Klein- und großwestfälische Geschichtsbaumeister. HiKo-Herbsttagung 2013

Die Historische Kommission für Westfalen veranstaltet am 10./11. Oktober 2013 im LWL-Museum für Archäologie in Herne ihre diesjährige Herbsttagung mit dem Titel "Klein- und großwestfälische Geschichtsbaumeister. Stadt-, Kirchen-, Territorial- und Landesgeschichtsschreibung und -forschung im 19. und frühen 20. Jahrhundert". Die Tagungsleitung übernehmen Prof. Dr. Wilfried Reininghaus und Prof. Dr. Werner Freitag.

Herbsttagung 2013
der Historischen Kommission für Westfalen
am 10. und 11. Oktober 2013
im LWL-Museum für Archäologie in Herne
(Europaplatz 1, 44623 Herne)

Tagungsleitung: Prof. Dr. Wilfried Reininghaus und Prof. Dr. Werner Freitag

Vorläufige Programmplanung (Stand: 9. Juli 2013)

Donnerstag, 10. Oktober 2013

9.30 Eintreffen der Teilnehmer, Anmeldung, Begrüßungskaffee

10.00 Begrüßung durch Vertreter des LWL und der Historischen Kommission

10.30 Einführungsvortrag:
Die Rolle der Landesgeschichte für die Entstehung eines modernen Landesbewusstseins.
Prof. Dr. Thomas Vogtherr (Osnabrück)

Sektion I: Westfälische Gesamtdarstellungen
Moderation: Prof. Dr. Stefan Berger (Bochum)

11.30 „Nach langem Zögern und mit schweren Bedenken“. Die „Geschichte Westfalens“ von Friedrich Philippi (1926) als Summe eines Historikerlebens
Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (Münster)

13.00 Mittagessen

14.00 Die Vermessung Westfalens. Konzeptionen geschichtlicher Landeskunde auf den Raumwerktagungen 1950 bis 1970
Dr. Thomas Küster (Münster)

14.45 Ein Neuanfang? Gesamtdarstellungen zur westfälischen Geschichte aus den 1950er- und 1960er-Jahren
Prof. Dr. Werner Freitag (Münster)

15.30 Kaffeepause

Sektion II: Stadt-, Territorial- und Kirchengeschichte – auf der Suche nach dem Westfälischen
Moderation: Dr. Burkhard Beyer (Münster)

16.00 Luise von Winterfeld im Strom der Zeit: Westfälische Stadtgeschichte zwischen Kaiserreich und früher Bundesrepublik
Prof. Dr. Thomas Schilp (Dortmund)

16.45 Heinrich Pennings und das Vest Recklinghausen. Kommunale Historiographie zwischen Heimatschutzbewegung und Geschichtswissenschaft im frühen 20. Jahrhundert
Dr. Matthias Kordes (Recklinghausen)

17.30 Lippische Geschichtsschreibung im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Prof. Dr. Heide Barmeyer-Hartlieb (Detmold), Dr. Hermann Niebuhr (Detmold)

18.30 Abendessen

Freitag, 11. Oktober 2013

9.00 Aus dem Blick geraten? Westfalen in der Geschichtsschreibung des Niederstifts Münster
Prof. Dr. Alwin Hanschmidt (Vechta)

Sektion III: Landesgeschichte aus Sicht der Vereine und Kirchen
Moderation: Prof. Dr. Werner Freitag (Münster)

9.45 Westfalen im Spiegel seiner Vereine und ihrer Publikationen im 19. Jahrhundert
Dr. Mechthild Black-Veldtrup (Münster)

10.30 Kaffeepause

11.00 Kirchengeschichtsschreibung der evangelischen Kirche: Heinrich Friedrich Jacobson, Hugo Rothert und Ewald Dresbach
Prof. Dr. Christian Peters (Münster)

