Biographische Datenbank zu Archivar/innen

Die Sektion der Universitätsarchivare und Archivare wissenschaftlicher Institutionen im Internationalen Archivrat (ICA SUV) hat ein Projekt für eine biographische Datenbank zu (lebenden und verstorbenen) Archivarinnen und Archivaren initiiert, wie der Bayreuther Universitätsarchivar Karsten Kühnel in der "Archivliste" mitteilt. Auf diese Weise solle der Zugang zu Personen, ihren Leistungen und ihren praktischen und theoretischen Beiträgen zur Archivpraxis und Archivwissenschaft erleichtert werden. Dies könne als Nachschlagewerk geeignet sein (à la „welchen Standpunkt vertrat der oder jene noch zur Bewertung?“ …) oder auch zur Vorbereitung auf Konferenzen („welchen fachlichen Hintergrund hat der Referent / die Referentin, welche Funktion in seiner Einrichtung, welche Vita, welche Publikationen?“ etc.)

Personen können nunmehr hinzugefügt werden. Das Projekt bezieht sich ausdrücklich auch auf Lebende und strebt nach Vollständigkeit im Rahmen seiner Ziele.

Hier der offizielle Einladungstext mit dem Link zur Website und zur verantwortlichen Kontaktperson, Frau Dr. Susanne Belovari:

ICA-SUV, ICA Section on University and Research Archives is launching the ‚Online International Archivist Biography‘ project to facilitate communication, understanding, and learning between archivists across national boundaries. The website will offer short biographies of living or deceased individuals who substantially advanced the archival field in theoretical and practical ways and will include a short list of primary and/or secondary literature for each individual.

The Editorial Board of the ‚Online International Archivist Biography‘ is calling for archivists and scholars across the globe to submit proposals for biography entries. Please go to the following website for information and instructions: http://www.library.illinois.edu/ica-suv/NewsEvents.php
Contact information for submitting proposals are included in the pdf ‚ICA SUV Online Biography instructions and descriptive fields.‘ Once accepted and once a biography has been submitted, the entry will credit the author.

By the end of this summer, ICA-SUV will have a simple online biography portal and at least ten biographies.

Please forward this message to individuals and organizations that might be interested in submitting proposals.

Regards,
The Editorial Board, ICA-SUV Online Biography

Dr.Susanne Belovari
Editor, ICA-SUV Online Biography
Archivist for Reference and Collections
Digital Collections and Archives
Tufts University
e-mail: susanne.belovari@tufts.edu

Deutsches Filmregister eingerichtet

Um das deutsche Filmerbe zu sichern, müssen Filmproduzenten künftig ihre neuen Filme beim Bundesarchiv registrieren – im neu eingerichteten Deutschen Filmregister. Am 4.7.2013 trat die Novelle des Bundesarchivgesetzes in Kraft, wonach Hersteller deutscher Kinofilme verpflichtet sind, ihre neuen Filme innerhalb eines Jahres zu registrieren. Die Anwendung wurde durch die Firma Opitz Consulting realisiert.

Zur zentralen Registrierung für deutsche Kinofilme erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann: „Die Pflichtregistrierung für alle deutschen Kinofilme ist ein wichtiger Meilenstein zur umfassenden Sicherung unseres Filmerbes. Das Bundesarchiv hat dazu das Deutsche Filmregister eingerichtet und für die Registrierung freigeschaltet. Filme sind als Teil unserer Kultur und als Zeitdokumente von herausragendem historischen und dokumentarischen Wert. Umso wichtiger ist es, das nationale Filmerbe in seiner Vielfalt zu erhalten und künftigen Generationen zugänglich zu machen. Mit der Einführung der gesetzlichen Pflichtregistrierung macht die Bundesregierung deutlich, dass sie die Sicherung des nationalen Filmerbes als kulturelle Langzeitaufgabe ernst nimmt und weiter verfolgt.“

Das novellierte Bundesarchivgesetz beinhaltet die Verpflichtung für die Hersteller deutscher Kinofilme, ihre Filme innerhalb eines Jahres nach der ersten öffentlichen Aufführung oder Fertigstellung zu registrieren. Dabei wird auch vermerkt, an welchem Ort sich eine technisch einwandfreie archivfähige Kopie des jeweiligen Kinofilms befindet. Die Daten zu den Filmen werden im neuen Deutschen Filmregister beim Bundesarchiv erfasst. Damit werden sämtliche deutsche Kinofilme – unabhängig davon, ob sie öffentlich gefördert wurden oder nicht – von jetzt an im Bundesarchiv als dem zentralen Filmarchiv registriert.

