-Chorin starb am 7. Mai 1999 in Jerusalem. Als Brückenbauer zwischen den Religionen und als einer der wichtigsten Protagonisten des christlich-jüdischen Dialogs genießt er bis heute höchstes Ansehen.

Das Stadtarchiv München, das seit einigen Jahren das originalgetreu aufgebaute Arbeitszimmer Ben-Chorins beherbergt, erinnert aus diesem Anlass an dessen bewegtes Leben.

Kontakt:
Stadtarchiv München
Winzererstr. 68
80797 München
Tel.: 089 233-0308
Fax: 089 233-30830
stadtarchiv@muenchen.de
www.muenchen.de/stadtarchiv

Musikalischer Schatz im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig

Im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig schlummert ein riesiger bisher kaum erforschter Quellenschatz der Leipziger Musikverlage. Mit einem von den Universitäten Leipzig und Münster veranstalteten Symposium wollen Wissenschaftler die Erforschung des Materials vorantreiben.

Zu dem wissenschaftlichen Symposium "Das Leipziger Musikverlagswesen im internationalen Kontext" treffen sich vom 20. bis 22. Juni 2013 im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig und im Institut für Musikwissenschaft der Universität in Leipzig Musik-, Rechts-, Medien- und Buchwissenschaftler, um über ein Stück städtischer Kulturgeschichte zu diskutieren. Die Tagung soll Impulse zu einer umfassenderen, auch international vergleichenden Erforschung der Verlage aus einer interdisziplinären kulturgeschichtlichen Perspektive liefern. "Ein wesentliches Thema ist die Vernetzung der Verlage mit anderen Leipziger Musikinstitutionen, wie Gewandhaus oder Bach-Gesellschaft sowie mit ausländischen Firmen und Komponisten", sagt Dr. Stefan Keym, Musikwissenschaftler an der Universität Leipzig.

Die Referenten zählen zu den führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet: Bernd-Rüdiger Kern und Janine Wolf aus Leipzig werden über die Entwicklung des Musikurheberrechts im 19. Jahrhundert am Beispiel Carl Maria von Webers sprechen. Luca Aversano aus Rom referiert über Kooperation und Konkurrenz zwischen Breitkopf & Härtel und der Mailänder Weltfirma Ricordi, Sophie Fetthauer aus Hamburg über das Schicksal des jüdischen Verlegers Eulenburg im "Dritten Reich".

Leipzigs musikalische Verlagslandschaft hatte vom späten 18. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg weltweit eine Vorreiterrolle. Aus dieser Zeit ist ein umfangreicher Quellenschatz überliefert, der im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig ruht. Im Fokus der Tagung stehen also nicht die Komponisten und ihre Werke, sondern ihre geschäftlichen Aktivitäten. "Die Verleger hatten einen großen Einfluss", sagt Keym. "Durch ihre Programmpolitik, ihre finanzielle Förderung der Komponisten und ihre Vernetzung mit anderen Musikinstitutionen nahmen sie starken Einfluss auf die Repertoire- und Kanonbildung. Das ist ein wichtiger Aspekt, der in der Forschung lange Zeit kaum beachtet wurde."

"Bis heute herrscht die romantische Vorstellung vor: Kunst und Kommerz haben nichts miteinander zu tun", berichtet Stefan Keym, der das Symposium gemeinsam mit Dr. Peter Schmitz von der Universität Münster organisiert. Es sei jedoch unumstritten, dass die wirtschaftliche Seite der Kunst eine wichtige Rolle für die Komponisten spielte. Die Komponisten hätten oft subtile Geschäfts- und Marketingstrategien entwickelt.

Leipzig – das Zentrum europäischer Musikalienproduktion
Um 1800 entsteht das Phänomen "Musikstadt Leipzig": Die Stadt wird zum Vorbild der bürgerlichen Musikkultur, vor allem mit den Konzerten im Gewandhaus. In dessen Direktion wirkten diverse Verleger. "Bis zum 18. Jahrhundert war es üblich, dass es in jeder größeren Stadt nur einen Verlag gab, der auf Musik spezialisiert war", sagt Stefan Keym. In Leipzig etablierten sich ab 1800 neben den beiden Welthäusern Breitkopf & Härtel und C. F. Peters (Bureau de Musique) eine Vielzahl weiterer Musikverlage, deren Publikationen das internationale Musikleben maßgeblich prägten. "Diese Konzentration im Musikverlagswesen war eine Besonderheit angesichts der staatlichen Zersplitterung im frühen 19. Jahrhundert", sagt Stefan Keym. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkten in Leipzig mehr als 30 Musikverlage. Bis 1945 blieb die Stadt Marktführer: Ein Drittel der Musikverlagsproduktion kam aus Leipzig, 20 Prozent aus Berlin.