11.45 Historiker in Soutane oder Ordenshabit: Der Beitrag katholischer Kleriker zur westfälischen Historiographie
Prof. Dr. Dr. Harm Klueting (Fribourg/Schweiz und Köln)

13.00 Mittagessen

Sektion IV: Kunstgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Archäologie
Moderation: Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (Münster)

14.00 „… gesteigerte Neigung zur Selbständigkeit.“ Über die Konstruktionen einer westfälischen Kunstgeschichte und deren zeittypische Ausprägungen (1853–2013)
Prof. Dr. Klaus Niehr (Osnabrück)

14.45 Das Ruhrgebiet und seine Gesellschaft: Analyseansätze der Volks- und Sozialgeschichte
PD Dr. Karl Ditt (Münster)

15.30 Kaffeepause

16.00 Die Varus-Schlacht und ihre Folgen in der westfälischen Geschichtsschreibung – Bausteine zur Entstehung eines Westfalen-Bewusstseins
Dr. Gabriele Isenberg (Hattingen)

17.00 Abschlussdiskussion

18.00 Ende der Veranstaltung

Formlose Anmeldungen zur Tagung bitte bis zum 28. September 2013
an die Historische Kommission für Westfalen, Salzstraße 38, 48143 Münster,
Tel. 0251 / 591-4720, Fax 0251 / 591-5871, E-Mail: hiko@lwl.org

(Hilfe bei der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit möglich.)

Link: Programm der Herbsttagung 2013 der Historischen Kommission für Westfalen als pdf-Datei

vfm: Kölner Archivpolitik »auf U-Bahn-Niveau«

Der vfm teilt in einer Presseinformation vom 17.7.2013 mit: Die deutschen Medienarchivare und Dokumentare, die im "Verein für Medieninformation und -dokumentation" (vfm) zusammengeschlossen sind, verurteilen die Verzögerung bei der Planung des neuen Kölner Stadtarchivs.

Die Mitglieder des vfm blicken zwar in der Regel nicht auf Jahrtausende zurück, sondern sind Kinder der Neuzeit. Dennoch war der Kölner Archiveinsturz auch in unserer Fachwelt ein wichtiges Thema. Die Medienarchivare – insbesondere in den Rundfunkanstalten – wurden mit der Frage konfrontiert, wie sicher eigentlich ihre Archivbestände gelagert sind, handelt es sich doch nicht nur um eine Überlieferung für die Wissenschaft und die Nachwelt, sondern um täglich benötigtes Produktionsmaterial für neue Sendungen. Sie investieren jährlich Millionenbeträge, um diese Kapital "flüssig" zu halten.

Die zahlreichen Archive und privaten Helfer nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 werden sich fragen, ob sich ihre damalige Hilfe überhaupt gelohnt hat. Viele Materialien werden seit damals in anderen Archiven aufbewahrt und restauriert, um sie dem Kölner Stadtarchiv nach dessen Wiederaufbau zurück geben zu können. Für die Medienarchive ist auch das Deutsche Rundfunkarchiv mit einer Digitalisierungsaktion beteiligt. Überall werden nicht unbeträchtliche Mittel eingesetzt, die eigentlich durch die Stadt Köln bereitgestellt werden müssten

Intransparent ist der Vorgang insgesamt, weil die Entscheidung von Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD), die Vorlage der Verwaltung in der Sitzung des Kulturausschusses am am 12. Juli 2013 zurückzuziehen, der Öffentlichkeit gegenüber nicht begründet wurde. Niemand aus der Fachwelt kann deshalb nachvollziehen, wieso es diese Verzögerungen bezüglich des Neubaus gibt, und wie die Perspektive aussieht.