Somit entsteht erstmals eine lückenlose, einheitliche und an einer Stelle gebündelte Übersicht aller öffentlich aufgeführten und für das Kino bestimmten deutschen Filme. Dies ist ein wichtiger Schritt zur dauerhaften Sicherung des Filmerbes im Bundesarchiv als dem zentralen deutschen Filmarchiv.

Links:

Zur Startseite: Zentrale Registrierung für deutsche Kinofilme

Zum Wortlaut des Bundesarchivgesetzes

Kontakt:
Bundesarchiv
Fehrbelliner Platz 3
10707 Berlin
Telefon: 03018 / 7770 – 936
pflichtregistrierung-film@bundesarchiv.de

Quelle: www.bundesregierung.de, 6.7.2013; Bundesarchiv, Pressemitteilung.

Stadtarchiv Lohmar stellt erstes Findbuch online

Das Archiv der Stadtverwaltung Lohmar bewahrt das schriftliche Kulturerbe der Stadt Lohmar. Seine Bestände reichen von jahrhundertealten Nachbarschaftsbüchern bis zu digitalen Unterlagen der Moderne. Die Findmittel, mit denen diese Bestände erschlossen werden, konnten bisher nur bei einem Besuch des Stadtarchivs Lohmar im Stadthaus in Lohmar eingesehen werden.

Nun ist ein erstes Online-Findbuch im Netz, mit dessen Hilfe sich interessierte Bürger/-innen bereits zuhause über vorhandene Archivalien informieren können:
www.lohmar.de/buergermeister-rat-verwaltung-aktuelles/stadtarchiv/akten-der-stadt-lohmar/

Der Bestand „II-Amt Lohmar“ auf www.archive.nrw.de umfasst die Überlieferung der „Honschaften“ des Kirchspiels Lohmars des 18. Jahrhunderts, der „Mairie Lohmar“ aus der Zeit der französischen Herrschaft bis 1814 und der späteren „Bürgermeisterei“ bzw. „Amtsverwaltung“ Lohmar bis 1969 für die bis dahin selbstständigen Gemeinde Altenrath, Breidt, Halberg, Inger, Lohmar und Scheiderhöhe.

Die im Online-Findbuch „II-Amt Lohmar“ aufgeführten Akten bzw. Archivalien können Sie allerdings nicht am Bildschirm, sondern nur im Original im Stadtarchiv lesen.
Zu beachten ist, dass das Stadtarchiv Lohmar nur in den geraden Kalenderwochen besetzt ist und eine Anmeldung unter Waltraud.Rexhaus@Lohmar.de oder Tel.: 02246 15-273 erforderlich ist.

Kontakt:
Stadtarchiv Lohmar
Hauptstraße 27-29
53797 Lohmar
Telefon: +49 2246 15-273
Telefax: +49 2246 15-8273
Waltraud.Rexhaus@Lohmar.de

Quelle: Stadt Lohmar, Pressemeldung, 3.7.2013

Warendorfer Kreis-Chronik 1975 bis 2012

Einen guten Überblick über wichtige Ereignisse, Prozesse und Personen im Kreis Warendorf gibt das Buch "Der Kreis Warendorf – Eine Chronik 1975 bis 2012". Autor ist Kreisarchivar Dr. Mark Steinert. Das vielfältige Themenspektrum reicht von Politik und Gesellschaft über Wirtschaft und Umwelt bis hin zu Kultur und Sport. Die Ereignisse sind chronologisch in einer Zeitleiste angeordnet. Erläuternde Texte geben weiterführende Informationen.