Quellensammlung nach 1945
Im Zeitraum der beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts allerdings haben die Leipziger Musikverlage ihre dominierende internationale Stellung teilweise eingebüßt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Leipziger Verlage enteignet, die führenden Verleger siedelten sich im Westen der Republik an. In der DDR wurden Hofmeister und Breitkopf zum Deutschen Verlag für Musik zusammengefasst, alle Quellen gingen in Staatsbesitz über.

Dazu zählten neben Musikalien (Notenhandschriften, Stichvorlagen mit Korrekturen der Komponisten) auch Briefe zwischen Verlegern und Komponisten, Verträge, Lizenzen, Copyright-Anmeldungen und Rechtsstreitigkeiten. Heute gehört das Material wieder den Verlagen, ist jedoch weiterhin im Sächsischen Staatsarchiv zugänglich. "Das ist ein riesiges Quellenmaterial, das bis heute nur bruchteilhaft ausgewertet ist. Dabei handelt es sich um einen umfangreichen Bestand der Musikverlage Breitkopf und Peters. Bei Breitkopf sind es allein 300 Meter Archivbestand", sagt Keym. "Wenn man darin blättert und liest, bekommt man einfach einen sehr plastischen Eindruck, wie das Musikleben damals so ablief."

Parallel zu dem Symposium werden in der begleitenden Ausstellung "Da ist Musik drin. Leipziger Musikverlage in Zeugnissen aus zwei Jahrhunderten" Beispiele dieser musikverlagsgeschichtlichen Quellen im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig erstmals öffentlich gezeigt.

Links:

Kontakt:
PD Dr. Stefan Keym
Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig
Telefon: +49 341 9730-450
keym@rz.uni-leipzig.de

Dr. Peter Schmitz
Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Münster
Telefon: +49 251 83-24549
http://www.uni-muenster.de/Musikwissenschaft/schmitz.html

Quelle: Claudia Euen, idw online / Susann Huster, Pressestelle Universität Leipzig, Medieninformation, 13.6.2013

Ausstellung zur Gründung des Reutlinger Arbeiterbildungsvereins

In einer Wandvitrinenausstellung präsentiert das Stadtarchiv Reutlingen noch bis Ende August 2013 eine kleine Ausstellung zur Gründung des Reutlinger Arbeiterbildungsvereins vor 150 Jahren. Arbeiterbildungsvereine stellten bis zur Entstehung von Parteien die vorherrschende Organisationsform der deutschen Arbeiterbewegung dar. Sie spielten zudem bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle als lokale Volksbildungseinrichtungen. Anlässlich der Gründung des Arbeiterbildungsvereins Reutlingen, einem Vorläufer des Reutlinger Naturtheaters, beschäftigt sich die kleine Vitrinenausstellung des Stadtarchivs mit der Geschichte dieser 1863 entstandenen Vereinigung.

Bereits im Zuge der Revolution von 1848/49 hatte sich ein Reutlinger Arbeiterverein gebildet, der sich im Winter 1849/50 wieder auflöste. Den Repressionen der nachrevolutionären Zeit folgte Ende der 1850er Jahre deutschlandweit eine neue Ära liberalerer Politik. Mit dem Ende der sogenannten Reaktionszeit kam es zur Neugründung von Gewerkschaften und Arbeitervereinen. Wie in zahlreichen anderen württembergischen Städten konstituierte sich auch in Reutlingen ein Arbeiterbildungsverein, der am 10. Juli 1863 gegründet wurde. Zwar erfolgte die Vereinsgründung ohne unmittelbare Anknüpfung an organisatorische oder personelle Traditionen des ehemaligen Arbeitervereins, der Arbeiterbildungsverein übernahm jedoch in den ersten Jahren seines Bestehens beispielsweise dessen Fahne mit dem Emblem der zwei verschlungenen Hände als Symbol für die Arbeiterverbrüderung.

Am 3. März 1919 hatten sich der Arbeiterbildungsverein und der Gesangverein Frohsinn zum Arbeiterbildungsverein Frohsinn vereinigt. Für 10-jährige Mitgliedschaft wurde dem Sänger Fritz Baur 1923 diese Urkunde verliehen (Foto: Stadt Reutlingen)

Abb.: Am 3. März 1919 hatten sich der Arbeiterbildungsverein und der Gesangverein Frohsinn zum Arbeiterbildungsverein Frohsinn vereinigt. Für 10-jährige Mitgliedschaft wurde dem Sänger Fritz Baur 1923 diese Urkunde verliehen (Foto: Stadt Reutlingen).