Die Entscheidung der Stadverantwortlichen widerspricht nicht nur den bisherigen eigenen Ansagen, schnell und zügig den Neubau für das "sicherste und modernste Archiv Europas" zu bauen, sondern ignoriert auch die Eigenverantwortung, das historische Kulturgut der Stadt für die nachfolgende Generation zu sichern und der Wissenschaft öffentlich zugänglich zu machen. Was immer auch die Gründe für die "Hinhaltetaktik" (Kölner Stadt-Anzeiger vom 15. Juli 2013) der Verantwortlichen sein mag, wir fragen uns, ob zumindest Alternativlösungen im Dialog mit den Fachverantwortlichen oder -verbänden diskutiert wurden?

Der vfm fordert daher die Stadt Köln auf, die getroffene Entscheidung zu überdenken, der Öffentlichkeit und der Fachwelt gegenüber transparent zu machen und die Planungen für den Neubau mit Nachdruck voranzutreiben.

Hamburg, den 17. Juli 2013
Für den Vorstand des vfm
Hans-Gerhard Stülb, Vorsitzender

Köln verzögert Archivneubau

"Äußerst befremdet" nehmen Deutschlands Archivare zur Kenntnis, dass Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) die Entscheidung über den Neubau des Historischen Archivs der Stadt Köln verzögere, indem er die abschließende Unterzeichnung der Verwaltungsvorlage verweigert. Das teilt der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare zusammen mit dem Historikerverband, dem Geschichtslehrerverband und der Dachorganisation der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine mit.

"Die Stadt Köln hat es sich zum Ziel gesetzt, das sicherste und modernste Archiv Europas zu errichten", teilte Roters mit. Diese Aussage klingt für den VdA "wie Hohn und Spott angesichts der aktuellen politischen Sachlage. Große Worte – aber wo bleiben die Taten?" Mit der Materie vertraute Fachleute vermuten, dass die Verzögerung eine Folge von Sparmaßnahmen sei, dies aber nicht offen kommuniziert werden solle. Die ursprünglich für 2015 versprochene Fertigstellung des Neubaus war bereits auf 2017 verschoben worden.

Schon nach dem im Frühjahr verhängten Planungsstopp für den Nachfolgebau des Stadtarchivs, dass 2009 in den Tunnel einer in Bau befindlichen U-Bahn-Linie gestürzt war, hatten Tausende Historiker, Archivare und interessierte Bürger protestiert. Nun treibe es, so der Archivarverband, die Kölner Kommunalpolitik auf die Spitze: "Der Oberbürgermeister stoppt für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar die weiteren politischen Beratungen. Der Neubau des Stadtarchivs soll offenbar in der letzten Sitzung des Stadtrates vor der Sommerpause am 18. Juli 2013 nicht thematisiert werden."

Die Stadt Köln trete die "überregionale Solidarität mit Füßen." Das bezieht sich auf die spontane Hilfsbereitschaft zahlreicher anderer Archive in Deutschland, die nach dem katastrophalen Einsturz mit zwei Toten gerettete Bestände des traditionsreichsten deutschen Stadtarchivs unbürokratisch in ihren Magazinen aufgenommen hatten. Offenbar sei Oberbürgermeister Roters "aus dem Blick geraten", dass die 13 Übergangslager ("Asylarchive") spätestens 2016 geräumt sein müssten. Danach würden für die fachgerechte Aufbewahrung der Kölner Archivbestände bis zur Eröffnung eines Neubaus jährlich Kosten in Höhe von mindestens sechs Millionen Euro anfallen.

Link:

Pressemitteilung des VdA, VHD, Gesamtverein und VGD, 15.7.2013

Quelle: Die WELT, 15.7.2013

Familienarchiv Rheinberger als Dauerleihgabe ins Landesarchiv Liechtenstein

Das Familie Rheinberger besitzt das wertvollste Familienarchiv in Liechtenstein. Über mehrere Generationen wurde ein umfangreicher und sehr vielfältiger Dokumentenbestand aufgebaut. Eines der ältesten und bedeutendsten Dokumente in diesem Archiv ist ein Steuerbuch der Gemeinde Vaduz aus dem Jahre 1730. Vom Amtsboten Johann Rheinberger stammen verschiedene Aufzeichnungen über die Franzosenkriege (um 1800). Ab der nächsten Generation, dem Rentmeister Johann Peter Rheinberger, enthält das Archiv dann auch viele persönliche Unterlagen (v.a. Briefe), die über das Familienleben, die Alltagssorgen, die Ausbildung, Reisen usw. berichten.