Das Buch mit 256 Seiten und festem Einband ist zum Preis von 18 Euro beim Kreis Warendorf und im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Abb.: Zahlreiche, zum Großteil farbige Abbildungen enthält die Warendorfer Chronik, die u.a. im Kreisarchiv Warendorf erhältlich ist.

Abb.: Zahlreiche, zum Großteil farbige Abbildungen enthält die Warendorfer Chronik, die u.a. im Kreisarchiv Warendorf erhältlich ist.

Die Chronik ist in der Reihe "Quellen und Forschungen zur Geschichte des Kreises Warendorf", die der Kreisgeschichtsverein Beckum-Warendorf e.V. herausgibt, erschienen. Illustriert wird das Buch durch zahlreiche Fotos, Karten und Graphiken. Am Ende finden die Leserinnen und Leser einen umfangreichen statistischen Anhang und ein Register, das die Suche nach im Text genannten Schlagwörtern, Personen, Orten, Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen erleichtert

Kontakt:
Kreisarchiv Warendorf
Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf
Tel. 02581 / 531048 (Frau Reckendrees)
kreisarchiv@kreis-warendorf.de
 

Quelle: Kreis Warendorf, Pressemitteilung, 5.7.2013

Staatsarchiv Hamburg stellt Auswandererlisten 1850-1914 online

Das Staatsarchiv Hamburg macht sukzessive die Daten von rund sechs Millionen Menschen, die zwischen 1850 und 1934 über den Hamburger Hafen auswanderten, in einer Internet-Datenbank für die Forschung zugänglich.

Nachdem bisher die Jahrgänge 1877 bis 1914 im Internet veröffentlicht wurden, wurden zum 1. Juli 2013 die Jahrgänge 1850 bis 1876 online gestellt. Damit können nun alle Jahrgänge von 1850 bis 1914 mit insgesamt 4,6 Millionen Datensätzen im Internet eingesehen werden.

Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: "Über den Hamburger Hafen sind Millionen Europäer in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft ausgewandert. Das Staatsarchiv hält mit den Passagierlisten des Hamburger Hafens die Erinnerung an die Schicksale der Auswanderer lebendig. Mit der Veröffentlichung der Passagierlisten bietet das Staatsarchiv Historikern eine wichtige Grundlage für ihre Forschung und hilft vielen Familien, die Geschichte ihrer Vorfahren nachverfolgen zu können."

Die Originallisten werden im Staatsarchiv Hamburg in 555 großformatigen Foliobänden aufbewahrt. Da von allen europäischen Überseehäfen nur die Passagierlisten für den Hamburger Hafen bis heute überliefert sind, handelt es sich um eine einmalige Quelle, die für geschichtliche und genealogische Forschungen besonders wertvoll ist.

Die Listen enthalten die Daten der Auswanderer einschließlich Herkunftsort, Beruf und Auswanderungsziel und die Angaben zum Schiff, Reisedatum und Zielhafen. Dank dieser umfassenden Quelle können die Nachfahren von Auswanderern die Herkunftsorte und Lebensumstände ihrer Vorfahren ermitteln. Hat man die gesuchten Personen gefunden, lassen sich zudem die digitalisierten Originallisten online einsehen.

Beim Internetpartner des Staatsarchivs, Ancestry.de, dem weltweit größten Anbieter von Dienstleistungen für Familienforscher, ist die Hamburger Auswandererdatenbank eine der beliebtesten Quellen. Unter www.ancestry.de stehen jetzt in der Datenbank die Datensätze von über 4,6 Millionen Auswanderern aus den Jahren 1850 bis 1914 zur Verfügung. Die Suche nach Vor- und Nachnamen führt zu einer Trefferübersicht, auf der eine "Vorschau" genauere Recherchehinweise anbietet. Für knapp 30 Euro pro Halbjahr kann man online eine Mitgliedschaft erwerben, um die Suche dann genauer durchzuführen und sich die Treffer anzeigen zu lassen.