Geprägt waren die ab den 1860er Jahren entstehenden und im Vergleich zur 1848er Arbeiterbewegung generell weitaus gemäßigter agierenden Vereine vor allem von sozialharmonischen Ideen etwa Hermann Schulze-Delitzschs, einer der Gründerväter des deutschen Genossenschaftswesens. Die Vereine stellten die wirtschaftlichen Interessen der Arbeiterschaft, die im Wesentlichen Industrie- und Landarbeiter sowie Handwerksgesellen umfasste, in den Mittelpunkt ihrer Bestrebungen.

Dementsprechend war das Ziel des Arbeiterbildungsvereins Reutlingen neben der „Veredelung des mehrstimmigen Gesangs gesellschaftlicher Lieder“ zunächst die Unterstützung kranker Mitglieder und die Auszahlung von Reisegeld bei Wanderschaft. Zur Realisierung dieser Vorhaben rief der Arbeiterbildungsverein noch im Gründungsjahr 1863 eine Sparkasse ins Leben, 1865 folgte eine Krankenkasse. Zum Vereinsprogramm gehörten ebenfalls Bildungsvorträge und Unterrichtsangebote beispielsweise in Rechtschreibung oder Buchführung in Verbindung mit der Reutlinger Fortbildungsschule. Der Verein richtete 1865 zudem eine Bibliothek mit politischer und unterhaltender Literatur ein. Ab 1886 fand diese Bibliothek für mehr als 25 Jahre eine dauerhafte Bleibe im Gasthaus „Zur Eintracht“ Ecke Lindach-Georgenstraße, dem langjährigen Vereinslokal des Arbeiterbildungsvereins.

Auch der politisch zur 1864 konstituierten württembergischen demokratischen „Volkspartei“ (VP) tendierende Reutlinger Arbeiterbildungsverein orientierte sich zeitweilig an der im August 1869 durch August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Eisenach gegründeten „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ (SDAP), eine von mehreren Vorläuferparteien der SPD. So hielt Bebel am 18. November 1869 im Rahmen einer Agitationsreise durch 13 württembergische Städte auf Einladung des Arbeiterbildungsvereins im Reutlinger Gasthof „Zum Bad“ einen Vortrag über die „Wichtigkeit der sozialen Bewegung der Arbeiterwelt“. Aber anders als etwa der Arbeiterbildungsverein Metzingen, der um die Jahreswende 1869/70 der SDAP beitrat und letztlich in der Sozialdemokratie aufging, gab der Reutlinger Verein seine bis etwa 1872 gepflegte Nähe zur Sozialdemokratie auf. Bereits 1871 war der Antrag des damaligen Vereinsvorstands Carl Zirbs, einem ursprünglich aus Schlesien stammenden Weber, auf Anschluss des Arbeiterbildungsvereins Reutlingen an die SDAP mit „etlichen 20 gegen 3 Stimmen“ gescheitert. Daraufhin erklärten Zirbs und drei weitere Mitglieder ihren Austritt, weil der Verein „in seiner Mehrzahl die Wahrheit nicht hören und die Interessen der Arbeiter nicht begreifen wolle, ein bloßes Fortvegetieren als Bildungsverein aber zwecklos sei“.

Nachdem sich der Verein von der Politik gelöst hatte, wuchs er zahlenmäßig stark an – von weniger als 80 Mitgliedern im ersten Jahrzehnt seines Bestehens bis auf 250 im Jahr 1890. Chorgesang und Theaterspielen bildeten zunehmend den Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten. 1912 entstand innerhalb des Arbeiterbildungsvereins der Dramatische Klub, der mit der Aufführung von Schauspielen an die Öffentlichkeit trat und gemeinsam mit der Sängerabteilung fortan das Vereinsleben bestimmte. Im März 1919 erfolgte die Vereinigung des Arbeiterbildungsvereins mit dem – 1882 unter dem Namen Schreinerfachverein gegründeten – Gesangverein Frohsinn zum Arbeiterbildungsverein Frohsinn. Nach der Machtübernahme 1933 wurde der Arbeiterbildungsverein Frohsinn aufgelöst, der Theaterklub konnte jedoch unter dem Namen „Reutlinger Naturtheater e. V.“ eigenständig weiterbestehen.

Die Ausstellung in den Wandvitrinen des Stadtarchivs ist bis Ende August zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Zeitgleich werden in den Vitrinen des Stadtarchivs u. a. Dokumente anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Hermann-Kurz-Schule sowie zu den Quellengattungen Stadtratsprotokolle und Extraktenbücher präsentiert.