Die Kinder von Rentmeister Rheinberger war die Generation mit den herausragenden Namen: Regierungssekretär David Rheinberger, Hauptmann Peter Rheinberger, Hanni Rheinberger (als Sr. Maxentia wurde sie Generaloberin in Zams) und der Buchbinder Anton Rheinberger. Alle diese Namen toppte der Komponist Joseph Gabriel Rheinberger. Diese Personen stehen für die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Familienangehörigen: als Beamte, Offizier und Landestechniker in der Landesverwaltung, als Landtagsabgeordneter in der Politik, als Komponist, Maler und Dichterin in der Kultur, als fromme Ordensschwester in der Religion. Alle diese Familienangehörigen hinterließen mehr als nur Spuren in der Geschichte Liechtensteins in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nicht weniger berühmt und bekannt ist der Bildhauer und Architekt Egon Rheinberger, ein Sohn von Hauptmann Peter Rheinberger. Mit dem Wiederaufbau der Burg Gutenberg und dem Umbau des Roten Hauses setzte er markante Denkmäler, die das Erscheinungsbild von Balzers und Vaduz prägen.

Die Familie Rheinberger hat über Generationen hinweg eifrig Dokumente gesammelt. Das Familienarchiv Rheinberger wurde damit zu einer Fundgrube für die Landesgeschichte. Der Arzt Dr. Rudolf Rheinberger, selber ein engagierter Geschichtsschreiber, hat die wichtigsten Teile des Familienarchivs schon vor Jahrzehnten geordnet (ca. 25 Archivschachteln). Doch dies ist längst nicht alles: Die Bibliothek zählt 1.250 Titel (knapp 40 Laufmeter), ein großer Teil davon stammt aus dem 19. Jahrhundert. Ferner gehören zum Familienarchiv zahlreiche Mappen und Behältnisse mit Plänen, Zeichnungen und Ehrendiplomen, dazu Unterlagen und Hunderte von Ansichtskarten. Die Familie hat über Jahrzehnte hinweg auch scheinbar belanglose Dokumente, z.B. alte Rechnungen über ihren privaten Haushalt aufbewahrt – auch das könnte mitunter eine interessante Quelle für die Erforschung des Alltags werden.

Die Familie hat bereits 1967, als in der neu eingerichteten Musikschule in Vaduz ein Joseph Gabriel-Rheinberger-Archiv eingerichtet wurde, zahlreiche Dokumente zum Leben und Werk des Komponisten zur Verfügung gestellt. Nun hat sich die Familie entschieden, auch den Rest des Familienarchivs dem Landesarchiv Liechtenstein zu übergeben und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das Landesarchiv freut sich über diese Dauerleihgabe und über den damit verbundenen Vertrauensbeweis von Seite der Familie, andererseits ist es sich auch bewusst, dass es damit die Verpflichtung übernimmt, die Dokumente sicher aufzubewahren und zu erhalten.

Kontakt:
Amt für Kultur (AKU)
Peter-Kaiser-Platz 2
Postfach 684
9490 Vaduz
Tel. +423 / 236 63 40
Fax +423 / 236 63 59

Quelle: Landesverwaltung Fürstentum Liechtenstein, Pressemitteilung, 11.7.2013

Neue Musteraktenpläne des Staatsarchivs Zürichs für Schul- und Kirchgemeinden

Das Staatsarchiv Zürich unterstützt Gemeinden und Zweckverbände dabei, ihre Akten professionell abzulegen. Jetzt stellt das Staatsarchiv neue Musteraktenpläne zur Verfügung, in einem ersten Schritt für Schulgemeinden und reformierte Kirchgemeinden.