Abb.: Beispielhafte Suchergebnisse und Vorschau auf Auswanderer in den Hamburger Passagierlisten

Abb.: Beispielhafte Suchergebnisse und Vorschau auf Auswanderer in den Hamburger Passagierlisten

Die Datenbank kann im Lesesaal des Staatsarchivs Hamburg auch kostenlos genutzt werden.

Die nächste Onlinestellung mit den Jahrgängen 1920 bis 1923 und über 300.000 weiteren Datensätzen ist für den November 2013 geplant. Pro Jahr werden etwa 200.000 Besucher mit deutlich mehr als eine Million Seitenaufrufen gezählt.

Gefördert wird die Erfassung der Auswandererlisten als Modellprojekt zur beruflichen Integration von Schwerbehinderten durch das Integrationsamt der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, aus Mitteln der Ausgleichsabgabe.

Zwischen neun und 25 vormals arbeitslose Schwerbehinderte arbeiten seit 1999 in dem Modellprojekt. Zahlreiche dieser Beschäftigten konnten aufgrund der im Projekt erworbenen Qualifikation auf reguläre Arbeitsplätze wechseln.

Link: www.hamburger-passagierlisten.de

Kontakt:
Staatsarchiv Hamburg
Kattunbleiche 19
22041 Hamburg
Fon: 040-428 31 – 3200
poststelle@staatsarchiv.hamburg.de
http://www.hamburg.de/staatsarchiv/

Quelle: Hansestadt Hamburg, Pressemitteilung, 26.6.2013

Tiroler Geschichtsverein und Landesarchiv Bozen arbeiten weiter zusammen

Tiroler Geschichtsverein und das Südtiroler Landesarchiv Bozen arbeiten auch in Zukunft eng zusammen, wenn es um die Erforschung der Tiroler Geschichte geht. Eine entsprechende Vereinbarung haben am 26. Juni 2013 Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und der Präsident der Sektion Bozen des Geschichtsvereins, Josef Nössing, unterzeichnet.

Weitere Zusammenarbeit besiegelt: (v.l.) Gustav Pfeifer (Landesarchiv), LRin Sabina Kasslatter Mur und Josef Nössing (Tiroler Geschichtsverein). (Foto: DiKom/mb)

Weitere Zusammenarbeit besiegelt: (v.l.) Gustav Pfeifer (Landesarchiv), LRin Sabina Kasslatter Mur und Josef Nössing (Tiroler Geschichtsverein). (Foto: DiKom/mb)

Bereits vor drei Jahren war die Zusammenarbeit zwischen Geschichtsverein und Landesarchiv auf neue, institutionalisierte Beine gestellt worden. Das jetzt unterzeichnete Abkommen sieht nun die Verlängerung der Kooperation für die nächsten drei Jahre vor, wobei das Ziel dasselbe bleibt: „Es geht weiterhin um eine gemeinsame, zwischen beiden Einrichtungen koordinierte Geschichtsforschung und um die Vermittlung entsprechender Kenntnisse im gesamten historischen Tirol“, erklärt Landesrätin Kasslatter Mur, die das Abkommen gestern mit Josef Nössing unterzeichnet hat, der nicht nur Präsident der Bozner Sektion des Geschichtsvereins ist, sondern auch Gründungsdirektor des Landesarchivs war.

Konkret sieht das Abkommen vor, dass der Geschichtsverein weiterhin kostenlos Räumlichkeiten am Landesarchiv in Bozen nutzen kann, zudem sorgt das Archiv dafür, dass dem Verein ein voll ausgestatteter Arbeitsplatz für dessen Tätigkeit zur Verfügung steht. Damit die Vereinbarung keine Einbahnstraße bleibt, nimmt das Landesarchiv seit Unterzeichnung des ersten Abkommens einen ständigen Sitz im Vorstand des Geschichtsvereins ein. „Dies verbessert den Informationsfluss, erleichtert die Abstimmung der Tätigkeiten und ermöglicht es auch, gemeinsame Projekte zu starten, etwa in Form von Tagungen oder anderen Veranstaltungen“, so die Landesrätin.