Kontakt:
Stadtarchiv Reutlingen
Marktplatz 22
72764 Reutlingen
Telefon: 07121 303-2386
Telefax: 07121 303-2758
stadtarchiv@reutlingen.de

Quelle: Stadt Reutlingen, Pressemitteilung, 21.5.2013

Bildungspartnerschaft zwischen Stadtarchiv Euskirchen und GGS Weststadt

Vor wenigen Tagen haben das Stadtarchiv Euskirchen und die Gemeinschaftsgrundschule Weststadt eine Bildungspartnerschaft geschlossen. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung und dem Abschluss einer Bildungspartnerschaft unterstützt die Kreisstadt Euskirchen die effektive Vernetzung in ihrer Bildungsarbeit und will den aktiven Austausch in ihrer Stadt fördern. Die Zusammenarbeit zwischen der Schulform Grundschule und einem Stadtarchiv ist außergewöhnlich und wird bisher nur von zwei weiteren Städten in NRW praktiziert.

Ab dem Schuljahr 2013/2014 werden die beiden vierten Klassen der Weststadtschule sich mit der Geschichte der Stadt Euskirchen beschäftigen und dabei das Stadtarchiv besuchen. Sie werden viele verschiedene historische Quellen (Urkunden, Schriftmaterial, Fotos, Karteien oder Tondokumente) sehen und dürfen auch selbst erste kleine Rechercheaufgaben mit den Originalquellen bearbeiten. In einem zweiten Schritt besuchen die Archivmitarbeiterinnen die Klassen 4a und 4b in der Weststadtschule in ihren Klassenräumen. Mit dabei haben sie dann Urkunden aus verschiedenen Zeiten. Zum Beispiel Siegerurkunden, Ehrenurkunden oder eine Urkunde zur Grundsteinlegung einer Schule. Die Schülerinnen und Schüler dürfen dann ihre eigene Urkunde herstellen. Mit sauberer, sorgfältiger Schrift wird auf altem Papier ein eigener Wunsch oder eine Bitte festgehalten und am Ende wird dann diese Urkunde mit einem roten Siegel versehen. Das ganze Projekt hat den Namen "Mit Brief und Siegel".
Die jetzigen Klassen 4a und 4b können schon von ihren Erfahrungen berichten. Sie waren die Probeschülerinnen und -schüler, mit denen zum ersten Mal eigene Urkunden hergestellt wurden.

Im Jahr 2011 riefen die Archivberatungsstellen und das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen zur Initiative auf, Bildungspartnerschaften zwischen Archiven und Schulen vertraglich abzuschließen. Ziel dieser Kooperationen war die Förderung einer systematischen Zusammenarbeit von Archiven und Schulen.

Forschend entdeckendes Lernen gestaltet den Geschichtsunterricht lebendig. Die Schülerinnen und Schüler haben im Archiv die einzigartige Möglichkeit, sich anhand authentischer Materialien, anhand von Originalquellen, mit der Geschichte des eigenen Ortes und der eigenen Region auseinanderzusetzen. So erhalten historische Themen einen Bezug zum Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen. Das Lernen im und über das Archiv legt einen Grundstein für die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit ihrer Heimatregion.

In jedem Kreis, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde in Nordrhein-Westfalen gibt es ein Archiv. Archive sind ideale Orte für das historische Lernen und damit starke Partner für die Bildungsarbeit in den Schulen. Den Archiven bietet die Kooperation mit den Schulen den Vorteil, dass sie als Akteure in der regionalen Bildungsarbeit sichtbar sind und insgesamt eine stärkere öffentliche Wahrnehmung erfahren. Bei ihrer Bildungsarbeit können sie sich direkt mit den Schulen und ihren Lehrkräften abstimmen.

Die vertraglich vereinbarten Kooperationen zwischen Archiven und Schulen werden von der Medienberatungsstelle NRW gelenkt. Bislang wurden in ganz NRW insgesamt 35 Bildungspartnerschaften zwischen Archiven und Schulen abgeschlossen, davon 18 im Rheinland (Stand Mai 2013). Von diesen 18 Bildungspartnerschaften bestehen z. Zt. zwei in Euskirchen, nämlich zwischen dem Kreisarchiv Euskirchen und der Marienschule und zwischen dem Stadtarchiv Euskirchen und dem Emil-Fischer-Gymnasium. Nur vier Archive haben bisher, wie das Stadtarchiv Euskirchen, eine Bildungspartnerschaft mit zwei oder mehreren Schulen abgeschlossen. Nur bei zwei Archiven im gesamten Rheinland ist eine Partnerschaft mit einer Grundschule vereinbart worden, die Gemeinschaftsgrundschule Weststadt und das Stadtarchiv Euskirchen sind seit dem 07.06.2013 die Dritten im Bunde.