Das Zürcher Staatsarchiv übt die fachliche Oberaufsicht über die Archive der Gemeinden aus. Politische Gemeinden, Schul- und Kirchgemeinden wie auch Zweckverbände können das Beratungsangebot und die zahlreichen Hilfsmittel nutzen, die das Staatsarchiv zur Verfügung stellt, beispielsweise den «Leitfaden für Gemeindearchive». Seit den 1980er Jahren stellt das Staatsarchiv den Gemeinden auch sogenannte Musteraktenpläne zur Verfügung. Diese dienen dazu, die Ablage in den Gemeinden nachvollziehbar zu strukturieren und zu professionalisieren. Da Aktenpläne die aktuellen Strukturen und Aufgaben der öffentlichen Organe abbilden, bedürfen sie periodisch der Überprüfung – man denke beispielsweise an die Veränderungen, die mit dem neuen Volksschulgesetz auf die Gemeinden zugekommen sind.

Elektronische Ablage parallel zur Papierablage
Das Staatsarchiv hat daher beschlossen, nach und nach neue Pläne zur Verfügung zu stellen, die entlang den aktuellen Aufgaben der Gemeinden aufgebaut sind und dem neuesten Wissensstand entsprechen. Die neuen Musteraktenpläne sind prozessbasiert. Sie bilden die Leitungsaufgaben (Behörden und andere leitende Gremien), die Unterstützungsaufgaben (Personal, Finanzen, Liegenschaften) sowie das operative «Kerngeschäft» der Gemeinden (Schulbetrieb, Gottesdienst usw.) ab.

Mit dem 10. Juli 2013 werden die ersten neuen Musteraktenpläne zur Verfügung gestellt: Für Schulgemeinden sowie für reformierte Kirchgemeinden stehen ab heute auf der Website des Staatsarchivs die neuen Pläne als Excel- und PDF-Dateien bereit. Die gesamte Aktenplanstruktur ist auch als elektronische Ordnerstruktur abrufbar, damit die elektronische Ablage parallel zur Papierablage geführt werden kann.

Das Staatsarchiv Zürich würde die Nutzung des neuen Hilfsmittels durch die Gemeinden freuen. Ein geeigneter Anlass für eine Umstellung auf den neuen Aktenplan ist beispielsweise eine Gemeindefusion, der Beginn einer neuen Legislaturperiode oder eine größere Umstrukturierung in der Gemeindeverwaltung.

Die neuen Musteraktenpläne sind zu finden unter: http://www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/gemeinden/musteraktenplaene.html.

Kontakt:
Staatsarchiv des Kantons Zürich
Winterthurerstrasse 170
8057 Zürich
Telefon +41 44 635 69 11
Fax +41 44 635 69 05
staatsarchivzh@ji.zh.ch 
www.staatsarchiv.zh.ch 

Quelle: Kanton Zürich, Medienmitteilung der Direktion der Justiz und des Innern, 10.7.2013

Biographische Datenbank zu Archivar/innen

Die Sektion der Universitätsarchivare und Archivare wissenschaftlicher Institutionen im Internationalen Archivrat (ICA SUV) hat ein Projekt für eine biographische Datenbank zu (lebenden und verstorbenen) Archivarinnen und Archivaren initiiert, wie der Bayreuther Universitätsarchivar Karsten Kühnel in der "Archivliste" mitteilt. Auf diese Weise solle der Zugang zu Personen, ihren Leistungen und ihren praktischen und theoretischen Beiträgen zur Archivpraxis und Archivwissenschaft erleichtert werden. Dies könne als Nachschlagewerk geeignet sein (à la „welchen Standpunkt vertrat der oder jene noch zur Bewertung?“ …) oder auch zur Vorbereitung auf Konferenzen („welchen fachlichen Hintergrund hat der Referent / die Referentin, welche Funktion in seiner Einrichtung, welche Vita, welche Publikationen?“ etc.)