Ein weiterer Punkt der Zusammenarbeit betrifft schließlich das historische Schrift- und Bildgut. „Wenn solches dem Geschichtsverein angeboten wird, vermittelt dieser es an das Landesarchiv als unser Haus der Geschichte weiter“, so Kasslatter Mur.

Kontakt:
Landesarchiv Südtirol
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel. 0471 411940
Fax 0471 411959
www.provinz.bz.it/landesarchiv

Tiroler Geschichtsverein – Sektion Bozen
im Südtiroler Landesarchiv
Armando Diaz Straße 8
39100 Bozen
Tel +39 0471 411940
bozen@tirolergeschichtsverein.org
www.tirolergeschichtsverein.org

Quelle: Autonome Provinz Bozen, Pressemitteilung, 27.6.2013

Stadtarchiv Köln: Unterzeichnung der Petition drängt!

Unverständnis, wenn nicht Empörung empfinden Archivarinnen und Archivare in der ganzen Bundesrepublik gegenüber den Plänen einiger Kölner Politiker, den Neubau des Historischen Archivs der Stadt Köln nicht in der vor zwei Jahren vom Stadtrat beschlossenen Form und Größe durchzuführen. – Die von Thomas Wolf (Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein) Mitte April initiierte Online-Petition "Für die Aufhebung des Planungsstopps für den Neubau des Stadtarchivs Köln und der Kunst- und Museumsbibliothek" hat in den vergangenen Wochen bundesweit viele Unterstützer und Unterzeichner gefunden. Zahlreiche Verbände, auch der VdA, fordern die Aufhebung des Planungsstopps.

Am 12. Juli 2013 tagt der Kölner Kulturausschuss in einer kurzfristig anberaumten Sitzung voraussichtlich zur Unterbringung des Kölner Stadtarchivs. – Um noch einmal ein deutliches Signal für die Aufhebung des Planungstopps zu setzen, sind alle, die noch nicht die Petition unterzeichnet haben, aufgerufen, dies bis zum 11. Juli zu tun:

Links:

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-die-aufhebung-des-planungsstopps-fuer-den-neubau-des-historischen-archivs-der-stadt-koeln

https://www.facebook.com/petitionstadtarchivkoeln

Schulen nutzten Angebot des Limburger Stadtarchivs

Totschlag, Brandlegungen, Plünderungen oder Schädigungen jeder Art – darum ging es in einer Urkunde, die Graf Gerhard von Diez am 11. Mai 1306 ausstellen ließ. Es hatte eine Kirmesschlägerei gegeben, die sich zu einem Kriegszug auswuchs, so dass nicht weniger als fünf Adlige gebraucht wurden, um die Angelegenheit zu bereinigen.

Diese Urkunde bekamen zwei Schulklassen zu Gesicht, die die Zeit unmittelbar vor den Sommerferien nutzten, um dem Stadtarchiv Limburg an der Lahn einen Besuch abzustatten. Die Klasse 7c der Taunusschule in Bad Camberg mit ihren Lehrkräften Desiree Novian, Daniela Darsbach und Björn Bergmann kam in die Domstadt, um vor Ort zu erfahren, was in einem Archiv aufbewahrt wird und was man damit machen kann. Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker und seine Mitarbeiterin Monika Jung infor-mierten die Schüler über unterschiedliche Archivalien, von der mittelalterlichen Urkunde bis zur Zeitung von heute, ihre Erschließung und sichere Aufbewahrung.

Abb.: Klasse 7c der Taunusschule in Bad Camberg (Foto: Stadtarchiv Limburg)

Abb.: Klasse 7c der Taunusschule in Bad Camberg (Foto: Stadtarchiv Limburg)

Auch die Klasse 7g5 der Tilemannschule Limburg mit Klassenlehrerin Meike Weinbach und Geschichtslehrerin Barbara Rothbrust machte sich auf ins Limburger Schloss. Sie hatten wie ihre Bad Camberger Kollegen in den vergangenen Wochen im Unterricht das Thema Mittelalter behandelt. Nun nutzten sie die Chance, sich zu informieren, welche Quellen in der Stadt vorhanden sind und wie man aus ihnen
Erkenntnisse filtert.