Kontakt:
Stadtarchiv Euskirchen
Kölner Straße 75
53879 Euskirchen
Dr. Gabriele Rünger
Tel.: 02251 / 14 361
gruenger@euskirchen.de

Quelle: Kreisstadt Euskirchen, Pressemeldung, 10.6.2013

Stadtarchiv Lübbecke nach Umzug wieder einsatzbereit

Das Stadtarchiv Lübbecke hatte sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, nach dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten im Südtrakt der Hauptschule, der als Gebäudekomplex stehen bleibt, ab Mitte Juni für Anfragen und Nutzungen wieder zur Verfügung zu stehen. Dank guter Vorbereitung und vieler tatkräftiger Helfer kann das Archiv nun sogar schon seit dem 10. Juni 2013 und damit eine Woche früher als geplant wieder eröffnet werden. Die Leitung des Stadtarchivs hat zum 1. Juni Diplom-Archivarin Christel Droste übernommen. Damit hat sie die Nachfolge von Helmut Hüffmann angetreten, der dieses Amt mehr als 40 Jahre inne hatte.

Christel Droste arbeitet bereits seit 2004 im Lübbecker Stadtarchiv und ist auch für die Gestaltung der Museumsausstellung im Kultur- und Medienzentrum verantwortlich. Darüber hinaus bietet sie Stadtführungen in Lübbecke an und hat ein umfangreiches Programm für Archiv- und Museumspädagogik entwickelt, das insbesondere von Schulen sehr stark nachgefragt wird. Angeregt durch die von Droste eingeführten Aktionstage und Einzelveranstaltungen haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen von den Angeboten des Archivs Gebrauch gemacht. Die beiden Umzüge im Jahr 2006 aus dem Alten Rathaus in das Gebäude der Hauptschule und aktuell in den Südtrakt der Hauptschule hat Christel Droste federführend begleitet. Hinzu kommt die Tätigkeit für die Gemeinde Stemwede, die ihre Archivalien seit 2011 durch das Stadtarchiv Lübbecke betreuen lässt. Unterstützt wird sie in der Archivarbeit durch ihre Kollegin Bettina Rohlfing, die für die technischen Arbeiten verantwortlich ist.
Anlässlich der jetzt erfolgten Ernennung zur Archivleiterin wünschte Bürgermeister Eckhard Witte Christel Droste viel Erfolg und ein gutes Händchen im Umgang mit den vielen ‚Schätzen’, die im Archivbestand gesichert werden. Gleichzeitig dankte er Helmut Hüffmann für dessen jahrzehntelanges Engagement, mit dem er „Ordnung in die Lübbecker Geschichte gebracht“ und die Lübbecker Bürger durch seine zahlreichen Publikationen immer wieder mit interessanten Episoden aus der Stadtgeschichte überrascht habe. Hüffmann wird weiterhin als wissenschaftlicher Berater des Archivs tätig sein und als Stadtchronist für die Fortschreibung der Lübbecker Annalen verantwortlich bleiben.

Im Stadtarchiv können die Archivbestände der Stadt Lübbecke und der Gemeinde Stemwede sowie die der früheren Ämter Gehlenbeck, Levern und Dielingen-Wehdem genutzt werden. Die Öffnungszeiten sind unverändert montags bis donnerstags von 8 bis 11:30 Uhr und nach Vereinbarung. Auch die telefonische Erreichbarkeit unter 05741/232034 ist gleich geblieben. Geändert hat sich hingegen der Zugang zu den neuen Räumlichkeiten, da der bisherige Archivbereich abgebrochen wurde. Das Archivteam weist darauf hin, dass der Zugang zurzeit über den Haupteingang der Hauptschule unmittelbar vom Wiehenweg aus erfolgt. Interessierte werden daher gebeten, die Klingel im Windfang der Schule zu betätigen und dort zu warten. Sie werden von einer Archivmitarbeiterin in Empfang genommen und zum augenblicklichen Nutzerraum begleitet.

Kontakt:
Stadtarchiv Lübbecke
Wiehenweg 33
32312 Lübbecke
Telefon: +49 5741 232034
Telefax: +49 5741 232035
c.droste@luebbecke.de

Quelle: Stadt Lübbecke, Pressemitteilung, 6.6.2013