Personen können nunmehr hinzugefügt werden. Das Projekt bezieht sich ausdrücklich auch auf Lebende und strebt nach Vollständigkeit im Rahmen seiner Ziele.

Hier der offizielle Einladungstext mit dem Link zur Website und zur verantwortlichen Kontaktperson, Frau Dr. Susanne Belovari:

ICA-SUV, ICA Section on University and Research Archives is launching the ‚Online International Archivist Biography‘ project to facilitate communication, understanding, and learning between archivists across national boundaries. The website will offer short biographies of living or deceased individuals who substantially advanced the archival field in theoretical and practical ways and will include a short list of primary and/or secondary literature for each individual.

The Editorial Board of the ‚Online International Archivist Biography‘ is calling for archivists and scholars across the globe to submit proposals for biography entries. Please go to the following website for information and instructions: http://www.library.illinois.edu/ica-suv/NewsEvents.php
Contact information for submitting proposals are included in the pdf ‚ICA SUV Online Biography instructions and descriptive fields.‘ Once accepted and once a biography has been submitted, the entry will credit the author.

By the end of this summer, ICA-SUV will have a simple online biography portal and at least ten biographies.

Please forward this message to individuals and organizations that might be interested in submitting proposals.

Regards,
The Editorial Board, ICA-SUV Online Biography

Dr.Susanne Belovari
Editor, ICA-SUV Online Biography
Archivist for Reference and Collections
Digital Collections and Archives
Tufts University
e-mail: susanne.belovari@tufts.edu

Umzug und zeitweilige Schließung des Stadtarchivs Mülheim

Durch den Umzug in das Haus der Stadtgeschichte bleibt das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr vom 24. Juli bis voraussichtlich Mitte September 2013 geschlossen. Telefonische und schriftliche Anfragen können in dieser Zeit nicht beantwortet werden.

Die Wiedereröffnung des Lesesaals am neuen Standort im Haus der Stadtgeschichte, Von-Graefe-Straße 37, ist für Mitte September geplant. Der genaue Termin wird zeitnah in der Presse sowie unter www.stadtarchiv-mh.de bekanntgegeben.

Kontakt:
Dr. Kai Rawe
Abteilung Stadtarchiv Mülheim
Telefon 0208 455 4261
Telefax 0208 455 584261

Quelle: Mülheim an der Ruhr, Pressemitteilung, 5.7.2013

Deutsches Filmregister eingerichtet

Um das deutsche Filmerbe zu sichern, müssen Filmproduzenten künftig ihre neuen Filme beim Bundesarchiv registrieren – im neu eingerichteten Deutschen Filmregister. Am 4.7.2013 trat die Novelle des Bundesarchivgesetzes in Kraft, wonach Hersteller deutscher Kinofilme verpflichtet sind, ihre neuen Filme innerhalb eines Jahres zu registrieren. Die Anwendung wurde durch die Firma Opitz Consulting realisiert.

Zur zentralen Registrierung für deutsche Kinofilme erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann: „Die Pflichtregistrierung für alle deutschen Kinofilme ist ein wichtiger Meilenstein zur umfassenden Sicherung unseres Filmerbes. Das Bundesarchiv hat dazu das Deutsche Filmregister eingerichtet und für die Registrierung freigeschaltet. Filme sind als Teil unserer Kultur und als Zeitdokumente von herausragendem historischen und dokumentarischen Wert. Umso wichtiger ist es, das nationale Filmerbe in seiner Vielfalt zu erhalten und künftigen Generationen zugänglich zu machen. Mit der Einführung der gesetzlichen Pflichtregistrierung macht die Bundesregierung deutlich, dass sie die Sicherung des nationalen Filmerbes als kulturelle Langzeitaufgabe ernst nimmt und weiter verfolgt.“