Alle Schüler zeigten sich fasziniert, eine mittelalterliche Urkunde und einen Zunftbrief im Original ansehen zu dürfen oder die Zeitungen, die auf den Tag genau vor 50 und 100 Jahren erschienen waren. Darin war etwa das Festprogramm zum 50-jährigen Bestehen des Männergesangvereins „Eintracht“ 1913 zu finden oder die Meldung, das drei Turner aus Mühlen am Gauturnfest in Flacht teilgenommen hatten. Eine Führung durch das Magazin rundete den Archivbesuch ab. Die Schüler waren gut vorbereitet und hatten viele Fragen an den Stadtarchivar. Dazu gehörte auch, welche Rolle ein Archiv in politischen Tagesfragen spielen kann. Da gab es mit den Stolpersteinen und der Ehrenbürgerschaft zwei aktuelle Themen, an deren Beispiel sich dies erläutern ließ.

Kontakt:
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
-Stadtarchiv-
Mühlberg 2 (Schloss)
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel.: 06431-932 368
Fax: 06431-584 39 47
christoph.waldecker@stadt.limburg.de
www.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg a.d. Lahn, Pressemitteilung, 3.7.2013

Findmittel des Stadtarchivs München nun online recherchierbar

Mit der Billigung des Abschlussberichts durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) konnte das Stadtarchiv München ein zweijähriges Projekt erfolgreich beenden, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, erste Aktenbestände des Archivs auch online recherchierbar zu machen. Im Rahmen des Förderprogramms „Wissenschaftliche Literaturversorgung und Informationssysteme“ der DFG wurden 17 bisher nur maschinenschriftlich vorliegende Findbücher und Karteien mit insgesamt 51.557 Einträgen zur Bereitstellung im Internet nachträglich digital erfasst (retrokonvertiert).

Es handelt sich dabei mit Beständen wie „Bürgermeister und Rat“, „Heiliggeistspital“, „Ratssitzungsprotokolle“ und „Steueramt“ um die zentralen älteren Aktenbestände des Münchner Stadtarchivs, die alle zu einem wesentlichen Teil Unterlagen aus der Zeit vor 1800 beinhalten und einen Zeitraum vom 9. Jahrhundert bis 1979 abdecken. Die DFG unterstützte dieses sehr aufwändige Projekt mit der Übernahme von zwei Dritteln der Kosten für die Digitalisierung in einer Höhe von 22.600 €. Das restliche Drittel dieser Kosten trug die Landeshauptstadt München.

Inzwischen konnten die retrokonvertierten Findmittel auf der Homepage des Stadtarchivs im offiziellen Stadtportal von München unter http://www.muenchen.de/stadtarchiv eingestellt werden und stehen nun im Internet für die Einsichtnahme und zur Recherche zur Verfügung. Erste Schritte sind bereits eingeleitet, um diese Daten so rasch wie möglich auch über das im Aufbau befindliche bundesweite „Archivportal-D“ zugänglich zu machen. Der Kosten- und Zeitrahmen dieses Projektes konnte damit eingehalten und zum Teil sogar deutlich unterschritten werden.

Die Verzeichnisse vieler der bedeutendsten Aktenbestände zur Erforschung der Münchner Stadtgeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit, sowie zu einem Großteil auch des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind mit diesem Projekt für wissenschaftliche und heimatkundliche Benutzerinnen und Benutzer auf der ganzen Welt nun besser und bequemer zugänglich geworden. Das Stadtarchiv erhofft sich von dieser Maßnahme einen breiteren Zugriff auf seine älteren Bestände und damit auch eine verstärkte Nutzung dieser Unterlagen. Es wäre ganz im Sinne der DFG und des Stadtarchivs, wenn auf diese Weise die Anregung zu neuen Forschungsvorhaben zur Stadtgeschichte Münchens entstehen würde.

Kontakt:
Stadtarchiv München
Winzererstraße 68
80797 München
Tel.: 089 233-0308
Fax: 089 233-30830
stadtarchiv@muenchen.de
www.muenchen.de/stadtarchiv

Quelle: Stadtarchiv München, Pressemitteilung zum Abschluss des Retrokonversionsprojekts, 27.6.2013

Alarm in der Weimarer Republik im Kreis Pinneberg

„Alarm in der Weimarer Republik. Arbeiterbewegung und NSDAP im Kampf um den Staat“ lautet der Titel einer Broschüre mit Quellen zur Geschichte des Kreises Pinneberg für den Geschichtsunterricht. Erstellt wurde die Broschüre durch Anke Rannegger vom Stadtarchiv Wedel in Zusammenarbeit mit den Lehrern Sönke Zankel (Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen), Sören Klein und Dirk Cholewa (Johann-Rist-Gymnasium Wedel).

Dr. Sönke Zankel (Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen), Anke Rannegger (Stadtarchiv Wedel) und Sören Klein (Johann-Rist-Gymnasium Wedel)

Das knapp 25 Seiten starke Heft beleuchtet anhand von Quellen – vor allem Plakate und Flugblätter – aus Wedel und Uetersen den Kampf zwischen Arbeiterbewegung und NSDAP um den Staat. Die Materialsammlung ist für den Schulunterricht an weiterführenden Schulen ab Klasse 9 konzipiert.

„Einen probaten Weg hierfür bietet die Lokalgeschichte“, schreiben die Autoren im Vorwort der Broschüre. Mit dem Unterrichtsmaterial findet das Ende der Weimarer Republik nicht mehr nur in Berlin und München statt. „Die Epoche ist interessant für den Kreis Pinneberg, weil Wedel links war und es spannend zu sehen ist, wie die NSDAP versuchte, sich hier zu etablieren“, sagt Lehrer Sören Klein. Für die Schüler spielt sich der Klassenkampf dort ab, wo sie jetzt wohnen – vor Ort, in Wedel und Umgebung.

Die Quellen sind ein Zeugnis der Propaganda und des Klassenkampfes, bei dem sich beide Seiten nichts schenkten. So wirft die Kommunistische Partei Deutschlands KPD den Nazis in einem Schreiben vor, dem Wedeler Genossen Riemann mit Mord zu drohen und nimmt das zum Anlass, zu einem „rücksichtslosen, außerparlamentarischen Kampf“ aufzurufen. An anderer Stelle wirbt die Wedeler Ortsgruppe der NSDAP um Mitglieder: „Komm zu uns und hör uns an. Du wirst Dich wundern, wie viele gute Bekannte Du bei uns finden wirst.“

„Mit dieser Arbeit ist ein erster Schritt für eine stärkere Einbindung regionaler Quellen in den Schulunterricht getan“, sagen die vier Autoren. Eine Fortführung dieser Materialsammlung für den regionalen Geschichtsunterricht für andere Zeiträume ist angedacht. Interessierte Lehrer aus dem Kreis Pinneberg möchten sich bitte mit Anke Rannegger vom Stadtarchiv Wedel unter der Telefonnummer 04103 707 215 in Verbindung setzen.

Links:

Broschüre mit Quellenmaterial und Arbeitsanleitungen

Plakat „Nazis wollen Genossen Riemann ermorden!“

Plakat „Was wird am 24. Juli?“

Plakat „Zuckerprolet“

Plakat „Deutschland, nur Deutschland, nichts als Deutschland“

Plakat „Frontsoldaten! Deutsche!“

Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Anke Rannegger
Rathausplatz 3 – 5, Zimmer 22
22880 Wedel
Telefon: 04103 707 215
Fax: 04103 707 88 215
A.Rannegger@stadt.wedel.de

Quelle: S. Bauermeister, Pinneberger Tageblatt, 29.6.2013; Stadt Wedel, o.D.