Das novellierte Bundesarchivgesetz beinhaltet die Verpflichtung für die Hersteller deutscher Kinofilme, ihre Filme innerhalb eines Jahres nach der ersten öffentlichen Aufführung oder Fertigstellung zu registrieren. Dabei wird auch vermerkt, an welchem Ort sich eine technisch einwandfreie archivfähige Kopie des jeweiligen Kinofilms befindet. Die Daten zu den Filmen werden im neuen Deutschen Filmregister beim Bundesarchiv erfasst. Damit werden sämtliche deutsche Kinofilme – unabhängig davon, ob sie öffentlich gefördert wurden oder nicht – von jetzt an im Bundesarchiv als dem zentralen Filmarchiv registriert.

Somit entsteht erstmals eine lückenlose, einheitliche und an einer Stelle gebündelte Übersicht aller öffentlich aufgeführten und für das Kino bestimmten deutschen Filme. Dies ist ein wichtiger Schritt zur dauerhaften Sicherung des Filmerbes im Bundesarchiv als dem zentralen deutschen Filmarchiv.

Links:

Zur Startseite: Zentrale Registrierung für deutsche Kinofilme

Zum Wortlaut des Bundesarchivgesetzes

Kontakt:
Bundesarchiv
Fehrbelliner Platz 3
10707 Berlin
Telefon: 03018 / 7770 – 936
pflichtregistrierung-film@bundesarchiv.de

Quelle: www.bundesregierung.de, 6.7.2013; Bundesarchiv, Pressemitteilung.

Stadtarchiv Lohmar stellt erstes Findbuch online

Das Archiv der Stadtverwaltung Lohmar bewahrt das schriftliche Kulturerbe der Stadt Lohmar. Seine Bestände reichen von jahrhundertealten Nachbarschaftsbüchern bis zu digitalen Unterlagen der Moderne. Die Findmittel, mit denen diese Bestände erschlossen werden, konnten bisher nur bei einem Besuch des Stadtarchivs Lohmar im Stadthaus in Lohmar eingesehen werden.

Nun ist ein erstes Online-Findbuch im Netz, mit dessen Hilfe sich interessierte Bürger/-innen bereits zuhause über vorhandene Archivalien informieren können:
www.lohmar.de/buergermeister-rat-verwaltung-aktuelles/stadtarchiv/akten-der-stadt-lohmar/

Der Bestand „II-Amt Lohmar“ auf www.archive.nrw.de umfasst die Überlieferung der „Honschaften“ des Kirchspiels Lohmars des 18. Jahrhunderts, der „Mairie Lohmar“ aus der Zeit der französischen Herrschaft bis 1814 und der späteren „Bürgermeisterei“ bzw. „Amtsverwaltung“ Lohmar bis 1969 für die bis dahin selbstständigen Gemeinde Altenrath, Breidt, Halberg, Inger, Lohmar und Scheiderhöhe.

Die im Online-Findbuch „II-Amt Lohmar“ aufgeführten Akten bzw. Archivalien können Sie allerdings nicht am Bildschirm, sondern nur im Original im Stadtarchiv lesen.
Zu beachten ist, dass das Stadtarchiv Lohmar nur in den geraden Kalenderwochen besetzt ist und eine Anmeldung unter Waltraud.Rexhaus@Lohmar.de oder Tel.: 02246 15-273 erforderlich ist.

Kontakt:
Stadtarchiv Lohmar
Hauptstraße 27-29
53797 Lohmar
Telefon: +49 2246 15-273
Telefax: +49 2246 15-8273
Waltraud.Rexhaus@Lohmar.de

Quelle: Stadt Lohmar, Pressemeldung, 3.7.2013

Staatsarchiv Hamburg stellt Auswandererlisten 1850-1914 online

Das Staatsarchiv Hamburg macht sukzessive die Daten von rund sechs Millionen Menschen, die zwischen 1850 und 1934 über den Hamburger Hafen auswanderten, in einer Internet-Datenbank für die Forschung zugänglich.

Nachdem bisher die Jahrgänge 1877 bis 1914 im Internet veröffentlicht wurden, wurden zum 1. Juli 2013 die Jahrgänge 1850 bis 1876 online gestellt. Damit können nun alle Jahrgänge von 1850 bis 1914 mit insgesamt 4,6 Millionen Datensätzen im Internet eingesehen werden.

Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: "Über den Hamburger Hafen sind Millionen Europäer in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft ausgewandert. Das Staatsarchiv hält mit den Passagierlisten des Hamburger Hafens die Erinnerung an die Schicksale der Auswanderer lebendig. Mit der Veröffentlichung der Passagierlisten bietet das Staatsarchiv Historikern eine wichtige Grundlage für ihre Forschung und hilft vielen Familien, die Geschichte ihrer Vorfahren nachverfolgen zu können."

Die Originallisten werden im Staatsarchiv Hamburg in 555 großformatigen Foliobänden aufbewahrt. Da von allen europäischen Überseehäfen nur die Passagierlisten für den Hamburger Hafen bis heute überliefert sind, handelt es sich um eine einmalige Quelle, die für geschichtliche und genealogische Forschungen besonders wertvoll ist.

Die Listen enthalten die Daten der Auswanderer einschließlich Herkunftsort, Beruf und Auswanderungsziel und die Angaben zum Schiff, Reisedatum und Zielhafen. Dank dieser umfassenden Quelle können die Nachfahren von Auswanderern die Herkunftsorte und Lebensumstände ihrer Vorfahren ermitteln. Hat man die gesuchten Personen gefunden, lassen sich zudem die digitalisierten Originallisten online einsehen.

Beim Internetpartner des Staatsarchivs, Ancestry.de, dem weltweit größten Anbieter von Dienstleistungen für Familienforscher, ist die Hamburger Auswandererdatenbank eine der beliebtesten Quellen. Unter www.ancestry.de stehen jetzt in der Datenbank die Datensätze von über 4,6 Millionen Auswanderern aus den Jahren 1850 bis 1914 zur Verfügung. Die Suche nach Vor- und Nachnamen führt zu einer Trefferübersicht, auf der eine "Vorschau" genauere Recherchehinweise anbietet. Für knapp 30 Euro pro Halbjahr kann man online eine Mitgliedschaft erwerben, um die Suche dann genauer durchzuführen und sich die Treffer anzeigen zu lassen.

Abb.: Beispielhafte Suchergebnisse und Vorschau auf Auswanderer in den Hamburger Passagierlisten

Abb.: Beispielhafte Suchergebnisse und Vorschau auf Auswanderer in den Hamburger Passagierlisten

Die Datenbank kann im Lesesaal des Staatsarchivs Hamburg auch kostenlos genutzt werden.

Die nächste Onlinestellung mit den Jahrgängen 1920 bis 1923 und über 300.000 weiteren Datensätzen ist für den November 2013 geplant. Pro Jahr werden etwa 200.000 Besucher mit deutlich mehr als eine Million Seitenaufrufen gezählt.

Gefördert wird die Erfassung der Auswandererlisten als Modellprojekt zur beruflichen Integration von Schwerbehinderten durch das Integrationsamt der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, aus Mitteln der Ausgleichsabgabe.

Zwischen neun und 25 vormals arbeitslose Schwerbehinderte arbeiten seit 1999 in dem Modellprojekt. Zahlreiche dieser Beschäftigten konnten aufgrund der im Projekt erworbenen Qualifikation auf reguläre Arbeitsplätze wechseln.

Link: www.hamburger-passagierlisten.de

Kontakt:
Staatsarchiv Hamburg
Kattunbleiche 19
22041 Hamburg
Fon: 040-428 31 – 3200
poststelle@staatsarchiv.hamburg.de
http://www.hamburg.de/staatsarchiv/

Quelle: Hansestadt Hamburg, Pressemitteilung, 26.6.2013